Banner

Marathonlauf in Deutschland 2011, die Olympianorm 2012 & die Zukunft...

Marathonlauf in Deutschland 2011, die Olympianorm 2012 & die Zukunft...

1
Halten wir mal fest: 3 Frauen in der DLV Norm für London, Glückwunsch dazu! Die deutschen Frauen sind zwar nicht absolute Weltspitze aber wenigstens können sie vorne mitlaufen (siehe Mikitenko in Berlin).

Bei den Männern schafft nur einer die IOC Norm, leider aber nicht die DLV Norm: Jan Fitschen, schnellster Marathoni dieses Jahr. Ich weiß nicht ob es im Frühjahr mit der Norm klappt, würde es ihm aber sehr wünschen!
Danach kommt Sören Kah mit einer sehr, sehr guten Leistung für ein Debüt! Da ist bestimmt auch noch Luft nach oben!

Überraschung des Jahres ist für mich (als Essener sowieso) die saustarke 2:20:57 von Matthias Graute in Essen. Soweit ich das mitbekommen habe, wollte der eigentlich nur ne 2:30 laufen und siegte auf einmal in 2:20. Der Mann ist kein Profi und eigentlich Triathlet bzw. Duathleth und hat die letzten Jahre seine Marathon PB immer weiter verbessert (15 min dieses Jahr!), 4x ist er bisher in Essen gelaufen, ich zitiere mal von seiner HP: "4x lief ich die 42,195km am See (2004 in 2:47h, 2007 als Tempomacher in 2:39h, 2010 in 2:35h und 2011 in 2:20h)"
Ich glaube ja, dass der Junge einen noch schnelleren Marathon laufen kann wenn er sich komplett aufs Laufen konzentrieren würde und das als Profi betreiben würde (ich glaube er ist Amateur).

Ich bin ja mal gespannt wann und was Musa Roba-Kinkal auf der Marahondistanz kann, da verspreche ich mir viel von, er ist meiner Meinung nach neben Pollmächer die größte Hoffnung für den Marathon in Deutschland.
Insgesamt sind es nur 6 Deutsche Herren die unter 2:20 bleiben dieses Jahr,wie wird das wohl nächstes Jahr aussehen?

Wer hat eurer Meinung nach das Zeug für einen Marathon unter 2:17 (ich nehme hier extra die IOC Norm)?
Brandi runs - Mein Laufblog von 0 zum Marathon

2
derBrandi hat geschrieben:Wer hat eurer Meinung nach das Zeug für einen Marathon unter 2:17 (ich nehme hier extra die IOC Norm)?
Also eine 2:17 h definitiv drauf haben, der heute leider ausgestiegene Andre Pollmächer, Stefan Koch auch Martin Beckmann hat mehr drauf und Falk Cierpinski. Derzeit ist auch kein jüngerer Läufer zu sehen, der vielleicht einmal den ganz großen Kracher landen könnte. Es bewegt sich momentan viel zu viel im indiskutablen 2:20 - 2:25 h Bereich, dass ist bestenfalls amitionierte Hobbylaufspitze aber kein Europäisches- oder Weltspitzen Niveau.

3
Na, hier fehlt aber noch ein Name: Steffen Uliczka. Steffen verschwendet zwar im Moment ganz sicher keinen Gedanken ans Marathonlaufen - aber rein perspektivisch finde ich das nicht allzu abwegig. "Schon" jetzt läuft er 10km in 29:17 und rennt bei längeren Crossläufen auf 10km-Strecken auch häufiger mal ein Tempo unter 3 Minuten ("schon", da auch schon immerhin 27). Wenn man mit einbezieht, dass Steffen zwar sicher viel trainiert, aber die Umfänge für 3.000m-Hindernis geringer sen dürften, als sie es für langstreckenspezifisches Training wären, darf man da noch viel Potential vermuten. 29:17 auf der Straße lassen für mich eine 28er-Zeit auf der Bahn als sehr realistisch erscheinen - zumal er auch in Koblenz 13:59 gelaufen ist. Wenn man dann bei entsprechend umfangintensivem Training eine glatte 28 für 10.000m als realistisch einschätzt, ist man im Marathon im spannenden Bereich. Vielleicht eine Perspektive für 2016?

Weder schnell, noch ausdauernd: 53,77 / 1:56,54 / 2:31,04 / 3:58,65

4
alsterrunner hat geschrieben:Na, hier fehlt aber noch ein Name: Steffen Uliczka.
Ist sicher ein kandidat genau wie Gabius, der ja in einem ähnlichen Bereich läuft. Gerade bei Gabius denke ich auch, dass er auf der Bahn taktisch deutlich schlechter ist als Uliczka und so noch eher ein Interesse haben sollte hochzuwechseln.

Schade finde ich, dass solche Läufer nicht mal einen HM einbauen. Für eine lange Crosstrecke muss man eh in ziemlich guter HM-Form sein.

Das Problem ist nächstes Jahr da aber wieder die EM. Wer Cross, EM und die Spiele mitnehmen will, wird Probleme haben, da nach einen Hm unterzukriegen. Am ehesten vielleicht noch irgendwann im Winter, warum eigentlich nicht?

Da fehlt mir ein wenig Mut und Experimentierfreude in D. Und natürlich auch eine vernünftige Termin- und Veranstaltungspolitik vom Verband. DM HM wieder in Griesheim ... wieso nicht mal in einer großen Stadt? Die Straßen-DMs werden seit Jahren schlecht behandelt - kein Wunder, dass die Erfolge auf der Straße bis auf Mikitenko eher bescheiden sind.

Gruß

C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

5
[quote="DerC"]
Das Problem ist nächstes Jahr da aber wieder die EM. Wer Cross, EM und die Spiele mitnehmen will, wird Probleme haben, da nach einen Hm unterzukriegen. Am ehesten vielleicht noch irgendwann im Winter, warum eigentlich nicht?

Da fehlt mir ein wenig Mut und Experimentierfreude in D. Und natürlich auch eine vernünftige Termin- und Veranstaltungspolitik vom Verband. DM HM wieder in Griesheim ... wieso nicht mal in einer großen Stadt? Die Straßen-DMs werden seit Jahren schlecht behandelt - kein Wunder, dass die Erfolge auf der Straße bis auf Mikitenko eher bescheiden sind.
[quote]
Weil die Funktionäre schon seit Jahren nicht aus sportlicher Sicht sonder politisch entscheiden. Jeder will da eigene Süppchen kochen ohne Rücksicht auf Bedürfnisse der Sportler.

Man muss da schon selbst für die Planung sorgen und Prioritäten setzen.

Wenn ich an WD-HM Ende Mai letztes Jahr denke... :klatsch: Unmöglich. Leider sind den Funktionären immer noch persönliche Interesse lieber als Leistungsstand in D.

Gruß
Rolli

6
Die ganze DLV-Norm ist aus meiner Sicht Unfug ! Wie kann man eine Norm setzen, die seit 10 Jahren nicht mehr erreicht wurde. Meine Güte was brechen die sich einen Zacken aus der Krone einfach 3 hinzuschicken die unter der IOC-Norm sind (wenn wir die haben .... ) Dann laufen sie halt hinterher; aber Olympia ist für einen Sportler etwas Großes und Besonderes und warum nicht einfach mal ein paar Nachwuchssportler damit motivieren ? Genauso hätte man bei der WM die zweite Reihe schicken können.

Das derzeitige Vorgehen ist doch Ausdruck der vollkommen idiotischen deutschen Gründlichkeit.

7
DerC hat geschrieben: Das Problem ist nächstes Jahr da aber wieder die EM. Wer Cross, EM und die Spiele mitnehmen will, wird Probleme haben, da nach einen Hm unterzukriegen. Am ehesten vielleicht noch irgendwann im Winter, warum eigentlich nicht?

Da fehlt mir ein wenig Mut und Experimentierfreude in D. Und natürlich auch eine vernünftige Termin- und Veranstaltungspolitik vom Verband. DM HM wieder in Griesheim ... wieso nicht mal in einer großen Stadt? Die Straßen-DMs werden seit Jahren schlecht behandelt - kein Wunder, dass die Erfolge auf der Straße bis auf Mikitenko eher bescheiden sind.
In der Tat ist das ein Riesenproblem. Allein schon das Datum der DM nächstes Jahr: 17. Juni. Super. Aber das Problem zieht sich ja nach unten durch. "Oben", im Bereich WM, EM, Olympia... das hat man wohl zu akzeptieren.
Rolli hat geschrieben:Weil die Funktionäre schon seit Jahren nicht aus sportlicher Sicht sonder politisch entscheiden. Jeder will da eigene Süppchen kochen ohne Rücksicht auf Bedürfnisse der Sportler.

Man muss da schon selbst für die Planung sorgen und Prioritäten setzen.

Wenn ich an WD-HM Ende Mai letztes Jahr denke... :klatsch: Unmöglich. Leider sind den Funktionären immer noch persönliche Interesse lieber als Leistungsstand in D.
Das Problem ist bei uns viel eher der LV ([H]HLV, nicht zu verwechseln mit Christofs HLV). Die Verhindern aktiv gute Wettkämpfe, in dem sie sich gegen alles Neue sperren und betreiben aktuell eine Terminplanung, die ausschließlich auf die Welt(!)spitze ausgerichtet ist. Geplant ist bei uns, LM und NDM vor der DM unterzubringen. Bitte - was für ein Quatsch. Aus Hamburg haben vielleicht drei oder vier Leute (Bayer, Schwarzer, Kral) theoretisch die Perspektive, in London dabei zu sein und die nehmen nicht einmal die LM oder NDM als Aufbauwettkämpfe mit. Warum nicht mal die DM DM sein lassen und die LM und NDM danach planen? Dann haben die übrig gebliebenen, die nicht alle zur EM und nach London fahren nach Mitte Juni auch noch etwas zu tun.
DerC hat geschrieben:Ist sicher ein kandidat genau wie Gabius, der ja in einem ähnlichen Bereich läuft. Gerade bei Gabius denke ich auch, dass er auf der Bahn taktisch deutlich schlechter ist als Uliczka und so noch eher ein Interesse haben sollte hochzuwechseln.
Ich frag Steffen mal bei Gelegenheit nach seinen Plänen...
DanielaN hat geschrieben:Die ganze DLV-Norm ist aus meiner Sicht Unfug ! Wie kann man eine Norm setzen, die seit 10 Jahren nicht mehr erreicht wurde. Meine Güte was brechen die sich einen Zacken aus der Krone einfach 3 hinzuschicken die unter der IOC-Norm sind (wenn wir die haben .... ) Dann laufen sie halt hinterher; aber Olympia ist für einen Sportler etwas Großes und Besonderes und warum nicht einfach mal ein paar Nachwuchssportler damit motivieren ? Genauso hätte man bei der WM die zweite Reihe schicken können.

Das derzeitige Vorgehen ist doch Ausdruck der vollkommen idiotischen deutschen Gründlichkeit.
Nein, nein, nein. Ich bleibe dabei: Die Norm ist gut so, wie sie ist. Der DLV ist kein Wohlfahrtsverband. Wenn nur zwei Leute (Pollmächer und Fitschen) bereit sind, quasi alles zu investieren muss man sich darauf einstellen, dass es evtl. keiner von beiden schafft (vielleicht ja auch doch noch beide). Wenn zwanzig Leute sich so reinknien würden, wäre die Chance viel größer, dass es drei, vier Leute packen.

Weder schnell, noch ausdauernd: 53,77 / 1:56,54 / 2:31,04 / 3:58,65

8
alsterrunner hat geschrieben:Ich bleibe dabei: Die Norm ist gut so, wie sie ist. Der DLV ist kein Wohlfahrtsverband.
Mich hätte es nicht gestört, wenn ein Teil meiner Beiträge Athleten zu den olympischen Spielen schickt, die dort keine Chance auf vordere Plätze haben.
Wenn nur zwei Leute (Pollmächer und Fitschen) bereit sind, quasi alles zu investieren muss man sich darauf einstellen, dass es evtl. keiner von beiden schafft (vielleicht ja auch doch noch beide).
Hätten die sich weniger angestrengt, wenn die Quali leichter wäre? Wäre es schlecht, wenn sie sie jetzt in der Tasche hätten und sich auf die Spiele konzentrieren könnten?

9
Gerade bei Jan hat man in F-City gesehen der hängt sich rein wie die Sau ....
Den sollte man auf jeden Fall nach London schicken oder soll etwa gar keiner in London laufen.
Die norm ist sehr hoch nachdenken und Bitte Umdenken.
VG der Podenco-Runner
Unser Lauftreff : Lauftreff München Süd

Bei Facebook haben wir die " Laufen mit Freunden in München und Umgebung ....

WK :
Forstenrieder Parklauf 2013
Mailauf Schalftlarn 2013
Karlfelder Läufercup 2013
München Marathon 2013
Wolfratshausen 2013 ( 10km)
Silvesterlauf MRRC München ( 5Km)

10
Was heißt hier die Norm ist zu hoch. Die passt sich nur dem permanent steigenden internationalen Leistungsniveau an. Wenn man sich überlegt, was ist denn eine 2:12 h heute noch wert, wenn jetzt innerhalb von wenigen Wochen bereits 2 Marathonläufer eine 2:03 h laufen. Da ist die Norm fast 10 Minuten schlechter als das Weltspitzennivau. In ein paar Jahren werden die sich ganz sicher mehr und mehr der 2 h Grenze nähern, was soll dann eine Olympia-Norm von 2:15 h.

11
Andres hat geschrieben:In ein paar Jahren werden die sich ganz sicher mehr und mehr der 2 h Grenze nähern, was soll dann eine Olympia-Norm von 2:15 h.
Wieso ist dann die IOC Norm 2:17h?
Grüße

schneapfla

I was running so fast - it was like the trees were standing still!

12
Andres hat geschrieben:Was heißt hier die Norm ist zu hoch. Die passt sich nur dem permanent steigenden internationalen Leistungsniveau an. Wenn man sich überlegt, was ist denn eine 2:12 h heute noch wert, wenn jetzt innerhalb von wenigen Wochen bereits 2 Marathonläufer eine 2:03 h laufen. Da ist die Norm fast 10 Minuten schlechter als das Weltspitzennivau. In ein paar Jahren werden die sich ganz sicher mehr und mehr der 2 h Grenze nähern, was soll dann eine Olympia-Norm von 2:15 h.
Mit dem Argument könnte man aber auch sagen: Alle die langsamer laufen als 2:05 brauchen gar nicht starten weil die ja eh keine Chance auf den Sieg haben...

Olympia ist halt der Traum vieler (aller?) Sportler, die wollen einfach nur dabei sei und nicht gewinnen. Ich finde 2:12 zu hart, meiner Meinung nach sollte ein nationaler Verband keine eignene Norm aufstellen dürfen sondern es sollten alle Läufer starten dürfen, die unterhalb der IOC Norm liegen, gäbe ein absolut geniales Rennen dann :)
Brandi runs - Mein Laufblog von 0 zum Marathon

13
derBrandi hat geschrieben:Mit dem Argument könnte man aber auch sagen: Alle die langsamer laufen als 2:05 brauchen gar nicht starten weil die ja eh keine Chance auf den Sieg haben.
Nein ganz und gar nicht, bloß kann die Norm nicht immer tiefer angesetzt werden, während das internationale Spitzennivau immer höher wird, dass ist doch verständlich. Es geht ja auch schließlich um Olympische Spiele das Größte was es gibt, wo sich die besten Sportler messen und nicht um ein Kirmesrennen, wo jeder ambitionierte Hobby-Sportler mitmachen kann.

14
alsterrunner hat geschrieben:Nein, nein, nein. Ich bleibe dabei: Die Norm ist gut so, wie sie ist. Der DLV ist kein Wohlfahrtsverband. Wenn nur zwei Leute (Pollmächer und Fitschen) bereit sind, quasi alles zu investieren muss man sich darauf einstellen, dass es evtl. keiner von beiden schafft (vielleicht ja auch doch noch beide). Wenn zwanzig Leute sich so reinknien würden, wäre die Chance viel größer, dass es drei, vier Leute packen.
Bei einer nationalen Norm von 2:05 würde ich das ja noch verstehen, aber ob Du nun zwei Sub-2:12-Läufer oder zwei Sub-2:17-Läufer zum Verlieren nach London schickst - wo ist denn da der Unterschied?

Wesentlich ärmere Länder schicken Schwimmer, die nicht schwimmen können und Bobfahrer, die nicht bobfahren können. Das ist der olympische Geist, das imponiert mir. Darum finde ich auch, dass der DLV ruhig zwei Sportlern die Teilnahme an Olympischen Spielen ermöglichen sollte, sofern sie die Norm des IOC erfüllen. Aber dieses "Wir wollen wenigstens 27. werden, alles darunter ist ja wohl Dritte Welt"-Getue empfinde ich als arrogant und pseudo-elitär... :nene:
Renn', als wenn Du geklaut hättest !!

15
Andres hat geschrieben:Nein ganz und gar nicht, bloß kann die Norm nicht immer tiefer angesetzt werden, während das internationale Spitzennivau immer höher wird, dass ist doch verständlich. Es geht ja auch schließlich um Olympische Spiele das Größte was es gibt, wo sich die besten Sportler messen und nicht um ein Kirmesrennen, wo jeder ambitionierte Hobby-Sportler mitmachen kann.
Sollten nicht die Besten eines Landes dieses vertreten?
Wenn die Besten innerhalb der IOC-Norm (die ja wohl schon verhindert, daß "ambitionierte Hobby-Sportler" mitlaufen) sind, dann sollten die auch nach Olympia dürfen.

Aber Hauptsache, die Funktionäre kommen hin...
Grüße

schneapfla

I was running so fast - it was like the trees were standing still!

16
Die Norm ist halt so. Und es gibt auch gute Gründe dafür. Hier werden IMMER welche für eine harte Norm argumentieren und andere für eine lasche Norm.

Ich finde, es läuft in die richtige Richtung. Viele unterhalten sich drüber, diskutieren. Das führt früher oder später zu Verbesserungen. Ich bin mir sicher, in 2016 sieht die Sache schon ganz anders aus. Der Austausch ist wichtig.

Ich find es immer amüsand, wie wild hier immer spekuliert wird :-D , am Ende sind alle Verantwortliche des IOC geldgeile Arschlöcher, die null Ahnung haben.

17
CentralParker hat geschrieben: Wesentlich ärmere Länder schicken Schwimmer, die nicht schwimmen können und Bobfahrer, die nicht bobfahren können. Das ist der olympische Geist, das imponiert mir.
Da habe ich was falsch verstanden... Ging's bei den Spielen nicht um "höher, schneller, weiter (stärker)"??
Oder doch bunter, schräger, abgefahrener?

Wenn jemanden irgendwelche "Eagle" (oder wie sie alle hießen) zur Olympia schickt, kann auch die Sportler sofort im Zirkuszelt auftreten lassen.

Mann kann darüber diskutieren, ob eine B-Norm akzeptabler ist, aber eine sehr niedrige Norm soll keine Erklärung für Ausflugsbus sein, unter dem Motto: "Dabei sein ist alles".

Nur die Leistung zählt. Unter B-Norm würde ich junge Athleten mit Aussicht auf Verbesserungen verstehen aber keine, wie Falk C., die schon seit Jahren hinterher laufen.

Gruß
Rolli

18
Rolli hat geschrieben:Wenn jemanden irgendwelche "Eagle" (oder wie sie alle hießen) zur Olympia schickt, kann auch die Sportler sofort im Zirkuszelt auftreten lassen.
Es ist zwar hart ausgedrückt trifft es aber wirklich auf den Punkt. Olympia sollte nämlich nicht als eine Zirkus- oder Karnevalsveranstaltung mutieren. Dafür gibt es solche Volksläufe wie gestern in Frankfurt/Main, wo manche ihre Neigungen als Clown, Pumuckel, lebender Kühlschrank usw. ausleben können.

19
Das ist doch ne Quatsch-Diskussion; lasst das polemisieren, wenn Ihr es nicht könnt :klatsch:

Es geht nicht um Clowns sondern es geht darum vielleicht mal die Sportler (ob jetzt Nachwuchs oder nicht) dadurch zu motivieren, dass die Einstiegshürde zu so einem Event nicht zu hoch ist. Als Anreiz um sich den Popo aufzureissen reicht es zu den besten 3 eines Landes zu gehören. Imho ist es doch besser die drei Besten zu schicken als immer gänzlich durch Abwesenheit zu glänzen. Oder meint hier jemand ernsthaft Pollmächer, Fitschen und Cierpinski wären Clowns ?

20
schneapfla hat geschrieben: Aber Hauptsache, die Funktionäre kommen hin...
Das fände ich aber klasse !

Wenn kein Athlet die Norm schafft, dürfen die Funktionäre die diese Normen festlegen und für diese Sportart verantwortlich sind, auch nicht zu den Spielen.

21
Gerade bei den Wintersportlern finde ich das olympische Motto des "Dabeisein ist alles" verfehlt, denn es ist lebensgefährlich, was da einige TeilnehmerInnen auf der Bobbahn, der Skisprungschanze oder dem Abfahrtshang veranstalten. Auch jemanden an einem Schwimmwettbewerb teilnehmen zu lassen, der für 100 m doppelt so lange braucht wie die Weltspitze und danach halb ertrunken am Beckenrand hängt, hat was von Zirkusnummer - ist es wirklich ein so tolles Erlebnis für einen Sportler, bei Olympia dabei zu sein, wenn er merkt, dass er um Lichtjahre von der Spitze entfernt ist?.

Nur: Beim Marathonlauf reden wir nicht von solch krassen Leistungsunterschieden zwischen der Weltelite und der deutschen Spitze, sondern von ca. 10 Minuten. International ist die Leistung der Deutschen sicher bestenfalls als "mittelprächtig" einzustufen, aber Pollmächer, Fitschen & Co. mit Leuten zu vergleichen, die ihre Sportart (auch für Laien erkennbar) nicht beherrschen, fände ich schon beleidigend.

22
DanielaN hat geschrieben: Als Anreiz um sich den Popo aufzureissen reicht es zu den besten 3 eines Landes zu gehören. Imho ist es doch besser die drei Besten zu schicken als immer gänzlich durch Abwesenheit zu glänzen. ...

Bei Olympia geht es nun mal um die Besten der Welt und da wird die Luft schnell dünn...

Ein deutscher Langstreckenmeister läuft der Weltspitze nun mal hinterher, das wird auch nicht besser, wenn die Normen runtergesetzt werden.

Besser gar nicht erst antreten, als von vornherein abgeschagen hinterherzuhecheln. Mit einer 2:15 ist international nun mal kein Top- Ergebnis zu erzielen.

23
Plattfuß hat geschrieben:Bei Olympia geht es nun mal um die Besten der Welt und da wird die Luft schnell dünn...

Ein deutscher Langstreckenmeister läuft der Weltspitze nun mal hinterher, das wird auch nicht besser, wenn die Normen runtergesetzt werden.

Besser gar nicht erst antreten, als von vornherein abgeschagen hinterherzuhecheln. Mit einer 2:15 ist international nun mal kein Top- Ergebnis zu erzielen.
Dann sollten aber auch konsequenterweise nur die besten antreten und das waeren dann wohl mehr oder weniger ostafrikanische Meisterschaften. Nach deiner Meinung kann es nur falsch sein, irgendwelchen Schnarchnasen mit laeppischen 2:10 zuzulassen, wenn dafuer 50 Afrikaner die deutlich schneller laufen daheim bleiben muessen.
Selig sind Jene, die nichts zu sagen haben und trotzdem schweigen

24
Ok, abgesehen von allen Kenianer und ähnlich aussehenden Herren, wie ist eigentlich das Leistungsniveau in Europa`?

Was/wer läuft da die ersten 5?

gruss hennes

25
romawi hat geschrieben:Dann sollten aber auch konsequenterweise nur die besten antreten und das waeren dann wohl mehr oder weniger ostafrikanische Meisterschaften. Nach deiner Meinung kann es nur falsch sein, irgendwelchen Schnarchnasen mit laeppischen 2:10 zuzulassen, wenn dafuer 50 Afrikaner die deutlich schneller laufen daheim bleiben muessen.
Wenn die Weltbesten aus Afrika kommen, dann ist das eben so. Und wer diesen Athleten nicht annähernd gewachsen ist, kann sich nunmal weder Weltmeister noch Olympiasieger nennen. Was nützt ein Europameistertitel, wenn Afrikaner viel schneller sind?

26
Hennes hat geschrieben:Ok, abgesehen von allen Kenianer und ähnlich aussehenden Herren, wie ist eigentlich das Leistungsniveau in Europa`?

Was/wer läuft da die ersten 5?

gruss hennes
Über den Marathon in F wird in Europa diskutiert. Das war, international gesehen, der beste Marathon der Geschichte (?).

3 Polen z.B in 2:09, 2:12, 2:15...

Gruß
Rolli

27
Plattfuß hat geschrieben:Wenn die Weltbesten aus Afrika kommen, dann ist das eben so. Und wer diesen Athleten nicht annähernd gewachsen ist, kann sich nunmal weder Weltmeister noch Olympiasieger nennen. Was nützt ein Europameistertitel, wenn Afrikaner viel schneller sind?
Verstehe ich deine Frage nicht... Das bedeutet doch, dass man in Europa der Beste ist (auch wenn Afrikaner schneller sind).

Gruß
Rolli

28
Plattfuß hat geschrieben: Was nützt ein Europameistertitel, wenn Afrikaner viel schneller sind?
Dann brauchen wir ja auch gar keine nationalen Meisterschaften mehr.
Selig sind Jene, die nichts zu sagen haben und trotzdem schweigen

29
Ist es aber nicht so, dass die Olypmischen Marathons häufig langsamer gelaufen werden, als spezielle Stadtmarathons, wo die Elite über Zugläufer auf Tempo gebracht werden?

Dann würden auch die Läufer, welche nicht sub 2:05 laufen können, eine Chance haben.

Im übrigen hat man früher bei Stadtmarathons auch begonnen das Ziel nach 3h Stunden abzubauen, wer langsamer war, hatte halt bei einer Sportveranstaltung nichts zu suchen (dann würden die meisten von uns, mich eingeschlossen, nie einen Marathon laufen können)

Das Deutschland eine Norm aufstellt die schwieriger zu erfüllen ist, als die offizielle IOC Norm, ist nur einem Überlegenheitsgefühl geschuldet. Anere Länder sind froh Sportler schicken zu können, die die IOC Norm geschafft haben. Unsere Athleten können dabei nur etwas lernen, nichts verlieren.

30
romawi hat geschrieben:Dann brauchen wir ja auch gar keine nationalen Meisterschaften mehr.
Warum nicht? Fitschen ist in Deutschland der Beste. Das kann ihm keiner absprechen. Aber international gesehen sind seine Leistungen eben nicht Weltspitze.

Dann nützte es auch nichts, wenn er bei Olympia mitliefe, obwohl er weder über 10km noch über die Marathondistanz stark genug für die Quali ist (war).

31
Plattfuß hat geschrieben:Warum nicht? Fitschen ist in Deutschland der Beste. Das kann ihm keiner absprechen. Aber international gesehen sind seine Leistungen eben nicht Weltspitze.

Dann nützte es auch nichts, wenn er bei Olympia mitliefe, obwohl er weder über 10km noch über die Marathondistanz stark genug für die Quali ist (war).
Um es mit deinen Worten zu sagen:
Was nuetzt ein deutscher Meistertitel wenn die Afrikaner viel schneller sind.

Ich wuerde mal sagen: Du hast keine Ahnung aber davon viel. :P
Selig sind Jene, die nichts zu sagen haben und trotzdem schweigen

32
Rennsemmel84 hat geschrieben: Unsere Athleten können dabei nur etwas lernen, nichts verlieren.
Ob die Athleten sehr schlau daraus werden, der Spitze hinterherzulaufen. :confused:
Man kann ja schlecht behaupten, dass es den deutschen Marathon-Läufern von der WM09 und EM10 in Richtung London viel gebracht hat, wenn man sich die Leistungen in diesem Jahr anschaut.

Ansonsten finde ich die Männernorm auch zu hoch angesetzt. V.a. Frauennorm 2:30 zu Männernorm 2:12 ist eine Frechheit.

33
romawi hat geschrieben:Ich wuerde mal sagen: Du hast keine Ahnung aber davon viel. :P
:teufel: Wenn einem die Argumente ausgehen, kann man sich ja auf`s rumzicken verlegen! :teufel:

34
Rennsemmel84 hat geschrieben:Ist es aber nicht so, dass die Olypmischen Marathons häufig langsamer gelaufen werden, als spezielle Stadtmarathons, wo die Elite über Zugläufer auf Tempo gebracht werden?
Also von langsam kann hier überhaupt nicht die Rede sein, wenn sie minimal langsamer sind, ist das oft den Hitzerennen geschuldet, denn die WM oder Olympia ist immer im Sommer. Siehe auch Hitzemarathon bei uns in Berlin vor 2 Jahren bei 30 °C. Der letzte Olympiasieg ging mit einer 2:06 h weg.

35
Rolli hat geschrieben:Nur die Leistung zählt. Unter B-Norm würde ich junge Athleten mit Aussicht auf Verbesserungen verstehen aber keine, wie Falk C., die schon seit Jahren hinterher laufen.
Offensichtlich sind wir unterschiedlicher Auffassung darüber, ob eine 2:16:59 bereits als Leistung zu betrachten ist oder nicht. Dass das für das IOC gut genug sein mag, für den DLV aber nicht, empfinde ich aber unabhängig davon auf jeden Fall als ein Signal der Arroganz den Ländern gegenüber, die sich danach richten...

Aber trotzdem würde ich gerne nochmal meine Frage wiederholen: Welchen Unterschied macht es Deiner Meinung nach, ob ein Deutscher in 2:12 oder in 2:17 nicht gewinnt?
Renn', als wenn Du geklaut hättest !!

36
CentralParker hat geschrieben:Offensichtlich sind wir unterschiedlicher Auffassung darüber, ob eine 2:16:59 bereits als Leistung zu betrachten ist oder nicht. Dass das für das IOC gut genug sein mag, für den DLV aber nicht, empfinde ich aber unabhängig davon auf jeden Fall als ein Signal der Arroganz den Ländern gegenüber, die sich danach richten...

Aber trotzdem würde ich gerne nochmal meine Frage wiederholen: Welchen Unterschied macht es Deiner Meinung nach, ob ein Deutscher in 2:12 oder in 2:17 nicht gewinnt?
... Was interpretiert ihr in eine Leistungsnorm? In Polen liegt sie beispielsweise bei 2:10:30. Alle Arrogant?

Gruß
Rolli

37
Der Unterschied besteht darin, dass die Polen bei 2:10:30 noch jemanden für die Teilnahme haben, und die Kenianer haben sogar noch höhere Standards. Aber ein "Pah, wenn wir nicht 5 Minuten besser sind als die armen Schlucker, die gerade mal das Minimum erreichen, dann treten wir gar nicht erst an" - jo, das finde ich arrogant.

Aber auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Welchen Unterschied macht es Deiner Meinung nach, ob ein Deutscher in 2:12 oder in 2:17 nicht gewinnt?
Renn', als wenn Du geklaut hättest !!

38
CentralParker hat geschrieben:Der Unterschied besteht darin, dass die Polen bei 2:10:30 noch jemanden für die Teilnahme haben, und die Kenianer haben sogar noch höhere Standards. Aber ein "Pah, wenn wir nicht 5 Minuten besser sind als die armen Schlucker, die gerade mal das Minimum erreichen, dann treten wir gar nicht erst an" - jo, das finde ich arrogant.

Aber auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Welchen Unterschied macht es Deiner Meinung nach, ob ein Deutscher in 2:12 oder in 2:17 nicht gewinnt?
Die schlechteste Publicity ist keine Publicity, oder? ... vielleicht wäre es besser, man sähe überhaupt mal wieder Deutsche bei den Großveranstaltungen, auch wenn sie hinterherlaufen.
Eine Norm, die seit 10 Jahren nicht mehr erreicht wurde ist für mich grenzdebil. Da kann ich auch gleich sagen, wir lassen das mit dem Marathon in Zukunft einfach - reale Wettbewerbschancen hätte man doch auch mit einer 2:10 oder 2:08 nicht.
Es ist auf den Kurzdistanzen ja auch nicht anders, wenn man das durchgängig so weiterziehen würde, könnte man den Leistungssport in D bzgl. Laufen auch gleich schließen.

Und btw. der olympische Gedanke war mal ein anderer, aber war mir fast klar, dass der niemanden mehr interessiert. Und gerade nicht die Pseudoprofis hier im Forum, die in der Richtung schon immer lieber polemisch werden, als realistisch.
Bild


Running, on our way

:donotfeedthetrolls:

39
CentralParker hat geschrieben:Der Unterschied besteht darin, dass die Polen bei 2:10:30 noch jemanden für die Teilnahme haben, und die Kenianer haben sogar noch höhere Standards. Aber ein "Pah, wenn wir nicht 5 Minuten besser sind als die armen Schlucker, die gerade mal das Minimum erreichen, dann treten wir gar nicht erst an" - jo, das finde ich arrogant.

Aber auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Welchen Unterschied macht es Deiner Meinung nach, ob ein Deutscher in 2:12 oder in 2:17 nicht gewinnt?
Die Norm wurde in D und in PL letztes Jahr festgelegt. Damals ist in D und in PL kein Athlet die Norm gelaufen.
Ein Pole und ein Deutsche hatten gute Chancen die Norm zu erfüllen. Der Pole hat es geschafft. Der Deutsche eben nicht.

Ich sehe da kaum Unterschiede.

Und zu Deiner Frage... Dann kann ich auch noch hin. Weil warum 2:17 und nicht 3h. Lese mal das Interview mit S. Hahn.

Gruß
Rolli

40
Rolli hat geschrieben:Und zu Deiner Frage... Dann kann ich auch noch hin. Weil warum 2:17 und nicht 3h.
Der Unterschied ist der, dass man mit einer 2:17 zur aktuellen nationalen Spitze gehört und es um zwei Läufer gehen könnte. Bei 3h hast Du tausende.
Rolli hat geschrieben:Lese mal das Interview mit S. Hahn.
Das Argument finde ich plausibel.

41
Ich meine mich erinnern, das der DLV Anfang des Jahres seine Strukturen im Leistungsbereich Langlauf geändert hatte,Steffny hatte da mal was wohlwollend
[INDENT]in der Spiridon geschrieben.Ob sich was ändert? Kurzfristig falls überhaupt sowieso nicht.
Solange es in Deutschland keine Leistungspyramide mit Nachwuchsläufern gibt, die zumindest 2:18-2:20 laufen können, wird da auch nichts im Spitzenbereich passieren, ich meine damit nicht 2-3 Nachwuchsläufer sondern 20-30.
Fitschen und Pollmächer, das ist doch das greifen nach dem Strohhalm.

Was ich jetzt schreibe meine ich ernst und nicht als Witz.
In vielen Randsportarten, und Marathon ist eine Randsportart, gibt es in deutschen Verbänden viele Sportler mit Migrationshintergrund, ich denke da z.B. an Gewichtheben oder Amateurboxen wo es viele aus Osteuropa stammende Sportler gibt. Auch bei der Sportart Nr.1 streiten sich ja die Verbände z.B. um türkischstämmige Fußballer,Sahin,Özil Gündogan usw., also ein von der Abstammung her, nationales Denken gibt es doch schon lange nicht mehr.

Warum also sich nicht aktiv um die Einbürgerung afrikanischer Spitzenläufer sich bemühen, das hätte den positiven Effekt das deutsche Läufer zusammen mit den Afrikanern trainieren würden und sich damit das Trainingsniveau hebt, weiterhin würde sich vielleicht eine nationale Trainingspyramide ausbilden.
Ich spreche nicht von punktuellen Abwerbungen sondern von sukzesiver Abwerbung, für die Afrikaner und ihren Familien hätte sowas sicherlich wirtschaftlich nur Vorteile.

Nur fürchte ich, der Beamtenverein DLV denkt nicht so innovativ und muckelt lieber
weiter vor sich hin.


[/INDENT]
"Wer eher klein ist, braucht sich nicht so weit zum Schnürsenkel bücken"
aus Sander L. "Große Worte" 1896, Kapitel 3, Seite 531
Bild

42
Stormbringer hat geschrieben:Der Unterschied ist der, dass man mit einer 2:17 zur aktuellen nationalen Spitze gehört und es um zwei Läufer gehen könnte. Bei 3h hast Du tausende.
Bedenke... Deutscher-, Europa-, Welt- Meister ist man für ein Jahr. Deutschen-, Europa-, Weltrekord besteht, bis es gebrochen wird. Ein Olympiasieger ist man für immer. Also es soll schon eine besondere Herausforderung werden und muss ein Ansporn für ein Training "non plus ultra" werden.

Gruß
Rolli

43
Der Hiddestorfer hat geschrieben:Ich meine mich erinnern, das der DLV Anfang des Jahres seine Strukturen im Leistungsbereich Langlauf geändert hatte,Steffny hatte da mal was wohlwollend
[INDENT]in der Spiridon geschrieben.Ob sich was ändert? Kurzfristig falls überhaupt sowieso nicht.
Solange es in Deutschland keine Leistungspyramide mit Nachwuchsläufern gibt, die zumindest 2:18-2:20 laufen können, wird da auch nichts im Spitzenbereich passieren, ich meine damit nicht 2-3 Nachwuchsläufer sondern 20-30.
Fitschen und Pollmächer, das ist doch das greifen nach dem Strohhalm.

Was ich jetzt schreibe meine ich ernst und nicht als Witz.
In vielen Randsportarten, und Marathon ist eine Randsportart, gibt es in deutschen Verbänden viele Sportler mit Migrationshintergrund, ich denke da z.B. an Gewichtheben oder Amateurboxen wo es viele aus Osteuropa stammende Sportler gibt. Auch bei der Sportart Nr.1 streiten sich ja die Verbände z.B. um türkischstämmige Fußballer,Sahin,Özil Gündogan usw., also ein von der Abstammung her, nationales Denken gibt es doch schon lange nicht mehr.

Warum also sich nicht aktiv um die Einbürgerung afrikanischer Spitzenläufer sich bemühen, das hätte den positiven Effekt das deutsche Läufer zusammen mit den Afrikanern trainieren würden und sich damit das Trainingsniveau hebt, weiterhin würde sich vielleicht eine nationale Trainingspyramide ausbilden.
Ich spreche nicht von punktuellen Abwerbungen sondern von sukzesiver Abwerbung, für die Afrikaner und ihren Familien hätte sowas sicherlich wirtschaftlich nur Vorteile.

Nur fürchte ich, der Beamtenverein DLV denkt nicht so innovativ und muckelt lieber
weiter vor sich hin.


[/INDENT]
Es gibt schon einen Unterschied zwischen Fussballern mit Migrationshintergrund wie Özil und kenianischen Lauflegionären wie in Bahrain, Katar, Türkei. Mit eingebürgerten Afrikanern macht man sich doch komplett zum Affen, wahnsinnig innovativ ist da Steffny jedenfalls nicht gewesen. Ob das dem weisshäutigen deutschen Läufer etwas bringt, wage ich auch mal zu bezweifeln.

44
Meiner Meinung nach müsste das Model komplett geändert werden, hier ein paar Vorschläge:

1. Die IOC legt die Normen fest und kein nationaler Verband darf reinreden. Wenn dann 50 Läufer aus Kenia am Start stehen ist das halt so. Beim Marathon ist das kein Problem, da gibt es kein Platzproblem. Beim 100m Lauf (und anderen Sportarten) muss das dann halt über Vorentscheidungen gesiebt werden.

2. Der nationale Verband entscheidet, wer zu den Spielen fährt. Egal ob Norm oder einfach "die besten X Menschen fahren".

3. Unabhängig von irgendwelchen Normen fahren die X Athlethen, die in den letzten 12 Monaten vor den Spielen die stärkste Zeit gelaufen sind.


Mein Favorit ist die 3!

Hat jemand noch ein Modell? Ich würde hier sammeln und dann ne Umfrage starten ;)
Brandi runs - Mein Laufblog von 0 zum Marathon

45
Rolli hat geschrieben:Bedenke... Deutscher-, Europa-, Welt- Meister ist man für ein Jahr. Deutschen-, Europa-, Weltrekord besteht, bis es gebrochen wird. Ein Olympiasieger ist man für immer. Also es soll schon eine besondere Herausforderung werden und muss ein Ansporn für ein Training "non plus ultra" werden.

Gruß
Rolli

Naja, Deutscher Meister 2011 bleibt man auch für immer... Da sehe ich jetzt zu einem Olympiasieger von XXXX keinen großen Unterschied. Der einzige ist halt, dass die Olympischen Spiele nur alle 4 Jahre stattfindet und halt ein größeres Event ist weil mehr Sportarten gleichzeit ausgetragen werden.
Brandi runs - Mein Laufblog von 0 zum Marathon

46
Rolli hat geschrieben:Die Norm wurde in D und in PL letztes Jahr festgelegt. Damals ist in D und in PL kein Athlet die Norm gelaufen.
Ein Pole und ein Deutsche hatten gute Chancen die Norm zu erfüllen. Der Pole hat es geschafft. Der Deutsche eben nicht.

Ich sehe da kaum Unterschiede.

Und zu Deiner Frage... Dann kann ich auch noch hin. Weil warum 2:17 und nicht 3h. Lese mal das Interview mit S. Hahn.

Gruß
Rolli
Wenn Du Sportler nach Olympischen Spielen fragst, sagen sie Dir, dass Olympische Spiele "etwas Besonderes" sind. Worin besteht denn dieses Besondere? Eben dass - auch wenn der ursprüngliche olympische Gedanke der Völkerverbindung im Sport kaum noch zu erkennen ist - Menschen aus aller Welt zusammenkommen, um gemeinsam ein Sportfest zu feiern.

Wenn man einfach stumpf Weltelite sehen will, dann schaut man eben Berlin, New York, London, oder meinetwegen auch Frankfurt. Da geht's darum, wer der Schnellste ist, und da werden die gigantischen Preisgelder vergeben, und das ist wahrer Spitzensport. Da laufen dann 14 Läufer unter 2:10, und davon sind 10 (in Worten: zehn!) aus Kenia. Super, das freut mich, das sind gnadenlos gute Athleten, und ich gönne ihnen das - aber Olympische Spiele erheben eben einen anderen Anspruch.

Meine Frage nach dem Unterschied deutscher Beteiligung bei 2:12 bzw. 2:17 hast Du leider immer noch nicht beantwortet, obwohl ich sie nun dreimal gestellt habe.

Ich habe auch eine Vermutung, warum Du diese Frage nicht beantworten magst. Weil es nämlich nur eine Antwort gibt: "Naaajaaaaaaaa... 2:17 mag ja für irgendwelche armen Wichte reichen, denen das IOC eine Gnaden-Beteiligung ermöglichen will. Und wenn deren NOCs dann unbedingt solche drittklassigen Sportler zu Olympischen Spielen schicken wollen, sollen die das halt tun. Aber für Deutsche? Pah, für uns doch nicht, da haben wir aber einen gaaaaaanz anderen Anspruch. 2:12 müssen es schon mindestens sein, alles andere nehmen wir doch nicht ernst. Wir rennen doch nicht weiter als 8 Minuten hinterher, wer sind wir denn..."

Und das finde ich - so leid's mir tut - arrogant. Und gerade dadurch erbärmlich un-olympisch. Vom DLV hätte ich da eigentlich mehr erwartet.
Renn', als wenn Du geklaut hättest !!

47
Lieber keinen Läufer mitschicken (selektiert durch eine eigene nationale Norm) als der Weltspitze hinterherzu laufen, ist wirklich entweder arrogant oder aber das im Gegenteil: sehr wenig Selbstbewusst (denn zum Selbstbewusstsein gehört auch, Niederlagen wegstecken zu können ohne dass das Selbstvertrauen Schaden nimmt).
Vielleicht sollte man den Sportlern selbst überlassen, ob sie an den olympischen Spielen teilnehmen wollen (gekoppelt an dem Erreichen der IOC Norm) mit der Gefahr "hintendran zu laufen". Vielleicht ist der Gedanke der Spiele wichtiger, als auf dem Treppchen zu stehen.
Ich empfinde es als Anmassung, hier für den Sportler zu entscheiden (durch die Norm, die sich vom IOC unterscheidet) ohne diesen vielleicht eine eigenverantwortliche Entscheidung treffen zu lassen (immer vorausgesetzt, er hat die IOC Norm erreicht). Es wird einige geben, die sich gegen einen Start entscheiden würden, andere wären stolz zu starten, auch wenn sie 10 Minuten nach dem Sieger ins Ziel laufen!
Gruß
Domborusse
Die beliebtesten Diagnosen der Orthopäden:

"Da ist nix"
"Das ist nicht schlimm"
"Das haben viele"
"Da kann man nix mehr machen"
"Ja, wir werden alle nicht jünger!"
"Dat krieje me wieder hin!!!":zwinker2:
"Das ist in 2 Wochen wieder weg!"
Von RennFuchs geklaut: "Das dürfte eigentlich garnicht wehtun"
"...ja wenn das schon so lange weh tut, dann muss das eigentlich operiert werden"
gefolgt von: ..."aber nehmen sie zur Sicherheit erstmal noch 14 lang Tage die Tabletten":klatsch:

48
CentralParker hat geschrieben: Ich habe auch eine Vermutung, warum Du diese Frage nicht beantworten magst. Weil es nämlich nur eine Antwort gibt: "Naaajaaaaaaaa... 2:17 mag ja für irgendwelche armen Wichte reichen, denen das IOC eine Gnaden-Beteiligung ermöglichen will. Und wenn deren NOCs dann unbedingt solche drittklassigen Sportler zu Olympischen Spielen schicken wollen, sollen die das halt tun. Aber für Deutsche? Pah, für uns doch nicht, da haben wir aber einen gaaaaaanz anderen Anspruch. 2:12 müssen es schon mindestens sein, alles andere nehmen wir doch nicht ernst. Wir rennen doch nicht weiter als 8 Minuten hinterher, wer sind wir denn..."

Und das finde ich - so leid's mir tut - arrogant. Und gerade dadurch erbärmlich un-olympisch. Vom DLV hätte ich da eigentlich mehr erwartet.
Wenn Dir die Antwort so wichtig ist: "Ja", es ist eine schwache Norm, um Nationen, wo der Marathonlauf sehr schwach entwickelt ist, eine Chance der Teilnahme zu geben. Und ""ja", es ist und soll in D nicht der Anspruch sein, eine Norm um fast 9' langsamer als der DR aufzustellen.

Du kannst natürlich einer anderer Meinung sein... aber das als Arroganz zu bezeichnen, finde ich sehr unpassend.

Findest Du die Polen noch arroganter?

Gruß
Rolli

49
Rolli hat geschrieben:Wenn Dir die Antwort so wichtig ist: "Ja", es ist eine schwache Norm, um Nationen, wo der Marathonlauf sehr schwach entwickelt ist, eine Chance der Teilnahme zu geben. Und ""ja", es ist und soll in D nicht der Anspruch sein, eine Norm um fast 9' langsamer als der DR aufzustellen.

Du kannst natürlich einer anderer Meinung sein... aber das als Arroganz zu bezeichnen, finde ich sehr unpassend.

Findest Du die Polen noch arroganter?

Gruß
Rolli
Demnach ist der Marathon in Deutschland ganz offensichtlich "sehr schwach entwickelt", und der DLV verwehrt seinen Mitgliedern diese "Chance der Teilnahme", die das IOC ihnen ausdrücklich eingeräumt hat. Das finde ich natürlich schade. Das vom Domborussen angesprochene "unterentwickelte Selbstbewusstsein" als zur Arroganz alternatives Motiv leuchtet mir ebenfalls ein. Aber natürlich, wenn etwas "in D nicht der Anspruch ist und sein soll", was für andere gut genug ist, dann finde ich das herablassend.

Ob ich die Polen "noch arroganter" oder einfach nur "gleich arrogant" finde, weiß ich jetzt nicht, aber grundsätzlich finde ich: Wenn man eine Norm setzt, um die Besten ermitteln zu können, ist das nachvollziehbar. Wenn man sie aber bloß willkürlich festlegt, weil man auf alles unterhalb dieser Norm herabblickt, ist das eben arrogant. Und zu Olympischen Spielen passt das gerade wegen deren integrativen Charakters schon mal gar nicht. Aber wie Du schon sagst, wir können da ruhig unterschiedlicher Auffassung sein. :wink:
Renn', als wenn Du geklaut hättest !!

50
Das kann man eh nicht diskutieren weil es eine reine Meinungssache ist. Ich bin immer noch der Meinung, es wäre richtig die besten 3 zu schicken die unter der IOC-Norm sind. Die Meinung lieber gar keinen zu schicken als hinterher zu laufen teile ich nicht. Überzeugen könnt Ihr mich nicht genausowenig wie umgekehrt.

Bleibt mir zu hoffen dass es einmal eine Mehrheit von Funktionären gibt, die meiner Meinung sind.

Zurück zu „Laufsport allgemein“