pibach hat geschrieben:Perfekt. So einen hätte ich gerne!
Wie groß bist du? (es ist ein Kinderroller
)
Der ist auch schön. Aber doch noch recht schwer. Wohlmöglich etwas viel Verstärkung, oder?
Nee, genau richtig
. Peters Roller sind sensationell leicht und weit ab von allen anderen. Er baut in Positivbauweise. Das bedeutet, er hat einen Schaumkern, um den er den Rahmen herum aufbaut. Das ist sehr viel einzelne Arbeit und für Serienbau ungeeignet (da baut man negativ mit Schalen), aber es geht noch leichter als Negativbauweise (ca. 500 gr. schwerer, soweit ich das verstanden hatte). Weiterhin ist Carbon klug gebaut grundsätzlich leichter hinzubekommen. Die Wandung lässt sich für jede Stelle individuell festlegen. Peter's Positiv-Rahmen kommen auf ca. 1100 gr., negativ (hat er auch mal probiert) auf ca. 1600 gr.. Der wohl leichteste Metallrahmen stammt vom Footbike mit ca. 2,2 kg. Aaaber, der hat ein hohes Trittbrett, also mit dem nicht-ovalisierten Rohr unter dem Trittbrett ca. 6 cm Trittbrettdicke. In der Praxis heißt das, dass die Rahmen meist 10+ cm Trittbretthöhe haben. Auch noch sehr leicht ist das Alukickbike mit ca. 2,8 kg Rahmengewicht (Bei 18" HR. Mal sehen, das neue 20"-Kickbike braucht wohl ein wenig mehr Masse, vielleicht 3 kg?, oder ist weicher). Das hat einen etwa 4 cm dicken Trittbrettbereich. Man muss bedenken, dass die Steifigkeit quadratisch ansteigt zur Trittbrettdicke, d.h. man muss z.B. für halbe Trittbrettdicke ganz deutlich mehr Masse verwenden. Somit wird der Rahmen schwerer. Der ATR ist jetzt in 5. Generation und ich habe jedes Mal etwas versucht bzw. optimiert. Ich meine, die gute Steifigkeit ist bei so flachem Trittbrettbereich (2,5 cm) nicht mehr viel leichter zu erreichen. Das Wichtigste ist schließlich, dass der Rahmen auch dauerhaft hält. Ich möchte keinen gebogenen Trittbrettbereich haben... naja, mit groß angelegter Versuchsstudie könnte man die derzeit ca. 3,6 kg noch etwas drücken, aber dazu müsste man einigen finanziellen Aufwand betreiben - eher was für kommerzielle Hersteller, die mehr als 100 Stk. oder so anstreben. Warum ich lieber mehr Masse und weniger Trittbretthöhe habe: Ich denke, es bringt mehr, wenn man tiefer steht als ein paar hundert Gramm weniger Gewicht. Wenn man 6 bis 7 cm Trittbretthöhe gewohnt ist, fahren sich 10 cm eines Footbikes deutlich anstrengender - bei gleicher Bodenfreiheit. Man könnte denken, dass das geringere Gewicht doch bergauf von Vorteil ist. Aber gerade da bringt das tiefe Trittbrett m.E. mehr als der Gewichtsvorteil.
Insgesamt könnte man ihn auch noch kompakter bauen. Oder befürchtest Du Einschränkungen bei der Renntauglichkeit.
Genau. Es ist immer ein Kompromiss. Ich könnte den Radstand bei gleicher Lenkerposition mit noch steilerem Lenkwinkel noch kürzer machen, aber ich wollte ein gutes, langstreckentaugliches Fahrverhalten haben und den Lenker möglichst nicht vor der VR-Nabe. Das geht zwar durchaus (80° Lenkwinkel) und so fahren auch manche Tschechen mit sehr kleinen Tretrollern (und großen Lenkergeweihen ;-)), aber es senkt halt die Überschlagsicherheit.
Auf der Walze haben 20" übrigens etwa 3% mehr Rollwiderstad als 28" Räder, in der Praxis aber wohl weniger Luftwiderstand - jedenfalls für ein Rennen kaum einschränkend denke ich.
Ah, interessant. Aber was meinst du mit "Walze"? Soweit ich weiß steigt der Rollwiderstand grob proportional zum Durchmesser. Ich bin gespannt auf erste Versuche. Ich werde den RTR28 (28/28) wohl erst verkaufen, wenn ich die gemacht habe, wobei ich aber schon erwarte, dass klare Ergebnisse nur schwer zu erkennen sind. Im Rolldownvergleich waren 28/20 und 28/28 bei mir etwa gleichschnell, aber ich habe nur die Maximalgeschwindigkeit verglichen, nicht die Ausrolllänge.
Leichte Carbongabel für 20" gibt es auch wenig, kenne nur die von Tyrell. Ich würde mir voraussichtlich eine Dahon Alugabel reinbauen und auch ein Dahon Faltlenkstütze, die kann man dann mit einem Handgriff nach rechts wegklappen für Bus oder engen Flur zu Hause.
Aber solche Carbongabeln haben positive Gabelvorbiegung und würden das Fahrverhalten zu leichtgängig machen (zudem keine Gewindeösen für Schutzbleche). Meine Gabel mit negativer Vorbiegung bringt Laufruhe bei 75° Lenkwinkel. Zwar haben 20" Laufräder weniger Kreiselkräfte, doch ich denke, dass der große Nachlauf Vieles ausgleichen kann.
Die Faltlenkstütze vermute ich nicht so stabil wie ein großes Steuerrohr. Beim Roller zieht und zerrt man ja viel am Lenker.
Ich hab als Rennsemmel übrigens ein 20" Faltrad (Dahon Mu Ex) das ist schon sehr flott unterwegs, ich merke da fast keinen Unterschied in der Geschwindigkeit zu einem Rennrad.
Ah, guter Anhaltspunkt
. Ich denke auch, dass man ind er Praxis kaum Unterschied bemerkt. In einem 24 h-Weltrekordversuch vermutlich schon. Allerdings kann ich den ATR auf flacher Strecke auch sehr tief einstellen (mit Rennreifen unter 6 cm Trittbretthöhe, weil der Rahmen auch für fette Big Apple ausgelegt ist) mit dem noch relativ kurzem Radstand. Dazu ist er sehr steif. Das könnte bei 24 h auch etwas bringen, da die Erschöpfung in den Beinen bei niedrigem Trittbrett geringer ist.
j.