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Alles richtig gemacht! 24-Stunden-Lauf Reichenbach 2012

Alles richtig gemacht! 24-Stunden-Lauf Reichenbach 2012

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Ich bin stolz auf mich. Richtig stolz,muss ich sagen. Denn bei so einem 24-Stundenlauf kann man allerhandFehler machen und sich so das Leben und Laufen unnötig schwer. Undich habe es geschafft, bei den 24 Stunden von Reichenbach tatsächlichkaum Fehler zu machen. Ein von meiner Seite fast perfekter Lauf.


Ich möchte diesen Laufbericht maletwas anders aufziehen als sonst. Zunächst eine kurze Schilderungder Veranstaltung, und dann mal die Faktoren, die ich richtig gemachthabe.


Reichenbach liegt im schönen Vogtland– weder von der Stadt noch vom Gebiet habe ich viel gesehen. Dennich bin direkt ins Stadion eingeflogen, wo die 24. Auflage des Laufesstattfindet. Und diese Erfahrung merkt man dem Veranstalter an. Allesist sehr gut und unaufgeregt organisiert, die Helfer sind zahlreich,motiviert und sehr freundlich.
Die Strecke ist unspektakulär: EineRunde im Stadion, dann eine Runde um das Stadion herum, wieder insStadion hinein, fertig. Ergibt 1200 Meter, eine Zeitmessmatte, eineVerpflegungsstelle, eine Hand voll Zuschauer. Und das, imOptimalfall, 24 Stunden lang.
Ab Stunde 2 wurden die „aktuellen“Ergebnisse der letzten vollen Stunde mit ca. 15 Minuten Verspätungausgehängt, so dass man in ungefähr verfolgen konnte, wo man sichim Feld gerade s bewegte.


Das Wetter war für Mitte Juli perfekt:Sonne und Wolken wechselten sich ab, kaum Regen, max. 24 Grad, nurder starke Wind nervte anfangs (=10 Stunden), er legte sich dann aberdankenswerterweise in der Nacht.


Wenn es etwas zu kritisieren gab, danndie Musikauswahl. Das grenzte an Körperverletzung. Sollte aberwahrscheinlich die Läufer nur dazu bringen, das Stadion schnellwieder zu verlassen


Kurzum: Eine nette, gelungeneVeranstaltung, wie geschaffen dazu, alles richtig zu machen. Und wasich alles richtig gemacht habe, kommt jetzt:


1. Gut vorbereitet –organisatorisch, mental wie körperlich:Ich bin dieses Jahr sehr, sehr viel gelaufen, für meineVerhältnisse. Dabei waren viele lange Läufe, alleine 15 Ultras undMarathons stehen für 2012 bereits zu Buche. Vor allem das100-km-Doppel in Biel und Ulm im Juni war Gold wert. Ich wusste: vonden Beinen her bin ich dieser Sache gewachsen.
Undauch im Kopf fühlte ich mich topfit. Ich wollte die ganzen (ok,viele!) Fehler, die ich in Bernau 2010 gemacht habe, vermeiden. Ichhabe unendlich viele Szenarien durchgespielt, habe mir Strategienzurecht gelegt, habe Pläne geschmiedet. Auch hier: die Vorbereitungwar gut.
Auchorganisatorisch war alles bestens: Taschen rechtzeitig gepackt, mitmeinem Helfer alles gut durchgesprochen, alles dabei, was ich fürdas Rennen brauchen könnte. Super!


2. Gut erholt: Hieranmangelte es bei den letzten Rennen. Ich bin dieses Jahr fast immermit müden Beinen in meine Wettkämpfe gegangen. Dieses Mal habe ichdarauf geachtet, dass es nicht noch mal passiert. Die letzten dreiWochen, nach Ulm, bin ich gerade mal 60 km gelaufen. Habe mich guternährt, habe viel geschlafen, war richtig vernünftig. Und das habeich im Rennen auch gemerkt. Klar, nach 30 Kilometern waren die Beineschon schwer, aber es war deutlich zu merken, dass der Akku voll war.Tolles Gefühl.


3. Die richtige Renntaktik:An der habe ich lange gebastelt. Die Hauptursache für mein letztesDebakel bei so einer Sache habe ich in meiner mangelnden Lockerheitausgemacht. Ich war viel zu verkrampft, fixiert, habe mir nicht dienötige Entspannung gegönnt. Und das ist bei solchen Distanzentödlich. Und um das zu vermeiden habe ich verschiedene Maßnahmengetroffen: Ich bin ohne Uhr gelaufen (super!), ich habe mir dieErgebnislisten nur alle 3 Stunden angeschaut (seer schön!), ich habealle drei Stunden konsequent 5-10 Minuten Pause gemacht. Mithinsetzen, ein leckeres alkoholfreies Bier trinken, umziehen, einbisschen plauschen. Und ich habe das ganz konsequent durchgezogen.Das Anlaufen danach war zwar immer hart, aber so konnte ich dasRennen super strukturieren. Ich habe nie gedacht: „Oh Gott, noch 19Stunden“ Sonder nur: „Hey, in 57 Minuten, weniger als einerStunde hast du wieder Pause! Coooool!!!“ Ich habe mir beim Essenund Trinken Zeit gelassen und bin dabei immer wieder mal 200-300Meter gegangen, ich bin auch mal eine Runde langsamer gelaufen odergar gegangen, wenn ich einen Mitläufer gefunden habe, der es geradewert war, begleitet zu werden.
Undall diese Vorsätze, diese ganzen taktischen Vorgaben habe ich 1:1umgesetzt. Ich bin echt stolz auf mich!


4.Die nötige Lockerheit :D ieser Punkt resultiert aus dem letzten. Da ich durch meine Taktikden Druck herausgenommen habe, nicht ständig auf Zeiten undKilometer gelinst habe, konnte ich den Lauf sehr entspannt angehen.Meine größere Lauferfahrung kam mir natürlich auch zu Gute: Ein 24Stundenlauf dauert eben 24 Stunden. Und er wird erst spät in der 2.Hälfte entschieden. Nur mal am Rande: Nach 3 Stunden war ich 15.Nach 12 Stunden war ich 3., ganz nah am 2. dran und auch der erstewar schon nicht mehr weit. Und zu diesem Zeitpunkt war ich nochrichtig fit – und eben locker!
Aberauch was meine Ziele anging, hat mir das alles geholfen: Klar wollteich die 200 Km schaffen. Aber im Laufe des Rennens habe ich gemerkt,dass diese starre Zielvorgabe meiner Leistung nicht gerecht wird. Ein24-Stunden-Lauf dauert eben 24 Stunden und man kann nie sagen,waskommt. Und was wäre denn, wenn ich bei 190, 180, gar nur bei 170gelandet wäre – und trotzdem alles gegeben hätte? Dann wäre ichenttäuscht gewesen, und das wre nicht richtig gewesen. So konnteich, nach etwa 10 Stunden, die 200 km loslassen. Ich habe immer nochalles daran gesetzt dieses realistische Ziel zu erreichen. Aber ichhabe die dazu nötige Lockerheit gewonnen. Schön, oder?


5. Krisen angenommen und bewältigt:Auch das hat dieses Mal hervorragend funktioniert. Es ist das eine,zu wissen, dass diese Krisen kommen. Das andere ist es aber, siewirklich handeln zu können. Denn wenn man in einer Krise steckt,kann man sie nicht rational wegdiskutieren.
Dieerste Krise kam unerwartet früh, schon nach knapp 3,5 Stunden. Undmeine Mechanismen haben gegriffen: Dampf raus nehmen. Was Gutesgönnen (Kaffee ist die ultimative Lösung dafür: Ein Becher Kaffeebraucht ca. 300 Meter Gehpause. Dann noch eine Hand vollGummibärchen, und den Rest der Runde durchgewandert, dann sah dieWelt schon meistens besser aus.) In kleinen Schritten denken, nichtauf das Große, Monströse vor einem schauen. Hat alles geklappt.Einfach toll. Alles richtig gemacht.


6. Vernunft bewiesen:Wer mich kennt, weiß, dass das gerade im Bezug aufs Laufen nunwirklich nicht meine größte Stärke ist. Aber auch hier hat inReichenbach wirklich alles geklappt. Ich habe den Lauf nach 12,5Stunden und 113 Kilometern abgebrochen, weil mir mein Knie auf einmalunglaublich weh getan hat. Alles andere wäre unverantwortlich undeben unvernünftig gewesen.
Kurznach der „Halbzeit“ habe ich meine geplante Pause gemacht, michfür die Nacht umgezogen, gegessen und getrunken. Als ich geradeweiter wollte, wurden die Zwischenergebnisse durchgesagt: Knapp 110km stehen für mich zu Buche. Cool. Super. Besser als erträumt. Dennich bin noch fit (naj a, so fit, wie man nach 12 Stunden haltist...), guter Dinge und fühle mich in er Lage hier noch was zureißen. Kein High, sondern eine sehr nüchterne Selbsteinschätzung.Ich mache mich wieder auf den Weg, gehe wie immer die ersten 200Meter um wieder reinzukommen, trabe an – und spüre nach etwa 10Schritten einen Schmerz im rechten Knie, wie ich ihn an Intensitätund Lokalisation noch nie hatte. Es fühlt sich an, als hätte jemandmit einer Nadel in meine Kniescheibe gestochen. Ich weiß, wie sichÜberlastungsschmerz in den Knien normalerweise bei mir anfühlt. Dashier ist anders. Ich höre sofort auf zu laufen und gehe. Der Schmerzist weg. Ich gehe eine Runde, trabe wieder an – und nach 3Schritten ist der Schmerz sofortwieder da. Ich gehe wieder eine Runde– jetzt tut es schon beim Gehen weh. Da weiß ich: Das war es fürmich. Ich kann und werde mich unter keinen Umständen hier 11 Stundenmit Schmerzen durch die Gegend schleppen und mein weiteres Laufjahroder gar Laufleben gefährden.
Deranwesende Physiotherapeut schaut sich das Ganze an und tippt aufÜberlastung wegen zu alter Schuhe. Wäre typisch dafür. Könntesein. Die Schuhe waren definitiv über ihrem Zenit, aber diebequemsten die ich habe.
Nachdieser Untersuchung ist klar, dass ich aufhöre. Ich gebe meinenTransponder ab, wir packen zusammen und machen uns auf den Weg. Kurzbevor wir fahren, kommen die Zwischenstände nach 15 Stunden durch:Wenn ich in den vergangenen 2 Stunden nur 16 Kilometer gelaufen wäre,wäre ich jetzt 2., mit nur einer Runde Rückstand auf den Führenden.Komische Gefühl...
Umdrei Uhr liege ich in meinem Bett und denke mir, dass das jetzt schonanders geplant war...


Wie geht es mir jetzt? Klar, ich binenttäuscht. Und traurig. Noch knapp 12 Stunden Zeit, nicht mal mehr92 km zu laufen bis zum großen Ziel, es ging mit hervorragend, ichwar Dritter. Klar bin ich traurig. Aber es fühlt sich richtig an,was ich getan habe. Ich habe alles richtig gemacht. Es lag außerhalbmeiner Einflussmöglichkeiten, was da passiert ist. Und damit kannich es nicht ändern. Sondern muss es annehmen. Und das gelingt mirgerade sehr gut.
Ich werde jetzt schauen, dass mein Kniewieder in Ordnung wird, mich gut erholen und dann das Laufen neugenießen. Die 24 Stunden scheinen wohl nicht mehr Distanz zu sein.Da bleibt auf jeden Fall eine Rechnung zu begleichen...


Liebe Grüße
Euer nachtzeche
"Die auf den Herrn harren kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden!" (Die Bibel, Jesaja 40,31)

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Das ist ja echt Kacke sowas!
Vor allem, wenn es so unerwartet kommt.
Ganz klar, da muss man abbrechen.
Wer weiß, wozu es gut ist.
Dunkel, nass, windig, kalt. - "Yeah, let's go!!!"
Never stop.
No.Status.Quo.

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Lieber Chris,

unseren Riesenrespekt für dein Training, deine Leistung und deine Vernunft. Schön, dass du den Abbruch gerade so gut annehmen kannst. Wer weiß, wie lange es noch brauchen wird bis die 24 Stunden fällig sind, jedenfalls hat dir der Weg dorthin schon ganz schön viel "Lehrreiches" geboten. Auch Respekt dafür, wie du damit bisher umgegangen bist.

Gute Besserung für dein Knie und schöne Grüße,
Gutenberg (verzweifelt nach dem Sinn seiner Laufpause suchend :P ) und Jolly

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Hallo Chris,

als ich heute am frühen Morgen die Zwischenstände gesehen habe, habe ich Dir noch die Daumen gedrückt und gedacht:

"Der Chris ist ein sympathischer Typ, er hat in den letzten Monaten viele km in der Vorbereitung abgespult und auch wenn der dabei manchmal grenzwertig unterwegs war, soll er sein Ziel heute mit Anstand erreichen!"

Schade, dass es dann doch nicht geklappt hat, aber ...

nachtzeche hat geschrieben:6. Vernunft bewiesen:Wer mich kennt, weiß, dass das gerade im Bezug aufs Laufen nun wirklich nicht meine größte Stärke ist. Aber auch hier hat in Reichenbach wirklich alles geklappt. Ich habe den Lauf nach 12,5Stunden und 113 Kilometern abgebrochen, weil mir mein Knie auf einmalunglaublich weh getan hat. Alles andere wäre unverantwortlich undeben unvernünftig gewesen.
... so hast Du trotzdem Respekt und Anerkennung für Deine Leistung der ersten 12,5 h und die insgesamt sicherlich richtige und vernünftige Entscheidung zum Ausstieg verdient!
nachtzeche hat geschrieben:Ich werde jetzt schauen, dass mein Knie wieder in Ordnung wird, mich gut erholen und dann das Laufen neu genießen.

Liebe Grüße
Euer nachtzeche
Dabei wünsche ich Dir alles Gute und ich würde mich freuen, wenn wir uns demnächst mal wieder irgendwo über den Weg laufen! :hallo:
Tschüss, sportliche Grüße aus dem Bergischen Land

Eckhard :winken:

"Radsport ist Mannschaftssport, 60 km/h und 30 cm Abstand zum Vordermann" (Robert Bartko)

Auch 2014 und danach wird weitergelaufen! :zwinker2:

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Hallo Chris!

Natürlich ist es SCHEI... , wenn man aufgeben MUSS, aber es war definitiv die RICHTIGE Entscheidung. Wünsche Dir eine GUTE und SCHNELLE Besserung für dein Knie.

Schöne Grüße aus der Steiermark


Kraxi

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Hallo Chris,

oh, ist das ärgerlich!!!
Aber all das Training und die gemachten Erfahrungen sind ja nicht umsonst gewesen. Jetzt weißt du viiiiel mehr als am Anfang des Jahres.
Und 2013 und Reichenbach kommen ja bestimmt :D .

Laß jetzt erst mal dein Knie ansehen, hört sich ja ganz schön mysteriös an. Gute Besserung - und Glückwunsch trotzdem für die super Leistung bis zum Abbruch.

Übrigens: In deinem Bericht sind wieder haufenweise Worte nicht getrennt, so wie in deinem letzten......

Liebe Grüße
Walter
You can only fail if you give up too soon

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Auch ich habe einen Riesenrespekt, Chris - vor deiner Leistung und vor der Art, wie du mit der Aufgabe des Laufs und damit deines großen Ziels umgehst! Du weißt jetzt, dass du im Prinzip die 200 km in den Beinen hast - und es wird noch viele 24 h-Läufe geben, in denen du den dafür Beweis antreten kannst. Ich wünsch dir gute und schnelle Besserung für dein Knie.

Liebe Grüße
Anne :winken:

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Guten Abend,

ich bin, wie immer bei deinen Laufberichten, eingetaucht und war dabei- und wieder einmal habe ich unglaublich viel Respekt vor deiner Leistung- und auch vor dir, denn du hast tatsächlich alles richtig gemacht!

Ich hätte es scheußlich gefunden lesen zu müssen, dass du weiter gelaufen bist, mit Schmerzen, dich wohlmöglich kaputt gelaufen hättest oder ein oder zwei Stunden vor dem Ziel, nach Stunden schmerzvollen Laufens, doch hättest aufgeben müssen.

Du bist nicht nur ein Satansbraten auf sportlicher Ebene, du läufst sogar noch mit Verstand! :daumen:

Klar bist du auch traurig. Es ist auch traurig für dich. :traurig:


Ich wünsche dir, dass dein Knie einfach mal eine Pause machen wollte, du weiterhin alles richtig machst und in der Folge bald wieder laufen wirst.

Danke, dass ich teilhaben durfte. Liebe Grüße! :winken:

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Irisanna hat geschrieben: Du bist nicht nur ein Satansbraten auf sportlicher Ebene, du läufst sogar noch mit Verstand! :daumen:
Der Chris ist kein Satansbraten sondern ein Gotteskind :D !

Walter
You can only fail if you give up too soon

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Schade, ich hätte es dir so gegönnt ... einen 100km-Lauf kann man ja schon nicht wirklich planen, weil da so viel passieren kann, aber die 200km sind ja dreimal so lang und ein Vielfaches an Wagnis, dabei muss einfach alles(!) passen ... das wird dir sicher jeder Spitzenläuf auch so sagen, 200km läuft keiner auf Ansage einfach so runter, sondern die sind immer nur das optimistische Wunschziel ... aber schon klasse, wenn man sich so etwas als optimistisches Ziel überhaupt setzen kann, da gibt es wirklich nicht viele, die das können ... und jedem gebührt ganz großer Respekt, der sich dieser Herausforderung stellt ... *tiefverneig* :-)

LG Manfred

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Hallo Chris,

schade, dass du dein Ziel nicht erreicht hast! ABER: wer weiss, was du aus dieser Vorbereitung und dem Lauf mitnimmst (an Erfahrung) was du beim nächsten Mal voll in die Waagschale werfen kannst!!
Ich denke, dass ist nur eine Frage der Zeit (also nicht "ob", sondern "wann")
So, jetzt bekomm erst einmal dein Knie in den Griff und dann geht es weiter !!!!
LG
Domborusse
Die beliebtesten Diagnosen der Orthopäden:

"Da ist nix"
"Das ist nicht schlimm"
"Das haben viele"
"Da kann man nix mehr machen"
"Ja, wir werden alle nicht jünger!"
"Dat krieje me wieder hin!!!":zwinker2:
"Das ist in 2 Wochen wieder weg!"
Von RennFuchs geklaut: "Das dürfte eigentlich garnicht wehtun"
"...ja wenn das schon so lange weh tut, dann muss das eigentlich operiert werden"
gefolgt von: ..."aber nehmen sie zur Sicherheit erstmal noch 14 lang Tage die Tabletten":klatsch:

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Hallo nachtzeche,

was du sonst noch alles richtig gemacht hast, ist eigentlich zweitrangig. Du hast das Wichtigste richtig gemacht, eine Entscheidung getroffen, die dich bald zurück ins Training bringt, die dir eine schlimmere Verletzung und Zwangspause erspart. 24h-Läufe finden häufiger statt und du wirst einen neuen Anlauf nehmen.

Ich habe Respekt vor deiner Leistung, aber noch mehr vor deiner Entscheidung. Sie beweist Größe.

Alles Gute :daumen: und bald wieder schöne Läufe :nick:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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U_d_o hat geschrieben:Hallo nachtzeche,

was du sonst noch alles richtig gemacht hast, ist eigentlich zweitrangig. Du hast das Wichtigste richtig gemacht, eine Entscheidung getroffen, die dich bald zurück ins Training bringt, die dir eine schlimmere Verletzung und Zwangspause erspart. 24h-Läufe finden häufiger statt und du wirst einen neuen Anlauf nehmen.

Ich habe Respekt vor deiner Leistung, aber noch mehr vor deiner Entscheidung. Sie beweist Größe.

Alles Gute :daumen: und bald wieder schöne Läufe :nick:

Gruß Udo
So ungefähr sind auch meine Gedanken. Danke Udo :D

Alles richtig gemacht Chris!!

Gute Besserung!!

Gruß Denny

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Hallo Chris,

ich gratuliere Dir zum tollen Lauf, zwölfeinhalb Stunden lang, und zu Deiner Entscheidung fürs Abbrechen, die Du so nüchtern beschreibst. Aber ich kann mir denken, dass "richtig" sich in dem Moment trotzdem doof anfühlt.

Nun wünsche ich Dir, dass Du es mental gut verkraftest, das Knie sich schnell und komplett erholt und Du dann wieder eine neue Attacke starten kannst.

Danke für den Bericht,
viele Grüße,
Mitsch

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Das war der Anlauf für's nächste Mal! Wenn der Körper anfängt, mit einem zu plaudern, kann man noch weg hören. Wenn er aber die Stimme so deutlich hebt, darf man sie nicht ignorieren. Du hast alles richtig gemacht. Gute Besserung und jetzt schon viel Erfolg beim nächsten Versuch. (Ich würde mich an sowas nie rantrauen, Reschpeckt!)
Berichte, Geschichten und Streuselkuchen: www.laufen-mit-frauschmitt.de
Laufen mit Verantwortung:
laeufer-pro-umwelt.de
Zum Hören: der Schmittcast
Frauschmitt bei bei Facebook

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Bisher hatte ich einen riesigen Respekt vor Deiner Laufleistung,
jetzt habe ich einen noch größeren Respekt vor Deiner Entscheidung den Lauf abzubrechen.

Du hast wirklich alles richtig gemacht!!!

Gute Besserung für Dein Knie

VLG Klummi

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Ich danke euch für die vielen, lieben Kommentare.

Jetzt, 4 Tage nach dem Lauf, bin ich mehr denn je überzeugt, dass es gut war, wie es gelaufen ist. Trotz des deutlichen Verfehlen meines Ziels habe ich viel über mich und meinen Körper gelernt, und auch an Erfahrung für die weiteren Wettkämpfe gewonnen, die ich schon jetzt nicht missen möchte. Klar wäre ich gerne pannenfrei durchgelaufen, aber ich kann es gerade gut annehmen wie es ist. Danke für eure bestätigenden und aufmunternden Worte.

Ich habe heute in ein neues Paar Schuhe investiert und war zum ersten Mal wieder laufen. Gaaaanz vorsichtig und behutsam, auf meiner kleinsten Runde (2,7 km), damit ich jederzeit, wenn der Schmerz wiederkommt, sofort abbrechen kann. Aber er kam nicht. Und so bin ich knapp über 11 km mit nicht ganz lockeren Beinen, aber komplett schmerzfrei und mit viel Freude gelaufen. Schon komisch, so ein Körper.

Ich freue mich auf die nächsten 1,5 Monate, wo ich ganz unbeschwert und ohne Zielsetzung draufloslaufen kann, bevor es dann an die Vorbereitung auf Frankfurt geht. Ich habe schon keine Lust mehr auf Tempotraining, wenn ich nur dran denke... :angst:

Liebe Grüße
nachtzeche

PS: Noch ein Wort zu den fehlenden Leerzeichen. Das finde ich wirklich, wirklich ärgerlich. Ich schreibe meine Berichte immer als .odt Dokumente und kopiere sie dann hier ins Forum hinein. Das hat bisher immer gut geklappt, aber die letzten beiden Mal eben nicht. Ich finde das so störend, weil es den Textfluss total hemmt. Es liegt aber nicht an mir, denn in meinem Bericht sind alle Leerzeichen da. Da scheint ein kleines Monster in der Software zu sitzen, die die Dinger alle auffuttert...
"Die auf den Herrn harren kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden!" (Die Bibel, Jesaja 40,31)

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Gut, das nichts ernstes mit deinen Knien passiert ist! Da hat sich die Vernuft ausgezahlt. Eine Teilnahme am Müritzlauf ist wohl eher unwahrscheinlich oder?
Gruß
Denny

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Hi Nachtzeche,

danke für den tollen Bericht. Da ich dieses Jahr in Bernau zum ersten Mal die 24h versuchen will, haben mir Deine Tipps sehr gegen die auch bei mir heraufziehende Nervosität geholfen.
Schön dass es Dir wieder besser geht und Respekt davor, dass Du zum EInen so viele KM in den ersten12h geschafft hast und dann auch den Abbruch so konsequent hinbekommen hast.
Für Deinen "Nachtzechenlauf" wünsche ich Dir schon mal gutes Gelingen und dass das Knie sich weiter ruhig hält.
:winken: Liebe Grüße
Thomas7 "die langsamen Läufer sind es, die die schnellen Läufer gut aussehen lassen" (Zitat Thomas D.)

To do2015:
P-Weg
Röntgenlauf

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Canumarama hat geschrieben:Eine Teilnahme am Müritzlauf ist wohl eher unwahrscheinlich oder?
Hm..... würde ich jetzt mal so nicht sagen... :D (die alte Unvernunft kommt wieder durch). Bisher sieht das Knie gut aus, habe alle alten Schuhe aussortiert. Bis 22 km hält es jetzt ohne Probleme. Werde die strecke jetzt immer weiter ausbauen. In 2 Wochen dann der Härtetest in Rostock, wenn das alles klappt, gehe ich davon aus, dass ich an der Müritz dabei bin!
nachtzeche
"Die auf den Herrn harren kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden!" (Die Bibel, Jesaja 40,31)

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nachtzeche hat geschrieben: In 2 Wochen dann der Härtetest in Rostock
wenn sich das Wetter vom letzten Jahr wiederholt wird es wahrlich ein Härtetest :D
nachtzeche hat geschrieben:wenn das alles klappt, gehe ich davon aus, dass ich an der Müritz dabei bin!
:daumen:

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wenn ich sowas hier lese kann ich als Laufanfänger nur voller Respekt den Kopf schütteln...
ich kann es mir nichtmals vorstellen diese Distanzen überhaupt zu überbrücken, zumal das ja vermutlich noch schnelleren Schrittes vonstatten geht als ich laufe - wobei ich nach 45min dann platt bin ;o)

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mymomo hat geschrieben:.
ich kann es mir nichtmals vorstellen diese Distanzen überhaupt zu überbrücken, zumal das ja vermutlich noch schnelleren Schrittes vonstatten geht als ich laufe - wobei ich nach 45min dann platt bin ;o)
Alles eine Frage des Trainings. Als ich 2004 zu Laufen begonnen habe, konnte ich noch nicht mal 5 Kilometer durchlaufen - von der Zeit brauchen wir gar nicht zu reden!
Also, dran bleiben, dann kommen die längeren Strecken von allein. Und nicht jeder muss ja auf die Ultraschiene kommen...

Übrigens: Mein Knie ist wieder völlig ok. Der Schmerz hat sich noch einmal gemeldet, als ich wieder (testweise) mit den alten Schuhen gelaufen bin. Der Übeltäter ist also eindeutig identifiziert...
Mit den neuen Schuhen keine Probleme, Rostock ging locker und schmerzfrei und gerade bin ich auf dem Weg zum Müritzlauf. Auf zu neuen Untaten!!!

Liebe Grüße
nachtzeche
"Die auf den Herrn harren kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden!" (Die Bibel, Jesaja 40,31)

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nachtzeche hat geschrieben:Übrigens: Mein Knie ist wieder völlig ok. Der Schmerz hat sich noch einmal gemeldet, als ich wieder (testweise) mit den alten Schuhen gelaufen bin. Der Übeltäter ist also eindeutig identifiziert...
Mit den neuen Schuhen keine Probleme, Rostock ging locker und schmerzfrei und gerade bin ich auf dem Weg zum Müritzlauf. Auf zu neuen Untaten!!!

Liebe Grüße
nachtzeche
Hallo Chris,

das hört sich doch gut an! :nick:

Ich wünsche Dir für den anstehenden Müritz Lauf alles Gute! Vor allem ein bisschen Schatten, damit es nicht gar zu hart wird ... :schwitz2:
Tschüss, sportliche Grüße aus dem Bergischen Land

Eckhard :winken:

"Radsport ist Mannschaftssport, 60 km/h und 30 cm Abstand zum Vordermann" (Robert Bartko)

Auch 2014 und danach wird weitergelaufen! :zwinker2:
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