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Angepeilte Herzfrequenz während Ultra?

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Je nach Fitness. Im GA2 Bereich, oder "angenehm hart", wenn man was erreichen will.
Ansonsten Jogging-Wandertempo, in das man sowieso Zeitweise zurückfällt als Amateur/Hobby Athlet.

Meine Erfahrung/Meinung, die keinen Wahrheitsanspruch erhebt :)

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So dass du bis hinten durchkommst.
Bei einem Ultra über 50 km wird es sicher nicht viel anders als beim Marathon sein, wenn es länger wird, wird es immer mehr nebensächlich.
Ich kann mich eigentlich gar nicht erinnern, dass ich bei einem Ultra jemand mit Herzfrequenzmesser gesehen habe.
Neue Laufabenteuer im Blog

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19joerg61 hat geschrieben:Ich kann mich eigentlich gar nicht erinnern, dass ich bei einem Ultra jemand mit Herzfrequenzmesser gesehen habe.
Ja Joerg, genau das habe ich auch gedacht, wo ich die Frage gelesen habe. Seitdem ich mehr Ultra als Marathon laufe, ist meine Herzfrequenzmesser eigentlich nie mehr zum Einsatz gekommen.

Vielleicht könnte man sogar allgemein sagen: "je länger die Strecke, desto unwichtiger der Herzfrequenzmesser". Oder: warum sollte ich bei einem 100-Meiler meine Herzfrequenz wissen wollen? Trainierte Grundgeschwindigkeit, Erfahrung, Körpergefühl, Schlafdefizit, Essenseinteilung, usw. sind deutlich wichtigere Parameter. Wofür braucht man dann ein Herzfrequenzmesser beim Wettkampf. Das verstehe ich nicht.

Aber was meint der Fragensteller mit "auf der Gerade"? Die Zielgerade? Eine Teilsrecke ohne Kurven? Oder einen Lauf ohne Höhenmetern? *grübel*
:prost: Jede Freude ohne Allohol ist Kuenstlich.

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ET hat geschrieben: Vielleicht könnte man sogar allgemein sagen: "je länger die Strecke, desto unwichtiger der Herzfrequenzmesser".
Vielleicht könnte man sogar allgemein sagen: "je kürzer die Strecke, desto unwichtiger der Herzfrequenzmesser".
Wie viele Läufer laufen denn die 100m oder die 800m mit HF-Messer?

Imo kann man den HF-Messer in WK, die deutlich kürzer als eine Stunde sind, kaum sinnvoll einsetzen.

Im Ultrabereich dagegen ist die HF immerhin so weit vom Maximum entfernt, dass man mit dem HF arbeiten könnte. Aber dabei ist natürlich wichtig zu berücksichtigen: Die relative HF bei einem 50er in 3h wird deutlich höher sein als bei einem 1000k Lauf in 14h.

Je kürzer die Laufdauer, desto intensiver kann gelaufen werden.


Gruß

C

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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DerC hat geschrieben:Vielleicht könnte man sogar allgemein sagen: "je kürzer die Strecke, desto unwichtiger der Herzfrequenzmesser".
Wie viele Läufer laufen denn die 100m oder die 800m mit HF-Messer?

Imo kann man den HF-Messer in WK, die deutlich kürzer als eine Stunde sind, kaum sinnvoll einsetzen.

Im Ultrabereich dagegen ist die HF immerhin so weit vom Maximum entfernt, dass man mit dem HF arbeiten könnte. Aber dabei ist natürlich wichtig zu berücksichtigen: Die relative HF bei einem 50er in 3h wird deutlich höher sein als bei einem 1000k Lauf in 14h.

Je kürzer die Laufdauer, desto intensiver kann gelaufen werden.


Gruß

C
:hihi:
C bist du je einen Ultra gelaufen?????
Selbst erfahrene Ultras (Wolfgang Schwerk um einen zu nennen) laufen ohne auf ihre HF zu achten. Hintergrund. Man muss sich gerade bei Ultradistanzen mehr auf das eigene Gefühl verlassen als auf irgendeine HF. Wobei man mit 100km im Ultrabereich eigentlich erst einen Bambini-Lauf absolviert. 24, 48 Stundenläufe, Multidays oder 1000km (Meilen) läuft man wirklich ohne Pulsmesser. Da dient die Uhr nur zum Zeitmessen...
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holli1 hat geschrieben: Selbst erfahrene Ultras (Wolfgang Schwerk um einen zu nennen) laufen ohne auf ihre HF zu achten. Hintergrund. Man muss sich gerade bei Ultradistanzen mehr auf das eigene Gefühl verlassen als auf irgendeine HF.
Ich halte auf keiner Distanz etwas davon, sich mehr auf die HF zu verlassen als auf sein Gefühl. Ich trainiere und absolviere auch meine Wettkämpfe ohne HF-Messer. Nur ein paar Wochen lange habe ich mal einen HF zu Recherchezwecken ausprobiert, mein Training und meine WK aber nicht danach gesteuert. Der HF-Messer hat mir aber keine wesentlichen neuen Erkenntnisse gebracht.

Aber objektiv betrachtet kann man sich auf einem Ultra einfach eher an der HF orientieren als auf einer sehr kurzen Strecke. Weil die Hf auf voll gelaufenen Mittelstrecken oder kurzen Langstrecken in der Zeit, in der sie Orientierung bieten müsste, noch stark steigt. Man kann das Tempo sehr schlecht nach der HF steuern. Zu dem Zeitpunkt, zu dem die HF einigermaßen stabil ist, hat man u. U. schon total überpaced.

Dagegen steigt die HF bei einem gleichmäßigen Lauf z. B. 3h Dauer nur sehr langsam an. Da kann man sich, wenn man das möchte, durchaus in etwa an HF-Werten orientieren.

Gruß

C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Ich kenn keinen einzigen Läufer, der sich bei Ultras an der HF orientiert, egal ob man das könnte oder nicht. Selbst schnall ich mir den manchmal zwar um, aber wie bei kürzeren Strecken auch nur zur nachträglichen Dokumentation (bei nem Hunderter sowieso nicht, da mich das Ding stören würde).

Etwas polemisch formuliert, würde ich sagen, wer seinen Körper so wenig kennt, dass er eine lange Strecke nicht ohne technisches Hilfsmittel laufen kann, sollte es lieber bleiben lassen.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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burny hat geschrieben:Etwas polemisch formuliert, würde ich sagen, wer seinen Körper so wenig kennt, dass er eine lange Strecke nicht ohne technisches Hilfsmittel laufen kann, sollte es lieber bleiben lassen.

Bernd
:unterschreib:

@ e.t.: ich glaube mit "gerade Strecke" meint er eine "flache" Strecke

und ganz generell: ich meinte mal gelesen zu haben, dass die HF gegen ende eines Marathons stark zunimmt (Ueberhitzung, Anstrengung etc.) und von dem her eh nichtsaussagend ist. Persönlich trage ich längst keinen mehr, wenn ich schon nur an die Scheuermöglichkeiten denke :angst:

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burny hat geschrieben: Etwas polemisch formuliert, würde ich sagen, wer seinen Körper so wenig kennt, dass er eine lange Strecke nicht ohne technisches Hilfsmittel laufen kann, sollte es lieber bleiben lassen.

Bernd
Gut formuliert, sobald beim Ultra dann noch Höhenmeter dazukommen sollten, ist es sowieso vorbei mit dem gleichmäßigen Tempo, da hilft HF-Messer kaum noch.
"Only those willing to risk going too far can find out how far they can go."
-TS Eliot

Trailrunner
TAR Finisher 2011

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Moin zusammen,

man könnte eine HF-Uhr mit GPS z.B. zu Dokumentationszwecken dabei haben und später am PC in Verbindung mit Sporttracks, Google Maps usw. nochmal damit "herumspielen". Es muss hat jeder selbst das irgendwann (bei mir so ab km 35) einsetzende Scheuern, gegen den Spieltrieb abwägen...

Allerdings gebe ich zu, dass ich bislang noch keinen Ultra gelaufen bin, sondern nur (hügelige bis bergige) Landschaftsmarathons. Stadtläufe und den ganzen Rummel mag ich nicht. Die FR305 habe ich einerseits zu "Doku-/Spielzwecken" mit, andererseits, um zu überwachen, dass ich - vor allem auf den ersten 20 km - nicht zu oft und zu weit im "roten Bereich", d.h. oberhalb meiner individuellen anaeroben Schwelle laufe. Mein "Körpergefühl" ist bei mir nämlich stark vom "Kopf" abhängig. Ich bin offensichtlich doch zu sehr zivilisationsgeschädigt... :confused:

Ich suche selber auch noch den Einstieg in das Thema Ultra. Fernziel ist es, irgendwann mal beim Transalpine Run oder Salomon 4 Trails mitzumachen. In Kürze bin ich M45, und das Fernziel setze ich mir für zwischen M50 und M60... :zwinker2:

Grüße
Frank

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Laufen nach Gefühl und eigener Körperwahrnehmung! Je mehr man sich dem Diktat eines Herzfrequenzmessers + Stoppuhr unterjocht, desto mehr setzt man sich unter Negativstress! Bei Ultradistanzen die sich um die 70 km bewegen, ist die eigene Körperwahrnehmung zur Erreichung seiner persönlichen Ziele am wichtigsten und effektivsten! Die Stoppuhr dient nur der persönlichen Zeitenkontrolle nach 30, 40, 60km. Mit dieser Methode (+ entsprechendem Training) habe ich akzeptable Ergebnisse, zuletzt bei einem Ultralauf im alpinen Gelände erreicht!

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Trailer hat geschrieben:Laufen nach Gefühl und eigener Körperwahrnehmung! Je mehr man sich dem Diktat eines Herzfrequenzmessers + Stoppuhr unterjocht, desto mehr setzt man sich unter Negativstress! Bei Ultradistanzen die sich um die 70 km bewegen, ist die eigene Körperwahrnehmung zur Erreichung seiner persönlichen Ziele am wichtigsten und effektivsten! Die Stoppuhr dient nur der persönlichen Zeitenkontrolle nach 30, 40, 60km. Mit dieser Methode (+ entsprechendem Training) habe ich akzeptable Ergebnisse, zuletzt bei einem Ultralauf im alpinen Gelände erreicht!
Dem kann ich nur zustimmen. Auch Laufen ganz ohne Uhr tut gut. Habe ich heute erfolgreich beim Röntgenlauf praktiziert. Laufen nach Gefühl und ohne Druck und im Ziel schauen, was die Uhr sagt. Und die Uhr hat 5:51 gesagt :) :)

Gruss

Achim

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Ich laufe normalerweise ohne, aber für den TU bin ich dieses Jahr mal wieder mit gelaufen. Es sollte ja ein Ritt auf Messers Schneide werden, da bot es sich an. Zuvor nochmal die HFMax bestimmt und nicht bereut. Mach ich aber bestimmt nicht immer. Genuss geht vor. :D
Gruß Michael
...mit dem Fahrrad rollst du direkt ins Glück...

Je länger der Ultra

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umso niedriger muss die Herzfrequenz sein! Zumindest auf der ersten Hälfte, denn hintenheraus, wenn allmählich die ersten Ermüdungs- und Anstrengungserscheinungen eintreten, wird der Puls von alleine höher! Dazu braucht man keine Pulsuhr, denn wenn der Puls höher wird, merkt man doch selbst! Doch inzwischen geht die Technikhörigkeit bei manchen schon so weit, dass sie nur glauben, was der Forerunner sagt! Das kennt man ja auch von den Navis! Navi sagt: geradeaus, die reale Welt sagt: Umleitung wegen Baustelle! Dementsprechend die Absperrungen! Dennoch ist der Fahrer vor mir auf dem ursprunglichen Kurs geblieben - das Navi hat's ja gesagt!!! - und als er die Absperrung fast schon auf dem Schoß hatte, musste er einsehen, dass das Navi nicht immer recht hat! ;-)

Aber ich schweife ab... ein 50er wird ja schneller gelaufen, während man ja bei einem 100er oder gar darüber noch viel mehr mit seinen Kräften haushalten muss! Allerdings: gerade bei solch langen Distanzen muss man letzten Endes sowieso auf seinen Körper hören/in sich hineinhorchen. Das eigene Gefühl ist nämlich viel aussagekräftiger als schnödes Zahlenmaterial!

:zwinker5:

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Als Triathlet im Ironman hatte ich bisher Werte zwischen 150 und 167 Schläge Pro Minute (Gesamtdurchschnitt)
Wobei mit steigender Wettkampfleistung auch der Puls stieg.

Ich denke, der Durchschnittspuls beim Ultralauf ist nicht nur von der Dauer abhängig, sondern vor allem vom Trainingszustand des Läufers.
Ein 7h 100k Läufer erreicht sicher einen Pulsdurchschnitt von über 160. ein 10h Läufer über 100k erreicht vielleicht noch 140 Schläge pro Minute

Grüßle
:klatsch:

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Industriefrei hat geschrieben: Ich denke, der Durchschnittspuls beim Ultralauf ist nicht nur von der Dauer abhängig, sondern vor allem vom Trainingszustand des Läufers.
Ein 7h 100k Läufer erreicht sicher einen Pulsdurchschnitt von über 160. ein 10h Läufer über 100k erreicht vielleicht noch 140 Schläge pro Minute

Grüßle
Da die maximale HF nicht bei jedem gleich ist, sind solche Zahlen hinfällig, denn sie sagen nichts über die tatsächliche Belastung aus.
Ich bin der Meinung, dass im Wettkampf, egal welcher Distanz, die HF zur Steuerung nicht hilfreich ist. Zeitvorgaben bei kurzen Distanzen und Körpergefühl, egal welche Distanz, sind unerlässlich

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Rennsemmel84 hat geschrieben:Da die maximale HF nicht bei jedem gleich ist, sind solche Zahlen hinfällig, denn sie sagen nichts über die tatsächliche Belastung aus.
Klar, das ist korrekt. Jeder hat seinen individuellen Maximalpuls, den er - sofern er sich nicht auf die ungenaue "Altersformel" verlassen will - selbst ermitteln muss. Dazu gibt es unterschiedliche anerkannte Methoden...
Rennsemmel84 hat geschrieben: Ich bin der Meinung, dass im Wettkampf, egal welcher Distanz, die HF zur Steuerung nicht hilfreich ist. Zeitvorgaben bei kurzen Distanzen und Körpergefühl, egal welche Distanz, sind unerlässlich
Das sehe ich etwas anders. Jeder hat seine individuelle anaerobe Schwelle (IANS) bzw. die mit dem Trainingszustand veränderliche Herzfrequenz an dieser IANS. Und wenn die auf langen Distanzen zu oft überschritten wird, dann wird man in einem langen Wettkampf nicht besonders erfolgreich sein, weil nach hinten der Leistungseinbruch kommt. Da hilft die HF-Steuerung schon, denn gerade wenn man kein so ausgeprägtes Körpergefühl hat, neigen viele in den ersten 2 Stunden zum Überziehen.
Bei kurzen Strecken spielt das eher keine so große Rolle. Wenn man auf einem 10-er oder Halbmarathon zu schnell losbolzt und den Puls in schwindelerregende Höhen treibt, dann merkt man das zwar bald, aber es hat kaum Konsequenzen, weil man es durch Zurücknehmen des Tempos wieder "heilen" kann. Eine bis andertalb Stunden im "roten" (anaeroben) Bereich sind bekanntlich kein Problem. Ab Marathon aufwärts, von Ultras ganz zu schweigen, sieht das aber ganz anders aus, und so ein Fehler kann sich fatal auswirken...
Wobei ich denke, dass, wer einen Ultra losrennt wie einen HM oder von mir aus auch Marathon, der hat den Gong nicht gehört... :zwinker2: - und DAFÜR braucht man natürlich keinen Pulsmesser, das spürt man auch so...

Grüße
Frank

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trailmetty hat geschrieben:Eine bis andertalb Stunden im "roten" (anaeroben) Bereich sind bekanntlich kein Problem. Ab Marathon aufwärts, von Ultras ganz zu schweigen, sieht das aber ganz anders aus, und so ein Fehler kann sich fatal auswirken...
Bist du schon mal total übersäuert 3 oder 5 km gelaufen???
Bei kürzeren Distanzen ist das Risiko real, zu einem zu großen Anteil anaerob zu laufen. Bei längeren Strecken (> Marathon) muss jemand schon ein Körpergefühl-Autist sein, wenn er anaerob losprescht. Da ist dann eher die Gefahr größer, seine Kohlenhydrate vorschnell zu verballern, muskulär zu ermüden oder sonstwas. Aber die Übersäuerungsgfahr ist kaum existent.

Bernd
Das Remake
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burny hat geschrieben:Bist du schon mal total übersäuert 3 oder 5 km gelaufen???
Bei kürzeren Distanzen ist das Risiko real, zu einem zu großen Anteil anaerob zu laufen. Bei längeren Strecken (> Marathon) muss jemand schon ein Körpergefühl-Autist sein, wenn er anaerob losprescht. Da ist dann eher die Gefahr größer, seine Kohlenhydrate vorschnell zu verballern, muskulär zu ermüden oder sonstwas. Aber die Übersäuerungsgfahr ist kaum existent.

Bernd
Wenn ein Flachlandtiroler zum erstenmal einen Marathon mit ein paar hundert bis ca. 1-2000 Hm rennt, kann das an steileren Steigungen durchaus passieren. Mir natürlich nicht - aber ich bin ja auch kein Flachlandtiroler... ;)
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