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Marathonlauf in Deutschland 2011, die Olympianorm 2012 & die Zukunft...

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Es gibt Läufer in Deutschland die ne bessere PB haben als Fitschen, was die 2012 taugt kann ich allerdings nicht sagen. Cierpinski ist ja angeblich seine Atemprobleme durch ne alte Narbe los, keine Ahnung was Beckmann so kann, für mich ist Fitschen auch der aussichtsreichste (und sympathischste) Kandidat.
Wollen wir nur hoffen, dass die Rahmenbedingungen perfekt sind, man sieht ja an Boston was das so "ausrichten" kann (Mutai + 10min langsamer als Vorjahreszeit)...

Liebe Grüße,
der Brandi
Brandi runs - Mein Laufblog von 0 zum Marathon

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derBrandi hat geschrieben:Es gibt Läufer in Deutschland die ne bessere PB haben als Fitschen, was die 2012 taugt kann ich allerdings nicht sagen. Cierpinski ist ja angeblich seine Atemprobleme durch ne alte Narbe los, keine Ahnung was Beckmann so kann, für mich ist Fitschen auch der aussichtsreichste (und sympathischste) Kandidat.
Wollen wir nur hoffen, dass die Rahmenbedingungen perfekt sind, man sieht ja an Boston was das so "ausrichten" kann (Mutai + 10min langsamer als Vorjahreszeit)...
Falk muß noch den Beweis antreten, dass die Probleme gelöst sind - Beckmann steht wohl nicht zur Verlosung...

Und am Tage X entscheidet wie immer auch das Wetter - wenns zuuuu warm wird, ist eh Käse, weil einfach alles stimmen muß! Besseres Wetter als in FFM wird keiner bekommen, also ist die Skala nur zur negativen Seite offen!

gruss hennes

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Also wie gesagt, Hochladen ist nicht drin, das ist ohne Zustimmung des Verlags nicht rechtens. Aber den Text ausführlicher zusammenfassen ist natürlich unbedenklich:

Pollmächer habe sich nach rund der Hälfte des Trianingslagers in Mexiko am Becken verletzt, wird er zitiert. Er habe dann (nach wie langer Pause, steht da nicht) aber wieder trainieren können. Dann gehen sie im Text nochmal auf den Rückschlag durch seinen leichten Schlaganfall im Winter ein, der ebenfalls Trainingszeit gekostet hat. Er werde trotzdem auf jeden Fall am 29. April in Düsseldorf antreten, die große Skepsis, dass es mit der Norm klappen kann, klingt trotzdem aus jedem einzelnen Wort im Text. Plan B liege jedenfalls bereit: Ronald Weigel wird zitiert, Andrè werde sich dann über 10.000 Meter für die EM qualifizieren wollen. Da hat er im vergangenen Jahr schonmal eine 28:39 vorgelegt, die Norm ist 38:41. Er müsste dann, so schreibt es "leichtathletik", nur noch pro forma bei der DM über 5.000 Meter antreten.

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Fiedel hat geschrieben:Also wie gesagt, Hochladen ist nicht drin, das ist ohne Zustimmung des Verlags nicht rechtens. Aber den Text ausführlicher zusammenfassen ist natürlich unbedenklich:

Pollmächer habe sich nach rund der Hälfte des Trianingslagers in Mexiko am Becken verletzt, wird er zitiert. Er habe dann (nach wie langer Pause, steht da nicht) aber wieder trainieren können. Dann gehen sie im Text nochmal auf den Rückschlag durch seinen leichten Schlaganfall im Winter ein, der ebenfalls Trainingszeit gekostet hat. Er werde trotzdem auf jeden Fall am 29. April in Düsseldorf antreten, die große Skepsis, dass es mit der Norm klappen kann, klingt trotzdem aus jedem einzelnen Wort im Text. Plan B liege jedenfalls bereit: Ronald Weigel wird zitiert, Andrè werde sich dann über 10.000 Meter für die EM qualifizieren wollen. Da hat er im vergangenen Jahr schonmal eine 28:39 vorgelegt, die Norm ist 38:41. Er müsste dann, so schreibt es "leichtathletik", nur noch pro forma bei der DM über 5.000 Meter antreten.
Danke!

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Potzdonner. Anna Hahner mit der selbstbewussten Ankündigung, in DDorf unter 2:30h zu laufen. Das wär ja nen Ding.

Weder schnell, noch ausdauernd: 53,77 / 1:56,54 / 2:31,04 / 3:58,65

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derBrandi hat geschrieben:@Hennes: Nimm sie doch einfach mit oder funktioniert im Auto der Chip nicht mehr? ;)
Wieviele soll ich denn noch mitnehmen? Mein Kofferraum ist vollllllllllllll !!!!!

Hatte Ulli Dir schon meine Kontoverbindung gegeben?


gruss hennes

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Hennes hat geschrieben: Hatte Ulli Dir schon meine Kontoverbindung gegeben?


gruss hennes
Ich dachte ich soll das in Bar in einem Rindslederkoffer zum Foritreffen unter der Brücke mitbringen? :geil:

Ich freu mich schon so! :bounce:

Grüße,
Sebastian
Brandi runs - Mein Laufblog von 0 zum Marathon

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derBrandi hat geschrieben:Ich dachte ich soll das in Bar in einem Rindslederkoffer zum Foritreffen unter der Brücke mitbringen? :geil:
Ich fahre einen Personenwagen keinen 40 Tonner - wo sollen die denn alle hin?

gruss hennes

PS: wenn ich Dein Trainingsbuch angucke, frage ich mich ob Du vom Trainingsstart nahtlos ins Tapering übergegangen bist? :teufel:

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Schade für Pollmächer. So viel Aufwand und Energie in dieses Projekt reingesteckt und dann sowas. Ärgerlich!

Was Hahner angeht, bin ich echt skeptisch mit der sub2:30. Aber sie wirkt extrem selbstsicher, für mich wäre eine solche Zeit eine große Überraschung.

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0815boy hat geschrieben:Was Hahner angeht, bin ich echt skeptisch mit der sub2:30. Aber sie wirkt extrem selbstsicher, für mich wäre eine solche Zeit eine große Überraschung.
Sie ist den Halben im Oktober, immer noch als "Neuling" im Sport, in 1:13 gelaufen, kam verletzungsfrei durch den Winter. Und die Entscheidung, es zu probieren, wurde auch nicht einfach so aus dem Bauch raus gefällt. Leider gab es ein paar undichte Stellen, sodass es schon vorher bei in ein paar versteckten Absätzen bei laufen.de und Konsorten stand. Aber wie dem auch sei: Es wird kein Kinderspiel, aber es ist für Anna absolut drin.

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Komm, komm - respektable Leistungen sind seit 2008 überliefert. Nein, sie ist kein alter Hase und keine klassische Leichtathletin - aber als Neuling würde ich sie nicht bezeichnen. Nur aus diesem Grund finde ich übrigens die Marathonidee auch echt nicht verkehrt. Auf kürzeren Distanzen ist jetzt vermutlich ohnehin nicht mehr allzu viel rauszuholen - und die Marathonquali ist nicht vollends unrealistisch. Noch besser hätte es mir gefallen, würde sie es etwas langfristiger angehen und es über die 5000m in Rio 2016 probieren - aber realistischerweise wäre wohl auch die Quali dort das maximal mögliche. Da nehmen wir ihr's nicht übel, wenn sie sich an der Quali versucht, sobald diese in Reichweite ist. Hab sie ein paar mal laufen sehen - mit ihrer Physis (und ich finde nicht, dass sie - obschon so leicht - ungesund aussieht) und dem leichtfüßigen Stil, traue ich's ihr zu. Dieses Jahr vielleicht (noch) nicht ganz, für eine kommende WM / Rio allerdings durchaus.

Weder schnell, noch ausdauernd: 53,77 / 1:56,54 / 2:31,04 / 3:58,65

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Martin Grüning bestätigt gerade bei Facebook:
https://www.facebook.com/permalink.php? ... 1010730537

"Was die Spatzen von den Dächern pfiffen, ist jetzt Tatsache: Pollmächer läuft nicht in Düsseldorf und wenn, dann nur als Tempomacher... jetzt will er über 10000 m zur EM nach Helsinki! Aber bitte rede jetzt keiner von der 10000-m-Olympia-Quali. Ich rede auch zu diesem Thema nur noch über meinen Anwalt... oder in Runner's World!"

Weiterhin sagt er, dass jemand der die Norm laufen will im Training schonmal 20km bei 3:07 gelaufen sein muss. Hat das einer unserer Spezis?

Liebe Grüße,
der Brandi
Brandi runs - Mein Laufblog von 0 zum Marathon

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Fitschen hat
34km 3:30min/km Puls 153 (die ersten 10 in 3:54, dann 24 in 3:19) +Auslaufen
und
2km Einlaufen und Flaschen verstecken ;-), dann 38km in 3:49min/km. Diese 38 km waren in unterschiedliche Abschnitte unterteilt. Zunächst 26 km im hügeligen Gelände in ca. 3:57min/km, und dann auf der Bahn erst 2km 3:30, dann 8km 3:23, dann 2 km 3:40. Nach diesen 38km kamen dann noch 3km Auslaufen dazu, also ein Gesamtumfand von 43km. Natürlich alles ohne Pause. Ganz schön lang...


anzubieten, aber alles in 2400m Höhe und auf Kenianischen "Straßen".

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alsterrunner hat geschrieben: Auf kürzeren Distanzen ist jetzt vermutlich ohnehin nicht mehr allzu viel rauszuholen - und die Marathonquali ist nicht vollends unrealistisch.
In ihrem Alter hat sie ihr volles Potenzial über die Bahnstrecken definitiv noch nicht ausgeschöpft.
Ich bin sicher, sie wird ihre Zeiten über 3000 m, 5.000 m und 10.000 m noch deutlich verbessern in den nächsten Jahren.

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Vor allem hat Fitschen wirklich gut trainiert seit Frankfurt, ich verfolge das etwas. Nach der 2:15 ist Ihm sicherlich am ehesten eine 2:12 oder besser zu zutrauen. Vieles hängt natürlich auch vom Wetter ab, man hört ja das ab nächste Woche das Glas heftig nach oben gehen soll. Und als Edeltempomacher soll ja der Österreicher Weidlinger am start sein, er hat sich bereits qualifiziert!

Mal abwarten, ich hoffe drauf das es einer packt. Cierpinski is auch noch ein Kandidat der schwer einzuschätzen ist.

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Die Olympianorm von 2:12std wird kein deutscher Läufer schaffen! Wenn ein Wunder geschieht, traue ich es Jan Fitschen zu. Aber was kommt dann? 2:12std ist eine so unsinnig harte Norm, dass er sich bis zum Sommer niemals wieder erholen würde und dann irgendeine sub2:20 in London läuft. Lieber DLV bzw. lieber Ron....denk(t) mal drüber nach... :motz:

Bezüglich Andre Pollmächer war es eh unsinnig nach wochenlanger Pause im Winter jetzt einen Marathon auf Olympianorm zu laufen. Es sei denn, der Sponsor hat ihn unter Druck gesetzt. :motz:
Gruß, Mastos

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Mastos hat geschrieben:2:12std ist eine so unsinnig harte Norm, dass er sich bis zum Sommer niemals wieder erholen würde und dann irgendeine sub2:20 in London läuft. Lieber DLV bzw. lieber Ron....denk(t) mal drüber nach... :motz:
Ersetze DLV durch DOSB, dann passts.

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0815boy hat geschrieben:In ihrem Alter hat sie ihr volles Potenzial über die Bahnstrecken definitiv noch nicht ausgeschöpft.
Das ist ja nicht unbedingt ein Argument gegen den Marathon.
alsterrunner hat geschrieben: Noch besser hätte es mir gefallen, würde sie es etwas langfristiger angehen und es über die 5000m in Rio 2016 probieren - aber realistischerweise wäre wohl auch die Quali dort das maximal mögliche.
Dis Prinzip, dass kürzere Strecken erst ausgereizt werden müssen, bevor man zum Marathon wechseln darf, halte ich eher für nicht allgemeingültig. Da haben mittlerweile schon etliche bewiesen, dass das nicht immer sinnvoll ist.
alsterrunner hat geschrieben: Da nehmen wir ihr's nicht übel, wenn sie sich an der Quali versucht, sobald diese in Reichweite ist.
Das ist imo sogar nur logisch und konsequent, da die HM-Zeit Annnas bisher wertvollste Zeit ist. Außerdem hängt da Wolfang Heinig mit drin, der als Trainer einiges an Marathon Erfahrung hat. Seine Tochter ist ja damals mit ermüdungsbruch 2:42 gelaufen, was imo auch eine gute Umsetzung war. Wir können davon ausgehen, dass Heinig schon in recht gut weiß, wie man das umsetzt.
K. Heinig hat jetzt auch Hm Pb gelaufen .... wird also auch noch schneller auf kürzeren Distanzen, obwohl sie schon früh auf den M. gesetzt hat.
Fiedel hat geschrieben:Ersetze DLV durch DOSB, dann passts.
Naja, man braucht nicht glauben, dass der DLV und Ronald Weigel da nichts mit zu tun hätten. Ich vermute sogar, dass der DLV im Normalfall die Normen vorschlägt und der DOSB die abnickt.

Zu Pollmächer: Nominierungszeitraum und Norm für die EM 10000m sind wie für ihn gemacht. Etwa ein Monat, nachdem der Nomnierungszeitraum begann ist er die 28:39 gelaufen. Jetzt liegt die A-Norm bei 28:41. Liest sich ehrlich gesagt fast so, als wäre das von vornherein als Hintertür für ihn eingebaut worden. Dann 5000m DM als Leistungstest.

Mmm. Wünsche mir, dass drei andere deutsche die 10000 schneller laufen als 28:39 oder zumindest schneller als 28:41 (leider nicht so wahrscheinlich) . Dann werden die 5000 bei der DM vielleicht mal interessant.

Gruß

C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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0815boy hat geschrieben:In ihrem Alter hat sie ihr volles Potenzial über die Bahnstrecken definitiv noch nicht ausgeschöpft.
Ich bin sicher, sie wird ihre Zeiten über 3000 m, 5.000 m und 10.000 m noch deutlich verbessern in den nächsten Jahren.
Naja. En passant vielleicht. Ihr theoretisch vorhandenes Potential wird sie sicher nicht mehr ausschöpfen.
DerC hat geschrieben:Dis Prinzip, dass kürzere Strecken erst ausgereizt werden müssen, bevor man zum Marathon wechseln darf, halte ich eher für nicht allgemeingültig. Da haben mittlerweile schon etliche bewiesen, dass das nicht immer sinnvoll ist.
Da bin ich auf die Beweisführung gespannt. Meinetwegen kann man angesichts bestimmter Beispiefälle den Eindruck bekommen, dass das nicht sinnvoll sein muss - Beweise als in "harte Fakten" fehlen mir dazu (wüsste auch gar nicht, wie das möglich sein sollte).
&quot hat geschrieben:Das ist imo sogar nur logisch und konsequent, da die HM-Zeit Annnas bisher wertvollste Zeit ist. Außerdem hängt da Wolfang Heinig mit drin, der als Trainer einiges an Marathon Erfahrung hat.
Halte von dem auch einiges. Finde außerdem die Form der Öffentlichkeitsarbeit ohne punktgenaue Offenlegung des Trainings angenehm: Häppchenweise immer mal wieder was, was man dann auch wirklich gut lesen kann.

Was die 10.000m (der Männer) angeht - ehrlich, das reißt mich alles nicht vom Hocker. Ob da jetzt Pollmächer 28:40, 28:39 oder meinetwegen 28:29 läuft - da fiebere ich lieber mit Galen Rupp mit, gucke mir den Livestream vom Invitational in Stanford an und drücke bei Olympia Harrer, Hahner, Krause und Jana die Daumen - das macht eindeutig mehr Freude als alles, was bei den Herren so rumläuft.

Weder schnell, noch ausdauernd: 53,77 / 1:56,54 / 2:31,04 / 3:58,65

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alsterrunner hat geschrieben: Da bin ich auf die Beweisführung gespannt. Meinetwegen kann man angesichts bestimmter Beispiefälle den Eindruck bekommen, dass das nicht sinnvoll sein muss - Beweise als in "harte Fakten" fehlen mir dazu (wüsste auch gar nicht, wie das möglich sein sollte).
Ebensowenig sind die Beweise für die andere Hypothese möglich. Wir sind ja nicht in der Mathematik.

Aber die Allgemeingültigkeit anzuzweifeln geht ja viel leichter als etwas zu beweisen.. Wanjiru ist trotz 26er Zeit gewechselt. Der Erfolg gab ihm recht. Es gibt mittelrweile viele junge Marathonis, die ohne viel Bahnerfahrung wechselten. (Selbst wenn viele junge Ostafrikaner häufig realiter ein paar Jahre älter sind, als in ihrem Pass steht, so bleibt die Tatsache, dass sie häufig nicht die hier lange üblichen ca. 10+ Jahre Bahnkarriere hinter sich haben.)

Die Schwemme guter Marathonläufer insgesamt geht auch auf das frühere Konzentrieren auf diei Straße zurück. Jede Menge Zeiten unter 2h10 sind vielleicht nicht harte Fakten, aber sicher Indizien. Der Vorteil vom frühereren Wechsel ist einfach die höhere Belastbarkeit.

Die Angst vor dem Wechsel zu langen Strecken liegt ja größtenteils in der Angst vor dem Schnelligkeitsverlust. Den können wir aber begrenzen oder sogar ganz vermeiden, wenn wir entsprechend trainieren.
Wenn wir weg vom linearen zum nonlinearen Aufbau wechseln, können wir parallel an verschiedenen Qualitäten arbeiten. Heute legen wir mehr Wert auf Schnelligkeitserhalt, was natürlich eine breite Aufstellung erleichtert. Das ist u. a. auch ein Konsequenz daraus, dass fast alle Bahnläufe und selbst Marathonläufe heute im Spurt entschieden werden.

Auch wenn das nur zwei Beispiele sind, finde ich den Vergleich interessant:
Fitschen hatte eine relativ lange Bahnkarriere. Mit der hat er sich 2 Jahre Verletzungsmisere eingehandelt und braucht eine lange Übergangsperiode zum Marathon. Krebs hat jetzt mit 22 Jahren bei deutlich schlechterer 10000m Leistung das klar bessere debut hingelegt, war fast so gut wie Fitschen im 2. Marathon.

Es ist schon seltsam: Auf der einen Seite wird immer Grundlage Grundlage gepredigt und Lydiard verehrt, auf der anderen Seite immer Schaden für die kürzeren Strecken prophezeit, wenn jemand früh zu den längeren wechselt.
alsterrunner hat geschrieben: Halte von dem auch einiges. Finde außerdem die Form der Öffentlichkeitsarbeit ohne punktgenaue Offenlegung des Trainings angenehm: Häppchenweise immer mal wieder was, was man dann auch wirklich gut lesen kann.
Ich denke, die Öffentlichkeitsarbeit muss einfach zum Läufer bzw zur Läuferin passen. Gerade junge Läufer sollten sich vielleicht nicht zu früh zu stark öffentlich unter Druck setzen. Bei krebs war das eine gelungene Überrschung, bei Hahner haben es die Spatzen etwas früher gezwitschert, womöglich weil die 1:13 einfach stärker aufgefallen sind. Aber ich halte die Sub2h30 ansage für gerechtfertigt und falls es dann 2h32 werden ist es immer noch ein sehr bemerkenswertes Debut für eine junge dt. Läuferin.

Bei Pollmächer bin ich mir nicht sicher, ob der sich einen Gefallen tut mit seiner Dokumentation. Zu Fitschen passt das glaube besser, der geht da anders mit um. Der kommt mir eher so vor, als sei er mit sich selbst im Reinen. Wenn der 2h13 läuft sagt der halt: Ich habe alles versucht, mehr kann ich nicht machen und freut sich über PB.
alsterrunner hat geschrieben: Was die 10.000m (der Männer) angeht - ehrlich, das reißt mich alles nicht vom Hocker. Ob da jetzt Pollmächer 28:40, 28:39 oder meinetwegen 28:29 läuft - da fiebere ich lieber mit Galen Rupp mit, gucke mir den Livestream vom Invitational in Stanford an und drücke bei Olympia Harrer, Hahner, Krause und Jana die Daumen - das macht eindeutig mehr Freude als alles, was bei den Herren so rumläuft.
Vom Hocker reisst mich das auch nicht ... aber auch denn der Silberstreif am Horizont bei den Damen sicher breiter ist als bei den Herren, so sollte man den bei den Männern nicht übersehen.

Und wer weiß, wie viel Pollmächer das Marathontraining für die 10000 geholfen hat. Vielleicht läuft er ja Sub28.

Mir geht es aber mehr um die Breite hinter der Weltspitze. Das wird sich mittel bis langfristig auf die absoluten Leistungen auswirken. Natürlich wäre es mir leiber, wenn wir einen 27'15, einen 27'30 und einen 27'40 nach London schicken könnten. Aber wenn eben einer mit 28'39 nicht zur EM käme, weil 3 andere schneller wären, wäredas auch ein gutes Signal, sich eben noch mehr anzustrengen. Und dann käme da auch merh Dynamik rein.

Da du Rupp erwähnst: Das ist imo auch ein gutes Beispiel: Meine Prophezeiung: Rupp wird nie die Schwierigkeiten haben, zum Marathon zu wechseln (falls er es tut), die ein Fitschen hatte. Nicht weil er in einer anderen Klasse läuft, sondern relativ zur Leistung - weil er anders trainiert.

Mir ist es gerade in D recht, wenn die LäuferInnen früher zu längeren Strecken wechseln, weil hier tendenziell zu wenig Umfang trainiert wird und die längeren Strecken dann der Weg sein können, den Umfang auch auf das für die kürzeren Strecken nötige Maß zu erhöhen.

ganz andere Bereich, aber bezeichnend: C. Hofmann ist iirc 400m PB gelaufen, also sie für die 800 trainierte. Die 800 waren nicht so gut - aber die Umstellung hat was für die 400 gebracht.

Nicht verwechseln, ich bin immer für spezifisches trainng. Aber Umfang spielt eben eine Rolle. Wäre Fitschen als 10000m Läufer schon 220k /Woche gelaufen, wäre die Umstelllung auch leichter gewesen.

Natürlich müssen wir immer auch das Talent für eine Strecke berücksichtigen. Nicht alle können hochwechseln. Bei uns wurde aber in der Vergangneheit imo zu selten überpüft, ob das sinnvoll sein könnte.

Gruß

C.

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- Sir Roger Bannister

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DerC hat geschrieben:...Die Angst vor dem Wechsel zu langen Strecken liegt ja größtenteils in der Angst vor dem Schnelligkeitsverlust. Den können wir aber begrenzen oder sogar ganz vermeiden, wenn wir entsprechend trainieren.
Wenn wir weg vom linearen zum nonlinearen Aufbau wechseln, können wir parallel an verschiedenen Qualitäten arbeiten. Heute legen wir mehr Wert auf Schnelligkeitserhalt, was natürlich eine breite Aufstellung erleichtert. Das ist u. a. auch ein Konsequenz daraus, dass fast alle Bahnläufe und selbst Marathonläufe heute im Spurt entschieden werden.

Es ist schon seltsam: Auf der einen Seite wird immer Grundlage Grundlage gepredigt und Lydiard verehrt, auf der anderen Seite immer Schaden für die kürzeren Strecken prophezeit, wenn jemand früh zu den längeren wechselt.

Da du Rupp erwähnst: Das ist imo auch ein gutes Beispiel: Meine Prophezeiung: Rupp wird nie die Schwierigkeiten haben, zum Marathon zu wechseln (falls er es tut), die ein Fitschen hatte. Nicht weil er in einer anderen Klasse läuft, sondern relativ zur Leistung - weil er anders trainiert.

Mir ist es gerade in D recht, wenn die LäuferInnen früher zu längeren Strecken wechseln, weil hier tendenziell zu wenig Umfang trainiert wird und die längeren Strecken dann der Weg sein können, den Umfang auch auf das für die kürzeren Strecken nötige Maß zu erhöhen.

ganz andere Bereich, aber bezeichnend: C. Hofmann ist iirc 400m PB gelaufen, also sie für die 800 trainierte. Die 800 waren nicht so gut - aber die Umstellung hat was für die 400 gebracht.

Nicht verwechseln, ich bin immer für spezifisches trainng. Aber Umfang spielt eben eine Rolle. Wäre Fitschen als 10000m Läufer schon 220k /Woche gelaufen, wäre die Umstelllung auch leichter gewesen.
Was meinst du mit nonlinearem Aufbau?
Du hältst den Umfang also schon für den zentralen Baustein?

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annasabrina hat geschrieben:Was meinst du mit nonlinearem Aufbau?
Linearer Aufbau bedeutet, dass mein verschiedene Phasen sehr einseitig auf ein Ziel ausrichtet und andere Qualitäten vernachlässigt.

Beispiel für linearen aufbau: Man setzt in der ersten Phase nur auf allgemeine Ausdauer und macht deshalb nur langsame DL. Dann braucht man sich nicht zu wundern, wenn u. a. Spritzigkeit und Beweglichkeit verloren gehen.

Nonlinearer Aufbau bedeutet für mich, dass man nie zu einseitig trainiert und für einmal erreichte Qualitäten immer Erhaltungstraining betreibt. Das bedeutet z. B.: Auch im Grundlagentraining Sprint, TDL, Kraftausdauertraining, spezifische Einheiten in angemessener Dosierung. Bedeutet nachher, die Ausdauer aus dem Grundlagentraining zu erhalten mit den entsprechenden Einheiten und dem entsprechendem Umfang.
annasabrina hat geschrieben: Du hältst den Umfang also schon für den zentralen Baustein?
Nein, so lann man das nicht sagen. 160km Spazierengehen in der Woche wird dich nicht zu einer Superläuferin machen.
Wir müssen immer zwei Dinge berücksichtigen:

1. Der "Impact", die Wirkung und die Belastung des Trainings wird durch Intensität und Umfang bestimmt.

2. Was viel Umfang ist, ist relativ . Es muss beurteilt werden angesichts der Fähigkeiten der LäuferInnen, ihrer Ambitionen und der Zielstrecke.

Beispiele:

70km/Woche ist für einen 800m Läufer (A) der deutschen Spitze recht wenig Umfang.
Für einen Volksläufer (B), der sich auf den 3. 10k Lauf vorbereitet können 70km sehr viel sein.

Ein andere Volksläufer (C) ist älter und läuft schon länger, hat aber weniger Talent und Grundschnelligkeit. Er trainiert für die gleiche 10k Zielzeit 100k /Woche, was für ihn nicht zu viel ist.

Ein 1500m Läufer der deutschen Spitze wiederum macht 150k /Woche im Winter, obwohl seine Zielstrecke viel kürzer ist.
Möglicherweise gibt es eine 10000m Läuferin in der dt. Spitze, die etwa denselben Umfang macht, aber für sie passr es auch. Und einen erfahrenen 3h Marathoni. Ein talentierter Jungspund braucht vielleicht nur die Hälfte dieses Umfangs für die Sub3.

Dazu bestimmen die Tempi der LäuferInnen den Umfang, den wir eigentlich besser nach Trainingsdauer vergleichen können:

10 Stunden Trainingszeit netto sind bei 3'45/km Durchschnittstempo 160km.
bei 4'30/k etwa 133km
bei 5'/km 120km
bei 5'30/km etwa 110 km
bei 6'/km etwa 100km
bei 6'30 etwa 92 km
bei 7'/k etwa 85km.

Mit pi mal Daumen 8-10h Training/woche kann man häufig schon sehr viel erreichen, wenn man die Intensität nicht extrem vernachlässigt. Darauf würde ich im Langstreckentraining - und zwar Schritt für Schritt, nicht Hals über Kopf - hinarbeiten. Zunächst zumindest in guten Wochen auf diese Trainingszeit kommen. Das können nach meinen Erfahrungen häufig auch eher mäßig talentierte LäuferInnen nach einigen Jahren stemmen.

Gruß

C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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DerC hat geschrieben:Zu Fitschen passt das glaube besser, der geht da anders mit um. Der kommt mir eher so vor, als sei er mit sich selbst im Reinen. Wenn der 2h13 läuft sagt der halt: Ich habe alles versucht, mehr kann ich nicht machen und freut sich über PB.
Sehe ich zu 100% genau so. Ich möchte mal eben von seiner Homepage zitieren aus dem bericht vom 8.Mai.2011, dem Tag seines (zeitlich nicht überzeugendem) Debüt:

"„Auf geht’s, das wird noch unter 2:20h.“ Häh, wie soll das denn gehen, nach den gefühlten Todeskilometern? Keine Ahnung, aber egal, noch einmal alles mobilisieren. Dort kommt das Zieltor. Ist es Einbildung? Delirium? Nein, es ist tatsächlich das Ziel. Oben drüber hängt eine große Uhr. Sie springt um: 2:20,05h, 2:20,06h,… Bitte nicht: nicht noch einen Schlag ins Gesicht. Doch auch das ist wahr: 2:20,15h stehen nun in der Ergebnissliste. Platz 8. Ein verdammt harter erster Marathon…
Allen, die an der Strecke angefeuert und sich die Stimmbänder ruiniert haben, allen Helfern (die Massage direkt nach dem Lauf war meine Rettung), allen die mich in der Vorbereitung unterstützt haben ( das Laufteam des TV Wattenscheid, mein Coach Tono, unser Physio Morus, um nur einige zu nennen) und auch denen, die ich jetzt vergesse habe, möchte ich hiermit ganz, ganz herzlich danken. Ohne euch: kein Marathon!
Was bleibt als Fazit? Tja, ich bin einer der ganz wenigen, dem es heute gelungen ist, eine neue Bestzeit aufzustellen und ich werde alles dafür geben, diese im Herbst noch zu steigern ;-) Das war nicht mein letzter Lauf über 42,195 magische Kilometer!!!
Blutblasen an den Zehen schmerzen nur kurzfristig und den Verlust von sechs Zehennägeln in der Vorbereitung war es definitiv wert, denn jetzt kann ich mich MARATHONI nennen ;-) Bis demnächst, heute sind mein Bericht und ich etwas durcheinander und vielleicht schreibe morgen etwas zum Treppensteigen, euer Jan"

Auch wenn der Titel seiner Masterarbeit "„Internet-basierte Selbstvermarktung von Leistungssportlern“ war/ist, sind seine Blogeinträge nie überheblich oder im Stil "ich bin es!" geschrieben, er bleibt immer auf dem Boden und wirkt einfach sehr natürlich und menschlich finde ich, so wie du und ich...

Ich empfinde auf jeden Fall große Sympathie für ihn.

Liebe Grüße,
der Brandi
Brandi runs - Mein Laufblog von 0 zum Marathon

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Mich würde mal interessieren, woran festgemacht wird, dass Hahner über die Bahndistanzen keine Verbesserungen mehr bringen kann?
Verstehe ich irgendwie nicht?

Im übrigen ist Hahner eine 1:13:3x gelaufen, eine Zeit, die eine sub2:30 schon sehr schwierig macht. Natürlich hat sie jetzt einige Monate Zeit gehabt, die natürlich auch optimal (marathonspezifisches Training) genutzt wurden. Aber ein Marathon ist schon nochmal was anderes als ein Halber, vor allem für eine so junge und unerfahrene Läuferin, die noch nicht als so viele Kilometer gesammelt hat. Es gibt sehr viele Beispiele für LäuferINNEN, die eine tolle Halbmarathon-Perfomance beim ersten Anlauf nicht direkt auf die Marathon-Distanz übertragen konnten. Eine Sabrina Mockenhaupt beispielsweise hat sich zu einem deutlich geeigneteren Zeitpunkt ihrer Karriere (da mehr Erfahrung und bessere Zeiten auf den Unterdistanzen) für ihr Marathon-Debüt entschieden und ist mit einer damaligen Halbmarathon-Zeit, die 3 Minuten (!) schneller war, als die jetzige von Hahner, gerade so mit Ach und Krach unter 2:30 geblieben.

Aber trotzdem hat Der C. natürlich recht, dass ihr Marathon-Debüt die logische Konsequenz aus ihrer für sie wertvollen Halbmarathon-Zeit ist! Und natürlich hat sie grundsätzlich das Potenzial, unter 2:30 zu laufen, ich denke halt nur, dass es dafür noch ein bisschen früh ist.

Und bevor jetzt wieder das Geschrei losgeht: Ja, ich würde Hahner die Olympia-Qualifikation gönnen, das ist nur meine objektive Meinung! :)

331
0815boy hat geschrieben:Mich würde mal interessieren, woran festgemacht wird, dass Hahner über die Bahndistanzen keine Verbesserungen mehr bringen kann?
Verstehe ich nicht irgendwie nicht?
Das sage ich gar nicht. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass sich jeder unter 35 auf jeder (Langstrecken-)Bahndistanz (bei der Mittelstrecke vielleicht bis 30) verbessern kann. Aber absolute Zahlen können nur selten absolute Aussagen treffen. Spannend ist doch die Ausschöpfung des individuellen Potentials. Und was das betrifft, denke ich, ist die Zeit bei ihr momentan im Marathontraining ganz gut investiert.

Weder schnell, noch ausdauernd: 53,77 / 1:56,54 / 2:31,04 / 3:58,65

332
0815boy hat geschrieben:Im übrigen ist Hahner eine 1:13:3x gelaufen, eine Zeit, die eine sub2:30 schon sehr schwierig macht.
Ist jedem klar - aber was soll sie denn als Ziel ausgeben "gesund ankommen" oder "sub 233" ist doch alles blöde.

Versuch macht kluch!

:respekt: :respekt: :respekt:

Evtl. ist es auch nur gute Selbstvermarktung, stirbt tausend Tode und trudelt mit 245 ins Ziel - aber sie hats beste draus gemacht, so oder so!


gruss hennes

333
Mastos hat geschrieben:Die Olympianorm von 2:12std wird kein deutscher Läufer schaffen! Wenn ein Wunder geschieht, traue ich es Jan Fitschen zu. Aber was kommt dann? 2:12std ist eine so unsinnig harte Norm, dass er sich bis zum Sommer niemals wieder erholen würde und dann irgendeine sub2:20 in London läuft. Lieber DLV bzw. lieber Ron....denk(t) mal drüber nach... :motz:
Sehe ich nicht so... Was sollen Normen, die 5 Läufer schaffen können.

Ich verfolge eine vergleichbare Diskussion in einem polnischen Forum, wo die Norm von 2:12 für Peking auf 2:10:30 für London erhöht wurde!! Kein Sportler beschwert sich über die Norm. Sie trainieren härter! Und?... Es wird allgemein deutlich bessere Leistung erzielt als noch vor 4 Jahren, weil es doch noch Leute gibt, die es schaffen wollen und nicht nur jammern.

Gruß
Rolli

334
alsterrunner hat geschrieben:Das sage ich gar nicht. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass sich jeder unter 35 auf jeder (Langstrecken-)Bahndistanz (bei der Mittelstrecke vielleicht bis 30) verbessern kann.
das würde ich nicht unterschreiben. eine mockenhaupt wird nie mehr unter 15 minuten bleiben im 5.000 lauf. (behaupte ich jetzt mal)

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derBrandi hat geschrieben: Ich empfinde auf jeden Fall große Sympathie für ihn.
Er ist wirklich sehr sympathisch. Hab ihn nach seine EM-Sieg kennen gelernt. Umgänglicher und "normal" gebliebener Mensch.

Aber:
Ich möchte mal eben von seiner Homepage zitieren aus dem bericht vom 8.Mai.2011, dem Tag seines (zeitlich nicht überzeugendem) Debüt:
Ein Bericht schreibt man nach einem Lauf und nicht währenddessen. Glaub mir, bei 38km hast Du was anders in Kopf als 30 Minuten nach dem Lauf.

Gruß
Rolli

336
0815boy hat geschrieben: Natürlich hat sie jetzt einige Monate Zeit gehabt, die natürlich auch optimal (marathonspezifisches Training) genutzt wurden. Aber ein Marathon ist schon nochmal was anderes als ein Halber, vor allem für eine so junge und unerfahrene Läuferin, die noch nicht als so viele Kilometer gesammelt hat. Es gibt sehr viele Beispiele für LäuferINNEN, die eine tolle Halbmarathon-Perfomance beim ersten Anlauf nicht direkt auf die Marathon-Distanz übertragen konnten. Eine Sabrina Mockenhaupt beispielsweise hat sich zu einem deutlich geeigneteren Zeitpunkt ihrer Karriere (da mehr Erfahrung und bessere Zeiten auf den Unterdistanzen) für ihr Marathon-Debüt entschieden und ist mit einer damaligen Halbmarathon-Zeit, die 3 Minuten (!) schneller war, als die jetzige von Hahner, gerade so mit Ach und Krach unter 2:30 geblieben.
Vielleicht war der Zeitpunkt bei Mocki gar nicht so gut geeignet, sondern zu spät? Vielleicht war Anna Hahners Marathontraining viel besser als Mockis ?

Susanne Hahn hatte letztes Jahr 1:13:00 und nur 3 Wochen später 2:28:49. Klar, sie ist älter hat Erfahrung, aber sie kam von der Pause zurück, während Anna Hahner Monate Zeit hatte.

Es ist irreführend, nur mit den PBs oder SBs zu rechnen. Die haben ja häufig nicht so viel mit der Form am Tag X zu tun. Es gibt beispiele von HMs von Spitzenläufern, die in der M- Vorbereitung nur Minimal schneller gelaufen werden als am Ende das MRT. Anna Hahner ist noch sehr jung, in dem Alter sind noch kräftige Formsteigerungen möglich. Selbst wenn es ein "Long Shot" ist, 2:32 als A-Ziel ausgeben wäre imo Quatsch, weil die Chance für Sub 2h30 theoretisch besteht. Hennes hat es ja auch gesagt: Was soll ein Ziel von Sub2h33 oder gesund ankommen? Wir sind hier ja nicht bei Hobbyjoggern, die irgendwie durchkommen wollen.

Und den Marathon zu verschieben macht es beim nächsten mal ja nicht wirklich viel leichter: Wenn sie es jetzt nicht schafft, hilft ihr die Erfahrung womöglich sehr, sich für die WM 2013 zu qualifizieren.
0815boy hat geschrieben: Und natürlich hat sie grundsätzlich das Potenzial, unter 2:30 zu laufen, ich denke halt nur, dass es dafür noch ein bisschen früh ist.
Aber warum sollte das zu früh sein? Inwiefern soll es ihr schaden?
0815boy hat geschrieben: Und bevor jetzt wieder das Geschrei losgeht: Ja, ich würde Hahner die Olympia-Qualifikation gönnen, das ist nur meine objektive Meinung! :)
Objektive Meinung ... :hihi:
alsterrunner hat geschrieben:Das sage ich gar nicht. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass sich jeder unter 35 auf jeder (Langstrecken-)Bahndistanz (bei der Mittelstrecke vielleicht bis 30) verbessern kann.
0815boy hat geschrieben:das würde ich nicht unterschreiben. eine mockenhaupt wird nie mehr unter 15 minuten bleiben im 5.000 lauf. (behaupte ich jetzt mal)
Das jeder unter 35 würde ich auch nicht sagen, je früher jemand schon sehr viel oder sehr hart trainiert, desto schwieriger ist es später oft, sich noch zu verbessern. Also es hängt imo eher von der Zahl der qualitativ guten Trainingsjahre bis zur aktuellen Pb ab. Aber sicher können sich heute sehr viele noch lange verbessern.

Und Mockenhaupt ist imo kein gutes Beispiel. Bei ihr kann ich mehr gut vorstellen, dass sie schon dieses Jahr wieder unter 15 läuft, da sie sich erst einmal wieder auf die 10000 konzentrieren wird. Auf Letsrun wird gerne ein Spruch zitiert, der etwa so geht: Talent doesn't go away. Mockenhaupt hat ein schlechtes Jahr gehabt - das bedeutet ja noch lange nicht, dass der Ofen jetzt aus ist.

Am 28.4. sind bei ihr in Lüdenscheid 5000 geplant ... da wird es wohl noch nicht unter 15 gehen, aber unter 16 wohl schon. Ich bin gespannt. Im LA-Forum hat jemand Mocki bei den 10000 in London auf Top Ten mit dt. Rekord getippt ... der Tipp ist mir sympathisch.

Und wenn sie in DR-Form über 10000 wäre, wären die 5000m Sub15 ein logisches "Abfallprodukt".

gruß

C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

337
Rolli hat geschrieben: Ich verfolge eine vergleichbare Diskussion in einem polnischen Forum, wo die Norm von 2:12 für Peking auf 2:10:30 für London erhöht wurde!! Kein Sportler beschwert sich über die Norm. Sie trainieren härter! Und?... Es wird allgemein deutlich bessere Leistung erzielt als noch vor 4 Jahren, weil es doch noch Leute gibt, die es schaffen wollen und nicht nur jammern.
Super Logik. Dann brauchen die ihre Qualizeit ja nur auf 2:03 senken und laufen nächstes Jahr Weltrekord. Waren halt bisher nur zu faul richtig zu trainieren die Säcke.

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scho hat geschrieben:Super Logik. Dann brauchen die ihre Qualizeit ja nur auf 2:03 senken und laufen nächstes Jahr Weltrekord. Waren halt bisher nur zu faul richtig zu trainieren die Säcke.
Richtig erkannt!

Warum sind die denn früher 2:09 gelaufen? Bessere Schuhe? Bessere Betreuung? Bessere Trainingspläne? Bessere Trainingslager? Bessere Gene?
Nein.
Härter trainiert.

Fakt ist: sie laufen jetzt schneller als vor 4 Jahren! Aber man kann immer noch jammern und die absurde und sinnlose "2:03-Thesen" aufstellen.

Gruß
Rolli

340
Rolli hat geschrieben:Richtig erkannt!

Warum sind die denn früher 2:09 gelaufen? Bessere Schuhe? Bessere Betreuung? Bessere Trainingspläne? Bessere Trainingslager? Bessere Gene?
Nein.
Härter trainiert.

Fakt ist: sie laufen jetzt schneller als vor 4 Jahren! Aber man kann immer noch jammern und die absurde und sinnlose "2:03-Thesen" aufstellen.

Gruß
Rolli
Völliger Unsinn, dass nur das härtere Training die Erfolge gebracht hat. Heute wird genauso hart trainiert. Es gab aber einfach viel mehr leistungsorientierte Läufer und damit auch eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass mal ein Spitzenläufer dabei ist. Des Weiteren muss man überlegen, wie die Dopingkontrollen in den 80er Jahren waren....ein Witz im Vergleich zu heute!
Gruß, Mastos

341
DerC hat geschrieben:Vielleicht war der Zeitpunkt bei Mocki gar nicht so gut geeignet, sondern zu spät?
Mikitenko, Gebrselassie ... sind erst mit über 30 zum Marathon gewechselt. Deren Erfolge deuten nicht darauf hin, dass es zu spät ist, wenn man mit 26 seinen ersten Marathon läuft.
DerC hat geschrieben:Und Mockenhaupt ist imo kein gutes Beispiel. Bei ihr kann ich mehr gut vorstellen, dass sie schon dieses Jahr wieder unter 15 läuft
...
Im LA-Forum hat jemand Mocki bei den 10000 in London auf Top Ten mit dt. Rekord getippt ... der Tipp ist mir sympathisch.
Auch hier bin ich extrem skeptisch (auch wegen ihrer Verletzungspause usw.).
Ich bin sowieso der Meinung, dass Mockenhaupt ihr Potenzial auf den Bahndistanzen allmählich ausgeschöpft hat und wenn sie im Marathon endlich mal was reißen will, sollte sie sich auch auf diese Strecke konzentrieren. Der Grund, warum sie dies nicht tut, ist allerdings auch nachvollziehbar. Absolutes Weltklasse-Niveau wird sie im Marathon nicht erreichen, zumal hier mittlerweile die internationale Leistungsdichte auch bei den Frauen deutlich größer ist, als über 10.000 m. Aber auf nationaler Ebene kann ihr nach wie vor (trotz steigender Konkurrenz) noch keiner das Wasser reichen, sodass es für sie attraktiver ist, weiterhin einen DM-Titel nach dem anderen abzuräumen, als im Marathon der Weltspitze hinterher zu rennen (könnte auch ein Grund sein, warum sie bei Olympia doch nicht Marathon läuft).

Ich weiß, ich bin der Ober-Skeptiker, ist aber nicht böse gemeint, ich bin einfach im Vorfeld immer lieber etwas bescheidener, zurückhaltender und vorsichtiger, wenn´s um Ziele, Prognosen etc. geht :)

342
0815boy hat geschrieben:Auch hier bin ich extrem skeptisch (auch wegen ihrer Verletzungspause usw.). Ich bin sowieso der Meinung, dass Mockenhaupt ihr Potenzial auf den Bahndistanzen allmählich ausgeschöpft hat und wenn sie im Marathon endlich mal was reißen will, sollte sie sich auch auf diese Strecke konzentrieren.
Ich denke auch auf der Bahn hat sie ihr persönliches Leistungsniveau erreicht, aber im Marathonlauf ist dies längst noch nicht ausgeschöpft. Beim Frankfurt-Marathon im Herbst war sie trotz noch größerer Umfänge in der Vorbereitung wie die Jahre zuvor auf den letzten Kilometern völlig eingebrochen und im Ziel zusammengebrochen. Trotz alledem lief sie klar unter 2:30 h und damit die Quali für Olympia auch wenn ihr Ziel PB laufen zu wollen weit verfehlt wurde.
Allerdings muss auch sie verletzungsbedingt wieder bei 0 anfangen und diese Marathon-Norm ist nichts mehr wert, weil sie aufgrund der Kürze der Zeit nun doch sich wieder auf die Bahn begeben muss, um die Olympia-Norm über 10.000 m zu schaffen. Ich denke das ist machbar. Sie hat durch ihr Marathon Training nun eine Gute Ausdauer-Basis für die 10.000 m wo sie natürlich auch wieder mehr Schnelligkeit trainieren muss.

343
Rolli hat geschrieben: Warum sind die denn früher 2:09 gelaufen? Bessere Schuhe? Bessere Betreuung? Bessere Trainingspläne? Bessere Trainingslager? Bessere Gene?
.... bessere "Nahrungsergänzungsmittel"? :zwinker2:

344
Mastos hat geschrieben:Völliger Unsinn,
Vergleiche mal 2008 und 2012:
2:12:XX zu 2:07:39 und 2:10:58... Ist das keine Steigerung? Wie willst Du das erklären?

Und bitte... Keine ewigen Dopingdiskussionen. :nene:

Gruß
Rolli

345
Mir liegt es fern die zehntausendste Dopingdiskussion zu eröffnen.
Aber wenn man hier die derzeitige Leistungsstärke deutscher Langstreckenläufer in ein Verhältnis zu den Zeiten deutscher Marathonläufer der 80ziger Jahre setzt, muß der der Hinweis erlaubt sein, nein es ist sogar vielmehr dringend angebracht, zu erwähnen wer diese Zeiten erreicht hat und unter welchen Umständen sie erlangt wurden.
Man schaue sich doch mal die ewige Bestenliste der Männer im Marathonlauf an >http://www.leichtathletik.de/image.php?AID=9315&VID=0
Die besagten 5 Zeiten in 2:09 inklusive dem Rekord in 2:08:47 wurden 4 ostdeutschen Athleten aufgestellt.Über die gängige Dopingpraxis im DDR-Hochleistungssport brauch ich ja keine weiteren Worte verlieren.Es wird in dieser Runde sicher keiner mehr so naiv sein und annehmen diese Zeiten wurden ohne zu Hilfenahme unerlaubter Mittel erreicht?
Freilich würde ich auch für keinen Westdeutschen der 80ziger die Hand ins Feuer legen, aber ich denke im Osten ging's noch etwas "härter" zu als im Westen, da die kommunistischen Regime den Leitungssport als politisches Propagandamittel mißbrauchten, ohne Rücksicht auf die Gesundheit der Athleten.Und sie verwendeten damals sicher das richtig "gute" Zeug, dass anständig wirkte.
Nochmals.....warum schreibe ich das?
Vor diesem Hintergrund finde ich es unangebracht der heutigen Laufelite die 2:09h hinzulatzten mit dem Verweis:"Früher wurde das auch gelaufen.Trainiert gefällst härter."

346
Pieter Fox hat geschrieben:Mir liegt es fern die zehntausendste Dopingdiskussion zu eröffnen.
Wenn Du das ehrlich gemeint hättest, hättest Du nicht weiter geschrieben und Dir und uns den Rest Deines Posts erspart. :idee:

Das war jedoch offensichtlich nicht der Fall. :nene:

Da wir die Sache mit den dummen und kotraproduktiven Pauschalverdächtigungen nur wegen guter Leistung erst neulich in extenso durchgenudelt haben, (Link), verzichte ich an der Stelle auf ein weiteres Wiederkäuen. :P
Bild
Was ist Folding@home?:geil: Mach doch mit in unserem Folding@home-Team!:geil:

Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein.
14.11.´10 Tenero M: 2:58:06 :)
13.11.´11 Tenero HM: 1:23:02
29.7.´12 Radolfzell 10k: 37:33

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Rolli hat geschrieben:Vergleiche mal 2008 und 2012:
2:12:XX zu 2:07:39 und 2:10:58... Ist das keine Steigerung? Wie willst Du das erklären?

Und bitte... Keine ewigen Dopingdiskussionen. :nene:

Gruß
Rolli
Ich hab es doch schon erklärt und es ist ganz einfach:

Mehr leistungsorientierte Läufer = höhere Leistungsdichte in der Spitze = höhere Wahrscheinlichkeit eines Spitzensportlers im Laufbereich....fertig! Ist das so schwer zu verstehen?

Doping ist in den 80ern noch das mögliche Sahnehäubchen obendrauf. Wer das immer noch ignoriert, sollte sich mal besser über diese Zeit informieren.
Gruß, Mastos

348
Mastos hat geschrieben:Ich hab es doch schon erklärt und es ist ganz einfach:

Mehr leistungsorientierte Läufer = höhere Leistungsdichte in der Spitze = höhere Wahrscheinlichkeit eines Spitzensportlers im Laufbereich....fertig! Ist das so schwer zu verstehen?
Das ist nicht schwer zu verstehen. :zwinker2:

Es ist genau mein Reden. Das habe ich bei einer Diskussion Kenia-Europa schonmal angeführt, dass in Kenia wahrscheinlich der Prozentsatz derjenigen Kinder, die sich einmal einem Lauftest unterziehen (oder öfter) gen 100 geht und somit einfach die Chance höher ist, das Talent zu treffen.

ABER! Es ist NICHT die Antwort. Denn WARUM gab es früher mehr leistungsorientierte Läufer. Und das lässt sich nicht mit den wachsenden Alternativmöglichkeiten erklären (Freizeitgestaltung), denn den deutschen Läufern sind ja europäische Länder voraus. Und zwar nicht nur aus der wirtschaftliche zweiten Reihe!

Andererseits weiß ich natürlich nicht, wie die ENTWICKLUNG in den uns heute noch überlegenen europäischen Ländern ist. Ob die eben auf ihrem Niveau auch abbauen. Ich glaube aber nicht, oder?

Ralph

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corriere hat geschrieben:Das ist nicht schwer zu verstehen. :zwinker2:

Es ist genau mein Reden. Das habe ich bei einer Diskussion Kenia-Europa schonmal angeführt, dass in Kenia wahrscheinlich der Prozentsatz derjenigen Kinder, die sich einmal einem Lauftest unterziehen (oder öfter) gen 100 geht und somit einfach die Chance höher ist, das Talent zu treffen.

ABER! Es ist NICHT die Antwort. Denn WARUM gab es früher mehr leistungsorientierte Läufer. Und das lässt sich nicht mit den wachsenden Alternativmöglichkeiten erklären (Freizeitgestaltung), denn den deutschen Läufern sind ja europäische Länder voraus. Und zwar nicht nur aus der wirtschaftliche zweiten Reihe!

Andererseits weiß ich natürlich nicht, wie die ENTWICKLUNG in den uns heute noch überlegenen europäischen Ländern ist. Ob die eben auf ihrem Niveau auch abbauen. Ich glaube aber nicht, oder?

Ralph
So überlegen sind die anderen europäischen Länder doch gar nicht. Es sind lediglich einzelne herausragende Läufer, aber in der Masse ist keine europäische Nation deutlich überlegen. Guck dir z.B. die IAAF-Bestenliste von 2011 im Marathon genau an. Die Fahnen hinter den Namen zeigen, wer in der Masse überlegen ist. In Deutschland ist es definitiv so, dass die alternativen Sportarten die Anzahl der leistungsorientierten Läufer hat schmelzen lassen. Frag mal die Leichtathletikvereine in deiner Umgebung und guck dir mal die Leistungen und Teilnehmerzahlen ganz unten bei Meisterschaften auf Kreisebene im Kinder- und Jugendbereich an.
Gruß, Mastos

350
Alternativsportarten gibt es in anderen Ländern Europas ja auch. Und Du hast natürlich recht. Die Überlegenheit anderer Europäer ggü. Deutschen ist nicht so groß die der Afrikaner. Aber ich glaube trotzdem, dass die negative Entwicklung der Laufzeiten verglichen mit sich selbst eher uns trifft, oder?

Und woran liegt das? Was bestimmt denn den Erfolg?

Gene
Training
Motivation
Bedingungen

Ersteres hat sich wohl so schnell nicht geändert. Die Motivation (hier spielt natürlich sowas rein wie Alternativen und Lebenskonzepte und Prioritäten...) sollte sich von der eines anderen Mitteleuropäers nicht stark unterscheiden. Die Bedinungen scheinen doch so schlecht bei uns auch nicht zu sein, wenn ich mir die Trainingslagerbilder mancher Athleten so ansehe.

Letztlich kann es mir egal sein, ob ein Deutscher erster oder 10er wird, aber interessieren tut es mich schon wie die Entwicklung zustande kommt.

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