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Marathonerholung ... eine Anfängerfrage :)

Marathonerholung ... eine Anfängerfrage :)

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Am Wochenende bin ich in Frankfurt meinen ersten Marathon gelaufen. Das Gefühl danach ist ja klasse, der Muskelkater weniger :zwinker2:

Laufkollegen haben mir geraten, zwei Wochen nicht zu laufen. In meinem jetzigen Zustand kein Problem.

Aber wie macht Ihr das? Es würde mich doch sehr interessieren, wie andere Läufer die Erholungsphase eines Marathons gestalten und wann sie wieder ins Training einsteigen.

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Heute geht's wieder :) am Montag bzw Sonntag Abend Treppen runter, in normaler Art und Weise ging mal garnicht.
Bin aber heute schon wieder ne kleine Runde MTB gefahren und ab Montag werde ich auch wieder etwas laufen (denke ich ) :)

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Als ich es noch ernst genommen habe: In den vier Wochen nach dem Marathon 25%, 50%, 50%, 75% des normalen Trainingsumfangs und keine intensiven Einheiten. (So habe ich das zumindest in Erinnerung, Du kannst mal nach Heiko Klimmer googeln, bei ihm stand so etwas, wenn ich mich recht erinnere.)

Gruß

Carsten

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Hier meine Planung für die nächsten 2 Wochen.
Wobei ich es eher ruhig angehen werde und den "oder Ruhetag" nutzen werde. :D

Mo 31.10.11 ruhetag ruhetag
Di 01.11.11 regenerativ 0-10 km HF 60-72% oder ruhetag 6:21 - 6:51
Mi 02.11.11 langsam 8-10 km HF 65-75% 6:01 - 6:21
Do 03.11.11 ruhetag ruhetag
Fr 04.11.11 langsam 8-12 km HF 65-75% 6:01 - 6:21
Sa 05.11.11 regenerativ 0-10 km HF 60-72% 6:21 - 6:51
So 06.11.11 langsam 8-10 km HF 65-75% 6:01 - 6:21
24-52 gesamtkilometer in woche 1-

Mo 07.11.11 langsam 12-15 km HF 65-75% 5:57 - 6:17
Di 08.11.11 regenerativ 0-10 km HF 60-72% oder ruhetag 6:17 - 6:47
Mi 09.11.11 langsam 8-10 km HF 65-75% 5:57 - 6:17 2
Do 10.11.11 regenerativ 0-10 km ruhetag oder HF 60-72% 6:17 - 6:47
Fr 11.11.11 langsam 8-12 km HF 65-75% 5:57 - 6:17
Sa 12.11.11 ruhetag ruhetag
So 13.11.11 langsam 8-12 km HF 65-75% 5:57 - 6:17
36-69 gesamtkilometer in woche 2-

erdie

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Nach meinem Marathon bin ich Samstags zum ersten mal 7 KM gelaufen. Die Woche drauf dann wieder voll eingestiegen und das Knie überlastet.

Die 2 Wochen sind generell ok, ich würde einfach mindestens 1 Woche pausieren und dann mal mit einem lockeren Lauf beginnen. Lass dem Körper einfach Zeit sich zu regenerieren.
Mauki läuft den Marathon

6
Auch ich bin kürzlich meinen ersten Marathon gelaufen, in den 3 Wochen daraufbin ich absolut nach Gefühl, Lust und Laune ohne jeden sportlichen Ehrgeiz gelaufen: pro Woche 2 - 3 lockere Einheiten zwischen 9 und 15 km. Für mich war das prima. Ich habe mich weder im Training vor dem Marathon strikt an irgendwelche Pläne oder "Regeln" gehalten und auch nach dem Marathon auf mein Gefühl gehört und würde es wieder genauso machen :daumen:

7
Mir geht es grad etwas ähnlich wie dir. Ich denke ich könnte morgen oder übermorgen wieder in einem Zustand sein in dem den Bewegungsablauf halbwegs hinkriegen könnte ohne dabei zu schreien :teufel:
Heute kann ich immerhin schon wieder Treppen steigen :daumen:

Ich denke diese Woche werde ich erst mal gar nicht laufen. Nächste Woche bin ich dann aber im Urlaub an der Wärme. Da werde ich mich vermutlich nicht zurückhalten können das eine oder andere kurze Läufchen einzustreuen. Ich werde aber weder Tempo noch grössere Strecken machen und falls es noch nicht gehen sollte, sofort wieder abbrechen.

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CarstenS hat geschrieben:Als ich es noch ernst genommen habe: In den vier Wochen nach dem Marathon 25%, 50%, 50%, 75% des normalen Trainingsumfangs und keine intensiven Einheiten. (So habe ich das zumindest in Erinnerung, Du kannst mal nach Heiko Klimmer googeln, bei ihm stand so etwas, wenn ich mich recht erinnere.)
Training

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ich halte 2 Wochen für recht wenig. es läuft vllt. schon gut vllt. schneller als vor dem Marathon dazu macht es Spaß und man läuft lange. am nächsten Tag fühlt man sich dann wieder wie am Tag nach dem Marathon. Intensive Einheiten nicht in den 4 Wochen nach dem Marathon. d.h. nicht länger als 1h und nicht schneller als MRT+1min max. da wird man nämlich schnell dazu verleitet schneller zu laufen.

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Bei mir genau gleich wie bei Running Socke. Hab die erste Woche rein gar nichts gemacht, und danach bis heute (Marathon ist 5 Wochen her) rein nach Lust und Laune trainiert --> in den letzten 3 Wochen ca. 40km/Woche und 2 x GYM. Werde in 2 Wochen ein Leistungstest absolvieren und dann wieder strukturiert trainieren.

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Wie seht ihr es mit Radfahren. Da ich wie gesagt nächste Woche Urlaub auf Lanzarote mache, würde ich gerne mal die eine oder andere grössere Radtour machen.

Spricht da was dagegen? Wenn mir während der Tour die Puste ausgeht dann ist das eines. Dann werd ich sie Route halt etwas verkürzen, ich möchte aber nicht dass mir das in irgendeiner Weise schadet.

Ich werd dieses Mal auf jeden Fall etwas mehr schwimmen und etwas weniger laufen.

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Irgendwo geistert doch da so ne Faustregel rum, wonach man je 10 km WK-Distanz eine Woche lediglich in moderatem REKOM und GLA1-Tempo laufen sollte, um gut zu regenerieren. Est danach wieder "schnellere Sachen" einbauen. Ich hab mich bislang immer dran gehalten und hab keine schlechten Erfahrungen mit dieser Faustregel gemacht.

Unmittelbar am Tag nach einem Marathon hat sich bei mir auch ein längerer entspannter Spaziergang (am besten in Schuhen ohne Sprengung wie zb Vibram Fivefingers) bewährt. Eingestreut je nach Verfassung ein paar kurze Jog-Phasen. Das lockert nei mir zumindest die Muskeln und fördert die Ausscheidung von Stoffwechselendprodukten aus dem Bindegewebe, so dass in den Folgetagen die Regeneration effektiver abläuft. Am zweiten bis vierten Tag lauf ich gar nicht und geh statt dessen Schwimmen, hau mich stundenlang in eine Thermalbecken oder geh auch mal locker Radeln. Auch Entmüdungsmassagen (keine "harten Massagen") sind eine Wohltat in dieser Phase.

Vor allem aber: Gut essen! Viele machen m.E. den Fehler sich nach einem Marathon mit Junk-Food zu belohnen und bremsen so ihre Regeneration unnötig aus. Viel frisches Obst und Gemüse, mageres Fleisch, fetter Fisch, Nüsse und Samen - das ist die bessere Belohnung als Pommes rot-weiß und Nutella ;)

Einfach mal etwas rumprobieren...

Gruß Robert

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Hallo gregstar,

herzlich willkommen im Forum :winken:

Ich finde es schon ziemlich kokett, wenn einer nach einem "ge-finish-den" Marathon eine "Einsteiger"-frage postet. Aber egal, die Frage ist da. Zunächst gilt es darauf hinzuweisen, dass es für die Regeneration nach einem Marathon ein paar grundsätzliche Aussagen gibt, ansonsten diese Regenerationsphase aber einen sehr individuellen Verlauf hat. Sie hängt von vielen Faktoren ab, z.B. vom vorherigen Aufbau, vom Verlauf des Marathons, von deiner grundsätzlichen Ausdauertrainiertheit und mehr. Zwei Wochen gar nicht mehr zu laufen ist das eine Extrem - habe ich schon so gemacht, nach meinem ersten Marathon. Gleich am nächsten Tag wieder einen Marathon zu laufen, also gar nicht zu regenerieren, ist ein anderes Extrem. Hab ich auch schon mehrmals gemacht. Dazwischen gibt es viele Abstufungen, die eben von oben angerissenen Faktoren abhängig sind. Wenn dir also jemand sagt, so und so isses und Schluss, dann kannst du diese Aussage gleich dort ablegen, wo sie hingehört, in die Tonne.

Die Fähigkeit des Körpers sich zu erholen (zu regenerieren) wächst mit dem Grad der Ausdauertrainiertheit. Nur so ist es möglich, von Mal zu Mal härter zu trainieren, also schneller zu laufen, länger zu laufen, öfter zu laufen. Im Idealfall des Trainings hält die Verbesserung der Regenerationsfähigkeit (Verkürzung der Erholzeit) mit der Steigerung der Belastung über die Wochen Schritt. Wenn das nicht funktioniert, wenn also der Trainierende sich überlastet, mehrmals bzw. immer wieder, dann kann er bestensfalls seine Ausdauer nicht verbessern, sie stagniert. Schlimmerenfalls verletzt er sich. Nun zu deiner Situation nach dem Marathon: Du bist über deine Grenzen gegangen, hast dich überlastet. Dass das so ist, besagt der Muskelkater. Muskelkater ist undramatisch, aber eben auch ein Zeichen für Überlastung. Die grundsätzliche Reaktion auf Muskelkater ist: So lange die Bewegung nicht mehr durchführen, die den Muskelkater verursachte, bis der vollständig verschwunden ist. Das kann auch mal 3, 4 Tage dauern, je nachdem wie übel man sich mitgespielt hat. Muskelkater sind winzige Muskelverletzungen, die sich als Summenschmerz bemerkbar machen. Das ist schon ein Hinweis darauf, dass bei deinem Marathonabenteuer "was kaputt gegangen ist". Wie viel "kaputt ist" kann man nicht sagen. Nur dass da Verletzungen im Muskel sind. Verantwortlich dafür ist die vieltausenfache, immer gleiche Belastung der Muskelstrukturen über mehrere Stunden.

Ich würde dir also raten, tatsächlich mindestens eine Woche auf Lauftraining zu verzichten. Danach solltest du moderat in Tempo und Strecke wieder beginnen. Und nach den ersten 3, 4 Trainings auch jeweils wieder einen Ruhetag einlegen. Wer sich mit einem Marathon voll verausgabt hat, braucht mehr als zwei Wochen, bis der Körper alle Folgen verdaut hat. Insbesondere dann, wenn der Körper das erstmals oder nur selten macht. Nach etwa 4 bis 6 Wochen ist die Regenerationsphase erst abgeschlossen. Erst dann sollte eine weitere harte Vorbereitungsphase auf einen nächsten Wettkampf beginnen.

Wenn ich schreibe 4 bis 6 Wochen bedeutet das natürlich nicht, dass du in dieser Zeit nicht mal länger oder auch schneller und auch mal intervallmäßig laufen dürftest. Nur eben insgesamt (Wochenbelastung!) muss die Kilometerleistung und Belastung deutlich geringer sein, als in einem Marathontraining.

Was ist nun mit Leuten, die gleich nach dem Marathon wieder laufen? Das sind zum Beispiel Leute wie ich, die Marathons sammeln, wie andere Briefmarken. Aber natürlich laufe ich einen solchen Marathon nicht mit "Volllast". Ich bleibe unter der möglichen Zielzeit. Manchmal mache ich das, um mich mit mehreren Marathons - auch mal zwei an einem Wochenende - auf einen Ultralauf (100 km oder mehr) vorzubereiten. Und selbstverständlich habe ich damit nicht von heute auf morgen angefangen, sondern meinen Körper über die Jahre in dieser Hinsicht aufgebaut und trainiert.

Auch wenn man einen Marathon mit Ziel persönliche Bestzeit läuft, bedeutet das nicht automatisch, dass danach etliche Tage mit Laufpause kommen müssen. Sehr gut und über Jahre ausdauertrainierte Läufer verkraften das sehr gut und können z.B. am nächsten oder übernächsten Tag schon wieder ein Regenerationslauf machen (max. 30 min, bei 60 bis 70% der Maximalleistung).

Abschließend ist mir wichtig festzuhalten, dass man jeder Läuferin und jedem Läufer individuell raten muss. Und bei einem bestimmten Läufer/einer Läuferin, dann noch die jeweilige Situation berücksichtigen muss. Ich weiche bei meinem Nach-Marathon-Trainingsverhalten immer wieder ab, je nachdem was vorausgegangen ist.

Was ich dir empfehle steht oben. Ich wünsche dir fröhliches Regenerieren :daumen:

Wesentlich mehr zum Thema Regeneration steht auf unsererLaufseite (Thema: "Ein Weg zum Marathon", Teil 5: Regneration". Nicht-Marathonis und Einsteiger sollten sich nicht davon irritieren lassen, dass dort von Marathon die Rede ist. Die grundsätzlichen Zusammenhänge gelten auf jeder Distanz, also auch für Einsteiger.

Alles Gute

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h
Gesperrt

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