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Schwere Läufer vs. Lightweight Trainer

Schwere Läufer vs. Lightweight Trainer

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Hallo Mitläufer, ich habe eine Frage. Ich bin jetzt vor ca. 9 Monaten zum Läufer mutiert. Habe mich bei einer Körpergrösse von 181cm auf ein Gewicht von 89 kg runtergegessen und gelaufen. Ich komme von 123kg. Mit den 123kg habe ich auch das Laufen begonnen. Damals mit Nike Anodyne+ und Nike Equalon4. Später ist noch ein Inspire 6 hinzugekommen ( Laufschuhfetischist ;-) ). Meine Umfänge liegen in der Woche um die 40 - 50 km. Wie man an den Schuhen sieht, bin ich Überpronierer. So, genug der Vorstellung, jetzt zu meinem Anliegen :

Ich war mutig, und habe mir für Wettkämpfe und kurze, schnelle Einheiten ( bis 10km ) einen DS Trainer 16 geholt. Bin da auch bis jetzt glücklich damit ( 5x gelaufen ). Sorge macht mir jedoch, mir durch diesen Schuhen Probleme mit den Knochen einzufahren. Gibts Infos ???

Viele Grüsse aus der Eifel
Christian

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chris_con70 hat geschrieben:Sorge macht mir jedoch, mir durch diesen Schuhen Probleme mit den Knochen einzufahren. Gibts Infos ???
Wenn du Probleme bekommen solltest, wird es nicht DURCH den Schuh passieren, sondern durch mangelnde Stabilität der Körperstrukturen.

Der DS Trainer ist ja nun auch kein Schuh, der knalldirekt ist. Er geht eben den Mittelweg zwischen Trainingsschuh und Wettkampfschuh. In beide Kategorien gesondert passt er nicht rein. Wichtig ist eben nicht unbedingt was der Schuh wegdämpft, sondern was dein Körper wegdämpfen kann. Die Aufgabe kann er nur übernehmen, wenn du die muskulären Voraussetzungen dafür hast. Verlass dich also nicht auf irgendwas im Schuh, sondern auf deinen Körper. Mit anderen Worten: wenn du dich fürchtest, dann nicht vor dem Schuh, sondern vor dir selbst :zwinker5:

Mein Tipp ist eh immer...Rumpf und Beine/Füße kräftigen!
"Often it does not matter so much what we choose, but that we do choose." (Alan Cohen)

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Hört sich ja schon mal nicht schlecht an. Ich denke, mein Apparat musste mit den 123Kg mehr kämpfen, als heute mit den Schuhen ;-) Übertreiben möchte ich es mit den Trippen auch nicht, aber irgendwie läuft es sich wirklich super mit den Schuhen. Ich mag das Direkte.

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Direkt sind die noch lange nicht :zwinker2:
Ich hab die aber auch als Trainingsschuhe, nutze sie eher für lockeres Traben oder wenn das Wetter nicht so mitspielt, da sie mir für andere Sachen zu schwer und unflexibel sind. Aber das ist wie immer subjektives Empfinden.

Vielleicht ein sinnvoller Tipp im Generellen wäre noch, möglichst viel die Schuhe zu wechseln und bei Neuanschaffungen die Richtung zu verfolgen, die die Schuhe vorgeben, die sich besser laufen als die anderen. Ich hab inzwischen einige, die ich kaum noch einsetze, die aber unregelmäßig mal wieder ein Läufchen verpasst bekommen ... - bzw. den Titel Laufschuhfetischist bekommst du mit 4 Päärchen bestimmt noch nicht - da gibts noch ganz andere :zwinker2:

Und die Gewichtssache ist sicher richtig, wenn man mit 20 Kilo mehr schon 40-50km gut vertragen hat, dann ist es sicherlich mit dem aktuellen Gewicht nochmal schonender, selbst bei (noch) nicht optimalen Schuhen bzw. (noch) nicht ganz optimalem Laufstil. Dennoch sollte man das nicht aussen vor lassen, eine blöde Verletzung fängt man sich trotzdem.
Bild


Running, on our way

:donotfeedthetrolls:

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Hallo SALOLOPP. Ich will ja nicht prahlen, aber es sind 34Kg mehr gewesen :motz: Ziel ist aber noch bis 85Kg runter zu kommen. Dein Tip mit dem Schuhwechsel wird schon praktiziert. Jedenfalls in den engen Grenzen, die nur 4 Paar einem stellen. Auf lange Sicht möchte ich aber schon von diesem stark gedämpften Schuhen los kommen.
Direkt sind die noch lange nicht
Weiss ich. Im Alltag habe ich noch den Nike Free Run. Aber damit mache ich maximal Lauf-ABC.

Viele Grüsse aus der Eifel
Chris

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chris_con70 hat geschrieben:Hallo Mitläufer, ich habe eine Frage. Ich bin jetzt vor ca. 9 Monaten zum Läufer mutiert. Habe mich bei einer Körpergrösse von 181cm auf ein Gewicht von 89 kg runtergegessen und gelaufen. Ich komme von 123kg. Mit den 123kg habe ich auch das Laufen begonnen. Damals mit Nike Anodyne+ und Nike Equalon4. Später ist noch ein Inspire 6 hinzugekommen ( Laufschuhfetischist ;-) ). Meine Umfänge liegen in der Woche um die 40 - 50 km. Wie man an den Schuhen sieht, bin ich Überpronierer. So, genug der Vorstellung, jetzt zu meinem Anliegen :

Ich war mutig, und habe mir für Wettkämpfe und kurze, schnelle Einheiten ( bis 10km ) einen DS Trainer 16 geholt. Bin da auch bis jetzt glücklich damit ( 5x gelaufen ). Sorge macht mir jedoch, mir durch diesen Schuhen Probleme mit den Knochen einzufahren. Gibts Infos ???

Viele Grüsse aus der Eifel
Christian
Das ist schon sehr individuell. Ich habe mit 118 Kilo auch schon Umfänge von 50 Wochenkilometern gemacht. Die bin ich im Wechsel zwischen Saucony Grid 3 (könnte man -glaube ich- dem DS Trainer gleichsetzen) und Adidas Marathon TR Classic (flach, hart) gelaufen. Hatte damit keine Probleme. War aber auch noch ziemlich langsam unterwegs (Paces 8:xx - 7:xx).

Heute, mit 91 kg, ca. 80km Wochenumfang bei einer Durchschnitts-Pace von 5:40 wechsel ich zwischen Mizuno Wave Precision (Neutral, "halbhart") und Wave Rider (Neutral, straff).

Den Marathon TR setze ich zwar vereinzelt noch ein. Aber ich spüre, dass die Belastung auf Strecken über 10 Kilometer ziemlich groß wird. Auf Strecken > 20 km bin ich als Mittelfußläufer auch froh, wenn ich mich mal ins Fersen-Polster fallen lassen kann.

Kurzum: Probieren ist angesagt.
Tretroller - Ich steh drauf! :D

Bild

:idee:Ein neuer Weg ...:idee:

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Mit meinem Startgewicht war ich auch langsam. Wenn ich wirklich mal über eine messbare Strecke :hihi: hinausgekommen bin, waren es auch über 8:20. Heute schaffe ich locker 15km mit 6:10 und bin auch schon Strecken mit 5:40 gelaufen. Letztere übrigens mit dem DS. Bei den langen Läufen werde ich auch mit Sicherheit weiter meine "Sofas" anziehen. Da traue ich mir und meinem Körper noch nicht richtig über den Weg. Ich werde bei weiteren Schuhkäufen mal gezielter auf weniger gedämpfte Schuhe achten. Viel passieren kann ja nicht....

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chris_con70 hat geschrieben:Mit meinem Startgewicht war ich auch langsam. Wenn ich wirklich mal über eine messbare Strecke :hihi: hinausgekommen bin, waren es auch über 8:20. Heute schaffe ich locker 15km mit 6:10 und bin auch schon Strecken mit 5:40 gelaufen. Letztere übrigens mit dem DS. Bei den langen Läufen werde ich auch mit Sicherheit weiter meine "Sofas" anziehen. Da traue ich mir und meinem Körper noch nicht richtig über den Weg. Ich werde bei weiteren Schuhkäufen mal gezielter auf weniger gedämpfte Schuhe achten. Viel passieren kann ja nicht....
Nein, viel passieren kann nicht. Man muss "nur" auf den Körper hören und dessen Signale ernst nehmen. Man hört zwar des öfteren von "plötzlich auftretenden", massiven Problemen. Redet man dann mal länger darüber kommt heraus, dass ja doch hier und da mal ein Zwicken oder stechender Schmerz dauerhaft ignoriert wurde.

"Sofas" gegenüber bin ich sehr misstrauisch geworden. Den Asics Cumullus bin ich über etliche Kilometer gelaufen. Auch 30er habe ich damit gemacht. Mit dem Teil hatte ich letztendlich nur Probleme, da ich zu viel Ausgleichsbewegungen beschäftigt war. Mit dem Erfolg, dass ich Muskelkater etc. an Stellen hatte, von denen ich nicht mal wusste, dass da Muskeln sind.

Auch bin ich mit den Teilen öfter z.B. auf Feldwegen umgeknickt als mit anderen Schuhen, da mir jegliche Rückmeldung zum Zustand des Bodens fehlte.

Jetzt habe ich sie zum Freizeitschuh degradiert. Aber selbst da ziehe ich momentan flache Sneakers vor.
Tretroller - Ich steh drauf! :D

Bild

:idee:Ein neuer Weg ...:idee:

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Hallo martin,
martin_h hat geschrieben:Mein Tipp ist eh immer...Rumpf und Beine/Füße kräftigen!
Hast du dazu ein paar Vorschläge für Übungen oder ein "Gewusst-Wo"?

*Gruß*
moggio

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moggio hat geschrieben:Hallo martin,

Hast du dazu ein paar Vorschläge für Übungen oder ein "Gewusst-Wo"?

*Gruß*
moggio
Hi moggio,
habe ich, wobei man differenziert bzw. nach Vorlieben trainieren sollte. Klassische Rumpfübungen für Läufer finden sich immer in diversen Lauf- und Triathlonmagazinen. Ich persönlich finde die paar Übungen in "Die Laufbibel" gut und ausreichenden, somal hier Einsteiger-, Fortgeschrittenen- und Profiübungen vorgestellt sind. Wer das mag, macht es so. Auch ich trainiere so hin und wieder.
Was ich aber zusätzlich für wesentlich sinnvoller halte, ist eher das Training der tiefliegenden Bauch- und Rückenmuskulatur, wie es in der Sporttherapie betrieben wird. Die Muskulatur wird sehr unterschätzt, ist aber oft der eigentliche Grund für zB Rückenschmerzen und Beckeninstabilitäten. Wenn du darüber mehr wissen möchtest, informiere dich über "segmentale Stabilisation". Übungen hierzu sind keine "Klassiker", wie sie in der gängigen Literatur oder Magazinen kaum zu finden sind.
Wer offen für alternative Ansätze ist, erreicht auch mit Pilates und Yoga seine Ziele. Auch einfache Formen des QiGong und Taijiquan wecken das Bewusstsein für die Haltung und Stabilisieren so schon automatisch die entsprechenden Bereiche. Ich habe durch die letzten beiden Formen gute Körpererfahrungen gemacht und laufe damit auch einfach bewusster und gesünder (schmerzfreier) durch den Alltag und auch durch das Training. Es ist nicht jedermanns Sache, das weiß ich, aber die Ansätze bilden vergessene Grundlagen in meinen Augen. Die Problematik ist das Erlernen der Formen! Aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Ich hab mich in China von Meistern ausbilden lassen, daher weiß ich über Wirkung und Möglichkeiten... ehrlich gesagt bin ich seit dem auch nicht mehr unbedingt ein Freund unserer klassischen Methoden - aber wie gesagt: auch ich nutze sie hin und wieder. Sind zwei unterschiedliche Ansätze: Muskelzuwachs steht hier im Westen eben ganz oben. In China geht es mehr um sanfte Kräftigung. Was soll ich aber beim Laufen mit dicken Muskeln, es reicht doch, wenn sie so geschult sind, dass sie mich entsprechend stabilisieren...

Bzgl. der Fußmuskulatur kann ich propriozeptives Training empfehlen aber natürlich auch klassische Übungen. Hier mal zwei Links:

Fußgymnastik

Kräftigung der Fußmuskulatur
"Often it does not matter so much what we choose, but that we do choose." (Alan Cohen)

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@martin

Was du zum Thema Bauch-, Rump- und Rückenfmuskulatur schreibst, kann ich nachvollziehen. Ich habe nach dem Laufen festgestellt, dass offensichtlich auch die untere Rückenmuskulatur im Bereich der Nieren beansprucht wird (Verspannung!) und ebenso die untere Bauchmuskulatur, weil bei den langen Läufen jedesmal die Peristaltik ziemlich in Wallung kam :D
Ob nun klassisch oder chinesisch, gezielte Übungen zur Stärkung dieser Bereiche werden sicher nicht schaden.

Die Fußgymnastik nehme ich auf ins tägliche Gymnastikprogramm. Eigentlich ist ja auch logisch: die Optimierung von Dämpfung, Stabilität, Abrolleigenschaften und was weiß ich nicht in den Schuhen produziert ja im Grunde eine ständige Schonhaltung beim Laufen. Gut, die Belastungen bei langen Läufen mögen außergewöhnlich sein und die orthopädischen Voraussetzungen des durchschnittlichen Büromenschen nicht optimal, sodass solche Technik sinnvoll unterstützen kann, besonders für Senkspreizplattfüßler wie mich, aber auch hier dürfte gelten, dass eine Stärkung der Körpereigenen "Dämpfungseigenschaften" nie verkehrt sein kann. Vielleicht vergisst man das manchmal bei all dem schönen bunten Tech-Spielzeug, das die Sportmittelindustrie so anbietet. Ich bin gespannt, was durch regelmäßiges Training so geht - zumal die leichten, ungedämpften Schuhe eh die cooleren sind :zwinker5:

Mit Laufbibel meinst Du: "Die Laufbibel: Das Standardwerk zum gesunden Laufen" von Matthias Marquardt?

Solche Infos sind Gold wert, danke dafür :daumen:

*Gruß*
moggio

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moggio hat geschrieben:@martin

Was du zum Thema Bauch-, Rump- und Rückenfmuskulatur schreibst, kann ich nachvollziehen. Ich habe nach dem Laufen festgestellt, dass offensichtlich auch die untere Rückenmuskulatur im Bereich der Nieren beansprucht wird (Verspannung!) und ebenso die untere Bauchmuskulatur, weil bei den langen Läufen jedesmal die Peristaltik ziemlich in Wallung kam :D
Ja, der untere Rumpfbereich hat arg zu leiden, wenn man dort nicht stabil ist. Allerdings meinte ich die von dir angesprochene Muskulatur nicht bei meiner Ausführung sondern die Muskulatur, die in der Tiefe liegt (autochthone Rückenmuskulatur). Also die, die mitunter ganz klein und unscheinbar ist und teilweise einfach nur die Wirbelkörper stabilisiert. Eben nicht die oberflächliche große Rückenmuskulatur, die jeder mit den klassischen Übungen trainieren kann. Die tiefliegende Rückenmuskulatur wird eben anders trainiert, da kommst du mit Standardübungen nicht groß ran. Da geht viel über Atmung, womit wir wieder beim Thema Pilates, Yoga oder fernöstlichen Formen wären :nick:
Im Buch "Die neue Rückenschule - Das Praxisbuch (von Kempf)" wird das Thema "segmentale Stabilisation" ganz gut dargestellt und es werden ein paar wenige Übungen und Hinweise gegeben.

und die orthopädischen Voraussetzungen des durchschnittlichen Büromenschen nicht optimal
Dies war neulich in einem anderen Thema schon MEIN Grund, warum es bestimmte Schuhe geben darf und sie ihre Berechtigung finden.
Mit Laufbibel meinst Du: "Die Laufbibel: Das Standardwerk zum gesunden Laufen" von Matthias Marquardt?
Genau die meine ich!
Solche Infos sind Gold wert, danke dafür :daumen:
Sehr gerne!
"Often it does not matter so much what we choose, but that we do choose." (Alan Cohen)
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