Miriam1973 hat geschrieben:Fakt ist und bleibt aber, dass ich in den letzten drei Jahren 6000km problemlos gestützt gelaufen bin. Also sagt anscheinend Körper und Gefühl: Hier passt was.
Klar, warum auch nicht. Aber Ausprobieren, wie es sich mit wenig (oder besser gar keinem) Schuh anfühlt, lohnt sich trotzdem und sorgt für Abwechslung. Das Angebot eines Barfußlaufversuchs auf bestem mittelhessischem Asphalt steht jedenfalls weiterhin
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Asenberger hat geschrieben:@Gueng: Bei mir kommt das alles ziemlich missionarisch an - nur mal so als feedback.
Das Wort "Mission" ist auf dem Gebiet der Raumfahrt, auf dem ich seit einigen Monaten beschäftigt bin, absolut positiv besetzt. Daher habe ich damit kein Problem
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Sommerregen hat geschrieben:Ja, finde ich auch, wobei ich Physik auch mag, aber mir das beim Laufen zu kompliziert ist auch noch darüber nachzudenken.
Naja, Du stellst Dir jetzt vielleicht vor, dass ich mich seit Jahren beim Laufen krampfhaft darauf konzentriere, auf Bogensekunden genau einen bestimmten Fußaufsatz zu realisieren. Aber so ist das ja nicht. Nach ein paar Monaten des "bewussten Laufens" gehen die sanften Bewegungsabläufe in Fleisch und Blut über, und dann hat man "Ruhe".
@TomX: Gelegentlich habe ich in meinem Kurs mit Leuten zu tun, denen der Druck, den die Stütze auf die Fußsohle ausübt, unangenehm ist. Der menschliche Fuß ist eben nicht dafür gemacht, im Gewölbe Druck zu erfahren.
Michi_MUC hat geschrieben:Der Überpronation kann nicht nur durch Stützen entgegen gewirkt werden. Man kann auch versuchen, über den Fußaußenrand zu laufen und so langfristig eine Balance zu finden. Man darf es anfangs nicht übertreiben, da man sonst wiederum mit anderen Problemen zu kämpfen haben könnte.
Zwanghafte Supination ist aber, glaube ich, nicht der ideale Weg. Viel eher versuche ich meinen Schülern beizubringen, das Gewölbe in sich stabil zu halten (also den Vorfuß relativ zum Rückfuß aktiv zu pronieren, im Sinne des "kurzen Fußes"). Die Belastung des Vorfußes soll immer noch zwischen Groß- und Kleinzehenballen einigermaßen austariert sein. Das ist ein hartes Brot, aber mit etwas Geduld kriegen das viele hin.
D-Bus hat geschrieben:Können denn überhaupt über 50% überpronieren? Eigentlich geht das per definitionem nicht, denn dann wäre das ja die normale Pronation.
Überpronation und andere Fehlhaltungen sind doch sowieso schlecht definiert. Der liebe Gott hat eben kein Datenblatt zum menschlichen Körper herausgegeben, in dem irgendwelche Normalzustände festgelegt wären.
@SALOPP: Naja, ein "theoretisches Konstrukt" ist der von mir befürwortete sanfte Fußaufsatz ja nicht. Die meisten, die probieren, mit ihrer normalen Trainingsgeschwindigkeit auf hartem Boden barfuß zu laufen, gehen nach wenigen Schritten von selbst in diese Technik über. Ich wusste nach zwei Schritten auf poliertem Marmor, wie ich in Zukunft laufen sollte
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Dampfsohle hat geschrieben:Oh wie dankbar bin ich doch, dass es mir anatomisch und auch schuhtechnisch möglich ist beide Stilistiken zu laufen und auch meine Schuhe je nach Gefühl oder Bedarf auswählen kann. Habe sogar beide Extreme im Lauf-ABC drin
Den Hackenlauf hab ich im Rahmen des "Fußzirkels" natürlich auch im Übungsprogramm. Es sollen ja keine muskulären Dysbalancen aufkommen. Und beim hohen Zehenspitzenlauf sage ich selbstverständlich dazu, dass dieser eine lauftechnische Übertreibung zu Kräftigungszwecken darstellt.
Es gibt so viele Leute, die den Nutzen/die Wirksamkeit der Stütze anzweifeln. Wenns danach ginge, könnte man sie ins Gesamtsortiment unter Neutralschuhe stellen
Hat eigentlich noch nie jemand wirklich gemessen und publiziert, wie stark so eine Stütze tatsächlich auf einen Fuß mit schwachem Längsgewölbe wirkt? Ich meine, diese Pseudomessungen mit Videoanalyse, wo dann Pronationswinkel auf Zehntelgrad eingezeichnet werden, kann man doch in der Pfeife rauchen. Die messen doch am Schuh, und nicht am Fuß, geschweige denn am Skelett. Und was interessiert mich, wie fest die Fersenkappe meines Schuhs ist
Im Grunde müsste nur mal jemand bei einer Laufbandanalyse einen Röntgenfilm drehen.