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Paleo - Die Steinzeit"diät"

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Abitany hat geschrieben:Natürlich ... aber das heißt noch lange nicht, dass ich behaupten kann, dass sie gesund wäre. Wenn ich die Wahl zwischen verschiedenen Giften habe, nehme ich jenes, welches mir am wenigsten schadet.

Gruß,
Achim
Also wenn ich vor der Wahl stehe, dann vermeide ich es Gift überhaupt zu konsumieren, egal wie der Grad der Giftigkeit aussieht. Wir haben heute in Zeiten des Überflusses die Wahl.... in anderen Teilen der Welt ist das leider nicht so.

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pinkpoison hat geschrieben:...99,5% der Zeit, seit die Gattung Homo auf diesem Planeten unterwegs ist, sind "wir" unter viel härteren Lebensbedingungen und hartem Selektionsdruck bestens ohne Getreide und die Milch anderer Säugetiere über die Runden gekommen ...
Das halte ich aber für sehr gewagt zu behaupten. Ich kann mich an einen Artikel aus "Spektrum der Wissenschaft" erinnern, in dem ausgeführt wird, dass es zeitweise nur noch wenige hundert bis tausend Menschen weltweit gab, wir also quasi am Rand der Ausrottung standen ... wir sind nicht "bestens" über die Runden gekommen :zwinker5: .

Gruß,
Achim

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pinkpoison hat geschrieben:Also wenn ich vor der Wahl stehe, dann vermeide ich es Gift überhaupt zu konsumieren, egal wie der Grad der Giftigkeit aussieht. Wir haben heute in Zeiten des Überflusses die Wahl.... in anderen Teilen der Welt ist das leider nicht so.
Sorry, aber meine Antwort bezog sich auf eine andere Aussage, die mit der deiner jetzt nun gar nichts zu tun hat (bitte erst mal nachlesen).

Gruß,
Achim

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Abitany hat geschrieben:Das halte ich aber für sehr gewagt zu behaupten. Ich kann mich an einen Artikel aus "Spektrum der Wissenschaft" erinnern, in dem ausgeführt wird, dass es zeitweise nur noch wenige hundert bis tausend Menschen weltweit gab, wir also quasi am Rand der Ausrottung standen ... wir sind nicht "bestens" über die Runden gekommen :zwinker5: .

Gruß,
Achim
Wenn diese Menschen nicht über die Runden gekommen wären, dann wären wir alle heute nicht hier. Die Anzahl der Individuen ist kein zwingendes Indiz für individuelle Gesundheit. Dass gerade so kleine Populationen überlebt haben, spricht für eine ausgezeichnete Gesundheit dieser Menschen und nicht dagegen, denn sonst hätte schon eine kleine Krise das Aus für die gesamte Art bedeuten können. Die Altsteinzeitler waren also mit höherer Wahrscheinlichkeit robust und hart im Nehmen, als kränklich.

Was die Schätzungen angeht, wie viele Menschen es gegeben hat, gibt es sehr unterschiedliche Meinungen in der Wissenschaft. Das zentrale Problem ist, dass die meisten potenziellen Fundstellen für archäologische Nachweise heute auf Nimmerwiedersehen auf dem Meeresgrund liegen, da sich der Meeresspiegel seit der Altsteinzeit um 130 m erhöht hat. Da anzunehmen ist, dass sich der Mensch damals wie auch heute vor allem in Meeresnähe aufgehalten hat (zuverlässige Versorgung mit Fischen) und auch die Fertigkeiten der Hochseefischerei schon vor 40.000 Jahren überraschend vorangeschritten waren, werden wir das wahrscheinlich nie so richtig rausfinden wie groß die Gesamtpopulation in der Frühgeschichte der Menschheit wirklich war.

Wenn Dich (und andere) interessiert, wie es Menschen unserer Zeit geht, die sich für ein Jahr konsequent das Leben der Steinzeit geben, kann man das hier nachlesen.

Auch das hier ist sehr interessant ("The origins of agriculture: Population growth during a period of declining health")

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Abitany hat geschrieben:Diese Logik verstehe ich nicht.
Der Körper hat sich ja nicht angepasst, weil es die gesündeste Nahrung ist, sondern weil es schlicht keine andere gab. Oder mit anderen Worten: auch wenn sie fast völlig ungeeignet gewesen wäre, hätte die Evolution dazu geführt, dass nur die überleben, die damit zurecht kommen - der gesundheitliche Aspekt spielt keinerlei Rolle, sondern - überspitzt gesagt - wer toleriert das Gift am besten.

Gruß,
Achim
So wird ein Schuh daraus.
Gruß,
HEIKO
sub 3:20 nach Hal Higdon, sub 3:10 nach Greif, sub 3:00 nach Pfitzinger, sub 2:50 nach Pfitzinger, und jetzt?! "Greifinger"...

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pinkpoison hat geschrieben: Abgesehen davon waren einige dieser Tiere (den Säbelzahntiger hast Du z.B. nicht erwähnt und auch das Wollnashorn) schon vor der Neolithisierung ausgestorben und somit ist nicht die neolitische Ernährung die Ursache dafür, dass wir diese Todesursachen nicht mehr fürchten müssen.

Eher sollte man sich über die nach wie vor existenten Risiken von Pandemien, die klar der Viehzucht und damit den weniger guten Folgen der Neolithischen Revolution geschuldet sind, Gedanken machen, vor denen mich aber wohl leider auch keine Steinzeiternährung schützen kann.
Gut, Spaß beiseite.
Ich habe mal in meinem Gedächnis gekramt: Du hattest doch Ende der 1990er / Anfang der 2000er Jahre eine Homepage bei t-online.de, wo du eine andere Ernährungstheorie vertreten hast. Da ging es um den glykämischen Index von Lebensmitteln. Deiner damaligen Theorie sollte man Lebensmittel mit hohen glykämischen Index meiden, Lebensmittel mit niedrigen glykämischen Index wären gut. Das ganze baute glaube ich auf der Theorie vom anhaltend hohen Insulinspiegel auf.

Ist die Steinzeitdiät jetzt eine Weiterentwicklung deiner alten Theorie? Oder etwas ganz neues und deine alte Theorie war falsch?

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Santander hat geschrieben:Ist die Steinzeitdiät jetzt eine Weiterentwicklung deiner alten Theorie? Oder etwas ganz neues und deine alte Theorie war falsch?
Die Frage hatte ich mir auch schon gestellt. Sears-Diät nannte sich das, was Robert damals ebenso überzeugt vertreten hatte.
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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Santander hat geschrieben:Gut, Spaß beiseite.
Ich habe mal in meinem Gedächnis gekramt: Du hattest doch Ende der 1990er / Anfang der 2000er Jahre eine Homepage bei t-online.de, wo du eine andere Ernährungstheorie vertreten hast. Da ging es um den glykämischen Index von Lebensmitteln. Deiner damaligen Theorie sollte man Lebensmittel mit hohen glykämischen Index meiden, Lebensmittel mit niedrigen glykämischen Index wären gut. Das ganze baute glaube ich auf der Theorie vom anhaltend hohen Insulinspiegel auf.

Ist die Steinzeitdiät jetzt eine Weiterentwicklung deiner alten Theorie? Oder etwas ganz neues und deine alte Theorie war falsch?
Du erinnerst Dich richtig. Find ich ja witzig, dass sich da noch jemand dran erinnert.... :-)

Die Ernährungsartikel von damals stehen nach wie vor auf meiner privaten Homepage und sind dort nach wie vor nachzulesen. Damals hatte ich mich nur am Rande mit Paleo beschäftigt, bin aber über die Ansätze bzgl. des glykämischen Index, LOGI, Strunz usw. mit den Gedanken der Paleo-Ernährung in Kontakt gekommen und habe mich im Lauf der Jahre intensiver damit beschäftigt.

Die LOGI-Ernährung (ebenso die Strunz-Diät) fußt gedanklich sehr stark auf der Steinzeiternährung, wie man auch der Literatur des führenden Vertreters Nicolai Worm entnehmen kann, der einer der ersten in D war, der zur Steinzeiternährung publiziert hat. Mit LOGI hat er dann ein Konzept entwickelt, das viel mit Paleo gemein hat, aber m.E. durch klare Zugeständnisse an den mangelnden Veränderungswillen der meisten Menschen geprägt ist.

Ich vermute wirtschaftliches Kalkül dahinter, denn wenn man mit einem Ernährungskonzept bekannt werden und/oder Geld verdienen will (wie Worm), so muss man eine breite Mehrheit dafür begeistern. Wenn die aber nicht nur auf Getreide und Kartoffeln, sondern auch noch auf Milchprodukte und Hülsenfrüchte verzichten soll, dann sind wir bei den meisten am Anschlag der Veränderungsbereitschaft und das Konzept wird kein (wirtschaftlicher) Erfolg.

Mir sind solche "strategischen Überlegungen" egal - mir geht es nur um die Frage nach der artegrechten und damit gesunden Ernährung (nebst Lebensführung) des Menschen. Ich habe nichts zu verkaufen, sondern pflege nur mein Steckenpferd und hoffe mich damit für andere nützlich zu machen - so wie ich vom Wissen vieler anderer profitieren darf (auch hier im Forum!), die sich in Themenfeldern auskennen, in denen ich völlig blank bin.

Vieles von dem, was ich Ende der 90er Jahre auf meiner Homepage geschrieben habe, würde ich heute anders oder nicht mehr so schreiben, aber damals wußte ich ja auch noch nicht das, was ich heute weiß und auch die Wissenschaft hat sich weiter entwickelt. Trotzdem sehe ich das Geschriebene von damals durchaus in einer klaren Verbindung zu dem, was heute meine Überzeugung ist. Wie ich in zehn Jahren über das denke, was ich heute schreibe weiß ich natürlich nicht, aber ich denke, dass ich auch bis dahin viele neuen Dinge erfahren werde, die mein Denken verändern werden. Jeder Stand des Wissens ist ein Vorläufiger... .

:hallo: Robert

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Abitany hat geschrieben:Diese Logik verstehe ich nicht.
Der Körper hat sich ja nicht angepasst, weil es die gesündeste Nahrung ist, sondern weil es schlicht keine andere gab. Oder mit anderen Worten: auch wenn sie fast völlig ungeeignet gewesen wäre, hätte die Evolution dazu geführt, dass nur die überleben, die damit zurecht kommen - der gesundheitliche Aspekt spielt keinerlei Rolle, sondern - überspitzt gesagt - wer toleriert das Gift am besten.

Gruß,
Achim
Nun ja... Pinkpoison sagt ja nicht, dass sich der Körper nicht auch prima an Getreide, Reis oder Milch angepasst hätte. Bloss fehlte im die Zeit dazu. Der heutige Körper ist nach seiner Sicht immer noch an steinzeitlich Ernährung angepasst und verträgt diese daher sehr gut.

Soweit stimme ich Robert zu. Ich denke auch, dass diese Art der Ernährung gut verträglich ist.

Der Umkehrschluß, dass alle neuzeitliche Nahrung daher zu meiden ist, kann ich allerdings auch nicht teilen.
PB 5k: 21:21 10k: 45:11 HM: 1:38:13 M: 4:18:30

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WinfriedK hat geschrieben:Die Frage hatte ich mir auch schon gestellt. Sears-Diät nannte sich das, was Robert damals ebenso überzeugt vertreten hatte.
Ja - den guten alten Barry Sears hätte ich doch glatt unterschlagen! Noch jemand, der mich schon von damals kennt :-) Hallo Winfried! :hallo:

Also: Sears, Strunz, Worm... generell die Schiene, die man als Pioniere von Low-Carb-Konzepten sehen kann. Wen das alles interessiert, was ich damals zu sagen hatte, kann das hiernachlesen. Wie gesagt: Ist schon gute 10 -12 Jahre her, dass ich das, was es da zu lesen gibt geschrieben habe. Genau weiß ich es im Einzelnen nicht mehr.

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milligramm hat geschrieben:Nun ja... Pinkpoison sagt ja nicht, dass sich der Körper nicht auch prima an Getreide, Reis oder Milch angepasst hätte. Bloss fehlte im die Zeit dazu. Der heutige Körper ist nach seiner Sicht immer noch an steinzeitlich Ernährung angepasst und verträgt diese daher sehr gut.

Soweit stimme ich Robert zu. Ich denke auch, dass diese Art der Ernährung gut verträglich ist.

Der Umkehrschluß, dass alle neuzeitliche Nahrung daher zu meiden ist, kann ich allerdings auch nicht teilen.
Servus milligramm!

"Alle" zu meiden wäre auch verkehrt - man sollte im Einzelfall prüfen, ob und inwieweit unser Körper an "neuzeitliche Nahrung" mindestens so gut angepasst ist, wie an die altsteinzeitliche. Daran führt auch in der Praxis kein Weg vorbei, denn viele Nahrungsmittel von damals gibts heute gar nicht mehr oder sie hat sich durch Züchtung so verändert, dass sie mit der Nahrung von damals nur bedingt zu tun hat. oder wir wollen sie nicht essen (Insekten, Würmer,...)

Hier kommt es dann auf die Analyse der Inhaltstoffe an. Schließlich sind wir ja analytisch betrachtet nicht an ein anhrungsmittel, sondenr an seine (bio-)chemischen Eigenschaften adaptiert oder eben nicht oder unzureichend.

Entsprechen die Eigenschaften dem, woran wir angepasst sind, dann kann man sie auch zu sich nehmen. Ist dem nicht so, dann sollte man sich im 21. Jahrhundert fragen, ob es notwenig ist A-Lebensmittel durch B- oder gar C-Lebensmittel, wenn ich das mal so bezeichnen darf, zu substutuieren, oder ob man nicht vernünftigerweise nur A-Lebensmittel zu sich nehmen sollte.

Das verstehe ich u.a. unter dem Schlagwort "Emulieren statt Imitieren" wenn es um ein an die Rahmenbedingungen unserer Zeit angepasstes, pragmatisch orientiertes Paleo-Ernährungskonzept geht. Mir ist ebwußt, dass das nicht alle Protagonisten der Paleo-Ernährung so sehen. Da gibts auch ein recht buntes Bild verschiedener Konzepte, die vom Rohkostverzehr mit der Betonung auf Fleisch bis hin zu windelweichen Konzepten reichen, die sich zwar Paleo nennen, weil das momentan chic ist, aber mit eine altsteinzeitlich orientierten Ernährung m.E. nicht viel zu tun haben. Das sind dann meist die Konzepte derer, die damit Geld verdienen wollen/müssen und dazu viele "Fans" brauchen.

Gruß Robert

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Wir haben verschiedene Probleme: Wir wissen eigentlich nicht wirklich, was die normale Nahrung in der Steinzeit war. Und wir wissen nicht einmal heute, wie sich unsere Nahrung auf uns auswirkt.

Der frühe Mensch war Jäger und Sammler, wahrscheinlich aber deutlich mehr Sammler als Jäger. Die Menschheit hat sich an Küstenregionen entlang ausgebreitet und sich möglicherweise ziemlich dekadent von Austern und Ähnlichem ernährt. Das spiegelt sich auch in unserer heutigen Gesellschaft wider: Wer Austern schlürft, lebt besser.

Richtig eingefleischte Fleischfresser waren wir wohl im eiszeitlichen Europa. So wie die Neandertaler, die bekanntlich ausgestorben sind. Die Spekulationen über die Gründe für das Aussterben der einen und das Überleben der anderen sind vielfältig. Vielleicht war Homo sapiens sapiens einfach auch in seiner Ernährungsweise flexibler. Ganz sicher war er aber sparsamer: Er hatte einen niedrigeren Kalorienbedarf und damit eine höhere "Hungertoleranz".

Theorien, die urzeitliche Ernährung gegen neuzeitliche Zivilisationskrankheiten propagieren, begegne ich skeptisch. Wir erreichen heute ein wahnwitziges Alter in Regionen, die vor Urzeiten nicht einmal hätten besiedelt werden können. Wir leisten uns ein Hirn, dass grob ein Viertel unserer Energie abzweigt. Und wir sind bekanntlich Laktosetolerant, obschon die Milchviehwirtschaft eine im Grunde recht neuzeitliche Errungenschaft ist.

1) Wir passen uns also schneller an, als man denken möchte.
2) Wir sind angepasst an die heutigen Lebensbedingungen
3) Wir reagieren trotzdem nicht alle gleich auf die jeweilige Nahrung

Natürlich macht sich Fettleibigkeit in unserer Zivilisation breit, was aber überwiegend daran liegt, dass wir zuviel futtern und uns zu wenig bewegen. Die Volksverfettung wird in den nächsten Jahren noch ein richtiger gesamtwirtschaftlicher Kostenfaktor werden. Allerdings rechne ich in Zukunft weltweit mit Lebensmittelverknappung und Nahrungsmittelknappheit. Und dann sind die Fetten von heute der genetische Flaschenhals von morgen. Und wenn der Säbelzahntiger zurückkommt eben die anderen. Wir sind flexibel, variabel, unterschiedlich und deshalb auch nicht über einen kamm zu scheren.

Jedoch: Erst unser Sprung zum Getreide hat die heutige Weltbevölkerung ermöglicht. Es ist absehbar, dass es erst recht in Zukunft nicht ohne gehen wird. Und gerade für mich als Deutschen nicht. Denn auch heute gilt, was Tacitus damals schrieb: Potui humor ex hordeo aut frumento, in quandam similitudinem vini corruptus. Prost!
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unreflektiert nachplappernder ultravorsichtiger Seniorenlaufratgeber

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pinkpoison hat geschrieben: 3) Es ist eine spannende Erfahrung, das Ganze auch nur einmal für 6-8 Wochen (konsequent!) auszuprobieren, da man alleine schon im Rahmen dieser kurzen Zeit am eigenen Leib spüren kann, um wieviel mal sich besser fühlen kann, wenn man im Einklang mit seinem genetischen Erbe lebt indem man sich (u.a.) so ernährt
Tja, wie ich in meinem Post Nr.54 beschrieb, habe ich mich ca. 12 Wochen rein Paleo ernährt und habe mich matter und energieloser gefühlt. Ich habe es bis 12 Wochen durchgezogen, da ich öfters gelesen habe, daß es eine Umstellungszeit braucht, aber die sollte nach 12 Wochen erreicht sein.
Meine normale Ernährung weicht nicht stark von Paleo ab(wenn ich mich konsequent ernähre), außer daß ich Getreide, Hülsenfrüchte, Nachtschattengewächse und kleine Mengen Milchprodukte ergänze.
Ich tippe, daß der Effekt. daß man sich besser fühlt nur bei Leuten auftaucht, die vorher sehr nährstoffarme Kost zu sich genommen haben.


Nebenbei: die Eintönigket der Gerichte ohne Brot aller arten, Nudeln in allen Formen, Reis in allen Formen, Kartoffeln in allen Formen, Tomaten, Paprika, Chilischoten, braune Linsen, rote Linsen, gelbe Linsen, Kidneybohnen, grüne Bohne, Kichererbsen, weiße Bohnen, Sojabohnen und alle Erzeugniss aus Soja(wie Tofu, Miso, gespaltene Sojabohnen wie in Indischen Daals verwendet) , Erbsen, Quinoa und Amaranth, alle Milchprodukte, inklusiv alle Käsesorten, soll nicht unterschätzt werden.
Kocht und esst mal 12 Wochen ohne diese Produkte und dann weiss man was ich meine.

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Santander hat geschrieben:Du hattest doch Ende der 1990er / Anfang der 2000er Jahre eine Homepage bei t-online.de, wo du eine andere Ernährungstheorie vertreten hast. Da ging es um den glykämischen Index von Lebensmitteln. Deiner damaligen Theorie sollte man Lebensmittel mit hohen glykämischen Index meiden, Lebensmittel mit niedrigen glykämischen Index wären gut. Das ganze baute glaube ich auf der Theorie vom anhaltend hohen Insulinspiegel auf.
Dr. Ulrich Strunz, der sogenannte Fitnesspapst" hatte auch genau im Jahr 2000 eine andere Theorie wozu er diverse Bücher geschrieben, die er bestseller-mässig verkauft hat. Jetzt ist er auch auf den "Paleo Bandwagon" aufgesprungen und schägt die neue Richtung ein.

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*cel hat geschrieben:Und wir sind bekanntlich Laktosetolerant, obschon die Milchviehwirtschaft eine im Grunde recht neuzeitliche Errungenschaft ist.

1) Wir passen uns also schneller an, als man denken möchte.
2) Wir sind angepasst an die heutigen Lebensbedingungen
3) Wir reagieren trotzdem nicht alle gleich auf die jeweilige Nahrung
Einspruch: "Wir" als Menschheit sind mitnichten an Laktose angepasst, sondern lediglich ein kleiner Anteil der Weltbevölkerung von ca. 15-20 %. Im Weltmsßstab ist Laktosetoleranz eine genetische Anomalie und nicht der Normalfall. In Deutschland ist ca. jeder fünfte laktoseintolerant. Wir verfügen ferner zu 100% nicht über das Enzym Rennin, das Casein erst vollständig für uns verdaulich macht. Deswegen fügt man beim Käsen auch Lab hinzu.

Wir sind angepasst insofern als dass wir inzwischen dank Medizin und Hygiene das fortpflanzungsfähige Alter erreichen und unsere Frauen dank extrem kohlenhydrathaltiger Ernährung immer früher geschlechtsreif werden, was wiederum der Bevölkerungsexplosion Feuer macht. Noch nie waren aber - absolut wie relativ - so viele Menschen, vor allem immer jüngere Menschen von den "Zivilisationskrankheiten" betroffen.

Was das Entscheidende neue der Neolithischen Revolution ist: Vorher mußten wie die Umfeldbedingungen so nehmen wie sie waren, seither gestalten wir unsere Lebensbedingungen so um, dass wird nicht mehr im gleichen Maße von zufälligen genetischen Mutationen abhängig sind, die sich dann hoffentlich auch als positiv herausstellen und auch noch durchsetzen. Die natürliche Durchsetzung von vorteilhaften Mutationen im Genom der Menschheit ist heute nahezu ausgeschlossen (zu große Populationen ) - und dank Technik und Medizin haben wir den hierzu nötigen minimierten Selektionsdruck nicht mehr.

Wir passen die Umwelt unserem genetischen Setup mehr schlecht als recht an und zerstören dabei unsere Lebensgrundlagen - und die anderer Lebewesen. Die letzte Stufe der Entwicklung verspricht man sich von der Gentechnologie. Wir werden dann ggfls. unser genetisches Setup so gestalten können, dass es auf jede Veränderung der Umfeldbedingungen passen wird, die wir nicht mit unserr Technik kontrollieren können. Aber das ist noch Zukunftsmusik.

7 Mrd. Menschen bewerte ich persönlich nicht als "Erfolg" oder freudiges Ereignis, sondern als ein massives wirtschaftliches, soziales und ökologisches Problem mit gewaltigem weltpolitischem Destabilisierungpotenzial, dem sich die Menschheit zu stellen hat. Wir sind schon heute nicht mehr in der Lage alle Menschen argerecht und damit so zu ernähren, dass wir gesund alt werden können. Das ist das Dilemma.

Hierzu auch lesenswert das folgende Paper das mit sehr nachdenklichen Zeilen schließt:
However, associated with the general decrease in health associated with the adoption of agriculture, as evidenced in skeletal remains, is a significant and dramatic population increase, which is the trade-off that our ancestors made. To increase population size food production must increase beyond the carrying capacity of the environment, and domestication and control of plants and animals allow this. However, associated with this is overcrowding and the observed general decline in individual health, and we are still living with the effects of this Neolithic revolution today.

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*cel hat geschrieben:Natürlich macht sich Fettleibigkeit in unserer Zivilisation breit......


Nicht nur Fettleibigkeit. Auch die durchschnittliche Körpergröße hat durch die Qualität und Quantität des Nahrungsangebotes verändert. Für die Steinzeitmenschen wären wir ein Volk von Riesen :zwinker5: .

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rono hat geschrieben:Nicht nur Fettleibigkeit. Auch die durchschnittliche Körpergröße hat durch die Qualität und Quantität des Nahrungsangebotes verändert. Für die Steinzeitmenschen wären wir ein Volk von Riesen :zwinker5: .
Das ist leider völlig falsch: Die altsteinzeitlichen Männer in Europa erreichten eine Körpergröße von durchschnittlich (!) etwa 1,80 m bei ca. 67 kg Gewicht. Das entspricht etwa der Statur eines Ironman-Champions unserer Tage. Die ersten Ackerbauern waren einen halben Kopf kleiner als die Altsteinzeitler aufgrund ihrer Mangelernährung. Diese Körpergröße wird erst in den letzten Jahren wieder erreicht. Auch das wird als Beleg für den vergleichweise überragenden Gesundheitszustand der Altsteinzeitler gegenüber den Jungsteinzeitlern gewertet, da es auf eine optimale Nahrungsversorgung während der Wachstumsphase des Individuums hindeutet - sprich: Paleo-Nahrung.

Ausführliches dazu hier nebst Quellen

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Wenn Du es sagst......nachprüfen werde ich das nicht. Im Zusammenhang mit dem Einsatz von Hormonen gegen Wachstum bei Teenagern hatte ich gelesen, wie die Entwicklung in den letzten Jahrzehnten abgelaufen ist. Und das hat eben -wie die zivilisatorische Fettleibigkeit- auch mit dem großen Nahrungsangebot zu tun.

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pinkpoison hat geschrieben:Noch jemand, der mich schon von damals kennt :-) Hallo Winfried! :hallo:
Hallo Robert! :hallo:
pinkpoison hat geschrieben:Also: Sears, Strunz, Worm... generell die Schiene, die man als Pioniere von Low-Carb-Konzepten sehen kann.
Du siehst das also bis aktuell zur Paleo-Ernährung als konsequente Weiterentwicklung?
Mich interessiert das nicht so sehr, deshalb kann ich sie nicht vergleichen. Es ist ja nicht verwerflich, sich weiterzuentwickeln und klüger zu werden. Aber bei dir könnte man auch den Eindruck bekommen, dass du jeden neuen Hype mit großer Begeisterung mitmachst. :zwinker5:

Gruß,
Winfried

P.S.: Bist du eigentlich noch Streakrunner?
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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rono hat geschrieben:Wenn Du es sagst......nachprüfen werde ich das nicht.
Ich kann bestätigen, daß es zumindest 1.80m große Steinzeitmenschen gab. Im Werner Herzog Dokumentarfilm Cave of Forgotten Dreams hat Herzog die ältesten Wandmalereien in Südfrankreich gefilmt(ca. 32,000 Jahre alt). In der Höhle war eine ganze Wand wo nachweislich eine Person die Wand quasi mit seiner Handfläche bemalt hat. Da sind geschätze 50-60 Handabdrücke. Anhand der Abdrücke hat man eine Körpergrößer von 1.80 ermittelt(ausser er hatte ne Leiter :D ).

Das Erstaunlicher war, daß viele Steinzeit-Naßhörner und Löwen abgebildet waren. Man würde nicht denken, daß sie in Europa lebten. Zusätzlich sind die Zeichnungen erstaunlich gut gezeichnet. Da waren teilweise Animationen graphisch umgesetzt. Die Doku ist super empfehlenswert.

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WinfriedK hat geschrieben:Hallo Robert! :hallo:


Du siehst das also bis aktuell zur Paleo-Ernährung als konsequente Weiterentwicklung?
Mich interessiert das nicht so sehr, deshalb kann ich sie nicht vergleichen. Es ist ja nicht verwerflich, sich weiterzuentwickeln und klüger zu werden. Aber bei dir könnte man auch den Eindruck bekommen, dass du jeden neuen Hype mit großer Begeisterung mitmachst. :zwinker5:

Gruß,
Winfried

P.S.: Bist du eigentlich noch Streakrunner?
Ich sehe die Paleo-Ernährung als konsequent zu Ende gedachtes Konzept in Relation zu den genannten. Was die Hypes und meine Begeisterung angeht, so bin ich zumindest einer, der stets im Rahmen seiner Möglichkeiten zum Hype mit beigetragen hat (man erinnert sich an mich aus alten Zeiten... ;-) ) und meine "Hypes" wiedersprechen sich auch nicht, sondern "evolvieren", so dass ich diesbezüglich durchaus im Reinen mit mir bin... ;-)
Damals wurde ich z.B. von Martin Grüning recht von oben ehrab belächelt, als ich mit glykämischem Index bei lauftreff.de daherkam und alle noch auf auf Kohlenhydrate schwörten... heute lese ich mit Freude die Beiträge in "seiner" Runners World, die meine Low-Carb-Thesen von damals als "Dernier Crie" verkaufen. Mal sehen wie sich das mit Paleo verhalten wird... :D

Ich streake immer noch - allerdings keine reine Laufstreak mehr, sondern eine "Lauf-Schwimm-Radel-Streak", da meine sportlichen Ziele eine reine Running-Streak nicht opportun erscheinen lassen. Aktuell 821 Tage mit mindestens je einer Trainingseinheit in Folge. Toi, toi, toi, dass sie im Winter nicht reisst.

Gruß Robert

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rono hat geschrieben:Wenn Du es sagst......nachprüfen werde ich das nicht. Im Zusammenhang mit dem Einsatz von Hormonen gegen Wachstum bei Teenagern hatte ich gelesen, wie die Entwicklung in den letzten Jahrzehnten abgelaufen ist. Und das hat eben -wie die zivilisatorische Fettleibigkeit- auch mit dem großen Nahrungsangebot zu tun.
Großes Nahrungsangebot - falsche Wahl aus diesem Angebot - zu wenig Bewegung ... eine gefährliche Mischung. :hallo:

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hardlooper hat geschrieben:Aaaaaalter Schwede :teufel: - das muss einem erst mal wieder einfallen :daumen: :hihi: .

Jetzt kommt, was Tomaten angeht, "irgendwie" eine doofe Zeit. Die werden immer teurer und schmecken nicht mehr so recht.
Wir Tomatenliebhaber brauchen nun starke Nerven. Die frischen schmecken nicht mehr, frische aus Südeuropa meide ich eh, so dass nur getrocknete oder Dosentomaten übrig bleiben. Aber die Zeit ohne diese extremen gesundheitsfördernden, freie Radikal fangenden, lebensverlängernden, Prostata- und Hautschützenden und leckeren Allzweckwaffe schaffen wir schon, nur Mut!
Meine aktuellen Laufschuhe für Mittelfußläufer geeignet

Mein Lauf-Tagebuch

125
MichiV hat geschrieben:Wir Tomatenliebhaber brauchen nun starke Nerven. Die frischen schmecken nicht mehr, frische aus Südeuropo meide ich eh, so dass nur getrocknete oder Dosentomaten übrig bleiben. Aber die Zeit ohne diese extremen gesundheitsfördernden, freie Radikal fangenden, lebensverlängernden, Prostata- und Hautschützenden und leckeren Allzweckwaffe schaffen wir schon, nur Mut!
Und der Winter hat noch nicht angefangen. Hast Du Empfehlungen für Trockentomaten? Die vom REWE find ich arg salzig - am besten find ich die von Seeberger.

Die gute alte Steinzeit

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Habe jetzt umfangreiche Stellungnahmen gelesen und möchte folgendes anmerken:

Der begriff "Paläodiät" ist unglücklich gewählt, weil der Steinzeitmensch traditionell als Beweis für alle möglichen sinnigen und unsinnigen Theorien herhalten muß, zu denen es selbstverständlich jede Menge stichhaltige und sich gegenseitig widersprechende Studien gibt, die meiner Meinung nach lediglich zum tapezieren der Wohnung taugen.

So konnte anhand fossiler Steinzeitfunde eindeutig nachgewiesen werden daß:

-der Steinzeitmensch eine geringe Lebenserwartung hatte und oft Mangel litt.
-der Steinzeitmensch hervorragend ernährt war und eine hohe Lebenserwartung hatte.

....viel Fleisch aß
....wenig Fleisch aß

-Männer polygam und Frauen monogam veranlagt sind.
-Frauen polygam und Männer monogam veranlagt sind.

- Frauen ins Bett und an den Herd gehören
-Männer von Natur aus mutig sind

-Männer eher häuslich veranlagt sind
-Matriachalische Gesellschaften erfolgreicher sind

-Manager nur soviel arbeiten um mehr Sex zu haben
-Männer blonde, langhaarige Frauen bevorzugen


-Frauen nicht einparken und Männer nicht zuhören können.

:D Kurz gesagt: wenn ich schon Sätze wie "Das leben der Steinzeitmenschen hat gezeigt, daß.." höre, schalte ich automatisch ab.

Ich bin mittlerweise überzeugt, daß wir über die Lebensweise der Steinzeitmenschen lediglich Mutmaßungen anstellen, welche für unsere heutige Lebensweise bedeutungslos sind.

Low Carb Diät

127
Die Paläo- Diät erscheint mir aber, abgesehen vom Bezug auf die Steinzeit, interessante Lösungen heutiger Gesundheitsgefahren anzubieten:

Unsere heutige Ernährung ist zu reich an Kalorien und vor allem an leicht verfügbaren Kohlehydraten Glucose und Fructose.

Neben der bekannten und hauptsächlich kosmetisch bedeutsamen Karies, sind der Diabetes und vor allem das daraus resultierende metabolische Syndrom gefährliche und eindeutig auf zuviel Zucker zurückzuführende Krankheiten.

Hier kann "Low carb" eine Lösung anbieten.

Übergewicht, Bluthochdruck und die daraus resultierenden Herz- Kreislauf Erkrankungen sind dagegen differenziert zu betrachten:

Übergewicht muß durch eine grundlegende Änderung der Lebensweise mit viel Bewegung und abwechlungsreicher, in maßvoller Menge genossenen Nahrung einhergehen.

Wenn "Low Carb" oder meinetwegen "Paläo" dazu beiträgt ist dagegen nichts einzuwenden.


Abschließend noch meine Theorie zum Bluthochdruck: die essentielle Hypertonie (Bluthochdruck ohne erkennbare Ursache) ist die Zeitschaltuhr, die unser Leben begrenzt.

Früher oder später altern die kleinen Blutgefäße und werden starrer. Als Folge steigt der Blutdruck, was über die Jahre hinweg das Herz schädigt und zum Tod führt.

An irgendetwas muß man sterben, jeder Mensch über 80 hat ein vergrößertes, schwaches Herz und kaum einer stirbt mit 100 jahren ohne vorher krank und schwach geworden zu sein.

Herz- Kreislauf- Erkrankungen sind keine Zivilisationskrankheiten, sondern gehen, wie Arthrose, auf Verschleiß zurück und treffen früher oder später Jeden.

Allerdings sind sie durch gesunde Lebensweise positiv zu beeinflussen.

128
Plattfuß hat geschrieben:Neben der bekannten und hauptsächlich kosmetisch bedeutsamen Karies sind der Diabetes und vor allem das daraus resultierende metabolische Syndrom gefährliche und eindeutig auf zuviel Zucker zurückzuführende Krankheiten.

Hier kann "Low carb" eine Lösung anbieten.

.
Die andere Lösung bieten RICHTIGE Carbs: Vollkorngetreide

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Elguapo hat geschrieben:Die andere Lösung bieten RICHTIGE Carbs: Vollkorngetreide
Vollkorn ist gesünder als Weißmehl und wird daher Diabetikern empfohlen.

Das Problem der Karies ist mit Vollkornmehl nicht zu lösen: weil auch Vollkornmehl teilweise im Mund aufgeschlossen wird, verbleiben auch hier viele süße Speisereste, welche den Karies- bakterien als Nahrung dienen.

Es gibt übrigens eine "Low fat" Diät, welche Pasta und Cerealien bevorzugt und im kompletten Gegensatz zu "Low carb" steht, selbstverständlich ebenfalls "hoch wissenschaftlich" belegt :D

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Plattfuß hat geschrieben:Vollkorn ist gesünder als Weißmehl und wird daher Diabetikern empfohlen.

Das Problem der Karies ist mit Vollkornmehl nicht zu lösen: weil auch Vollkornmehl teilweise im Mund aufgeschlossen wird, verbleiben auch hier viele süße Speisereste, welche den Karies- bakterien als Nahrung dienen.

Es gibt übrigens eine "Low fat" Diät, welche Pasta und Cerealien bevorzugt und im kompletten Gegensatz zu "Low carb" steht, selbstverständlich ebenfalls "hoch wissenschaftlich" belegt :D
Ich habe in meinem Leben 2 Zähne gehabt, die Karies hatten als ich jünger war(meine Milchzähne hatten nie Karies, also es wurde noch nie als Kind gebohrt :D ) und mehr zuckerhaltige Produkte gegessen habe. Seit 20 Jahren habe ich kaum noch zuckerhaltige Produkte zu mir genommen und auch genauso lange keine Karies. 2 Zähne mit Karies im ganzen Leben ist schon nicht schlecht.
Karies ist eher das Produkt von zuviel zuckerhaltigen Getranke und Süßigkeiten als von Vollkornreis :zwinker5:

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Siegfried hat geschrieben:Und der Winter hat noch nicht angefangen. Hast Du Empfehlungen für Trockentomaten? Die vom REWE find ich arg salzig - am besten find ich die von Seeberger.
Ne, leider nicht. Auch die die ich im Glas kaufe, sind arg salzig. Allerdings habe ich hier einen Gemüshändler, der auch eingelegte trockene Tomatenim Tresen hat. Die schmecken am besten, sind aber auch die teursten.

Übrigens gibt es viele Paleo Webseiten die lauter Tomatengerichte im Programm haben :daumen:
Meine aktuellen Laufschuhe für Mittelfußläufer geeignet

Mein Lauf-Tagebuch

132
MichiV hat geschrieben:Wir Tomatenliebhaber brauchen nun starke Nerven.
So ist es. Und ich sollte aufhören, hier herumzujammern. Meine Frau meinte nämlich ich solle die in der Pfanne braten und auf jede Scheibe einen Klecks Tomatenmark. Jaujau - der volle Tomatengeschmack. Das nächste mal probiere ich aus, wie das Mark auf geschmorten Gurkenscheiben schmeckt.

Knippi

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Elguapo hat geschrieben:Ich habe in meinem Leben 2 Zähne gehabt, die Karies hatten...
Karies ist eher das Produkt von zuviel zuckerhaltigen Getranke und Süßigkeiten als von Vollkornreis :zwinker5:
:daumen: Beneidenswert gute Zähne!

Leider kann man den Zusammenhang zwische Cerealien und Karies eindeutig nachweisen.
Dies dient z.B bei Mumien und Fossilien der Bestimmung des Lebenswandels als Bauer (mit Karies) oder Jäger (ohne Karies).

Bei vielen Moorleichen wurde, auch bei Teenagern, knochenfressende Parodontose und Skorbut gefunden, ein Beweis für die Mangelernährung damaliger Bauern.

Bei Steinzeitmenschen findet man dafür aber andere, nicht weniger schwere Erkrankungen.

:frown: Übrigens zeigt auch das Ausmaß der Arthrose, ob ein Toter aus alter Zeit ein Fürst, ein Bauer, oder gar ein Sklave war.

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Was ich viel interessanter fände, wäre eine großanlegte unabhängige Langzeitstudie, die die Gesundheit(Blutwerte, Krankheitsbild, Blutdruck usw) der Menschen auf einer Paleo-Ernährung mit allen Aspekten(Umweltfaktoren, Aktivitäten, sonstige Lebensgewohntheiten usw) auswertet und auch vergleicht mit Menschen auf gängigen Ernährungsformen, wie auf Okinawa oder im Mittelmeerraum.
Man sieht auch recht wenig Langzeitberichte von Anhängern der Paleo-Ernährung, wie zB ihr Alltag aussieht, was sie jeden Tag essen, wie sie das organisieren, wie lange sie es betreiben, wie sich ihre Körperkomposition verändert hat. Ich bin ein wenig skeptisch wenn es aus Quellen stammt, die ein wirtschaftliches Interesse hat, mit den gängigen Vorher/Nachher Fotos, die JEDE Diät anbietet.

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Was fürn Schei$$
-----__o
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klar, das ist unterste schiene - da war aber auch nichts anderes zu erwarten.
mein tip: lesen - abschalten - vergessen
"Vermeiden Sie bei der Kommunikation mit Kindern jegliche Form von Ironie oder Sarkasmus. Kinder können damit nicht nur nicht umgehen, sondern sie verstehen solche Sätze nicht." :rolleyes:

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Plattfuß hat geschrieben:
Es gibt übrigens eine "Low fat" Diät, welche Pasta und Cerealien bevorzugt und im kompletten Gegensatz zu "Low carb" steht, selbstverständlich ebenfalls "hoch wissenschaftlich" belegt :D
Das ist aber schon ziemlich lange Out of Fashion.... .

"Low-Fat" war das Paradigma, das früher bei den offenziellen Stellen wie der DGE als chic galt, jetzt aber langsam "ausgeschlichen" wird, weil man sich nicht traut einen klaren Schnitt zu machen und zuzugeben, dass die Theorie dahinter in nahezu allen Punkten widerlegt ist und man jahrelang Bullshit empfohlen hat. Nachdem die Menschen trotz Low-Fat immer dicker wurden, wurde man auf die Probleme mit der hormonellen Steuerung über Insulin-Glukagon-Leptin aufmerksam und man erkannte außerdem, dass man sich nichts gutes tut, wenn man die Zufuhr essentieller Fettsäuren minimiert. Auch mehrten sich die Erkenntnisse, dass es wohl weder die gesättigten Fette und/oder das Cholesterin sind, die z.B. Arteriosklerose verursachen, sondern ein chronisch überhöhter Insulinspiegel nebst Entzündungsprozessen aufgrund zu wenig Omega-3-Fetten, da Fette ja angeblich ungesund und zu meiden sein sollten... Außerdem wird derziet vielen klar, dass nicht Übergewicht die Ursache von z.B. Diabetes 2 ist, sondern Übergwicht eiin Frühindikator für Insulinresiszenz der Zellen und Hyperinsulismus als Vorstufe von Diabetes 2. Beide Phänomene haben alsoe eine gemeinsame Ursache, äußern sich aber meist zeitversetzt: Ein chronisch überhöhter Insulinspiegel durch hochglykämische Kohlenhydrate pozenziert durch gleichzeitigen Konsum von Proteinen (wie zb in Kartoffeln, Hülsenfrüchten und Miclprodukten der Fall.)

Die gesamte Low-Fat-Phase ist ein ganz dunkles Kapitel völlig verkorkster Hypothesengebäude, in dem man Korrelationen mit Ursache-Wirkungsbeziehungen gleichgesetzt hat. Leider gibt es immer noch Ärzte und Ernährungsberater, die dieses fragwürdige Konzept empfehlen... . Der Harvard University und dort Prof. Willet ist es zu verdanken, dass hier ein Stein losgetreten wurde, sich von diesem Unfug in der offiziellen Ernährungsberatung zu befreien.

Eine einfache Überlegung hätte Zweifel sähen können: Warum gibt es essenzielle Aminosäuren, essenzielle Fette, aber warum gibt es keine essenziellen Kohlenhydrate? warum soll eine Ernährung sinnvoll sein, die sich an einem Makronährstoff als Schwerpunkt der Ernährung orientiert, den wir überhaupt nicht zuführen müssen?

Den Interessen der Agrarindustrie hat das Low-Fat-Paradigma prima in die Karten gespielt. Böse Zungen behaupten, dass es genau deshalb auch von offizieller Seite auch empfohlen wurde. Über Paleo freuen sich höchstens die ökologisch wirtschaftenden Fleischproduzenten und Obst- und Gemüsebauern. Eine potente Lobby haben die in Relation zu der konventionellen Indurstrie aber nicht.... .

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Plattfuß hat geschrieben:
-der Steinzeitmensch eine geringe Lebenserwartung hatte und oft Mangel litt.
-der Steinzeitmensch hervorragend ernährt war und eine hohe Lebenserwartung hatte.

....viel Fleisch aß
....wenig Fleisch aß
Möglicherweise beruht Deine Irritation bzgl. der Lebenserwartung auf einer Missinterpretation der Kennzahlen "Lebenserwartung ab Geburt", die primär die Säuglings- und Kindersterblichkeit einbezieht und der "Lebenserwartung ab dem 15. Lebensjahr" sowie der Kennzahl "Maximum Life-Span". Wenn von "der Lebenserwartung" in einer studie die Rede ist, muss man genau auseinanderhalten, welche da konkret gemeint ist, um die Zahlen korrekt zu interpretieren. Wenn man dies tut, so ergeben so ziemlich alle Studien ein eindeutiges Bild: Die Lebenswartung ab Geburt war mit ca. 33 Jahren deutlich höher als die der Jungsteinzeit mit 20 Jahren. Die Lebenserwartung nach dem 15. Lebensjahr war in der Altsteinzeit mit 56 Jahren ebenfalls deutlich höher als die in der Jungsteinzeit, wobei es hier nur diese Angabe zur Relation aber keine Quantifizierung gibt und die Maximum Life-Span der Altsteinzeit war mit 82-86 Jahren in dem Bereich, den wir heute mit unseren Möglichkeiten der Medizin und Hygiene auch in etwa erschließen. Bis zur Mitte des 20 Jahrhunderts liefen wir den Daten der Altsteinzeitler hinterher. Unsere Lebenserwartung ab Geburt ist heute drastisch höher und unterscheidet sich kaum von der Lebenserwartung ab dem 15. Lebensjahr, was die Statistiken schönt und wer die Kennzahl nicht verstanden hat, der stolpert eben in die Falle der Fehlinterpretation. Das passiert Journalisten immer wieder, wenn in Spiegel, Focus usw. mal solche Themen angeschnitten werden. Will ich auch nicht groß ankreiden, da Journalisten selten wirklich vertiefte Ahnung von dem haben, worüber sie schreiben. Insbesondere wenn es um Statistik geht.

Die Jäger und Sammler der Altsteinzeit aßen mal mehr, mal weniger Fleisch - je nach Saison und Lebensraum und dem dort verfügbaren Angebot - aber sie aßen nie ausschließlich vegetarisch. Das ist nicht ganz unwichtig.

Auch ist es nicht korrekt, paleo generell als Low-Carb einzustufen. Wen das interessiert: Hier mehr dazu.

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pinkpoison hat geschrieben:"Low-Fat" war das Paradigma, das früher bei den offenziellen Stellen wie der DGE als chic galt, jetzt aber langsam "ausgeschlichen" wird, weil man sich nicht traut einen klaren Schnitt zu machen und zuzugeben, dass die Theorie dahinter in nahezu allen Punkten widerlegt ist und man jahrelang Bullshit empfohlen hat.
Ähnlich wie man jetzt den Bullshit von Low carb erzählt.


pinkpoison hat geschrieben:Nachdem die Menschen trotz Low-Fat immer dicker wurden, wurde man auf die Probleme mit der hormonellen Steuerung über Insulin-Glukagon-Leptin aufmerksam und man erkannte außerdem, dass man sich nichts gutes tut, wenn man die Zufuhr essentieller Fettsäuren minimiert.
Die Menschen wurden nicht immer dicker weil sie sich low fat ernährten, sondern weil sie es gerade NICHT machten. Vielleicht haben es ein Paar kurze Zeit ausprobiert, aber die Leute wurden immer fetter weil sie sich ungesund von zuvielen Kalorien ernährten. Low Carb, Paleo und Atkins gibt es auch schon eine ganze Weile. Trotzdem sind die Leute heutztage so fett wie noch nie.

In 20 Jahren wird es eine neue Diät geben und man wird dann schreiben, daß die Leute trotz des Low Carb Bullshits immer fetter wurden....blablblabla.

Es ist immer das gleiche Prinzip.

Für alle, die wissen wollen, wie man tatsächlich assieht wenn man sich strikt an Low FAT hält, soll sich mal die alten Fotos von den Tennissspielern Ivan Lendl und Martina Navratilova anschauen. Also ich kann kein Gramm Fett zuviel entdecken durch die angeblichen Probleme mit der hormonellen Steuerung über Insulin-Glukagon-Leptin.

Nice try :daumen:

Ich bin kein Anhänger von Low Fat, aber sie funktioniert, wenn man es durchhält. Alle Diäten funktionieren wenn man sie durchhält, nur machen das die wenigsten weil die Diäten immer etwas ausklammern und somit eintönig werden, und das ist nicht anders bei Paleo....warten wir mal 10 Jahre ab und sehen wieviele dann noch von Paleo reden ;) Niemand, da man die Geldkuh bereits gemolken hat. Es bedarf eine neue, die die Fitness-Welt überschwemmt.

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Plattfuß hat geschrieben:
Bei Steinzeitmenschen findet man dafür aber andere, nicht weniger schwere Erkrankungen.
Und welche waren das, die Du mit seriösen Studien auf Basis archäologischer Funde eindeutig belegen kannst? Mit Ausnahme von gebrochenen Knochen und darauf aufsetzenden Infektionen oder eingeschlagenen Schädeln als Resultat von kriegerischen Auseinandersetzungen? Ich meine Krankheiten, die es in der Altsteinzeit gegeben hat, aber in der Jungsteinzeit aufgrund anderen Lebenstils nicht mehr? Das würde ich gerne wissen, denn dazu hab ich noch nichts gelesen.

:hallo: Robert

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Plattfuß hat geschrieben: :daumen: Beneidenswert gute Zähne!

Leider kann man den Zusammenhang zwische Cerealien und Karies eindeutig nachweisen.
Dies dient z.B bei Mumien und Fossilien der Bestimmung des Lebenswandels als Bauer (mit Karies) oder Jäger (ohne Karies).

Bei vielen Moorleichen wurde, auch bei Teenagern, knochenfressende Parodontose und Skorbut gefunden, ein Beweis für die Mangelernährung damaliger Bauern.

Bei Steinzeitmenschen findet man dafür aber andere, nicht weniger schwere Erkrankungen.

:frown: Übrigens zeigt auch das Ausmaß der Arthrose, ob ein Toter aus alter Zeit ein Fürst, ein Bauer, oder gar ein Sklave war.
Dazu auch interessant: scinexx: Erste Bauern waren kränklich und klein -
Einbruch in Körpergröße und Gesundheitszustand bei Übergang zur landwirtschaftlichen Lebensweise

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pinkpoison hat geschrieben:......das Casein erst vollständig für uns verdaulich macht. Deswegen fügt man beim Käsen auch Lab hinzu.
Das Lab Enzym wird zugegeben, damit die Milch zu Molke wird und dann pressbar wird und nicht der Vertraeglichkeit wegen.
(Ich hoffe ich hab das richtig in Erinnerung, bin schon bald 10 Jahre kein Bauer mehr)
Gruesse
Petra

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Mich würden ein Paar Fotos in Shorts von Paleoanhänger interessieren. Talk is cheap. Man kann viel schrieben, wenn der Tag lang ist. Ich würde mal gerne sehen ob alle, die sich länger nach Paleo ernähren wie Kampfmaschinen aussehen.

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petracalifornia hat geschrieben:Das Lab Enzym wird zugegeben, damit die Milch zu Molke wird und dann pressbar wird und nicht der Vertraeglichkeit wegen.
(Ich hoffe ich hab das richtig in Erinnerung, bin schon bald 10 Jahre kein Bauer mehr)
Gruesse
Petra
Das stimmt immer noch, Petra. Wird "dicklegen" genannt. Die Molke ist aber dann nur der Teil, der abgegossen wird.

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petracalifornia hat geschrieben:Das Lab Enzym wird zugegeben, damit die Milch zu Molke wird und dann pressbar wird und nicht der Vertraeglichkeit wegen.
(Ich hoffe ich hab das richtig in Erinnerung, bin schon bald 10 Jahre kein Bauer mehr)
Gruesse
Petra
Durch Lab flockt meines Wissens das Protein (Casein im wesentlichen) aus (es wird enzymatisch denaturiert) und wird abgeschöpft und zu Quark und Käse weiterverarbeitet und die Molke (als Abfall) bleibt übrig.

WIKIPEDIA:
"Lab (auch Laab, Kälberlab, Käsemagen) ist ein Gemisch aus den Enzymen Chymosin und Pepsin, welches aus dem Labmagen junger Wiederkäuer im milchtrinkenden Alter gewonnen und zum Ausfällen des Milcheiweißes bei der Herstellung von Käse benötigt wird. (...) Die Eigenschaft vom Lab, das Milcheiweiß Kasein so zu spalten, dass die Milch eindickt, ohne sauer zu werden, wurde schon im Altertum erkannt und für Käseproduktion nutzbar gemacht."
Ebenfalls WIKIPEDIAzu Casein:
"Durch die Erhitzung, Säurezugabe oder verstärkt durch Zugabe des Enzyms Pepsin findet ein Teilabbau des Caseins statt, was Casein aus Käse und Quark leichter verdaulich macht als das in der Rohmilch.

Casein kann bei Menschen als Allergen wirken und sehr heftige, sogar lebensbedrohliche Reaktionen auslösen. Eine Allergie auf Casein ist recht selten zu beobachten. Diese ist nicht mit einer Laktoseintoleranz zu verwechseln, bei der es sich um eine enzymbedingte Unverträglichkeit gegenüber Milchzucker handelt.

Weiterhin scheint es, dass manche Menschen Casein (ebenso wie auch Gluten, d.h. Getreide-Klebereiweiß) nicht vollständig verdauen können, und dass die in diesem Fall zurückbleibenden unverdauten Peptide, auch Exorphine genannt, auf das Gehirn und Nervensystem dieser Menschen eine Opioid-artige Wirkung entfalten."
Ergänzend zu den Diskussionen um die gesundheitlichen Bedenken im Zusammenhang mit Casein, das englische WIKIPEDIA Wie meistens bei Gesundheitsthemen ist das englischsprachige Wikipedia nicht so krass von den Lobbyisten der Lebensmittelindustrie manipuliert und geht offener auf die kritischen Aspekte eines Themas ein, ohne dabei tendentiös zu sein.

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Elguapo hat geschrieben:Mich würden ein Paar Fotos in Shorts von Paleoanhänger interessieren. Talk is cheap. Man kann viel schrieben, wenn der Tag lang ist. Ich würde mal gerne sehen ob alle, die sich länger nach Paleo ernähren wie Kampfmaschinen aussehen.
Haha, ohne shorts wär noch interessanter, mich würd eh interessieren, wer in dieser Diskussion am Ende den Längsten haben wird :D
:popcorn:

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teerlunge hat geschrieben:Haha, ohne shorts wär noch interessanter, mich würd eh interessieren, wer in dieser Diskussion am Ende den Längsten haben wird :D
:popcorn:
Gibt's dazu irgendwelche guten Studien auf Radiocarbon-Basis?

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