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"Läufer sind die Arbeiter unter den Sportlern"

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Naja, Tiefenpsychologie und Psychoanalyse allein sind schot fragwürdig und angreifbar genug. Wenn sich dann einer - wie es hier den Anschein hat - nur eher oberflächlich mit diesen Mitteln den Sport untersucht, wird es eben schnell peinlich - hier tendenziell für den Interviewer und den Befragten. Von einem Wissenschaftler hätte ich mehr erwartet, aber die Psychoanalyse wird ja auch von einigen eher als Pseudowissenschaft gesehen. :teufel:

Nach dem Interview erwarte ich von Frankenbachs Machwerk also eher klischeetriefende Vulgärpsychoanalyse und Küchenpsychologie als interessante Analysen. Also wohl wieder was, was ich nicht lesen muss.

Gruß

C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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So viel dummes Zeug in so wenige Sätze zu verpacken, ist schon eine bemerkenswerte Leistung. :D

Neben den berechtigten grundsätzlichen Bedenken gegenüber tiefenpsychologischen Deutungen, die "DerC" schon angesprochen hat, hab ich noch weitere:
Zum einen klammert der Autor (soweit dem Interview zu entnehmen) ökologische und soziale Umweltbedingungen/Gelegenheitsstrukturen für die Wahl bestimmter Sportarten aus - was soll der Quatsch mit "Migranten und Kampfsport"? Auch die Möglichkeit, dass nicht die Persönlichkeit die Wahl der Sportart bestimmt, sondern umgekehrt auch der Sport bestimmte Aspekte der Persönlichkeit prägt, scheint ihn nicht zu interessieren.
Zudem hat er sich nicht die Mühe gemacht, die einschlägige wissenschaftliche Literatur jenseits der Tiefenpsychologie zur Kenntnis zu nehmen. In der finden sich nämlich keine überzeugenden Belege für sportartspezifische Persönlichkeitsprofile, wenngleich es auf einzelnen Merkmalen mal stichprobenspezifische Unterschiede gegeben haben mag.

Ich könnte auch kürzer schreiben: :hihi:

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:hihi: :hihi:
Schönste Küchenpsychologie!!!
Hier wird ja ausschließlich mit sozialen Stereotypen gearbeitet (die impliziten Persönlichkeitstheorien lasse ich mal aussen vor, da will ich ihm ja mal nix unterstellen) - da sind wir dann ganz schnell in noch tieferen Schubladen wie: Alle Informatiker sind Nerds, alle Frisöre schwul....
Abgesehen davon hab ich auch sofort gedacht: och nöh, nicht hier auch noch Freud bemühen und als zweites: wahnt vor Verallgemeinerungen und verallgemeinert :confused:
Nee, dass sind statements, die kein Mensch braucht!
Domborusse
Die beliebtesten Diagnosen der Orthopäden:

"Da ist nix"
"Das ist nicht schlimm"
"Das haben viele"
"Da kann man nix mehr machen"
"Ja, wir werden alle nicht jünger!"
"Dat krieje me wieder hin!!!":zwinker2:
"Das ist in 2 Wochen wieder weg!"
Von RennFuchs geklaut: "Das dürfte eigentlich garnicht wehtun"
"...ja wenn das schon so lange weh tut, dann muss das eigentlich operiert werden"
gefolgt von: ..."aber nehmen sie zur Sicherheit erstmal noch 14 lang Tage die Tabletten":klatsch:

6
Läufer können nicht gut genießen? Frankenbach irrt, denn er kennt die Wohlfühlzone um meine Hüften nicht. :D Und ein Schläger zeptergleich als Machtsymbol in besseren Kreisen? Dann sind in seiner Weltsicht Baseball-Spieler wohl echte Revoluzzer, schließlich schmeißen sie ihr Zepter weg und... laufen! :hihi:
Unmögliches erledigen wir sofort! Wunder dauern etwas länger... :D

Bild

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Verdammt ( :zwinker5: ) wenig Text für so ein umfangreiches Thema :nick: .

Was die Anderen darüber denken? Die Radfahrer (Straße) könnten für sich in Anspruch nehmen, die Helden der Arbeiterklasse zu sein. Beispielhaft sind hier die Interviews mit Walter Godefroot zu nennen, damals sportlicher Leiter des Radsportteams Deutsche Telekom/T-Mobile, was hat der doch auf die Kacke gehauen (vor allem was das Training angeht).

Knippi

8
Also ich weiß gar nicht was ihr habt.
War doch mal interessant....
Eigentlich hat er doch auch ein bischen Recht.
Dani läuft auch lieber, als den Rosenkranz zu beten.
Ich fands auch interessant, was er über die Surfer schreibt....

"Diese Athleten haben ein Lebensgefühl, das geprägt ist von Gleiten, Fließen oder Schweben, oft verbunden mit ekstatischen Hochgefühlen"
"Surfer sind Einzelsportler und viel mit sich selbst beschäftigt. "

Ich mein...das sind doch ganz neue Aspekte....
Ich werde da mal genauer hinsehen, wenn ich am Strand liege und es mir langweilig ist... :zwinker4:

:hihi:

10
Meine Lieblingssportarten sind Laufen und Ski Alpin. Skilaufen würde ich so ähnlich wie Surfen einstufen.

Jetzt habe ich natürlich ein Problem : Bin ich schizophren? Ich habe Angst!!!

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Laufsogern hat geschrieben:Also ich weiß gar nicht was ihr habt.
War doch mal interessant....
Eigentlich hat er doch auch ein bischen Recht.
Dani läuft auch lieber, als den Rosenkranz zu beten.
Ich fands auch interessant, was er über die Surfer schreibt....

"Diese Athleten haben ein Lebensgefühl, das geprägt ist von Gleiten, Fließen oder Schweben, oft verbunden mit ekstatischen Hochgefühlen"
"Surfer sind Einzelsportler und viel mit sich selbst beschäftigt. "

Ich mein...das sind doch ganz neue Aspekte....
Ich werde da mal genauer hinsehen, wenn ich am Strand liege und es mir langweilig ist... :zwinker4:

:hihi:
:hihi:
Du willst jetzt nicht wissen, welches Kopfkino ich bei den beiden Zusammenschnitten hab...
Rauchzeichen hat geschrieben:Meine Lieblingssportarten sind Laufen und Ski Alpin. Skilaufen würde ich so ähnlich wie Surfen einstufen.

Jetzt habe ich natürlich ein Problem : Bin ich schizophren? Ich habe Angst!!!
Nö, mach dir keine Sorgen: bei vielen Formen der Schizophrenie würdest du dir diese Frage wohl eher nicht stellen :D
LG
Domborusse
Die beliebtesten Diagnosen der Orthopäden:

"Da ist nix"
"Das ist nicht schlimm"
"Das haben viele"
"Da kann man nix mehr machen"
"Ja, wir werden alle nicht jünger!"
"Dat krieje me wieder hin!!!":zwinker2:
"Das ist in 2 Wochen wieder weg!"
Von RennFuchs geklaut: "Das dürfte eigentlich garnicht wehtun"
"...ja wenn das schon so lange weh tut, dann muss das eigentlich operiert werden"
gefolgt von: ..."aber nehmen sie zur Sicherheit erstmal noch 14 lang Tage die Tabletten":klatsch:

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Ich finde es schwierig, aus den paar Fetzen des Interviews zusammen zu stricken, was der Frankenbach tatsächlich erarbeitet hat- oder eben auch nicht.

Was für mich jedoch nicht zusammenpasst: Er begründet mit Freud, wie der Mensch einmal tickt. So weit so gut. Dann aber antwortet er auf die Frage, wie es mit einem Wechsel der Sportart sei, dass der Mensch sich verändere. Und so wird aus dem machtgeilen Tennisspieler der Oberklasse mit "Tennisarm" ein Läufer- also ein Malocher, der sich gerne quält? :confused: Sorry, aber das ist mir zu weit hergeholt.

Was ist mit denen unter "uns", die neben dem Laufen andere Sportarten ausüben? Fußball zum Beispiel. Da wird dann der Masochist, der stereotype Bewegungen ausübt und sich dabei schindet, zum Pseudo-Teamplayer, der in Wahrheit lieber andere für sich laufen lässt?

Ne, passt nicht. Klar, man kann eine These aufstellen und irgend einen Mist drum herum bauen. Ich kann mir eigentlich eher vorstellen, dass Frankenbach einen Verkaufshit landen könnte, weil er zwei Themen zusammenfügt, von der sich einige erhoffen, die Antwort auf die Frage "Wer bin ich" zu finden. Oder es geht um Selbstbeweihräucherung- damit meine ich die Leser, nicht den Autoren. :zwinker5:

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DerC hat geschrieben:Von einem Wissenschaftler hätte ich mehr erwartet, aber die Psychoanalyse wird ja auch von einigen eher als Pseudowissenschaft gesehen. :teufel:
Psychoanalyse ist sicherlich nicht pseudowissenschaftlich, aber wer erwartet allen Ernstes einen sachlichen Umgang beim Stern? ;) Oberflächlicher und abgedroschener kann man ein derartiges Thema nicht darstellen.

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Domborusse hat geschrieben:Alle Informatiker sind Nerds, alle Frisöre schwul....
Ja, stimmt das etwa nicht? :haeh:

Außerdem prügelt doch nicht alle auf dem armen Autor herum! Schließlich wird das Buch bei Amazon unter "Esoterik" geführt... :hihi: und diese Rubrik wiederum steht "für ein breites Spektrum verschiedenartiger spiritueller und okkulter Lehren und Praktiken" (Wikipedia).

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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Laufsogern hat geschrieben: Ich fands auch interessant, was er über die Surfer schreibt....

"Diese Athleten haben ein Lebensgefühl, das geprägt ist von Gleiten, Fließen oder Schweben, oft verbunden mit ekstatischen Hochgefühlen"
"Surfer sind Einzelsportler und viel mit sich selbst beschäftigt. "

Ich mein...das sind doch ganz neue Aspekte....
Ich werde da mal genauer hinsehen, wenn ich am Strand liege und es mir langweilig ist... :zwinker4:

:hihi:


Die Surfer sind doch treffend beschrieben :D

Funny drunk man trying to surf - YouTube

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kommt ja auch im STERN, dem kampfblatt der besserverdienenden für eine gerechtere welt.
die hatten schon immer gute leute am start : heidemann, kujau etc.................... :wink:

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faceyourtarget hat geschrieben:Psychoanalyse ist sicherlich nicht pseudowissenschaftlich.
Pauschal kann man das sicher nicht sagen, obwohl es dafür auch Argumente gibt und du einige Psychologen finden wirst, die "pseudowissenschaftlich" unterschreiben würden.

Man kann die Psychoanalyse im wissenschaftlichen Kontext verwenden, als eine für gewisse Fragestellungen möglicherweise nützliche Kulturtheorie z. B. und dann natürlich auch sehr wissenschaftlich damit arbeiten.

Aber es gibt imo gerade bei psychoanalytischen Veröffentlichungen viele, darunter auch diplomierte oder promovierte Autoren, die da eher pseudowissenschaftlich arbeiten, eben mit den wildesten Deutungen und Klischees. Bei diesen wirkt Freud dann häufig auch eher wie der Gründer einer Religion als wie ein wissenschaftlicher Pionier.

Und das das Buch dann bei Amazon unter Esoterik steht passt dann irgendwie auch ...

Gruß

C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Sehe ich genauso.

Ein moderner Psychologe, der von sich sagt, er stütze sich
Auf Sigmund Freud und C.G. Jung, den Begründern der Tiefenpsychologie. Ich habe also nichts erfunden, sondern nur das Wissen großer Theoretiker auf den Sport angewandt.
, kommt mir schon sehr suspekt vor.

Freuds Theorieen sind sicher von historischem Interesse und waren bahnbrechend. Heute arbeitet aus gutem Grund kaum jemand mehr streng nach Freud, ja, man macht sich wissenschaftlich schon lächerlich, wenn man seine Theorieen unkritisch akzeptiert.

Traumdeutung, die ganze übersexualisierte Triebtheorie mit Konzepten wie z.B. "Penisneid" bei Frauen und "Ödipuskomplex" und "Kastrationsangst" bei Männern als wesentlichen Grundkonstanten der psychischen Verfassheit von uns Menschen, das wird heute weitgehend als absurd angesehenen.
Bild
Was ist Folding@home?:geil: Mach doch mit in unserem Folding@home-Team!:geil:

Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein.
14.11.´10 Tenero M: 2:58:06 :)
13.11.´11 Tenero HM: 1:23:02
29.7.´12 Radolfzell 10k: 37:33

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@DerC:

Nur weil es Maurer gibt, die ne Wand "hinpfuschen", stellt man nicht das gesamte Maurerhandwerk in Frage oder? Natürlich ist die Psychoanalyse auch ein Feld für "Esoteriker, Wahrsager und Gaukler", aber nur, weil man den Leuten diesbezüglich auch viel erzählen kann ... sie können es eh nicht überprüfen.

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Na, da seid ihr ja in der schönsten Wissenschaftsdiskussion!
In der Psychologie gab/gibt es nämlich die Diskussion, warum sich die unterschiedlichen Richtungen nicht zusammenschließen. Grundlage war/ist die Erkenntnis, dass es nicht DIE eine Therapierichtung für DEN Klienten gibt, sondern das eine Vielzahl von Variablen einfließen müssen, um für DEN Klienten mit Der spezifischen Problematik in Der bestimmten Situation die richtigen Formen zu finden (Bei der Therapieplanung werden die Probleme des Klienten in Teilprobleme unterteilt werden und optimalerweise könnten je nach Teilproblem auch unterschiedliche Methoden eingesetzt werden)
Gescheitert ist eine Art Zusammenschluss daran, dass kein Therapeut hingeht und sagt: "hier bist du eigentlich mit deinem Problem nicht richtig, geh mal zum Verhaltenstherapeuten" und auch, dass kein Konsens bezüglich einer einheitlichen Diagnostik, Sprachreglung usw. gefunden wurde.
Tiefenanalyse mag also bei bestimmten Problematiken angezeigt sein (bei bestimmten aber auch auf keinen Fall!) und kann auch vorbereitende Erkenntnisse erbringen, die bei anderen Therapierichtungen einfließen können - man darf das alles nur nicht dogmatisch betrachten!
Gruß
Domborusse
Die beliebtesten Diagnosen der Orthopäden:

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"Das ist nicht schlimm"
"Das haben viele"
"Da kann man nix mehr machen"
"Ja, wir werden alle nicht jünger!"
"Dat krieje me wieder hin!!!":zwinker2:
"Das ist in 2 Wochen wieder weg!"
Von RennFuchs geklaut: "Das dürfte eigentlich garnicht wehtun"
"...ja wenn das schon so lange weh tut, dann muss das eigentlich operiert werden"
gefolgt von: ..."aber nehmen sie zur Sicherheit erstmal noch 14 lang Tage die Tabletten":klatsch:

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Domborusse hat geschrieben:...
Tiefenanalyse mag also bei bestimmten Problematiken angezeigt sein (bei bestimmten aber auch auf keinen Fall!) und kann auch vorbereitende Erkenntnisse erbringen, die bei anderen Therapierichtungen einfließen können - man darf das alles nur nicht dogmatisch betrachten!
...

Domborusse
*zustimm*
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