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Welche Trainingsmethode ist die richtige für mich?

Welche Trainingsmethode ist die richtige für mich?

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Hallo liebe Läufer,

ich bin neu hier und habe natürlich gleich eine Frage. Ich lese schon eine Weile lang mit und muss sagen, dass dieses Forum mir so gut gefällt, weil es eines der freundlichsten ist, die ich kenne - Kompliment!

Eigentlich wollte ich auf keinen Fall laufen, aber jetzt hat mich das Lauffieber zufällig doch erwischt. Als blutiger Anfänger mit null Erfahrung frage ich mich, wie ich effizient trainieren kann. Es gibt ja Unmengen Literatur und Tools zu dem Thema: Steffny, Galloway, Marquardt, kostenlose Pläne z. B. von runnersworld.de oder kostenpflichtige Programme wie vicsystem.com und so weiter und so fort. Und alle sind (teils sogar grundlegend) unterschiedlich.

Sicher kann mir hier niemand spontan sagen, welches die beste Methode für mich ist. Aber gibt es denn einen Trick, das selbst herauszufinden? Ich kann ja unmöglich die ganzen Bücher kaufen und jeden Trainingsplan einzeln testen. Hat mir jemand einen Tipp, wie ich herausfinden kann, was zu mir passt?

Gruß und Danke

Timo

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TLab3000 hat geschrieben:
.....Als blutiger Anfänger mit null Erfahrung....

....Und alle sind (teils sogar grundlegend) unterschiedlich.


Wenn Du mit null Ahnung als blutiger Anfänger schon grundlegende Unterschiede in Trainingsplänen entdeckt hast, mit denen Du Dich noch nicht beschäftigt hast...... alle Achtung :zwinker5: .

Vielleicht solltest Du etwas mehr input zu Deiner Person geben. Alter, sportliche Voraussetzungen etc. Wer soll wissen, ob Du nun einen Anfängerplan mit Gehpausen brauchst und noch 40 Kilo abspecken mußt oder ob Du gleich einen strukturierten Plan absolvieren kannst? Ziele wären natürlich auch wichtig. Kurz-, Mittel- oder Langstrecke?

Gruß Rono

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rono hat geschrieben:Wenn Du mit null Ahnung als blutiger Anfänger schon grundlegende Unterschiede in Trainingsplänen entdeckt hast, mit denen Du Dich noch nicht beschäftigt hast...... alle Achtung :zwinker5: .
Naja, beschäftigt habe ich mich natürlich schon damit, Videos dazu angeguckt, hier im Forum gelesen, Trainingspläne verglichen und so weiter. Aber ich kann das alles nicht richtig beurteilen, dazu habe ich viel zu wenig Ahnung.
rono hat geschrieben:Vielleicht solltest Du etwas mehr input zu Deiner Person geben. Alter, sportliche Voraussetzungen etc.
Gerne, danke. Kurz zusammengefasst:
- 38 Jahre, nie viel Sport gemacht, vor ca. 20 Jahren mal ein paar Jahre Karate, danach ein paar Jahre Radsport, dann ewig wieder nichts.
- Vorletztes Jahr sehr viel abgespeckt und gemerkt, dass ich gerne gehe (also 10 - 20km am Tag, aber eben nur gehen statt Auto/Fahrrad).
- Irgendwann bei ca. 75kg gemerkt, dass ich auch joggen könnte und mir das Laufen endlich leicht fällt.
- Bei 72kg heftige Schleimbeutelentzündung am rechten Knie, daraufhin lange keine Bewegung. Dann eine Operation mit 6 Monaten quasi Sportverbot. Geheiratet, andere Dinge im Kopf als Sport und dann:
100kg! :mundauf:
- Wieder angefangen zu gehen um abzunehmen - dabei sollte es auch bleiben. Aber irgendwie hat's mich dann doch gepackt und ich begann, ab und zu zu laufen.
Bin jetzt bei 94kg.

Schnelles Gehen (wie Walken?) bei ca. 7km/h ist kein Problem und kann ich stundenlang aushalten.
Schneller als 7km/h geht nur mit Joggen, und das nur lächerliche 300-400m. Danach muss ich mindestens genau so lange gemütlich gehen, bevor ich wieder 300-400m joggen kann...

Schnell war ich nie, rennen kann ich nicht, bin 'ne lahme Krücke (deshalb Karate gelernt ;) nah...). Ausdauer war immer eher mein Ding. Habe eine extrem stark ausgeprägte Bein- und vor allem Wadenmuskulatur (Die im Sportgeschäft haben sich bei der Videoanalyse darüber scheps gelacht.)

Ziel? HM Anfang April und dabei nicht als letzter ins Ziel kommen.

Gruß und Danke

Timo

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Fasse ich mal zusammen:
Du bist der "typische Anfänger" mit wenig Ausdauer und Übergewicht, willst abnehmen und HM im nächsten Jahr.

Da braucht es (noch) keinen Gedanken über die "beste/geeignetste" Trainingslehre, du musst erstmal überhaupt ins laufen kommen. Es scheint mir so, als ob du gedanklich den zweiten (oder dritten) Schritt vor dem ersten machst. Die Anfängerpläne von Steffny, Marquardt und RW gleichen sich doch alle mehr oder weniger (laufen und gehen im Wechsel, ansteigender Laufanteil, nach x Wochen 30 min am Stück laufen). Es ist also relativ egal , welches Trainer der beste sein könnte, am Anfang sind die Unterschiede gering.


TLab3000 hat geschrieben: Ich kann ja unmöglich die ganzen Bücher kaufen...
Nichts ist unmöglich, es soll aber auch Stadtbüchereien geben.
Profis sind berechenbar, die Amateure sind wirklich gefährlich. E.A. Murphy

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TLab3000 hat geschrieben:. Aber gibt es denn einen Trick, das selbst herauszufinden? Ich kann ja unmöglich die ganzen Bücher kaufen und jeden Trainingsplan einzeln testen. Hat mir jemand einen Tipp, wie ich herausfinden kann, was zu mir passt?
Einfach los laufen! Wo und wann macht dir laufen am meisten spaß? Auf dein Körper hören. Wenn eine gewisse Grundfitness erlangt ist, kannst du verschieden alternativen Testen: Crescendo, Intervall, Fahrspiel, Tempoläufe usw. Wenn es die am meisten Spaß macht, langsam und gleichmäßig zu laufen, dann ist das auch gut. Ich laufe nach meinen eigenen Plan, ganz so wie es mir Spaß macht, nicht so wie es dieser komische Steffny will.
Meine aktuellen Laufschuhe für Mittelfußläufer geeignet

Mein Lauf-Tagebuch

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Vielen Dank für eure Antworten und sorry für meine späte Reaktion - hatte leider 3 Tage kein Internet (vielen Dank, Kabel-BW...).

@Sergej: Der Hinweis auf die geringen Unterschiede hat mir weiter geholfen. So gering kommen sie mir zwar nicht vor, aber dank deines Kommentars habe ich's lockerer sehen können. Außerdem geht es dabei ja nicht unbedingt nur um harte Fakten, sondern oft eher um Glaubensfragen: Dehnen ja oder nein, mit Pulsuhr oder ohne...

Ja, für mich hat es sich bisher meistens ausgezahlt, zwei Schritte weiter zu planen als nötig. Okay, manchmal investiert man dabei auch unnötig Zeit und Geld. Aber ich denke da immer an meine ehemaligen Gitarrenschüler: Manche spielen oft Jahre ohne Probleme mit einer falschen Technik. Dann wollen die plötzlich ein höheres Niveau erreichen und kommen fast nicht voran, weil sie sich die falsche Technik nicht wieder abgewöhnen können.

@Sergej und MichiV: Meine Ausdauer ist gar nicht so schlecht wie ich dachte! Nur habe ich nicht auf meinen Körper gehört, sondern wie immer übertrieben und zu wenig Pause gemacht.
Nach zwei Tagen ohne Walken und Laufen war ich heute Abend wieder im Wald. Und siehe da, es gehen doch mehr als 300m: Dehnen, Aufwärmen, dann 2km am Stück! Puste war noch da, aber die Waden wollten nicht weiter. 7 Minuten gehen und dann 2,5km am Stück laufen! Vielleicht wären 3km drin gewesen, aber die Batterien meiner Baumarkt-Stirnlampe haben eh langsam schlapp gemacht. Für mich ein echt gutes Ergebnis, ich bin sehr zufrieden. :D

Übrigens: Ich laufe um des Laufens willen und nicht um abzunehmen. Abnehmen kann und will ich eigentlich lieber ohne zu laufen.

Gut's Nächtle!

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hallo Timo,
2km am Stück - nicht schlecht. Wie lange brauchst du dafür?
Walli

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TLab3000 hat geschrieben: @Sergej: Der Hinweis auf die geringen Unterschiede hat mir weiter geholfen. So gering kommen sie mir zwar nicht vor,...
Der Hinweis bezog sich nur auf die Einsteigerpläne der von mir genannten Autoren (RW, Steffny, Marquardt).
Profis sind berechenbar, die Amateure sind wirklich gefährlich. E.A. Murphy

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Hallo TLab3000,

ich war vor ungefähr einem halben Jahr in der gleichen Situation wie du, fast aufs Kilo genau.
Ganz zu Beginn habe ich angefangen 2min Laufen 2 min Gehen, mehr war echt nicht drin und habe das dann langsam gesteigert.
Ich habe das Tagesform anhängig gemacht, wenn ich das Gefühl hatte, ich könnte längere Strecken mit kürzeren Gehpausen laufen habe ich das getan und wenn ich einen Tag hatte an dem es nicht so gut ging, dann habe ich es langsamer angehen lassen. Irgendwann bin ich dann das erste mal eine halbe Stunde am Stück gelaufen und inzwischen laufe ich eine Stunde am Stück in einem Tempo, so dass ich nicht mehr von allen anderen Läufern überholt werde.
Ich habe es zwischendurch auch mit Pulsuhr versucht, dass hat mich total verkrampft, weil ich mich nur noch auf meinen Puls konzentriert habe. Ich hatte für mich auch festgestellt, dass es besser ist Zeitintervalle zu laufen statt Streckenintervalle, da ich dann immer viel zu schnell gelaufen bin. Aber auch dass kann ja bei dir ganz anders sein.

Eigentlich möchte ich damit sagen, was die anderen auch schon gesagt haben. Höre auf deinen Körper und finde so heraus, was für dich am besten ist.
Und übrigens, ich bin auch nicht zum Abnehmen gelaufen, aber die ersten 20kg haben sich ganz nebenbei aus dem Staub gemacht. :D

Gruß
Strößchen

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Wallila hat geschrieben:hallo Timo,
2km am Stück - nicht schlecht. Wie lange brauchst du dafür?
"Lange" ist noch das richtige Wort: 13m20s für die 2km. Damit bin ich angeblich 1,8x so schnell wie eine Kakerlake. :D
Strößchen hat geschrieben:ich war vor ungefähr einem halben Jahr in der gleichen Situation wie du, fast aufs Kilo genau.
[...]
Und übrigens, ich bin auch nicht zum Abnehmen gelaufen, aber die ersten 20kg haben sich ganz nebenbei aus dem Staub gemacht. :D
Das heißt, 20kg in einem halben Jahr eventuell bei gleichzeitigem Muskelaufbau? Nicht übel!

Gruß

Timo

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Da dies mein erster Beitrag hier im Forum ist, erst einmal ein herzliches "Hallo" an die Forengemeinde.

@TLab3000: Du erwähntest, dass du einmal Radsport betrieben hast. Ich bin gerade vom Rad- zum Laufsport gewechselt und kann dich in sofern motivieren, als dass ich dir "versprechen" kann, dass du mit Lauftraining viel schneller Fortschritte spüren wirst als auf dem Rad. Bleib einfach dran - es lohnt sich! Die ersten zwei drei Wochen ist es noch etwas ungewohnt, aber dann läuft es.
Was das Training angeht kannst du dich ja (sofern du dich damit schon einmal beschäftigt hast) auch etwas am Radsport orientieren. Das Grundlagenausdauertraining auf dem Rad entspricht so ziemlich dem, was du jetzt auch im Laufsport machen solltest: Locker, sich unterhalten können, möglichst gleichmäßig und flach, nicht übertreiben.
Gesperrt

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