Banner

Blutarmut durch Ausdauersport?

Blutarmut durch Ausdauersport?

1
Hallo. Ich, 32, männlich, laufe nun seit 2 Jahren und nehme seit einem halben Jahr an HM Wettbewerben teil und bereite mich derzeit auf den Berlin M vor. Bei mehreren Blutuntersuchungen hatte ich nun Hämoglobin und Erythrozyten zu niedrig:

Hämoglobin: 12,75 g/dl (normal 13,5-17,2)
Erythrozyten: 4,18 T/l (normal 4,3-5,75)

Alle anderen Werte sind im Normalbereich, auch das Differentialblubild sowie die Retikulozyten schauen gut aus.

Könnten die beiden Werte am Ausdauersport liegen? Früher waren meine Werte in Ordnung.

Ich muss dazu sagen, dass ich relativ viel trinke, 4 Liter am Tag sind nichts Ungewöhnliches. Kann das Blut dadurch verdünnt sein?

Kann man die Werte irgendwie positiv beeinflussen? Eisenaufnahme bringt laut Arzt nichts, dafür müssten andere Werte ebenfalls zu niedrig sein (außerdem ernähre ich mich ausgewogen). Haltet ihr die beiden Werte für bedenklich?

Danke :hallo:

2
Hast Du Deine Hormonwerte überprüfen lassen? Evtl. hast Du's mit Ausdauersport übertrieben (zu hoher Umfang, evtl. auch zu schnelle Steigeurng, nicht genügend Regenration), so dass Du einen Testosteronmangel hast?

3
Bei dem sportwissenschaftlichen Seminar vom Sportbund Pfalz wurde letztes Jahr sehr darauf hingewiesen, speziell beim Ausdauersport auf Eisenwerte zu achten, insbesondere im Leistungsbereich. Es ist nicht selten, dass es bei andauernd hoher sportlichen Belastung zu Eisenmangel kommt.
Empfohlen wurde auch die prophylaktische Regeneration von mindestens vier Wochen im Jahr sowie eine sinnvolle Periodisierung des Trainings.

Ist der Eisenmangel da, ist er auch zu behandeln, ist jedenfalls meine Meinung - bei schwangeren Frauen bringt Kräuterblut (Salus) ja auch was wenn der Eisenwert im Keller ist - schaden tuts jedenfalls nicht.

Ich habe gerade auch einen Artikel auf der Seite von Dr. Feil zum Thema gelesen (Dr.Feil.com), lese es dir mal durch!

Liebe Grüße, Chilli

4
laufJupp hat geschrieben:Hallo. Ich, 32, männlich, laufe nun seit 2 Jahren und nehme seit einem halben Jahr an HM Wettbewerben teil und bereite mich derzeit auf den Berlin M vor. Bei mehreren Blutuntersuchungen hatte ich nun Hämoglobin und Erythrozyten zu niedrig:

Hämoglobin: 12,75 g/dl (normal 13,5-17,2)
Erythrozyten: 4,18 T/l (normal 4,3-5,75)

Alle anderen Werte sind im Normalbereich, auch das Differentialblubild sowie die Retikulozyten schauen gut aus.

Könnten die beiden Werte am Ausdauersport liegen? Früher waren meine Werte in Ordnung.

Ich muss dazu sagen, dass ich relativ viel trinke, 4 Liter am Tag sind nichts Ungewöhnliches. Kann das Blut dadurch verdünnt sein?

Kann man die Werte irgendwie positiv beeinflussen? Eisenaufnahme bringt laut Arzt nichts, dafür müssten andere Werte ebenfalls zu niedrig sein (außerdem ernähre ich mich ausgewogen). Haltet ihr die beiden Werte für bedenklich?

Danke :hallo:
Hallo,
ich weiss nicht, wo der Unterschied zwischen Hämoglobin und Erythrozyten liegt, für mich sind beides "Rote Blutkörperchen".
Du schreibst von Wettkämpfen und Training im Ausdauerbereich und reichlich Wasserzufuhr.
Wenn du viel trainierst, dann sind unterdurchschnittliche Hämoglobinwerte, wie bei Sportlern insgesamt, normal.
Radsportler sind auch Ausdauersportler, bei Radsportlern kann man sehr oft Blutprofile einsehen und die haben die gleichen Hämoglobinwerte wie du, leicht unterdurchschnittlich.
Lance Armstrong hatte seinerzeit einen Hämatokritwert von ungefähr 37,x%, nach der EPO-Kur ca. 46,x%. (Veröffentlichung aus dem neuerlichen Dopingverfahren)
Du hast umgerechnet einen Hämatokritwert von ca. 37,8%, also vergleichbar mit dem ungedopten Lance Armstrong, einem Ausdauersportler.
Wenn deine Wertigkeit nicht krankhaft ist, dann ist alles in Ordnung, eine Anhebung mit Medikamenten wäre also Doping.
Ich würde mir keine Sorgen machen oder lies einfach:

http://forum.runnersworld.de/forum/lauf ... ing-2.html

die Beiträge von "runnigdodo", dann sollte deine Frage beantwortet sein.

Viel Erfolg!

5
laufJupp hat geschrieben:Bei mehreren Blutuntersuchungen hatte ich nun Hämoglobin und Erythrozyten zu niedrig:

Hämoglobin: 12,75 g/dl (normal 13,5-17,2)
Erythrozyten: 4,18 T/l (normal 4,3-5,75)
Habe mal irgendwo gelesen, dass das relativ normal ist, da wir Ausdauersportler ja mehr Blut haben und daher das Hämoglobin stärker verdünnt ist.
Ich denke, solange du dich nicht schwach fühlst, ist das keine Anlass zur Sorge.

EDIT: s. Pete Pfitzinger - Lab Reports - Iron for Runners
Dunkel, nass, windig, kalt. - "Yeah, let's go!!!"
Never stop.
No.Status.Quo.

6
blende8 hat geschrieben:Habe mal irgendwo gelesen, dass das relativ normal ist, da wir Ausdauersportler ja mehr Blut haben und daher das Hämoglobin stärker verdünnt ist.
?!? :confused: Hä?!?

7
Maxwell the Fast hat geschrieben: ich weiss nicht, wo der Unterschied zwischen Hämoglobin und Erythrozyten liegt, für mich sind beides "Rote Blutkörperchen".
Erythrozyten sind die roten Blutkörperchen, Hämoglobin ist ein Protein, ist in den Erythrozyten und transportiert den Sauerstoff.

Dünnes Sportlerblut
im Blut von Ausdauersportlern misst man eine relative Blutarmut (Anämie). Die zahl der roten Blutkörperchen ist pro Volumeneinheit geringer als bei untrainierten Vergleichspersonen. Das liegt jedoch lediglich daran, dass das Blutvolumen, also der flüssige teil des Bluts (das Plasma), um einiges größer ist. Die absolute zahl der roten Blutkörperchen ist höher als bei nicht trainierten Personen. Man nennt dies daher Scheinanämie.
Steffny, Herbert: Das große Laufbuch, 2004, S. 55.
Profis sind berechenbar, die Amateure sind wirklich gefährlich. E.A. Murphy

8
Hey
Ich schreibe einfach in diesen Thread, da ich das gleiche Problem habe. Wenn das nicht richtig ist muss ich noch einen neuen aufmachen.

Ich gehe normaler weise alle 2 Wochen zum Trombozyten spenden, leider habe ich es wegen dem Studium und sonstigen Terminen das letzte mal im September letzten Jahres geschafft dorthin zu gehen.
Damals konnte ich auch schon nicht immer Spenden da mein Hb Wert zu niederig war.
Heute bin ich nach 10 Monaten mal wieder hingegangen, leider war mein Hb Wert wieder zu niedrig.
Die Ärztin meinte ich sollte Fleisch und Rote Früchte essen. Da meinte ich dann kann ich ja jeden Tag ein bischen Yogurette, Erdbeerkäse und ne Flasche Rotwein trinken. Das fand sie wohl nicht so lustig ... :)

Müde fühle ich micht nicht, ich bereite mich auch gerade auf einen HM vor, aber ich Trinke nur ca. 2,0-2,5 Liter am Tag.
Den Link von Blende habe ich mal überflogen. Könnte da wirklich Kräuterblut helfen ?

Gruß Kai

9
Ich war auch regelmäßig Thrombo-spenden, also wenn sie mich angerufen haben weil grad Bedarf war, so ca. 1x im Monat außer in der Vorbereitung. Daher habe ich auch recht genaue Verlaufsketten; mein Hämoglobin krebst meist in der unteren Hälfte des Normspektrums rum, dagegen der Wert-dessen-Name-mir-grad-nicht-einfällt-aber-Entzündungsvorgänge-anzeigt am oberen Limit. Eisen ist bei mir auch immer ziemlich unten (1 x im Jahr bei der Gesundenuntersuchung). Ich habe aber so eigentlich keine Probleme (also fühle mich nicht schwächlich oder so), scheint also bei mir einfach so zu sein (hab als Kind schon Eisentabletten gekriegt, hat offenbar nicht viel bewirkt).
"Only that day dawns to which we are awake." - H.D.Thoreau
Meine Wettkämpfe in der km-Spiel Tabelle
Meine Lauf-Fotoalben (mit vielen Tiroler Laufstrecken)

10
Ok, Eisentabletten soll man nicht mit Kaffee sondern am besten mit Orangensaft bzw. Vitamin-C einnehmen.
Ich habe die immer mit Kaffee genommen.

Ich werde mir mal dieses Kräuterblut zeug kaufen. Wenn das beim nächsten mal genau so läuft können die mir mal den B uckelrunter rutschen auch wenn die für Trombos 50€ zahlen ... :sauer:

Gruß Kai

11
Danke für eure Antworten, da war ja einiges dabei.
Sergej hat geschrieben:"Dünnes Sportlerblut im Blut von Ausdauersportlern misst man eine relative Blutarmut (Anämie). Die zahl der roten Blutkörperchen ist pro Volumeneinheit geringer als bei untrainierten Vergleichspersonen. Das liegt jedoch lediglich daran, dass das Blutvolumen, also der flüssige teil des Bluts (das Plasma), um einiges größer ist. Die absolute zahl der roten Blutkörperchen ist höher als bei nicht trainierten Personen. Man nennt dies daher Scheinanämie."Steffny, Herbert: Das große Laufbuch, 2004, S. 55.
Sowas in der Art habe ich vermutet oder besser gesagt gehofft. Fällt denn ein Wert von 12,7 noch unter eine Scheinanämie? Und kann man testen, ob es sich um eine Scheinanämie handelt? Ich müsste ja im Prinzip meine Blutmenge wissen und dann die Tera/l damit multiplizieren. Dann habe ich den absoluten Wert und könnte vergleichen.

12
Der Eisenspiegel im Blut ist stark schwankend.

Sinnvoll ist es daher, auch zusätzlich S-Ferritin bestimmen zu lassen, denn das gibt an,
ob das Eisendepot in Knochen/Leber gefuellt, oder leer ist.
Das muss auch nicht auf nuechternen Magen bestimmt werden, sondern wann auch immer.

13
wurde neben den Werten auch Ferrin und Transferritin bestimmt? Wenn diese in Ordnung sind, brauchst du dir keine Gedanken machen. Eisenpräparate würde ich keine nehmen (NEM sind eben immer noch sehr umstritten. Und momentan vermutet man, dass ein zuviel an Eisen die Entstehung von Krebs begünstigen KÖNNTE. Von daher, vorsichtshalber wenns nicht vom Arzt angeordnet ist: sein lassen!). Ein klein wenig mehr Eisen in der Nahrung schadet aber nicht. (Solange man keine Eisenspeicherkrankheit hat). Entweder etwas mehr Fleisch, oder entsprechende Gemüsesorten. Hier aber immer ein bisschen was Vitamin C haltiges dazu essen, dann wird das Fe2+ oxidiert und durch die neue Form besser aufgenommen. Das Eisen in Fleisch liegt schon in FE3+ vor und wird daher von vornherein besser verwertet.

Ansonsten: fühlst du dich irgendwie schlapp, bist du blass, fallen dir die Haare aus oder ist irgendwas sonst komisch? Wenn nicht würd ich mir schon dreimal keine Gedanken machen.

14
FrauT. hat geschrieben: Ansonsten: fühlst du dich irgendwie schlapp, bist du blass, fallen dir die Haare aus oder ist irgendwas sonst komisch? Wenn nicht würd ich mir schon dreimal keine Gedanken machen.
Ein Gefühl der Schlappheit kommt schon mal vor, liegt aber sicherlich an der Marathonvorbereitung. Ich fahre die Umfänge zeitweise etwas runter. Als das erste Mal die Anämie festgestellt wurde, war keine Schlappheit vorhanden. Den Rest kann ich verneinen.

15
Achja, Ferritin lasse ich gerade bestimmen. Ich werde hier berichten, gehe aber davon aus, dass auch dieser Wert normal ist (das lässt sich aus anderen Werten bereits vermuten).

16
Moin
So habe mir heute Kräuterblut gekauft, hoffentlich hilft das besser als es schmeckt :)

Ob dieses andere Ferritin bei mir zu niedrig ist kann ich nicht sagen, ich glaube beim Blutspenden machen die nur einen schnelltest auf die Sachen die die haben wollen.

Ich werde es einfach nächste Woche nochmal versuchen. Wenn es dann immer noch nicht klappt sollte ich mal zum Arzt gehen ?

Gruß Kai
Wenn ich das nächste mal da bin frage ich mal nach dem genauen Wert.

17
Moin,

Ich bin mal fast von einer Blutspende ausgeschlossen worden Wegener niedrigem Hämoglobin Wert. Ich Läufe vierundzwanzig esse kein Fleisch.

Die Empfehlung war, eisenhaltige Lebensmittel zu essen. Seitdem streue ich über alles Sesamsaamen, und voila, meine Werte sind ein Traum.
Falls ich zusammenbreche - bitte drückt "Stop" auf meinem Garmin!

19
laufJupp hat geschrieben:Achja, Ferritin lasse ich gerade bestimmen. Ich werde hier berichten, gehe aber davon aus, dass auch dieser Wert normal ist (das lässt sich aus anderen Werten bereits vermuten).
Wie schon vermutet ist auch mein Ferritinwert im Normalbereich. Vermehrte Eisenaufnahme bringt also nichts. Ich nehme an, dass es sich tatsächlich um eine Art Scheinanämie auf Grund von höheren Flüssiganteilen im Blut durch Ausdauersport handelt.

20
pflluegler hat geschrieben: Die Empfehlung war, eisenhaltige Lebensmittel zu essen.
Wenn diese Empfehlung ausschließlich auf Grund des Hämoglobinwerts abgegeben wurde ist sie schwachsinnig.
pflluegler hat geschrieben: Seitdem streue ich über alles Sesamsaamen, und voila, meine Werte sind ein Traum.
Glaube versetzt ja Berge. Ich glaube dann viel mehr, dass es sich bei dem zu niedrigen Hämoglobinwert um einen Zufallsbefund gehalten hat, aber gut... vielleicht sind's auch die Sesamsamen. :zwinker2:

22
Vor Jahren in Südamerika wurde bei einer Blutuntersuchung in einer Klinik bei mir auch Eisenmangel festgestellt, was mich gewundert hatte, da ich dachte, ich würde recht eisenreich essen. Zu der Zeit habe ich richtig viel Sport gemacht. Allerdings habe ich das nie weiter beachtet und schwach fühle ich mich auch nie. Keine Ahnung ob ich das nochmal checken lassen sollte.
Antworten

Zurück zu „Gesundheit & Medizin“