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Paleo - Die Steinzeit"diät"

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pinkpoison hat geschrieben:mach ich mir keinerlei Sorgen wegen der immergleichen "Trolle", die mal hier, mal dort ihr unter unterschiedlichen Nicks ihr Unwesen treiben. Mir ist an einem fruchtbaren und interessanten Gedanken- und Erfahrungsaustausch gelegen. Wer daran kein Interesse hat, der sollte sich eben einen anderen Fred oder besser: ein anderes Forum zum Pöbeln suchen.

Grüße Robert
Ah - bist Du jetzt hier der Moderator? :klatsch:

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blende8 hat geschrieben:Aber von Getreide und Milch bekommt man doch kein Karies, oder wie ist das gemeint?
Aber natürlich bekommt man von Getreide Karies. Die darin enthaltene Stärke wird schon im Mund durch das Enzym Amylase in Zucker umgewandelt. Karies als Volkskrankheit entstand mit dem Anbau von Getreide. Vorher war sie eher selten.

Der Verlust der Zähne durch Karies ist nach meiner Meinung der einzige stichhaltige Beweis dafür, daß der Mensch noch an Steinzeit- Bedingungen angepaßt ist.

Tiere, welche süße Früchte fressen (Affen) bekommen ebenfalls Karies. Echte Fleischfresser dagegen nie.

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pinkpoison hat geschrieben:Du gestattest, dass ich in blau dirket auf Deine Gedanken bezug nehme:..Gruß Robert
...welches leider nicht zitierbar ist!

Der Anbau von Getreide hat sich durchgesetzt, weil eben die Lebensqualität durch ausreichende Ernährung angestiegen ist. Brot ernährt mehr Menschen länger und besser als das Ersammelte und Erjagte.

Und hier komme ich wieder zum aktuellen Problem.
Die Weltbevölkerung ist viel größer als zur Steinzeit, diese vielen Menschen müssen ernährt werden.

Dazu muß massenhaft Nahrung produziert werden: Fleisch Getreide, Obst und Gemüse.

Aber auch aus gesundheitlichen Gründen ist es wichtig, sich maßvoll und abwechslungsreich zu ernähren.

Instinkthaft neigen wir aber zur Völlerei und dem Hieb auf Süßes, was noch aus der Mangelernährung der Steinzeit herrührt.

Auch mit Fleisch kann man sich dick essen, wahrscheinlich sogar Diabetes bekommen, da Proteine durch die Gluconeogenese in Glucose umgewandelt werden, welche durch Insulin reguliert wird.

Solange Abwechslung und Maßhalten beim Essen, sowie ausreichende Bewegung gewährleistet ist, spricht nach meiner Meinung Nichts für das Weglassen bestimmter Grundnahrungsmittel, möge es nun Fleisch, Getreide oder Milch sein.

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Ich habe vor einer Weile Paleo einige Monate als Versuch ausprobiert. Meine Erfahrung ist, daß sich an meine Körperkomposition null verändert hat(also Fettanteil zu Muskelmasse). Ich schätze die Leute, die stark abnehmen wenn sie Paleo ausprobieren, gehen von einer relativ ungesunden/bzw kalorienstarken Ernährungsweise zu Paleo über, wo sie auf einmal sehr viel bewußter auf das was sie essen achten, und viel mehr Gemüse und mageres Fleisch essen. Ist ja klar, wenn man Kuchen, Croissants, viel Brot, fettige Gerichte, Junk Food gegen Gemüse, Obst und mageres Fleisch und Fisch austauscht, daß man einen deutlichen Unterschied sieht. Wenn man aber von einer ähnliche Ernährung wie Paleo, außer, daß sie auch Hülsenfrüchte, Getreide und Milchprodukte enthält, verändert sich garnichts(zumindest bei mir nicht).
Was Energie angeht, war ich deutlich kraftloser insgesamt. Zusätzlich wurde mir die einseitige Ernährung irgendwann zu eintönig(ich bin ein recht guter und vielseitiger Koch, also daran lag es nicht). Beim veganen Selbstversuch, wo ich 100% vegan ernährt habe, habe ich auch weder zu-noch abgenommen. Allerdings habe ich garkeine Energieverlust festgetellt, Im Vergleich zu Paleo.

Bei allen drei Ernährungsformen war meine sportliche Aktivität identisch. Jetzt wo ich Sportpause mache, habe ich in kurzer Zeit zugelegt(wahrscheinlich weil ich an bestimmte Kalorienmengen gewöhnt bin).

Mein Fazit ist: Paleo ist auf jeden Fall ernährungsreicher als die typische Ernährungsform der heutigen Zivilisation mit viel Weißmehl, Zucker und Fertigprodukten, aber mir auf Dauer zu einseitig. Es ist die Frage ob andere ihr ganzes Leben auf Getreide, Hülsenfrüchte und/oder Milchprodukte verzichten können/wollen.

Im Internet gibt es einen Übergewichtigen, der sich seit ca. 2 Jahren Paleo ernährt und das mit Vlogs dokumentiert. Ich schrieb als Kommentar vor ca. 10 Monaten, was ich hier schrieb über meinen Selbstversuch. Er antwortete ich hätte mehr Fett und KH, die an mein Trainingsumfang angepasst sind essen sollen. Klingt alles ein wenig nach Ausrede da ich reichlich Olivenöl benutze und auch nicht immer super fettarm.
Vor ca. 2 Monaten beschrieb er im Vlog, daß er einen neuen Job hat, der sehr körperlich anstrengend ist und er sich dauernd schlapp fühlt......hmmmm.....achja, übergewichtig ist er immer noch und das nach zwei Jahren.

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DAdam hat geschrieben: Ah, verstehe, das sollte ein Abnick-Thread werden.
20 Poster - eine Meinung. :wink:
Nö, mit Sicherheit nicht und mit Sicherheit werde ich auch weder alles abnicken, noch umsetzen können/wollen, auch wenn ich sehr an der "Paleo-Ernährung" interessiert bin.
Im Gegensatz zu den anderen "Paleo-Kritikern", die sich einigermaßen sachlich mit dem Thema (oder Teilen davon) auseinandergesetzt haben, liest sich dein Beitrag an wie 'ne "Stammtischparole" ohne jegliche Argumentation und Erläuterung.
Die Brit von Sat1 mag privat bestimmt 'ne nette und intelligente Frau sein, aber ich fänds schade, wenn dieser Thread auf das Niveau ihrer Talkshow (gibts die eigentlich noch :confused: ) absinkt. :haeh:

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Elguapo hat geschrieben:Was Energie angeht, war ich deutlich kraftloser insgesamt. ..
Ein biologisch interessanter Aspekt: Unser Körper kann, wenn es sein muß lange mit Nahrungsmangel zurechtkommen.

Zur Not verdaut er Muskelmasse, ein Grund für die biochemische Entwicklung der Gluconeogenese. Wer eine Diät macht, kennt diesen unerwünschten Effekt.

Top- Fit ist man dabei nicht, ich halte die Theorie vom bärenstarken Steinzeitmenschen für ein Märchen.

Überernährung macht uns aber auf Dauer deutlich mehr zu schaffen als permanenter Mangel.
Weil es in der Natur kein Schlaraffenland gibt, kann unser Körper nur schlecht mit permanentem Überfluss umgehen. Wir häufen weiterhin Fett für schlechte Zeiten an und werden krank, eben weil die "mageren Zeiten" ausbleiben.

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Hallo zusammen,
Karies hin oder her, Wortklauberei hin oder her:
"Meat is murder"!
Und man kann auch (oder gerade?!) ohne Fleisch einen Marathon unter 3 Stunden laufen.
Gute Nacht!
Gruß,
HEIKO
sub 3:20 nach Hal Higdon, sub 3:10 nach Greif, sub 3:00 nach Pfitzinger, sub 2:50 nach Pfitzinger, und jetzt?! "Greifinger"...

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Plattfuß hat geschrieben:Ein biologisch interessanter Aspekt: Unser Körper kann, wenn es sein muß lange mit Nahrungsmangel zurechtkommen.

Zur Not verdaut er Muskelmasse, ein Grund für die biochemische Entwicklung der Gluconeogenese. Wer eine Diät macht, kennt diesen unerwünschten Effekt.
Wobei ich keine Diät gemacht habe. Ich habe lediglich bestimmte Lebensmittelgruppen weggelassen. Die Kalorienbilanz dürfte identisch gewesen sein, weshalb mein Gewicht und Körperkomposition auch identisch blieb.
schmittipaldi hat geschrieben: "Meat is murder"!
Und man kann auch (oder gerade?!) ohne Fleisch einen Marathon unter 3 Stunden laufen.
So what?

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schmittipaldi hat geschrieben: Und man kann auch (oder gerade?!) ohne Fleisch einen Marathon unter 3 Stunden laufen.
Gute Nacht!
Gruß,
HEIKO
u.a auch sehr viel Muskelmasse aufbauen im Studio. :nick:

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Hallo,

ein sehr interressanter Faden hier. Ich lese sehr gerne über Ernährung kann man doch von jeder Form ein klein wenig lernen.Ich bin ein bekennender Allesfresser was nicht schnell genug weg ist vernichte ich :) . Was ich leider etwas vermisse ist die Toleranz untereinander.Warum kann man nicht jeden so leben lassen wie er will warum ist man ein Mörder nur weil man Fleisch ißt.Das finde ich total daneben auch Tiere töten um Fleisch zu bekommen warum also sollten wir das nicht tun.

Ich für meinen Teil glaube ja daran das es die Perfekte Ernährung nicht gibt alles hat auch seine negativen Seiten und darum versuche ich mich so ausgewogen wie möglich zu ernähren was für mich heiß alles zu essen und das in Maßen zu tun und solange ich mich an die Maßen halte und nicht in Massen esse komme ich damit ganz gut zurecht.

Jeder sollte seine Ernährungsform wählen und danach leben aber auch niemanden anderst verurteilen nur weil er es anderst macht.
"Meat is murder"!
sowas halte ich für total daneben.

Grüße

hamann35
Stuttgarter Lauf 2013 1:32:49 PB Stadtlauf Öhringen 41,27 PB
Fiducia Baden Marathon Karlsruhe 3:29,46

Bild



Ziele 2013 : Zehner sub 42 41:27 :daumen:
HM 1:33:xx 1:32:49 :daumen:
M 3:29:xx 3:29:46 :daumen:

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hamann35 hat geschrieben: sowas halte ich für total daneben.

Grüße

hamann35
Wie verhält sich das damit?
Was ich leider etwas vermisse ist die Toleranz untereinander.

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Elguapo hat geschrieben:Ich schätze die Leute, die stark abnehmen wenn sie Paleo ausprobieren, gehen von einer relativ ungesunden/bzw kalorienstarken Ernährungsweise zu Paleo über, wo sie auf einmal sehr viel bewußter auf das was sie essen achten, und viel mehr Gemüse und mageres Fleisch essen. Ist ja klar, wenn man Kuchen, Croissants, viel Brot, fettige Gerichte, Junk Food gegen Gemüse, Obst und mageres Fleisch und Fisch austauscht, daß man einen deutlichen Unterschied sieht.
Genau das ist es :daumen: Ist auch der einzige Grund warum andere "Wunderdiäten" wie Trennkost etc. immer mal wieder funktionieren.
Ist im Prinzip alles so einfach.. Tägliche Einergiezufuhr runter, täglicher Energierverbrauch hoch bis er die Energiezufuhr überschreitet und schon erreicht man den gewünschten (Abnehm)Effekt. Aber dann würde sich ja kein Geld mehr mit irgendwelchen absonderlichen Diäten verdienen lassen. :klatsch:
Bild

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Mimimiie hat geschrieben: Im Gegensatz zu den anderen "Paleo-Kritikern", die sich einigermaßen sachlich mit dem Thema (oder Teilen davon) auseinandergesetzt haben, liest sich dein Beitrag an wie 'ne "Stammtischparole" ohne jegliche Argumentation und Erläuterung.
Hallo,

da kannst Du recht haben, ich werde mich bessern. :nick:

Gruss,
D.

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Mimimiie hat geschrieben: Die Brit von Sat1 mag privat bestimmt 'ne nette und intelligente Frau sein, aber ich fänds schade, wenn dieser Thread auf das Niveau ihrer Talkshow (gibts die eigentlich noch :confused: ) absinkt. :haeh:
:D

Starke Braut (Ik heb het pluisje van Doortje Ham gezien :hihi: ), die Brit - und fortgepflanzt hat sie sich auch.

Was den Pegel dieses Fadens angeht: in 3-4 Monaten sind die echten Interessenten eh unter sich, ein wenig Geduld solltest Du haben.

Knippi

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hardlooper hat geschrieben:Was den Pegel dieses Fadens angeht: in 3-4 Monaten sind die echten Interessenten eh unter sich, ein wenig Geduld solltest Du haben.
Weil die anderen weiterhin die gefährlichen Tomaten essen, als wär nix? :hihi:

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cantullus hat geschrieben:Weil die anderen weiterhin die gefährlichen Tomaten essen, als wär nix? :hihi:
Aaaaaalter Schwede :teufel: - das muss einem erst mal wieder einfallen :daumen: :hihi: .

Jetzt kommt, was Tomaten angeht, "irgendwie" eine doofe Zeit. Die werden immer teurer und schmecken nicht mehr so recht. Da hilft selbst das "Hinlegen in den Keller", also der Tomaten, nicht mehr.

Knippi

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..wetten dass einer der die"Steinzeitdiät" erfunden hat, un-Steinzeitig eine unmenge Kohle damit schaufelt und damit in einem nicht ganz Steinzeit gemässen Haus wohnt ?? :D :D :D

Ich sage einfach gesund und ausgewogen ernähren.. und ein wenig in seinen eigenen Körper hineinhören, was einem gut tut und nicht nur auf Leute hören die einem sagen was einem gut tun soll... die Mischung machts.. :hallo:

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cantullus hat geschrieben:Weil die anderen weiterhin die gefährlichen Tomaten essen, als wär nix? :hihi:
Oh - ich hab grad vier Tomätchen verputzt :klatsch: Ich glaub mir wird schon ganz komisch.

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Plattfuß hat geschrieben:Aber natürlich bekommt man von Getreide Karies. Die darin enthaltene Stärke wird schon im Mund durch das Enzym Amylase in Zucker umgewandelt. Karies als Volkskrankheit entstand mit dem Anbau von Getreide. Vorher war sie eher selten.
Das glaube ich weiterhin nicht.
Sehr viele Nahrungsmittel enthalten Stärke und andere KH.
Früchte enthalten viel Zucker. Auch Nüsse haben KH.
Warum sollte da Getreide einen besonderen Effekt haben?
Vielleicht hast du ja recht, aber einleuchtend ist mir das bisher nicht.

Ein Arzt hat uns sogar mal abgeraten, unseren Kindern Apfelsaft zu geben, weil die Kombination aus Säure und Zucker die Zähne schädige.
Dunkel, nass, windig, kalt. - "Yeah, let's go!!!"
Never stop.
No.Status.Quo.

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Plattfuß hat geschrieben:...welches leider nicht zitierbar ist!

Der Anbau von Getreide hat sich durchgesetzt, weil eben die Lebensqualität durch ausreichende Ernährung angestiegen ist. Brot ernährt mehr Menschen länger und besser als das Ersammelte und Erjagte.

Und hier komme ich wieder zum aktuellen Problem.
Die Weltbevölkerung ist viel größer als zur Steinzeit, diese vielen Menschen müssen ernährt werden.

Dazu muß massenhaft Nahrung produziert werden: Fleisch Getreide, Obst und Gemüse.

Aber auch aus gesundheitlichen Gründen ist es wichtig, sich maßvoll und abwechslungsreich zu ernähren.

Instinkthaft neigen wir aber zur Völlerei und dem Hieb auf Süßes, was noch aus der Mangelernährung der Steinzeit herrührt.

Auch mit Fleisch kann man sich dick essen, wahrscheinlich sogar Diabetes bekommen, da Proteine durch die Gluconeogenese in Glucose umgewandelt werden, welche durch Insulin reguliert wird.

Solange Abwechslung und Maßhalten beim Essen, sowie ausreichende Bewegung gewährleistet ist, spricht nach meiner Meinung Nichts für das Weglassen bestimmter Grundnahrungsmittel, möge es nun Fleisch, Getreide oder Milch sein.
Das Argument, dass Steinzeiternährung Unfug wäre, weil man damit keine 7 Mrd. Menschen ernähren könne und es deshalb die Ernährung über Getreide, Soja etc die bessere sei, setzt am falschen Punkt an: Das Problem ist eine Weltbevölkerung, die inzwischen so groß ist, dass man sie nicht mehr artgerecht ernähren kann. Von den generellen ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Folgen mal gar nicht zu reden, die diese Überbevölkerung mit sich bringt. Eine intelligente mittel- bis langfristig ausgelegte internationale Bevölkerungspolitikist gefragt, die das Wachstum bremst und anschließend in einen Schrumpfungsprozeß umkehrt. Von diesem gehen Experten nach Erreichen der Zahl von ca. 10 Mrd. für die zweite Hälfte des 21. Jahrhunderts aus.

Eine Ernährung alleine auf Fleischbasis ist selbstverständlich ungesund - wer Paleo als Fleischorgie interpretiert, hat das Konzept aber nicht verstanden, denn die Ernährung der Jäger und Sammler war (und ist) stets eine Mischernährung aus tierischen und pflanzlichen Quellen. Eine vegetarische Ernährung ist bei keiner einzigen Jäger- und Sammler-Population nachgewiesen. Ich orientiere mich an der 80:20-Regel: 20% von der optischen Menge auf dem Teller tierische Lebensmittel (Fleisch, Fisch, Eier, Meeresfrüchte), 80% der optischen Menge sind Gemüse, Salate, Nüsse und Samen und Obst. Da wird das Fleisch zur Beilage und von Fleischexzessen kann nicht die Rede sein. Ernährt man sich dauerhaft deutlich fleischlastiger, kann das zu gesundheitlichen Problemen verschiedenster Art führen. Beneso abe rein gänzlicher Verzicht auf Fleisch oder Fisch im Rahmen einer vegetarischen, vor allem veganen Ernährung, weil es dann zu Mangel an verschiedenen essentiellen Nährstoffen kommt (z.b. B12, Omega-3-Fettsäuren (DHA/EPA), einige Aminosäuren) und durch zu hohe Omeg-6-Zufuhr in Relation zu Omega-3 der Eicosanoid-Haushalt in Richtung entzündungsfördernder Milieus entgleitet.

Dem "Hieb" auf Süßes haben wir unser Überleben im Evolutionsprozess und unsere Fähigkeit in selbst in sehr unwirtlichen Gegenden zu überleben zu verdanken: Wer nicht genug Speck auf die Rippen brachte bis zum Winter, hatte eine geringere Chance diesen zu überleben. Damit muss man eben intelliget umgehen lernen. Wer - wie die meisten - in der Jahreszeit, in der unser Stoffwechsel auf Sparmodus getrimmt ist die Kalorienorgien der Advents- und Weihnachtszeit zelebriert, der braucht sich nicht zu wundern, wenn er im Frühjahr nicht rank und schlank ist. Leben mit den verschiedenen zirkadianen Rhythmen, die Thema der Chronobiologie sind, gehört ebenso zu einem ganzheitlichen Verständnis unseres genetischen Setups dazu.

Interessanter weiese brauchen wir aber physiologisch betrachtet überhaupt keine Kohlenhydrate, denn es gibt nur essentielle Fette und Aminosäuren - aber keine essentiellen Kohlenhydrate. Das ist für mich ein ebenso wichtiges Argument, dass man z.B. kein Getreide zum Überleben braucht, wie die Karies, die Du richtigerweise anführst. Von den schädlichen Phytochemika im Getreide mit denen wir physiologisch nicht umgehen können und seinem hohen glykämischen Index und hoher glykämischer Last mal ganz zu schweigen. Wer mehr über das "zweischneidige Schwert Getreide" lesen will, kann das hier tun.

Was Deine Aussagen zu Maßhalten, Bewegung und vor allem auch Abwechslung angeht, bin ich absolut und zu 100% auf Deiner Linie! ich denke über den Sinn und die (so evolvierte) physiologische Notwendigkeit von körperlicher Bewegung brauchen wir uns alle hier gerade in diesem Forum nicht streiten. Eher schon über das Ausmaß, das man als notwendig, da artgerecht bezeichnen könnte.

:hallo: Robert

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Plattfuß hat geschrieben:
1) Top- Fit ist man dabei nicht, ich halte die Theorie vom bärenstarken Steinzeitmenschen für ein Märchen.

2) Überernährung macht uns aber auf Dauer deutlich mehr zu schaffen als permanenter Mangel.
Weil es in der Natur kein Schlaraffenland gibt, kann unser Körper nur schlecht mit permanentem Überfluss umgehen. Wir häufen weiterhin Fett für schlechte Zeiten an und werden krank, eben weil die "mageren Zeiten" ausbleiben.
Den letzten Satz unterschreibe ich zu 100%! :daumen:

Zum ersten hab ich eine andere Meinung: Den Unterschied zwishen Märchen und Fakten machen wissenschaftliche Fundierungen aus. Sollte es von Interesse für jemanden sein, wie gesund die Steinzeitler wirklich waren - was man aus archäologischen Funden ziemlich gut aus dem Knochenmaterial rekonstruieren kann und auch aus dem Geundheitzustand noch lebender Jäger und Sammler ermitteln kann, die eine natürliche, artgerechte Lebensweise wie in der Altsteinzeit pflegen, der kann sich hierinformieren.

:hallo: Robert

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Siegfried hat geschrieben:Oh - ich hab grad vier Tomätchen verputzt :klatsch: Ich glaub mir wird schon ganz komisch.
Wie schrecklich, ich hoffe du überstehst es ohne schwerwiegende schäden. :D

Zum Thema
Das entscheidende ist doch, dass man sich mit gesundem Menschenverstand ernährt.
(Ich unterstelle den habe ihr alle)
Dann braucht man keine Brigitte-, Trennkost- und Paläo-Diäten. :prof:

Gruß
Michael
der einen freien Tag hat und hier surft statt zu laufen. :haarrauf:

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coldfire30 hat geschrieben:Genau das ist es :daumen: Ist auch der einzige Grund warum andere "Wunderdiäten" wie Trennkost etc. immer mal wieder funktionieren.
Ist im Prinzip alles so einfach.. Tägliche Einergiezufuhr runter, täglicher Energierverbrauch hoch bis er die Energiezufuhr überschreitet und schon erreicht man den gewünschten (Abnehm)Effekt. Aber dann würde sich ja kein Geld mehr mit irgendwelchen absonderlichen Diäten verdienen lassen. :klatsch:
Davon abgesehen: Es geht bei der Paleo-Ernährung nicht um eine "Reduktionsdiät" (das Abnehmen ist letztlich nur ein angenehmer Nebeneffekt) sondern um eine Ernährung mit der man gesund und fit alt werden kann, die man also dauerhaft und nicht nur bis zum Erreichen des Wunschgewichtes beibehalten sollte, um sich die sog. Zivilisationskrankheiten vom Leib zu halten. Nicht alle dieser Krankheiten sind mit Übergewicht verbunden.

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pinkpoison hat geschrieben: .... kommt es gepaart mit einem zu bewegungsarmen Lebenstil zu einer suboptimalen Gesundheitslage,
Gruß Robert
Stimmt, heute erkrankt und stirbt fast jeder in unserem Land an Krebs, Herzinfakt, Diabetis, Alzheimer etc. Die meisten Menschen erleiden dieses Schcksal im durchschnittlichen Alter von über 70 Jahren.

Die Menschen in der vorindustriellen Ära hatten die oben genannten Kranheiten nicht. Weil die meisten garnicht so alt wurden. Damals starb man in jungen Jahren an Parasiten, an Tuberkolose, an Cholera und anderen Seuchen, an Blutvergiftung, bei Hungersnöten oder infolge von Verletzungen. Nicht zu vergessen die hohe Kindersterblichkeit und der Tod vieler gebärender Frauen bei oder kurz nach der Geburt.

Ein statischer Vergleich heute und damals ist daher nicht möglich.

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blende8 hat geschrieben:Das glaube ich weiterhin nicht.
Sehr viele Nahrungsmittel enthalten Stärke und andere KH.
Früchte enthalten viel Zucker. Auch Nüsse haben KH.
Warum sollte da Getreide einen besonderen Effekt haben?
Vielleicht hast du ja recht, aber einleuchtend ist mir das bisher nicht.

Ein Arzt hat uns sogar mal abgeraten, unseren Kindern Apfelsaft zu geben, weil die Kombination aus Säure und Zucker die Zähne schädige.
Paläoanthropologisch ist das Aufkommen der Karies eindeutig mit der Neolithischen Revolution und dem Verzehr von Getreide als Grundnahrungsmittel verbunden. Das kann man anhand von Skelettfunden eindeutig belegen. Forciert wurde die Entwicklung dann durch die Erfindung des raffinierten Zuckers aus Zuckerrohr und später Zuckerrüben und "High-Fructose-Corn-Syrup" aus Mais. Bei altsteinzeitlichen Jägern und Sammlern und noch heute lebenden Jägern und Sammlern ist Karies unbekannt.

Frei in der Natur lebende Primaten, die Zähne und Amylasen im Speichel ganz ähnlich wie wir haben, leiden, obwohl sie sich teils überwiegend von Obst ernähren nicht unter Karies. Affen in Gefangenschaft hingegen teilweise schon. Auch andere Haustiere des Menschen, die Getreide gefüttert bekommen, obwohl dies nicht zu ihrnen Nahrungsgrundlagen in freier Wildbahn zählt, weisen mitunter Karies auf.

Eine alternative Theorie der Entstehung von Karies betont die Bedeutung des Säure-Basen-Haushaltes. Karies entsteht nach dieser Auffassung als Folge von chronischer metabolischer Azidose (ohne das weiter vertiefen zu wollen wie, warum und weshalb). Da Obst und Gemüse basisch verstoffwechselt werden, Getreide aber sauer, würde dies zu den archäologischen und zoologischen Befunden passen.

Gruß Robert

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M.E.D. hat geschrieben:
Zum Thema
Das entscheidende ist doch, dass man sich mit gesundem Menschenverstand ernährt.
(Ich unterstelle den habe ihr alle)
Das bezweifele ich, dass wir uns auf den verlassen können. Zunächst einmal ist der zu definieren. Jeder hält das was er glaubt für etwas, was mit dem seiner Meinung nach "gesunden Menschenverstand" kompatibel sein müsse und geht davon aus, dass es sich hier um eine objektive Größe handelt. Letztlich geht es um die summe der Vorurteile, die ein Mensch im Laufe seines Lebens und seiner kulturellen Sozialisation angehäuft hat und nicht um absolute Wahrheiten.

Ich kann mich noch gut an Argumentationslinien von Rauchern erinnern, die meinten, dass die warnenden Stimmen aus der Medizin, dass Rauchen krank mache nicht stimmen könnten, denn "das sage einem doch der gesunde Menschenverstand" - wie kann es dann sein, dass der Opa trotzdem er jeden Tag zwei Schachteln durchgezogen hat, 90 Jahre alt geworden ist...

Ich kenne persönlich den Fall eines Läufers und Triathleten, der durch bewußtes Infragestellen des "gesunden Menschenverstandes" nach dem z.B. der Genuss von Getreide als Grundnahrungsmittel doch nichts mit chronischen Achillessehnenbeschwerden zu tun haben könne, nach Absetzen dieses Teils seiner Nahrung in wenigen Wochen wieder völlig beschwerdefrei war. Nachdem er zur Gegenprobe wieder Getreide gegessen hat, waren die Beschwerden wieder da. Eine Zöliakie war bei ihm nicht nachzuweisen. Sicher, das ist nur ein Einzelfall und begründet keine fundierte Hypothese - aber in der Literatur finden sich sehr viele solcher und ähnlich gelagerter Fälle, die mit dem "gesunden Menschenverstand" nicht greifbar scheinen. Leider fehlt der Forschung das Geld, um breit angelegt solchen Fragen nachzugehen. Der Einfluß der Agrar- und Lebensmittelindustrie auf die Alimentierung der Forschung ist eben leider nicht abzustreiten....

:hallo: Robert

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Santander hat geschrieben: Die Menschen in der vorindustriellen Ära hatten die oben genannten Kranheiten nicht. Weil die meisten garnicht so alt wurden. Damals starb man in jungen Jahren an Parasiten, an Tuberkolose, an Cholera und anderen Seuchen, an Blutvergiftung, bei Hungersnöten oder infolge von Verletzungen.
Und vor allem starb man an Hunger und Unterernährung!
PBs: 5 km: 19:56min (Darmstadt Juni10) 10km: 41:17min (Wolfskehlen Mai13) HM: 1:31:27h (Griesheim April13) M: 3:27:50h (Kandel März 13) Ironman: 11:36h (FFM Juli 12)

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Das meinte ich mit "Vieltexter":
pinkpoison hat geschrieben:Das Argument, dass Steinzeiternährung Unfug wäre, weil man damit keine 7 Mrd. Menschen ernähren könne und es deshalb die Ernährung über Getreide, Soja etc die bessere sei, setzt am falschen Punkt an: Das Problem ist eine Weltbevölkerung, die inzwischen so groß ist, dass man sie nicht mehr artgerecht ernähren kann. Von den generellen ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Folgen mal gar nicht zu reden, die diese Überbevölkerung mit sich bringt. Eine intelligente mittel- bis langfristig ausgelegte internationale Bevölkerungspolitikist gefragt, die das Wachstum bremst und anschließend in einen Schrumpfungsprozeß umkehrt. Von diesem gehen Experten nach Erreichen der Zahl von ca. 10 Mrd. für die zweite Hälfte des 21. Jahrhunderts aus.

Eine Ernährung alleine auf Fleischbasis ist selbstverständlich ungesund - wer Paleo als Fleischorgie interpretiert, hat das Konzept aber nicht verstanden, denn die Ernährung der Jäger und Sammler war (und ist) stets eine Mischernährung aus tierischen und pflanzlichen Quellen. Eine vegetarische Ernährung ist bei keiner einzigen Jäger- und Sammler-Population nachgewiesen. Ich orientiere mich an der 80:20-Regel: 20% von der optischen Menge auf dem Teller tierische Lebensmittel (Fleisch, Fisch, Eier, Meeresfrüchte), 80% der optischen Menge sind Gemüse, Salate, Nüsse und Samen und Obst. Da wird das Fleisch zur Beilage und von Fleischexzessen kann nicht die Rede sein. Ernährt man sich dauerhaft deutlich fleischlastiger, kann das zu gesundheitlichen Problemen verschiedenster Art führen. Beneso abe rein gänzlicher Verzicht auf Fleisch oder Fisch im Rahmen einer vegetarischen, vor allem veganen Ernährung, weil es dann zu Mangel an verschiedenen essentiellen Nährstoffen kommt (z.b. B12, Omega-3-Fettsäuren (DHA/EPA), einige Aminosäuren) und durch zu hohe Omeg-6-Zufuhr in Relation zu Omega-3 der Eicosanoid-Haushalt in Richtung entzündungsfördernder Milieus entgleitet.

Dem "Hieb" auf Süßes haben wir unser Überleben im Evolutionsprozess und unsere Fähigkeit in selbst in sehr unwirtlichen Gegenden zu überleben zu verdanken: Wer nicht genug Speck auf die Rippen brachte bis zum Winter, hatte eine geringere Chance diesen zu überleben. Damit muss man eben intelliget umgehen lernen. Wer - wie die meisten - in der Jahreszeit, in der unser Stoffwechsel auf Sparmodus getrimmt ist die Kalorienorgien der Advents- und Weihnachtszeit zelebriert, der braucht sich nicht zu wundern, wenn er im Frühjahr nicht rank und schlank ist. Leben mit den verschiedenen zirkadianen Rhythmen, die Thema der Chronobiologie sind, gehört ebenso zu einem ganzheitlichen Verständnis unseres genetischen Setups dazu.

Interessanter weiese brauchen wir aber physiologisch betrachtet überhaupt keine Kohlenhydrate, denn es gibt nur essentielle Fette und Aminosäuren - aber keine essentiellen Kohlenhydrate. Das ist für mich ein ebenso wichtiges Argument, dass man z.B. kein Getreide zum Überleben braucht, wie die Karies, die Du richtigerweise anführst. Von den schädlichen Phytochemika im Getreide mit denen wir physiologisch nicht umgehen können und seinem hohen glykämischen Index und hoher glykämischer Last mal ganz zu schweigen. Wer mehr über das "zweischneidige Schwert Getreide" lesen will, kann das hier tun.

Was Deine Aussagen zu Maßhalten, Bewegung und vor allem auch Abwechslung angeht, bin ich absolut und zu 100% auf Deiner Linie! ich denke über den Sinn und die (so evolvierte) physiologische Notwendigkeit von körperlicher Bewegung brauchen wir uns alle hier gerade in diesem Forum nicht streiten. Eher schon über das Ausmaß, das man als notwendig, da artgerecht bezeichnen könnte.

:hallo: Robert
pinkpoison hat geschrieben:Den letzten Satz unterschreibe ich zu 100%! :daumen:

Zum ersten hab ich eine andere Meinung: Den Unterschied zwishen Märchen und Fakten machen wissenschaftliche Fundierungen aus. Sollte es von Interesse für jemanden sein, wie gesund die Steinzeitler wirklich waren - was man aus archäologischen Funden ziemlich gut aus dem Knochenmaterial rekonstruieren kann und auch aus dem Geundheitzustand noch lebender Jäger und Sammler ermitteln kann, die eine natürliche, artgerechte Lebensweise wie in der Altsteinzeit pflegen, der kann sich hierinformieren.

:hallo: Robert
pinkpoison hat geschrieben:Davon abgesehen: Es geht bei der Paleo-Ernährung nicht um eine "Reduktionsdiät" (das Abnehmen ist letztlich nur ein angenehmer Nebeneffekt) sondern um eine Ernährung mit der man gesund und fit alt werden kann, die man also dauerhaft und nicht nur bis zum Erreichen des Wunschgewichtes beibehalten sollte, um sich die sog. Zivilisationskrankheiten vom Leib zu halten. Nicht alle dieser Krankheiten sind mit Übergewicht verbunden.
pinkpoison hat geschrieben:Paläoanthropologisch ist das Aufkommen der Karies eindeutig mit der Neolithischen Revolution und dem Verzehr von Getreide als Grundnahrungsmittel verbunden. Das kann man anhand von Skelettfunden eindeutig belegen. Forciert wurde die Entwicklung dann durch die Erfindung des raffinierten Zuckers aus Zuckerrohr und später Zuckerrüben und "High-Fructose-Corn-Syrup" aus Mais. Bei altsteinzeitlichen Jägern und Sammlern und noch heute lebenden Jägern und Sammlern ist Karies unbekannt.

Frei in der Natur lebende Primaten, die Zähne und Amylasen im Speichel ganz ähnlich wie wir haben, leiden, obwohl sie sich teils überwiegend von Obst ernähren nicht unter Karies. Affen in Gefangenschaft hingegen teilweise schon. Auch andere Haustiere des Menschen, die Getreide gefüttert bekommen, obwohl dies nicht zu ihrnen Nahrungsgrundlagen in freier Wildbahn zählt, weisen mitunter Karies auf.

Eine alternative Theorie der Entstehung von Karies betont die Bedeutung des Säure-Basen-Haushaltes. Karies entsteht nach dieser Auffassung als Folge von chronischer metabolischer Azidose (ohne das weiter vertiefen zu wollen wie, warum und weshalb). Da Obst und Gemüse basisch verstoffwechselt werden, Getreide aber sauer, würde dies zu den archäologischen und zoologischen Befunden passen.

Gruß Robert
Aber da gibt es ja eine elegante Lösung:
Diese Nachricht ist versteckt, da sich pinkpoison auf Ihrer Ignorier-Liste befindet.
Diese Nachricht ist versteckt, da sich pinkpoison auf Ihrer Ignorier-Liste befindet.
Diese Nachricht ist versteckt, da sich pinkpoison auf Ihrer Ignorier-Liste befindet.
Diese Nachricht ist versteckt, da sich pinkpoison auf Ihrer Ignorier-Liste befindet.

:zwinker5:
Manche Dinge können ja sooooooo einfach sein :nick: .

Knippi

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Santander hat geschrieben:Stimmt, heute erkrankt und stirbt fast jeder in unserem Land an Krebs, Herzinfakt, Diabetis, Alzheimer etc. Die meisten Menschen erleiden dieses Schcksal im durchschnittlichen Alter von über 70 Jahren.

Die Menschen in der vorindustriellen Ära hatten die oben genannten Kranheiten nicht. Weil die meisten garnicht so alt wurden. Damals starb man in jungen Jahren an Parasiten, an Tuberkolose, an Cholera und anderen Seuchen, an Blutvergiftung, bei Hungersnöten oder infolge von Verletzungen. Nicht zu vergessen die hohe Kindersterblichkeit und der Tod vieler gebärender Frauen bei oder kurz nach der Geburt.

Ein statischer Vergleich heute und damals ist daher nicht möglich.
Zunächst geht es bei Paleo um die Altsteinzeit und nicht die Todesursachen und Krankheiten der vorindustriellen Zeit nach der Neolitischen Revolution. Viele Krankheiten sind erst durch das enge Zusammenleben von Mensch und Tier im Zuge der Seßhaftigkeit enstanden und waren den Jägern und Sammlern völlig unbekannt.

Interessanterweise werden heute z.B. die Patienten, die an Diabetes 2 erkranken immer jünger. Inzwischen sind schon Teenager vom "Alterszucker", wie man diese Krankheit auch nennt betroffen. Experten warnen vor einer epidemischen Ausbreitung von Diabetes 2 in immer jüngere Altersklassen. Das widerspricht Deiner Argumentation eindeutig.

Interessanterweise bilden ehemalige Jäger und Sammler, die auf "westliche Ernährung" im Zuge ihrer "Zivilisierung" übergegangen sind, sehr schnell die gleichen Krankheiten aus, die auch wir ausbilden, die jedoch im Rahmen ihrer natürliche Lebensweise fast gänzlich unbekannt sind. Kehren sie zu ihrer archaischen Lebensweise und Ernährung zurück, so bilden sich auch sehr rasch die Marker dieser Zivilisationskrankheiten zurück. Untersucht z.B. an Aborigines.

Abgesehen davon lag die durchschnittliche Lebenserwartung eines Steinzeitlers, der das reproduktionsfähige Alter erreichte nach verschiedenen Studien 56 Jahre und die Maximum Lifespan 82-86 Jahren angesiedelt und aus den archäologischen Überresten lassen sich keinerlei Indizien des Vorkommens solcher Krankheiten, die uns heute (lebvensstilbedingt) plagen ablesen, obwohl die Menschen alt genug geworden sind, um Symptome auszubilden, wenn es tatsächlich eine unabwendbare Folge des Alters sein sollte, dass man diese Krankheiten bekommt. Das ist in meinen Augen ein Irrtum. In Japan nennt man diese Krankheiten deshalb auch "lebenstilbedingte Krankheiten", was das Kind eindeutiger beim Namen nennt und jeden Einzelnen auch stärker aufrütteln sollte, dass er selbst etwas tun kann, um diese Krankheiten zu vermeiden.

Interessant in diesem Zusammenhang auch diese schwedische Studie, die die Überlegenheit einer Paleo-Ernährung gegenüber einer herkömmlich empfohlenen Diät für Diabetes-2-Patienten belegt und auch diese amerikanische Studie, die eine klare Verbesserung typischer Marker für verschiedene Zivilisationskrankheiten durch eine Paleo-Diät zum Ergebnis hatte.

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hardlooper hat geschrieben:Das meinte ich mit "Vieltexter":









Aber da gibt es ja eine elegante Lösung:
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:zwinker5:
Manche Dinge können ja sooooooo einfach sein :nick: .

Knippi
Irgendie hatten wir so was ähnliches doch schon mal - ich sag nur atp :hihi:

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zumindest die Rezepte klingen gut und werden ausprobiert. Danke dafür.

Danke auch für einen höchst unterhaltsamen Thread!
:daumen:
Bild

PB: HM 1:44:46, 10km 49:37, M 4:19:28 (alle 2011), 24h 84,97 km (2013)

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blende8 hat geschrieben:Die These ist, dass sich der menschliche Körper an diese Ernährung via Evolution am besten angepasst hat. Den Menschen gibt es (vermutlich) schon so lange, dass auch für ihn die Regeln der Evolution gelten. Da also unser Körper am besten an die Nahrung angepasst ist, die es für den Menschen in den letzten 2 Mio Jahren gab, ist es vermutlich am gesündesten sich auch heute damit zu ernähren...
Diese Logik verstehe ich nicht.
Der Körper hat sich ja nicht angepasst, weil es die gesündeste Nahrung ist, sondern weil es schlicht keine andere gab. Oder mit anderen Worten: auch wenn sie fast völlig ungeeignet gewesen wäre, hätte die Evolution dazu geführt, dass nur die überleben, die damit zurecht kommen - der gesundheitliche Aspekt spielt keinerlei Rolle, sondern - überspitzt gesagt - wer toleriert das Gift am besten.

Gruß,
Achim

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Michi_MUC hat geschrieben:Meine Frage von oben, was mir das letztendlich bringt, blieb unbeantwortet.

Ich versuche es anders:

Beschreibe bitte in drei Sätzen, warum man Paleo machen sollte.
Mal sehen, ob ich das in drei Sätzen ausdrücken kann, ohne zu viele Facetten auszublenden:

1) Du lebst im Einklang mit Deinem genetischen Setup, das über mehr als 4 Millionen Jahre im Zuge der Evolution auf eine bestimmte Lebensweise (Bewegung, Ernährung,...) hin selektiert wurde - du lebst "artgerecht".
2) Du hast dadurch eine gute Chance gesund und geistig wie körperlich fit alt zu werden und die typischen Zivilisationskrankheiten zu vermeiden.
3) Es ist eine spannende Erfahrung, das Ganze auch nur einmal für 6-8 Wochen (konsequent!) auszuprobieren, da man alleine schon im Rahmen dieser kurzen Zeit am eigenen Leib spüren kann, um wieviel mal sich besser fühlen kann, wenn man im Einklang mit seinem genetischen Erbe lebt indem man sich (u.a.) so ernährt, dass der Nährstoffgehalt pro Kalorie maximiert und gleichzeitig der Gehalt an zahlreichen Begleitstoffe diverser Nahrungsmittel, die im Verdacht stehen uns zu schaden, minimiert wird.

Zufrieden so?

:hallo: Robert

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pinkpoison hat geschrieben:Zunächst geht es bei Paleo um die Altsteinzeit und nicht die Todesursachen und Krankheiten der vorindustriellen Zeit nach der Neolitischen Revolution. Viele Krankheiten sind erst durch das enge Zusammenleben von Mensch und Tier im Zuge der Seßhaftigkeit enstanden und waren den Jägern und Sammlern völlig unbekannt.

.
Das enge Zusammenleben von Mensch und Tier hatte aber auch in der Altsteinzeit tödliche Krankheiten zur Folge: zerbissenen Schädeldecken und zertrampelte Knochen infolge zu engen Zusammenlebens mit Höhlenbären, Mammuts und Auerochsen. Diese Krankheiten sind dank der Umstellung auf neolithische Ernährung so gut wie ausgerottet.

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Santander hat geschrieben:Das enge Zusammenleben von Mensch und Tier hatte aber auch in der Altsteinzeit tödliche Krankheiten zur Folge: zerbissenen Schädeldecken und zertrampelte Knochen infolge zu engen Zusammenlebens mit Höhlenbären, Mammuts und Auerochsen. Diese Krankheiten sind dank der Umstellung auf neolithische Ernährung so gut wie ausgerottet.
Übrigens - ich war grad beim Fleischereifachverkäufer. Mammut ist aus und kommt auch dieses Jahr nicht mehr rein. :hihi:

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Abitany hat geschrieben:Diese Logik verstehe ich nicht.
Der Körper hat sich ja nicht angepasst, weil es die gesündeste Nahrung ist, sondern weil es schlicht keine andere gab. Oder mit anderen Worten: auch wenn sie fast völlig ungeeignet gewesen wäre, hätte die Evolution dazu geführt, dass nur die überleben, die damit zurecht kommen - der gesundheitliche Aspekt spielt keinerlei Rolle, sondern - überspitzt gesagt - wer toleriert das Gift am besten.

Gruß,
Achim
So ist es. "Gesund" sind für uns die Nahrungsmittel, an die wir als Homo Sapiens evolutorisch durch Ausleseprozesse so adaptiert wurden, dass wir sie ohne negative Folgen für uns problemlos verstoffwechseln können.

An Knollenblätterpilze sind wir z.B. nicht ausreichend adaptiert (weil es keine genetische Mutation gegeben hat oder sich eine solche nicht im Genom des Menschen durchsetzen konnte) weshalb wir es auch tunlichst vermeiden, solche zu essen. Beim Knollenblätterpilz liegen Ursache (Verzehr) und Wirkung (Vergiftungssymptome bis hin zum Tod) zeitlich so nahe beieinander, dass wir diese durchschauen und diesen Pilz meiden.

Bei anderen Lebensmitteln , an die wir nicht perfekt sondern allenfalls partiell angepasst sind, entfaltet sich ihre schädlich Wirkung spürbar für uns erst mit großen zeitlichen Verzögerungen (z.T. nach vielen Jahrzehnten), so dass wir Ursache und Wirkung nicht durchschauen. Da diese Wirkungen oft erst nach der Reproduktionsphase (wenn man seinen Nachwuchs in die Welt gesetzt und seine an dieses Nahrungsmittel suboptimal angepassten Gene weitergegeben hat) einsetzen (z.B. im Kontext der "Zivilisationskrankheiten"), konnte so auch kein "harter Selektionsnachteil" durch den Konsum dieser Nahrungsmittel entstehen. Ich spreche hier vor allem von Getreide, Milch und Hülsenfrüchten, also den Produkten die wir erst seit 0,5% der Gesamtzeit der menschlichen Evolution auf dem Speiseplan haben und heute zentrale Grundnahrungsmittel darstellen.

:hallo: Robert

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Siegfried hat geschrieben:Irgendie hatten wir so was ähnliches doch schon mal - ich sag nur atp :hihi:
Ach Leute, jetzt kriegt euch doch mal wieder ein! :nick:

Egal, was ihr von der Paleo-Ernährung haltet und egal, wie ihr zu Leuten steht, die engagiert (von mir aus auch "fanatisch" oder "missionarisch") eine aus eurer Sicht unsinnige Position vertreten - hier einen User derart auf's Korn zu nehmen, geht echt zu weit. :nene:

Nur zur Erinnerung: Der Faden hier wurde von anderen Foris angeregt, die sich für das Thema ernsthaft interessieren und von Robert Infos dazu wollen. Und Robert mischt sich - was ihn grundlegend von so manch anderem "verabschiedeten" Nutzer, z.B. dem angesprochenen atp, unterscheidet - nicht in (fast) sämtliche Fäden ein, um seine Gedanken unterzubringen, sondern hat sich nur in zwei oder drei Fäden geäußert und beschränkt sich inzwischen (soweit ich mitbekommen habe) völlig auf diesen Faden hier. :nick:

Wo ist dann also das Problem? Einige Leute wollen sich in einem speziellen Faden über ein spezielles Thema austauschen, das ihr für lächerlich haltet? Was hält euch davon ab, den Faden zu ignorieren (oder die Leute, mit denen ihr Probleme habt), wenn ihr merkt, dass ihr das Ganze nicht ernst nehmen könnt oder wollt? Ihr habt eure Ruhe und könnt euch anderen Themen widmen - und denen, die sachlich diskutieren wollen, ist auch geholfen. :nick:

Also, macht bitte mal halblang :hallo:

kobold

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hardlooper hat geschrieben:Diese Nachricht ist versteckt, da sich pinkpoison auf Ihrer Ignorier-Liste befindet.
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Diese Nachricht ist versteckt, da sich pinkpoison auf Ihrer Ignorier-Liste befindet.
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:zwinker5:
Manche Dinge können ja sooooooo einfach sein :nick: .

Und *du* hasts jetzt versaut, ich möchte dich nämlich *nicht* auf meine Ignorierliste setzen... :)

tina

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Santander hat geschrieben:Das enge Zusammenleben von Mensch und Tier hatte aber auch in der Altsteinzeit tödliche Krankheiten zur Folge: zerbissenen Schädeldecken und zertrampelte Knochen infolge zu engen Zusammenlebens mit Höhlenbären, Mammuts und Auerochsen. Diese Krankheiten sind dank der Umstellung auf neolithische Ernährung so gut wie ausgerottet.
Das Risiko im 21. Jahrhundert so, wie Du es beschrieben hast, vor meiner Zeit zu Tode zu kommen, wenn ich mich an einer altsteinzeitlichen Nahrungsgrundlage orientiere, halte ich für extrem überschaubar ;-)

Abgesehen davon waren einige dieser Tiere (den Säbelzahntiger hast Du z.B. nicht erwähnt und auch das Wollnashorn) schon vor der Neolithisierung ausgestorben und somit ist nicht die neolitische Ernährung die Ursache dafür, dass wir diese Todesursachen nicht mehr fürchten müssen.

Eher sollte man sich über die nach wie vor existenten Risiken von Pandemien, die klar der Viehzucht und damit den weniger guten Folgen der Neolithischen Revolution geschuldet sind, Gedanken machen, vor denen mich aber wohl leider auch keine Steinzeiternährung schützen kann.

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DAdam hat geschrieben:Hallo,

da kannst Du recht haben, ich werde mich bessern. :nick:

Gruss,
D.
Oki, find' ich gut :)
Santander hat geschrieben:Die Menschen in der vorindustriellen Ära hatten die oben genannten Kranheiten nicht. Weil die meisten garnicht so alt wurden. Damals starb man in jungen Jahren an Parasiten, an Tuberkolose, an Cholera und anderen Seuchen, an Blutvergiftung, bei Hungersnöten oder infolge von Verletzungen. Nicht zu vergessen die hohe Kindersterblichkeit und der Tod vieler gebärender Frauen bei oder kurz nach der Geburt.
Das ist auch durchaus richtig. Allerdings liegt das m.E. nicht allein am Essen, sondern viel mehr an den damaligen mangelhaften hygienischen, medizinischen und wirtschaftlichen Gegebenheiten. In Schwellen - und Dritteweltländern mögen siche diese mangelhaften Gegebenheiten auch heute nichtroßartig geändert haben, jedoch verstehe ich Pinkpoison so, dass er von den Gegebenheiten ausgeht, unter denen wir im "Hier und Jetzt" leben und die Ernährung der Menschen in der vorindustriellen Ära/Steinzeit mit unserer Ernährung auch nur unter dem Gesichtspunkt der gleichen Grundvoraussetzungen vergleicht. Ob es dazu allerdings fundierte wissenschaftliche Belege/Studien gibt, weiß ich nicht. :confused:

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SteffenHH hat geschrieben:zumindest die Rezepte klingen gut und werden ausprobiert. Danke dafür.

Danke auch für einen höchst unterhaltsamen Thread!
:daumen:
Ich freue mich auf Dein Feedback zu den Rezepten. ich bin auch dankbar, wenn Du die "Bedienungsanleitungen" für verbesserungsbedürftig halten würdest und mir mitteilen könntest, wo das Rezept unklar formuliert ist. Diese Bitte richte ich naürlich auch an alle anderen, die meine Rezepte mal nachkochen.

Was den Unterhaltungsfaktor dieses Threads angeht, so ist der dem Zusammenwirken aller Beteiligten geschuldet. Ich freu mich persönlich sehr darüber, wenn es offensichtlich so viel Interesse an diesem Thema gibt, wie dies die Klickzahlen vermuten lassen.

:hallo: Robert

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Abitany hat geschrieben:Diese Logik verstehe ich nicht.
Der Körper hat sich ja nicht angepasst, weil es die gesündeste Nahrung ist, sondern weil es schlicht keine andere gab. Oder mit anderen Worten: auch wenn sie fast völlig ungeeignet gewesen wäre, hätte die Evolution dazu geführt, dass nur die überleben, die damit zurecht kommen - der gesundheitliche Aspekt spielt keinerlei Rolle, sondern - überspitzt gesagt - wer toleriert das Gift am besten.
Man könnte eine Analogie aus der Tierwelt ansehen: Welche Nahrung fändest du für ein Tier am angemessensten? Doch die, die das Tier sowieso immer schon gegessen hat, oder?
Dunkel, nass, windig, kalt. - "Yeah, let's go!!!"
Never stop.
No.Status.Quo.

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pinkpoison hat geschrieben:Ich freue mich auf Dein Feedback zu den Rezepten. ich bin auch dankbar, wenn Du die "Bedienungsanleitungen" für verbesserungsbedürftig halten würdest und mir mitteilen könntest, wo das Rezept unklar formuliert ist. Diese Bitte richte ich naürlich auch an alle anderen, die meine Rezepte mal nachkochen.

Was den Unterhaltungsfaktor dieses Threads angeht, so ist der dem Zusammenwirken aller Beteiligten geschuldet. Ich freu mich persönlich sehr darüber, wenn es offensichtlich so viel Interesse an diesem Thema gibt, wie dies die Klickzahlen vermuten lassen.

:hallo: Robert
Die hohen Klickzahlen müssen nicht zwangsläufig mit dem Interesse am Kernthema zu tun haben. :wink:

Danke für Deine Ausführung oben auf meine Frage.
Tretroller - Ich steh drauf! :D

Bild

:idee:Ein neuer Weg ...:idee:

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Mimimiie hat geschrieben: Ob es dazu allerdings fundierte wissenschaftliche Belege/Studien gibt, weiß ich nicht. :confused:
Wenn Du bei Google Scholar den Suchbegriff "Paleolithic Nutrition" eingibst, findest Du aktuell 7550 Treffer von Beiträgen in wissenschftlichen Zeitschriften und Fachbüchern zu diesem Thema. Das Thema wird seit über 25 Jahren wissenschaftlich mehr oder weniger intensiv beackert. Wie das in der Wissenschaft so üblich ist, sind natürlich die Standpunkte dazu sehr vielfältig und die empirischen Daten nicht immer in der der Gestalt vorhanden, wie man sich das wünschen würde.
blende8 hat geschrieben:Man könnte eine Analogie aus der Tierwelt ansehen: Welche Nahrung fändest du für ein Tier am angemessensten? Doch die, die das Tier sowieso immer schon gegessen hat, oder?
Was, aber einige Zeitgenossen nicht von ihrer Überzeugung abbringt, dass man einen Hund oder gar eine Katze gesund vegetarisch ernähren könne, da dies in Zeiten wie diesen "political correct" sei. Zu allem Überfluß halten sie sich dann auch noch dran.... Aber das Thema führt ins OT, auch wenn die Frage der "artgerechten Ernährung" von Tier und Mensch eine ganz essentielle Grundfrage im Themenfeld "Paleo" ist: Welche Ernährung ist eine artgerechte Ernährung des Menschen?

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pinkpoison hat geschrieben:..."Gesund" sind für uns die Nahrungsmittel, an die wir als Homo Sapiens evolutorisch durch Ausleseprozesse so adaptiert wurden, dass wir sie ohne negative Folgen für uns problemlos verstoffwechseln können....
... Bei anderen Lebensmitteln , an die wir nicht perfekt sondern allenfalls partiell angepasst sind, entfaltet sich ihre schädlich Wirkung spürbar für uns erst mit großen zeitlichen Verzögerungen ...
... Ich spreche hier vor allem von Getreide, Milch und Hülsenfrüchten, also den Produkten die wir erst seit 0,5% der Gesamtzeit der menschlichen Evolution auf dem Speiseplan haben und heute zentrale Grundnahrungsmittel darstellen.
Wieder eine Logik, die ich nicht nachvollziehen kann.

Nur weil sich der Körper an eine Nahrung angepasst hat, bedeutet das noch lange nicht, dass sie ohne negative Folge verstoffwechselt werden kann. In der Frühzeit wurden die Menschen in der Regel nur nicht so alt, dass sich die Folgen hätten zeigen können.

Auch der zweite Schritt, jetzt bestimmte Nahrungsmittel als schädlich oder mit schädlicher Wirkung zu bezeichnen, halte ich für nicht haltbar. Vielleicht hätten sich ja bei der damaligen Ernährung der Frühmenschen noch viel früher schädliche Wirkungen gezeigt, wären sie denn tatsächlich alt genug geworden.

Hier wird eine Theorie aufgrund von Hypothesen und Annahmen aufgestellt, die sich nicht mehr verifizieren läßt, da die Basis fehlt - nämlich die Frühmenschen. Mag sein, dass die Theorie richtig sein könnte - aber ebenso auch, dass sie falsch ist ... eben eine Glaubenssache. Keiner weiß, welche Gruppe von Frühmenschen in einem Versuch gesünder alt geworden wäre - jene mit der damaligen Nahrung, oder jene mit heutiger Nahrung.

Gruß,
Achim

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Michi_MUC hat geschrieben:Die hohen Klickzahlen müssen nicht zwangsläufig mit dem Interesse am Kernthema zu tun haben. :wink:

Danke für Deine Ausführung oben auf meine Frage.
Keine Ursache - ich freue mich, wenn jemand so klar formulierte Fragen hat, wie Du!

Warum auch immer die Klickzahlen hoch sind - die Leute beschäftigen sich mit dem Thema (wenn auch nur am Rande) und irgendwas wird es in ihnen mittel- bis langfristig bewirken. Ich hoffe natürlich, dass sie den ein oder anderen Gedanken in ihre eigene Lebensführung integrieren und ihre eigenen Erfahrungen machen.

DSDS schauen sich die Leute auch nicht nur wegen den Musikbeiträgen an, sondern auch wegen des inszenierten Zoffs unter den Kandidaten und der Reizfigur Bohlen... . Allerdings ist DSDS sicherlich frei von altruistischen Motiven. Ich hab nichts davon, wenn jemand durch Paleo ein gesünderes Leben führt, aber ich habe meinen bescheidenen Beitrag dazu geleistet, wenn ich ein Anstoßgeber war. Das ist meine Motivation, denn ich bin überzeugt davon, dass ein jeder sich ein klein wenig in Bereichen engagieren sollte, wo er es für möglich hält das erfolgreich zu tun, um die Probleme unserer Zeit ein kleines bisschen kleiner zu machen.

Gruß Robert

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blende8 hat geschrieben:Man könnte eine Analogie aus der Tierwelt ansehen: Welche Nahrung fändest du für ein Tier am angemessensten? Doch die, die das Tier sowieso immer schon gegessen hat, oder?
Natürlich ... aber das heißt noch lange nicht, dass ich behaupten kann, dass sie gesund wäre. Wenn ich die Wahl zwischen verschiedenen Giften habe, nehme ich jenes, welches mir am wenigsten schadet.

Gruß,
Achim

100
Abitany hat geschrieben:Wieder eine Logik, die ich nicht nachvollziehen kann.

Nur weil sich der Körper an eine Nahrung angepasst hat, bedeutet das noch lange nicht, dass sie ohne negative Folge verstoffwechselt werden kann. In der Frühzeit wurden die Menschen in der Regel nur nicht so alt, dass sich die Folgen hätten zeigen können.

Auch der zweite Schritt, jetzt bestimmte Nahrungsmittel als schädlich oder mit schädlicher Wirkung zu bezeichnen, halte ich für nicht haltbar. Vielleicht hätten sich ja bei der damaligen Ernährung der Frühmenschen noch viel früher schädliche Wirkungen gezeigt, wären sie denn tatsächlich alt genug geworden.

Hier wird eine Theorie aufgrund von Hypothesen und Annahmen aufgestellt, die sich nicht mehr verifizieren läßt, da die Basis fehlt - nämlich die Frühmenschen. Mag sein, dass die Theorie richtig sein könnte - aber ebenso auch, dass sie falsch ist ... eben eine Glaubenssache. Keiner weiß, welcheche Gruppe von Frühmenschen in einem Versuch gesünder alt geworden wäre - jene mit der damaligen Nahrung, oder jene mit heutiger Nahrung.

Gruß,
Achim
Zu der Frage wie alt die Altsteinzeitler wurden udn wie gesund sie in Relation zu den Jungsteinzeitlern waren die Du ansprichst, habe ich mich bereits in meinem Beitrag von 11:08 Uhr geäußert. Da widersprechen sich "Conventinal Wisdom" und wissenschaftliche Faktenlage leider (noch). Dort habe ich auch einige Quellen zu meinem Standpunkt dazu verlinkt.

Dass es in jedem Forschungsgebiet, so auch in diesem, eine Vielzahl ungeklärter Fragen gibt und auch unterschiedliche Meinungen und Forschugsergebnisse existieren, halt ich für normal. Ich halte es aber auch für normal als Wissenschaftler, die Dinge, die man zu wissen glaubt beständig in Frage zu stellen, da man nur so in der Erkenntnis weiterkommt.

So eben auch die Frage, ob es sinnvoll ist, den Ratschlägen z.B. der DGE zu folgen, die im wesentlichen die wirtschaftlichen Interessen der Agrar- und Lebensmittelindustrie vertritt, die mit aller Macht verhindern will, dass Getreide, Milch usw in Frage gestellt werden. Die Pharmaindustrie steht daneben und klatscht Beifall, denn auch sie verdient mit chronisch kranken Dauerpatienten ordentlich Geld. Dies wäre m.E. aber zu einem guten Anteil vermeidbar, wenn wir unseren Lebenstil überdenken und verändern. Nach meiner Hypothese ist der Paleo-Ansatz der beste unter vielen (die deswegen nicht zwingend schlecht oder Blödsinn sind, nur eben m.E. (!) nicht so gut wie dieser), die hierzu diskutiert werden.

Wie steht es z.B. mit der Frage, warum wir auf Getreide und Milchprodukte nicht verzichten können und diese dringend eine Säule einer gesunden Ernährung darstellen müssen (wie die DGE behauptet)? Wo ist der stichhaltige Beleg, dass dies für unsere individuelle Gesundheit besser ist, als darauf zu verzichten und statt dessen Getreide und Milch durch Obst, Gemüse, mageres Fleisch, (fetten) Fisch, Eier, Nüsse und Samen zu ersetzen?

99,5% der Zeit, seit die Gattung Homo auf diesem Planeten unterwegs ist, sind "wir" unter viel härteren Lebensbedingungen und hartem Selektionsdruck bestens ohne Getreide und die Milch anderer Säugetiere über die Runden gekommen... . Auf den Zeitskalen der Evolution haben 10.000 Jahre nicht annähernd ausgereicht, um uns vollständig an diese neuen Nahrungsmittel zu adaptieren. Partielle Adaption wie z.b. bei etwa 15-20% der Weltbevölkerung ab die Laktose zb. gibt es durchaus. Dies aber vor allem deshalb in so kurzer Zeit, weil hier eine gnadenlose Selektion der laktoseintoleranten Kinder und Jugendlichen stattfand bevor sie ihre Gene weitergeben konnten, die Milch nicht verstoffwechseln konnten, aber es nichts anderes zu essen gab.

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