Ermüdungsbruch?!

Hallo zusammen!

Ich war vor ca. 1,5Wochen nach einer 1wöchigen Pause wieder joggen. Ich bin für 1h in einem ungewohnten Terrain gejoggt (viel Asphalt). Meine Laufschuhe und Einlagen sind schon etwas älter und hätten wohl erneuert werden sollen. Auf jeden Fall hatte ich nach dem Joggen bei beiden Füssen einen starken Schmerz und zwar auf der Unterseite des Fusses in der Mitte (zwischen kleinem Zehen und Ferse). Ich bin zum Arzt gegangen, der hat geröngt, jedoch nichts erkennen können. Er gab mir Schmerzmittel und Stöcke mit. Nach 2 Tagen war der Schmerz im linken Fuss wieder weg, im rechten blieb er.
Der Schmerz ist mittlerweile immer noch derselbe, wenn nicht stärker. Ich habe jedoch auch das Schmerzmittel abgesetzt, da ich das Zeugs nciht über Wochen nehmen will. Kann dies alles auf einen Ermüdungsbruch hinweisen? Das würde mich sehr stark ärgern, da ich schlecht auf den Sport verzichten kann....

Der Arzt sieht nix aufm Röntgenbild, aber wir sollen dann das Orakel sein, das nen Ermüdungsbruch diagnostizieren soll? Ja, is klar.

Meine Glaskugel ist im Moment in der Spülmaschine - vielleicht schau ich später mal rein.....
Im Ernst - da kann Dir wohl kaum ein Forum helfen....

VG

Nun faucht doch den Fragenden nicht so an! So abwegig ist das doch nicht.

Also, theoretisch könnte das ein Ermüdungsbruch sein, denn beim Röntgen wird der Bruch erst später sichtbar, wenn der Körper an der Bruchstelle umbaut (hatte ich selbst auch schon).

Praktisch halte ich das für weniger wahrscheinlich, dass aufgrund einer einmaligen einstündigen Belastung gleich ein Bruch herauskommt. Vom Sitz der Beschwerde her könnte das genauso gut eine Plantarsehnenreizung sein. Über die Suchfunktion kannst du Tausende von Threads zu diesem Thema finden und gucken, ob die geschilderten Beschwerden mit deinen übereinstimmen. Was für ein Arzt war es denn überhaupt?

Bernd

Rein theoretisch kann auch nach 1stündiger Belastung ein Ermüdungsbruch auftreten. Nicht immer ist Überlastung schuld, oft auch Calziummangel.
Dieser entsteht zum Beispiel wenn man viel Medikamente nimmt (besonders Cortison, Antibiotika und Schmerzmittel), Cola trinkt und sich eiweißarm ernährt (Eiweiß bindet Calzium).

Wenn die Beschwerden aber in beiden Füßen gleich waren und in einem Fuß ist das nun weg halte ich einen Bruch für recht unwahrscheinlich.
Es gibt so viele Möglichkeiten, auch ein gereizter Ischiasnerv kann sich durch zwicken im Fuß bemerkbar machen, Sehnenbeschwerden, Blockierungen in den Füßen u.u.u...
Ich würde mal einen guten Physiotherapeuten aufsuchen, der kann vielleicht mehr dazu sagen als wir aus der Ferne.

Sollte es dennoch so sein... ich kann Dir aus eigener Erfahrung sagen: man stirbt nicht wenn man mal ein paar Wochen oder Monate keinen Sport machen kann.
Es gibt sooo viele schlimme Krankheiten, da ist sowas temporäres doch halb so schlimm - und schwimmen darfste bestimmt.

Gute Besserung
Marion

(die zur Zeit mit Radsturzbeschwerden, Pirisformissyndrom und Erkältung kämpft...)

Danke vielmals für die Antworten!

Gestern morgen nach dem Aufstehen hat der Fuss unglaublich geschmerzt. Ab Mittag hat der Schmerz dann nachgelassen. Heute kann ohne Stöcke rumhumpeln...es ist also ein bisschen besser geworden, aber immer noch weit davon entfernt nciht mehr weh zu tun.
Sport habe ich trotzdem betrieben, ahlt nur Krafttraining. Morgens geh ich nochmals zum Arzt und verlange eine weitere Abklärung, sprich ein MRT.

Könntest Du vielleicht noch genauer erklären, wo der Schmerz sitzt? Am Außenrand des Fußes mittig (dort ist auch ein kleiner Knubbel tastbar, nämlich der Mittelfußknochen V mit Sehnenansatz der Peroneus Brevis Sehne) oder eher ganz mittig an der Fußsohle?

Der Schmerz ist an der Sohle wenn du vom kleinen Zeh aus Richtung Ferse gehst. Also in der Mitte zwischen kleinem Zeh und der Ferse. Ist das verständlich?
Anfangs hats auch noch auf der Oberseite weh getan und unterhalb des Knöchels wars leicht geschwollen. Das ist aber mittlerweile weg.

Klingt seeehr nach Peroneussehne(n). Das kann auch leicht bei einer einmaligen Belastung auftreten, da entzündet sich der Sehnenansatz und/oder die Sehnenscheide im Verlauf.
Wenn ein Ermüdungsbruch ausgeschlossen wurde (wobei da eben das Röntgen nicht sofort etwas anzeigt, aber wenn die Beschwerden von selbst verschwinden und nicht wiederkommen, kann man es dabei belassen), wird es mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eine der Peroneussehnen sein. Behandlung: Auf den Schmerz hören, nicht drübertrainieren, evtl. Tapen (hab ich an anderer Strelle schon gepostet, bei YouTube gibts gute Videos zum Thema "Peroneal Taping").
Wenns einmalig bei Überlastung auftritt, ausheilen lassen und gut ists, wenn man sich Sorgen macht, ob das mit falschen Schuhen und/oder falscher Fußfunktion zu tun hat, bzw. die Beschwerden wiederkehrend sind, dann bitte Ursachenforschung betreiben (Ganganalyse).
Viel Erfolg!

so, ich hab ein MRT machen lassen und werde es am Freitag mit dem Arzt besprechen. Bin gespannt.
Mittlerweile ists wieder ein bisschen besser...ich humple zwar immernoch aber es fühlt sich rein intuitiv nicht nach einem Bruch an, sondern eher nach einer Entzündung irgendeiner Sehne. Für längere Strecken benütze ich im Alltag immernoch die Stöcke. Dafür versuch ich im Gym gezielt den Fuss zu belasten und dehnen. Das Ganze ist jetzt ca. 2 Wochen her.

Ganganalyse ist sicherlich ein gutes Stichwort. Ich brauch eh neue Einlagen wegen meinem Senkfuss. Ob das jetzt schon Sinn macht weiss ich nciht, da es mit den alten Einlagen genau auf der Seite des Fusses drückt und ich so beim Gehen stärkere Schmerzen habe. Wenn ich barfuss gehe ists am besten, so habe ich z.T. gar keine Schmerzen mehr.

Naja, Ganganalyse oder Laufanalyse heißt ja nicht "Einlagenanpassung", sondern Überprüfung der Fußfunktion. Leider verwenden viele diesen Begriff, wenn es nur um den Verkauf von Einlagen geht - und das finde ich nicht gut.

Und wenn Dir die Einlage auf den schmerzhaften Bereich drückt, muss man überprüfen, ob da die Einlage für Deinen Fuß so nicht geeignet ist (es gibt ja auch unzählige Möglichkeiten, wie eine Einlage gefertigt sein kann), oder, ob es nur jetzt im akuten Zustand durch die eigentlich passende Einlage schmerzhaft ist.

Wer dazu weitere Informationen möchte, kann gerne auf meine Website (Sportblog, siehe Signatur) und dann auf Ganganalyse klicken - da gibts dann eine Weiterleitung zur OrthoMed Ganganalyse Website (hier im Forum sind diese Links ja verständlicherweise nicht erlaubt!) oder einfach Google bemühen, da gibts dann auch viele Infos.

Wenn die Entzündung bei Dir schon abgeklungen ist, wird man im MRT vermutlich auch nix sehen - ist aber trotzdem ein gutes Zeichen. Hast Du es schon mit Taping probiert?

so, ich war am Freitag das MRT beim Arzt besprechen. Er sagt, dass es ne Sehnenscheidenentzündung der äusseren Sehne am Knöchel ist. Zusätzlich könne auch der Ansatz der Sehne am Fuss gereizt sein. Dies könne daher kommen, dass ich mit einem Plattfuss tendiere nach innen zu knicken und dies könne dann zu einer Reibung ebendieser Sehne über den Knöchel führen.

Heute muss ich ne Einlage machen lassen und wenn diese angefertig ist, könne ich wieder mit Boxen anfangen, sprich in ca. 2 wochen. Aufs Joggen verzicht ich aber noch, bis ich 1. gar keine Schmerzen mehr habe 2. neue Einlagen und 3. neue Schuhe.
Das lustige ist aber im Moment, dass ich ohne die alten Einlagen bzw. barfuss fast keinen Schmerz verspüre, mit den alten Einlagen jedoch schon. Macht schon irgendwie Sinn, aber da frage ich mich, ob ich nicht auf die Einlagen verzichten soll, bis alles abgeheilt ist.

Deine Beschreibung bestätigt meinen Verdacht auf Peroneussehnenreizung.

ALLERDINGS bringt eine klassische orthopädische Einlage mit medialer Gewölbestütze (also der "üblichen" Stützwirkung) den Fuß in eine Position, aus der die gereizte Sehne es noch schwerer hat, ihre Funktion zu erfüllen.

Deshalb würde ich bei punktueller Überlastung (wie bei Deinem Trainingslauf) und abklingenden Beschwerden keine Einlage "auf Verdacht" anfertigen lassen. Und wenn es um eine dauerhafte Umstellung Deines Bewegungsablaufes geht (sofern aufgrund von Fehlfunktion/Fehlstellung überhaupt notwendig), so würde ich eine statische bildgebende Diagnostik wie das MRT nicht als Grundlage dafür nehmen