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Was bringt ein Zweitschuh wirklich?

Was bringt ein Zweitschuh wirklich?

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Hi Ihr Läufer!

Nachdem ich bisher nur ein stiller Mitleser war hätte ich nun mal eine konkrete Frage:

Bin 38, 171cm, 65kg und mache seit 20 Jahren diverse sportliche Aktivitäten, allerdings mit extrem geringen Ausdaueranteil. Seit 3,5 Monaten hat mich aber das Laufvirus erwischt. Training mit Plan von D. Baumann für HM in 2 Stunden 3-4 x wöchentlich.

Meine ersten beiden Schuhe sind als Stabilvariante ein Asics Noosa Tri7 und für schnellere bzw kürzere Einheiten ein Saucony Fastwitch 5. Benötige übrigens lt. Laufanalyse eine leichte Pronationsstütze.

Nun hab ich mir noch als "Zweitschuh" den neuen Saucony Kinvara 3 gekauft, um meine Fuß- & Beinmuskulatur zusätzlich zu trainieren.

Findet ihr die Schuhwahl prinzipiell sinvoll?
Und was kann ich mir vom neuen Zweitschuh nun wirklich erwarten? Hab nach den ersten beiden Läufen mit ihm "anderen" Muskelkater gehabt als sonst nach anstrengenden Einheiten. Würd ich eigentlich als positiv bewerten oder?

Ich freue mich schon auf eure professionellen Antworten!!!

LG aus Klagenfurt am Wörthersee,

Dirk

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Die Idee hinter Zweitschuhen/Drittschuhen... ist die, dass eine einseitige orthopädische Belastung vermieden wird und sich der Läufer nicht zu stark an ein bestimmtes Modell gewöhnt.
Dies trifft auch meiner Meinung nach zu, außerdem merkt man besser, wie der Schuh im Lauf seines Lebens verschleißt, als bei nur einem Schuh, weil der Quervergleich fehlt.

Bei dir ist es ja kein Zweit-, sondern ein Drittschuh, wobei mir hier einige Punkte aufgefallen sind:

- Noosa ist ein leichter Trainings-/Wettkampfschuh mit leichter Stütze
- Fastwitch ist ein leichter Trainingsschuh mit Stütze - allerdings, wenn ich micht nicht täusche, schwerer als der Noosa. Warum nimmst du diesen für die schnelleren Einheiten?
- Kinvara ist ein leichter Trainingsschuh ohne Stütze - wie bist du zu diesem gekommen?
Gruß Thorsten

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Hi Thorsten!

Danke für die schnelle Antwort!

Hab kurz bzgl. Gewicht geschaut : Noosa Tri 290g, Fastwitch 5 220g

Zum Kinvara bin ich gekommen weil er mir optisch einfach gut gefallen hat und in der Laufanalyse einerseits gut ausgesehen hat und sich andererseits super angefühlt hat.

LG Dirk

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Brera hat geschrieben:
Zum Kinvara bin ich gekommen weil er mir optisch einfach gut gefallen hat ....

LG Dirk
*seufz* Mädchen oder was? ;-)
Ich versuche durch Training schneller schnell zu werden als durchs Alter langsam :)

PB: 5k: 19:07 // 10k: 40:04 // HM: 1:28.58,8 // M: 3:17:39
Ziele: 5k: 18:59 // 10k: 39:59 // HM: 1:29:59 // M: 3:14:59

http://www.feelinggood24.de/page-rauchstop.html

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Brera hat geschrieben:in der Laufanalyse einerseits gut ausgesehen
Dir ist aber schon bewußt, daß viele auf dem Laufband dazu neigen, schnellere und kürzere Schritte zu machen als auf der normalen Strecke und dadurch weniger pronieren als draußen?
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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Da geb ich dir vollkommen Recht, die Sache mit dem Laufband ist immer ein wenig "künstlich", aber um einen Schuh grundsätzlich angenehm oder unangenehm zu empfinden, reichts grad. Hab ihn mittlerweilen aber auch schon bei zwei Läufen in Verwendung gehabt ( 8,5km bzw. 22km) und fühl mich immer noch wohl in Ihnen...

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aghamemnun hat geschrieben:Dir ist aber schon bewußt, daß viele auf dem Laufband dazu neigen, schnellere und kürzere Schritte zu machen als auf der normalen Strecke und dadurch weniger pronieren als draußen?
Damit ist ein wichtiger Lösungsansatz, mit dem viele Läufer ihre pronationsbedingten Probleme loswerden könnten, schon genannt.
Von Laufarzt Thomas Wessinghage stammt der Satz: "Der Haupttechnikfehler der Anfänger im Laufen ist die zu große Schrittlänge."
Wer das beherzigt, kommt dann wahrscheinlich auch draußen mit dem Kinvara gut zurecht.

Gruß
Martin
Die Laufschule Marburg
Twitter
Video-Anleitung zur Selbsthilfe bei Überpronationsproblemen

"Barfuß - das ist ehrlich!" (Zuschauer eines Straßenlaufs in Marburg, während ihn eine Barfußläuferin passiert)

Persönliche Bestzeiten

5.000 m (Bahn) in 21:39 (barfuß) - Bahnlauf des ASC Breidenbach, 6.9.2013
10.000 m (Bahn) in 45:14 (barfuß) - Kreismeisterschaften in Eschenburg-Eibelshausen, 09.10.2015
10 km (Straße) in 46:16 (barfuß) - 31. Marburger Ahrens-Stadtlauf, 29.9.2013
HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

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Gueng hat geschrieben:Wer das beherzigt, kommt dann wahrscheinlich auch draußen mit dem Kinvara gut zurecht.
Verallgemeinerungen suggerieren ja immer, es gebe einen Königsweg. Schön wär's!

Aber eigentlich bin ich sowieso schon lange davon abgekommen, Überpronation als pathologischen Zustand und somit therapiebedürftiges Problem anzusehen. Mit den passenden Laufschuhen kommt man sehr gut zurecht, und es spricht auch nichts dafür, daß man sich langfristig dauerhafte Schäden einhandelt, wenn man nichts dagegen unternimmt. Höchstens vielleicht, daß solche Schuhe schwerer sind als Neutralschuhe und man dadurch im Wettkampf etwas Zeit verliert. Aber solange ich die Nase relativ weit vorn habe, sehe ich da keinen Anpassungsbedarf. Daß ich kein Freund stark fersenbetonten Laufens bin, steht auf einem anderen Blatt. Kurze Schritte haben ja nicht per se mit einem bestimmten Aufsetzpunkt zu tun.

Es ist sicher richtig, daß häufig zu lange Schritte gemacht werden. Das bedeutet aber nicht, daß der einzig mögliche Lösungsweg über kürzere Schritte führt. Man kann ja auch umgekehrt ansetzen und sich in die Lage versetzen, durch einen sauberen und kraftvollen Stil größere Schrittlängen bei schnellen Schrittfrequenzen zu verkraften. Dafür gibt es z.B. Lauf-ABC.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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Super! Jetzt bin ich schon wesentlich besser informiert! Danke für Eure Tips & Anregungen!

Eine kleine Frage sei mir noch erlaubt: Wird man eigentlich wenn sich die Laufgeschwindigkeit mit der Zeit erhöht auch automatisch immer weniger vom Fersen- zum Mittelfuß- bzw. Vorderfußläufer oder hat das Eine mit dem Anderen nix zu tun?

Meine Anfänge waren 7:20 min/km und sind mittlerweile bei gleichem Puls bei 5:45 min/km. Und hoffentlich bald noch schneller...;-)
10km gingen gestern in 49:44.

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Brera hat geschrieben:Eine kleine Frage sei mir noch erlaubt: Wird man eigentlich wenn sich die Laufgeschwindigkeit mit der Zeit erhöht auch automatisch immer weniger vom Fersen- zum Mittelfuß- bzw. Vorderfußläufer oder hat das Eine mit dem Anderen nix zu tun?
Hallo Brera,

auf einen Automatismus würde ich mich diesbezüglich nicht verlassen. Du kannst die Wahrscheinlichkeit einer Laufstilveränderung erheblich vergrößern, wenn Du regelmäßig barfuß auf hartem Boden läufst.
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HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

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Gueng hat geschrieben: Du kannst die Wahrscheinlichkeit einer Laufstilveränderung erheblich vergrößern, wenn Du regelmäßig barfuß auf hartem Boden läufst.
Und wie sieht es da mit einem Paar Zweitfüßen aus? :zwinker2:
Gruß vom NordicNeuling

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NordicNeuling hat geschrieben:Und wie sieht es da mit einem Paar Zweitfüßen aus? :zwinker2:
Damit sieht es ganz hervorragend aus, denn die Zweitfüße bilden sich kontinuierlich, und das auch noch automatisch. Siehe z.B. hier.
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