runningdodo hat geschrieben:Beim Laufwettkampf hast Du jedoch noch die starken Natriumverluste durch das Schwitzen, und dann sind eben schon schon deutlich geringere Mengen problemtisch. Deshalb die erhobenen hohen Auftretenshäufigkeiten von Hyponatriämieen bei Wettkampfläufern. Gerade der Schweiss wenig hitzeakklimatisierter Athleten haben hohe Natriumkonzentrationen!
Mit dem letzten Satz bin ich einverstanden, der Rest stimmt nicht ganz. Schweiß ist hypoton, man verliert also verhältnismäßig mehr Wasser als Salz, die eventuelle Dehydratation ist also hyperton und ihr Ausgleich soll entweder isoton oder eben hypoton erfolgen.
runningdodo hat geschrieben: Das Schwitzen wird nicht eingeschränkt, um Wasser zu sparen.
(...)
Wissenschaftliche Studie
Falsch.
"Versagen der Schweißproduktion durch:
- Dehydratation"
Notfall- Und Intensivmedizin - Google Books
Die von Dir verlinkte Studie finde ich interessant, danke. Allerdings fand sie bei Bedingungen statt , unter denen die Thermoregulation eh nicht mehr effizient ist - wenn nichts verdunsten kann (hohe Luftfeuchtigkeit), tritt auch kein Kühleffekt auf. Außerdem dauert ein HM zu wenig, um etwas Eindeutiges sagen zu können.
" Pitts et al. fanden 1944, daß bei sechsstündiger Arbeit in heißem Klima (ta = 37,7 °C; RH ˜ 40 %) die Körpertemperatur eines Mannes ohne Wasserzugabe deutlich stärker anstieg als bei einer Trinkmöglichkeit "
"Auswirkungen der Dehydratation wurden ab 1 % Wasserverlust, bezogen auf die Körpermasse, von Ekblom et al. 1970 [66] berichtet: (...) wird bei 62 % der maximalen physischen Leistungsfähigkeit ein Anstieg der Körpertemperatur
beobachtet, der um 0,3 bis 0,4 °C höher ist als für euhydratierte Personen, bei denen der Flüssigkeitsverlust genau ersetzt wurde.Strydom & Holdsworth fanden 1968 [367] für zunehmende Dehydratation in den Stufen “Euhydratation“, “Trinken ad libitum“, “3-5 % Flüssigkeitsdefizit“ und “5-8 % Flüssigkeitsdefizit“ einen monotonen Anstieg der Körpertemperatur um insgesamt rund 0,7 °C und einen Anstieg der Herzschlagfrequenz um insgesamt gut 20 min-1; die Schweißrate nahm mit zunehmender Dehydratation ab."
http://elpub.bib.uni-wuppertal.de/servl ... 140001.pdf
runningdodo hat geschrieben:1.) Die Anpassung an Hitze ist trainierbar und niemandem in die Wiege gelegt.
2.) Die Anpassungen, die nötig sind, extreme Ausdauerleistungen zu vollbringen, sind ebenso trainierbar (Sauerstoffaufnahme, Fettstoffwechsel, Laktattoleranz und -abbau).
Anatomische Besonderheiten? Welche meinst Du?
Trainierbar - klar. Ich will auch keinem seine Leistungen aberkennen. Fakt ist aber, dass sie
1) Ihre Anpassung an Hitze ihr Leben lang trainieren und entsprechend angepasst sind.
2) Es nachweisbare Unterschiede gibt
"Etliche Studien setzen sich mit mehr oder weniger Offensichtlichem auseinander. Kenianer haben demnach längere und dünnere Beine, allein auf den Waden im Schnitt um 400 Gramm weniger Fleisch als Europäer. Westafrikanische Sprinter wiederum können im Vergleich mit Europäern über dichtere Knochen, schmalere Hüften, dickere Oberschenkel, leichtere Waden und längere Beine verfügen. (...)
Saltins Schluss: "Afrikaner können mit gleicher Sauerstoffmenge um zehn Prozent weiter laufen als Europäer.""
Ob das jetzt für nicht-Spitzensportler relevant ist, ist natürlich fraglich.
runningdodo hat geschrieben:Ein, zwei Prozent? Ich bitte Dich, das ist wenn überhaupt eher lestungsfördernd und völlig normal
und auch an Christoph70:
Es gibt medizinische Werte, die für alle gelten, und es gibt die individuellen, die man für sich als Sportler durch jahrelange Erfahrung und Training selber festlegt. Und ja, das ist eben so, dass man bereits bei einem-zwei Prozent Wasserverlust Beschwerden bekommen kann. Deswegen finde ich dieses "ach komm, 3er Gelände ist doch noch Wandern, was willst du do mit Seil" - naja. Genauso wie die Panikmache im allerersten Artikel.
PS: So, bevor ich hier zum Staatsfeind Nr1 erklärt werde, bestätige auch ich gerne, dass ich bis jetzt bei
keinem der langen Trainingsläufe Wasser mit hatte - und habe wie erwartet überlebt. Freue mich deswegen weiter auf konstruktive&konkrete Gegenmeinungen, es scheint aber das meiste geklärt.