Liebe Laufgemeinde,
erstmal hallo hier im Forum. Habe schon länger mitgelesen, habe mich nun aber auch mal selbst angemeldet, um eine Frage in eigener Sache zu stellen. Es geht konkret um meine Bestzeit auf die 10 km. Daran knüpfen sich dann einige generelle Überlegungen zu meinem Lauftraining in den nächsten ein, zwei Jahren an.
Ganz kurz das Datenblatt: m, 28 Jahre, 68 kg, 1,87m.
Was meine Lauferfahrung angeht, so bin ich nach einer langen Unterbrechung zwischen ca. meinem 20. und meinem 26. Lebensjahr nun seit etwa 2,5 Jahren sehr regelmäßig aktiv. Die Wochenkilometer variieren dabei etwa zwischen 30 und 45 km, für einen Marathon waren es kurzzeitig auch mal etwas mehr. Ich bin also ganz klar Hobby-Läufer, mache aber schon aus Motivationsgründen alle zwei, drei Monate bei einem Wettkampf mit. In erster Linie sind das 10km-Straßenrennen, bei denen ich auch meine Stärken sehe. Die Bestzeit habe ich hier kontinuierlich von 45 im Sommer 2010 auf 40:08 im Sommer 2012 heruntergeschraubt. Meine Halbmarathon- und Marathonzeiten sind dagegen - gelinde gesagt - deutlich schlechter. Kürzere Wettkämpfe bin ich nie gelaufen; auf 3000 Meter komme ich im Training aber so auf 11 Minuten, und auf 1000 waren's glaube ich mal 3:05. Dies alles in dieser Ausführlichkeit, weil es für mich vor allen Dingen darum geht, in welche Richtung ich prinzipiell weitermachen soll.
Bei den 10 Kilometern bin ich nun nämlich an einem Punkt angekommen, an dem das Prinzip "Steigerung durch Dranbleiben" offenbar nicht mehr funktioniert. Am letzten Sonntag beim Tübinger Stadtlauf hat sich das recht deutlich gezeigt: ich hatte hier mit einem für meine Verhätnisse sehr guten Training (durchschnittlich ca. 40 Wochenkilometer, darin regelmäßig enthalten 7-9x1000m-Intervalle in ca. 3:50) auf eigentlich realistische 39:XX hingearbeitet. Dieses Ziel habe ich jedoch mit 40:35 ziemlich deutlich verpasst. Gleichzeitig habe ich zum ersten Mal seit meinem Wiedereinstieg bei einem Wettkampf keine neue persönliche Bestzeit aufgestellt. Das muss man nun nicht gerade als Drama auffassen (auch wenn so etwas so kurz vor der 40-Minuten-Grenze schon sehr enttäuschend sein kann). Dennoch scheint mir das doch ein deutliches Zeichen zu sein, dass die Verbesserungen auf dieser Strecke von jetzt an nicht mehr sehr bedeutend sein werden. Damit bin ich in einem für meine Begriffe wirklich schnellen Bereich, der mich aber zugegebenermaßen noch nicht wirklich glücklich macht. Bisher habe ich doch immer zumindest darauf gehofft, einmal in den Bereich vorstoßen zu können, in dem sich dann wirklich nur noch regelmäßige und ehrgeizige Läufer tummeln, also - gefühlt - den "wirklich guten" Bereich. Das scheint mir bei 40, und auch bei 39:59 noch nicht ganz erreicht.
Meine simple Frage lautet insofern: wie schätzt Ihr meine Chancen ein, mich auf 10 km in den nächsten ein, zwei Jahren noch mal wirklich deutlich zu verbessern? Ist die Grenze für mich tatsächlich erreicht und mehr als eine Zeit knapp unter 40 nur noch unter unverhältnismäßig hohem Aufwand drin? Dann würde ich mir überlegen, die starke Konzentration auf 10 km aufzugeben und vermehrt auf andere Strecken zu trainieren. Meine Laufkollegen sind alle deutlich langsamer als ich, gemeinsames Kilometerfressen für halbe oder ganze Marathons wäre insofern eine weniger ehrgeizige, aber im Sinne des zwischenmenschlichen Miteinanders sicherlich nettere Alternative - und zusätzlich dürften auf den längeren Distanzen die Bestzeiten wohl wie von selbst purzeln. Oder aber ist da bei entsprechendem Training vielleicht doch noch Potential auf die 10? Und wieviel wäre das dann wohl, bei welchem Einsatz? Um mein Dilemma noch einmal auf den Punkt zu bringen: ich bin zwiegespalten zwischen dem Versuch, in den nächsten, theoretisch leistungsstärksten Jahren meines Lebens noch mal zu versuchen, wenigstens auf einer Laufdistanz eine (meinem subjektiven Empfinden nach) "besondere" Zeit zu erreichen - oder aber diesen vielleicht übertriebenen Ehrgeiz an den Nagel zu hängen und mich anderen Strecken zu widmen, auf denen ich mich auch dann verbessern kann, wenn ich nicht alleine auf der Bahn, sondern in der Natur und unter Freunden trainiere. Da ich von letzteren kürzlich gefragt wurde, ob ich nächstes Jahr für Berlin melden will, ist eine Richtungsentscheidung demnächst auch tatsächlich fällig. Für Eure Hilfe wäre ich Euch also sehr dankbar!
Schöne Grüße und sorry für die Überlänge,
HalloEndorphin
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Hört sich schon mal gut an.HalloEndorphin hat geschrieben:Ganz kurz das Datenblatt: m, 28 Jahre, 68 kg, 1,87m.
Das ist ziemlich wenig. Wenn das für 40:08 gereicht hat, kannst Du doch mehr als zufrieden sein.Die Wochenkilometer variieren dabei etwa zwischen 30 und 45 km,
Wahrscheinlich gut erkannt. Welche Konsequenzen würdest Du daraus ziehen?Bei den 10 Kilometern bin ich nun nämlich an einem Punkt angekommen, an dem das Prinzip "Steigerung durch Dranbleiben" offenbar nicht mehr funktioniert.
Du meinst also, alles jenseits einer bestimmten, nicht etwa durch die zur Verfügung stehende Zeit, die Belastbarkeit oder die Lauflust als solche definierten Grenze sei unverhältnismäßig? Das mußt Du mir erklären!Ist die Grenze für mich tatsächlich erreicht und mehr als eine Zeit knapp unter 40 nur noch unter unverhältnismäßig hohem Aufwand drin?
Ich komme immer weniger mit. Du willst nicht mehr Zeit und Energie ins Laufen investieren, aber längere Strecken laufen? Deine Zeiten auf diesen längeren Strecken findest Du unbefriedigend, erhoffst Dir aber mit dem jetzigen Trainingsquantum signifikante Verbesserungen? Wo sollen die herkommen? Ich vermute eher, daß diese Hoffnungen sich als trügerisch erweisen werden und Du infolgedessen noch mehr Frust schieben wirst.Dann würde ich mir überlegen, die starke Konzentration auf 10 km aufzugeben und vermehrt auf andere Strecken zu trainieren. Meine Laufkollegen sind alle deutlich langsamer als ich, gemeinsames Kilometerfressen für halbe oder ganze Marathons wäre insofern eine weniger ehrgeizige, aber im Sinne des zwischenmenschlichen Miteinanders sicherlich nettere Alternative - und zusätzlich dürften auf den längeren Distanzen die Bestzeiten wohl wie von selbst purzeln.
Du meinst bei diesem sog. unverhältnismäßigen Training? Auf jeden Fall sehe ich da noch jede Menge Potential. Du müßtest es nur einfach mal machen. Schraub Deine Umfänge auf 60-70 km, trainiere mit diesem Pensum gezielt und planmäßig auf einen Zehner und sieh, was dabei herauskommt. Diese Chance solltest Du Dir schon geben. Hättest Du das Gegrübel und den Schreibaufwand für diesen Forumsbeitrag bleiben lassen und wärst stattdessen einfach laufen gegangen, hättest Du die 39:xx wahrscheinlich jetzt drauf.Oder aber ist da bei entsprechendem Training vielleicht doch noch Potential auf die 10?
Schon wieder diese Ausrede, bloß um nicht auch mal den einen oder anderen km mehr laufen zu müssen? Schluß damit! Fang mal an, ernsthaft zu trainieren und was aus Deinem offensichtlich vorhandenen Talent zu machen. Deine Intervalle sind ja schon mal ein netter Anfang.diesen vielleicht übertriebenen Ehrgeiz
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!
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Dann musst Du auch wie einer trainieren.HalloEndorphin hat geschrieben:Die Wochenkilometer variieren dabei etwa zwischen 30 und 45 km,
[...]
Bisher habe ich doch immer zumindest darauf gehofft, einmal in den Bereich vorstoßen zu können, in dem sich dann wirklich nur noch regelmäßige und ehrgeizige Läufer tummeln,
Gruß
Carsten
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Wenn dich deine Zeiten nicht glücklich machen, trainier halt ein bisschen ehrgeiziger - wie es sich für einen ehrgeizigen Läufer gehört. 45 Wochenkilometer sind nicht wirklich ehrgeizig. Wenig investieren und viel herausbekommen wollen funktioniert immer nur bis zu einer bestimmten Grenze...
Aber noch was Versöhnliches: Glücklichsein würde ich nicht von Zielzeiten abhängig machen. Schneller geht nämlich immer. There is no way to happiness - happiness is the way.
Aber noch was Versöhnliches: Glücklichsein würde ich nicht von Zielzeiten abhängig machen. Schneller geht nämlich immer. There is no way to happiness - happiness is the way.
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Ok, also nur dass mich keiner falsch versteht: "unverhältnismäßig" fängt für mich nicht bei 46 Wochenkilometern an. Dass da eine Steigerung vonnöten wäre, ist vollkommen klar. Nur frage ich mich halt, ob ich meinetwegen mit 60 Wochenkilometern über die 10er-Distanz noch viel rausholen könnte?
Und zum Faktor Spaß: da stimme ich natürlich vollkommen zu! Aber an dieser Stelle wollte ich mir mal rausnehmen, nur über Zeiten zu sprechen.
Und zum Faktor Spaß: da stimme ich natürlich vollkommen zu! Aber an dieser Stelle wollte ich mir mal rausnehmen, nur über Zeiten zu sprechen.
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Ja, ich denke der Schlüssel ist mehr Training. Anfangs kann man sich mit gleichbleibenden Kilometern aber schnelleren Läufen eine ganze Weile steigern, irgendwann kommt aber der Punkt wo man mehr Kilometer/mehr Einheiten machen muss um besser zu werden.
Ich würde fürs nächste Jahr erst mal eine zusätzliche Trainingseinheit pro Woche einschieben und mal schauen wie sich deine Zeiten entwickeln.
Du kannst natürlich auch einfach deine längeren Strecken verbessern. Im Marathon Trainingsplan wirst du auf deinen Niveau auch 80-100 Wochenkilometer drin haben. Die kommen dir schlussendlich dann auch auf den kürzeren Strecken zugute allerdings nicht so spezifisch wie bei einem 10 Km Plan mit mehr Kilometer
Ich würde fürs nächste Jahr erst mal eine zusätzliche Trainingseinheit pro Woche einschieben und mal schauen wie sich deine Zeiten entwickeln.
Du kannst natürlich auch einfach deine längeren Strecken verbessern. Im Marathon Trainingsplan wirst du auf deinen Niveau auch 80-100 Wochenkilometer drin haben. Die kommen dir schlussendlich dann auch auf den kürzeren Strecken zugute allerdings nicht so spezifisch wie bei einem 10 Km Plan mit mehr Kilometer
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Von 40 Wkm auf 60 Wkm: klar wird dir das einen ordentlichen Schub geben.HalloEndorphin hat geschrieben:Nur frage ich mich halt, ob ich meinetwegen mit 60 Wochenkilometern über die 10er-Distanz noch viel rausholen könnte?
Und nein, das werde ich jetzt nicht in Zahlen fassen.
Und ja, vernünftige Einheiten bei den 60 Wkm setze ich voraus.
Wie sieht es eigentlich bei dir mit TDLs aus? Die von dir genannten 9x 1000 in 3:50 müssten doch auch bei 40 Wkm für eine 39:59 reichen...
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Wenn du deine Umfänge langsam steigerst (4-5 Einheiten mit 1xIntervall, 1xTDL, 1xlangerDL, 1-2xmittlerer DL zum Beispiel), kannst du auf jeden Fall noch viel rausholen. Die Einheiten einigermaßen gescheit strukturieren (gibt ja genügend Trainingspläne, die du ausprobieren kannst) und schon wirds ne Verbesserung geben - definitiv. Ich weiß natürlich nicht, wie strukturiert dein Training momentan ist... davon abhängig ist dann auch dein Verbesserungspotential. Je schlampiger du jetzt zu den 40 Minuten gekommen bist - umso besser Bei 40km/Woche spricht einiges für relativ schlampig und ganz gutes TalentHalloEndorphin hat geschrieben:Ok, also nur dass mich keiner falsch versteht: "unverhältnismäßig" fängt für mich nicht bei 46 Wochenkilometern an. Dass da eine Steigerung vonnöten wäre, ist vollkommen klar. Nur frage ich mich halt, ob ich meinetwegen mit 60 Wochenkilometern über die 10er-Distanz noch viel rausholen könnte?
Und zum Faktor Spaß: da stimme ich natürlich vollkommen zu! Aber an dieser Stelle wollte ich mir mal rausnehmen, nur über Zeiten zu sprechen.
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@HalloEndorphin: Okay, in diesem Thread geht es zwar um sub50 und der Threadsteller läuft auch in einer anderen Altersklasse, aber vielleicht kannst du dennoch das eine oder andere für dich aus den Antworten dort mitnehmen.
@lucazu: Mir scheint, für deine 14 Jahre bist du ein ganz schöner "Laberkopp" (das ist jetzt nicht böse gemeint). Ich weiß nur nicht, wievielen Usern mit mehr als 1 Jahr Lauferfahrung du hier kompetente, sinnvolle Ratschläge geben kannst. Ehrlichgesagt bezweifle ich das überhaupt....
@lucazu: Mir scheint, für deine 14 Jahre bist du ein ganz schöner "Laberkopp" (das ist jetzt nicht böse gemeint). Ich weiß nur nicht, wievielen Usern mit mehr als 1 Jahr Lauferfahrung du hier kompetente, sinnvolle Ratschläge geben kannst. Ehrlichgesagt bezweifle ich das überhaupt....
Challenge:
100 Liegestütze am Stück || 25 im Moment || nur noch 75 fehlen
100 Liegestütze am Stück || 25 im Moment || nur noch 75 fehlen
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Nun, 60km sind auch eher wenig, aber: Ja. Die Frage ist nur, wieviel, und ob Du das als lohnend empfindest. Ich weiß nicht, wo für Dich der eingangs beschriebene interessante Bereich anfängt. Bei 36min? Bei 35min? Bei 34min? Ob Du dahin kommst, und wieivel Aufwand dafür nötig wäre, kann man nur raten. Was ich fast versprechen kann, ist aber, dass Du, wenn Du bereit bist, entsprechend zu trainieren, im nächsten Jahr unter 40 (vielleicht auch 39) und den HM unter 1:30 läufst.HalloEndorphin hat geschrieben:Ok, also nur dass mich keiner falsch versteht: "unverhältnismäßig" fängt für mich nicht bei 46 Wochenkilometern an. Dass da eine Steigerung vonnöten wäre, ist vollkommen klar. Nur frage ich mich halt, ob ich meinetwegen mit 60 Wochenkilometern über die 10er-Distanz noch viel rausholen könnte?
Gruß
Carsten