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Mittelfußlaufen, wie schafft man die Umstellung?

Mittelfußlaufen, wie schafft man die Umstellung?

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Hallo,

ich habe seit längerer Zeit Probleme mit meiner Plantarsehne bzw. dem rechten Fuß. Dazu kamen beim letzen Marathon Schmerzen im linken Knie. Ich möchte deshalb den Versuch Wagen, von meinem Fersenlauf auf Mittelfußlaufen umzustellen.

Ich habe mich schon durchs Forum gesucht und positive Berichte vom Mittelfußlaufen gelesen.

Nun habe ich heute das erste mal so ein paar hundert Meter probiert, auf dem Kleinzehenballen zu laufen bzw. zu landen. Das funktionierte an sich ganz gut, nur kam ich mir dabei sehr gekünstelt vor. So, als wäre ich ein Balletttänzer beim Laufen :)

Meine Frage. Gewöhnt man sich an den, fürs erste ungewohnten Laufstil und läuft irgendwann mal automatisch so? Oder muss man sich dann immer direkt darauf konzentrieren und bemühen, so zu laufen? Das würde ich als sehr anstrengend und spaßraubend empfinden.

Was haben die Miitelfußläufer für Tipps, wie man den Umstieg und das Laufen dann später automatisch so schafft?

Vielen Dank für Eure Erfahrungen und Tipps!

Grüße
Chris

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grischan hat geschrieben:So, als wäre ich ein Balletttänzer beim Laufen :)
Ein Balletttänzer ist ja nicht das Uneleganteste, das man sich vorstellen kann :) .
Gewöhnt man sich an den, fürs erste ungewohnten Laufstil und läuft irgendwann mal automatisch so? Oder muss man sich dann immer direkt darauf konzentrieren und bemühen, so zu laufen? Das würde ich als sehr anstrengend und spaßraubend empfinden.
Der andere Fußaufsatz wird dann schon nach einiger Zeit in Fleisch und Blut übergehen. Bei mir hat das etwa ein halbes Jahr gedauert.
Wahrscheinlich hätte ich es beschleunigen können, wenn ich mich damals schon getraut hätte, längere Strecken auf der Straße barfuß zu laufen.
Hast Du mal beobachtet, wie Du den Fuß aufsetzt, wenn Du das tust? Fühlt es sich dann für Dich noch angenehm und natürlich an, die Ferse zuerst auszusetzen, oder läufst Du automatisch auf dem Ballen?

Gruß
Martin
Die Laufschule Marburg
Twitter
Video-Anleitung zur Selbsthilfe bei Überpronationsproblemen

"Barfuß - das ist ehrlich!" (Zuschauer eines Straßenlaufs in Marburg, während ihn eine Barfußläuferin passiert)

Persönliche Bestzeiten

5.000 m (Bahn) in 21:39 (barfuß) - Bahnlauf des ASC Breidenbach, 6.9.2013
10.000 m (Bahn) in 45:14 (barfuß) - Kreismeisterschaften in Eschenburg-Eibelshausen, 09.10.2015
10 km (Straße) in 46:16 (barfuß) - 31. Marburger Ahrens-Stadtlauf, 29.9.2013
HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

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grischan hat geschrieben:
(...)

Ich habe mich schon durchs Forum gesucht und positive Berichte vom Mittelfußlaufen gelesen.

Nun habe ich heute das erste mal so ein paar hundert Meter probiert, auf dem Kleinzehenballen zu laufen bzw. zu landen. Das funktionierte an sich ganz gut, nur kam ich mir dabei sehr gekünstelt vor. So, als wäre ich ein Balletttänzer beim Laufen :)

Meine Frage. Gewöhnt man sich an den, fürs erste ungewohnten Laufstil und läuft irgendwann mal automatisch so? Oder muss man sich dann immer direkt darauf konzentrieren und bemühen, so zu laufen? Das würde ich als sehr anstrengend und spaßraubend empfinden.

Was haben die Miitelfußläufer für Tipps, wie man den Umstieg und das Laufen dann später automatisch so schafft?

(...)
Hallo,
sicherlich kann ich dir keine wirklichen Tipps geben, aber vielleicht probierst du mal ohne Schuhe zu laufen. Normalerweise schützt sich der Körper alleine vorm Fersenlauf, wenn er ohne Hilfe, ohne Schuhe läuft.
Aber ist das bei dir auch so?
Zum Testen auf einer Wiese die Schuhe ausziehen und mal ein bisschen probieren, wenns klappt dann wiederholen.
Aber Vorsicht! - das Testen kann schon wahnsinnigen Muskelkater produzieren.
Ich bin mein ganzes Leben noch nie über die Ferse gelaufen, deshalb sind meine Tipps mit Vorsicht zu genießen.
Ich laufe im Sommer oft ohne Schuhe, das stärkt den ganzen Fuß ungemein, allerdings schmerzt es mich zu Anfang auch gehörig, deshalb langsam anfangen.
Ich wähle für diese Läufe immer die Tartanbahn, abwechselnd mit den Fußball-Rasenplatzabschnitten, die Läufe selbst sind immer so 10 bis 15 km lang, aber faktisch lande ich nicht einmal auf der Ferse bei dieser Übung, auch wenn sich langsam Blasen bilden.
Weil sich schnell Blasen unter dem Fuß bilden können unbedingt mit kurzen Einheiten anfangen bis die Fußunterseite die Belastungen akzeptiert.

Bitte Vorischt bei diesem Tipp!!!

Viel Erfolg trotzdem!

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grischan hat geschrieben:.....ich habe seit längerer Zeit Probleme mit meiner Plantarsehne.....

Nach meiner Meinung eher eine schlechte Voraussetzung, um aktuell den Laufstil umzustellen. Gearde wenn Du auf dem Vorderfuß "tänzelst", wird die Sehne beansprucht. Bei Plantarsehnenproblemen habe ich es zwecks Entlastung genau umgekehrt gemacht.

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Guten Morgen,

danke für die Tipps bisher.

Schuhe zurzeit: Mizuno Wave Aero 9, Saucony München.

Tänzeln tue ich nicht, läuft sich schon ganz gut, wenn auch ungewohnt. Ich meinte nur, dass ich das Gefühl habe wenn mich jemand laufen sieht, sehe ich aus, wie ein Balletttänzer.

Lauf-ABC habe ich ehrlich gesagt noch nie gemacht, weiß aber, dass es wichtig ist. Ok, ich fange mal an. Irgendwie scheue ich mich wohl davor, weil ich denke, das muss total albern aussehen. Vielleicht probiere ich es heute das erste mal im Wald;)

Rumpfstabis mache ich 2mal pro Woche - könnte aber mehr sein, weiß ich;)

Das mit dem Aufsetzen bei Barfußlaufen habe ich probiert. Ich lande dann auf dem Zehenballen bzw. Kleinzehenballen...

Warum soll die Umstellung auf Mittelfuß bei Plantarsehnenproblemen gerade da falsch sein? So entlaste ich doch meine Ferse. Klar, die Achillessehne wird erst einmal stärker in Anspruch genommen, gewöhnt sich doch wohl an die neue Belastung, wenn man es langsam angeht, oder.

Viele Grüße
Chris

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Wegen Knieproblemen habe ich vor gut 2 Jahren meinen Laufstiel auch umgestellt und gute Erfahrungen mit Bahrfußlaufen bzw. laufen mit Bahrfußschuhen erzielt – bis ich im November vergangenen Jahres einen Totalausfall wegen Ermüdungsbruch im Mittelfußknochen hatte. Kurz gesagt Umstellung mit bedacht und gewisser Zurückhaltung schein besser zu sein als schnelle Umfangserhöhung, sonst verlagert man eine Verletzung nur in ein anderen Bereich.

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grischan hat geschrieben:
Warum soll die Umstellung auf Mittelfuß bei Plantarsehnenproblemen gerade da falsch sein? So entlaste ich doch meine Ferse.

Nein, bei der Umstellung auf Mittel- oder Vorfuß wird sie belastet. Wie gesagt, bei aktuellen Problemen wäre das keine gute Idee.

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rono hat geschrieben:Nein, bei der Umstellung auf Mittel- oder Vorfuß wird sie belastet. Wie gesagt, bei aktuellen Problemen wäre das keine gute Idee.
O.k., sie wird belastet, weil sie sich nach der Landung spannt, dabei Energie aufnimmt, und sich danach unter Energieabgabe wieder entspannt. Aber das ist Belastung in Faserrichtung, für die sie gemacht ist. Die Ursache für die Reizung der Plantaraponeurose ist ja vermutlich eher in unphysiologischem Druck quer zur Faserrichtung zu suchen, der durch eine unnatürliche Verteilung der Bodenreaktionskraft zustande kommt.
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5.000 m (Bahn) in 21:39 (barfuß) - Bahnlauf des ASC Breidenbach, 6.9.2013
10.000 m (Bahn) in 45:14 (barfuß) - Kreismeisterschaften in Eschenburg-Eibelshausen, 09.10.2015
10 km (Straße) in 46:16 (barfuß) - 31. Marburger Ahrens-Stadtlauf, 29.9.2013
HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

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grischan hat geschrieben:Ich meinte nur, dass ich das Gefühl habe wenn mich jemand laufen sieht, sehe ich aus, wie ein Balletttänzer.
Ja, Vorsicht!! siehe HIER
If you run like a prancing princess, you’re doing it wrong.
:wink:

Wirklich ganz wichtig, die Ferse setzt auf, nachdem der Vorfuß Stoß abgefangen hat.

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Aber wie hier von MichiV im anderen Thread gepostet (bei 4.55 min schön zu sehen), streicht die Ferse dann praktisch nur noch über den Boden. Nur auf dem Vorfuß bzw. den Zehen kann ich mir auch nicht vorstellen.

Aber das nun das Mittelfußlaufen bei Plantarsehnenproblemen nicht gut sein soll bringt mich nun total durcheinander. Ich dachte gerade, das auf der Ferselanden würde das Problem mit verursachen...
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