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Schnelle Rennradeinheit ersetzt schnelle Laufeinheit?

Schnelle Rennradeinheit ersetzt schnelle Laufeinheit?

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Hallo zusammen!

Ich bereite mich gerade auf einige Laufevents (Zugspitzlauf, evtl. Davos) vor und absolviere dafür derzeit 3-4 Lauf- und eine Rennradeinheit. Ab dieser Woche möchte ich das Pensum erhöhen und weiterhin eine Rennradeinheit und jetzt 4-5 Laufeinheiten (eine Einheit intensiv am Berg) machen.

Alle Einheiten sind mit ordentlichen Anstiegen gespickt und werden von mir je nach Tagesform mal ein wenig schneller, mal ein wenig langsamer gelaufen. Intervalltraining habe ich bisher keins gemacht, weil ich erst mal die Grundlagenausdauer aufbauen wollte. Umfänge liegen immer zwischen 10 und 15 km, am Wochenende ein langer Lauf über min. 20 km (Wochenumfang lag immer so bei 50 - Ziel liegt bei 70-80 km).
Die Rennradeinheit fahre ich allerdings immer recht zügig und versuche eigentlich immer alles aus mir raus zu holen (immer zwischen 1,5 und 2 Stunden, ca. 28 km/h) - dabei soll das Rennrad eine schonende Einheit darstellen, die zudem das Training abwechslungsreicher und damit auch schöner gestaltet.

Meine Frage wäre nun, ob es sinnvoll ist noch einen Tag Intervalltraining einzustreuen oder ob die schnelle Einheit auf dem Rad dieses schon ersetzt?

Viele Grüße
Mein Laufblog: Auf zu neuen Heldentaten

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Hallo,

vorab: ich habe keine Ahnung. Ich hoffe, ich darf dennoch antworten.

Wenn ich die Theorie richtig verstehe, ersetzt ein schnelles Radfahren mit 28km/h eher den schnellen Trainigslauf in Renntempo. Damit entwickelst Du Dich also eher in Tempohärte.
Ein Steigerung des Tempos beim Laufen wirst Du damit nicht erreichen. Das Ziel der schonenden Einheit, die das Radfahren beim Training auf lange Distanzen sein soll, hast Du aber durch die erhöhte Geschwindigkeit verfehlt.

Das Intervalltraining dagegen soll die Geschwindigkeitsleistung erhöhen und kann nur durch Fahrtenspiele beim Berglauf ersetzt werden.

Wie gesagt: angelesen und selbst kein Bergläufer. In jedem Fall bin ich beeindruckt dass Du mit der Wochenleistung dieses Ziel anvisierst. Ich werde wohl ab jetzt zu Deinen Bloglesern gehören. Viel Erfolg! :hallo:

P.S.: irgendwie hört Dein Blog bei Hennes Schelte zur Marathonvorbereitung auf.
Bist den gelaufen. Wie war das?

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rantanplan hat geschrieben:Intervalltraining habe ich bisher keins gemacht, weil ich erst mal die Grundlagenausdauer aufbauen wollte.
Das wäre eigentlich nur dann eine gute Begründung, wenn Intervalltraining der sogenannten Grundausdauer schaden würde, oder? Und vielleicht erst einmal wichtig: Was ist Grundausdauer?
rantanplan hat geschrieben: Meine Frage wäre nun, ob es sinnvoll ist noch einen Tag Intervalltraining einzustreuen oder ob die schnelle Einheit auf dem Rad dieses schon ersetzt?
Schon lockere Laufeinheiten können nicht problemlos durch das Radfahren ersetzt werden - anderer Muskeleinsatz, noch niedriger Puls beim Radfahren etc.

Für Schnelle Laufeinheiten ist dein Geradel kein sinnvoller Ersatz. Denn wesentliche Trainingswirkungen von den schnellen Laufeinheiten sind abgeschwächt oder fehlen ganz. Fängt bei wesentlich anderem Muskeleinsatz an, geht über neuromuskuläre Effekte des Laufens bis zu der simplen Sache, dass du das HKS beim schnellen laufen auch stärkere trainierst.

Ob du jetzt immer einen Tag Intervalltraining machen solltest, ist eine andere frage. Es gibt ja noch andere Formen von Tempotraining.

Gruß

C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Erst mal Danke für eure schnellen Antworten!

"Schonend" ist vielleicht eine schlechte Wortwahl. Das Radtraining ist schon anstrengend und macht sich beim darauffolgenden Lauftraining in Form von "schweren Beinen" bemerkbar. Mit "schonend" meinte ich eher eine Einheit, die mich zwar schon fordert (HKS), aber wo ich den Gelenken (vor allem Knie), die ich spezifisch beim Laufen mehr beanspruche, eine kleine Pause gebe. Seit ich regelmäßig auf dem Rad trainiere, habe ich auch in harten Wochen keinerlei Probleme mehr - ich sehe diese Einheit daher eher als Zubrot. Würde ich nur laufen, würde ich es bei 4-5 Einheiten belassen.... so kann ich noch eine weitere einstreuen.

Mit Grundlagenausdauer meinte ich das eigentliche Fundament - erst die Distanz, dann das Tempo.

Ich habe einfach Bedenken, dass ich mich zu sehr belaste, wenn ich eine Einheit als Intervalltraining ausführe und dachte die Radeinheit wäre evtl. schon ein guter Ersatz :)


Zu den anvisierten Zielen: Für Davos (Ziel: nur vernünftig ankommen) ist der Umfang evtl. noch zu knapp (wäre dann bei 70-80 km laufen und ca. 42 km radeln)... die Zugspitze traue ich mir aber definitiv zu. Sollte ich nach der Zugspitze (welche schon einen Härtetest darstellt) merken, dass es für die lange Strecke einfach noch nicht reicht, werde ich mich einfach nicht anmelden und das Projekt auf 2012 schieben.
Bei meinem Trainingsaufbau habe ich mich am 100km-Plan von Herbert Steffny orientiert.
Mein Laufblog: Auf zu neuen Heldentaten

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&quot hat geschrieben:Schon lockere Laufeinheiten können nicht problemlos durch das Radfahren ersetzt werden - anderer Muskeleinsatz, noch niedriger Puls beim Radfahren etc.

Für Schnelle Laufeinheiten ist dein Geradel kein sinnvoller Ersatz. Denn wesentliche Trainingswirkungen von den schnellen Laufeinheiten sind abgeschwächt oder fehlen ganz. Fängt bei wesentlich anderem Muskeleinsatz an, geht über neuromuskuläre Effekte des Laufens bis zu der simplen Sache, dass du das HKS beim schnellen laufen auch stärkere trainierst.
Von Christof gibt's die fachkundige Auskunft. Ich hätte mich auf Folgendes beschränkt:

1. Zum Training von Herz-/Lungenfunktion ist wohl jede Art von Bewegung förderlich - also auch das Radfahren.

2. Nach meiner Erfahrung sind Radfahren und Laufen muskulär und vom Bewegungsablauf her viel zu unterschiedlich, als dass mit "Alternativtraining" in der einen Disziplin irgendein spezifischer Gewinn in der jeweils anderen Disziplin zu erzielen wäre.

3. Daraus folgt für mich: Bei wenig Training allgemein ist mit einer *zusätzlichen* Einheit Radfahren vielleicht ein kleines Plus an Ausdauer zu erzielen. Wieviel "wenig" ist, hängt von Deinem allgemeinen Zustand ab. Je mehr Du jedoch läufst, desto weniger bringt das Radfahren. Da ich inzwischen fast jede Woche täglich trainiere, habe ich mein Rennrad kürzlich wieder verhökert - auch wenn ich gerne fahre. Aber die Überlegung ist: In der Saisonpause passt das Wetter nicht und ich *weiß*, dass ich, während ich im Training, ich von meinen bevorzugten Touren (100-140km) anschließend eine Woche "was hab'" (im negativen Sinn). Rennradfahren macht mich (gefühlt) eher langsamer.

Weder schnell, noch ausdauernd: 53,77 / 1:56,54 / 2:31,04 / 3:58,65

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rantanplan hat geschrieben: ich sehe diese Einheit daher eher als Zubrot. Würde ich nur laufen, würde ich es bei 4-5 Einheiten belassen.... so kann ich noch eine weitere einstreuen.
Das ist ok so. Aber schnelle Laufeinheiten sind kein Zubrot, sondern essentiell und können daher nicht durch Zubrot ersetzt werden.
rantanplan hat geschrieben:
Mit Grundlagenausdauer meinte ich das eigentliche Fundament - erst die Distanz, dann das Tempo.
Das ist für mich immer noch keine brauchbare Definition. Welche Distanz meist du? 10km? Marathon? 100km?
rantanplan hat geschrieben:
Ich habe einfach Bedenken, dass ich mich zu sehr belaste, wenn ich eine Einheit als Intervalltraining ausführe und dachte die Radeinheit wäre evtl. schon ein guter Ersatz :)
Es zwingt dich niemand zu Intervalltraining. Und du kannst das Intervalltraining auch locker machen, gerade für den anfang - entgegen mancher ziemlich ahnungsloser Behauptungen, die man leider selbst von erfahreneren Läufern hört, muss Intervalltraining nicht immer hart sein.

Was traust du dir aktuell auf 10km im WK zu?

Gruß

C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Ziel ist der Swiss Alpine Run in Davos - also 78 km. Daher auch der 100 km Plan von Steffny.

Aktuell im HM knapp unter 1:50 (dieses Wochenende in Koblenz)
10 km schaffe ich ganz knapp unter 0:46
lange Läufe bisher bisher auf 24 km gesteigert, jetzt jede Woche 3-4 km länger

Dazu muss ich noch sagen, dass ich weder für die Zugspitze, noch für Davos ein anderes Ziel als Ankommen habe. Und nochmal: Davos ist das Sahnehäubchen. Wenn es im Training nicht klappt, versuche ich das erst gar nicht.
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rantanplan hat geschrieben: "Schonend" ist vielleicht eine schlechte Wortwahl. Das Radtraining ist schon anstrengend und macht sich beim darauffolgenden Lauftraining in Form von "schweren Beinen" bemerkbar. Mit "schonend" meinte ich eher eine Einheit, die mich zwar schon fordert (HKS), aber wo ich den Gelenken (vor allem Knie), die ich spezifisch beim Laufen mehr beanspruche, eine kleine Pause gebe. Seit ich regelmäßig auf dem Rad trainiere, habe ich auch in harten Wochen keinerlei Probleme mehr - ich sehe diese Einheit daher eher als Zubrot. Würde ich nur laufen, würde ich es bei 4-5 Einheiten belassen.... so kann ich noch eine weitere einstreuen.
Wenn du dein Knie schonen willst musst du beim Radfahren aber auch darauf achten wie du fährst. Starke Belastungen können hier bei niedriegen Trittfrequenzen auch auftreten. Ist zumindest meine subjektive Erfahrung.

Ansonsten kannst du mit dem Radfahren die allgemeine Ausdauerleistung sicher mit trainieren. Gerade ein spezifisches Training wie der Tempolauf läßt sich jedoch nicht übertragen.
Gruß

Holger

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Wenn ich dir nur auf den Titel deines Threads antworte, reicht ein Wort: Nein.

Ich komme von Radfahren und hab schon sehr viele, auch sehr lange (Rennen) Tempoeinheiten gefahren in meinem Leben.

Das hat mir ein bisschen den Einstieg ins Laufen erleichtert, weil ich die von dir angeführte "Grundlage" (ich definiere das mal als Gewöhnung des Herz-/Kreislaufsystems und des Bewegungsapparates an Belastung sowie trainierten Fettstoffwechsel) bereits hatte.

Anfangen musste ich aber wie jeder andere: Langsam....

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rantanplan hat geschrieben:Ziel ist der Swiss Alpine Run in Davos - also 78 km. Daher auch der 100 km Plan von Steffny.

Aktuell im HM knapp unter 1:50 (dieses Wochenende in Koblenz)
10 km schaffe ich ganz knapp unter 0:46
lange Läufe bisher bisher auf 24 km gesteigert, jetzt jede Woche 3-4 km länger

Dazu muss ich noch sagen, dass ich weder für die Zugspitze, noch für Davos ein anderes Ziel als Ankommen habe. Und nochmal: Davos ist das Sahnehäubchen. Wenn es im Training nicht klappt, versuche ich das erst gar nicht.
Ähmmm bei der Zugspitze sprechen wir vom Zugspitz Supertrail??? Wenn ja dann der Rat:

Lass es sein!!!

Deine langen Läufe liegen bei 24km und du denkst an solche Kanten? Deine Wochenumfänge bei 50 km und du denkst an solche Läufe?

Ganz ehrlich, das wäre bei flachem Terrain oder sagen wir mal normalprofiliertem Gelände schon so eine Kiste! Aber in einem solchen Gelände halte ich das ganze für Irrsinn oder gar Leichtsinn! Schade das sich Plan B gegen so etwas nicht absichert und schlicht den Nachweis einer gewissen Erfahrung fordert!

Das sind eben ganz einfach keine Spassläufe mehr, da kann es durchaus ernst werden und man sollte über diese Distanz zumindest weitgehend die ganze Zeit fit und aufmerksam sein. Also vergiss vor allem das Tempotraining, was du brauchst ist GRUNDLAGEnausdauer!

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Ok! Dann ist das so weit ok! Allerdings, wenn du ernsthaft an den K78 denken möchtest, dann vergiss die wirkliche Tempoarbeit, denn dann brauchst du erstmal Ausdauer! Denk dran du stehst bei 24 km und willst 78 laufen....

Mein ehrlicher Rat, schlage dir den K78 für dieses Jahr aus dem Kopf und laufe erstmal nach und nach längere Einheiten, dann ein paar Marathons und gehe es 2012 an!

Achso zum Thema Radeinheiten, damit schulst du natürlich dein HKS und deine Ausdauer. Aber das bringt dir für das Laufen in diesen Bereich nur noch sehr wenig und wenn, dann nur lange und ruhigen Einheiten! Tempoarbeit geht in meinen Augen nur über Tempoläufe etc.!

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@schiky
Wie gesagt, für den K78 muss alles perfekt laufen und das ist das absolute Traumziel. Ich werde die 9 Wochen bis dahin nun das Training durchziehen und 2 Wochen vorher entscheiden was ich mache. Wenn es zu wenig ist, werde ich immerhin eine deutlich bessere Ausdauer haben als jetzt und kann das dann genauso in einem Marathon (es gibt ja z.B. auch in Davos eine kürzere Variante) verwirklichen.
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DerC hat im wesentlichen recht, ich will hier nicht alles wiederholen. Trotzdem ist Radfahren ein gutes Ausdauertraining und Krafttraining für die Beine.

Ersetze nicht die wichtigen Tempoläufe durch Radfahren, sondern eine von den die lockeren GA1 oder REKOM- Einheiten.
Gesperrt

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