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ITBS / O-Bein / Physiotherapie / Einlagen

ITBS / O-Bein / Physiotherapie / Einlagen

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Hallo Leute!

Ich hab Probleme mit meinem Knie, ich weiß dass viel schon besprochen wurde (zu ITBS wurde ja wirklich alles schon hier geschrieben), aber ich hab trotzdem nochn paar Fragen.
Vorgeschichte: März erstes Mal ITBS, lange Laufpause, Einlagen bekommen (die absolut nichts helfen und lt Sportorthopäde auch nicht richtig sind). Mitte August langsam wieder angefangen, beschwerdefrei. Vor drei Tagen wieder Schmerzen, sofort abgebrochen, Eis, Salben, etc. (zur Behandlung von ITBS hab ich mich schon durch alle möglichen Links gelesen, alles kein Problem).

Als ich beim Sportorthopäden war, hat der mich zum Röntgen geschickt, mit dem Ergebnis, dass ich rechts (ITBS is auch rechts) ein O-Bein habe, Er hat damals etwas Richtung Physiotherapie angedeutet, mit der man das O-Bein wegkriegen könnte... stimmt das? Kann man ein O-Bein wirklich "wegtrainieren"?
Oder reicht es (trotz O-Bein) die Übungen, die auch hier für ITBS empfohlen werden zu machen? Bzw ist es möglich mit einem O-Bein dauerhaft beschwerdefrei zu laufen?

Physiotherapie ist halt nicht ganz billig, deswegen möchte ich mich versichern, dass das auch was nutzt, bzw das Geld wert ist. Einlagen möchte ich nur ungern tragen, da sie für mich keine Dauerlösung darstellen.

Für jegliche Tipps und Erfahrungsberichte wär ich sehr dankbar, vor allem bzgl Physio in Verbindung mit O-Bein!

LG
erdenscheibe
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Für eine O-Bein-Diagnose braucht man ein Röntgen? :D

Spaß beiseite: Geh zum Physio, kostet, ist aber das Einzige, das echt mit ziemlicher Sicherheit etwas bringt. Alles andre ist Glückssache.
Ein O-Bein noch zusätzlich medial, also innen, zu stützen (mittels Einlage) ist nur in wenigen Fällen eine gute Idee.
Der Therapeut kann Deine schmerzende Fascie aufdehnen, Dir Übungen zur Kniestatik geben (O-Bein geht ned weg, wird aber stabiler) und wenn Du Glück hast, kennt er sich auch mit der Fußfunktion aus und kann Dir zumindest anhand des Abriebes am Laufschuh bissl was fußtechnisches an Übungen mitgeben.
Wir wissen hier nicht, wie ausgeprägt Dein O-Bein ist und ob andre Probleme vorliegen, aber so ganz generell kann man schon sagen, dass man auch mit O-Beinen schmerzfrei laufen kann :)
http://www.sandrina-illes.at/buchprojekt
Trainingsbetreuung und Laufanalysen
BUCHPROJEKT Duathlon
Staatsmeisterin 10 000m (2016/17), Halbmarathon (2016/17), 3000m Halle (2018), Crosslauf (2018), Duathlon (2014-2018)
Duathlon Weltmeisterin Standarddistanz und Europameisterin Mitteldistanz (2018)

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erdenscheibe hat geschrieben:Er hat damals etwas Richtung Physiotherapie angedeutet, mit der man das O-Bein wegkriegen könnte... stimmt das? Kann man ein O-Bein wirklich "wegtrainieren"?
Lies dazu mal den LINK ENTFERNT. Man kann da schon was tun, allerdings würde ich nicht von "wegtrainieren" sprechen. Grundsätzlich schadet Rumpfstabi inkl. Hüfte und Training der knieführenden Muskulatur einem Läufer aber nie.

Ein vernünftiger Einlagenaufbau ist bei O-Beinen das A und O!!! Hier kann auch viel in die Hose gehen oder eben wirkungslos bleiben.

Darf ich noch nach deinen Laufschuhen fragen? Was läufst du da aktuell?

trifeminine hat geschrieben:Ein O-Bein noch zusätzlich medial, also innen, zu stützen (mittels Einlage) ist nur in wenigen Fällen eine gute Idee.
Solange der Fersenaußenrand als Gegenspieler etwas erhöht wird und die Längsgewölbeunterstützung nur schwach ist, wäre das möglicherweise eine Lösung. Da du vom Fach bist, muss ich da ja nix weiter erklären :nick:
"Often it does not matter so much what we choose, but that we do choose." (Alan Cohen)

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Da ich jetzt sowieso wieder pausiere, bzw nur äußerst eingeschränkt trainiere werde ich natürlich auch wieder beginnen zu dehnen bzw zu kräftigen. Dein äußerst hilfreicher Beitrag ist bei mir schon lange in den Favoriten! :daumen:

Ich laufe Asics GT 2160, wurde mir aufgrund einer Laufbandanalyse empfohlen (Pronation war bei mir kein Problem).

LG
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erdenscheibe hat geschrieben:Ich laufe Asics GT 2160, wurde mir aufgrund einer Laufbandanalyse empfohlen (Pronation war bei mir kein Problem).
Hier sehe ich einen Ansatz! Der 2160 hat eine Pronationsstütze und ist insgesamt ein ziemlich stabiler Schuh. Im ungünstigsten Fall verschiebt sich deine Beinachse bei jedem Schritt nach außen, was bei O-Beinen keinesfalls das Ziel sein kann. Klar, dass da das Risiko eines ITBS erhöht ist. "Pronation war bei mir kein Problem" deute ich jetzt so, dass du keine Überpronation hattest und in dem Fall - also im Zusammenhang mit deinem O-Bein - würde dir ein sehr weicher Schuh vermutlich gut tun, da du bei O-Beinen durchaus mehr pronieren darfst als andere (kompensatorisch für dein Knie).

Wenn du dann noch zu deinem 2160 eine Einlage in den Schuh tust, die eben keine Fersenaußenranderhöhung hat, damit du besser in die Pronation kommst und/oder der Längsgewölbeunterstützung entgegenzuwirken, dann verschiebt sich deine Beinachse, die das Knie beinhaltet noch weiter nach außen. Damit erreichst du keine Verbesserung, sondern höchstens längere Laufpausen!!
"Often it does not matter so much what we choose, but that we do choose." (Alan Cohen)

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Wow, danke!
Da lief ja wohl einiges schief bei mir bis jetzt... hab dem Sportorthopäden sogar die Laufschuhe gezeigt, aber der hat nichts dazu gesagt. Naja, gut zu wissen! Mit "weicher" meinst du was genau? Keine Stütze? Dass der 2160 sehr hart ist hinten, merke ich ja sogar als Unwissender. Sollte der Schuh auch weniger gedämpft sein oder ist das kein Problem?

Danke für eure Hilfe, ich fühl mich einfach total verloren im Moment. :frown:
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erdenscheibe hat geschrieben: Danke für eure Hilfe, ich fühl mich einfach total verloren im Moment. :frown:
Das kommt mir bekannt vor, aber wenn ich Deinen Wohnort im ava lese - dann ist die Lösung doch lächerlich nahe:
Sportberichte | Orthomed - Meine Sportwebsite und orthopädische Diagnostik
.....einfacher kanns doch nicht sein!


grusss hennes

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Ist natürlich auch schon in den Favoriten :wink:
Bis jetzt hab ich nur gehofft ohne größere Ausgaben wieder gesund da rauszukommen, aber von dem Gedanken löse ich mich langsam, aber sicher ohnehin :D
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erdenscheibe hat geschrieben:hab dem Sportorthopäden sogar die Laufschuhe gezeigt, aber der hat nichts dazu gesagt.
Naja, das Wort "Sport" vor dem Orthopäden bedeutet ja auch kaum was. Wie es immer so ist, es kann nicht jeder von allem Ahnung haben. Der Orthopäde sollte allerdings Zusammenhänge kennen und bei dem Volkssport "Laufen", wäre es oft wünschenswert, wenn da ein bisschen mehr käme von den "Göttern in Weiß".

Ich/wir kann/können bei dir auch nur vermuten, das solltest du im Hinterkopf haben. Was genau jetzt die Ursache ist, geht wohl auch ein bisschen über das Probieren. Was Schuhe und Einlagenaufbau angeht, kann ich dir nur aus Erfahrung berichten. Im Schnitt schafft es Abhilfe, es gibt aber auch Fälle, wo das nicht so ist.
Mit "weicher" meinst du was genau? Keine Stütze? Dass der 2160 sehr hart ist hinten, merke ich ja sogar als Unwissender. Sollte der Schuh auch weniger gedämpft sein oder ist das kein Problem?
Mit weicher meine ich den kompletten Aufbau. Der 2160 hat neben der Pronationsstütze auch eine sehr stabile Fersenkappe und eine recht stabile Mittelfußbrücke. Von der Dämpfung müssen wir jetzt nicht unbedingt reden. Ein "zu stark gedämpft" gibt's für dich eigentlich nur, wenn du dich unwohl fühlst. Alles andere hilft dir fast sogar beim Pronieren :zwinker5:
Lange Rede...weniger stabile Fersenkappe, etwas weniger Führung im Schuh, keine Pronationsstütze. Da fielen mir ein: Nike Pegasus, Asics Hyper33, Adidas Snova Glide, New Balance 890 oder 880, Saucony ProGrid Ride. Je nachdem was du so läufst und was für eine Passform du bevorzugst.

Der Schuh ist nur ein Teil, aber eventuell kein unwichtiger. Kräftigung und Dehnung steht erst mal als simpelste Variante vorn an...
"Often it does not matter so much what we choose, but that we do choose." (Alan Cohen)

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Dehnung und Kräftigung beginnt so oder so bei mir morgen - das ist klar.
Danke auf jeden Fall für die hilfreichen Tipps - hab mehr gelernt und hat mehr gebracht als jeder ärztliche Besuch bis jetzt!

LG
erdenscheibe
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Hennes hat geschrieben:Das kommt mir bekannt vor, aber wenn ich Deinen Wohnort im ava lese - dann ist die Lösung doch lächerlich nahe:



.....einfacher kanns doch nicht sein!


grusss hennes
Danke für die Werbung, hätte mich NIE getraut :D

:)

Dein Schuh ist gestützt, ob er damit Deine (natürliche und gesunde) Pronation verhindert, kann man natürlich so nicht sagen, aber es kann ein Hinweis darauf sein.
Der Hinweis mit dem außenseitigen Keil an der Einlage ist gut, allerdings läuft man halt Gefahr, dass das Laufen immer unnatürlicher, gestützter , regulierter wird, was wiederum zu Verspannungen (und damit dem ITBS-Problem oder ein Problem an anderer Stelle führen kann). Bei funktionellen Problemen bin ich leider kein Fan von Einlagen, mit wenigen Ausnahmen (zb wenn die Funktion zwar vorhanden ist, aber ermüdungsbedingt beim Laufen dann verloren geht und das Training noch nicht soweit gefruchtet hat, dass der Fuß/das Bein stabil ist).
Die meisten Einlagen werden aus wirtschaftlichen Gründen verordnet. Das ist dann auch ned billiger, als wenn man es sich fundiert anschaun lässt :(
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Duathlon Weltmeisterin Standarddistanz und Europameisterin Mitteldistanz (2018)

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trifeminine hat geschrieben:Der Hinweis mit dem außenseitigen Keil an der Einlage ist gut, allerdings läuft man halt Gefahr, dass das Laufen immer unnatürlicher, gestützter , regulierter wird, was wiederum zu Verspannungen (und damit dem ITBS-Problem oder ein Problem an anderer Stelle führen kann). Bei funktionellen Problemen bin ich leider kein Fan von Einlagen[...]
Ganz klar sollte der Körper zuerst ins Auge gefasst und vielleicht der Schuh optimiert werden. Die Einlage kann eben kurzzeitig unterstützen, was der Körper noch nicht leisten kann. Deshalb kein Muss, eher eine Ergänzung...
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martin_h hat geschrieben:Ganz klar sollte der Körper zuerst ins Auge gefasst und vielleicht der Schuh optimiert werden. Die Einlage kann eben kurzzeitig unterstützen, was der Körper noch nicht leisten kann. Deshalb kein Muss, eher eine Ergänzung...
:daumen:
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