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Crescendo

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Creszendoläufe gefallen mir sehr gut, zum Beispiel ein Creszendo fürs Tempogefühl bei einem Halbmarathonrennen. Der Wettkampf steht da nicht im Vordergrund. Es sollten nach dem Aufwärmen je 5k@5:14, 5:08, 5:02, 4:56 und die restlichen 1,1k@4:44 sein.
Das hat gut geklappt, mit Auslaufen kam ein schöner 30er zusammen.
Vorgesehene Zielzeit beim Marathon danach war 3:50.

Die Paces für den Creszendolauf waren für 3:50 zwar ziemlich forsch, aber ich fühlte mich fit und wollte mal sehen, wie gut ich die Tempi treffe.
Den Marathon lief ich dann in 3:39.

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Für den Marathon habe ich z.B. 10K 5:30, 10K 5:00, 10K 4:30 versucht, was ganz hilfreich ist. Beim LangenLauf mache ich aber lieber 30K slow und dann 5K in Richtung MRT.

Crescendo bedeute ja beim Laufen immer schneller werdend und dies mache ich ziemlich oft bei kürzeren Läufen vom 10 - 15K, wo ich moderat mit 5:30 starte und dann stetig Kilometer für Kilometer leicht schneller werde, bis ich am Ende bis zu 3:50 komme. Diese Art fordert mich richtig und hat meiner Meinung meinem Marathon mehr Tempo gegeben.

gemeldet in 2015:

Vattenfall HM Berlin
Rennsteig SM
Strausberg Marathon
BerlinMarathon




PB's
5K - 18:23 - TÜV-Marathon-Staffel Berlin 2013
10K - 37:58 - Asics Grand 10 2012
HM - 1:24 - Sportscheck Stadtlauf 2013 (Pace 3:58)
25K - 1:40:51 - BIG 25 2013
M - 2:55:27 - BerlinMarathon 2012
SM - 7:09 - Schmiedefeld 2014

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Das ergibt sich manchmal bei uns im Verein so. Zusammen in der Gruppe lostraben und dann langsam steigern. Zum Schluss dann alles was geht. Am Dienstag hatte ich eine Einheit, die zwar nur 12 km lang war aber richtig Spass gemacht hat: Eingelaufen in 5:30, zwischendurch über 5:00 zu 4:30 und dann auf den letzten 2 km 3:30-3:50. Geil! Alleine schaffe ich sowas aber kaum.

Es ist vom Konzept her gar nicht verkehrt, jeden Lauf schneller zu beenden.Man muss es ja nicht so übertreiben.

Auch bei Intervallen: Die sollten ja so dosiert sein, dass man die letzte Wiederholung noch so gerade aber dennoch technisch sauber hinbekommt. Wenn man da noch ein Körnchen dazutut (und das hat man, auch wenn man es nicht denkt), bringt das was.

LG
Stormy

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In der Marathonvorbereitung laufe ich alles ab 16 km aufwärts als sanftes Crescendo: Erst bis max. 4-5 km langsam warmlaufen. Bis dahin sollte Marathontempo + 20% erreicht sein. Dann allmählich beschleunigen auf Marathontempo + 10%, und in diesem Tempo wird dann das letzte Drittel (bzw. mindestens die letzten 7 km) absolviert.

Man liest ja immer wieder, die langen langsamen Läufe im Marathontraining sollten den Fettstoffwechsel trainieren. Das Anliegen kann ich nachvollziehen. Aber: Im Marathon will ich keinen bei 70% Hfmax, sondern einen bei 85-88% Hfmax optimierten Fettstoffwechsel. Deshalb könnte ich mir vorstellen, daß es guttut, dem Körper ein sich sukzessive steigerndes Tempo anzubieten, bei dem er sich allmählich an einen höheren Fettanteil an der Energiebereitstellung bei intensiverer Belastung gewöhnt. Würde ich mit meinem laienhaften Verstand einfach mal so vermuten.

Und mental ist es natürlich auch ein schönes Gefühl, nach hinten raus immer schneller zu werden und ein Tempo zu laufen, das man sich zu Beginn der Trainingseinheit vielleicht noch gar nicht vorstellen konnte. Wie oft habe ich anfangs gedacht: "Heute schaffe ich das Maximaltempo gar nicht." Und am Ende bin ich dann einfach so dahingeschwebt. Macht Spaß!
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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Wovon ihr redet sind Progression Runs. Crescendo wird gesteigert und fällt auf dem letzten Trainingsabschnitt dann wieder auf das Tempo des ersten zurück. Also bspw 5:30,5:00,4:30,4:00,5:30. Ich mache nie Crescendo, sondern auch fast jeden normalen DL als Progression Run.

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JensR hat geschrieben:Wovon ihr redet sind Progression Runs.
Diese Differenzierung halte ich eher für naturidentisch.

<korinthenkackermodus>Eine Temporücknahme im letzten Abschnitt wäre kein Crescendo, sondern ein Decrescendo. Aber sowieso ist Crescendo der falsche Ausdruck. Es müßte Accelerando bzw. bei Temporücknahme Ritardando heißen. Es sei denn, mit dem Ausdruck sei der Atemgeräuschpegel gemeint.</korinthenkackermodus>
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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:D ist aber die Definition der Trainingsart, ich kann ja auch nix dafür :wink:

Die einzigen wirklichen C-Läufe die ich mache, sind übrigens die alte "ostdeutsche Vorbelastung" eine Woche vor dem Marathon. 25k in 5k-Abschnitten, wobei gesteigert wird auf MRT im 4. Abschnitt und der 5. dann wieder langsam ausgelaufen...

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JensR hat geschrieben: :D ist aber die Definition der Trainingsart, ich kann ja auch nix dafür :wink:

Die einzigen wirklichen C-Läufe die ich mache, sind übrigens die alte "ostdeutsche Vorbelastung" eine Woche vor dem Marathon. 25k in 5k-Abschnitten, wobei gesteigert wird auf MRT im 4. Abschnitt und der 5. dann wieder langsam ausgelaufen...
ich finde das mit dem 5. Abschnitt ist kein crescendotypisches Merkmal, sondern eine Möglichkeit die Beine wieder locker zu machen und bisschen Lactat "rauszulaufen".
was willste machen, nützt ja nichts

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JensR hat geschrieben: :D ist aber die Definition der Trainingsart, ich kann ja auch nix dafür :wink:
Derjenige, der in diesem Fall die Definitionsmacht hat, hat sich aber bei mir noch nicht vorgestellt. :zwinker2: Eingeführt hat den Ausdruck Ernst van Aaken, aber so weit ich sehe, hat er damit keine minutiösen Anleitungen verbunden, in welchen Quantensprüngen das Tempo zu steigern sei. Durchs Netz geistert allüberall die Formulierung “Der Crescendo-Lauf ist eine Erfindung des deutschen Laufpioniers Dr. Ernst van Aaken. Diese Trainingsform besteht aus einer allmählichen Intensivierung der Belastung.” Der Begriff "allmählich" läßt ja durchaus Raum für vielfältige Tempoentwicklungen. Von Temporücknahmen ist allerdings nirgendwo die Rede. Wie van Aaken selbst trainieren ließ, weiß ich nicht. Macht aber auch nichts. Man sollte die Begrifflichkeiten da nicht allzu eng sehen.

Den Begriff "progression run" kenne ich von Brad Hudson (wer verwendet ihn sonst noch?). Er versteht darunter allerdings eher das, was man bei uns als Endbeschleunigung kennt, wobei die Beschleunigung von "easy" nach "moderate" oder nach "hard" erfolgen kann.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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RennFuchs hat geschrieben:ich finde das mit dem 5. Abschnitt ist kein Cressendotypisches Merkmal
Doch natürlich ist es das. Zumindest in der Trainingslehre seit von Aaken. Da der schnellste Abschnitt im WK-Tempo gelaufen wird, ist es aber sowieso obligatorisch nochmal einen langsamen Part nachzuschieben. Dass der als Sinn und Zweck genau das Auslaufen hat, ist ja unstrittig.

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aghamemnun hat geschrieben:Von Temporücknahmen ist allerdings nirgendwo die Rede.
ach doch, neben gedruckten Veröffentlichungen findest du selbst online an vielen Stellen den Hinweis darauf.. bspw hier Crescendolauf, schnelles Lauftraining, effizient trainieren - lauftipps.ch und das man 30er Blöcken steigern muss schrieb ich nicht, sondern habe nur ein Beispiel genannt.

Mag jetzt aber auch nicht weiter streiten...
Man sollte die Begrifflichkeiten da nicht allzu eng sehen.
sowieso, ändert am Training ja nichts, wie man es nennt :wink:

Gruss,
Jens

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JensR hat geschrieben:Da der schnellste Abschnitt im WK-Tempo gelaufen wird, ist es aber sowieso obligatorisch nochmal einen langsamen Part nachzuschieben. Dass der als Sinn und Zweck genau das Auslaufen hat, ist ja unstrittig.
D.h. also, wenn das Auslaufen als Teil der Trainingseinheit betrachtet wird, ist es ein Crescenco, und wenn das Auslaufen nicht als Teil des Trainings gilt, ist es ein progression run? Ist Auslaufen aber noch Auslaufen, wenn es eine selbständige Einheit ist und nicht Teil einer Einheit, die ein Auslaufen erfordert?

Naja, wie auch immer. Von mir aus können wir uns auch gern wieder über Nutz und Frommen von Trainingseinheiten unterhalten, die ganz harmlos anfangen und dann immer schneller werden.
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JensR hat geschrieben:Doch natürlich ist es das. Zumindest in der Trainingslehre seit von Aaken. Da der schnellste Abschnitt im WK-Tempo gelaufen wird, ist es aber sowieso obligatorisch nochmal einen langsamen Part nachzuschieben. Dass der als Sinn und Zweck genau das Auslaufen hat, ist ja unstrittig.
...au tatsächlich, hab gerade mal die Definition angesehen. :steinigen: (Zu van Aakens Zeit war das "obligatorische Auslaufen" vielleicht auch noch garnicht so obligatorisch und so machte es ja durchaus Sinn es mit zu integrieren)
was willste machen, nützt ja nichts

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RennFuchs hat geschrieben:...au tatsächlich, hab gerade mal die Definition angesehen. :steinigen:
Nee komm, nu is mal gut. Was mich viel mehr interessieren würde: Weiter oben hatte ich ja Spekulationen zur Auswirkung von Crescendoläufen auf den Fettstoffwechsel angestellt. Kann dazu irgendjemand Genaueres sagen?
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Weiter oben hatte ich ja Spekulationen zur Auswirkung von Crescendoläufen auf den Fettstoffwechsel angestellt. Kann dazu irgendjemand Genaueres sagen?
Hmm unter dem Blickwinkel habe ich es ehrlich gesagt noch nicht betrachtet. Energiebereitstellung ist auch nicht mein Lieblingsthema, da zähle ich mich auch zu den Laien. Grundsätzlich würde ich denken, dass du bei schnellerem Laufen halt anteilmässig weniger Fett verbrennst, unabhängig davon, ob du gerade davor 5km schnell oder langsam gelaufen bist und der Körper dann schnell auf den neuen Modus eingestellt ist.

Der Aspekt, die mir immer wichtig sind: Tempo im Training, ohne dass ich die Belastung am nächsten Tag merke. Den Sinn, der in der von mir verlinkten Seite steht (höchstes Tempo schon mit Vorermüdung als besonderer Reiz), bezweifele ich eher, weil die Belastung in der Summe halt nicht so wahnsinnig hoch ist. Ausnahme wären lange Crescendoläufe, aber so bei allem bis 15k, ist die Belastung doch eher moderat.
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