Gueng hat geschrieben:Bei sehr
ausgeprägtem Fersenaufsatz schaffen es wahrscheinlich auch die paar mm weniger Sprengung nicht, zum Mittelfußaufsatz zu verleiten.
Aber wenn der Herr über gehärtete Gelenkflächen verfügt, geht das so vielleicht sogar über lange Zeit gut.
Was ich vorhin in der Eile (weil ich muss ja auch mal arbeiten
) nicht mehr geschafft habe zu schreiben: also Rückfußlauf tut mir nicht weh - weder im für meinen Körper stark gedämpften Gel-Cumulus noch im absolut null gedämpften Piranha. Meinen Fersenaufsatz hast du ja schon bestens analysiert. Ich laufe - und das freut dich vielleicht zu hören - nur noch Leichtgewichte. Denn bei meinen körperlichen Voraussetzungen fühlen sich "schwere" Trainingssschuhe nicht mehr gut für meine Muskulatur an. Ich wiege auch kaum mehr als ein Lightwight-Trainer
Und da ist der schon so oft (in anderen Konversationen mit dir) angesprochene Punkt wieder: ICH kann es mir erlauben so zu laufen und auch mit solchem Schuhwerk. Ich laufe Rückfuß schneller Halbmarathon, als mancheiner, der es Mittel- oder Vorfuß versucht und habe dabei nicht mal Schmerzen, trotz dem ich muskulär alles andere als stabil bin (und wenn ich mal vernünftig trainieren würde, ginge das auch noch schneller). Dies ist MEINE Berechtigung MEINEN Stil zu laufen, da kann mir die Wissenschaft sonstwas erzählen. Dies ist MEIN Laufstil und so lang der funktioniert, muss ich mir auch von keinem sagen lassen, was besser ist. Denn das ist SEINE Meinung! Ich kenne Händler, die verkaufen dir Vorfußlaufen als Wunderpille. Sowas geht in meinen Augen überhaupt nicht! Der Mensch ist ein INDIVIDUUM.
Zurück zum Faden: jeder andere, der keine Schmerzen dabei hat, ebenfalls Rückfuß mit einem null gedämpften Schuh nahezu ohne Sprengung zu laufen, kann dies auch tun (auch wenn die Person mehr Gewicht mitbringt, als der Pure Connect
)! Wenn er das nicht auf dem Rückfuß kann, dann wird ihm seltsamerweise empfohlen den Laufstil zu ändern. Warum aber, wenn er sich doch eigentlich mit dem Rückfußlauf wohl fühlt, ihm aber lediglich der Schuh zu direkt ist? Der Großteil der Laufbevölkerung hat gar keine Lust irgendwas zu ändern, weil er einfach nur laufen und entspannen möchte. Also greift er (ob mit oder ohne Beratung) zu einem Schuh, der nicht so direkt ist, aber in dem er so laufen kann, wie er es möchte. Und damit er bei der großen Auswahl zumindest eine Richtung bekommt, gibt es Analysen. Die einen gut, die anderen weniger gut, gar keine Frage. Ob der Schuh geht, merkt er beim Laufen, auch das ist korrekt. Dafür gibts ja "Testzeiträume". Das Klientel, das einmal die Woche 30 Minuten laufen geht, merkt im ganzen Leben nicht, ob der Schuh "richtig" oder "falsch" ist. Das bekommt vermutlich auch nie irgendwelche Probleme und muss auf nichts geschult werden.
Ein Teil der Laufbevölkerung bekommt beim Laufen aber mal Probleme. Das bleibt beim Sport nicht aus. Dies ist aber nicht ausschließlich auf die Schuhindustrie zurückzuführen, sondern hat noch viel weitergehendere Einflüsse (Gesellschaftswandel). In meiner Position ist neben der ganzen Schuhgeschichte und was ich dazu alles noch erzählen könnte, wichtig, was der Läufer für Probleme und/oder Schmerzen hat. Ich suche diese Leute nicht, sondern SIE kommen ZU MIR und wollen Abhilfe. Bekommen sie. Bezogen auf den eigenen Körper, weil es für SIE SELBST ein Optimum gibt, nicht aber ein allgemeingültiges Optimum. Und hier ist es gut, dass es ein überaus großes Angebot zur Abhilfe gibt. Laufschuhe, Trainingsmethoden, alternatives Training, Korrekturmöglichkeiten für den Fuß. Alles was hilft, hat eine Daseinsberechtigung (so auch deine Laufschule! Aber allgemeingültige Empfehlungen, wie du sie manchmal gibst, eher nicht). Studien sind nützlich, aber sie sind nicht alles, weil hier nur eine bestimmte Menge untersucht wird, wo teilweise ganz entscheidende Faktoren nicht mit untersucht/berücksichtigt werden. Deshalb ist PRAXIS von Nöten. Theorie lässt sich selten gut in die Praxis übertragen. Die Erfahrung macht die Praxis und die Praxis macht die Erfahrung.
Gueng, das war jetzt nicht nur auf deine Aussage bezogen. Das waren lediglich noch einmal gesammelte Gedanken. Nicht dass du dich gleich wieder angegriffen fühlst.