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Debüt beim Berlin Marathon

Debüt beim Berlin Marathon

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25.09.2011 um 13:05 Uhr, geschafft, mein erster Marathon ist geschafft und ich bin nur noch glücklich. :D :D :D

Doch ich fange von vorne an:

Januar 2010:
Bandscheibenvorfall und mehrere Monate nur noch Massagen und Krankengymnastik, an laufen ist erstmal überhaupt nicht zu denken :sauer:

August 2010:
Die Schmerzen im Rücken sind durch die intensive Krankengymnastik so gut wie weg und neben regelmäßigem Rückentraining im Fitnesstudio, was ab nun mein Leben begleitet, geht auch das Laufen wieder. Runden bis 10 km machen kaum Probleme.

Winter 2010/2011:
Der Rücken macht kaum noch Probleme und auch die etwa 10 kg, die ich in der Sportfreien Zeit drauf bekommen hatte :motz: , sind einmählich wieder weg :zwinker2:

Frühjahr 2011:
Die Umfänge werden immer weiter gesteigert auf etwa 30 bis 35 km in der Woche und er Rücken hält.

Juli 2011:
In Hamburg laufe ich meinen ersten Halbmarathon, was schon ein tolles Erlebnis ist. Direkt einige tage später entschließe ich mich endgültig, ich will mich auch auf der Marathondistanz versuchen und melde mich über einen Reiseveranstalter noch beim Berlin Marathon an.

Juli - September 2011:
Ich trainiere mehr als jemals zuvor und steigere meine Wochenumfänge immer weiter auf bis zu 60 km in der Woche, was am Ende auch immer einen langen Lauf von 28 km (2x), 30 km (2x) und 33 km (1x) beinhaltet. Die gesamte Trainingszeit verläuft super, ich fühle mich gut und komme ohne Verletzungen durch :nick:

Am Tag nach meinem letzten langen Lauf über 33 km habe ich ziemliche Schmerzen im linken Fuß, so dass ich die erste Woche der Taperingphase überhaupt nicht mehr trainieren kann. Eine Woche vor meinem geplanten Marathondebüt geht es dann doch noch zum Arzt, da der Fuß nur unwesentlich weniger schmerzt. Anscheinend habe ich mich mit dem schnellen Steigern der Wochenumfänge doch etwas übernommen :tocktock:
Erst am Freitag vor dem Marathonstart erhalte ich vom Arzt grünes Licht. Ich habe "nur" eine Entzündung im Großzehengrundgelenk aber keinerlei darüber hinausgehenden Verletzungen.

Berlin Marathon am 25.09.2011:
Nach der Einstimmung auf der Messe am Samstag steigt die Spannung doch ungemein. In der ganzen Stadt ist alles auf den Marathon ausgerichtet und bei der Startnummernausgabe kann ich es noch immer nicht glauben, dass ich am nächsten Tag meinen ersten Marathon laufen werde. Gleichzeitig verunsichert mich doch noch immer, dass mein Fuß immer noch leicht schmerzt.
Abends schauen wir uns bei km 41 noch die Inliner an, wie sie um die Kurve fegen und auf die letzte lange Gerade durchs Brandenburger Tor ins Ziel einbiegen. Ich stelle mir vor, wie ich am nächsten Tag hier auf die lange Zielgerade komme und beim Anblick des Brandenburger Tores sicherlich alle Anstrengungen vergessen sein werden. Etwas nervös gehts am Vorabend des Marathons ins Bett und die Aufregung lässt mich kaum wirklich tief schlafen :klatsch:

Um 5:45 klingelt der Wecker und nach einem kurzen Frühstück geht es mit der Bahn zum Start ins Zentrum. Ich habe mich entschlossen wegen meinem Fuß eine Schmerztablette zu nehmen, schon um den Kopf zu beruhigen. Bereits in der S-Bahn wird es immer voller und immer mehr Läufer finden sich ein. Spätestens auf dem Weg vom Hauptbahnhof zum Start wird mit klar, wie voll es wirklich werden wird. Schnell am Bahnhof noch mal aufs Klo, abe die super Idee hatten leider auch hunderte andere :klatsch: , so dass erstmal Schlange stehen angesagt ist.

Kurz nach 8 Uhr erreichen wir dann das Startgelände und geben unsere Kleiderbeutel ab. Unfassbar, was hier los ist. Ich genieße die Stimmung und die unglaublich vielen anderen Läufer. Irgendwann beschließe ich mich einmählich in Richtung meines Startblocks zu begeben und das auch nicht zu früh. Es sit so voll, dass ich erst etwa 15 Minuten vor dem Start in den Startblock komme. Hier spielt mir die Nervosität dann einen Streich. Ich muss schon wieder auf die Toilette :klatsch: . Zum Glück sind die Dixi-Klos hier nicht so überlaufen und ein netter andere Läufer schenkt mir sogar ein paar von seinen Tempos :P . Direkt nach der ersten Startwelle erreiche ich wieder meinen Block und stimme mich mit allen anderen mit rhythmischen Klatschen auf den Startschuss für die zweite Welle ein.

Endlich geht es los und was ich mir vorher nicht vorstellen konnte, man kann in dieser Masse von Menschen trotzdem relativ gut laufen. Mehr Probleme bereitete mir an der Siegessäule dann der Fotograf, der fast mitten auf der Laufstrecke lag und Fotos machte. Ich bin so euphorisch, dass ich ihn fast übersehe :peinlich:
Es macht einfach Spaß zu laufen und ich fühle mich super und freue mich riesig dabei zu sein, vor allem, weil ich einige Tage fast schon damit gerechnet hatte mein Debüt verschieben zu müssen. Aber der Fuß "hält". Ich merke zwar ein leichtes Zwicken aber er schmerzt zum Glück nicht.

Gerade auf den ersten Kilometern genieße ich die Atmosphäre und den fantastischen Blick über die riesige Masse bunter Läufer, die sich vor und hinter mit entlangwälzt. Dieses absolute Hoch hält bis zum Halbmarathondurchlauf an und ich genieße und genieße und genieße.

Vorgenommen hatte ich mir einen Schnitt von etwa 5:30 bis 5:40 pro Kilometer zu laufen. Als ich aber bei etwa km 20 den grünen Luftballon mit der Aufschrift 3:45 überhole werde ich doch nervös und überprüfe mehrfach meine eigene Zeitmessung :confused: . Erst als mir ein netter Mitläufer, der meine Nervosität bemerkt zuruft: "He is much too late", bin ich beruhigt und vertraue wieder auf meine eigene Zeitnehmung.

Bei km 23 steht erstmals meine Freundin und feuert an und auch sonst wird man von allen Seiten unfassbar gut unterstützt, was mich immer weiter treibt. Ich fühle mich weiterhin super und auch mein Fuß schmerzt so gut wie gar nicht.

Ab km 30 denke ich immer wieder, jetzt müsste bald der Punkt kommen an dem der "Hammermann" wartet. Aber erstmal kommt er zum Glück nicht. Weiter gehts bei unfassbarer Atmosphäre.

Ab etwa km 34 fängt mein Fuß dann doch an sich zu melden und immer mehr zu schmerzen. Anscheinend lässt die Wirkung der Schmerzmittel nach :haeh: . Aber kurz vorher habe ich auf einem Plakat noch gelesen: Der Schmerz geht, der Stolz bleibt ich finde das an diesem Punkt absolut nachvollziehbar und laufe weiter.
Inzwische habe ich mich sogar daran gewöhnt, dass immer wieder Zuschauer einen mit Namen anfeuern . Ich laufe weiter und kann auch mein Tempo ungefähr halten.
:danke:
Bei km 36 steht meine Freundin ein zweites Mal, was mich nochmal deutlich weiter treibt. Wobei ich überrascht bin, wie gut es mir immer noch geht - vom Fuß mal abgesehen, der schmerzt inzischen doch recht stark :nene: .

Bei km 40 muss ich dann doch das erste Mal kurz gehen und den Fuß etwas entlasten und die Muskeln ein bischen lockern. Aber auch hier feuern einen die Zuschauer weiter fantastisch an und als mir dann auch noch andere Läufer zurufen: "Weiter, es ist fast geschafft!" geht es weiter. Laufend durchquere ich das Brandenburger Tor und auch wenn das zuvor viel erwähnte RunnersHigh sich nicht wirklich einstellt und es doch auch hier immer noch echt anstrengend ist, ist es schon ein fantastisches Gefühl es geschafft zu haben.

Nach 3:57:44 durchquere ich die Ziellinie und habe sogar noch die Kraft zu Jubeln und die Arme hoch zu reißen :D . Der Rest ist erstmal egal.

Heute einen Tag danach fühlt es sich weiter super an, den ersten Marathon gefinisht zu haben und auch die Beine sind ganz OK, solange ich nur keine Treppe hoch oder noch schlimmer runter muss :wink:
Das war bestimmt nicht mein letzter Marathon. Das habe ich mir bereits beim Durchlaufen des Brandenburger Tores fest vorgenommen.

Jetzt ist erstmal Regeneration angesagt und vor allem meinen Fuß will ich jetzt richtig auskurieren, bevor es mit dem Laufen weiter geht.

Ich freue mich schon auf das nächste Mal :nick:

Gruß,
easter


Hier noch meine Zwischenzeiten:

10 km: 0:54:51
20 km: 1:51:27
HM : 1:57:28
30 km: 2:48:08
40 km: 3:44:13
M : 3:57:44
Bestzeiten:
10km --> 44:17 *** 15km --> 1:09:12. *** HM --> 1:34:55 *** Hermannslauf --> 2:45:37 *** M --> 3:57:44


Ziel 2013:
wieder in Form kommen


Bild

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Hi Easter,

vielen Dank für deinen tollen Bericht und willkommen bei den Marathonis :D .

Viele Grüße
Karl
Bestzeiten:
03.10.2012 5km 19:04 (Anzing)
15.04.2012 M 3:15:03 (Rotterdam Marathon)
31.12.2011 10km 39:56 (Silvesterlauf München)
24.03.2012 HM 01:27:00 ( Forstenrieder Volkslauf)
gemeldet 2012/2013:
11.11.2012 HM Riva del Garda
01.12.2012 10km Nikolauslauf München
06.01.2013 15 km Olympiapark München
14.04.2013 Rotterdam Marathon
27.10.2013 Frankfurt Marathon
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