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"Den "richtigen" Laufstil gibt es nicht"

"Den "richtigen" Laufstil gibt es nicht"

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Es gab schon diverse Threads zum Thema Fersenlaufstil, Mittelfußlaufstil und Vorderfußlaufstil. Dennoch möchte ich einen neuen Thread eröffnen. Grund: Im Programmheft zum 31. Berliner Halbmarathon am 03.04.2011 (OK OK, schon ein bisschen her) habe ich den besten Artikel ever zu diesem Thema gefunden:

"Den "richtigen" Laufstil gibt es nicht" von Sportwissenschaftler M.A. Serge Popovic, SMS Sportmedizin, Berlin-Medical Institute.

Kurze Zusammenfassung der Stilarten:

Fersenlaufstil: leicht zu erlernen, höherer Kräfte und Belastung der Gelenke, geringe Abfederung durch Muskulatur, höheres Abbremsen.

Mittelfußlaufstil: hohe natürliche Abfederung und geringe Belastung der Gelenke (zwei Längs- und insbesondere Quergewölbe sowie Achillessehe werden als natürliches Dämpfungssystem optimal genutzt, und Energie wird beim Abdruck teilweise wieder zurückgegeben; Energie wird somit "recycelt"), hohe Pronation bei ungenügender muskulärer Stabilisation, schwieriger zu erlernen.

Vorderfußlaufstil: hohe Federung durch die Wadenmuskulatur und die Achillessehe, gleichzeitig höhere Belastung der Vorfußknochen, der Achillessehen und der Wade, instabil und kraftaufwendig.

Eine sehr plausible Passage des Artikels ist die folgende:

"Der Laufstil soll vor allem eins sein: effizient. Das heißt, dass wir für eine ausgewählte Laufgeschwindigkeit so wenig Energie wie möglich verbrauchen sollen. Das ist die wichtigste Prämisse. Unser Gehirn steuert alle Prozesse des Körpers ausnahmslos nach dieser Regel und kann durchaus als ein "Effizienz-Hochleistungsrechner" angesehen werden. Aus genau diesem Grund passt sich der Körper dem individuellen Laufstil an. Obwohl jeder Laufstil individuell ist, lassen sich mithilfe der Effizienz-Prämisse und ein wenig Kenntnisse in Physik, Anatomie und Evolutionslehre dennoch einige Charakteristika des optimalen Laufstils feststellen, die für jedermann gelten. Erstens: Die Steuerung der Schrittlänge und Schrittfrequenz soll stets dem "Unterbewusstsein" überlassen bleiben. Wir sollen entscheiden, wie schnell wir laufen wollen, der Rest ergibt sich schon automatisch und ist damit optimal. Ein aktives Eingreifen in die Steuerung der Schrittlänge und Schrittfrequenz führt stets zu einem höheren Energieverbrauch. Zweitens: je weiter die Körperteile unseres Körpers vom Körperschwerpunkt (etwa in Höhe des Beckens) entfernt sind, desto mehr Aufwand haben wir, diese zu bewegen. Das bedeutet: Arme eng am Körper halten, die Ellenbogen sind ungefähr im rechten Winkel gebeugt, der Oberkörper ist leicht vorgeneigt und sollte dabei möglichst entspannt bleiben."

Ich persönlich habe vor einigen Jahren (sehr schnell) grundsätzlich von Fersenlaufstil auf Mittelfußlaufstil umgestellt und beste Erfahrung damit gemacht (insbesondere kaum Wadenverhärtungen). Dennoch laufe ich natürlich auch im Vorderfußlaufstil (Sprint, bergauf) und Fersenlaufstil (bergab).

Wie schaut es bei euch mit den Laufstilarten aus?

Joe
Mein Flow ist mein Ziel!

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Ferse hab ich mal probiert, nach vielleicht 100m mit Schmerzen eingestellt.
Liegt vielleicht auch an der Knieathrose...

Ansonsten Vor- bzw. Mittelfuß - letzteres, wenn ich müde(r) werde.
Aber inzwischen seh ich das locker und achte auch nicht mehr bewußt drauf, die Füße werden schon das Richtige machen. Die Fotos sehen eh immer komisch aus, da ich anscheinend sehr stark supiniere - d.h. da ist nix zu machen :zwinker2:
Mein Ziel ist höchstens noch, die Abnutzungsspuren an den Schuhen weiter zu reduzieren, vielleicht läuft man dann auch ingesamt effizienter und ohne ungewollte Nebenwirkungen.

Weiterhin ist der Titel wohl falsch - für jeden gibt es mE seinen richtigen Laufstil, es gibt vielleicht nur keinen allgemein gültigen.
Ich kann somit nur einen Laufstil für mich definitiv ausschließen.
Bild


Running, on our way

:donotfeedthetrolls:

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joejochen hat geschrieben:Unser Gehirn steuert alle Prozesse des Körpers ausnahmslos nach dieser Regel und kann durchaus als ein "Effizienz-Hochleistungsrechner" angesehen werden. Aus genau diesem Grund passt sich der Körper dem individuellen Laufstil an. Obwohl jeder Laufstil individuell ist, lassen sich mithilfe der Effizienz-Prämisse und ein wenig Kenntnisse in Physik, Anatomie und Evolutionslehre dennoch einige Charakteristika des optimalen Laufstils feststellen, die für jedermann gelten. Erstens: Die Steuerung der Schrittlänge und Schrittfrequenz soll stets dem "Unterbewusstsein" überlassen bleiben. Wir sollen entscheiden, wie schnell wir laufen wollen, der Rest ergibt sich schon automatisch und ist damit optimal.
Hallo Joe,

das funktioniert vermutlich bei den meisten Menschen wirklich so gut, allerdings nur dann, wenn die Anpassungsprozesse nicht durch Kissen, die wir uns an die Füße binden, verfälscht werden. Leider hat sich diese Verfälschung aber in den entwickelten Ländern weitgehend durchgesetzt. Und wenn jemand sich über viele Jahre einen auf diese Weise verfälschten Laufstil angeeignet hat, dann kann es verdammt harte Arbeit und Disziplin bedeuten, sich die natürlichen Bewegungsabläufe wieder anzugewöhnen.
Wie schaut es bei euch mit den Laufstilarten aus?
Nach ein paar Monaten Übung ist mir eine ballenbetonte Lauftechnik in Fleich und Blut übergegangen. D.h. ich lande zwar auf dem Ballen zuerst, aber die Ferse berührt kurz darauf ebenfalls den Boden. Hätte ich mich damals schon getraut, regelmäßig zu Übungszewcken auf Asphalt barfuß zu laufen, wäre es vermutlich schneller gegangen.
Eine meiner Laufschülerinnen läuft einen kompletten Marathon auschließlich auf dem Ballen, aber sie ist auch sehr klein und sehr leicht :) .

Zum Thema Bergablaufen empfehle ich übrigens, dabei erst recht mit dem Ballen zuerst aufzusetzen, um den Aufprallstoß zu verringern. Dieser Tipp hat schon bei einigen meiner knieschmerz-geplagten Laufschüler zu einer sofortigen Erleichterung geführt. Und mit "sofortig" meine ich von einem Schritt zum nächsten :daumen: .

Sportliche Grüße
Martin
Die Laufschule Marburg
Twitter
Video-Anleitung zur Selbsthilfe bei Überpronationsproblemen

"Barfuß - das ist ehrlich!" (Zuschauer eines Straßenlaufs in Marburg, während ihn eine Barfußläuferin passiert)

Persönliche Bestzeiten

5.000 m (Bahn) in 21:39 (barfuß) - Bahnlauf des ASC Breidenbach, 6.9.2013
10.000 m (Bahn) in 45:14 (barfuß) - Kreismeisterschaften in Eschenburg-Eibelshausen, 09.10.2015
10 km (Straße) in 46:16 (barfuß) - 31. Marburger Ahrens-Stadtlauf, 29.9.2013
HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

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@Gueng: Das ist ja wieder die Favorisierung EINES Laufstils. Mag ja sein, dass man mit "Deinem" Stil bis zum Halbmarathon noch gut zurecht kommt. Aber wie viele Marathons bist Du mit "Deinem" Stil schon gelaufen? Ich konnte in Deiner Historie erst einen entdecken. Und der liegt ja schon eine Weile zurück.

Es ist meiner Erfahrung nach so, dass es selbst für ein und denselben Läufer nicht DEN Laufstil gibt. Ich experementiere z.B. auch noch viel rum, obwohl ich in den letzten 2-3 Jahren etliche Kilometer gelaufen bin und allein in diesem Jahr auf ca. 3.000 km kommen werde. Auf 10 km laufe ich anders als auf 21 oder 42 Kilometer. Mit entscheidend sind die momentane Verfassung und natürlich die Strecke an sich (Belag, Profil, Witterung etc.)

Und wenn ich mich an dieser Stelle wiederhole: Als Haile Gebrselassie auf Strecken über 10 km hinaus lief, zog er sich erst mal Achillessehnenschäden zu, weil er weiterhin auf Vorfuß lief. Er ist dann auf Mittelfußlauf umgestiegen und wurde zum besten Marathonläufer, den die Welt bislang gesehen hat.

Allerdings ist der Fuß nicht das einzige Kriterium einer guten Lauftechnik. Da hängt noch viel, viel mehr dran.
Tretroller - Ich steh drauf! :D

Bild

:idee:Ein neuer Weg ...:idee:

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Michi_MUC hat geschrieben:@Gueng: Das ist ja wieder die Favorisierung EINES Laufstils. Mag ja sein, dass man mit "Deinem" Stil bis zum Halbmarathon noch gut zurecht kommt. Aber wie viele Marathons bist Du mit "Deinem" Stil schon gelaufen? Ich konnte in Deiner Historie erst einen entdecken. Und der liegt ja schon eine Weile zurück.
Meinen bisher einzigen Marathon bin ich mit der selben Fußaufsatztechnik gelaufen wie andere Läufe auch. Es hat mir auch noch niemand erklären können, warum der Winkel, den die Fußsohle relativ zum Boden im Moment der Landung einnimmt, ab einer bestimmten Streckenlänge sein Vorzeichen wechseln sollte :confused: . Darüber, dass der Winkel von den Sprintstrecken zu den Langstrecken hin tendenziell spitzer wird, müssen wir allerdings nicht streiten - das ist mir klar und hat etwas mit den unterschiedlichen Geschwindigkeiten bzw. Schrittlängen zu tun.

Auch gibt es selbst bei mir Situationen, in denen ich gezwungenermaßen mit der Ferse zuerst aufsetze. Z.B. ist das so, wenn ich auf ein Wegstück mit grobem Schotter komme und aus Schusseligkeit Schuhe mit sehr dünner Sohle angezogen habe, durch die ich jedes Steinchen unter dem Ballen wie einen Nadelstich spüren würde. Aber das kommt vielleicht auf einem Promille meiner gesamten Jahreslaufstrecke vor.
Und wenn ich mich an dieser Stelle wiederhole: Als Haile Gebrselassie auf Strecken über 10 km hinaus lief, zog er sich erst mal Achillessehnenschäden zu, weil er weiterhin auf Vorfuß lief. Er ist dann auf Mittelfußlauf umgestiegen und wurde zum besten Marathonläufer, den die Welt bislang gesehen hat.
Die Bezeichnung "Vorfußlaufen" ist - obwohl ich sie selbst manchmal immer noch verwende - anatomisch sowieso falsch. Der Ballen (vorderes Ende der Mittelfußknochen) ist Teil des Mittelfußes. Der Vorfuß besteht nur aus Zehen. Und wer landet schon mit den Zehen zuerst? Jeder, der nicht mit der Ferse zuerst landet, ist somit "Mittelfußläufer" - Gebrselassie ebenso wie ich und auch wie meine kleine ballentänzelnde Laufschülerin :) .
Allerdings ist der Fuß nicht das einzige Kriterium einer guten Lauftechnik. Da hängt noch viel, viel mehr dran.
Oh ja, das ist sehr richtig. Um so mehr wundert man sich, wenn einem die Laufschuh- und Einlagenmenschen gelegentlich suggerieren, man könne durch ein Bisschen "Justage" am Fuß allen Ernstes größere Lauftechnikfehler beseitigen :hihi: .

Sich mit Lauftechnikfragen zu beschäftigen und in diesem Zusammenhang bereit zu sein, mit dem eigenen Körper zu experimentieren, finde ich immer gut.

Beste Grüße
Martin
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Gueng hat geschrieben:...Einlagenmenschen gelegentlich suggerieren, man könne durch ein Bisschen "Justage" am Fuß :hihi: .

Diese bösen Menschen...wie können sie es nur wagen, unterstützend und (erstmal) passiv auf fehlbelastete Strukturen einzuwirken, um sie in die Position zu bringen, wo sie am effektivsten und wieder aktiv arbeiten können. :steinigen:

:winken:
"Often it does not matter so much what we choose, but that we do choose." (Alan Cohen)

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joejochen hat geschrieben:Wie schaut es bei euch mit den Laufstilarten aus?
Hallo Joe,

ich mache genau das, was im Kern der von dir zitierten Passage des Artikels steht. Ich überlasse die Steuerung meinem Nervensystem und kümmere mich nicht die Bohne darum. Es ist mir egal, welche Fußstellung ich bei welcher Laufgeschwindigkeit einnehme. Gleichwohl weiß ich, kann es bei Bedarf ja sehen und fühlen, dass sie sich mit dem Tempo ändert.

Um sicherzustellen, dass mein Laufstil nicht durch "Fehlentwicklungen" oder Fehlstellungen gestört ist, habe ich eine Bewegungsanalyse machen lassen. Und damit ist das Thema "Laufstil" für mich abgehakt.

Alles Gute :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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U_d_o hat geschrieben:Hallo Joe,

ich mache genau das, was im Kern der von dir zitierten Passage des Artikels steht. Ich überlasse die Steuerung meinem Nervensystem und kümmere mich nicht die Bohne darum. Es ist mir egal, welche Fußstellung ich bei welcher Laufgeschwindigkeit einnehme. Gleichwohl weiß ich, kann es bei Bedarf ja sehen und fühlen, dass sie sich mit dem Tempo ändert.

Um sicherzustellen, dass mein Laufstil nicht durch "Fehlentwicklungen" oder Fehlstellungen gestört ist, habe ich eine Bewegungsanalyse machen lassen. Und damit ist das Thema "Laufstil" für mich abgehakt.

Alles Gute :daumen:

Gruß Udo
Udo,
aus meiner Erfahrung bin ich da etwas andere Meinung als der guter Professor Popovic.

Da ich im Jahr sehr breiten Streckenspektrum laufe, kann und will ich von Saison zu Saison mein Laufstil ändern. Frühjahr/Sommer kniehubbetonter Vorfuß für die Mittelstrecke. Spätsommer/Herbst flacher Mittelfuß-Lauf für den Marathon.

Es dauert immer so 4-5 Wochen wo ich bewusst auf mein Laufstil achte und mich immer wieder korrigiere bis der Ablauf ins Blut übergeht und alles automatisch im Unterbewusstsein abläuft.

Also erst am Tag X darf man alles dem Nervensystem überlassen, Bis dahin soll man schon versuchen das Optimum zu ERARBEITEN.

Gruß
Rolli

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Rolli hat geschrieben:Udo,
aus meiner Erfahrung bin ich da etwas andere Meinung als der guter Professor Popovic.

Da ich im Jahr sehr breiten Streckenspektrum laufe, kann und will ich von Saison zu Saison mein Laufstil ändern. Frühjahr/Sommer kniehubbetonter Vorfuß für die Mittelstrecke. Spätsommer/Herbst flacher Mittelfuß-Lauf für den Marathon.

Es dauert immer so 4-5 Wochen wo ich bewusst auf mein Laufstil achte und mich immer wieder korrigiere bis der Ablauf ins Blut übergeht und alles automatisch im Unterbewusstsein abläuft.

Also erst am Tag X darf man alles dem Nervensystem überlassen, Bis dahin soll man schon versuchen das Optimum zu ERARBEITEN.

Gruß
Rolli
Moin Rolli,

dann hat du den Artikel von Serge Popovic (kein Professor) falsch verstanden oder nicht richtig gelesen :nene: . Er widerspricht deiner Erfahrung nicht, bestätigt sie sogar:

Beim Laufstil (unabhängig, ob Ferse, Mittelfuß oder Vorfuß) kommt es insbesondere auf zwei Dinge an: 1. Effizienz und 2. Nähe der Körperteile zum Körperschwerpunkt (Höhe Becken).

Und mehr Effizienz (z.B. längere Schrittlänge/ höhere Schrittfrequenz) kann man sich z.B. mit den Klassikern Kräftigung, Stretching und Koordination "erarbeiten". Eine längere Schrittlänge und höhere Schrittfrequenz kommt dann (im Laufe und aufgrund des speziellen Trainings) von alleine und NICHT bewusst :nick: .

Dein Technikwechsel von überweigend Mittelfuß (Langstrecke) zu Vorfuß (Mittelstrecke) ist doch völlig normal (machen andere und ich auch). Klar, dass man die Technik dann wieder verinnerlichen muss, aber 1. Effizienz und 2. Nähe der Körperteile zum Körperschwerpunkt bleibt.

Joe
Mein Flow ist mein Ziel!

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joejochen hat geschrieben: dann hat du den Artikel von Serge Popovic (kein Professor) falsch verstanden oder nicht richtig gelesen :nene: . Er widerspricht deiner Erfahrung nicht, bestätigt sie sogar:
Ich hab den Artikel nicht gelesen. Ich bezog mich nur auf Udos Aussage:
ich mache genau das, was im Kern der von dir zitierten Passage des Artikels steht. Ich überlasse die Steuerung meinem Nervensystem und kümmere mich nicht die Bohne darum. Es ist mir egal, welche Fußstellung ich bei welcher Laufgeschwindigkeit einnehme. Gleichwohl weiß ich, kann es bei Bedarf ja sehen und fühlen, dass sie sich mit dem Tempo ändert.
Der Laufstil ist erlernbar und es lohnt sich darauf zu achten. Wenn Herr Popovic das so beschreibt, dann bin ich auch seiner Meinung. :winken:

Gruß
Rolli

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Rolli hat geschrieben:Ich hab den Artikel nicht gelesen. Ich bezog mich nur auf Udos Aussage:

Der Laufstil ist erlernbar und es lohnt sich darauf zu achten. Wenn Herr Popovic das so beschreibt, dann bin ich auch seiner Meinung. :winken:

Gruß
Rolli
Na ja, häufig lohnt es sich, zumindest den ersten Threadbeitrag zu lesen... Oben steht die Kernaussage von Popovic in Anführungsstrichen. Den vollständigen Artikel brauchst du nicht zu lesen. :winken: .

Joe
Mein Flow ist mein Ziel!

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Habe in den letzten Jahren oft und viel an meinem Laufstiel gearbeitet, bis ich der Meinung war, vor ca. 2 Jahren den Mittelfuß/Vorfußlauf als meinen Stiel gefunden zu haben. Keine Kniebeschwerden bestätigten dies und ich habe alle Strecken bis zum Marathon auf dem Vorfuß/Mittelfuß absolviert – viele Einheiten (bis 15 km ) auch mit Minimalschuhen. Seit vier Wochen ist leider absolute Pause angesagt, da Schmerzen im Bereich des Mittelfußes mich keinen Schritt mehr laufen lassen. Uns so habe ich heute Zweifel, ob mein Laufsieländerung nur die Probleme vom Knie zum Fuß verschoben haben. :confused:

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joejochen hat geschrieben:Na ja, häufig lohnt es sich, zumindest den ersten Threadbeitrag zu lesen... Oben steht die Kernaussage von Popovic in Anführungsstrichen. Den vollständigen Artikel brauchst du nicht zu lesen. :winken: .

Joe
Natürlich habe ich Dein ersten Beitrag gelesen und wir (Udo und ich) bezogen und auf diese 2 Sätze:
Erstens: Die Steuerung der Schrittlänge und Schrittfrequenz soll stets dem "Unterbewusstsein" überlassen bleiben. Wir sollen entscheiden, wie schnell wir laufen wollen, der Rest ergibt sich schon automatisch und ist damit optimal. Ein aktives Eingreifen in die Steuerung der Schrittlänge und Schrittfrequenz führt stets zu einem höheren Energieverbrauch.
Übrigens: Energieverbrauch ist zwar ab 200m Strecke der wichtigste Faktor, um das Renntempo aufrecht zu erhalten. Trotzdem ist es manchmal vom Vorteil etwas mehr Energie zu investieren und z.B. bei einem 400 bis 1500m Rennen, mit sehr hohen Kniehub, sehr langen Schritt, deutlich höhere Geschwindigkeit zu erreichen.
Deswegen sind kurze und sehr Schnelle Steigerungsläufe auch im Training für langen Distanzen wichtig, um den Laufstil und damit verbundene Körpersysteme zu ökonomisieren.

Gruß
Rolli

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Rolli hat geschrieben:Natürlich habe ich Dein ersten Beitrag gelesen und wir (Udo und ich) bezogen und auf diese 2 Sätze:


Übrigens: Energieverbrauch ist zwar ab 200m Strecke der wichtigste Faktor, um das Renntempo aufrecht zu erhalten. Trotzdem ist es manchmal vom Vorteil etwas mehr Energie zu investieren und z.B. bei einem 400 bis 1500m Rennen, mit sehr hohen Kniehub, sehr langen Schritt, deutlich höhere Geschwindigkeit zu erreichen.
Deswegen sind kurze und sehr Schnelle Steigerungsläufe auch im Training für langen Distanzen wichtig, um den Laufstil und damit verbundene Körpersysteme zu ökonomisieren.

Gruß
Rolli
Ich glaube mittlerweile, du, ich und Popovic derselben Meinung sind: Jeder Laufstil muss (neu) erlernt, verinnerlicht und optimiert werden (z.B. Vorfußlauf mit hohem Kniehub und langem Schritt für Mittelstrecke). Dies passiert mit speziellem Training/ bestimmten hinführenden Übungen. Die verbesserte Technik (u.a. längerer Schritt) führt dann (hoffentlich) zu schnelleren Zeiten im Wettkampf bei demselben Energieverbrauch (Maximumprinzip: bestimmer Input/Energie, maximaler Output/ Zeit). Der längere Schritt erfolgt dann allerdings von alleine und nicht mehr wirklich bewusst, so dass das Effizienz-Kriterium erfüllt ist.

Frohe Weihnachten.

Joe
Mein Flow ist mein Ziel!

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joejochen hat geschrieben:Den Artikel kenne ich. Finde ich allerdings nicht so überzeugend.

Joe
Was heißt hier "nicht so überzeugend"? Der ist schlichtweg falsch:
"Haile schneller nach Umstellung auf Rückfußlauf"
Haile hat NICHT auf Rückfußlauf umgestellt, sondern von Vorfuß- auf Mittelfuß

"In der Weltspitze läuft beim Marathon so gut wie niemand auf dem Ballen!"
Fast ALLE laufen auf dem Ballen!

"Mittelfußlauf"
Das Bild was er unter Mittelfußlauf zeigt, ist NICHT das Bild eine Mittelfußläufers. Wenn die Ferse auf den Boden, die Zehen aber noch in der Luft sind, kann das kein Mittelfußlaufen sein, das ist anatomisch unmöglich.

"Eigene Studien belegen (Filmanalysen kenianischer "Wunder-Läufer" im Hochland von Eldoret/Nandi Hills, von Buschmännern der Kalahari und barfußlaufenden Kindern am Strand), dass immer, wenn es gilt barfuß eine längere Strecke zurückzulegen oder langsam zu laufen automatisch über den ganzen Fuß abgerollt wird"
Er kennt nicht den Unterschied zwischen "Gehen" und "Laufen" und hat nicht genau hingeschaut.
Sobald eben diese Buschmänner und Kinder längere Strecken LAUFEND zurücklegen, kommen die automatisch auf dem Kleinzehenballen auf, erst wenn die Strecken GEHEND zurückgelegt werden, kommen auch die tatsächlich selbstverständlich auf der Ferse auf.
Meine aktuellen Laufschuhe für Mittelfußläufer geeignet

Mein Lauf-Tagebuch

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MichiV hat geschrieben:Was heißt hier "nicht so überzeugend"? Der ist schlichtweg falsch.
Du hast Recht :nick: . Halte eigentlich viel von Steffny, aber Laufstilarten sind nicht wirklich seine Stärke (auch nicht in seimem Buch). Der Artikel wimmelt nur so von Fehlern. Die Fotos sind echt schlecht. Statisch und null dynamisch. Die rechte Hand baumelt jeweils willenlos nach unten, Läuferdreieck unmöglich, Winkel schlecht. Foto Mittelfußlauf ist eher Fersenlauf. Na ja, Steffny ist ja auch eher ein Anhänger des letzten, obwohl er schreibt, dass alle Stilarten gleichberechtigt sind. Dieser schlechte Artikel passt so gar nicht zu Steffny.

Joe
Mein Flow ist mein Ziel!

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joejochen hat geschrieben:Du hast Recht :nick: . Halte eigentlich viel von Steffny, aber Laufstilarten sind nicht wirklich seine Stärke (auch nicht in seimem Buch).
Der Artikel ist wirklich grottenschlecht und schon seit Jahren so online :nene: .
An einer Stelle behauptet der "Lauf- und Walkingexperte" sogar: "Ballenläufer müssen dafür höher und weiter springen, was den Aufprall verstärkt."
Ich hab' bei ihm mal per E-Mail angefragt, wie er denn darauf kommt und welche Belege er für diese These hat. Zurück kam eine pampige Antwort, das sei doch offensichtlich und im Text erklärt :klatsch: .

Wenn ich Ende Oktober Lust habe, mich aufzuregen, dann sehe ich mir immer die Übertragung des Frankfurt-Marathons mit Steffnys Kommentar an. Er kriegt es jedesmal hin, der Ballenlauftechnik eins auszuwischen.

Gruß
Martin
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"Barfuß - das ist ehrlich!" (Zuschauer eines Straßenlaufs in Marburg, während ihn eine Barfußläuferin passiert)

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10.000 m (Bahn) in 45:14 (barfuß) - Kreismeisterschaften in Eschenburg-Eibelshausen, 09.10.2015
10 km (Straße) in 46:16 (barfuß) - 31. Marburger Ahrens-Stadtlauf, 29.9.2013
HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

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joejochen hat geschrieben:Du hast Recht :nick: . Halte eigentlich viel von Steffny, aber Laufstilarten sind nicht wirklich seine Stärke (auch nicht in seimem Buch). Der Artikel wimmelt nur so von Fehlern. Die Fotos sind echt schlecht.
Da wird aber Absicht hinter stecken. Natürlich wird er als ehemaliger Profi die Unterschiede kennen. "Will" die aber nicht kennen. Hat wohl was mit Marketing und persönlichen Krieg zu tun, da sein Feind, der Marquart, eben was anderes behauptet und schreibt.
Gueng hat geschrieben: Wenn ich Ende Oktober Lust habe, mich aufzuregen, dann sehe ich mir immer die Übertragung des Frankfurt-Marathons mit Steffnys Kommentar an. Er kriegt es jedesmal hin, der Ballenlauftechnik eins auszuwischen.
Hab ich auch gesehen ;) Aber wie gesagt, er muss ja das behaupten, was in seinen Büchern steht.

"Ballenläufer müssen dafür höher und weiter springen, was den Aufprall verstärkt."
Ballenläufer machen in der Regel KÜRZERE Schritte!
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MichiV hat geschrieben:Da wird aber Absicht hinter stecken. Natürlich wird er als ehemaliger Profi die Unterschiede kennen. "Will" die aber nicht kennen. Hat wohl was mit Marketing und persönlichen Krieg zu tun, da sein Feind, der Marquart, eben was anderes behauptet und schreibt.


Hab ich auch gesehen ;) Aber wie gesagt, er muss ja das behaupten, was in seinen Büchern steht.

"Ballenläufer müssen dafür höher und weiter springen, was den Aufprall verstärkt."
Ballenläufer machen in der Regel KÜRZERE Schritte!
Werde mich zu diesem Thema demnächst mal an Steffny wenden. Bisher war der E-Mail-Kontakt zu ihm immer nett. Werde berichten.

Joe
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joejochen hat geschrieben:Werde mich zu diesem Thema demnächst mal an Steffny wenden. Bisher war der E-Mail-Kontakt zu ihm immer nett. Werde berichten.

Joe
Kleiner Zwischenstand: Habe am 1.1 eine kritische, aber nette :zwinker5: E-Mail an Steffny gesendet mit folgenden vier Krirtikpunkten an seinem Artikel zum Thema Laufstilarten:

1. Mittelfußlauf (Inhalt in Stichworten: von Steffny vernachlässigt trotz geringster Verletzung beim Langstreckenlauf wegen optimaler Nutzung der natürlichen Dämpfungssysteme des Fußes; mehr als ein "Kompromiss"; sollte dies an Dr. med. "Profit" Marquardt liegen?!)

2. Vorfußlauf (Weltklasse läuft immer mehr auf dem Vorfuß; Haile stellte von Vorfuß auf Bahn auf Mittelfuß und NICHT Ferse beim Marathon um)

3. Stilartwechsel (imo falsch, Stilart während desselben Streckenprofils/ derselben Distanz zu wechseln: laufe ich Sprint, laufe ich - natürlich - auf dem Vorfuß, bin ich - schmerzfreier - Fersenläufer, wechsel ich auf der Langstrecke nicht auf Mittelfuß)

4. Fotos Laufstilarten (schlecht; sehr statisch, nicht dynamisch; Foto Mittelfußlauf eher Fersenlauf; rechter Arm baumelt auf allen Fotos herunter: Läuferdreieck unmöglich, schlechte Winkel, Kriterium Nähe Körperteile zum Körperschwerpunkt nicht erfüllt)

Schaun mer mal, ob die heutige, nette :zwinker5: Erinnerungs-E-Mail fruchtet. Ich befürchte nein.

Joe
Mein Flow ist mein Ziel!

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joejochen hat geschrieben: Schaun mer mal, ob die heutige, nette :zwinker5: Erinnerungs-E-Mail fruchtet. Ich befürchte nein.

Joe
Auch der Großkopferte Steffny mag wohl keine kritischen E-Mails - keine Antwort :frown: !

Joe
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Was ich mich das letzte Mal schon gefragt habe - und fühl dich bitte nicht angegriffen Joe, denn ich verstehe wirklich nicht worauf du mit deiner Mail hinaus willst - was erwartest du denn für eine Antwort von ihm? Dass er seine Meinung revidiert oder mögliche Fehler eingesteht? Da er zu seinem Wort steht - und das scheinbar (wenn ich das alles so mitbekomme hier) jedes Mal wieder so äußert, ist deine Kritik zu seinen Aussagen auch nur eine von vielen. Sowas bekommt er sicher täglich zu hören...
"Often it does not matter so much what we choose, but that we do choose." (Alan Cohen)

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martin_h hat geschrieben:Was ich mich das letzte Mal schon gefragt habe - und fühl dich bitte nicht angegriffen Joe, denn ich verstehe wirklich nicht worauf du mit deiner Mail hinaus willst - was erwartest du denn für eine Antwort von ihm? Dass er seine Meinung revidiert oder mögliche Fehler eingesteht? Da er zu seinem Wort steht - und das scheinbar (wenn ich das alles so mitbekomme hier) jedes Mal wieder so äußert, ist deine Kritik zu seinen Aussagen auch nur eine von vielen. Sowas bekommt er sicher täglich zu hören...
Ich hatte in den letzten Jahren schon einigen E-Mail-Kontakt mit Steffny. Immer mit Antwort, immer nett, teilweise auch kritisch meinerseits. Insbesondere wollte ich die Rivalität zu Dr. med. Marquardt herauskitzeln. Und ja, ich hatte auch gehofft, dass er erwägt, den Artikel zu überdenken und zu überarbeiten...

Joe
Mein Flow ist mein Ziel!

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joejochen hat geschrieben:2. Vorfußlauf (Weltklasse läuft immer mehr auf dem Vorfuß; Haile stellte von Vorfuß auf Bahn auf Mittelfuß und NICHT Ferse beim Marathon um)
Moin Joe,

Hailes Marathonstil sieht für mich aber nach Fersenlauf aus.

Der M-Weltrekordler rollte in Berlin bei seinem Rekordlauf auch über die Ferse ab, ebenso wie die schnellste Frau im letzten Jahr (2:18 in Chicago), s. Anhang.

Hier wurde sogar gemessen, dass bereits im Halbmarathon mehr als die Hälfte der Elite Fersenläufer sind:
"Foot strike patterns of runners at the 15-km point during an elite-level half marathon
In the top 50, which included up to the 69th place runner in actual order who passed the 15-km point at 45 minutes, 53 second (this speed represents 5.45 m x s(-1), or 15 minutes, 17 seconds per 5 km), RFS, MFS, and FFS were 62.0, 36.0, and 2.0%, respectively. "

Mit RFS/MFS/FFS = Rear-/Mid-/Fore-Foot Strike.

Als Marathoni ist Steffny natürlich auch Fersen-Fan.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming
Dateianhänge
LiliyaShobukhova.jpg LiliyaShobukhova.jpg 546 mal betrachtet 116.6 KiB
PatrickMakauBerlin.jpg PatrickMakauBerlin.jpg 675 mal betrachtet 85.69 KiB

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D-Bus hat geschrieben:Moin Joe,

Hailes Marathonstil sieht für mich aber nach Fersenlauf aus.

Der M-Weltrekordler rollte in Berlin bei seinem Rekordlauf auch über die Ferse ab, ebenso wie die schnellste Frau im letzten Jahr (2:18 in Chicago), s. Anhang.
Klar, es gibt einige Profis die Fersenläufer sind. Die Mehrheit, die Meisten sind Mittelfußläufer, siehe zahlreiche Videos! Wenn man so aufkommt, dass beim ersten Bodenkonntakt die Ferse noch in der Luft ist, ist es KEIN Fersenlaufen. Somit ist Haile definitiv kein Fersenläufer, siehe Videos, wo auch ALLE die bei Haile laufen, auf dem Mittelfuß landen:
Haile Gebrselassie Slow Motion - YouTube

Haile Gebrselassie CPC 2009 - YouTube
Und richtig, Makau ist Fersenläufer. In deinem Bild läuft neben Makau Mutai, der ist wiederum klassischer Vorfußläufer, hier siehts man noch besser:
http://mediadb.kicker.de/news/1000/1020/1200/artikel/742885/berlinmarathon1-1285523141_zoom34_crop_800x599_800x600+117+34.jpg
D-Bus hat geschrieben:
Als Marathoni ist Steffny natürlich auch Fersen-Fan.
Naja, hier sieht man, wie fast die gesamte Elite auf dem Mittelfuß läuft:
Foot strike of elite runners during the London marathon (2009) - YouTube

Weiter wie bisher, den "richtigen" Laufstil gibt es nicht ;)
Meine aktuellen Laufschuhe für Mittelfußläufer geeignet

Mein Lauf-Tagebuch

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Das ist faszinierend. In dem obigen Video setzt er links Mittelfuß auf und rechts eher den Rückfuß :haeh: Ich musste mir das ein paar mal ansehen um sicher zu sein. Habe es dann noch langsamer abspielen lassen am Computer und ein Standbild gemacht.
Wenn man so aufkommt, dass beim ersten Bodenkonntakt die Ferse noch in der Luft ist, ist es KEIN Fersenlaufen.
Du hast es ja selbst schön gesagt, schau dir mal das angehängte Bild an; Screenshot des Videos. Das erste Bild ist so ziemlich der Moment des ersten Kontakts und selbst wenn noch 2 mm Platz zum Boden sind. Mit der Fußposition bekommt er den Mittelfuß meines Erachtens nicht mehr zu erst auf den Boden.
Was mir dabei noch auffällt ist die unterschiedliche Fußhaltung: Rechts sehr angezogen und steil gestellt, links flach, fast waagerecht zu Boden.
"Often it does not matter so much what we choose, but that we do choose." (Alan Cohen)
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martin_h hat geschrieben:Das ist faszinierend. In dem obigen Video setzt er links Mittelfuß auf und rechts eher den Rückfuß :haeh: Ich musste mir das ein paar mal ansehen um sicher zu sein. Habe es dann noch langsamer abspielen lassen am Computer und ein Standbild gemacht.
Das obere Video ist ein älteres. Das untere ein aktuelles, dort kommt er eindeutig mit beiden mit den Ballen auf. Auch kann die Kameraperspektive täuschen, dazu dieses Video, wo kurz vor der Landung noch die Ferse niedriger ist, trotzdem mit dem Ballen zuerst aufgesetzt wird:
Slow motion of foot landing in marathon - YouTube

Hier eine schöne Highspeed aufnahmen der beiden führenden beim Bostonmarathon 2011:
Boston Men 2011 Men's Winner Slow Motion - World Fastest Time - YouTube
Wer jetzt noch immer behauptet, die Mehrheit kommt auf der Ferse auf, ist schlicht Blind ;)
Meine aktuellen Laufschuhe für Mittelfußläufer geeignet

Mein Lauf-Tagebuch

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MichiV hat geschrieben:Das obere Video ist ein älteres. Das untere ein aktuelles, dort kommt er eindeutig mit beiden mit den Ballen auf. Auch kann die Kameraperspektive täuschen, dazu dieses Video, wo kurz vor der Landung noch die Ferse niedriger ist, trotzdem mit dem Ballen zuerst aufgesetzt wird:
Slow motion of foot landing in marathon - YouTube

Hier eine schöne Highspeed aufnahmen der beiden führenden beim Bostonmarathon 2011:
Boston Men 2011 Men's Winner Slow Motion - World Fastest Time - YouTube
Wer jetzt noch immer behauptet, die Mehrheit kommt auf der Ferse auf, ist schlicht Blind ;)
Eineindeutige Videos :daumen: .

Joe
Mein Flow ist mein Ziel!

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joejochen hat geschrieben:Eineindeutige Videos :daumen: .
Ich weiß schon, warum ich diesen Troll auf ignore hab. Leider wird er immer wieder zitiert. Seufz.

Nun denn. Erstens kommt Sammy da oben auf der Ferse auf, wobei der offensichtlich voreingenommene Kommentator schreibt, dass das nicht gilt, weil er außen auf der Ferse aufkommt, zweitens hat Martin ja schon Bilder von Haile gezeugt, auf denen auch dieser auf der Ferse landet, drittens habe ich eine Untersuchung mittels Hochgeschindigkeitskamera (nicht unklare youtube-Filmchen) gebracht, in der 62% der 50 Führenden - also die Mehrheit! - bereits im HM Fersenläufer waren (aber eben etwa 36% Mittelfuß- und nur 2% Vorfußläufer*), und viertens kam man aus 2-5 Einzelfällen nicht verallgemeinern, siehe *.

Wer so schlau ist, auf der Basis von "viertens" Regeln aufzustellen, müsste aufgrund der Tatsache, dass der Marathonweltrekordler Fersenläufer ist, den Fersenlauf als überlegene Technik im Marathon bezeichnen. ;-)
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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D-Bus hat geschrieben:Ich weiß schon, warum ich diesen Troll auf ignore hab. Leider wird er immer wieder zitiert. Seufz.

Nun denn. Erstens kommt Sammy da oben auf der Ferse auf, wobei der offensichtlich voreingenommene Kommentator schreibt, dass das nicht gilt, weil er außen auf der Ferse aufkommt, zweitens hat Martin ja schon Bilder von Haile gezeugt, auf denen auch dieser auf der Ferse landet, drittens habe ich eine Untersuchung mittels Hochgeschindigkeitskamera (nicht unklare youtube-Filmchen) gebracht, in der 62% der 50 Führenden - also die Mehrheit! - bereits im HM Fersenläufer waren (aber eben etwa 36% Mittelfuß- und nur 2% Vorfußläufer*), und viertens kam man aus 2-5 Einzelfällen nicht verallgemeinern, siehe *.

Wer so schlau ist, auf der Basis von "viertens" Regeln aufzustellen, müsste aufgrund der Tatsache, dass der Marathonweltrekordler Fersenläufer ist, den Fersenlauf als überlegene Technik im Marathon bezeichnen. ;-)
Kenne keine genauen Statistiken zum Anteil von Vorfußläufern, Mittelfußläufern und Fersenläufern in der Weltklasse. Fakt ist für mich allerdings, dass Vorfußlauf die schnellste Stilart ist (jeder Sprinter läuft auf dem Vorfuß, geht auch nicht anders :zwinker5: ). Für den Langstreckenlauf braucht man dafür allerdings die entsprechenden körperlichen, robusten Voraussetzungen und die entsprechende Muskulatur. Fakt ist für mich auch, dass der Mittelfußlauf am wenigsten verletzungsanfällig ist, da er die natürlichen Dämpfungssysteme des Fußes optimal nutzt. Das Fersenlaufen hat für mich auch eine Berechtigung (z.B. bergab), halte ihn als grundsätzlichen Laufstil aber für zu verletzungsanfällig (keine/ kaum Nutzung der natürlichen Dämpfungssysteme des Fußes). Wer aber keine Probleme hat, soll Fersenläufer bleiben. Nicht umsonst wurden jahrzentelang die superdicken Zwischensohlen hergestellt, da das Fersenfettgewebe als Dämpfung eben nicht ausreicht. Schneller als Vorfuß oder Mittelfuß ist der Fersenlauf nicht, sondern langsamer.

Joe
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joejochen hat geschrieben:Kenne keine genauen Statistiken zum Anteil von Vorfußläufern, Mittelfußläufern und Fersenläufern in der Weltklasse. Fakt ist für mich allerdings, dass Vorfußlauf die schnellste Stilart ist (jeder Sprinter läuft auf dem Vorfuß, geht auch nicht anders :zwinker5: ).
Ja eben (Powell ist hier allerdings eine Ausnahme).

Bezogen auf Eliteläufer:
100 Meter: praktisch alle Vorfuß.
...
10000 Meter: immer noch die Mehrheit Vor-/Mittelfuß, bereits einige Fersenläufer.
21097,5 Meter: Mehrheit Fersenläufer.
...
100 Meilen: praktisch alle Ferse.

Für die normalen Hobbyläufer verschiebt sich das alles; dort läuft vermutlich bereits die Mehrheit - u.a. aufgrund der hohen Sprengung der Stabilschuhe - im 5000m-Lauf auf der Ferse.

Z. B. laut Haile liegt diese Tendenz (dass man umso mehr über die Ferse rollt, je länger die Distanz ist), daran, dass Vorfuß zwar schneller aber auch ermüdender ist.

Bisher ging ich davon aus, dass obiges allgemein bekannt ist (aber in diesem Forum findet man auch die absurdestens Beiträge). Deswegen halte ich den Titel dieses Threads für selbstverständlich ("Den "richtigen" Laufstil gibt es nicht").
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MichiV hat geschrieben:Das untere ein aktuelles, dort kommt er eindeutig mit beiden mit den Ballen auf. Auch kann die Kameraperspektive täuschen, dazu dieses Video, wo kurz vor der Landung noch die Ferse niedriger ist, trotzdem mit dem Ballen zuerst aufgesetzt wird:
Slow motion of foot landing in marathon - YouTube
Äh, also ich sehe und bekomme es ja sogar drunter geschrieben, dass der erste Kontakt (Fußposition zeigt es ja wunderbar: Zeh höher als Ferse - sogar mehrere Bilder lang) hinten außen ist. Der Kollege, der den Text drunter geschrieben hat, sagt "außen auf dem Fuß". Er lässt nur das "hinten" weg, weil seine Darlegung nicht mehr stimmen würde. Denn "außen" sieht ganz anders aus. Da hätte er in der Sagittalachse eine ganz andere Fußpositionierung; mit Sicherheit aber nicht diese gezeigte sehr gerade Positionierung.
Wie der erste Kontakt ist - ob leicht touchiert oder etwas stärker, ist doch egal. Anatomisch ist die Ferse/das Fersenbein da, wo er aufsetzt. Der Schreiber zeigt mir zwei Bilder lang, wie der Läufer einen "slight touch" mit der Ferse hat. Im "zweiten" Bild (etwa Sekunde 47/48) hat er schon deutlich mehr Ferse am Boden. Dass der "Touchdown" dann im Mittelfuß ist, ist ja klar, da hat jeder Mittelfuß-/Fersenläufer seine Standphase erreicht. Übrigens zumindest in diesem Video eindeutig kein Ballenlauf, wie er aber schreibt. Wie soll das auch funktionieren, wenn die Ferse schon leicht am Boden ist? :confused: In zwei aufeinanderfolgenden Bildern geht die Ferse von der leichten Berührung in die etwas stärkere Berührung bzw. größere Auflagefläche (Sekunden 40-49). Wie kann er da jetzt plötzlich vorn nach hinten abrollen... :confused:

Meine Gedanken dazu. Wenn mir jemand erklären kann, wie das geht, lasst es mich wissen. Ich will es ausprobieren
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D-Bus hat geschrieben: Bezogen auf Eliteläufer:
100 Meter: praktisch alle Vorfuß.
Zustimmung.
D-Bus hat geschrieben: 10000 Meter: immer noch die Mehrheit Vor-/Mittelfuß, bereits einige Fersenläufer.
21097,5 Meter: Mehrheit Fersenläufer.
Bezweifel ich.
D-Bus hat geschrieben: 100 Meilen: praktisch alle Ferse.
Bezweifel ich.
D-Bus hat geschrieben: Für die normalen Hobbyläufer verschiebt sich das alles; dort läuft vermutlich bereits die Mehrheit - u.a. aufgrund der hohen Sprengung der Stabilschuhe - im 5000m-Lauf auf der Ferse.
Bezweifel ich.
D-Bus hat geschrieben: Z. B. laut Haile liegt diese Tendenz (dass man umso mehr über die Ferse rollt, je länger die Distanz ist), daran, dass Vorfuß zwar schneller aber auch ermüdender ist.
Zustimmung. Und man braucht eine robuste Konstitution und entsprechende Muskulatur.
D-Bus hat geschrieben: Bisher ging ich davon aus, dass obiges allgemein bekannt ist (aber in diesem Forum findet man auch die absurdestens Beiträge).
Na ja, ich glaube nicht, dass deine Hypothesen oben mit Methoden der Statistik hinreichend validiert wurden (große Stichprobe, hohes Signifikanzniveau etc.).

Joe
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joejochen hat geschrieben:Bezweifel ich.
Gerne.
joejochen hat geschrieben:Na ja, ich glaube nicht, dass deine Hypothesen oben mit Methoden der Statistik hinreichend validiert wurden (große Stichprobe, hohes Signifikanzniveau etc.).
Wirklich?

"The purpose of the present study was to document actual foot strike patterns during a half marathon in which elite international level runners, including Olympians, compete. Four hundred fifteen runners were filmed by 2 120-Hz video cameras in the height of 0.15 m placed at the 15.0-km point and obtained sagittal foot landing and taking off images for 283 runners. Rearfoot strike was observed in 74.9% of all analyzed runners, MFS in 23.7%, and FFS in 1.4%."

415 Läufer: Stichprobe zu klein?
Zwei 120-Hertz-Kameras: Methode zu ungenau?
74.9% Fersenläufer: statistisch nicht signifikant?
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D-Bus hat geschrieben:
"The purpose of the present study was to document actual foot strike patterns during a half marathon in which elite international level runners, including Olympians, compete. Four hundred fifteen runners were filmed by 2 120-Hz video cameras in the height of 0.15 m placed at the 15.0-km point and obtained sagittal foot landing and taking off images for 283 runners. Rearfoot strike was observed in 74.9% of all analyzed runners, MFS in 23.7%, and FFS in 1.4%."

415 Läufer: Stichprobe zu klein?
Zwei 120-Hertz-Kameras: Methode zu ungenau?
74.9% Fersenläufer: statistisch nicht signifikant?
OK, gut gekontert. Kann ich echt nicht glauben und nicht erklären :noidea: .

Für mich ist Mittelfußlaufen einfach ökonomischer und weniger verletzungsanfällig auf der Langstrecke. Hmm, sollte man meinen Laufstil filmen, kommt da womöglich auch Fersenlauf und nicht Mittelfußlauf raus :confused: .

Joe
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Für die Beurteilung, welche Lauftechnik "richtig" ist, sind die Fußaufsatzmuster von Läufern mit Schuhen m.E. nicht relevant.
Dass das Tragen von Schuhen die Fersenlauftechnik begünstigt, ist nicht nur aufgrund der bei nahezu allen gängigen Laufschuhen vorhandenen Sprengung klar. Die Verteilung der Bodenreaktionskraft auf eine größere Fläche durch die deformierbare Schuhsohle ermöglicht es erst, bei schnellem Laufen die Ferse zuerst aufzusetzen.

Gruß
Martin
Die Laufschule Marburg
Twitter
Video-Anleitung zur Selbsthilfe bei Überpronationsproblemen

"Barfuß - das ist ehrlich!" (Zuschauer eines Straßenlaufs in Marburg, während ihn eine Barfußläuferin passiert)

Persönliche Bestzeiten

5.000 m (Bahn) in 21:39 (barfuß) - Bahnlauf des ASC Breidenbach, 6.9.2013
10.000 m (Bahn) in 45:14 (barfuß) - Kreismeisterschaften in Eschenburg-Eibelshausen, 09.10.2015
10 km (Straße) in 46:16 (barfuß) - 31. Marburger Ahrens-Stadtlauf, 29.9.2013
HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

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joejochen hat geschrieben:OK, gut gekontert. Kann ich echt nicht glauben und nicht erklären :noidea: .

Für mich ist Mittelfußlaufen einfach ökonomischer und weniger verletzungsanfällig auf der Langstrecke. Hmm, sollte man meinen Laufstil filmen, kommt da womöglich auch Fersenlauf und nicht Mittelfußlauf raus :confused: .

Joe
Gueng hat geschrieben:Für die Beurteilung, welche Lauftechnik "richtig" ist, sind die Fußaufsatzmuster von Läufern mit Schuhen m.E. nicht relevant.
Dass das Tragen von Schuhen die Fersenlauftechnik begünstigt, ist nicht nur aufgrund der bei nahezu allen gängigen Laufschuhen vorhandenen Sprengung klar. Die Verteilung der Bodenreaktionskraft auf eine größere Fläche durch die deformierbare Schuhsohle ermöglicht es erst, bei schnellem Laufen die Ferse zuerst aufzusetzen.

Gruß
Martin
Yep, die - völlig unnötige - Sprengung der meisten Laufschuhe erklärt die obigen 75% "scheinbare Fersenläufer" :daumen: ! Davon sind sicherlich nur ein Bruchteil "echte Fersenläufer" (Laufen mit Schuhen ohne Sprengung oder Barfußlaufen).

Zitat aus Laufbeschwerden.ch - das online Laufratgeberportal : Sprengung

"Eine starke Sprengung bei Ihren Laufschuhen zwingt Sie regelrecht stark auf der Ferse aufzusetzen. Man kann sagen, dass die Laufschuhe mit starker Sprengung uns also in einen unvorteilhaften Laufstil zwingen. Neben dem Fersenaufprall wird zudem die ganze Vorspannung von der Wadenmuskulatur genommen, die von Natur aus eigentlich sehr viel Energie speichern könnte."

Joe
Mein Flow ist mein Ziel!

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Schön Joe/Martin. So schließt sich der Kreis, und wir sind uns "alle" einig.

Ich weiß schon, warum ich gerne mal barfuß oder in Vibrams laufe.

Ach ja, am Rande erwähnt: vor ein paar Wochen war ich in so'nem Kurzlehrgang, ausgerichtet von New Balance. Da hieß es, dass (angeblich) alle Schuhhersteller jetzt a) die Sprengung in WK-Schuhen und Leichtgewichtstrainern reduzieren und b) die Sprengung in Stabilschuhen so lassen.

Für meine geliebten Fastwich von Saucony stimmt das auch (etwa von 10 mm in Fastwitch 4 auf 5 mm in Nr. 5, je nachdem, wen man fragt).
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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Gueng hat geschrieben:Dass das Tragen von Schuhen die Fersenlauftechnik begünstigt, ist nicht nur aufgrund der bei nahezu allen gängigen Laufschuhen vorhandenen Sprengung klar. Die Verteilung der Bodenreaktionskraft auf eine größere Fläche durch die deformierbare Schuhsohle ermöglicht es erst, bei schnellem Laufen die Ferse zuerst aufzusetzen.
Das unterschreibe ich so. In Schuhen mit Fersensprengung würde ich auch auf der Ferse landen.

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taste_of_ink hat geschrieben:Das unterschreibe ich so. In Schuhen mit Fersensprengung würde ich auch auf der Ferse landen.
Warum? Ich nicht.

Gruß
Rolli

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D-Bus hat geschrieben:....
Da hieß es, dass (angeblich) alle Schuhhersteller jetzt a) die Sprengung in WK-Schuhen und Leichtgewichtstrainern reduzieren und b) die Sprengung in Stabilschuhen so lassen.

Für meine geliebten Fastwich von Saucony stimmt das auch (etwa von 10 mm in Fastwitch 4 auf 5 mm in Nr. 5, je nachdem, wen man fragt).
Prinzipiell finde ich es ja gut, wenn die Hersteller die Sprengung reduzieren. Aber gleich von 10 mm auf 5 mm runter? Wer damit nicht rechnet und einfach mit den nachfolgern genauso weitermacht, wie bisher, den erwartet dann ein böses Erwachen...
Bild


PBs:
24.06.2012 Stadtlauf München 5km: 0:21:12
13.05.2012 Seelauf Weßling 10km: 0:43:39
02.09.2012 Altötting HM: 1:43:25

Gemeldet:
14.10.2012 Münchenmarathon

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Ich werfe mal eine aktuelle Studie (3. Januar 2012) ein. Stichworte: Verletzungsanfälligkeit und Laufstil

"Foot Strike and Injury Rates in Endurance Runners: a retrospective study" (Abstract only)

Sweat Science hat die Studie aufgegriffen und kommentiert.

=> Fersenläufer hatten in der Studie eine doppelt so hohe Verletzungsanfälligkeit wie Vorfuß-/Mittelfußläufer.

Aus eigener Erfahrung kann ich das ebenfalls bestätigen. Nach einer Sehnenansatzentzündung mit Wassereinlagerung im Sprungelenk-Fuß-Übergang (8 Wochen Pause) und nachfolgenden Leistenproblemen (4 Wochen Pause) habe ich Ende 2010 vollständig auf flache, leichte Laufschuhe und durchweg Mittel-/Vorfußlauf umgestellt (über einen Zeitraum von ca. einem halben Jahr - also nach und nach). Zugleich konnte ich meine wöchentlichen Kilometerumfänge um ca. 80% steigern - alles ohne Verletzungspausen und Zwicken!

PS: Als Hauptursache für die höhere Verletzungsanfälligkeit bei Fersenläufern wird in der Studie der Fußaufsatz vor dem Körperschwerpunkt diskutiert. Es geht also nicht unbedingt (nur) um den Bereich des Fußes beim Aufsatz, sondern vielmehr um die Position des Aufsatzes unter dem Körper. Bei Fersenläufern kommt es tendenziell häufiger zum sog. "overstriding", also dem Aufsetzen des Fußes vor dem Schwerpunkt.

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D-Bus hat geschrieben: zweitens hat Martin ja schon Bilder von Haile gezeugt, auf denen auch dieser auf der Ferse landet
Mit EINEM Fuß in EINEM Video welches auch noch alt ist.. In ALLEN neuen Videos ist eindeutig zu sehen, wie auf dem Mittelfuß gelandet wird. Außerdem, wieso berufst du dich nun doch auf diese Bilder, wenn du selber schriebst, dass diese Bilder zu ungenau sind? ;)

Und so ungenau finde ich das Youtube Filmchen gar nicht :wink:
Boston Men 2011 Men's Winner Slow Motion - World Fastest Time - YouTube

D-Bus hat geschrieben: drittens habe ich eine Untersuchung mittels Hochgeschindigkeitskamera (nicht unklare youtube-Filmchen) gebracht, in der 62% der 50 Führenden - also die Mehrheit! - bereits im HM Fersenläufer waren (aber eben etwa 36% Mittelfuß- und nur 2% Vorfußläufer*),


Ja, EINE Untersuchung, und dann auch nur als Text, wo ist das Video dazu???

Fast alle der Marathon Elite Profis sind Ballenläufer. Kann man immer wieder im TV sehen, was dank FullHD auch leicht zu erkennen ist. Auch die zahlreichen Filmchen auf Youtube sprechen eine eindeutige Sprache.
D-Bus hat geschrieben: Wer so schlau ist, auf der Basis von "viertens" Regeln aufzustellen, müsste aufgrund der Tatsache, dass der Marathonweltrekordler Fersenläufer ist, den Fersenlauf als überlegene Technik im Marathon bezeichnen. ;-)
Das ist von WK zu WK unterschiedlich. Als Haile Weltrekordler war, und er hat nicht nur einen aufgestellt, war eben Ballenlauf die "überlegene" Technik.

Abgesehen davon, Mutai ist den Marathon in 02:03:02 gelaufen, und der ist ebenfalls reiner Mittelfußläufer ;)

Du hast selber das Beispiel mit Powel gebracht, der tatsächlich Mittelfußspirnter ist. Auch er war Weltrekordler. Soll dass also heißen, dass zu diesem Zeitpunk alle auf Mittelfußspirnte umstellen müsste, da durch ein Weltrekord es ja erwiesen sei, dass das DIE überlegene Technik sei???

kann das jemand zitieren, damit D-Bus meinen Troll-Beitrag lesen kann? :wink:
Meine aktuellen Laufschuhe für Mittelfußläufer geeignet

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MichiV hat geschrieben:Mit EINEM Fuß in EINEM Video welches auch noch alt ist
Das Video, aus dem ich die Standbilder gemacht habe, hast du als Beleg dafür verwendet, dass er Mittelfuß läuft. Tut er aber nur mit einem Fuß. Kein Angriff, aber die Diskussion hast du selbst ein stückweit angeleiert, denn dann musst du deine Quelle besser wählen, wenn die dann doch nicht so eindeutig ist. So wie du es dann später gemacht hast, wenn auch das Video von Sammy Wanjiru alles andere als eindeutig war/ist. Nur weil jemand mit seinem Kommentar im Video brainwashing betreibt, was dazu gar keinen Sinn ergeben kann, wenn man sich den Abrollvorgang anschaut und der Kommentar zudem schlichtweg falsch ist, denn der Ballen kann nicht als erstens aufsetzen, wenn die Fersen schon Kontakt hatte (ich warte ja immer noch drauf, dass mir jemand sagen kann, wie das geht, wenn ich falsch liege mit meiner "Analyse"), heißt das nicht, dass das Video eindeutig ist.
Ja, EINE Untersuchung, und dann auch nur als Text, wo ist das Video dazu???
Es schreien immer alle nach Studien hier, die eh immer kritisch betrachtet werden müssen. Dann bringt einer eine und jetzt reicht auch schon keine Studien mehr. Jetzt müssen auch noch die Studien mit Videos abgesichert werden. Leute...sorry. Aber geht das nicht ein bisschen zu weit?
"Often it does not matter so much what we choose, but that we do choose." (Alan Cohen)

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Rolli hat geschrieben:Warum? Ich nicht.
Ich auch nicht. Deshalb

@ taste_of_ink:
taste_of_ink hat geschrieben:Das unterschreibe ich so. In Schuhen mit Fersensprengung würde ich auch auf der Ferse landen.
Warum? Kannst du deine Bewegungen so schlecht koordinieren und kontrollieren?

Zumindest Läufer, die das Laufen technisch einigermaßen beherrschen, sollten doch in der Lage sein, selbst zu bestimmen, wie sie laufen. Solche Läufer werden doch nicht so stark von ihren Schuhen gesteuert.

Gruß

C (der sowohl schon mit Schuhen ohne nennenswerte Dämpfung über die Ferse als auch mit dicken Stabilschuhen Vorfuß gelaufen ist)

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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martin_h hat geschrieben: Es schreien immer alle nach Studien hier, die eh immer kritisch betrachtet werden müssen. Dann bringt einer eine und jetzt reicht auch schon keine Studien mehr. Jetzt müssen auch noch die Studien mit Videos abgesichert werden. Leute...sorry. Aber geht das nicht ein bisschen zu weit?
Manche Beiträge vielleicht lieber nicht zu ernst nehmen. Du kennst doch sicher dieses Poster mit dem Alien, auf dem steht "I want to believe". Wenn Menschen an den Vor - oder Mittelfußlauf als Heilsversprechen glauben, bleibt meist jedes Bemühen um eine seriöse und sachliche Diskussion vergeblich.

Gruß

C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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martin_h hat geschrieben:Das Video, aus dem ich die Standbilder gemacht habe, hast du als Beleg dafür verwendet, dass er Mittelfuß läuft. Tut er aber nur mit einem Fuß. Kein Angriff, aber die Diskussion hast du selbst ein stückweit angeleiert, denn dann musst du deine Quelle besser wählen, wenn die dann doch nicht so eindeutig ist.
Darum das Zweite, eindeutige Video mit Haile!

martin_h hat geschrieben:Es schreien immer alle nach Studien hier, die eh immer kritisch betrachtet werden müssen. Dann bringt einer eine und jetzt reicht auch schon keine Studien mehr. Jetzt müssen auch noch die Studien mit Videos abgesichert werden. Leute...sorry. Aber geht das nicht ein bisschen zu weit?
Aber ich nicht. Ich war immer Fan der Realität, obs bei Ernährung ist oder sonst wo. Und gerade beim Fußaufsatz wäre es doch ein leichtes, einfach nur die Bilder sprechen zu lassen.
martin_h hat geschrieben: So wie du es dann später gemacht hast, wenn auch das Video von Sammy Wanjiru alles andere als eindeutig war/ist. Nur weil jemand mit seinem Kommentar im Video brainwashing betreibt, was dazu gar keinen Sinn ergeben kann, wenn man sich den Abrollvorgang anschaut und der Kommentar zudem schlichtweg falsch ist,
Stimmt, der Kommentar ist schlecht. Aber auch dazu gab es ein weiteres Video, wo die drei Pacemaker eindeutig mit dem Ballen aufkommen und später Wanjiru von der Seite zu sehen ist, das ist eindeutig. Aber nochmals werde ich die Videos nicht verlinken. Die Tendenz ist klar. Ob dass nun jemand wahr haben will, oder nicht ist egal. Jeder sollte auf sich selber hören und nicht auf Teufel komm raus den Profis nachahmen wollen.
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