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Ausdauersportler schlucken zu häufig Schmerzmittel

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Plattfuß hat geschrieben:Ohne Schmerzen läuft es sich besser.

Der "Preis" dafür ist mit dem für einen Marathon vergleichbar, denn Magenblutungen sind auch nicht schlimmer als Muskelfaserrisse oder Meniskusschäden.

Warum diese Einstellung gefährlich sein soll erschließt sich mir nicht.
Das hatte ich weiter oben längst aufgeführt (Stichwort "Körper mundtot machen"). Muskelfaserrisse oder Meniskusschäden treten nach Analgetikagebrauch eher auf als bei Verzicht auf solche Mittel - weil man die nahende Verletzung nämlich erst bemerkt, wenn es zu spät ist.

Tendenziell gilt: Wer auf Medikamente verzichtet, bekommt während des Laufes Schmerzen (und kann dann ggf. rechtzeitig zurückschrauben oder aufhören). Wer welche einnimmt, bekommt die Schmerzen erst hinterher. Und zwar doppelt.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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aghamemnun hat geschrieben:Das hatte ich weiter oben längst aufgeführt (Stichwort "Körper mundtot machen"). Muskelfaserrisse oder Meniskusschäden treten nach Analgetikagebrauch eher auf als bei Verzicht auf solche Mittel - weil man die nahende Verletzung nämlich erst bemerkt, wenn es zu spät ist.

Tendenziell gilt: Wer auf Medikamente verzichtet, bekommt während des Laufes Schmerzen (und kann dann ggf. rechtzeitig zurückschrauben oder aufhören). Wer welche einnimmt, bekommt die Schmerzen erst hinterher. Und zwar doppelt.
Beim Marathon bekommen die meisten sowieso Schmerzen.

Beim WK und hinterher erst recht.

Marathon ist eine ungesunde Strapaze für den Körper.

Ibu erhöht beim Marathon das Risiko von Blutungen

Langsam laufen (über 5h) erhöht das Risiko für Muskel- und Herz- Kreislaufschäden.

Wer sich dann im Ziel noch ne Kippe ansteckt müßte eigentlich prompt tot umfallen.

Rauchen, NSAR, Marathon, alles ist mit einem Gesundheitsrisiko verbunden welches sich potenzieren kann.

Marathonis leben auch nicht gesünder als Ibuprofen- Nutzer.

Die Raucher klammere ich fairerweise aus aber selbst das gibt es: rauchende Ausdauersportler!

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Vielleicht könnte man, sofern man zu den weniger gesundheitsbewussten Menschen gehört (z.B. solchen, die bewusst den hochtoxischen Verbrennungsrauch mancher Pflanzen inhalieren, der mit hoher Sicherheit über die Zeit hinweg schwere Krankheiten auslöst), auch NSAID vor einem Ausdauer-Wk nehmen. Bei mir ist da Schluss, da ich im Gegensatz zu den nicht vital gefährdenden Auswirkungen des Laufs selbst kein Risiko für Dialysepflichtigkeit/schwerere Magenblutungen eingehen würde.

Wenn, ja wenn es wirklich etwas bringen würde. Der Nutzen von NSAIDs im WK ist aber nachgewiesener Maßen nahe Null.

"The most convincing real-life study may have been the one conducted during the running of the 100-mile Western States trail running race. Researcher David Neiman measured the influence of ibuprofen use during the grueling race by studying runners in three groups: a control group, a group taking 600 mg of ibuprofen one day before and on race day and a group taking 1200 mg of ibuprofen one day before and on race day.

The Study Findings

Both groups taking ibuprofen had higher plasma levels of markers (serum C-reactive protein, plasma cytokine and macrophage inflammatory protein) for muscle damage.
Reported delayed onset-muscle soreness was the same across all groups.
Serum creatine kinase levels was the same across all groups.
Race times did not differ among the groups.
Ratings of perceived exertion did not differ among the groups.
"

zit. aus sportsmedicine.about.com

Also ganz klar: Aus mehreren guten Gründen Schwachsinn, sich sowas reinzuziehen.
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Was ist Folding@home?:geil: Mach doch mit in unserem Folding@home-Team!:geil:

Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein.
14.11.´10 Tenero M: 2:58:06 :)
13.11.´11 Tenero HM: 1:23:02
29.7.´12 Radolfzell 10k: 37:33

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Plattfuß hat geschrieben:Beim Marathon bekommen die meisten sowieso Schmerzen.

Beim WK und hinterher erst recht.

Marathon ist eine ungesunde Strapaze für den Körper.
Ibu erhöht beim Marathon das Risiko von Blutungen
Langsam laufen (über 5h) erhöht das Risiko für Muskel- und Herz- Kreislaufschäden.
Wer sich dann im Ziel noch ne Kippe ansteckt müßte eigentlich prompt tot umfallen.
Rauchen, NSAR, Marathon, alles ist mit einem Gesundheitsrisiko verbunden welches sich potenzieren kann.
Marathonis leben auch nicht gesünder als Ibuprofen- Nutzer.
Die Raucher klammere ich fairerweise aus aber selbst das gibt es: rauchende Ausdauersportler!
Ah ja. Und weil Du das so sagst, ist das auch so?

Ich finde, treffender als aghamemnun in den beiden letzten Beiträgen kann man es nicht formulieren.

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Von mir aus kann jeder schlucken, was er will.

Schmerzmittel sind ja noch harmlos. Ich kenne zwei drei Leute, die in Fitneßstudios trainieren und noch ganz andere Sächelchen in sich reinwürgen.

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MarionS hat geschrieben:Von mir aus kann jeder schlucken, was er will.

Schmerzmittel sind ja noch harmlos.
Klar. Das bestätigt erstens der Artikel zweitens die Diskussion :haeh:
MarionS hat geschrieben:Ich kenne zwei drei Leute, die in Fitneßstudios trainieren und noch ganz andere Sächelchen in sich reinwürgen.
Sehr interessant :gruebel:

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Plattfuß hat geschrieben:Ja es kann sinnvoll sein, prophylaktisch NSAR zu nehmen.

Ohne Schmerzen läuft es sich besser.

Der "Preis" dafür ist mit dem für einen Marathon vergleichbar, denn Magenblutungen sind auch nicht schlimmer als Muskelfaserrisse oder Meniskusschäden.

Warum diese Einstellung gefährlich sein soll erschließt sich mir nicht.
Gefährlich ist einfach, dass du durch prophylaktische Einnahme von Schmerzmitteln diese Schmerzen erst gar nicht merkst. Dabei sind diese Schmerzen ein Warnsignal deines Körpers.
Er will dir einfach sagen, dass etwas nicht ok ist und du etwas ändern musst.
Du erkennst diese Zeichen dann jedoch nicht und schädigst deinen Körper noch weiter.

Wenn dein Auto kein Öl mehr hat und die Öl-Warnlampe blinkt, schaltest du ja auch nicht die Warnlampe aus. ;)
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10km: 44:48 (13. Mitteldeutscher Marathon) 20km: 1:35:51 (Training) HM: 1:38:59 (Training) 25km: 1:58:15 (Training) M: 3:57:06 (Leipzig 2013) 50km: 5:55:53 ( :peinlich:)

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Hallo Leute,
ich finde es blöd vor dem Wettkampf Schmerzmittel zu nehmen, um dann länger laufen zu können. Aber ich finde es auch blöd Schmerzmittel generell zu verteufeln oder Medikamente überhaupt. Medikamente sind erstmal eine gute Sache, nur man muß sie verantwortungsvoll einsetzen. Dazu gehört nicht das Ausschalten von notwendigen Alarmsignalen in Form von Schmerzen bei Überlastung.
Davon mal ab....das Leben ist ja generell sehr gefährlich, oder?
Der Tanztigger

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Medis an sich, hat hier eigentlich keiner verteufelt. Gibt immer Krankheiten, wo bestimmte Mittel sinnvoll sind.
Aber vorsorglich etwas zu nehmen, noch bevor ein Schmerz da ist, ist schon sehr bedenklich.
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10km: 44:48 (13. Mitteldeutscher Marathon) 20km: 1:35:51 (Training) HM: 1:38:59 (Training) 25km: 1:58:15 (Training) M: 3:57:06 (Leipzig 2013) 50km: 5:55:53 ( :peinlich:)

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Das skizzierte Problem betrifft nicht nur den Bereich der Ausdauersportler, es scheint fast ein flächendeckendes Problem quer durch alle Bereiche zu sein. Erschreckend sind für mich die insgsamt fatalen Nebenwirkungen, die man zunächst gern ignoriert, siehe aktuellen Artikel aus der FAZ.
Tschüss, sportliche Grüße aus dem Bergischen Land

Eckhard :winken:

"Radsport ist Mannschaftssport, 60 km/h und 30 cm Abstand zum Vordermann" (Robert Bartko)

Auch 2014 und danach wird weitergelaufen! :zwinker2:

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Das sage ich ja auch immer - werft einmal einen Blick zu körperbelastenden Berufen - Bauarbeiter, Pflegepersonal - das mit der massenhaften Einnahme von Schmerzmitteln ist ein echtes Breitenproblem. Und das Einnehmen von "irgendwas" ohne ärztlichen Rat gehört ja mittlerweile offenbar fast zum guten Ton.
"Only that day dawns to which we are awake." - H.D.Thoreau
Meine Wettkämpfe in der km-Spiel Tabelle
Meine Lauf-Fotoalben (mit vielen Tiroler Laufstrecken)

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Leider. Es zwickt, also nimmt man ne Tablette. Warum es zwickt, wird dann aber oft nicht verfolgt.
Wenn man dann noch prophylaktisch was nimmt, merkt man nicht mal, das etwas zwickt.
Fände es gar nicht mal schlecht, wenn man Schmerzmittel nur noch auf Rezept bekommen würde.

Finde es immer lustig, wie groß die Hausapotheke bei einigen ist, obwohl sie gesund sind.
Hab nicht ein Medikament im Schrank. Die meisten kleinen Zipperlein bekommt man auch sehr gut ohne Mittelchen weg.
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10km: 44:48 (13. Mitteldeutscher Marathon) 20km: 1:35:51 (Training) HM: 1:38:59 (Training) 25km: 1:58:15 (Training) M: 3:57:06 (Leipzig 2013) 50km: 5:55:53 ( :peinlich:)

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Hallo zusammen!

Hab mich gerade durch Eure Beiträge gelesen.

Wie sieht es eigentlich bei chron. Schmerzpatienten aus, die auf Medis angewiesen sind? Dürfen die überhaupt laufen bzw. Sport treiben???

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Hallo!

Warum sollten chronische Schmerzpatienten nicht laufen "dürfen"? U.U. lässt sich durch regelmäßige körperliche Aktivität sogar der Verbrauch an medizinisch verordneten Schmerzmitteln reduzieren, z.B. aufgrund der körperlichen Entspannung, die durch lockeres Laufen erreicht wird, oder aufgrund der positiven psychologischen Effekte.

Die Schmerzmitteldosis allerdings hochzusetzen, nur um an einem Wettkampf teilnehmen zu können und dort möglichst schnell oder weit zu laufen, halte ich allerdings bei chronischen Schmerzpatienten für genau so problematisch wie die Einnahme von Schmerzmitteln durch Nicht-Schmerzpatienten, die bislang hier im Faden diskutiert wurde.

vg,
kobold

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runningdodo hat geschrieben:....
Wer einmal richtig starke Schmerzen hatte weiss außerdem, dass NSAID eine nur recht geringe Schmerzhemmung bewirken. Insofern ist der Nutzen sowieso minimal....
Das sehe ich anders. Klar, es gibt Schmerzzustände, da hilft kein Ibu mehr, kein Paracetamol, da müssen andere Geschütze aufgefahren werden (Stichwort palliative Medizin).
Es gibt aber auch Schmerzzustände, die die Lebensqualität massiv einschränken und die mit Ibu usw. sehr wohl erfolgreich so weit reduziert werden, dass der Mensch sich nicht quälen muss. Schmerz verursacht massig Stress im Körper, das ist auch nicht zu vernachlässigen.

Jeder Mensch hat eine andere Schmerzschwelle und jeder geht damit anders um. Ich kann Schmerzen überhaupt nicht gut aushalten und "übe" das auch nicht, die eigene Schmerzschwelle ist meines Wissens nicht veränderbar. Okay, für Schmerzpatienten (chronisch) gibt es Therapien, die ein Leben mit Schmerzen vereinfachen.
Wenn ich Schmerzen habe, die mir gewaltig den Tag versauen, mich quälen, schlechte Laune verursachen usw. usw., dann nehme ich Ibu- und es hilft! Ob es nun hilft, weil es tatsächlich wirkt oder ob es hilft, weil es einen Placeboeffekt gibt, ist mir dann egal- unter Schmerzen will ich einfach nur den Schmerz los werden, fertig.

Der Nutzen ist für mich dann nicht minimal, sondern großartig.

Dass Schmerzmittel nur bei entsprechender Indikation und richtig dosiert usw. eingenommen werden sollten, versteht sich von selbst, das muss ich ja nicht noch mal wiederholen. Dass zudem den Symptomen auf den Grund gegangen werden muss, versteht sich ebenfalls von selbst. I.d.R. weiß ich dann jedoch, was los ist, andernfalls treiben die Schmerzen mich so oder so zum Doc- zumal durch Medikation unterdrückte Schmerzen subtil immer da sind und man/ich deutlich spürt: Da ist was nicht i.O., auf zum Doc.

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Irisanna hat geschrieben:Das sehe ich anders. Klar, es gibt Schmerzzustände, da hilft kein Ibu mehr, kein Paracetamol, da müssen andere Geschütze aufgefahren werden (Stichwort palliative Medizin).
[...]
Wenn ich Schmerzen habe, die mir gewaltig den Tag versauen, mich quälen, schlechte Laune verursachen usw. usw., dann nehme ich Ibu- und es hilft! Ob es nun hilft, weil es tatsächlich wirkt oder ob es hilft, weil es einen Placeboeffekt gibt, ist mir dann egal- unter Schmerzen will ich einfach nur den Schmerz los werden, fertig.
Das musst Du schon richtig verstehen!
Ich sprach ja gerade von richtig starken Schmerzen und nicht von Kopfweh und anderen Alltagsschmerzen, von denen Du sprichst.

Paracetamol, Ibuprofen und Co. sind pharmakologisch Medikamente zur Behandlung leichter- mittelstarker Schmerzen und -- nochmals ganz klar -- untauglich zur Behandlung eben dieser richtig starken Schmerzen.
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Was ist Folding@home?:geil: Mach doch mit in unserem Folding@home-Team!:geil:

Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein.
14.11.´10 Tenero M: 2:58:06 :)
13.11.´11 Tenero HM: 1:23:02
29.7.´12 Radolfzell 10k: 37:33
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