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Tria-Schule-Krankheit-Familie -> Der Blog einer Schülerin

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@ petracalifornia: Meine Mitschüler, Freunde und Lehrer wissen ziemlich genau was ich von ihnen halte und wenn mir bestimmte Aktionen gegen den Strich gehen, sage ich das meistens auch direkt. Sollte also tatsächlich jemand hier mitlesen, wird er/sie nur wiederfinden wie da was abgelaufen ist. Ich bin da eher selten so, dass ich einfach meine Klappe halte.Meiner Erfahrung nach ändert sich nämlich nur dann was, wenn man es den Leuten sagt, und das tue ich ja nicht übers netz, sondern direkt ins Gesicht. Sollten Ärzte die mich behandeln/ behandelt haben hier mitlesen ist das auch kein Weltuntergang. Jene über die ich schlechtes geschrieben habe könnten vielleicht (gut, die Chance ist relativ gering, aber na ja) daraus lernen, und die über die ich gutes Geschrieben habe, sehen eben Lob.
Zu den Patienten im Warteraum: Das war echt kacke von denen. Ich schüttel jetzt noch den Kopf und frage mich, warum ich da nicht den Mund aufgemacht habe.
Ich achte aber darauf keine Namen zu nennen, denn öffentlich möchte ich keine Person direkt in die Pfanne hauen. Wenn ich schreibe "Eine Mitschülerin", oder "Der Arzt", weiß ja niemand welche Person das direkt ist, außer vielleicht die Person die gemeint ist.


So, da die letzte Zeit extrem stressig war hier nur kurze Zusammenfassungen:

Das Zeugnis ist wie erwartet ziemlich schlecht (2,6 im Schnitt
:klatsch: ) und ehrlich gesagt nerven mich die unentschuldigten Fehlstunden. Ich tröste mich damit, das niemanden das Zeugnis aus der neun interessiert sobald ich mein Abi habe.

Das Abschlussgrillen das wir gestern Abend veranstaltet haben war ganz schön, allerdings war ich zwischendrin doch etwas angepieselt, weil es hieß: "Nein, beim Volleyball kannst du nicht mitspielen, du weißt ja was passiert wenn du einen Ball auf den Kopf bekommst." Ja, ich weiß was passiert, aber ich durfte ja schon nicht mit Schwimmen kommen (wir haben an einem Badesee gegrillt) und in solchen Situationen muss ich schwer schlucken. Nachdem ich mich aber abseits der Gruppe beleidigt eine viertelstunde hingesetzt habe, habe ich mich dann auch wieder eingekriegt und mich wieder zum Rest der Klasse gesetzt.


Heute fahren wir dann in den Urlaub und für die (mindestens :klatsch: ) Vierstündige Autofahrt habe ich für Joey gestern Kausticks in kleine Stückchen zerpflückt. Leider hasst sie das Autofahren, aber mit muss sie ja trotzdem.
Wovor ich allerdings Angst habe ist das halten auf den Raststätten. Wenn Leute ihre Hunde in der Brüllenden hitze allein im Auto lassen ist das immer ein riesen Theater. Warten, Fahrzeughalter ausrufen lassen, notfalls die Polizei rufen und im schlimmsten Fall Scheiben einschlagen. (Ihr könnt mir jetzt sagen was ihr wollt, aber wenn ich einen Hund in einem Auto in der Sonne sehe, der schon nicht mehr reagiert wenn ich an die Scheibe klopfe und dem es sichtlich sehr schlecht geht, dann hole ich mir zwei- drei Zeugen dazu und lasse den Fahrer auch wirklich nur einmal ausrufen, und rufe zeitgleich die Polizei. Kommt der Halter nicht schnell genug geht eben die Scheibe zu bruch. Lieber Zahle ich die Scheibe als das mir der Hund darin stirbt) Wer sich über Hunde im Backofen informieren will kann das unter anderem hier: TASSO e.V. - "Hund im Backofen" tun. (Ich hoffe das ist jetzt keine Werbung, denn die soll es nicht sein. Es soll nur zur Information sein.


So, das für jetzt,
Joeylea

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So, da ich hier momentan übers handy schreibe fasse ich mich kurz.
Joey hat die fahrt gut überstanden und fühlt sich hier super wohl.sie ist sogar tatsächlich durch einen kleinen bach gegangen und später stelle ich ihr ein hundeplantschbecken auf.

Mir geht es soweit auch gut und die epi scheint mir meinen urlaub zu gönnen. Hier im harz ist es wunderschön und durch die felder kann man beinahe ewig spazieren gehen, wenn wir nicht gerade35° haben

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Na, das ist ja beruhigend, dass Du nicht auf irgendeinem Rastplatz verhaftet wurdest, als Du das Dach eines fremden Autos mit einer Kettensäge öffnen wolltest :D

Dann gute Erholung!


gruss hennes

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Ach kettensäge, quatsch. So voll wie das auto war hätte da keine mehr rein gepasst.

Also: das plantschbecken wurde von joey heute eingeweiht und obwohl es gestern noch so aussah, als das sie dieses ding nie betreten würde, hat sie sich heute morgen einfach mal mit dem hintern herein gesetzt.

Gestern haben wir die herrmannshöhle besichtigt. Ich finde es hat sich gelohnt, ist aber nichts für leute die platzangst oder probleme beim Treppen steigen haben.

Wie es sich gehört bin ich natürlich gegen einen der tieferen steine gerannt und als ich das geräusch gehört habe, war im grunde schon alles verloren. Nach ein paar stunden war die beule zwar schon ordentlich abgeschwollen, aber zum röntgen mussten wir trotzdem. Der bruch, der schon so wunderschön am verheilen war ist wieder auf.

Man wollte mich mal wieder da behalten, aber mir ging es bis auf die kopfschmerzen gut, also ab zurück zu joey.


Vorsichtshalber habe ich gestern abend allerdings trotzdem eine halbe tavor genommen.

Die kopfschmerzen sind momentan noch ziemlich präsent, aber als sich joey kurzerhand im plantschbecken gewälzt hat, musste ich schon lachen. Ich weiß nicht ob sie hier auf ihre alten tage vergessen hat, das sie wasserscheu ist, aber es macht spaß ihr zuzusehen. Kaum zu glauben, aber in drei tagen wird sie schon neun.


Sobald ich wieder zuhause bin lade ich auch einige fotos hoch

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So, heute wieder was neues

Joey hat heute geburtstag und ist nun neun geworden. Zur feier des tages hat sie ein stück pansen bekommen und stinkt jetzt erbärmlich. Was solls? Auf das noch viele weitere jahre folgen.

In der nacht von gestern auf heute hat sich mein hirn aber leider wieder mal gemeldet. Joey hat nicht vorgewarnt und mein bett hier hat keine gitter. Ich bin während des anfalls aus dem bett gefallen, habe dabei die wasserflasche aufdas pulsoxi geschmissen und kann nur von glück sprechen, das vor meinem bett ein dicker teppich liegt. Das Pulsoximeter ist kaputt, was aber bei einem wasserschaden von ca einem liter abzusehen war.

Ich hatte eigentlich auf einen ruhigen urlaub gehofft, aber das war wohl nichts.

Das für heute

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Okay, der Grund aus dem ich nicht geschrieben habe war schlicht und einfach der, das nicht viel passiert ist und mein Handy zum Schreiben einfach doof ist.

Kurzer Überblick:

Die Urlaubstage waren ganz entspannt und bis auf ein paar Walker die sich über meinen Hund beschwert haben war alles super. Ich habe zwar nicht genau verstanden warum sie sich unbedingt beschweren mussten, da ich Joey habe Beifuß laufen lassen als wir an ihnen vorbeigegangen sind, aber sie haben mir gesagt ich solle gefälligst den Hund anleinen. Naturschutzgebiet war da übrigens auch nicht, sondern wir waren nur zwischen den Feldern unterwegs. Wie auch immer, als ich das nächste mal an ihnen vorbeigegangen bin habe ich Joey einfach angeleint und gut war.

Heute bin ich dann wieder Zuhause und kümmere mich um den Restlichen zu erledigenden Kram bevor ich am Montag nach Bonn in die Einzelhaft muss.

Vom Urlaub und den Vorbereitungen gibt es dann die Tage noch mal Fotos und aus Bonn werde ich wenn möglich täglich kurze berichte schreiben.

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So, heute ist dann wohl schon wieder Tasche packen angesagt.

Die Paar Tage die ich jetzt Zuhause hatten waren relativ ruhig und aufgrund der Affenhitze ziemlich faul.

Vorhin habe ich die letzten Paar Sachen eingepackt und bis auf Tabletten, Zahnbürste usw. ist alles schon verstaut.
Zum Zeitvertreib habe ich noch Aquarellfarben, entsprechend Block und Pinsel und meinen eReader eingepackt. Wohl oder übel wird das Mathebuch auch noch folgen.
Wie das ganze jetzt genau ablaufen wird, weiß ich auch nicht so ganz. Mein Wissensstand ist, dass wir morgen Früh so ca. gegen 8:00-8:30 in Bonn aufschlagen werden und das wars dann auch schon.

Als ich das erste mal für einen 24h eeg da war, mussten wir dann noch hier hin und dann wieder dort hin, und da wurde noch mal Blut abgenommen und hier musste noch ein normales eeg gemacht werden und dann wurde ich auf Station gebracht wo man mir den Kopf beklebt hat. Ob das dieses mal wieder so läuft weiß keiner.

Ausnahmsweise hoffe ich mal auf Anfälle, aber bitte erst Montag Mittag oder wann ich auch immer am EEG hänge.


Das für heute

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Hallo, leider habe ich es gestern nicht geschafft zu schreiben.der empfang in meinem zimmer ist naja, bescheiden.Also, nach gut 1 1/2 stunden fahrt dank stau, sind wir gegen zehn angekommen.zuerst ging es zur aufnahme, dann auf station.als ich meine sachen abgeladen hatte dann der schock: gehen sie bitte runter zum mrt.Einen moment lang stand ich kurz davor zu weinen.darauf war ich nicht vorbereitet gewesen. Mit dem zureden meiner mutter sind wir dann runter zum mrt, wo man uns sagte wir sollen in einer halben stunde wiederkommen.eine halbe stunde war genug zeit um in der cafeteria noch etwas essen zu gehen.und mehr als genug zeit um noch nervöser zu werden. Als wir zurück waren wurden wir wie üblich aufgeklärt. Man sagte mir, das ich kein beruhigungsmitteln bekommen darf, da es den eeg verfälschen würde.ich musste da so durch. Wir mussten dann noch weitere 40 minuten warten, dann musste ich in die röhre. Ich hatte panik, war schon wieder kurz vorm weinen und als das laute begann, habe ich die halbe stunde hindurch in der ich dort drin lag geweint.trotzdem wollte ich nicht abbrechen, da ich sonst nochmal gemusst hätte. Von anfang an war mir schlecht und schwindelig, das kontrastmittel ließ mich würgen, aber ich blieb liegen. Als ich herauskam war ich völlig erledigt. Psychisch wie körperlich. Die schwester fragte mich ob alles okay war.das war es nicht.mir war schlecht, ich war total erledigt und es grenzte an ein wunder, das ich mich nicht übergab.trotzdem habe ich einfach genickt und bin wieder raus. gott, war ich froh als ich wieder bei meiner mutter war. Auf station gab es schon essen, meine pfannkuchen waren schon kalt, der pudding längst warm, aber immerhin blieb alles drin.Später bekam ich die elektroden festgeklebt und wurde auf meinem big brother zimmer angeschlossen. Ich war einfach völlig erledigt.Heute geht es mir ganz gut und ein freund kommt mich nachher besuchen.ansonsten weiß ich noch nicht was der tag bringt

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Hallo,
leider habe ich es früher nicht geschafft einen vernünftigen Beitrag zu schreiben.


Die EEGs sind alle unauffällig geblieben, um genau zu sein sogar vollkommen normal. Einzig und allein bei der Hyperventilation und ein paar Minuten danach war etwas auffällig, beschränkte sich aber auf die Thetawellen.

Der MRT war auch unauffällig, wobei ich offenbar einen Kleinhirntonsillentiefstand von 6mm habe, der (trotz der x MRTs nie aufgefallen ist?!) mich aber noch nie gestört hat. Ob daran was gemacht werden muss ist noch unklar, bisher hatte ich aber keine Beschwerden die darauf zurückzuführen sind.

Ein Schlafentzugseeg wurde nicht gemacht.

Mittwochs hat man erneut versucht einen psychogenen Anfall auszulösen. Und Oh Wunder.... Trotz viel wahei und professioneller nervösmacherei (Ich meine das nicht im Negativen Sinne, ganz im Gegenteil. Ich denke das man psychogene Anfälle durch dieses Verfahren gut auslösen kann, aber wenn man seit drei Tagen verzweifelt auf einen Anfall wartet und dann nichts passiert, obwohl man ein angebliches Anfallsmittel gespritzt bekommt, wird man (oder jedenfalls ich für meinen Teil) ziemlich bekloppt.) passierte nichts.

Im Abschließenden Gespräch hieß es dann: Am ersten Tag sein kaum Medikamente im Blut gewesen (Was eigentlich nicht sein kann. Ich habe sie Zuhause noch genommen und meine Mutter stand daneben.) und der EEG war normal.
Weiterhin hätte der EEG (dem Arzt nach) bei so häufigen Anfällen definitiv auffällig sein müssen, und bei einer so hohen Anfallsfrequenz dürfte ich auch Intelligenz-technisch nicht "überdurchschnittlich" (HAWIK IV 117) ausfallen, sondern eher im Durchschnittlichen bis Unterdurchschnittlichen Bereich liegen. Er hat gesagt, das es mit Wahrscheinlichkeit also keine Epileptischen, sondern psychogenen Anfälle wären.

Samstag kam auch der Arztbrief an. Darin stand allerdings, dass man das Keppra nun erhöhen und Lamotrigin ausschleichen sollte. Das Keppra zu erhöhen macht bei psychogenen Anfällen aber keinen Sinn. Außerdem gab es einige Fehler im Arztbrief. Beispielsweise stand dort:

-Das ich wöchentlich mindestens einen Sturzanfall habe (was ja quatsch ist. Wir haben gesagt, das ich in zwei Wochen hintereinander jeweils einen Sturzanfall hatte)

- Die Anfälle NUR in der Schule, bzw. nie im häuslichen Umfeld auftreten würden (auch Quatsch. In der Schule kommt es zwar häufig zu Anfällen, aber da verbringe ich ja euch 2/3 meines Tages und in den Ferien usw. kommt es genauso zu Anfällen, egal wo ich bin)

- Ich davon ausgehen würde, das die Anfälle vom Schlafentzug des WE ausgelöst werden würden (Meine Mutter hatte diesen Gedanken und der bezog sie auch nur darauf, das ich vom Schlafentzug Anfälle bekomme. Ich bin eine schlechte Schläferin (Autogenes Training etc. haben wir schon durch) und schlafe erst spät ein. Am Wochenende ist das nicht sooo schlimm, da ich dann länger schlafen kann, Wochentags während der Schulzeit muss ich um spätestens halb sechs aufstehen. Egal wie früh ich mich hinlege)

- Das Lamotrigin hätte überhaupt keine Wirkung gezeigt (auch quatsch)

Solche Auffassungsfehler können natürlich jedem passieren, das ist nur normal, zumal in einem vollen Uniklinikum sowieso großer Stress herrscht. Ich möchte da auch niemandem Vorwürfe machen, nur sind diese Angaben ja trotzdem falsch.

Momentan bin ich noch etwas verwirrt denn auf der einen Seite habe ich Ärzte, Notärzte, Krankenschwestern und Rettungssanitäter die alle Sagen: Das waren Epileptische Anfälle, und auf der anderen Seite habe ich den Arzt in Bonn, der seit zwanzig Jahren nichts anderes macht als die Epileptologie und der sagt, das er guten Gewissens sagen kann, das es keine Epileptischen Anfälle sind.

Ich war zwar nur drei Tage in Bonn, aber die haben da nun mal sehr viel Erfahrung und sind sehr gut ausgerichtet. Stellt sich nun die Frage: Wer steht richtig? Oder ist es beides? Waren die drei Tage in Bonn zu kurz?

Ich persönlich halte die drei Tage in Bonn für zu wenig, da man mir Schon oft gesagt hat: "Du kannst Wöchentlich Anfälle haben und dann bist du für drei Wochen da, der EEG ist vollkommen unauffällig und nichts passiert. Zwei Wochen Zuhause hast du dann an einem Tag drei Anfälle."
Zudem ich ja teilweise wirklich längere, Anfallsfreie Zeiten habe.

Psychogene Anfälle standen früher schon mal in der Frage, aber nach langen Gesprächen mit Psychologen ist nie etwas herausgekommen was auf psychogene Anfälle hindeuten würde. Nur der Stress und der Kummer den mir die Anfälle bereiten sind aufgefallen, aber die kommen ja erst durch die Anfälle.

Außerdem sprechen natürlich etliche Berichte von Leuten (auch medizinischem Personal) gegen psychogene Anfälle, denn davon bekommt man weder riesen Pupillen die sich auch bei Licht nicht verändern, noch haut idR der Sauestoff so weit ab. Ungewöhnlich sind dann nämlich auch nächtliche Anfälle, und oftmals bleiben auch die schweren Verletzungen aus, da angeblich auch gewisse Reflexe noch vorhanden sein sollen. Leider lässt sich das natürlich alles nicht bombenfest darlegen (klar, einen epileptischen Anfall sieht man auf dem EEG, aber man kann genauso gut beides haben usw....)

Momentan blicke ich also nicht ganz durch, weiß nicht genau auf wen oder was ich jetzt hören soll und weiß auch nicht so direkt wohin mit mir.

Auf der einen Seite könnte ich (sollten es psychogene Anfälle sein) mit einer Psychotherapie vielleicht ohne Medikamente usw auskommen und es bestünde eine größere Heilungschance, auf der Anderen Seite Sprechen so viele Dinge (Hirnprellung, fehlende Reflexe, viele eegs, Verletzungen...) gegen psychogene Anfälle und sollte ich die Medikamente dann wegnehmen, kann es dazu kommen, das ich stärkere Anfälle bekomme und die Medikamente bei erneuter Aufdosierung nicht mehr greifen.



Kurz gesagt bin ich momentan ziemlich verunsichert und wir warten jetzt auf den nächsten Termin bei meiner Neurologin. Das Lamotrigin sollte ja so oder so mit der Zeit raus, aber das mit dem Keppra (bei psychogenen Anfällen) rauf würde ja dann keinen Sinn machen und was weiß ich nicht noch...

Sobald ich was neues weiß werde ich berichten, aber momentan bin ich selbst noch sehr verwirrt

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So, kurzes Update,

Einen Termin bei meiner Neurologin konnten wir leider noch nicht so schnell bekommen, also muss ich bis zum 3.9. warten.


Heute hat mir Joey einfach mal so aus dem Nichts heraus auf den Fuß gekotzt, was mit Ballerinas an den Füßen und so mitten in der Pampa auf dem Feld ca. 5 km von Zuhause entfernt natürlich so richtig schön ist. Hat man ja gerne so`n gefühlten halben Liter Hundekotze zwischen den Zehen und weit und breit keinen Bach, See oder derartiges in der Nähe. Ich hatte dann die Wahl zwischen Schuh ausziehen und barfuß durchs Zeckenreiche Gras zu laufen, oder weiter bei jedem Schritt die Hundekotze zwischen den Zehen zu spüren. Ich habe mich für den Zeckenweg entschieden und habe dann bei der nächsten Möglichkeit auf einen Asphaltweg gewechselt. Natürlich habe ich meinen Fuß im Gras halbwegs sauber gemacht, aber die Leute die an mir vorbeigegangen sind mussten sich das Lachen wohl schwer verkneifen. Aber ich nehme es mit Humor.

Sonst geht es uns allen aber ganz gut, nur am Donnerstag wurde ich von vielen Absencen geplagt und gestern sind deswegen drei Gläser und ein Spiegel kaputt gegangen.

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Also...

Bisher gibt es nicht viel neues von mir. Ich habe es am Mittwoch geschafft eine gemütliche Tour mit dem RR zu unternehmen und ansonsten war es das.

Weiterhin habe ich für die nächste Woche ein Praktikum bei einem Tierarzt angestrebt, leider aber noch keine genaue Rückmeldung bekommen. Montag muss ich mich dann erneut dort melden.

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So neue Rückmeldung:

Mein Praktikum beginnt morgen und ich darf ab halb Acht in der Praxis beginnen. Ich kann nur raten wie ich mich dort schlagen werde, aber eine gewisse Ahnung von Tieren habe ich ja und Probleme im Umgang mit Mensch und Tier habe ich ja auch nicht.
Also gehe ich da morgen einfach mal offen rein und lasse mich überraschen

Grüße
Joeylea

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Joeylea hat geschrieben:So neue Rückmeldung:

Mein Praktikum beginnt morgen und ich darf ab halb Acht in der Praxis beginnen. Ich kann nur raten wie ich mich dort schlagen werde, aber eine gewisse Ahnung von Tieren habe ich ja und Probleme im Umgang mit Mensch und Tier habe ich ja auch nicht.
Also gehe ich da morgen einfach mal offen rein und lasse mich überraschen

Grüße
Joeylea
Dann wünsch ich Dir viel Spaß dabei - und schlepp nicht so viele "arme, kranke Tiere" mit nach Hause, wie ich das befürchte :zwinker2:


gruss hennes

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Keine Angst, mit nach Hause nehme ich da keine weiteren Tiere :wink: Joey nimmt meine Aufmerksamkeit vollkommen in Anspruch :D

Kurze ZF der letzten Tage:

Dienstag: Als ich morgens angekommen bin hat man mir Arbeitskleidung gegeben und mich erst einmal herumgeführt. Ich bin zwar eine völlige Orientierungsidiotin, aber mittlerweile finde ich mich ganz gut zurecht. Hatte ja schon gut zu tun.
Als erstes waren die Sprechstunden angesagt, bei denen ich vorerst nur dabei stand, mir aber viel gezeigt wurde. Neben Hunden und Katzen haben sich auch noch Schildkröten und andererlei Tiere blicken lassen.
Nach der Sprechstundenzeit wurden die OP`s vorgenommen. Ich habe mich dazu stellen können und mir wurde einiges Erklärt und gezeigt. Dort hat sich auch herausgestellt, das man manchmal doch mehr machen muss als gedacht.

Nachdem die OP`s vorbei und die Tiere in ihren Boxen auf Station waren ging es (wie für Praktikanten typisch) ans Auffüllen. Sprich Spritzen, Nadeln, Kanülen, etc, pp

Danach ging es mit einer Mittagspause weiter und zwischendrinn habe ich noch einiges an Boxen sauber machen müssen, da die Tiere sich doch häufig einnässen und nach einer OP etwas bluten oder kotzen.
Nach der Pause waren wieder Sprechstunden dran und anschließend war erneut die weitere Pflege der Stationstiere angesagt. Was ich wirklich sehr gut geregelt finde, ist das die Tiere durchweg immer mal wieder kurz kontrolliert werden. Immer mal wieder sieht jemand nach und dreckige Decken usw werden sofort gewechselt.

Die Tierärzte und Mitarbeiter sind alle sehr freundlich und offen und ärgern sich gegenseitig ganz gerne mal. Das Arbeitsklima ist auch wenn es mal hektisch wird immer locker. Am ende meines Tages war ich fast schon etwas enttäuscht, dass er so schnell vorbei war.

Mittwoch: Heute waren für mich einige Sachen schon vollkommen klar, also habe ich als ich angekommen bin und mich umgezogen habe einfach mit den anderen Mitarbeitern die Tiere Versorgt und mich anschließend ans erneute auffüllen der Materialien gemacht. Anschließend ging es wieder in die Sprechstunden wo man mich dann zwischendrin zu einer OP herausgerufen hat, die ich mir mit ansehen durfte.
Später kam die eigentliche OP Zeit in der ich diverse Tiere aus der Station hochgeholt und festgehalten habe. Was sehr interessant ist, ist wie schnell das Narkosemittel wirkt (Ich brauche sowas dringend für meine Geschwister) . Die Schlafenden Tiere wurden entsprechend geschoren und intubiert (was ich natürlich noch nicht übernommen habe) und anschließend operiert. Nach dem zumachen mussten die Tiere wieder herunter getragen werden, was aber bei einem schlafendem 40kg Hund auch zu zweit nicht unbedingt einfach ist.
Weiterhin habe ich heute bei einer spezielleren OP zusehen zusehen können, wobei ich mit Haarnetz, Mundschutz usw auch wirklich gut abgedeckt war. nach der OP war allerdings noch so viel zu tun, das ich tatsächlich 20min lang vergessen Haarnetz und Mundschutz abzunehmen.

In der Praxis gibt es zwei verschiedene Stationen: Die Iso-Station und die Normalstation. Auf der Iso liegen die "Sorgenkinder", oder diejenigen die gerade aus der Narkose wieder aufwachen und spezieller Pflege bedürfen. Hier schaut man schon am zweiten Tag reflexartig beim Vorbeigehen an der Tür einmal kurz rein. Dort ist auch immer viel zu putzen.

Auf der Normalstation liegen die Tiere vor oder nach den OP`s und jene die soweit eben nicht als "Sorgenkinder" durchgehen. Mit dabei haben wir auch einen Lautstarken Husky der nur dann die Klappe hält wenn man ihn anmotzt und auch keine 20 Sekunden länger. Wenn man dann gerade dabei ist eine benutzte Box zu säubern oder irgendwas zu putzen oder was auch immer geht einem das schwer auf die Nerven und stellt die Geduld auf die Probe. Einen ähnlichen, aber viel kleineren Hund (ca. 20cm Rückenhöhe und mit seltsam wirkenden Fell) hatten wir auch auf der Iso und gerade da dauert die Versorgung schon mal länger. Nur das dieser Hund viel, viel höher Bellt und nach spätestens 10 min tut es einem im Kopf weh. Ich habe selten so sehr das Bedürfnis gespürt jemandem die Klappe zuzuhalten, aber das geht natürlich nicht.

Viele der Hunde die ich dort gesehen habe sind (Proportionsmäßig) viel dicker als Joey und mit einigen herauszugehen (Zum "gassie"-gehen gibt es direkt an der Praxis eine größere Wiese) erweißt sich als wahre Kraftprobe für die Arme. Wenn sich da so ein 41kg Hund in die Leine hängt, muss ich mich mit meinen sieben kg mehr schon sehr dagegen lehnen. Trotzdem erledige ich auch das gerne.


Es ist erstaunlich wie ähnlich sich Human und Tier Medizin sind und einige meiner Freunde wie zB Venenzugänge oder Infusionsschläusche sind identisch.


Bisher hatte ich also Spaß an meinem Praktikum. Die Mitarbeiter die Seit heute von meiner Epi wissen, haben mir einige Fragen gestellt, wie ich sie schon gewohnt bin. Was ich allerdings das erste mal gehört habe: "Wie gehst du mit der Angst um?" Im ersten Moment musste ich auch kurz darüber nachdenken. Im Grunde verdränge ich sie so gut ich kann, aber ich kann nicht behaupten, dass ich sie nicht hätte. Ich habe darauf dann geantwortet das ich einfach gelernt habe damit zu leben.


Nach zwei Tagen mit anderen Tieren zusammen werden mir Joeys Macken auch extrem sympathisch.

Das für heute

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Joeylea hat geschrieben:Ich habe darauf dann geantwortet das ich einfach gelernt habe damit zu leben.
Ja, das beweist Du hier eins ums andere mal wirklich klasse :daumen:


gruss hennes

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Es ist erstaunlich wie ähnlich sich Human und Tier Medizin sind und einige meiner Freunde wie zB Venenzugänge oder Infusionsschläusche sind identisch.
Auch viele Salben und Medikamente werden aus der Humanmedizin genommen, fand ich auch immer bei meinen Praktika spannend :) (oder ist es andersrum? ;) ). Ich bin nur ein totales "Verletzer-Weichei" und kam mit Blut, OP, Schere/Nadel nur schwer zurecht.. Am Tier wie an mir :D Daher meinen Respekt, dass du so locker dabei zusehen kannst!

LG

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Die Medikamente wurden häufig aus der Humanmedizin übernommen.
Blut etc. machen mir nichts aus.

Bericht für heute:

Der Tag ist an und für sich ganz gut gelaufen. Einige Aufgaben übergibt man mir schon so und der kläffende Husky ist auch weg.

Geärgert habe ich mich allerdings heute kurz vor Feierabend. Ich musste eine Stunde vorher Ablaufrinnen schrubben (was ich schon am Vortag tun musste, wo nach ich ganz klar gesagt habe: Ich will das nicht nochmal machen.) und bin damit nicht ganz fertig geworden (was klar war, da ich von vorne herein nicht genügend Zeit hatte.) Als ich gegangen bin habe ich Oben Bescheid gesagt, damit Jemand das fertig machen kann. Heute habe ich mir dann anhören dürfen das ich ja in einer Stunde nix geschafft hätte, sie das komplett haben selber machen müssen und damit dann zu zweit in 15 min fertig währen. Außerdem hätte ich warten müssen bis jemand eben herunterkommt.
Das mit dem herunterkommen war wirklich mein Fehler, ich war davon ausgegangen wenn ich oben bescheid sage geht jemand herunter. Was allerdings Schwachsinn ist, ist das ich angeblich nichts getan hätte. Was denken die denn wieso sie den Rest in 15 min haben schaffen können? Das Fell ist jedenfalls nicht alleine aus den Rinnen gesprungen und die Reste die bereits weggeschrubbt waren, waren ja auch schon mal vorhanden. Ich habe mir dann sagen lassen dürfen, das das ja Scheiße von mir war.
Ich bin niemand der seine Fehler nie einsieht. Ganz bestimmt nicht. Das mit dem Abwarten wusste ich nicht, war also mein Fehler, stehe ich zu.
Aber ich bin dort definitiv nicht die Putzfrau und ich habe zuvor schon gesagt dass ich das a) nicht machen möchte und b) zeitlich nicht damit fertig werde.
Als man mir das gesagt hat und ich dann eben darauf erwidert habe, dass das ja so nicht stimmt, sagte sie mir nur sie wolle ja keine Diskussion anfangen und das wäre halt so gewesen.

Ehrlich gesagt bin ich stink sauer, denn ich bin als Praktikantin und nicht als Putzfrau da. Außerdem haben mich andere Leute beim Schrubben gesehen und diese Äußerungen finde ich fast schon unverschämt mir gegenüber.

Es der Person erneut zu sagen wäre Schwachsinn, da sie mir ja sowieso nicht zuhört und somit muss ich wohl oder übel damit Leben dass ich grundlos einen Anpfiff bekommen habe. Nachdem ich mich jetzt hier beschwert habe trage ich es mit Fassung. Man sieht sich immer zweimal.


Sonst geht es uns Allen soweit gut.

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So,

Der letzte Tag meines Praktikums ist leider mal wieder schlecht geendet.

Am Freitag habe ich wohl eine ganze Menge geschafft und vieles Gelernt, nur leider hat mich ein ordentlicher Anfall eingeholt.
Ich wollte mit einem der Tierärzte in einen anderen Raum wechseln und dann hat`s auch schon geknallt.
Ich hatte Glück das dort alle so gut reagiert haben und somit wurde ich auch auf die Seite gelegt, der Mund immer leicht offen gehalten und den Kopf so gedreht, dass der Schaum problemlos abfließen konnte.
Der Notarzt hat mich mit Tatü Tata ins Kh gebracht, wo man mich nach der Aufnahme auf die Intensiv geschoben hat. Dann hat man mich geröngt und CT`s gemacht und Abends war ich wieder halbwegs auf dem Damm, sodass wir mich wieder selbst entlassen haben.

Aus dem Krankenhaus raus bin ich dann gleich wieder zum Tierarzt gefahren um da noch einmal bescheid zu sagen und meine Arbeitskleidung die ich ja immer noch an hatte dort abzugeben. Die Tierärztin hat mir dann erklärt was passiert ist, aber ich habe es nicht geschafft alles im Kopf zu behalten, da ich dank Gehirnerschütterung noch etwas wirr im Kopf war.
Da ich allerdings einen Großteil von dem was passiert ist vergessen habe, hat man mir sofort angeboten das Praktikum zu wiederholen, was ich in den Herbstferien auch dann direkt für zwei Wochen tun werde.

Ich bin sehr dankbar dafür, das man mir das sofort angeboten hat und das es wegen der Anfälle keine Berührungsängste gibt. Anhand dem was ich hier geschrieben habe und auch anhand meiner Notizen sehe ich, dass es mir dort sehr viel Spaß gemacht hat und ich bin froh das Praktikum wiederholen zu können.

Für mich ist es nicht selbstverständlich, dass die Leute nach so einem Anfall dazu bereit sind mir derlei Dinge erneut zu ermöglichen. Oft ist die Angst vor erneuten Anfällen und deren möglichen Folgen zu groß und man wird mit einem mal nicht mehr wie eine "normale" Person behandelt. Leider gibt es viel zu viele dieser Menschen und deshalb ist es für mich umso lobenswerter solche Menschen wie da zu treffen. Menschen die mir und auch allen anderen Leuten trotz solcher Krankheiten oder was auch immer erneut offen gegenüber treten und Verständnis für die Betroffenen haben, anstatt wegen derlei Dinge Angst zu haben und die Menschen nicht mehr zu behandeln wie zuvor.
Ich denke mit dieser Praxis habe ich genau die richtige Praxis gewählt und ich freue mich darauf dort im Herbst erneut ein Praktikum machen zu dürfen.


Generell geht es mir schon wieder relativ gut. Das Essen bleibt schon wieder drin, die Kopfschmerzen klingen langsam ab und eine kurze Runde mit Joey ist nachher auch wieder drin.

Das ich den Text etwas konfus geschrieben habe tut mir leid, aber ich bin noch immer nicht ganz klar im Kopf.

Grüße
Joeylea

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Joeylea hat geschrieben: Für mich ist es nicht selbstverständlich, dass die Leute nach so einem Anfall dazu bereit sind mir derlei Dinge erneut zu ermöglichen. Oft ist die Angst vor erneuten Anfällen und deren möglichen Folgen zu groß und man wird mit einem mal nicht mehr wie eine "normale" Person behandelt. Leider gibt es viel zu viele dieser Menschen und deshalb ist es für mich umso lobenswerter solche Menschen wie da zu treffen. Menschen die mir und auch allen anderen Leuten trotz solcher Krankheiten oder was auch immer erneut offen gegenüber treten und Verständnis für die Betroffenen haben, anstatt wegen derlei Dinge Angst zu haben und die Menschen nicht mehr zu behandeln wie zuvor.
:daumen: :daumen: :daumen:
Das ich den Text etwas konfus geschrieben habe tut mir leid, aber ich bin noch immer nicht ganz klar im Kopf.
Warum sollte es Dir anders gehen als uns :hihi:


gruss hennes

220
Joeylea hat geschrieben:
Das ich den Text etwas konfus geschrieben habe tut mir leid, aber ich bin noch immer nicht ganz klar im Kopf.
Wenn der Durchschnitts-Forist klar so gut lesbar schreiben würde wie Du "konfus", wäre die Welt (na ja, zumindest das Forum) ein besserer Ort! :daumen:

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Dee Dee hat geschrieben:Wenn der Durchschnitts-Forist klar so gut lesbar schreiben würde wie Du "konfus", wäre die Welt (na ja, zumindest das Forum) ein besserer Ort! :daumen:
:hihi: Mir fallen da tatsächlich gerade so ein paar Spezis ein auf die das zutreffen könnte


So, da ich gerade von der Neurologin zurück bin, werde ich mal kurz darüber berichten.

Bevor ich bei der Neurologin war, habe ich noch einmal mit der Tierärztin telefoniert um meiner Neurologin den Anfall korrekt zu schildern. Wir haben uns dann dazu entschieden das Lamotrigin langsam abzudosieren, das Keppra in Ruhe zu lassen und nach einem Kinder und Jugendpsychologen zu suchen. Ab heute Abend nehme ich also 25mg Lamotrigin weniger und setze alle zwei Wochen weitere 25mg ab. Am 8.10 muss ich dann erneut hin, sollte vorher noch mal was sein natürlich ebenfalls.

Außerdem färben sich meine Blauen Flecken jetzt mittlerweile grünlich-gelb und ich bin guter Dinge in ein paar Tagen wieder normal auszusehen. Ab morgen heißt es auch wieder ab zur Schule und dann bekomme ich auch meinen Stundenplan. Mal sehen welche Kurse zusammengekommen sind.

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So, heute war der erste Schultag des neuen Jahres und damit mein erster Tag in der Oberstufe.

Nach langen Erklärungen haben wir alle unsere Individuelle Stundenpläne bekommen und obwohl ich alle meine Wahlfächer Bekommen habe, bin ich mit einem Teil meiner Lehrer nicht unbedingt zufrieden, aber irgendwas ist ja immer und ich werd`s überleben. Vielleicht sind die Lehrer dieses Jahr besser gelaunt.

Ansonsten ist mein Stundenplan komplett voll und im Gegensatz zu den meisten anderen habe ich nicht eine einzige Freistunde. Ob das jetzt gut oder schlecht ist weiß ich noch nicht so ganz, aber da ich ziemlich viele neue Fächer habe, bin ich guter Dinge, dass ich die nächsten paar Tage keine Langeweile bekommen werde.

223
Also...

Die Aufklärerei der Lehrer geht mir so langsam auf die Nerven und ein paar neue Lehrer kommen noch.

Und....
Ab Dienstag ist wieder Training :D :D :D

224
Also:

Das erste Training seit der Matschbirne ist am Dienstag erwartungsgemäß ausgefallen. Die Leistungen waren das aller letzte und das hat mir zwischendrin auch ziemlich die Motivation geraubt, aber es heißt mal wieder: hinfallen, aufstehen, Krone richten, weitergehen!

Dienstag Abend hat sich dann später herausgestellt, dass drei Stunden Training bei Wind und Regen nicht unbedingt förderlich für mein Immunsystem sind, denn jetzt sitze ich erkältet Zuhause. Ich denke aber dass ich morgen bereits wieder zur Schule gehe und dann kann ich auch schnell wieder weitertrainieren.

Bis auf eine leichte Erkältung geht es mir ganz gut und Joey liegt auch friedlich schlafend in der Ecke.

225
Joeylea hat geschrieben:Also:

Das erste Training seit der Matschbirne ist am Dienstag erwartungsgemäß ausgefallen. Die Leistungen waren das aller letzte und das hat mir zwischendrin auch ziemlich die Motivation geraubt, aber es heißt mal wieder: hinfallen, aufstehen, Krone richten, weitergehen!.
Also:

Du weißt genau wie es läuft, Du hast -aus gutem Grunde- Wochen lang nix gemacht, dementsprechend muss Deine Erwartungshaltung nur gen Null tendieren. Du kannst trainieren, Du trainierst - gut isss! Sei froh drum :daumen:


gruss hennes

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Hallo Lea!
Ich hab jetzt alles hier nachgelesen und muss sagen: Ich bewundere dich für deinen Kampfgeist und dein Durchhaltevermögen. Klar kannst du sagen, dass dir ja nichts anderes übrig bleibt, aber mit welcher Energie du dich jedes Mal wieder aufraffst, ist toll :daumen:

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Danke Naturhexerl

Also kurzes Update von mir:

Freitag war ich wieder in der Schule und die Erkältung habe ich hinter mir. Außerdem bin ich jetzt zwei Wochen Anfallsfrei und am Dienstag werden morgens und Abends 25mg Lamo herunter genommen.

Außerdem haben wir heute ein Gartenhäuschen gebaut wofür einige Freunde da waren die geholfen haben. Einer davon hat einen 1 Jährigen Sohn der auch mit von der Partie war um den ich mich dann heute gekümmert habe und Joey war herrlich Eifersüchtig.

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Sooo,

kurzer Bericht für heute:

Trainingsmäßig habe ich heute außer etwas Krafttraining nichts gemacht. Dafür war ich heute mal wieder eine nette Schwester und habe meinem kleinen Bruder einige Dinge im Umgang mit Hunden gezeigt wofür Jo natürlich herhalten musste. Nach drei Stunden hat er dann gelernt wie man einem Hund welche Befehle erteilen sollte, wie man richtig lobt, wie man einen Hund klar zeigt auf wen er zu hören hat und nicht zuletzt wie man richtig mit ihr Spielt.

Für viele mag sich das jetzt etwas schwachsinnig anhören, denn die meisten werden sich denken: Wenn der Hund was gut macht kriegt er was zu fressen in den Mund geschoben, wenn man mit ihm spielt wirft man ihm einen Ball und wenn er nicht hört oder zu weit geht wird er angeschrien, aber so läuft das nicht. Oder sollte es jedenfalls nicht, auch wenn man das oft genug sieht.

Für seinen Hund hat natürlich jeder eigene Ansichten von Erziehung, was sich von Futter, Lob, Spielzeug und leider auch bis hin zum Schlagen zieht. (Wenn ich sowas sehe habe ich immer das verlangen feste mit der Faust ins Gesicht zurück zu schlagen, denn der Hund kann idR nichts für seine Fehler. Meistens versteht er Befehle nicht, oder hat irgendwelche Ängste, oder wurde einfach schlecht erzogen, oder, oder, oder... Und meistens kann er sich nicht wehren, denn sie weichen idR zurück und schnappen dann nicht zu)
Joey habe ich jedenfalls nach einem Konzept erzogen das mir für sie sehr geeignet erschien. Wäre es das nicht gewesen würde sie heute wahrscheinlich nicht über vierzig Befehle beherrschen *stolz auf Jo sei*.

Um euch mal einen Kurzen Überblick über mein Erziehungskonzept für sie zu geben: Joey kennt verschiedene Arten der Belohnungen: Leckerchen+ sprachliches Lob, sprachliches Lob+ Körperkontakt (Streicheleinheiten usw.),"Spielerisches" Lob (werfen des Lieblingsballs oder Tauziehen) + Sprachliches, Klicker mit "Jackpott" der irgendwann kommt, nur Sprachliches Lob (was aber nur bei Grundbefehlen zum Einsatz kommt, da diese Kommandos sitzen müssen und ich es nicht für nötig halte sie für Sitz, Platz, Beifuß, komm, Nein, Aus und Pfui großartig zuloben. Am Anfang war das natürlich anders, aber diese Befehle sitzen seit sie ein paar Monate alt ist und haben für sie als selbstverständlich zu gelten. Das Lob bedeutet für uns, das ein Kommando aufgehoben ist und eben das sie es gut gemacht hat.)
Neue Kommandos werden unter möglichst wenig anderen Reizen versucht zu lernen und um ihr nicht die Lust zu nehmen wird nie so lange geübt bis sie keine Lust mehr hat, sondern immer nur bis das neue Kommando halbwegs verstanden ist. Danach kommen einige Wiederholungen von alten Kommandos die sie sicher beherrscht und zum "Entlassen" kommt noch ein einfaches Spiel das ihr Spaß macht.Sollten Kommandos nicht verstanden werden, werden bei uns Fehler ignoriert und nicht bestraft. Nach ein paar Fehlschlägen wird ein sicher beherrschtes Kommando gegeben um sie Loben zu können damit sie nicht die Lust verliert.
Grundbefehle werden bei mir nur ein einziges mal und mit klarer, konsequenter Stimme gegeben. Das reicht bei uns völlig aus und signalisiert ihr: "Jetzt und ohne warten!" Andere Befehle werden bei mir mit "lockerer", freundlicher Stimme gegeben, sollte ich sie bei gut beherrschten,bekannten Kommandos die sie sonst auch beim ersten mal ohne zu zögern ausführt wiederholen müssen beim zweiten mal mit fester Stimme. Neuere Kommandos oder diese welche sie noch nicht so gut beherrscht werden IMMER mit höherer Stimme, wie man sie auch bei Babys und kleinen Kindern verwendet gegeben und wiederholt und ausgiebig Gelobt.
Bei Kommandos die wir gerade neu erlernen wird immer nur während der Ausführung der spätere Befehl gesagt, bzw im lobenden Ton "Fein Trommel" oder was auch immer wir da gerade machen gesagt.Werden sie richtig ausgeführt, wird überschwänglich gelobt.
Einige Leute wenden ein Bestrafungskonzept an, was bei mir nicht vorhanden ist. Das geht von Aufstampfen über unangenehme Sachen hinzufügen über Anschreien und leider auch bis hin zu Körperliche Sachen. Meiner Meinung nach falsch, denn ich finde man muss, wenn das Kommando nicht verstanden wird, es in "Einzelteile" zerlegen und immer wieder mit Geduld Stück für Stück Wiederholen und irgendwann die Teile zusammenfügen. Wie geschrieben: bei Joey hat es bisher immer super funktioniert.

Worin man noch unterscheiden kann sind die verschiedenen Arten der Kommandos welche bei uns währen:
-Gesprochen
-Handzeichen
- Zeichen mit dem Target
Wobei von mir allerdings Target und Handzeichen meistens mit Gesprochenen Kommandos verbunden werden. Obwohl Joey Blind ist, ertippe ich mich immer noch dabei wie ich Hand- und Targetzeichen ausführe. Wobei ich mittlerweile weiß: Joey lebt gar nicht in kompletter Dunkelheit, sondern sieht alles viel weniger Hell und vollkommen verschwommen, sodass sich nichts mehr groß erkennen lässt und sie Abstände kaum mehr einschätzen kann. Das macht es zwar nicht besser und sie erkennt die meisten Sachen trotzdem nicht, aber es gibt mir die Möglichkeit sie etwas besser zu "führen" und sie zu Tunneln, Hindernissen etc. zu lotsen.

Sonst arbeite ich mit keinem anderen Konzept. Viele Leute die mich sehen wenn ich Joey Grundkommandos gebe, oder wenn ich einen Befehl das zweite mal mit fester stimme wiederhole, sagen ich sei in meiner Erziehung sehr streng. Ich persönlich würde mich allerdings nicht als streng bezeichnen, sondern viel eher als Jemand an dem sie sich orientieren kann. Ich zwinge sie ja zu nichts, halte es aber trotzdem für wichtig größtenteils Konsequent zu bleiben, denn Hunde testen ebenso wie Kinder ihre Grenzen aus und wenn ich mir von Joey immerzu auf der Nase herumtanzen lassen würde, wären wir wahrscheinlich kaum ein so gutes Team. Konsequenz heißt (für mich) schließlich nicht zu bestrafen oder zu verlangen, dass sie sofort bei jedem Kommando auch wenn es noch nicht so gut sitzt zu "kuschen", sondern einfach nur, dass sie die "wichtigen" Sachen "ohne Wenn und Aber" ausführt und ich mich darauf verlassen kann.

Es kann jetzt sein, das ihr mich auch für sehr streng haltet, aber ich sehe täglich Menschen mit Hund die offenbar eine falsche oder schlechte oder gar keine Erziehung gewählt haben und immer wieder bemerke ich dann, dass der Hund nicht auf Herrchen/ Frauchen reagiert/eingeht und der Mensch dem Hund nicht sagen kann wo es lang geht. Manchmal bekommt der Hund auch zu wenig Aufmerksamkeit. So oder so, da nehme ich es mir einfach mal heraus zu sagen: Ein sooooo gutes Team können die beiden nicht sein.
Was ich allerdings noch dazu sagen muss: Auch der Hund erzieht sein Herrchen ein Stück weit. Durch Joey habe ich gelernt, dass Konsequenz manchmal wichtig sein kann und man oft viel Geduld braucht. Außerdem habe ich durch sie gelernt, dass man auch handeln muss ohne in irgendeiner Weise an sich zu denken und das es wichtig ist Fehler Anderer auch mal völlig zu vergessen oder auch wenn man selbst betroffen ist darüber hinweg zu sehen nachdem man einmal gesagt hat: "Hör mal, das fand ich Schei ße,aber mach den Mist einfach nicht nochmal und entschuldige dich und dann ist die Sache gegessen." Natürlich regt man sich über bestimmte Dinge, bei denen man sich sehr angegriffen fühlt trotzdem darüber auf, aber wenn man sich dann mal ausgekotzt hat, kriegt man sich wieder ein.

Ich habe das Glück Eltern zu haben, welche schon immer sehr darauf geachtet haben, dass ich soweit es für mich möglich war immer sehr selbstständig war. Weder sie noch ich bereuen, dass ich Joey schon im Alter von nur sechs Jahren bekommen habe, denn wenn ich Hilfe gebraucht hätte, hätte ich diese immer von ihnen bekommen können und ich denke was Verantwortung und Selbstständigkeit angeht ist so ein Hund beinahe unschlagbar. Man kann einem Kind Aufgaben erteilen, ihm sagen es soll das Kaninchen füttern oder dergleichen, aber wer ein Tier hat zu dem man eine solch starke Verbindung aufbauen kann, fühlt man sich völlig von allein Verantwortlich. Gut, es muss ja nicht gleich der eigene Hund sein (meistens ist es anfangs "nur" der Familienhund.), aber dass muss natürlich von Person zu Person unterschieden werden und die Möglichkeit der Hilfe muss selbstverständlich immer da sein.

Um ganz ehrlich zu sein denke ich sogar, dass ich ohne Joey heute nicht immer wieder nach jedem Anfall mit so viel "Entschlossenheit" (kann man das so sagen?) wieder aufstehen würde oder immer darum kämpfen würde meine Selbstständigkeit und mein Selbstbewusstsein zu bewahren. Ich muss immer wieder Rückschläge einstecken und mich wieder hochkämpfen und ganz ehrlich: das ist oft nicht leicht.
Ich bekomme von vielen Seiten Unterstützung, von anderen wiederum bekomme ich ganz schön was hereingedrückt.Manchmal mischen sich diese Seiten. Aber Joey ist in dem Sinne immerzu eine wichtige und konstante Stütze für mich auf die ich mich immer verlassen kann und die mir so ziemlich als einzige das Gefühl geben kann, dass ich völlig "normal" sein kann. What ever this means.


Wenn du einem Hund dein Herz schenkst, schenkt er dir seins. Ich denke da ist was dran.
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Die Hundeerziehung sollten viel, viel mehr Menschen genau so machen! Im Moment haben wir hier einen Ridgeback-Welpen der minder erfolgreich erzogen werden dürfte. Wenn ich laufend auf die zu komme soll er Sitz machen, soweit oke, aber für einen Welpen ist so ein großer Wald mit bewegenden Blättern und tollen Gerüchen sooooo dolle aufregend, dass er halt mal aus dem Sitz wieder rumschnüffelt etc. Da wird da an der Leine gezurrt bis der arme Kerl wieder sitzt :( Mir tut sowas immer weh zu sehen, besonders wenn man dem Hund die Ratlosigkeit förmlich ansehen kann, er hat einfach nicht verstanden was grad los war.
Für viele muss ein Hamster, ein Kaninchen oder Vogel, oder größere wie Katze / Hund einfach funktionieren. Wenn man nicht damit klar kommt ist es immer einfacher das Tier dafür verantwortlich zu machen :( Es wird einfach keine Zeit mehr dafür verbracht und keine Geduld. Wenn der arme Welpe nach Stunden allein sein in die Wohnung pinkelt ist das ein riesen Drama, wie kann er nur..

Ich finde deinen Weg absolut richtig und das Joey so lernfreudig ist und immer Neugierde zeigt bestätigt das ja auch nur!

LG

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Danke Meroko

Ja, leider müssen für Viele ihre Tiere einfach nur funktionieren. Sie sollen bei Bedarf das Schmussetier darstellen und werden verhätschelt und vertätschelt und bekommen ein anderes mal, wenn sie wieder nur funktionieren sollen einen festen Ruck an der Leine wenn sie dies nicht tun.
Gerade in der Welpenzeit werden Grundsteine gelegt und das muss man eben auch mal üben.
Beispiel bei uns: Fahrräder. Wenn uns ein Fahrrad entgegen kommt soll Joey sich zwischen meine Beine setzen. So vermeide ich, dass sie versehentlich irgendwie gestreift wird, zu früh wieder aufsteht, oder ihr Schwanz im Weg liegt. Außerdem habe ich so die Möglichkeit, sollte sie aufschrecken, sie mit den Beinen festzuklammern, sodass sie zwar aufstehen, aber nicht los laufen kann. Das funktioniert bei uns problemlos, was mEn am frühen Training gelegen hat. Ich bin mit ihr zu Radwegen die viel befahren sind gegangen an denen immer ein Feld oder eine größere Wiese angrenzte, sodass ich mit genügend Abstand, aber immer noch nah genug dran das absitzen trainieren konnte. Mit der Zeit wurde der Abstand immer mehr verkleinert und irgendwann bin ich mit ihr dann zu einem Fahrrad und Fußgänger Weg gegangen an dem viel los war. Natürlich gab es immer viel überschwängliches Lob. Was weiß ich was die Leute sich gedacht haben als sie da eine sechsjährige mit ihrem Hund gesehen haben der sich immer wieder zwischen die Beine setzen muss, aber das war mir egal. Mein Standpunkt war: Du willst nicht das Sie einen Fahrradunfall verursacht oder sich an einem Rad/-fahrer verletzt, also bringst du ihr das bei. Egal wie schwachsinnig das für andere sein mag. Gut, die meisten Sechsjährigen denken nicht so (und einige Erwachsene leider auch nicht), aber das ist eben wieder eine Frage à la: Wie weit ist er/sie vom Kopf schon.
Viele sind mit dem Verhalten ihrer Hunde völlig überfordert und besuchen dann auch keine Hundeschule (okay habe ich auch nie gemacht, aber bei Joey hat`s ja auch gut geklappt), sondern handeln eben Situationsbedingt (im Sinne von: Ich zieh den Hund da mal weg). Man kann zwar diverse Erziehungsratgeber lesen, aber auch was sich schon oft bewährt hat, muss ja nicht auch für den eigenen Vierfuß gelten.


Wie gesagt/ geschrieben, sehe ich mich auch in ihrem Verhalten und ihrer Freude am Arbeiten bestätigt. Ich weiß, Selbstlob stinkt, aber ich denke hier lag ich wirklich richtig :P :zwinker4: .

Tatsächlich wurde ich auch schon mal bzgl. der Erziehung von ihr angesprochen und um Tipps gefragt (Balsam für die Seele einer 14-jährigen wenn der 45-jährige Mann der immer so groß mit seinen fünf super tollen vorherigen Hunden tönt um Erziehungstipps von Joey für den neuen Hund fragt :D . Für ihn war es das u.U. eher weniger, aber `n bisschen Schwund ist immer :zwinker4: )

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Kurzes neues Update:

Joey hat sich irgend etwas eingefangen und kränkelt und bricht jetzt herum. Da ich morgen Schulfrei habe, werde ich wahrscheinlich berichten, aber da Joey jetzt schläft und ich ab morgen 25 mg morgens und Abends herunter nehme, versuche ich
jetzt ein bisschen Schlaf zu bekommen.

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Also,

Joey geht es wieder besser, nur das Körbchen musste dank Hundeerbrochenem abdanken.Sie hat aber eine Kinderbettdecke plus Kissen bekommen und schläft friedlich.

Das Training am Dienstag war okay, allerdings sehr anstrengend und ich habe mir am Oberschenkel eine leichte Zerrung geholt, die nicht wirklich schlimm ist. Da ich mit Schlitten (10kg) trainiert habe, waren die Zeiten natürlich komplett egal und ich war froh als ich Zuhause unter die heiße Dusche springen konnte, da es die kompletten drei Stunden geregnet hat und ich am Ende bis auf die Knochen durchgefroren war.

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So, ein kurzer Bericht für heute:

Da ich keinen Betriebspraktikumsplatz in der Tierarztpraxis bekommen konnte, habe ich nun einen anderen in Kamp-Lintfort bekommen. Das ging wirklich erstaunlich schnell, da ich nur mein Anliegen nennen musste, erklären sollte warum ich gerne beim Tierarzt mein Praktika machen möchte und ich habe den Platz für das Praktikum bekommen. Ich hätte sonst auch eine Bewerbung vorbei gebracht, aber das war nicht mehr erforderlich, was ich jetzt auch nicht so schlimm finde. Scheint jedenfalls als hätte ich gute Argumente.

Weiter im Text: Das dreistündige Training heute war okay, wenn auch eingeschränkt durch mein linkes Bein. Ich werde das Bein wohl erst einmal auskurieren müssen bevor ich richtig weiter mache, denn so macht das Training nicht so viel Spaß wie sonst.
Ich habe mich bemüht in einem Pulsbereich von 70-160bpm zu bleiben, was auch kein Problem war.

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Das war`s dann mit der Anfallsfreiheit!

Was genau passiert ist konnte mir leider keiner sagen, da man mich krampfend auf der Treppe aufgefunden hat. Da ich mit dem Nacken auf der Treppenkante lag, musste man mich dann wegtragen. Als ich aufgewacht bin lag ich also schon im Sani-Raum und war mächtig verwirrt. Der Nacken tat weh, es war so hell, dass mich einfach alles geblendet hat und mir dröhnte der Kopf. Als ich mich wieder etwas berappelt hatte, habe ich mich mit ins Sekretariat gesetzt und auf meine Mutter gewartet. Ich bin dann mit einem mal vom Stuhl gefallen, war aber schnell wieder wach. Kopf und Nacken taten noch mehr weh.

Mittlerweile haben sich Kopf- und Nackenschmerzen etwas heruntergeschraubt, den Kopf zu bewegen ist aber nach wie vor schmerzhaft. Ich denke nicht, dass es was schlimmeres als ein angemackter Knochen sein wird und hoffe mal, dass die Schmerzen bis morgen vergehen. Ich habe nämlich keine Lust auf Krankenhausbesuche

Ich bin momentan entsprechend niedergeschlagen und ziemlich müde weshalb ich mich jetzt wieder ins Bett legen werde.

Grüße
Joeylea

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Mittlerweile geht es mir wieder besser, die Schwellungen gehen zurück und die Schmerzen lassen auch mehr oder weniger nach. Ich konnte meinen Kopf Samstag schon wieder weitestgehend bewegen, weshalb ich nicht zum röntgen gefahren bin. Die blauen Flecken sind dafür punktuell so gut verteilt, dass ich mich schwer tue einzuschlafen, da auf der Seite liegen unweigerlich zu einem etwas unangenehmen Schmerz führt. (Eben so wie es sich anfühlt wenn man sich auf Prellungen und dicke blaue Flecken legt. Nichts wildes, aber eben unangenehm und etwas schmerzhaft.)

Generell bin ich also wieder ganz gut weggekommen und hatte Glück, dass ich die Kante nicht zu stark erwischt habe.
Zusammengefasst denke ich als Laie mal, dass ich einige Prellungen und vllt eine leichte Verstauchung am Ellenbogen habe, da dieser noch nicht so gut abgeschwollen ist wie der Rest. Ich werde es überleben :wink:


Viel ernüchternder ist für mich, dass es überhaupt zu einem weiteren Anfall gekommen ist. Die drei Wochen Ruhe davor waren doch ganz gut. Es hätte ruhig so weitergehen können wenn man mich fragt. Nur leider werde ich ja nie gefragt was das angeht. Wenn ich könnte würde ich mich jetzt am liebsten ein paar Tage lang in meinem Zimmer verkriechen und die Welt außerhalb meines Zimmers erst einmal wegschließen. Aber das kann ich nicht. Stattdessen muss ich morgen wieder in die Schule gehen, meinen Freunden und Mitschülern sagen, dass es mir gut geht und versuchen alles wieder so weit wie möglich herunter zu reden. Ich werde wieder im Unterricht sitzen, versuchen mich auf den Stoff zu konzentrieren und dabei die Angst das es wieder schlimmer wird möglichst weit in den Hintergrund drängen.

Wenn ich alleine bin, kann ich mehr oder weniger machen was ich will. Na gut, vllt. nicht unbedingt vor lauter Wut das Haus in Brand setzen, aber ich kann Schreien und Heulen und auf (leblose) Dinge einschlagen so viel ich will.
Aber ich bin nicht oft alleine und das macht es mir manchmal schwer. Mancher von euch mag sich jetzt vielleicht denken: "Was ist den jetzt los, man will dich doch nur unterstützen." Ja, das weiß ich und ich weiß das auch zu schätzen. Aber die Sache hat da einen Harken. Und der heißt Rücksicht.
Ich weiß, dass ich meistens nicht sonderlich gut im erklären bin, und ich verlange auch von niemandem, dass er es komplett versteht. Aber ich möchte den Menschen so gut ich kann begreiflich machen was mir (und anderen Menschen in solchen Situationen) manchmal (obwohl es nur gut gemeint ist) das Leben etwas erschwert.

Nach einem solchen Anfall, bzw gerade nach einem der mir wieder einen Rückschlag versetzt, möchte ich im ersten Moment einfach liegen bleiben, weinen und weiterschlafen. In dem Moment in dem ich wach werde, habe ich Kopfschmerzen wie andere sie als mittlere Migräne haben. Ich bin müde, fühle mich schlapp, verzweifle daran wieder völlig hilflos (gewesen) zu sein und habe also insgesamt genügen Gründe um eigentlich genau das zu tun: "Liegen bleiben, weinen, weiter schlafen."
Aber in solchen Situationen kann ich, auch wenn ich es mir manchmal wünsche, nicht einfach nur das tun was für mich das einfachste wäre. Stattdessen muss ich mich zügig wieder zusammen reißen und versuchen die Menschen um mich herum wieder zu beruhigen, damit sie sich nicht noch mehr Sorgen machen, als sie es sowieso schon tun. Ich muss daran denken, dass mein Umfeld mit dem was sie da miterleben umgehen muss und das mir nichts anderes übrig bleibt als alles herunter zu spielen um sie alle etwas zu beruhigen.
Das merkt man auch oft daran was ich meinen Freunden sage, wenn sie mich fragen was denn insgesamt bei meinem
Kh-Aufenthalt passiert ist. Meine Freunde sind mir wichtig, klar, aber ich kann sie wohl kaum damit belasten, dass ich erst ein paar Tage bevor ich wieder in die Schule gegangen bin mehr oder weniger tot war. Ich kann ihnen auch nicht sagen, dass es für sie eigentlich wenig Sinn hat mit mir befreundet zu sein, da ich mich häufig zurückziehe, grundlos patzig zu ihnen bin, sie sich Sorgen machen die sie ohne mich nicht hätten, oder allein schon weil ich nach dem nächsten Anfall eventuell nicht mal mehr ihre Namen kenne. Naja, genau genommen könnte ich ihnen das sagen, aber sie sind mir zu wichtig, als das ich ihnen diese Sachen an den Kopf knallen wollte und natürlich bin ich auch gerne mit ihnen zusammen.

Vereinfacht gesagt: Mir bleibt jedes mal, nach jedem Aufwachen nach einem Anfall, nur ein kurzer Augenblick in dem ich daran denken kann, was ich eigentlich will, bevor ich dann wieder versuchen muss alle anderen um mich herum zu schützen. In dem Sinne schütze ich nicht nur sie, sondern auch mich selbst, da ich mir so schon oft genug das Gehirn zerfresse weil ich mir Vorwürfe mache, weil ich anderen Sorgen und Angst bereite. Mir ist zwar völlig klar, dass ich keine Schuld daran habe und genau das versuche ich mir jedes mal aufs neue in den Kopf zu rufen, aber am Ende bleibt es immer dabei: Sie machen sich wegen mir Sorgen, haben wegen mir Angst, etc.
Ich weiß, dass ich die einzige bin die mir das vorwirft, aber das ist schon genug.


Okay, beim zweiten Lesen sehe ich schon, dass all dieser Text völlig wirr ausgedrückt ist, aber ich bin eben keine Person die sonderlich gut im erklären ist.

Ich versuche noch mal es auf den Punkt zu bringen:
Um Freunde, Familie etc, pp. nicht noch mehr zu belasten spielt man möglichst viel herunter,obwohl es das für einen selbst noch schwerer macht. Trotzdem zerfrisst man sich noch den Kopf vor Schuldgefühlen und oben drauf kommt noch das was der Anfall hinterlässt, wie zB Angst, Hilflosigkeit, ein hauch von Verzweiflung, Wut, Niedergeschlagenheit...

Was ich damit eigentlich sagen will: Es ist schwer einen passenden Grat zu finden, auf dem man halbwegs sicher bleiben kann, während man gleichzeitig von vielen Seiten beschossen wird, von anderen Unterstützung bekommt, die einem manchmal auch etwas zu viel wird, man andere und sich selbst irgendwie zu schützen versucht, versuchen muss alle möglichen Gefühle irgendwo unter einen Hut zu bekommen, den Mut nicht verliert, trotz alle dem versuchen muss irgendwie nicht "schlechter" als die "Norm" zu sein (bezogen auf die Schule), nicht völlig in Selbstmitleid zu versinken, nach jedem verdammten Rückschlag (kurzzeitigen Tot eingeschlossen) wieder aufzustehen, sich von den Leuten die einen beschießen nicht unterkriegen zu lassen, sich immer wieder durchzusetzen und den Leuten (metaphorisch gesehen) ins Gesicht zu schlagen, dass es eben Menschen gibt die solche Wege gehen müssen, dass wir es uns nie ausgesucht haben, dass wir nichts daran ändern können und sie uns unser Leben manchmal schwer machen und sie uns trotzdem wie "normale" Menschen behandeln sollen.

Gut, dadurch das ich mich dafür entschieden habe mich ein Stück weit dafür einzusetzen, habe ich es mir bestimmt nicht leichter gemacht, aber DAS war wenigstens MEINE Entscheidung.

Ich gebe ganz ehrlich zu: Den "richtigen" Grat habe ich auch noch nicht gefunden und ich glaube, es gibt ihn nicht mal. Sollte ihn jemand finden dann schickt bitte eine Anleitung mit Bildchen an mich weiter.

Aber ich glaube es gibt ihn weder für "normale" noch für "andere" Menschen. Nur haben manche es schwerer als die "meisten"

Okay, gut, dies ist jetzt vielleicht noch verwirrender, aber eventuell versteht ihr ja was gemeint ist.

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@Joeylea: Danke für Deine Ausführungen, das war sehr interessant. Ich glaube, dass Du es Dir aus lauter Rücksichtnahme auf andere aber zu schwer machst. Klar machen sich die anderen Sorgen, so ein Anfall ist für Nicht-Betroffene ja auch erschreckend, aber Du bist schließlich diejenige, die das durchsteht, und ich denke, da darfst Du Dich ruhig ein wenig mehr um Dich selber kümmern.

Du kannst den anderen ihre Sorgen nicht abnehmen. Du musst auch nicht immer die starke Superheldin sein, die alles problemlos wegsteckt und der man nie etwas anmerken darf - das ist zwar bewundernswert, wie Du das machst, aber es hilft ja nichts, wenn Du Dich damit auf Dauer total überlastest. Wenn Du nach einem Anfall erstmal etwas Ruhe brauchst, hat da sicher jeder Verständnis. Eine gute Freundin meines Mannes hatte früher auch Epilepsie, und da war es immer völlig normal, dass sie sich nach einem Anfall erstmal hinlegen muss. Das hat jeder problemlos akzeptiert, als Nichtbetroffener kann man ja problemlos nachvollziehen, dass so ein Anfall einen wirklich "total umhaut" und dass man danach nicht wieder gleich zum Alltag übergehen kann.

Ich denke, alle, die Dich kennen und mögen, wollen Dir ja helfen und wissen eben oft einfach nicht, wie sie das am besten anstellen. Vielleicht kannst Du in Zukunft mit der Schule und Deinen Freunden etwas ausmachen, wie Du nach den Anfällen etwas mehr Erholung bekommen kannst? Vielleicht gibt's in der Schule irgendwo einen ungenutzten Raum, in dem Du Dich nach den Anfällen kurz hinlegen kannst - nicht als "dramatische Notfallmaßnahme", sondern ganz unaufgeregt, im Sinne von "ich brauche nach einem Anfall bitte danach etwas Zeit, um wieder voll zu mir zu kommen, darf ich dafür diesen Raum nutzen?".

Auch mit den Krankschreibungen nach einem Anfall könntest Du ja vielleicht etwas großzügiger umgehen - jeder andere würde in so einem Zustand ja auch nicht in die Schule gehen. Ein paar Tage Fehlzeit mehr oder weniger machen doch übers Jahr gesehen auch nicht viel aus, oder? Du hast es schon schwer genug, da brauchst Du es Dir meiner Meinung nicht noch schwerer zu machen, sondern darfst auch ruhig mal ein paar Erleichterungen nutzen.

Vor allem wünsche ich Dir aber eine lange anfallsfreie Zeit!

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Wenn ich mich nach einem Anfall "kurz Ausruhe", falle ich sofort in den Schlaf und schlafe auch ein paar Stunden durch. Deshalb gilt es da für mich wach zu bleiben und zu entscheiden: Gehe ich wieder in den Unterricht und stehe den Tag noch durch, oder lasse ich mich doch abholen und verpasse mal wieder den Unterricht. Allein jetzt habe ich schon über 20 Fehlstunden und dabei sind noch keine vier Wochen vergangen.


Gestern gab es wieder einen neuen Anfall, bzw gleich eine ganze Serie wobei ich zwischendrin immer mal wieder kurz wach war. Außer einer wohl leichten Gehirnerschütterung und ein paar weiteren Prellungen bin ich ganz gut da weg gekommen und mir geht es schon wieder relativ gut.
Außerdem habe ich heute den ersten Termin bei einer Psychologin. Mal sehen was dabei heraus kommt.

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Hier ein kurzer Bericht von dem Besuch bei der Psychologin:

Ob das was wird kann ich so noch nicht sagen. Sie hat eine (mir persönlich) viel zu ruhige Art an sich und scheint mir irgendwie ziemlich langsam zu sein. Langsam im Sinne von Gesprächen und deren Verlauf und irgendwie auch "weichgespült" (Ich schätze das gehört zum Beruf, aber mir persönlich geht das auf Dauer auf die Nerven)
Ich wurde mehrfach das gleiche gefragt und fühle mich jetzt nicht unbedingt wohl in dem Raum in dem wir saßen, aber mal sehen wie das ganze nächste Woche läuft. Da gehe ich dann noch mal hin und verpasse dann Geschichte und Kunst (was für mich jetzt kein Weltuntergang ist, da ich Kunttheorie furchtbar langweilig finde. Woher soll ich wissen was sich der Künstler von 1634 gedacht hat, welche Gefühle er hervorrufen wollte als er die Schreibfeder auf den Goldenen Schnitt gesetzt hat? :klatsch: Wahrscheinlich hat er damals nicht mal was vom Goldenen Schnitt gehört als er das Bild gezeichnet hat)


Nach dem Termin bei der Psychologin gab es dann den bösen Spieleabend. Ihr glaubt nicht wie sehr ich diese Abende hasse! Generell bin ich eher selten ein geselliger Mensch. Ich habe kein Problem damit mal hier und da etwas Zeit mit meinen Geschwistern und Eltern zu verbringen und mit meinen Freunden unterwegs zu sein oder mich mit anderen Leuten zu unterhalten, aber an und für sich gehöre ich eher zu denjenigen die gerne ihre Ruhe haben und zufrieden sind wenn sie mit ihrem tierischen Begleiter irgendwo mitten in der Pampa in einem Wald sitzen oder über die Felder laufen oder einfach nicht angequatscht werden. Ich sitze sogar oftmals morgens im Bus mit Stöpseln in den Ohren ohne das Musik läuft und das einfach nur damit mich Niemand anspricht. Das ist natürlich nicht immer so, aber Abends nach einem anstrengendem Tag will ich einfach meine Ruhe haben. Entsprechend genervt bin ich dann also auch wenn ich mit 3 Geschwistern und meiner Mutter an einem Tisch sitze und >Mensch ärgere dich nicht< spiele, was ich sowieso grundlegend und aus Prinzip verliere. Dazu kommt noch das gemeine Lachen meiner Geschwister wenn sie mich schmeißen dürfen oder ich in einer Tour nur Einsen würfle und das alle immer so laut sprechen das mir irgendwann noch mehr die Lust vergeht (was bei einer Anfangsstimmung auf dem Null-Punkt ja schon echt `ne Leistung ist). Und nach 1 1/2 Stunden Spielen hatte ich sowieso die Nase voll und habe mal wieder verinnerlicht: Kleine Kinder sind unheimlich schlechte Verlierer und motzen jedes mal wenn man sie rausschmeißt.

Am Ende habe allerdings ausnahmsweise doch ich gewonnen und ausnahmsweise hat meine nächst jüngere Schwester mal was sinnvolles gesagt: Egal wie oft man dich schmeißt, am Ende gewinnst du trotzdem noch irgendwie.

Und ganz ehrlich: nachdem ich heute die restlichen Kopfschmerzen der Gehirnerschütterung weggesteckt, das Gespräch bei der Psychologin überstanden, Joey wieder zur Tierärztin zur Kontrolle geschleppt, die Medaille von meinem ersten Lauf aufgehängt und mir einige alte Fotos angesehen habe, finde ich sie hat irgendwo doch ein bisschen recht. Wobei sich ihr Kommentar eher auf das Brettspiel als auf alles andere bezogen hat, aber das ist ja noch mal was anderes :wink:

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Schlechte nachrichten von mir: liege mal wieder im kh

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Joeylea hat geschrieben:Schlechte nachrichten von mir: liege mal wieder im kh
...ach Mist, da hast Du ja wieder die Serie. :traurig: Ging doch gerade mal 3 Wochen gut.

Hats evtl. mit der Reduktion des Lamos zu tun? Wieviel nimmt Du jetzt davon?


:besserng:


gruss hennes

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Ja, an der reduzierung kann es liegen

Durch einen Fehler mit dem Venenzugang kam es gestern Nacht zu einem Blutverlust von ca 2l den wir mit Infusionen wieder ausgeglichen haben. Soweit geht es mir relativ gut und ich bin jetzt wieder Zuhause, aber ich bin noch recht angeschlagen, weshalb ausführliche Berichte noch warten müssen

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So, mittlerweile geht es mir wieder mehr oder weniger gut und bis auf eine sehr bleiche Haut und der Tatsache, dass ich schon bei kleinen Anstrengungen einen sehr hohen Puls bekomme und mal mehr mal weniger starke Kopfschmerzen habe, merkt man mir nicht mehr viel an.


Freitag war der Tag an dem ich mein Tagebuch seit genau einem Jahr zu führen begonnen habe. Eigentlich hätte ich nach der Schule ein paar Sätze mehr zu schreiben wollen, aber das war mir nicht mehr möglich. A) war ich einfach zu fertig und B) ist das schreiben auf meinem Handy einfach anstrengender als am Computer.

Was genau Freitag passiert ist kann ich noch nicht sagen. Freitag wusste ich es noch, nachdem ich Nachts aber so viel Blut verloren habe und dann kurz vor der Ohnmacht noch durch die Station getorkelt bin, hat sich mein Kreislauf mal kurz verabschiedet und ich bin ungebremst gefallen. Natürlich direkt auf den Kopf. Alles andere hätte sich ja auch nicht gelohnt :klatsch:
Was ich wohl weiß ist, dass ich nach einem Anfall der drei Minuten lang einen Puls von 240 mit einer Sättigung von 70 zur EKG Überwachung für 24h bleiben sollte. Ans EKG und auch ans Pulsoxi wurde ich nicht angeschlossen.

An die Nacht von Freitag auf Samstag erinnere ich mich aber noch mehr oder weniger. Ich bin Nachts aufgewacht weil ich gezittert habe wie sonst was und mir schlecht war. Als ich mir die Haare aus dem Gesicht streichen wollte fühlte sich die Hand nass an. Zuerst dachte ich nur, dass der Tropf undicht war, obwohl der keinen Alarm geschlagen hat.Der Schlauch hing allerdings auf dem Boden. Ich war nicht richtig bei mir, genau genommen stand ich eigentlich völlig neben mir, und bin dann mit dem Schlauch und Tropfgestell in der Einen Hand und der anderen weiter durch den Venenzugang blutenden Hand über die halbe Station getorkelt wo sich mein Kreislauf auch verabschiedet hat. Offenbar war der Knall nicht laut genug, denn ich bin an der gleichen Stelle und alleine aufgewacht. Die Station war nicht unbedingt klein, weshalb ich wahrscheinlich einfach zu leise war. Ich bin dann weiter gegangen, zitternd wie blöd, das Herz schlug mir bis zum Hals und mir war schlecht und schwindlig. Ich fuhr unfreiwillig Karusel und kam dann einem Pfleger entgegen der mich ins Untersuchungszimmer geschickt hat, was so ca 10m weiter war. Da er nur den Blutigen Verband gesehen hat, hat er natürlich gedacht ich sei deshalb sofort gekommen. Er hat mich noch gefragt warum ich denn nicht geklingelt habe. Ich wollte meine Bettnachbarin die endlich eingeschlafen war nicht wecken, da sie den ganzen Abend schon mit Schlafproblemen gekämpft hatte.
Da ich schon gute drei liter Tropf bekommen hatte und ich sowieso am nächsten Morgen wieder Nachhause gehen wollte, hat er dann den Zugang gezogen. Er hatte wohl gedacht mir sei so schlecht und schwindelig weil ich kein Blut sehen könnte und das ich so zitterte weil ich mitten in der Nacht in kurzer Hose und T-Shirt barfuß gekommen bin. Mir war aber weder kalt, noch habe ich Probleme mit Blut.
Als ich ihm gesagt habe, dass mein Bett auch etwas abbekommen hat, ist er mit mir aufs Zimmer geganden um es neu zu beziehen. Erst da wurde klar wie viel Blut eigentlich verloren gegangen ist. Das Bett war versaut, das Kissen von der ganzen unteren Seite blutig, die Decke zu einem nicht unbeachtlichen Teil ebenfalls. Zuerst klingelten seine Alarmglocken, dann verstand ich erstmal das ich nicht nur >ein Bisschen< Blut, sondern >eine ganze Menge< Blut verloren habe. Ich wurde auf das Bett daneben gelegt (wir waren zu zweit in einem 3 Bettenzimmer) auf dem noch die Folie lag und meine Nachbarin war sowieso schon wach. Ich glaube sie war geschockter als ich als sie die riesen Flecken gesehen hat. Wahrscheinlich hat sie einfach besser verstanden. Der Pfleger sagte mir ich solle ruhig liegen bleiben, hat das Blutdruckmessgerät geholt und meine Werte überprüft. Blutdruck bei 60/40, Puls bei über 100 bpm und ich völlig apathisch. Der Pfleger rief den Arzt, sagte ihm am Telefon dass ich ca 2l Blut verloren hätte. Dann folgten Sauerstoff und Pulsoxi, Der Arzt war schnell da, sah sich die Sauerei an und sagte das es möglicherweise noch etwas mehr gewesen sein könnte. Mir wurde wieder neue Zugänge gestochen, was diesmal schwieriger war als sonst und ich kam an zwei Infusionen die keine normale Kochsalz-/Glukose Infusionen waren. Danach folgte einiges an Kochsalz und Glukose. Meine Eltern wurden benachrichtigt. Meine Mutter die in Frankfurt war und nicht kommen konnte war völlig fertig mit den Nerven und meinem Vater ging es nicht anders. Besuch wollte ich keinen haben. Ich war zu fertig und es war mitten in der Nacht.

Am nächsten Morgen wurde wieder Blut abgenommen um zu überprüfen wie meine Werte aussahen. Das Hämoglobin war etwas unter Ende der tiefen Normagrenze, allerdings nicht so als dass man mich als absolut kritisch einstufen müsste. Wir waren recht unschlüssig was wir machen sollten. Mich im Krankenhaus lassen oder nachhause nehmen. Ich wollte nur Nachhause. Meine Werte waren nicht im total kritischen Bereich, die ersten zwei Infusionen (keine Ahnung was das genau war) waren dazu da den Volumenmangelschock wieder auszugleichen, was sie ja ganz gut geschafft hatten und ich habe viel Flüssigkeit bekommen und recht viel getrunken. Der Rat der Ärzte war natürlich zur Überwachung zu bleiben, aber ich war ja schon zur Überwachung gekommen. Mir reichte es und bis auf die Restlichen Kopfschmerzen und dem hohen Puls war ich in Ordnung. Am Ende bin ich auf eigene Verantwortung wieder raus und war froh als ich wieder Zuhause war. Ich habe die Zeit bisher auf dem Sofa am Pulsoxi verbracht und obwohl ich Jo ständig von der Couch schmeiße, liegt sie sobald ich eingeschlafen bin trotzdem wieder in meinen Armen. Fürs erste haben wir ihr dann ihre Decke neben das Sofa gelegt die sie getrost ignoriert sobald ich schlafe.

Ich darf jetzt die nächsten Tage keinen Sport machen und habe stricktes Höhenverbot (als ob ich in meinem Zustand jetzt auf Höhenwanderungen gehen oder mich sportlich betätigen würde :klatsch: ). Sonst habe ich noch die Auflage möglichst viel zu trinken, eisenhaltig und genügend zu Essen (witzig, wo ich im Kh doch nichts gegessen habe, weil die es nicht hinbekommen haben mir was vegetarisches und gelatinefreies zu bringen. (Nein, Käse auf dem eine dicke fette Scheibe Wurst lag esse ich auch nicht, da ich allein den Geruch nicht haben kann) Da ich keinen Hunger bekomme sind also alle Versuche was festes in mich hinein zu kriegen fruchtlos geblieben.) und mindestens 3l Flüssigkeit zu mir zu nehmen. Bei Veränderungen natürlich sofort zurück ins Kh usw. Kennen wir ja schon.



Wenn ich jetzt das vergangene Jahr betrachte, komme ich zu dem Schluss, dass ich da einiges erlebt habe. Ich habe mich zwar häufig auskotzen müssen, aber ich denke zusammengefasst habe ich auch vieles (mehr oder weniger) gefasst getragen. Wir hatten (viel zu) viele Anfälle, Stress mit Lehrern, dem Direktor, Klassenkameraden, viele Sportliche Erfolgen und sogar Platzierungen. Joey hat mich einige Male aus ziemlich tiefen Löchern von Wut, Trauer, Angst und anderem herausgezogen. Sie hat mir oft gezeigt, dass ich vieles doch richtig gemacht habe, auch wenn ich mir nicht immer sicher war, mich vor vielen Anfällen gewarnt und auf ihre Art wieder aufgemuntert und Glücklich gemacht hat. Ich habe viele Leute kennengelernt die mich unterstützen, andere die nicht wissen wie sie mit mir umgehen sollen, wieder andere die mir das Leben schwer gemacht haben. Ich habe mich entschieden unter dem Logo der Epi-Stiftung zu laufen obwohl ich weiß, dass ich wohl möglich auf großen Gegenwind stoße und ich habe in vielen Diskussionen einiges (bspw. meine Schulnoten) riskiert obwohl ich genau wusste, dass ich am kürzeren Hebel sitze. Ich habe recht viele Situationen (für mein Alter) recht gut gemeistert und bei einigen wenigen Leuten sogar für ein (immerhin) kleines Umdenken gesorgt. Wenn auch mit Ach und Krach, aber das ich es mit der Einstellung zu Versuchen anderen Menschen Sachen näher zu bringen die sie so nie völlig verstehen können weil sie einfach so abwegig scheinen, nicht allzu leicht haben würde war mir klar.

Aber es gab auch ziemliche Rückschläge die mich aus der Bahn geworfen haben. Sei es der Anfall auf dem Silvesterlauf, diverse beatmete Stunden in denen ich einfach nicht wieder aufgewacht bin, etliche Verletzungen, Serien von Anfällen und Gehirnerschütterungen, oder der Anfall während meines Praktikums. Der Schädelbasisbruch und die kurzweiligen Ausfälle, Joeys Erblindung oder die Blutverlussession die auch ziemlich daneben hätte gehen können. Den klinischen Tod lasse ich jetzt auch nicht außer Acht wenn ich an Rückschläge denke.

Irgendwie habe ich mich immer wieder aufgerappelt und weitergemacht. Mit mal mehr, mal weniger Stärke.
Dieses Tagebuch war auch eine Hilfe. Zum einen weil ich hier berichten kann wie sich (m)ein Leben mit Epi gestalten kann und ich euren Reaktionen nach auf meine (zugegeben seltsame) Art einigen zeigen kann, was "Das Mädchen mit den Anfällen" eigentlich sein kann.
Nicht zu vergessen ist es auch der gute Zuspruch der mich dazu antreibt hier immer mal wieder zu berichten.

Zwischenzeitlich war ich sogar am Überlegen einige Erlebnisse in einer Form der Prosa festzuhalten und mal an einen Verlag zu schicken weil mir schon einige Leute so etwas geraten haben, aber wie Interessant dies für andere sein würde, kann ich kaum sagen. Diejenigen die mich darauf angesprochen haben, wussten alle etwas mehr von mir als ihr es tut, und ich weiß nicht ob jemand sowas überhaupt wissen will. Gut, über 18.600 Blicke auf diesen Blog nach gut 240 Einträgen sind nicht unbedingt wenig, also scheint es ja doch irgendwie mal was anderes zu sein als von der Couchpotato oder von 0 zum Marathon.

Daher habe ich eine Bitte an euch: Ich bin mir nicht sicher ob sich so etwas überhaupt für mich (oder vllt auch für andere/Leser) lohnen würde. Sollte jemand von euch sagen: "Sowas würde ich tatsächlich mal lesen", dann schickt mir doch bitte einfach eine kurze PN oder schmeißt einen Satz hier herein. Es muss nichts großes sein. Ich hätte nur gerne ein kurzes Feedback.

Das für heute von mir
Joeylea

243
Hallo Joeylea,

weißt Du, ich lese schon recht lange hier mit und denke mir jedesmal... mein Gott, und du jammerst über eine vergeigte Laufeinheit oder den x-ten Laufanfang nach dem Kreuzbandriß, dabei geht es anderen deutlich schlechter. Erst einmal Hut ab, wie Du mit der Situation umgehst, immer wieder aufstehst und dich weiterkämpfst!

Was mir aber auch aufgefallen ist, ist folgendes:
Aber in solchen Situationen kann ich, auch wenn ich es mir manchmal wünsche, nicht einfach nur das tun was für mich das einfachste wäre. Stattdessen muss ich mich zügig wieder zusammen reißen und versuchen die Menschen um mich herum wieder zu beruhigen, damit sie sich nicht noch mehr Sorgen machen, als sie es sowieso schon tun. Ich muss daran denken, dass mein Umfeld mit dem was sie da miterleben umgehen muss und das mir nichts anderes übrig bleibt als alles herunter zu spielen um sie alle etwas zu beruhigen.
Das merkt man auch oft daran was ich meinen Freunden sage, wenn sie mich fragen was denn insgesamt bei meinem
Kh-Aufenthalt passiert ist. Meine Freunde sind mir wichtig, klar, aber ich kann sie wohl kaum damit belasten, dass ich erst ein paar Tage bevor ich wieder in die Schule gegangen bin mehr oder weniger tot war. Ich kann ihnen auch nicht sagen, dass es für sie eigentlich wenig Sinn hat mit mir befreundet zu sein, da ich mich häufig zurückziehe, grundlos patzig zu ihnen bin, sie sich Sorgen machen die sie ohne mich nicht hätten, oder allein schon weil ich nach dem nächsten Anfall eventuell nicht mal mehr ihre Namen kenne. Naja, genau genommen könnte ich ihnen das sagen, aber sie sind mir zu wichtig, als das ich ihnen diese Sachen an den Kopf knallen wollte und natürlich bin ich auch gerne mit ihnen zusammen.
sich von den Leuten die einen beschießen nicht unterkriegen zu lassen
ist jetzt nicht böse gemeint, aber igrgendwie "bescheißt" Du die Leute doch auch, wenn Du sie anlügst, indem Du alles herunterspielst. Ja, Dein Umfeld muß damit umgehen, aber meinst Du, es fällt ihnen wirklich leichter, wenn Du nur die Hälfte erzählst? Du bist hier - wie ich finde - erstaunlich offenmit uns und allem, was dich und deine Krankheit, Gefühle etc. angeht, warum nicht auch mit deinem direkten Umfeld? Vielleicht würden sie z.B. deine Gefühlsausbrüche viel besser verstehen, wenn du ihnen erklärst, warum du sie hast?

Was deinen Termin mit der Psychologin angeht: wenn du dich in dem Raum nicht wohlfühlst, gibt es eine Möglichkeit, einen anderen Raum für diese Termine zu nutzen?

Zum Spieleabend: warum macht ihr es nicht so, dass sich zu jedem Spieleabend ein anderes Familienmitglied ein Spiel aussucht? Und es nicht das Spiel aus der Vorwoche sein darf? So bringt ihr etwas Abwechslung in den Abend und du könntest vielleicht den Familienabend mehr genießen.

Aber das sind nur Ideen, die mir gerade beim lesen in den Sinn gekommen sind, mehr nicht. Ich wünsche Dir gute Besserung, eine laaaaaange anfallsfreie Zeit und weiterhin so viel Mut und Kraft, wie du sie bisher gezeigt hast, aber auch mal eine Schulter zum anlehnen und "ausheulen", damit du neue Kraft schöpfen kannst.

LG Sabine
Lieben Gruß
Sabine


**** Ich soll mit ein Ziel setzen, habe ich gehört :zwinker2: ... also gut: ich will endlich den A... hochbekommen und wieder mit Spaß laufen können. Und nicht nach 5km völlig fertig sein. Also runter vom Sofa und raus geht's ... :nick: ****

244
Am Anfang habe ich mir das auch gedacht. Dann kamen mich allerdings Freunde im Krankenhaus unangemeldet besuchen. Sie sind zeitgleich mit meiner Tante gekommen, sonst hätte man sie auch nicht mit auf Station gelassen. Ich war bewusstlos und Intubiert auf der Intensivstation. Dazu natürlich völlig verkabelt und mit Tropf, Monitoren und einfach völlig fertig. Meine Mutter erzählte mir das, denn sie saß an meinem Bett als die drei kamen. Hätte meine Mutter gewusst das sie kommen, oder meine Tante wie ich da aussah, hätten sie gesagt, dass sie nicht kommen dürfen. Aber oft lag ich ja schon auf der intensiv ohne das es mir so schlecht ging und ohne mehr als dem normalen Monitoring. Die beiden waren jedenfalls völlig geschockt und als ich mich eine Woche später mit ihnen getroffen habe, haben sie mich nicht mehr gesehen wie vorher. Mit einem mal war ich nicht mehr die Freundin mit der sie zusammen Scheiße bauten, Filme ansahen, Shoppen gingen usw. Ich war diejenige die durch einen einfachen Anfall auf der Intensiv gelandet war und die jederzeit erneut dort landen oder sich beim nächsten mal das Genick brechen oder was auch immer könnte. Mittlerweile sind sie darüber wieder halbwegs hinweg, aber wir sind nicht mehr wirklich befreundet. Wir grüßen noch wenn wir uns sehen, unterhalten uns noch hin und wieder kurz, aber das war es.
Ich hätte keine von ihnen als schlechte Freundin betrachtet, denn ich weiß, dass eine zu große Angst vor etwas Beziehungen untereinander verändern oder kaputt machen können.

Auf der einen Seite kennen sie einen gewissen Teil des Risikos was mit mir passiert. Von Dingen die evt. noch etwas länger Sachen hinter sich herziehen könnten berichte ich und auch, aber sie brauchen nicht unbedingt zu wissen, dass ich fast draufgegangen bin. Kleinere Sachen wiederum halte ich einfach für zu unwichtig. Eine Prellung, Verstauchung oder ein eingeklemmter Nerv sind nichts, was von größerer Bedeutung ist. Es ist eine Gratwanderung die man nicht perfekt schaffen kann. Ich muss überlegen was das geringere Übel ist. Meine Freunde damit zu belasten und zu riskieren, dass ähnliches passiert, sie sich noch mehr sorgen oder dergleichen um ein weniger schlechtes Gewissen zu haben weil ich ihnen Sachen vorenthalte, oder ihnen noch mehr Sorgen bereiten wodurch ich noch mehr Schuldgefühle bekomme und das obwohl ich schon gelernt habe damit umzugehen.
Diese Gefühlsausbrüche zu denen es schon mal kommt, führen sie auf den ganzen Ärger den ich regelmäßig habe zurück, was ja im Grunde auch stimmt. Ich bin mir allerdings ziemlich sicher, dass jemand der nach der Schule bei mir anruft das ich zu ihm rüber komme weil er vor lauter weinen um eine schlechte Schulnote nicht mehr klar denken kann, nicht sonderlich gut damit zurecht kommt, wenn ich klar mache, dass es alles nicht so einfach ist wie ich es aussehen lasse. Das die ständige Angst bei dem nächsten Anfall mit dem Kopf falsch aufzuschlagen nicht weg ist, oder ich jederzeit damit rechnen muss, dass mein Herz diese Spirenzchen nicht mehr länger mitmacht und ich in dem Moment vielleicht auf der Toilette bin und mich keiner findet und wiederbeleben kann.

Zum Thema Familie: Glaub mir, würdest du meine Familie bei so einem Abend sehen, würdest du nach spätestens 30min schreiend die Flucht ergreifen ^^

245
Joeylea hat geschrieben: Zum Thema Familie: Glaub mir, würdest du meine Familie bei so einem Abend sehen, würdest du nach spätestens 30min schreiend die Flucht ergreifen ^^
Na, wo ist das denn anders
(insbesondere bei Mensch ärgere Dich nicht
- was ich auch hasse wie die Pest)

:hihi:


gruss hennes

246
ok, ich kann Deine Seite der Sache durchaus verstehen. Und wenn man nicht vorbereitet ist, kann einen der Anblick eines intubierten und verkabelten Menschen durchaus erschrecken, da kann ich Deine Freunde auch verstehen, allerdings nicht so ganz, dass sie sich zurückziehen, denn Du bist niemand anderes als vorher. Aber ich gebe Dir mal ein persönliches Beispiel aus der anderen Sicht:

meine beste Freundin ist an Krebs erkrankt und hat jahrelang gekämpft. Seit dem Zeitpunkt der Diagnose vor etwa 8 Jahren war sie fast immer fröhlich, hat eigentlich nie geklagt, sei es über Schmerzen oder Nebenwirkungen der Chemo, Nebenwirkungen des Krebses. Sie hat uns immer Mut gemacht, sich selbst damit vermutlich auch, hat sich immer unsere Sorgen angehört, immer mit Rat und Hilfe zur Seite gestanden und geholfen wo sie konnte. Leider hat sie den Kampf vor knapp 3 Monaten verloren und ich frage mich seitdem ständig, hätte ich mehr tun können? Hätte ich irgendwas tun können, damit es ihr besser geht, sie (noch) fröhlicher durch den Kampf ging, damit sie sich mal ihre eigenen Sorgen von der Seele hätte reden können? Denn mir geht immer durch den Kopf: wie ging es ihr wirklich? War sie wirklich so mutig und fröhlich? Oder ging es ihr in Wirklichkeit eigentlich ganz dreckig und sie wollte es uns nicht "antun", damit es uns nicht schlecht geht, wenn wir sie so sehen?

Ich bewundere sie für die Kraft, den Mut und die Stärke, die sie hatte und bin doch irgendwie traurig, dass ich nicht mehr helfen konnte.

Vielleicht geht es einigen deiner Freunde genauso?


(und was die Familie und das schreiend wegrennen angeht: wenn wir "großes" Familientreffen haben, reicht es mir auch nach max. 4 Stunden und ich würde gerne woanders sein :zwinker5: )
Lieben Gruß
Sabine


**** Ich soll mit ein Ziel setzen, habe ich gehört :zwinker2: ... also gut: ich will endlich den A... hochbekommen und wieder mit Spaß laufen können. Und nicht nach 5km völlig fertig sein. Also runter vom Sofa und raus geht's ... :nick: ****

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Wenn wir großes Familientreffen haben (Sprich auch Tanten, Cousinen etc.) geht es noch. Da unterhält man sich nicht immer mit den gleichen Personen und es fällt nicht direkt auf wenn man sich verkrümelt. Für mich haben solche Ereignisse aber auch immer ziemliche Reizüberflutungen, weshalb ich mich dann auch verkrümeln darf sofern ich mich hier und da mal blicken lasse :zwinker5:

Ob du mehr hättest tun können? Ich denke nicht. Es gibt Situationen mit denen will man die Umwelt nicht mehr belasten als nötig. Ich kannte deine Freundin nicht und kann sie daher nicht einschätzen, kenne aber selbst diese Situationen in denen man sich entscheiden muss. Es ist gut möglich, dass sich das mancher fragt, aber im Grunde musst du immer wieder abwiegen was das kleinere Übel ist.Sowohl für dich selbst, als auch für die Umgebung. Du als Freund fragst dich derlei Sachen wie: Hätte ich mehr tun können um es ihr/ihm leichter zu machen.
Als Betroffene fragst du dich (meiner Erfahrung nach und den Erfahrungen nach von denen mir auch andere erzählen): Kann ich die Person damit belasten? Würden sie sich noch mehr Sorgen? Kann ich selbst mit den Schuldgefühlen sie damit belastet zu haben leben? Wie viel bringt es insgesamt, für beide Seiten, wenn die wahrscheinlichkeit (für mich) zu sterben nicht mal sooo gering ist? Kann ich mit dem Wissen leben, dass diese Person all meine geteilten Sorgen immer im Kopf behalten wird? Oder ist es vielleicht besser, sie behalten mich als die Person in Erinnerung die ich eigentlich bin/war? Ist es vielleicht besser, wenn ich meine Sorgen für mich behalte und versuche zum mindest wenn ich mit Freunden/ Bekannten/... unterwegs bin mein Leben zu genießen und irgendwie das beste draus zu machen?


Ich bin mir z.B. auch darüber im klaren, dass sich Freunde von mir manchmal Fragen wie sie es mir zB leichter machen könnten, oder ob sie mehr tun könnten.
Aber wenn ich die Wahl habe ob sie sich "nur" das fragen, oder noch dazu mit mir zusammen im Kopf zu haben: Hey, beim nächsten Anfall könnte es das gewesen sein.

Einer der Gründe warum ich hier so offen darüber schreibe ist, dass ich eben möchte, dass andere verstehen wie es einem Betroffenem gehen kann/ geht. Hier könnt ihr euch aussuchen ob ihr weiter lesen wollt oder nicht. Aber wenn eine Person dir einmal direkt ins Gesicht sagt: "Die Nebenwirkungen eines Medikamentes sorgen dafür, dass es mir schlecht geht, und ich muss mit der Angst evt. trotz alle dem daran zu sterben oder schwere Folgen davon zu tragen leben", dann kannst du dir das nicht aussuchen.

Meine Erklärung ist jetzt wahrscheinlich immer noch recht schwierig, aber wenn man einmal in solchen Situationen war in denen man selbst entscheiden muss, wem ich was zumute, kann man das mit der Zeit verstehen.


@ Hennes: Mensch ärgere dich nicht ist sowieso eins der schlimmsten Spiele welches man mit Kindern spielen kann was ich kenne. Da spiele ich lieber zehn Runden Memory oder sowas.


Kurzer Bericht: Am Montag war ich wieder normal in der Schule, habe aber einigen Freunden gesagt, dass mir etwas Blut abhanden gekommen ist und sie darum gebeten mich auf blaue Lippen oder solche Sachen aufmerksam zu machen.

Ich konnte mich den ganzen Tag über zwar kaum konzentrieren, habe den Schultag aber dann doch irgendwie durchgestanden. Das Pulsoxi hat des Öfteren mal Alarm gegeben weil die Sättigung abgesunken ist, aber das hat mich nicht gewundert.
Das heutige Blutbild hat dann auch ergeben, dass der Hämoglobin Wert wieder auf die Normwerte zugeht.

In der Schule war ich heute nicht, da ich mich einfach noch etwas schlapp fühle und ich dann nicht unbedingt riskieren will, dass mir der Kreislauf noch einmal einen Streich spielt.

Joey schläft momentan außergewöhnlich viel weshalb ich, wenn es sich nicht bessert, noch mal mit ihr zum Tierarzt fahren muss. Die Dame wird alt und ich fahre lieber einmal zu viel als einmal zu wenig. Eine verpennte Jo ist nämlich nicht normal.

248
So,

Mittwoch habe ich mehr oder weniger gut hinter mich gebracht. Die Schule war anstrengend, die Psychologin nicht wirklich. Ich weiß noch immer nicht was ich von ihr halten soll, aber das hatte ich nicht anders erwartet.

Morgen hat mein kleiner Bruder Geburtstag und somit ist die Rasselbande nach dem Kindergarten außer Haus und mit meinen Eltern im Zoo. Da der Freitag (wie beiden meisten Schulen auch) als ein freier Brückentag gelegt wurde, würde ich eigentlich gerne eine längere Trainingseinheit einbauen, aber meine Ärztin würde mir dafür wahrscheinlich den Kopf abreißen, ebenso wie meine Eltern. 2l sind wohl etwas zu viel gewesen als dass ich jetzt einfach so für ein paar Stunden auf den Platz kann.

Also werde ich morgen mit einer Freundin einen gemütlichen Lauf durch Wald und Feld machen und Jo wird natürlich auch von der Partie sein.

Joey ist mittlerweile wieder aufgedreht wie immer (im vergleich zu Dienstag könnte man meinen sie hätte 3l Kaffee getrunken) und vernichtet ihr Futter in neuen Rekordzeiten. Außerdem Haart sie dank Fellwechsel noch mehr als sonst und da hilft auch kein Stundenlanges kämmen. Ich befürchte wenn sie so weiter macht ist sie bald nackt :klatsch: . Ob Haarspray da helfen würde :confused:

Wie auch immer...

Morgen fahre ich kurz zu der Tierarztpraxis in der ich mein Schülerpraktikum machen werde um mir den Bestätigungswisch welchen die Schule unbedingt haben will unterschreiben zu lassen und vielleicht darf ich mich dann auch schon mal kurz dort umsehen. Okay, ich rechne jetzt nicht fest damit, aber wer weiß?

LG
Joeylea

249
Leider habe ich es nicht geschafft vorher zu schreiben also hier eine kurze ZF

Freitag: Mein kleiner Bruder hat seine Geschenke schon vor dem Kindergarten ausgepackt und hat sich gefreut wie an jedem Geburtstag. Er hat ein neues Fahrrad geschenkt bekommen und wie ich dann morgens unfreiwillig um 20 nach 7 herausfinden durfte hatte es eine hupe. Ein LAUTE Hupe! Als ich davon geweckt worden bin war ich natürlich sehr begeistert, denn ich hatte gehofft, dass ich etwas ausschlafen kann, da ich je frei hatte. Im Grunde genommen wusste ich zwar das mein Bruder mich niemals hätte ausschlafen lassen, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Oder wird mit einer Hupe platt gemacht. (Für die Hupe habe ich mich entsprechend bei meiner Mutter bedankt.)

Nach dem Kindergarten war die Truppe ja im Zoo und ich finde er hatte definitiv die coolsten Muffins des Kindergartens.
Wenn da so ein kleiner aufgeregter fast Sechsjähriger in der Nacht vor seinem Geburtstag augenklimmpernd fragt ob er denn besondere Muffins bekommt wenn ich ihm seine Geschenke schon nicht verrate, dann wird auch das Herz der großen Schwester mal weich und ich habe meine Mutter dazu überredet, dass ich verzieren darf.
Zuerst habe ich daran gedacht Pinguine aus den Muffins zu machen, aber dann habe ich mich für etwas anderes entschieden, da ich abends, trotz des Versprechens dass er keine normalen Muffins bekommt, nicht so wirklich DIE riesen Lust hatte. Und ganz ehrlich: Ich bin definitiv zu blöd vernünftig mit Zuckerschrift und sowas umzugehen. Sobald ich einen Pinsel bekomme geht es halbwegs, aber Zuckerschrift? Da muss ich passen. :klatsch:

Heraus kam nachher, dass er "Angry Birds" Muffins bekommen hat. Für die die es nicht kennen: Grüne Schweinchen haben die Eier von verschiedenfarbigen Vögeln geklaut. Man schießt mit den Vögeln (die verschiedenen Eigenschaften haben) mit einer art Vogel-Steinschleuder auf die verschiedenen Konstruktionen der Schweine um die Schweine zu töten und ihre Festung kaputt zu kriegen. Das geht Level für Level so weiter und zwischen drin sind kurze Teile der Geschichte eingebaut.

Das Spiel hat einen gewissen Suchtfaktor und mein Bruder ist nicht begeistert wenn er das Handy wieder hergeben soll, eignet sich aber super wenn es darum geht ein Kind zu beschäftigen weil man was anderes als Kinderprogramm sehen will :D
Auf längeren Autofahrten ist es auch ein gutes Mittel gegen das "Wie-lange-dauert-es-noch und das wann-sind-wir-da-Gequengel. Funktioniert super und erspart auf 3 Stunden Fahrt viel Theater. Schonung der Nerven inklusive.

Er hat sich gefreut, die Freunde und Kindergartenmuttis waren neidisch und begeistert und ich hatte eine bettelnde Schwester am Bein die sich zu ihrem Geburtstag jetzt Tiermuffins wünscht die natürlich auf jeden Fall ich machen soll. :klatsch: Gott steh mir bei. Ich weiß noch nicht wie ich da jetzt raus komme. Zudem meine Backwaren-Verzier-Künste auch wirklich nicht das wahre sind :peinlich:




Freitag habe ich mir dann wie geplant den Wisch unterschreiben lassen und im ersten Moment kam ich da rein und dachte mir nur "Shit! Ich will zurück nach Borken!". Ich gebe mir Mühe keine voreiligen Schlüsse zu ziehen, aber der erste Tierarzt hat die Erwartungen echt steigen lassen. Gesehen habe ich aber nicht viel und von daher lasse ich einfach mal alles auf mich zukommen.
Der geplante Lauf musste leider ausfallen, da mir nach 400m die Puste aus war und ich dann lieber doch nichts riskieren wollte.

Samstag war ich auch noch mal in Borken und habe da für ein weiteres freiwilliges Praktikum angefragt (Herbstferien waren ja leider schon belegt) und warte jetzt auf den Rückruf der Montag oder Dienstag kommen soll. Wenn ich Glück habe kann ich dann im Dezember noch mal hin.
Eine der Tierärztinnen ist mir dann im Borkener Einkaufszentrum auch noch begegnet und hat sich auch an mich erinnert. Nach einem Anfall bleibe ich zwar den meisten mehr oder weniger im Kopf, aber sie geht so normal mit mir um, dass ich auch gerne mit ihr gesprochen habe. (In einem relativ vollem Einkaufszentrum mit einer unangenehmen Lautstärke und einer totalen Reizüberflutung die ich eigentlich nicht leiden kann, kommt sowas selten vor.)


Heute waren wir dann klettern was für mich eine willkommene Abwechslung vom normalen Kraft- und Stabi-Training war. Der eine Finger ist jetzt ein bisschen geschwollen weil ich wohl irgendwo abgeknickt bin, aber etwas Voltaren und ein leicht stabilisierender Tapeverband werden`s schon richten. Sollte es blau anlaufen muss ich evt. noch mal zum röntgen, aber ich glaube nicht, dass es was schlimmeres als eine Verstauchung oder Überdehnung ist.

Sonst schreibe ich morgen noch eine Klausur (für die ich natürlich wieder nicht gelernt habe :klatsch: Manchmal wünsche ich mir etwas mehr Ordnung in mein Leben) und weiß mal wieder nicht ob ich im selben Raum wie mein Kurs, oder in einem seperaten schreiben soll. (Währe ja schon gut zu wissen wo ich dann morgen in den ersten zwei Stunden hin muss!) Meine Lehrerin sagte sie würde mir dann schreiben, aber die E-mail ist nicht gekommen :klatsch: . Sowas habe ich wirklich gerne.


Aber hier noch eine Gute Nachricht: Ich bin seit über einer Woche anfallsfrei
Dateianhänge

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Joeylea hat geschrieben: Aber hier noch eine Gute Nachricht: Ich bin seit über einer Woche anfallsfrei
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gruss hennes
Gesperrt

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