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"Kein Wunder"

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GeorgSchoenegger hat geschrieben:Anscheinend hat sich die Lage gegenüber 2009, als ähnliche Berichte kursierten, nicht grob geändert.
Wobei mich die Berichte noch viel mehr schocken, in denen es immer wieder heißt, daß auch in der Amateurszene bis hinunter zu lokalen Dorfläufen gedopt wird. Was sind das für arme Würstchen!
Gruß vom NordicNeuling

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Renato Canova auf letsrun dazu.

"After the ridicolous investigation of the German journalist, I ask officially to AK to speak with WADA and IAAF in order to have WEEKLY TESTS WITH ALL THE KENYAN ATHLETES IN THE OLYMPIC TEAM.

And I ask to have WEEKLY TESTS with all my athletes in the top 30 in the World.

I'm tired to hear about doping, because I know all the best athletes in Kenya are clean.

But I cant exclude some European doctor, may be banned from cyclism, can try to have advantages changing sport, counting on the ignorance of the athletes for making money.

AK and IAAF must do a strong action and a deep investigation. I also ask to every athlete and/or coach that can be approached by these personages to inform immediately against them AK, the Press and all Media.

It's simply a shame that a full CLEAN AMBIENCE can be suspected of doping and that somebody can start to introduce also in this Country the worst activity connected with sport that we have in our Countries in order to make money in criminal way."

"Today in the afternoon there was in Iten a meeting between the Marathon runners for the Olympic Games, their coaches and the Kenyan responsible, David Letting. For the occasion, there was a German journalist (lady) for a German TV. I came her with my computer asking to translate the full interview of Hajo Seppelts.

At the beginning, the interview was fine. There was only the obvious possibility that also some kenyan athlete coul be doped. But, after, there was the interview with the doctor, that said "I have a great experience in blood doping in this Country".

Sorry, I can't accept something like this, because is absoulutely not possible.

I ask to Seppelts to give the name of the doctor, so he can investigated by the local Kenyan Police (because in any case these substances, or part of them, can be considered drug, and also in Kenya who traffics with them can be charged and go in jail) and, of course, by the specific antidoping Agencies (from IAAF and WADA).

A journalist must understand that an accusation like that the doctor did can provoke a very bad image for a full Country, without any proof, and this can be a big damage for all the athletes clean : ALL THE BEST KENYANS.

I know that the cost of antidoping controls every week is high. But, in the case of a doubt involving a full Nation, I think it's possible for IAAF and WADA to invest money in order to remove stupid ideas.

The full Kenyan Team for Olympics can have about 32/34 athletes. For example, alternating half of them every week, of course in a random way, starting from the beginning of June, we can have about 8-9 weeks, that means a total of about 140-150 tests. This is not very different, as quantity, with what already happens today. I explained that, in spite of what many people thinks without knowing (for that reason I call them IDIOTS), we have any week not less than 10 controls from the WADA officials, and Kenya is the Country in the world with the higher percentage of antidoping tests. In Kenya there is not a National Agency, but doctors of WADA coming from South Africa are here every week. The samples from Kenya go to the lab of Barcelona, every Friday.

So, please, quit to talk bullshits.

What do you think a doctor involved in doping can offer to somebody going to him, obviously, asking for some "aid" ? He can show his greatness in the role saying that he has a wide experience with a lot of athletes in the Country. He's a vendor, and a vendor of doping must be denounced, because in this case the professional secret cant exist.

Also for the other idiots thinking I can hide something because Italian, I can answer I don't think all Germans are Nazi or all Norwegian go to kill 77 people for defending the National values. But, if your way of thinking is that one, I understand because Nazis and killers of 77 people can exist."

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NordicNeuling hat geschrieben:Wobei mich die Berichte noch viel mehr schocken, in denen es immer wieder heißt, daß auch in der Amateurszene bis hinunter zu lokalen Dorfläufen gedopt wird. Was sind das für arme Würstchen!
:klatsch: Heftig! Ist doch der reinste Selbstbetrug!

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cantullus, bist du Abmahnanwalt? :P Ich bin platiumsoul dafür dankbar, dass er das gepostet hat (mit Quellenangabe), denn Canova ist ein Mann mit Ahnung und Einfluss. Besonders verwundert bin ich über die Aussage, dass es mindestens 10 Kontrollen pro Woche gibt, das steht doch im krassen Gegensatz zu der Aussage der Reportage. Da muss einer auf jeden Fall falsch liegen. Selbst wenn man bedenkt, dass manche Reporter ihre Geschichte nochmal um 10% aufbauschen, damit es spannnender, sensationeller, dramatischer wirkt, macht sie mir nicht den Eindruck, dass das alles erfunden war.
Und alle Fragen offen

"I thought they said Rum!"

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NordicNeuling hat geschrieben:Wobei mich die Berichte noch viel mehr schocken, in denen es immer wieder heißt, daß auch in der Amateurszene bis hinunter zu lokalen Dorfläufen gedopt wird. Was sind das für arme Würstchen!
Irisanna hat geschrieben: :klatsch: Heftig! Ist doch der reinste Selbstbetrug!


Für die Leutchen dort ist Erfolg im Laufsport doch ein probates
Mittel, die Familien zu ernähren oder sozial besser zu stellen.
Dadurch ist die Versuchung gerade des sportlichen Unterbaus, sich mit Mitteln
nach oben zu puschen doch besonders hoch. Oder glaubt jemand die Kenai Läufer verfolgen Ziele im olympischen Geiste???

Ist doch auch bei uns nichts anderes, da wird in der Hauptvolkssportart Fußball auch bis in die unterste Kreisklasse fitgespritzt und wer weiß was noch eingeworfen und so mancher Läufer schmeißt sich was ein um bei seinem Dorflauf die AK zu gewinnen.

Threads in diesem bomfortionellen Forum darüber gibt es zu hauf.
"Wer eher klein ist, braucht sich nicht so weit zum Schnürsenkel bücken"
aus Sander L. "Große Worte" 1896, Kapitel 3, Seite 531
Bild

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Es gibt keine wöchentlichen Kontrollen, er fordert sie aber ein damit bewiesen werden kann dass die Spitzenläufer sauber sind.

Und ich glaube eher dass die Apotheke in dem Beitrag, sowie der Arzt eher ein wenig Werbung mit den großen Stars wie Makau machen um ihren Mist zu verkaufen. Bildchen vom Weltrekordler aufhängen, beteuern dass er guter Kunde ist und schwupp...leichtgläubige Weiße kaufen für viel Geld um genauso schnell zu werden wie Makau. DAS muss es sein, das Geheimnis der Kenianer.

Hätten sie die Schule von Colm O'Connell noch ein wenig mehr gefilmt hätten sie auch gesehen dass die kleinen Kinder da 12-13 mal die Woche trainieren.

So einen Beitrag könnte man doch in jedem Land der Erde drehen. Man geht ins Land xyz, sucht ein paar Bodystores ab (das war es schon eher als eine Apotheke, stand ja nur Protein und sonstiges Zeug rum) und fragt überall mit versteckter Kamera nach Doping. Irgendwann bekommt man es, dann sucht man sich ne Sportart raus in der die Einheimischen dieses Landes xyz gut sind und das Geheimnis ist gelöst warum dies der Fall ist.Top Journalismus.



Fragt mal die Leute in Kenia ob sie (mindestens) 150 Dollar für ne Monatsration Epo überhaben. Die werden euch auslachen denn die meisten müssen leider mit ungefähr 50 Dollar ihre xx köpfigen Familien versorgen.

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platinumsoul hat geschrieben:Es gibt keine wöchentlichen Kontrollen, er fordert sie aber ein damit bewiesen werden kann dass die Spitzenläufer sauber sind.
Das hatte ich jetzt aber anders verstanden:
This is not very different, as quantity, with what already happens today. I explained that, in spite of what many people thinks without knowing (for that reason I call them IDIOTS), we have any week not less than 10 controls from the WADA officials, and Kenya is the Country in the world with the higher percentage of antidoping tests. In Kenya there is not a National Agency, but doctors of WADA coming from South Africa are here every week. The samples from Kenya go to the lab of Barcelona, every Friday.

"I thought they said Rum!"

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NordicNeuling hat geschrieben:Wobei mich die Berichte noch viel mehr schocken, in denen es immer wieder heißt, daß auch in der Amateurszene bis hinunter zu lokalen Dorfläufen gedopt wird. Was sind das für arme Würstchen!
Irisanna hat geschrieben: :klatsch: Heftig! Ist doch der reinste Selbstbetrug!

Einmal einen nicht-nennenswerten Erfolg zu haben, steht offenbar immer noch vor dem Aspekt der Gesundheit. Einmal auf dem Dorf-Podest ganz oben stehen, da kann man schon mal über mögliche Folgen hinwegsehen :klatsch:

Die Situation finde ich in Die tägliche Dröhnung gut dargestellt und es ist immer wieder erschreckend, wie weit das ganze Thema geht. Denn es beginnt schon im Nachwuchssport, wie uns an anderer Stelle gezeigt wird...
"Often it does not matter so much what we choose, but that we do choose." (Alan Cohen)

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Peter7Lustig hat geschrieben:Das hatte ich jetzt aber anders verstanden:
Der Unterschied ist, dass der IAAF-Direktor behauptet, in Kenia gäbe es keine Blut-Tests, wohingegen Canova lediglich von Doping-Tests spricht. Dass ein Coach weiß, dass die Proben jeden Freitag nach Südafrika fliegen, ist nebenbei auch interessant.

Ich glaube zwar auch, dass es in Deutschland (und in vielen anderen Ländern) zwielichtige "supplement"-Shops gibt, aber dass man dort echtes EPO kaufen kann, würde mich doch überraschen. Der Shop in Nairobi gehört zur "healthy u"-Kette, und sollte anhand der Außenaufnahmen leicht identifizierbar sein.

Ich glaube andererseits auch nicht, dass man mit dem "Ausheben" eines einzelnen Ladens, oder der Verhaftung des gezeigten Doping-Arztes das Problem in den Griff bekommen könnte. Das Problem sind auch nicht "korrupte Afrikaner", das wirkliche Problem sind wohl europäische Trainer und Manager, die damit ihr Geld verdienen. Man schaue sich nur mal an,

Es würde wohl niemand behaupten, dass die Überlegenheit der Ostafrikaner allein auf Doping zurückzuführen ist - schon allein aus dem Grund, dass natürlich auch Europäer und Amerikaner dopen können. Die "Explosion" der Marathonzeiten in den letzten paar Jahren ließe sich damit aber zumindest teilweise erklären.

Renato Canova's Beiträge lese ich mit Interesse, aber auch mit mehr und mehr Skepsis. Es ist schon bemerkenswert, dass sich ein Weltklasse-Trainer regelmäßig im Forum von Letsrun.com zu Wort meldet, und manchmal hat er wirklich faszinierendes zu erzählen - so wie wohl auch ein Johan Bruyneel interessantes aus der Welt des Radsports zu erzählen hätte. Ihm seine stoische Behauptung, EPO würde bei Kenianern ohnehin nicht wirken, sowie seine hanebüchenen Begründungen diese These als Ausdruck unschuldiger Naivität durchgehen zu lassen, fällt nicht leicht.

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NordicNeuling hat geschrieben:Wobei mich die Berichte noch viel mehr schocken, in denen es immer wieder heißt, daß auch in der Amateurszene bis hinunter zu lokalen Dorfläufen gedopt wird. Was sind das für arme Würstchen!
Definiere Doping in der Amateurszene.

Rote Beete Saft?
Asthmaspray?
Nasenspray?
Nasenpflaster?
Coffein Tabletten?
Red Bull?
Pott Kaffee?

Ich kann mir immer noch schwer vorstellen, dass sich Leute vor dem Dorflauf zu Hause auf dem Sofa eine Eigenblut-Infusion legen.

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platinumsoul hat geschrieben:Es gibt keine wöchentlichen Kontrollen, er fordert sie aber ein damit bewiesen werden kann dass die Spitzenläufer sauber sind.

Und ich glaube eher dass die Apotheke in dem Beitrag, sowie der Arzt eher ein wenig Werbung mit den großen Stars wie Makau machen um ihren Mist zu verkaufen. Bildchen vom Weltrekordler aufhängen, beteuern dass er guter Kunde ist und schwupp...leichtgläubige Weiße kaufen für viel Geld um genauso schnell zu werden wie Makau. DAS muss es sein, das Geheimnis der Kenianer.

Hätten sie die Schule von Colm O'Connell noch ein wenig mehr gefilmt hätten sie auch gesehen dass die kleinen Kinder da 12-13 mal die Woche trainieren.

So einen Beitrag könnte man doch in jedem Land der Erde drehen. Man geht ins Land xyz, sucht ein paar Bodystores ab (das war es schon eher als eine Apotheke, stand ja nur Protein und sonstiges Zeug rum) und fragt überall mit versteckter Kamera nach Doping. Irgendwann bekommt man es, dann sucht man sich ne Sportart raus in der die Einheimischen dieses Landes xyz gut sind und das Geheimnis ist gelöst warum dies der Fall ist.Top Journalismus.



Fragt mal die Leute in Kenia ob sie (mindestens) 150 Dollar für ne Monatsration Epo überhaben. Die werden euch auslachen denn die meisten müssen leider mit ungefähr 50 Dollar ihre xx köpfigen Familien versorgen.
Da werden sich schon Personen finden die das ganze finanzieren, ich denke wenn man mehr Einblick in dieses System hätte, dann würde mehr als erschrecken.

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Porridge hat geschrieben:Ich glaube zwar auch, dass es in Deutschland (und in vielen anderen Ländern) zwielichtige "supplement"-Shops gibt, aber dass man dort echtes EPO kaufen kann, würde mich doch überraschen.
So schwierig ist das nicht an das Zeug ranzukommen, ein Arbeitskollege meines Vaters (begeisterter Rennradfahrer) hat das einmal zum Selbstversuch einfach von einem befreundeten Arzt gekriegt und war recht angetan von der Wirkung (nein, er hat es nicht im Wettkampf ausprobiert, aber er konnte wieder mit seinen jüngeren Radkollegen über die Pässe mithalten). In Österreich ist diese Weitergabe was ich weiß mittlerweile ein Straftatbestand, aber jedenfalls haben Ärzte KEIN Problem, da dran zu kommen.

Es wird aber in dem Zusammenhang zuviel von EPO gesprochen; Tatsache ist, dass EPO zwar nett in der Anwendung ist; es gibt aber immer noch das gute alte Eigenblutdoping, das im Gegensatz zu EPO-Mitteln im Labor kaum nachweisbar ist (maximal über evtl. Spuren von Weichmachern im Blut von den Schläuchen). Blutdoping benötigt gerade einmal das Infusionsbesteck und eine Zentrifuge - ok, die ist teuer, aber wie man im Fall Matschiner gesehen hat rechnet sich sowas offenbar bereits für ein Dutzend Athleten. Der einzig halbwegs verlässliche Hinweis sind Analysereihen, wo die Hämatokritwerte eine Athleten über längere Zeit beobachtet werden - und hier liegt eben die Schwachstelle des Kontrollsystems außerhalb von Nordamerika und Europa.
Eventuell könnte die WADA einmal online verfügbar machen, für welche der gelisteten Athleten nun Analysereihen vorleigen und für welche nicht? Man müsste ja gar nicht die Ergebnisse dazuschreiben (Datenschutz), sondern einfach, ob es eine Reihe gibt.
"Only that day dawns to which we are awake." - H.D.Thoreau
Meine Wettkämpfe in der km-Spiel Tabelle
Meine Lauf-Fotoalben (mit vielen Tiroler Laufstrecken)

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_tom888 hat geschrieben:Definiere Doping in der Amateurszene.

Rote Beete Saft?
Asthmaspray?
Nasenspray?
Nasenpflaster?
Coffein Tabletten?
Red Bull?
Pott Kaffee?

Ich kann mir immer noch schwer vorstellen, dass sich Leute vor dem Dorflauf zu Hause auf dem Sofa eine Eigenblut-Infusion legen.
Schau dir den einen Link an, den ich gepostet habe (Die tägliche Dröhnung), da erzählt dir ein Doper, was er für seine Amateurwettkämpfe nimmt und wie er's macht. Alles aus erster Hand. Danach bedarf es keiner Definition mehr :zwinker5:
"Often it does not matter so much what we choose, but that we do choose." (Alan Cohen)

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cantullus hat geschrieben:Leider nicht, die verdienen sich ihr Geld einfacher als ich :zwinker5:
Gott sei Dank nicht- in dem Fall wird das Geld mit einem verdorbenen Charakter verdient- und den hast du nicht. :zwinker5:

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Peter7Lustig hat geschrieben:cantullus, bist du Abmahnanwalt? :P .........
Irisanna hat geschrieben:Gott sei Dank nicht- in dem Fall wird das Geld mit einem verdorbenen Charakter verdient- und den hast du nicht. :zwinker5:
:confused:
Wie darf ich das denn jetzt verstehen?

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NordicNeuling hat geschrieben:Wobei mich die Berichte noch viel mehr schocken, in denen es immer wieder heißt, daß auch in der Amateurszene bis hinunter zu lokalen Dorfläufen gedopt wird. Was sind das für arme Würstchen!
"Immer wieder", ja? Ich entsinne mich da spontan nur an...
martin_h hat geschrieben:Die Situation finde ich in Die tägliche Dröhnung
...den ich, vorsichtig formuliert, für großen Quatsch gehalten habe. Präsentiert wurde ein einziger, reichlich wichtigtuerischer, Läufer und eine Menge Vermutungen. Den Bericht fand' ich hanebüchen.
_tom888 hat geschrieben:Ich kann mir immer noch schwer vorstellen, dass sich Leute vor dem Dorflauf zu Hause auf dem Sofa eine Eigenblut-Infusion legen.
Erstens das. Zweitens sind "echte" Dopingpräparate teuer und nicht unbedingt easy in der Anwendung. Und drittens kommt jemand, der sich mit drei, vier Trainingseinheiten in der Woche begnügt überhaupt nicht auf die Idee, zu dopen. Der ist beschäftigt genug damit, genug Zeit zu finden, um sein Training hinzukriegen. Diese Berichte suggerieren immer, dass es einen Haufen Präparate gäbe, die man oder frau nur einzuschmeißen bräuchte und schon ist man der King des Sportplatzes. Aber ganz so einfach ist das nicht. Ich weiß, dass das Gegenteil kaum zu beweisen ist, aber "Doping" im Sinne von Blutdoping oder der Anwendung von Steroiden oder Epo würde ich beim Dorflauf in sicher nicht mehr als einem von tausend Fällen vermuten. Und bitte, wenn jetzt wieder jemand mit Schmerzmitteln loslegt oder was weiß ich... das ist ein bisschen was, für den Kopf und idR nicht verboten - und unterm Strich vermutlich weniger wirksam als ein Sich-bekreuzigen vor dem Start.

Weder schnell, noch ausdauernd: 53,77 / 1:56,54 / 2:31,04 / 3:58,65

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Die Situation finde ich in Die tägliche Dröhnung ...
...den ich, vorsichtig formuliert, für großen Quatsch gehalten habe. Präsentiert wurde ein einziger, reichlich wichtigtuerischer, Läufer und eine Menge Vermutungen. Den Bericht fand' ich hanebüchen.
Ja, Tenor war doch:
Wir haben im Internet nach Freizeit-Läufern gesucht, die "dopen". Nur der eine hat sich gemeldet ...
Normale Menschen schlussfolgern: Es gibt nicht so viele
Journalisten schlussfolgern: Die anderen trauen sich nicht. Es ist ein Sumpf.

Und weil sie keinen Läufer gefunden haben, haben sie Bilder vom Triathlon gezeigt und über Body-Builder berichtet ...

Back to Topic:
Nach den Vorfällen beim Radfahren fällt schwer es zu glauben, dass alle diese Leistungsexplosion der Ostafrikaner ohne Doping zustande gekommen sind.
Aber die Kosten für das Doping sind imho ein gutes Argument gegen organisiertes Doping in Afrika.

Eigentlich ist doch organisiertes Doping eher eine Sache von "reichen" Erst-Welt-Bewohnern oder staatlich geförderten Sportlern der aus (ehemals) sozialistischen Staaten.

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Die "Leistungsexplosion" hat auch viel damit zu tun, dass die Afrikaner erst relativ spät zum Marathon gefunden haben. Da war halt noch viel Potential da, während die Ergebnisse im Bahnlauf jetzt nicht wirklich besser geworden sind. Der 5000 und 10000m WR von Bekele steht noch recht sicher.

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Rauchzeichen hat geschrieben:Eigentlich ist doch organisiertes Doping eher eine Sache von "reichen" Erst-Welt-Bewohnern oder staatlich geförderten Sportlern der aus (ehemals) sozialistischen Staaten.
Das ist glaube ich inzwischen irrelevant. Die Ausrüstung für Blutdoping kostet nicht mehr als ein Sieg bei einem größeren Städtemarathon einbringt (da rede ich nicht von Berlin oder London). Man war auch jahrelang davon ausgegangen, dass bei uns in Österreich kein organisiertes Doping stattfinden würde, weil zu klein ... denkste.
Das Enthüllungsbuch des überführten Dopingdealers Stefan Matschiner • Chronik

Warum jeder davon ausgeht, dass beim Radsport 90% gedopt sind, aber beim Laufen nicht, weiß ich nicht - ein guter Läufer kann jedenfalls mehr verdienen als ein guter Radler.

Abgesehen davon schaue ich mir aber immer noch gern Laufveranstaltungen und Radrennen an.

Dass bei Hobbyläufern viel Blut-gedopt wird (im Sinne von EPO oder Eigenblut) glaube ich nun wirklich auch nicht, sehr wohl denke ich dass Amphetamine zum Einsatz kommen (sind ja praktisch allgegewärtig), und daneben steht eher Medikamentenmissbrauch im Vordergrund (Schmerzmittel), auch nicht unbedenklich aber mit seinem eigenen Körper kann ja jeder machern was er will. Das ist aber ein gesellschaftliches Phänomen, das nicht nur den Sport betrifft. Jeder will dass sein Körper und Geist perfekt "funktionieren" und wenn nicht dann wirft man halt was ein.
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Warum jeder davon ausgeht, dass beim Radsport 90% gedopt sind, aber beim Laufen nicht, weiß ich nicht - ein guter Läufer kann jedenfalls mehr verdienen als ein guter Radler.
Vermutlich weil um die gedopten Radler der größte Zirkus veranstaltet wurde ...

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alsterrunner hat geschrieben:Zweitens sind "echte" Dopingpräparate teuer und nicht unbedingt easy in der Anwendung.


Wie erklärt sich dann der Inhalt meines zweiten Links zu dem es auch die entsprechende Studie gibt, dass das Doping im Nachwuchsalter losgeht? Sie schmeißen ein und wissen nicht mal was, aber bekanntlich haben sie kein Geld :confused: Der Kollege, der in dem Beitrag spricht, weiß leider - oder Gott sei Dank - wovon er redet.

Und drittens kommt jemand, der sich mit drei, vier Trainingseinheiten in der Woche begnügt überhaupt nicht auf die Idee, zu dopen.
Warum nicht? Gerade dann kommt er auf die Idee!! Wenn er so wenig Zeit hat, dann sucht er sich Wege, wie er ausgefallene Trainingszeit kompensieren kann und trotzdem besser wird um seine viel zu hochgesteckten Ziele zu erreichen. :zwinker5: Und genau dann geht es um verbotene Substanzen, Grauzonen etc. Natürlich wird in dem Beitrag nur einer "interviewt". Ein Doper meldet sich selten freiwillig. Die Studien, in denen das Doping und seine Dunkelziffern dargestellt werden oder die, wo es um illegale Substanzen fernab des Sports geht, bedienen sich einem arg ausgeklügelten Fragebogen, denn ein Doper sagt nicht offen, das er dopt. Auch nicht in anonymen Fragenbogen aus Angst, dass es doch "irgendwie" rauskommt. Ich erinnere mich, wie mir mein Gendoping-Prof., der da auch in dem zweiten Link interviewt wird, von der "Zeremonie" erzählte, wie solche Fragebögen beim IM Frankfurt verteilt und angenommen wurden :D Ich weiß gar nicht, ob die Studie schon veröffentlicht ist. Gar nicht so einfach einen guten Rücklauf zu bekommen :zwinker5:

aber "Doping" im Sinne von Blutdoping oder der Anwendung von Steroiden oder Epo würde ich beim Dorflauf in sicher nicht mehr als einem von tausend Fällen vermuten.
Da gehe ich voll mit dir mit. Aber schau dir mal die Liste der verbotenen Mittel an. Da stehen "3-4 Sachen mehr" drauf als deine genannten Verfahren oder Substanzen. :zwinker5: Und die stehen da zu recht, denn offensichtlich sind sie in dem dort genannten Maße leistungssteigernd. Die Einnahme der Substanzen sind kein Kavaliersdelikt sondern Betrug in höchstem Maße. Betrug in Bezug auf sich selbst, aber vor allem Betrug in Bezug auf seine Mitmenschen.
"Often it does not matter so much what we choose, but that we do choose." (Alan Cohen)

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martin_h hat geschrieben:Die Einnahme der Substanzen sind kein Kavaliersdelikt sondern Betrug in höchstem Maße. Betrug in Bezug auf sich selbst, aber vor allem Betrug in Bezug auf seine Mitmenschen.
Also Betrug an sich selbst würde ich unterschreiben. Betrug am Mitmenschen - ? Ich finde das auch nicht ok, aber ist in meinen Augen auch nicht ärger als wenn die jungen Leute sich ab Freitagabend die Partydrogen einwerfen (sind wohl die selben Präparate) damit sie bis Sonntag früh durchhalten. Es wird ja eigentlich niemand geschädigt außer evtl der eigene Körper, und das will ich keinem verbieten.

Bei den Spitzensportlern ist das was anderes, die laufen tatsächlich um Ehre und Geld und Titel. Aus meiner Sicht wird man das Problem zwar nie in den Griff kriegen, da ist die Medizin leider schneller - aber zumindest würde ich mir erwarten, dass für Spitzenathleten von überall auf der Welt die selben Regeln gelten.
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GeorgSchoenegger hat geschrieben: Warum jeder davon ausgeht, dass beim Radsport 90% gedopt sind, aber beim Laufen nicht, weiß ich nicht - ein guter Läufer kann jedenfalls mehr verdienen als ein guter Radler.
Das kann mal so sein. Aber im Laufsport findest du keinen Wasserträger, der mehrere 100000 im Jahr verdient.

Bin mir recht sicher, dass kein deutschere Laufprofi in den letzten Jahren jemals so viel verdient hat wie ein Ulrich zu Glanzzeiten oder ein Tony Martin jetzt.

Wenn man eine top20 der Verdienste der Ausdauersportler in D aufstellen würde, dann wäre in den letzten Jahren da vielleicht mal in 1-2 Jahren Mikitenko dabei gewesen - als einzige Läuferin. Radsportler wären es einige mehr gewesen, dazu Leute wie Neuner etc.

Schau dir mal die Etats der Profiteams an und die Etats von Leichtathletikvereinen ... dann kriegst du vielleicht so ein wenig mehr Gefühl für die Summen.

In der Leichtathletik gibt es Leute, die verdienen 15000 $ im Jahr und bezeichnen sich als Profis.

15000 $ reicht einigen Amateurradfahrern nicht mal für die Ausrüstung.

Das zum Geld. Dazu kommt dass es im Radsport eben klar andere anforderungen gibt als im Langstreckenlauf, dazu andere Strukturen und eine andere Kultur.

Man kann von den angeblichen 90% Dopern im Radsport keine Zahl für den Laufsport herleiten.

Gruß

C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Also meine Gedanken zu "Kenia" und "kein Geld zum Dopen" sind folgende:

Meist sichten "Manager" Talente und versorgen diese auch mit "Nahrungsergänzungsmitteln" :zwinker5:

Dazu kommt, das 4-3-klassige Läufer aus Afrika durch z.B. Europa "touren" und sich mit kleineren
Prämien, das nötige Geld besorgen, um dann in Afrika wieder die Präparate zu kaufen. Es
ermöglicht ihnen dann von der 3 in die 2 oder gar 1ste Liga aufzusteigen.

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sounds legit, ohne einen einzigen Beweis. Ganz schön mutig so ein Generalverdacht. Warum schreibt man so eine Hirngrütze nur weil es evtl. logisch sein könnte?

Das meinte Herr Canova übrigens mit Deutschland und den Nazis oder Norwegen und den Massenmördern. Nur weil 1-2 Leute ihren rechten Arm nicht runterkriegen heißt es noch lange nicht, dass das Gang und Gebe ist.

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Sven K. hat geschrieben: Dazu kommt, das 4-3-klassige Läufer aus Afrika durch z.B. Europa "touren" und sich mit kleineren
Prämien, das nötige Geld besorgen, um dann in Afrika wieder die Präparate zu kaufen. Es
ermöglicht ihnen dann von der 3 in die 2 oder gar 1ste Liga aufzusteigen.
Eine schöne Geschichte, und woher hast du die? Gerade ausgedacht? :confused:
platinumsoul hat geschrieben:sounds legit, ohne einen einzigen Beweis. Ganz schön mutig so ein Generalverdacht. Warum schreibt man so eine Hirngrütze nur weil es evtl. logisch sein könnte?
Seppelt will sich eben profilieren. Das Interview auf DLF mit ihm habe ich mittlerweile gehört, es ist wirklich erbärmlich. Er hat so gut wie nix, leitet daraus dann aber mit sehr gewagten Schlüssen ab, dass in Kenia Doping sehr weit verbreitet sei. Leider ist das auch ein typisches Zeichen, wie weit das Niveau des Journalismus in D im Allgemeinen und speziell der ARD heruntergekommen ist. :motz:

Und warum wird nicht mal intensiv in Deutschland recherchiert? Läge für Seppelt doch nah? Schließlich gibt es hier eine lange Dopingtradition, und die besten Disziplinen der deutschen Leichtathletik sind die, in denen man nachweislich sehr von Doping profitiert: Die Wurfdisziplinen und der Mehrkampf.

Aber dass eine Heidler weiter wirft als die Ex-Doperin Lysenko und auch weiter als Lysenko, als die nachweislich gedopt war, wird einfach akzeptiert. Ebenso über 70m von Harting, fast 22m von Storl oder eine Linda Stahl, die überraschen den EM-Titel holt.

Es sind ja deutsche Medaillen, da fragt man dann lieber nicht so genau nach und hält lieber die Legende hoch, dass die deutschen AthletInnen am besten kontrolliert würden.

Lieber verdächtigt man eine Jelimo, bei der entscheidende Gründe für die Leistungsschwankungen bekannt sind, die nix mit Doping zu tun haben, oder die kenianischen Marathonläufer, bei denen auch jede Menge solche Gründe da sind.

Das Schlimme darin ist, dass von Leuten wie Seppelt der Eindruck erweckt wird, Doping sei entscheidend, um vorne mitzuhalten. Die Idee, dass gutes Training und harte Arbeit viel wichtiger sind, fällt unter den Tisch - jedenfalls, wenn es nicht um deutsche WerferInnen geht. Und damit wird eine gefährliche und falsche Botschaft gesendet, nämlich, die das Doping der Entscheidende Faktor sei und es ohne nicht ginge.

Genau diese Idee, dass nämlich fast alle anderen dopten, kann dann im Extremfall - genügend verführbare Sportler vorausgesetzt -, wie wir im Radsport gesehen haben, dazu führen, dass wirklich ein sehr hoher Prozentsatz dopt.

Dagegen sendet ein Canova eine ganz andere Botschaft: "Kümmer dich nicht darum, was die anderen (regelwidriges) machen, vertrau auf Dein Training, vertraue darauf, ohne Nährungsergänzungsmittel und Doping deine Ziele erreichen zu können." Wenn eine solche Botschaft von genügend Trainern, Managern und AthletInnen ernsthaft verbreitet und angenommen wird, dann wird auch weniger gedopt. Dagegen fördert Seppelts Botschaft eher das Doping.

Die Idee, dass eine Jelimo ihren Olympiasieg 2008 in erster Linie Doping zu verdanken hätte, ist für jeden, der Ahnung von dem Sport hat, absurd. Wenn man 18jährige Mädels mit etwas Doping einfach zu OlympiasiegerInnen machen könnte, dann hätte Jelimo nicht gewonnen, weil einige 18jährige aus USA, England, D, Russland etc vor ihr ins Ziel gekommen wären. Denn wenn es so einfach wäre, würde diese Methode in Ländern mit besserer medizinischer Versorgung und langer erfolgreicher Dopingtradition natürlich auch genutzt.

Natürlich weiß ich nicht, ob Jelimo oder andere KenianerInnen nicht dopen. Aber da bisher sehr wenige Ostafrikaner überführt wurden und es jede Menge Tests gibt und gab, zudem jede Menge anderer Erklärungen für die guten Leistungen jkann ich nicht einfach schließen, dass Doping dort weit verbreitet wäre.

Man sucht seit Jahren verzweifelt nach einer Ausrede, warum man im Westen die Herausforderung der ostafrikanischen LäuferInnen nicht annehmen muss. Mal ist es die Höhe, dann die Genetik, jetzt eben Doping. Das es am Training liegen könnte, damit will man sich lieber nicht beschäftigen. Das passt ja auch nicht zu den weit verbreiteten rassistischen Vorurteilen. Es ist einfach nur peinlich.

gruß

C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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DerC hat geschrieben:Eine schöne Geschichte, und woher hast du die? Gerade ausgedacht? :confused:

.
das hab ich auch grad gedacht.

a true story:

http://www.bsv2000.de/fileadmin/user_up ... ._2008.pdf
das hat zb er mit seiner kohle gemacht. 3 schafe :) mit goldigen namen. wenn der wüsste, ein schaf namens sparkasse :hihi:


doping:
das wichtigste im leben ist treue zu sich selbst und güte zu anderen.
(hesse)


ps: ich hab im übrigen die zieleinkunft beim goitzsche-m verfolgt, als der paule erster wurde. und ich denke, michael holm hatte in diesem fall bei allen beteiligten recht. das war sehr sehr herzergreifend.

Michael Holm - Tränen lügen nicht (H) 1974 - YouTube

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DerC hat geschrieben:Das kann mal so sein. Aber im Laufsport findest du keinen Wasserträger, der mehrere 100000 im Jahr verdient.
Im Radsport auch nicht. Es gibt ein paar gut verdienende Stars (Contador, Cancellera ...), dazu Leistungsträger (die kommen tatsächlich auf ca. 100.000 oder mehr Gehalt im Jahr, z.B. Sprintspezialisten oder Bergspezialisten); aber die "Wasserträger" steigen irgendwo zwischen 20 und 23.000 € im Jahr ein:
http://www.rad-net.de/html/verwaltung/r ... ik-xvi.pdf
(im PDF nach "Jahreslohn" suchen) - wohlgemerkt, das ist ein Brutto-Lohn! Da werden netto so bei die 1200 - 1300 maximal im Monat rausschauen.
Diese Mindestgehälter gelten für die "großen" UCI-Profiteams, die z.B. Giro oder Tour de France radeln dürfen. Daneben gibt es die Kontinental-Teams, die dann die kleineren Bewerbe (z.B. Österreich- oder Deutschlandrundfahrt) bestreiten - dort munkelt man von Monatsgehältern so zwischen 250 und 500 Euro.
"Only that day dawns to which we are awake." - H.D.Thoreau
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GeorgSchoenegger hat geschrieben:Im Radsport auch nicht. Es gibt ein paar gut verdienende Stars (Contador, Cancellera ...), dazu Leistungsträger (die kommen tatsächlich auf ca. 100.000 oder mehr Gehalt im Jahr, z.B. Sprintspezialisten oder Bergspezialisten); aber die "Wasserträger" steigen irgendwo zwischen 20 und 23.000 € im Jahr ein:
http://www.rad-net.de/html/verwaltung/r ... ik-xvi.pdf
(im PDF nach "Jahreslohn" suchen) - wohlgemerkt, das ist ein Brutto-Lohn! Da werden netto so bei die 1200 - 1300 maximal im Monat rausschauen.
Das sind Mindestgehälter ja. Sagt nichts darüber aus, wieviel mehr in wie vielen Fällen gezahlt wird.

Jetzt haben aber einige Teams mehrere Stars, und die besten Teams haben Edelhelfer ... glaubst du ein Jens Voigt wäre die letzten Jahre für 23000 gefahren?

Wieviel profiläufer im eigentlichen Sinne gibt es wohl in D? Wie viel Radfahrer?

Der Etat eines Profiteams im Radsport kann 20 bis 30 Mio betragen.

Bayer Leverkusen hatte den wahrscheinlich höchsten Etat aller deutschen LA-Vereine, als Bayer die LA noch voll unterstützte. Das waren wohl mal 1,8 Mio Euro ... die sich tendenziellauf mehr SportlerInnen aufteilen als in einem Profi Radteam. (Siehe dieser bericht über Wattenscheid Gute Laune trotz Mini-Etat )Heute dürfte der Etat geringer sein, weil Bayer sich mehr auf den Fußball konzentriert.

Viele sehen hier nur die Prämien von wenigen gut bezahlten Laufsportveranstaltungen. Das sind aber keine garantierten Einkünfte.

Die Sponsorenverträge von Ostafrikanern sind dagegen bei besseren Leistungen meist geringer dotiert als die von z.. B. US-Amerikanern. Ein Ryan Hall bekommt bei einem amerikanischen Stadtmarathon die höhere Antrittsprämie als (fast) alle Afrikaner und er hat auch den weitaus höher dotierten Sponsorenvertrag als fast alle afrikanischen Läufer.

Es gibt unter den afrkanischen Läufern zwei Ausnahmen, zwei Topverdiener: Haile Gebresellassie und Kenenisa Bekele. Die haben sich ihre Ausnahmestellung auch mit sehr außergewöhnlichen Lesitungen verdient.

Danach kommt dann vielleicht der, der gerade die beste Marathonperformance hat, wie z. B. G. Mutai letztes Jahr. Der hat aber dieses Jahr bisher im wesentlichen seine Antrittsprämie von Boston - falls er eine bekommen hat, obwohl er nicht durchgelaufen ist. Dazu eben Leute wie Rudisha, die auf der Bahn seine Ausnahmestellung haben. Aber da muss man sich schon sehr strecken, um in Afrika 10 wirkliche Topverdiener ähnlich der Classementfahrer und Spezialisten im Radsport zu finden.

Gruß

C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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DerC hat geschrieben:
Und warum wird nicht mal intensiv in Deutschland recherchiert? Läge für Seppelt doch nah? Schließlich gibt es hier eine lange Dopingtradition, und die besten Disziplinen der deutschen Leichtathletik sind die, in denen man nachweislich sehr von Doping profitiert: Die Wurfdisziplinen und der Mehrkampf.

Aber dass eine Heidler weiter wirft als die Ex-Doperin Lysenko und auch weiter als Lysenko, als die nachweislich gedopt war, wird einfach akzeptiert. Ebenso über 70m von Harting, fast 22m von Storl oder eine Linda Stahl, die überraschen den EM-Titel holt.

Es sind ja deutsche Medaillen, da fragt man dann lieber nicht so genau nach und hält lieber die Legende hoch, dass die deutschen AthletInnen am besten kontrolliert würden.
Klingt fast so, als hättest du gegen deutsche Werfer die selben Vorbehalte wie Seppelt gegen kenianische Läufer... :teufel: :zwinker5: :steinigen:

"I thought they said Rum!"

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DerC hat geschrieben:Eine schöne Geschichte, und woher hast du die? Gerade ausgedacht? :confused:

... Das passt ja auch nicht zu den weit verbreiteten rassistischen Vorurteilen. Es ist einfach nur peinlich.

gruß

C.
Die "Geschichte" habe ich in einer Laufzeitschrift gelesen, die ich leider aber nicht mehr habe. Es
wurde darauf hingewiesen, das die Kenianer mit einer Siegprämie von 500.-€ gut ein Jahr leben
können. Sie werden von den Managern herübergeholt und bestreiten hier kleinere Läufe. Ob das stimmt kann ich nicht beurteilen. Ich weiß weder wo die mitlaufen noch ob/welche Prämien gezahlt
werden.

Mich wundert aber, das hier gleich mit der Rassismus-Keule geschwungen wird. :confused:

Kenia wehrt sich gegen Doping-Verdacht | WAZ.de

Mich wundert auch, das niemand in DE in der Lage sein soll "genauer" zu wissen, welche Gründe es gibt, das mehr/die Kenianer schneller sind. Oder warum sollten sie - sofern sie es eben wissen- dies
verheimlichen?

Aber ich habe ja keine Ahnung und als Rassist bin ich dann auch wieder raus. :hallo:

Ach ja. "FitforFun" weiß warum die Kenianer schneller sind als andere. :zwinker5:
Schneller Laufen: Rätsel um kenianische Wunderläufer geklärt - FIT FOR FUN

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Peter7Lustig hat geschrieben:Klingt fast so, als hättest du gegen deutsche Werfer die selben Vorbehalte wie Seppelt gegen kenianische Läufer... :teufel: :zwinker5: :steinigen:
Ich schätze DerC's Meinungen im Allgemeinen, weil sie konstruktiv dargestellt sind, aber selbiges musste ich in diesem Zusammenhang auch denken. :frown: Zumal ich einen der genannten Werfer persönlich kenne und es niemals auch nur eine Andeutung oder Hinweis in Richtung Doping gab, mal von der Einstellung dem Thema gegenüber ganz abgesehen, das immer sehr abstoßend schien.
Wissen tue ich es auch nicht, ob sich daran was geändert hat, aber die aufgestellte These finde ich eher gewagt, dass bei den Werfern auch mal weggeschaut wird, nur weil es Medaillen bedeutet...

Im Radsport oder beim Eisschnelllauf haben eben diese auch nicht vor Veröffentlichung der positiven Tests geschützt.
"Often it does not matter so much what we choose, but that we do choose." (Alan Cohen)

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martin_h hat geschrieben:Ich schätze DerC's Meinungen im Allgemeinen, weil sie konstruktiv dargestellt sind, aber selbiges musste ich in diesem Zusammenhang auch denken. :frown:
Nene! Ich hoffte, ich hatte das durch die drei Emoticons klar gemacht, dass ich nur Spaß gemacht hab. Vielleicht hätte ich noch zusätzlich *justkidding* und :ironie: benutzen sollen. Ich weiß schon, wie C. das meinte.

"I thought they said Rum!"

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Sven K. hat geschrieben:
Mich wundert auch, das niemand in DE in der Lage sein soll "genauer" zu wissen, welche Gründe es gibt, das mehr/die Kenianer schneller sind. Oder warum sollten sie - sofern sie es eben wissen- dies
verheimlichen?
Weiß man doch und im Beitrag wurd es auch, wenn nicht grad gut übersetzt, von dem Trainer der St.Patricks School erklärt: Seit mehreren Generationen richten sie einfach ihr ganzes Leben von Kindesbeinen an aufs Laufen aus, haben perfekte körperliche Voraussetzungen, Leben und trainieren in der Höhe und letztendlich trainieren sie einfach knallhart.

Auch Jan Fitschen hat in seinem Blog hier und da mal wieder ein paar lustige Andeutungen darauf gemacht und er wird auch ungefähr wissen was Sache ist. Denn mittrainieren kann er nicht weil das einfach alles brutal schnell ist. Warum sollte das dann im Wettkampf anders sein?

So sieht es zumindest im Marathonbereich aus.

Arne Gabius hat ja selber mal gesagt, dass er einigermaßen mit den Kenianern mittrainieren konnte und dementsprechend spiegeln das auch die Ergebnisse der Hallensaison wieder.


Aber all das erklärt auch nicht die schlechten Leistungen der deutschen Marathonläufer (im internationalen Vergleich). Da liegt der Fehler einfach von Grund auf im System.

Ryan Hall (USA) hat auch ne 2:06:17 als PB stehen und ne Halbmarathonzeit unter 60 Minuten.


Aber warum auch eingestehen, dass was falsch läuft wenn mans einfach auf Doping schieben kann. Das Thema ist schön undurchsichtig und anscheinend findet sich der 0815 Gutmensch auch damit ab.

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Peter7Lustig hat geschrieben:Nene! Ich hoffte, ich hatte das durch die drei Emoticons klar gemacht, dass ich nur Spaß gemacht hab. Vielleicht hätte ich noch zusätzlich *justkidding* und :ironie: benutzen sollen. Ich weiß schon, wie C. das meinte.
Das war schon erkennbar, dass das nicht ganz ernst gemeint war, aber dennoch habe ich seine Aussage genau so aufgefasst, wie du es nur ironischerweise geschrieben hast...
"Often it does not matter so much what we choose, but that we do choose." (Alan Cohen)

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Sven K. hat geschrieben: Es
wurde darauf hingewiesen, das die Kenianer mit einer Siegprämie von 500.-€ gut ein Jahr leben
können. Sie werden von den Managern herübergeholt und bestreiten hier kleinere Läufe. Ob das stimmt kann ich nicht beurteilen. Ich weiß weder wo die mitlaufen noch ob/welche Prämien gezahlt
werden.
Natürlich laufen Kenianer hier für Prämien, aber wo steht, dass sie das in Doping investieren? Wo sind Beweise oder zumindest etwas mehr Indizien? Das ist der springende Punkt, und ich vermute, da hast entweder du oder ein lausiger Journalist fröhlich spekuliert. Und um Prämien in der Größenordnung zu gewinnen, muss man als Kenianer sicher eher nicht dopen.
Sven K. hat geschrieben: Mich wundert aber, das hier gleich mit der Rassismus-Keule geschwungen wird. :confused:
Es wird nicht mit einer Keule geschwungen, sondern auf den leider weit verbreiteten Rassismus hingewiesen. Noch in den 50ern konnte man in so in etwa lesen, dass der Neger eben faul sei und bestenfalls zum Sprint geeignet, denn um auf längere Strecken zu trainieren, fehle ihm der Fleiß und der Ehrgeiz.

Dass schwarze Läufer ehrliche harte Arbeiter sein können, passt natürlich nicht in dieses Bild, von dem leider noch viele Fragmente im Umlauf sind.

Oder es könnte natürlich sein, dass der schnelle Schwarze genetische Vorteile hat: Der Jamaikaner im Sprint, der Ostafrikaner im Langstreckenlauf. Denn durch Arbeit und intelligentes Training in erster Linie kann das ja nicht kommen, sonst könnten "die Weißen" ja sicher mithalten.
Sven K. hat geschrieben: Mich wundert auch, das niemand in DE in der Lage sein soll "genauer" zu wissen, welche Gründe es gibt, das mehr/die Kenianer schneller sind. Oder warum sollten sie - sofern sie es eben wissen- dies
verheimlichen?
Viele wahre Gründe sind seit Jahren bekannt, aber anscheinend interessiert das weniger als eine auf einer einzigen eher fragwürdigen Aussage aufgebauten Dopingskandalgeschichte. Leute wie Seppelt behaupten möglicherweise gerne, dass die Leistungen der Kenianer ein Rätsel seien, dass nur mit Doping erklärbar sei, denn das hilft, eine Geschichte zu verkaufen, die eigentlich keine ist.

Die nachgewiesenen Gründe sind hartes, intelligentes und umfangreiches Training, größtenteils in der Höhe. Dazu eine große Zahl von Läufern, die aus sozio-ökonomischen Gründen bereit ist, solches Training zu absolvieren.

Man sollte sich auch mal die Geschichte anschauen, der erste Olympiasieg durch Kip Keino, davor die erkämpfte Unabhängigkeit. Keinos Erfolge waren für Kenia in erster Näherung so etwas wie für D das "Wunder von Bern".
martin_h hat geschrieben:Zumal ich einen der genannten Werfer persönlich kenne und es niemals auch nur eine Andeutung oder Hinweis in Richtung Doping gab, mal von der Einstellung dem Thema gegenüber ganz abgesehen, das immer sehr abstoßend schien.
Wissen tue ich es auch nicht, ob sich daran was geändert hat, aber die aufgestellte These finde ich eher gewagt, dass bei den Werfern auch mal weggeschaut wird, nur weil es Medaillen bedeutet...
Es wird häufig ganz klar mit zweierlei Maß gemessen, teilweise von deutschen Sportlern selbst, teilweise von Teilen der Medien. Das ist das, was ich anprangere - natürlich unterstelle ich keinen der genannten SportlerInnen Doping, ich bin ja kein profilneurotischer selbsternannter Dopingjäger.

Für mich ist ein Harting erst einmal genauso unverdächtig wie ein Patrick Makau, ein David Rusisha, ein Wilson Kipsang oder eine Pamela Jelimo.

Aber ein Seppelt kann eben versuchen, den Namen Jelimo oder Makau in den Schmutz zu ziehen, ohne viel befürchten zu müssen. Wenn er lang genug suchen würde, würde er vielleicht auch in Berlin jemanden finden, der behauptet, er habe Harting was verkauft oder ihn speziell behandelt. Nur würde Harting Seppelt dann wahrscheinlich zu recht den Anwalt auf den Hals hetzen.

Da ist es eben risikoloser, aus fast Nichts eine Legende vom flächendeckenden Doping in Kenia zu stricken.
martin_h hat geschrieben: Im Radsport oder beim Eisschnelllauf haben eben diese auch nicht vor Veröffentlichung der positiven Tests geschützt.
Wie viel negative Tests hatte eine Marion Jones? Waren glaube über 100 ...

Aber gehen wir ruhig nach positiven Tests, dann finden wir eben sehr wenige bei ostafrikanischen AthletInnen. Dagegen gab es doch einige spektakuläre deutsche Dopingfälle, von tragischen wie Birgit Dressel oder Andreas Krieger bis zu den kuriosen wie Dieter Baumann. Zuletzt war es iirc Thomas Goller, das war nicht so spektakulär ... aber immerhin in einem der ganz wichtigen deutschen Vereine.
platinumsoul hat geschrieben: Aber warum auch eingestehen, dass was falsch läuft wenn mans einfach auf Doping schieben kann.
So sieht es aus. Wird ja im gesamten deutschen Laufbereich gerne gemacht. "Die anderen sind schneller, aber wir wissen ja nicht, ob die vielleicht dopen". Wissen wir bei den deutschen LäuferInnen heute auch nicht!

Nur sind Armin Hary oder Carl Kaufmann eben ohne Epo oder HGH sehr schnell gewesen. Zu Zeiten von Steffny, Herle und Salzmann gab es iirc auch noch kein Epo.
Wieso soll man Doping brauchen, um solche Zeiten zu laufen?

Gruß

C.

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DerC hat geschrieben:Wenn er lang genug suchen würde, würde er vielleicht auch in Berlin jemanden finden, der behauptet, er habe Harting was verkauft oder ihn speziell behandelt. Nur würde Harting Seppelt dann wahrscheinlich zu recht den Anwalt auf den Hals hetzen.
Was an das Szenario von vor 3 Wochen erinnert, als Frau Pechstein Klage gegen die ARD (und damit indirekt Seppelt) einreichte...
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DerC hat geschrieben:Natürlich laufen Kenianer hier für Prämien, aber wo steht, dass sie das in Doping investieren? Wo sind Beweise oder zumindest etwas mehr Indizien?
Aus meiner Sicht gibt es hier ein Missverständnis. Ich glaube weder, das in Kenia, noch sonstwo wirklich flächendeckend gedopt wird. Immer wenn was auffliegt, sind das eher kleine, heimliche Strukturen, oft um einen einzelnen Arzt oder Betreuer - es sind immer einzelne Athleten. (Sonst wäre wohl auch die Gefahr viel zu groß aufzufliegen - Neid und Missgunst machen ja auch vor Sportlern nicht halt)

Worum's mir ging, war, dass die WADA offenbar nicht in der Lage ist, gerechte Kontrollen durchzuführen. Wie schon erwähnt, die Dopingproblematik werden wir nicht wegkriegen - und sie macht den Sport eigentlich nicht kaputt; wenn ich mir ein Rennen anschaue dann denke ich ja nicht dran ob da einer nachgeholfen hat sondern freue mich wenn ich gute Leistungen und ein spannendes Finish sehe (so wie heuer in Hannover oder Rotterdam z.B.). Aber ich darf mir schon wünschen, dass es vielleicht endlich auch einmal im weltgrößten Laufland ein zertifiziertes Labor gibt, um WADA-konforme Tests machen zu können.
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Inzwischen gibt es aus Kenia auch eine Reaktion auf Seppelts Beitrag.

Ich kann das inhaltlich nicht im einzelnen nachprüfen, aber die Einladung zur Überprüfung eventueller Verdachtsmomente ist doch schon mal ganz nett.

Allgemein muß ich gestehen, daß ich Verschwörungstheorien noch am ehesten in der (vor allem kirchen-)historischen Rückschau als kurzweilig empfinde. Wenn man sie als Zeitgenosse miterlebt, sind sie meistens weniger erheiternd, weil sie dazu neigen, im Sande zu verlaufen. Erbrachte Beweise und angekratzte Leumunde verhalten sich am Ende hinsichtlich ihrer Frequenz meist reziprok zueinander. Ich finde das etwas ennuyant.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!
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