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Verwirrung um den Puls

Verwirrung um den Puls

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Hallo

Ich laufe regelmässig und bin keine Einsteigerin, aber mein Puls verwirrt mich trotzdem.
Sachverhalt:
Ich bin weiblich und 20 Jahre alt.
Mein Ruhepuls ist bei ca. 60, mein Maximalpuls bei 202.
Also hab ich mir mit dem Herzfrequenzrechner die Zeiten ausgerechnet für die Intensitäten.
Das ergibt folgende Angaben:
Regenerationstraining: ca. 132
Langsamer Dauerlauf: ca. 142
Lockerer Dauerlauf : ca. 152
Zügiger Dauerlauf: ca. 168
Tempodauerlauf , je nach Wettkampfziel: 172 bis 176
Schwellenlauf: 178 bis 186

Ich bin aber immer viel viel höher.
Wenn ich wirklich gemütlich jogge, liegt mein Puls bei ca. 160 und 165 (GEMÜTLICH= 6-6:30/km)
Sobald ich etwas schneller laufe ist er um die 170.
10 km Wettkämpfe laufe ich zwischen 192 und 198. (benötige ca. 49:26 min)

Was bedeutet das jetzt?
Was mache ich falsch?

Herzlichen Dank für eure Hilfe / Ratschläge.

Liebe Grüsse
Leichtigkeit

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Leichtigkeit hat geschrieben:Was bedeutet das jetzt?
Dass der menschliche Pulsverlauf unter Belastung nicht einfach anhand einer Formel errechnet werden kann.
Leichtigkeit hat geschrieben:Was mache ich falsch?
Es ist nicht gesagt, dass du etwas falsch machst. Der Puls ist alleinige Kenngröße nicht ausreichend, um eine qualifizierte Aussage über das Training zu treffen.
I run, therefore I am.
Weils gemeinsam einfach mehr Spaß macht: Laufen mit Freu(n)den in München - Facebook Gruppe

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@moakh

Ich bin auch der Meinung, dass ich auf den Körper hören soll. Aber es heisst ja immer, Freizeitsportler trainieren zu schnell und das möchte ich auch nicht.


@Heme45

Das war bei sehr starken Belastungen mein Höchstpuls. Also konkrekt einmal im Training Treppensprint und einmal Endspurt 10 Km-Wettkampf.

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Da du nach 10 Kilometern mit deiner Kraft so ziemlich am Ende seien solltest und dein Körper deshalb im Endspurt die letzten Körner schon im Wettkampf verbraucht hat ,wirst du im Ziel deine HFmax nicht erreichen .Rechne mal grob ca.5 bpm dazu ,dann könnte deine Rechnung vielleicht stimmen .

Verbeiße dich nicht zu sehr an den Pulszahlen im Training , nimm lieber Faktoren wie Atmung und Anstrengungsgefühl der Beine als Trainingsindikator .
Liebe Grüße aus Duisburg:hallo:


http://www.heme45.de

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OlliM40 hat geschrieben:Hört sich für mich auch nach einem tatsächlich höheren Maximalpuls an.
Da hilft nur eins - ab zum Onkel Doktor und Leistungsdiagnostik.....
Doktor?
Weil etwas nicht stimmt oder wieso schlägst du das vor?

ich finds schlüssig

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Hey

mein auch dass vermutl. dein max tats. bisle höher liegt

laut Steffny TPlan "10 km in 49 min." wäre z.B. ruhiger DL 75 % 6:00

also dein voll gelaufener 10er 4:55 (flach ?) mit 194 entsprach angenommen reali. 91 %

deine 160 bei 6:00-6:30 sind gemütlich u. entspricht den 75 %, passt

ergibt 100 % grob bei 210

ich orientier mich an folgende % (im Mittel), vorausgesetzt die 100 % passen !!
ich weiß die sind "arsch gemütlich"
ich finds super angenehm, u sie brachten mich bisher gut voran !!!
was will man mehr

regenerieren 55 %, 30-45 min., (Rad sitzend 45-50 %)
warmup u. cooldown 55-60 %, 1 km, cooldown ggf. gehen
ein- u. auslaufen 70 %, 2 km
locker lang (LJ) 70 %, 15-35 km
locker kurz 75 %, 5-10 km
TDL für M bis 85 %, 8-12 km der flotte Teil
TDL für HM bis 87 %, 5-10 km der flotte Teil
INT für M bis 88 %, 3-5x2000 bis 3x5000
INT für HM bis 90 %, 3-5x1000 bis 3x3000
M "Wettk." 85 %, halt 42 km, schwitz u. wichtig immer schön locker bleiben (Kraft & dehnen, deh...)
HM "Wettk." 90 %, "nur" 21 km, find ich anstrengender als den M
10er "Wettk." 91 %, hatt ich noch keinen, mir zu anstrengend
mein RP 21 %

es geht ja erstmal ums Prinzip
wenn dann Jahr für Jahr der Körper ne Chance hat sich den Belastungen anzupassen,
dann kann man ja piano um das 1 oder andere % steigern, falls man dann noch Lust dazu hat
z.B. einfach vornehmen eigene HM-Bestzeit pro Jahr "nur" um 5 min. zu steigern, nach 5 Jahren ??
sofern dann manche noch gscheit laufen können, ich schon, u. kommen hoffentlich noch weitere Jahre !!
ergibt pro Monat nur um 1 sec die km-Geschwindigkeit zu steigern !!!
also Geduld, nicht so schnell Geschwindigkeiten hochfahren, sonst bald Feierabend

Grüßle

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OlliM40 hat geschrieben:Da hilft nur eins - ab zum Onkel Doktor und Leistungsdiagnostik.....
Unsinn. Ab und zu mal am Limit trainieren, dann weiß man schon eine ganze Menge mehr.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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Heme45 hat geschrieben:Verbeiße dich nicht zu sehr an den Pulszahlen im Training , nimm lieber Faktoren wie Atmung und Anstrengungsgefühl der Beine als Trainingsindikator .
Unterschreibe ich voll. Lass vielleicht einmal ein paar Wochen lang den Pulszähler zu Hause und achte einfach drauf, wie du dich fühlst und wie's dir Spaß macht.
"Only that day dawns to which we are awake." - H.D.Thoreau
Meine Wettkämpfe in der km-Spiel Tabelle
Meine Lauf-Fotoalben (mit vielen Tiroler Laufstrecken)

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Mein Tipp:

Das Buch Jack Daniels, die Laufformel kaufen, zwei drei Wettkämpfe laufen um den VDOT zu bestimmen und dann mit den Steuerzeiten aus dem Daniels nach Plan trainieren. Nach Puls zu trainieren machte mich komplett verrückt :tocktock: . Jetzt trainiere ich nur noch nach Pace und die Form wird immer besser.
Beste Grüsse

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pyrrhocorax hat geschrieben:Das Buch Jack Daniels, die Laufformel kaufen, zwei drei Wettkämpfe laufen um den VDOT zu bestimmen und dann mit den Steuerzeiten aus dem Daniels nach Plan trainieren.
Die Richtung ist schon mal ganz gut, und die Running Formula kann ich uneingeschränkt empfehlen. Aber bevor man Geld ausgibt, lohnt es, erst mal das hier auszuprobieren.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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pyrrhocorax hat geschrieben:Mein Tipp:

Das Buch Jack Daniels, die Laufformel kaufen, zwei drei Wettkämpfe laufen um den VDOT zu bestimmen und dann mit den Steuerzeiten aus dem Daniels nach Plan trainieren.
Daniels erklärt auch hervorragend, warum man bei einem pulsgesteuerten Training nicht jede Trainingseinheit gleich gestalten kann. Der Puls wird durch viele Faktoren beeinflusst, wie z.B. Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Qualität des Schlafs in der Nacht zuvor, Flüssigkeitshaushalt, etc..
I run, therefore I am.
Weils gemeinsam einfach mehr Spaß macht: Laufen mit Freu(n)den in München - Facebook Gruppe

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Doktor?
Weil etwas nicht stimmt oder wieso schlägst du das vor?
Nein - was sollte denn nicht stimmen?
Was ich meine ist die Leistungsdiagnostik (Spiroergometrie) zur Bestimmung des Maximalpuls. Genauer geht es nicht.
Hier z.B. steht etwas mehr an Information.

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OlliM40 hat geschrieben:Nein - was sollte denn nicht stimmen?
Was ich meine ist die Leistungsdiagnostik (Spiroergometrie) zur Bestimmung des Maximalpuls. Genauer geht es nicht.
Das kommt sehr darauf an, wie die LD gestaltet wird. Auch bei der Spiroergometrie kann es es sein, dass der Maximalpuls nicht erreicht werden kann, weil der Kandidat dazu schon zu erschöpft ist. Die HFMAx exakt zu ermitteln, ist im Normalfall NICHT das Hauptziel einer LD. Also ist es recht schwierig zu behaupten, bzgl der Hfmax ghehe es nicht genauer.
OlliM40 hat geschrieben: Hier z.B. steht etwas mehr an Information.
Eine schöne Werbeseite, und immerhin sind die Anbieter sehr skeptisch gegenüber den Standardlactatmessungen. Was aber auch nicht bedeutet, dass sie das Optimum gepachtet haben. Sie berufen sich auf Jeukendrup, der sicher kein schlechter ist und in der Forschung möglicherweise vorne dabei. Heisst aber nicht zwingend, dass das alles ausgereift und praxistauglich ist, zumal es ja eine Menge Distanzen gibt, bei denen Fett als Energielieferant eher unwichtig ist.
Und in 5 oder 10 Jahren werden auch die Ergebnisse einese Jeukendrup möglicherweise wieder relativiert. Die Sportwissenschaft sucht seit Jahren nach zuverlässigeren Parametern zur LD bzw zur Vorhersage von Leistungen - sie scheitert dabei immer wieder: Der neueste Parameter wird immer zum besten erklärt und gehypt, nach ein paar Jahren mehren sich dann die Zweifel. Das war bei der relativen Vo2max eben so wie bei diversen Schwellenmodellen und den zugehörigen Lactatmessungen und - schätzungen.

Jeder ehrliche Sportwissenschaftler muss zugeben: Die Sportwissenschaft ist in der Leistungsdiagnostik und - prognose im Ausdauersport nicht da wo sie gern wäre. Eigentlich kann man mit jedem Modell und jeder Methode ziemlich unzufrieden sein. Aber mit solchen Aussagen
lassen sich wahrscheinlich weder gut LDs verkaufen noch Forschungsgelder einwerben. :teufel:

Gruß

C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Vielen Dank für eure Tipps.

Ich laufe gerne so wie ich mich gerade wohl fühle. Deshalb hat mich der Puls auch verwirrt, er hat etwas anderes angezeigt, was ich gefühlt habe.
Aber dann bin ich beruhigt und werde einfach den Pulsmesser in die hinterste Ecke meines Zimmer verbannen.

Liebe Grüsse
Leichtigkeit

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Also mein Senf dazu: Ich habe auch ziemlich lange immer nur nach Puls trainiert. Ich kenne meinen Maximalpuls (der bei einer Leistungsdiagnostik meiner Meinung nach nicht unbedingt genau festgestellt werden kann, im 10km- oder HM-Rennen geht das für mich besser) und habe mich an Steffnys Werten orientiert. Meistens konnte ich im Durchschnitt die Vorgaben immer erfüllen (z.B. Dauerlauf 75%HFmax bei 5:30min/km), wenn der Puls mal niedriger war, habe ich mich gefreut (und bin schneller gelaufen), war er höher, hab ich mich geärgert. Das heißt: Wirklich dran gehalten habe ich mich im Endeffekt auch nicht, sondern es hat nur meine Stimmung verändert. Totaler Blödsinn im Nachhinein.

Du hast ja jetzt schon gute Ergebnisse erzielt, also kann nicht alles falsch sein, was du machst. Als Stütze sind mehr oder weniger genaue Pulsangaben ja hilfreich, aber man kann sich auch an den Zeiten orientieren - dann richtet sich der Puls halt danach ;) Und deine Pace für nen gemütlichen Lauf (6-6:30) passt doch zu deiner 10km-Zeit. Vielleicht sind deine Trainingsbereiche einfach ein wenig verschoben? Und wie gesagt, es gibt Dutzende Faktoren, die den Puls beeinflussen. Bei mir ist er immer niedriger, wenn ich ausgeschlafen bin oder vorher viel Wasser getrunken habe.

Nur auf den Puls zu achten, kann einen auch hindern, sein tatsächliches Leistungspotential abzurufen. Ich laufe meine Wettkämpfe nur noch nach Gefühl. Der Puls ist den Formeln nach zu hoch. Da ich aber gut und ohne Einbruch ins Ziel komme, werde ich schon irgendwas richtig machen.

Natürlich laufen viele Hobbysportler viel zu schnell. Die ballern einmal in der Woche über ihre Hausstrecke und nennen es Training. Du scheinst ja aber schon ein bisschen mehr Bescheid zu wissen und trainierst ja auch differenziert. Und solange du dich nicht müde, abgeschlagen und schlapp fühlst und keine sonstigen Beschwerden auftreten, machst du alles richtig. Ich habe den Eindruck, dass häufig eine Extraportion Panik verbreitet wird, um auch ja zu garantieren, dass der Laufanfänger nicht wie blöd ins Verderben rennt, weil er übermotiviert ist.

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pyrrhocorax hat geschrieben:Mein Tipp:

Das Buch Jack Daniels, die Laufformel kaufen, zwei drei Wettkämpfe laufen um den VDOT zu bestimmen und dann mit den Steuerzeiten aus dem Daniels nach Plan trainieren. Nach Puls zu trainieren machte mich komplett verrückt :tocktock: . Jetzt trainiere ich nur noch nach Pace und die Form wird immer besser.
Dann kannst du mir sicher die Sache mit den Priority Weeks erklären. Ich habe noch 12 Wochen bis zum Wettkampf. Laut Daniels wären das aus jeder Phase 3 Wochen. Nur welche Wochen? Immer die ersten 3 Wochen aus jeder Phase? Würde mich über eine kleine Hilfestellung freuen :-)

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Hallo kaeschdin,

da muss ich dich leider enttäuschen. Was ich aus dem Daniels gelernt habe ist, dass der VDOT die Laufökonomie, die VO2max und den inneren Schweinehund wiederspiegelt und das ich aus dem VDOT, den ich aus meinen Wettkampfzeiten ableiten kann, sehr gut die Pace fürs Training ableiten kann die ich auch laufen kann. Egal wo sich meine HF zu diesem Zeitpunkt befindet. Vorher habe ich nach HF-Vorgabe trainiert und immer wenn der Puls über die vorgegebene Schwelle gestiegen ist habe ich die Geschwindigkeit vermindert, obwohl ich mich gut gefühlt habe.

Da ich Anfänger bin und keine Experimente durchführen wollte trainiere ich seit Herbst 2011 im Greif-Abo. Ich halte mich an die Pace die Peter Greif vorgibt und ignoriere die HF. Auch wenn der Puls nicht immer in dem Bereich ist, wo er lt. HF-Training sein sollte ist mir das mittlerweile egal.
Hätte ich den Daniels nicht gelesen, würde ich wohl auch beim Plan vom Greif versuchen die HF nach Plan auf Kosten der Pace zu laufen.

Aber hier gibt es einige Daniels-Spezialisten, die können dir sicher weiterhelfen.
Beste Grüsse
Antworten

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