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Läufer und Nichtläufer

Läufer und Nichtläufer

1
wahrscheinlich ist es ein altbekanntes zwischenmenschliches problem.

läufer nervt nichtläufer mit andauernden laufgeschichten. ;-)

mein freund hat dem laufen abgeschwört und sich dem golfen zugewandt. bei mir ist es andersherum. dieses jahr bin ich vier

halbmarathons gelaufen und habe nun einen startplatz beim berlin marathon ergattert. soll mein erster "echter" werden.


nun gibt es für mich nur noch EIN Thema: laufen, und das in allen möglichen variationen.

geht es euch auch so? man muss allen leuten, auch denen, die es nicht hören wollen, von seinem vorhaben berichten. und die

armen leute müssen sich das immer wieder reinziehen!!

manchmal habe ich ein schlechtes gewissen.....

2
Einfach eine geschickte Gesprächsführung versuchen. Du musst das so steuern, dass Du nach einem halbstündigen Vortrag auf die Bemerkung "sorry, dass ich Euch damit volltexte" die Anwort " warum? Wir haben doch gefragt" erhältst.

Auch hier gilt: exercise makes the champ.

Knippi

3
Ich hab kein sonderlich grosses Mitteilungsbedürfnis.
Meist beschränken sich meine Laufgeschichten auf "Ich war letztes Wochenende am ...Lauf. War echt Scheisswetter aber doch cool". Wenn dann noch jemand eine Frage hat beantworte ich die gerne, ansonsten wüsste ich aber nicht womit ich einen Nichtläufer stundenlang vollquatschen soll :daumen:

4
Naja, mein Mitteilungsbedürfnis hält sich auch in Grenzen.. Selbst wenn mich einer fragt erzähl ich nicht aus tausend und einer Nacht. Wenn ich frei brauche um an einem Lauf teilzunehmen redet man kurz übers eigene Gefühl, es wird einem Glück gewünscht und schon ist jeder wieder sich selbst der nächste ;)

5
Ich finde, mit dem Laufen ist es schon speziell. Man hat da schnell den Eindruck, seine Gesprächspartner zu nerven. Ich hab immer das Gefühl, dass man bei Nicht-Läufern auf eine Mischung aus Unverständnis und schlechtem Gewissen trifft. Die wollen gar nicht hören, dass man X Kilometer laufen kann oder man wie-schnell-auch-immer gelaufen ist, während sie vielleicht das WE auf der Couch verbracht haben.
Als ich noch keinen Sport gemacht habe (ist noch nicht lange her) wäre mir das auch auf den Geist gegangen.
Zugegebenermaßen ist die Lauferei an sich ja auch ziemlich unspektakulär.
Wenn ich von meinen Motorrad-Renntrainings erzähle, wird mir jedenfalls aufmerksamer zugehört :D
Ich verkneifs mir daher auch meistens, schon alleine, weil Nicht-Läufer einen ja eh für völlig bescheuert halten :teufel:

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Selbstläufer hat geschrieben:Wenn ich von meinen Motorrad-Renntrainings erzähle, wird mir jedenfalls aufmerksamer zugehört :D
Ja wohl nur von Leuten, die auch Racer sind.

Ich kenne diese Erzählerei von einem Kumpel. Wenn er dann loslegt, welche Kurve in welchem Gang und wieviel Zehntel (oder Hundertstel) das wieder gebracht hat und wer in welcher Zeit auf welchem Bike schneller/langsamer war ... etc.pp. :schlafen:

8
kueni hat geschrieben:Ja wohl nur von Leuten, die auch Racer sind.

Ich kenne diese Erzählerei von einem Kumpel. Wenn er dann loslegt, welche Kurve in welchem Gang und wieviel Zehntel (oder Hundertstel) das wieder gebracht hat und wer in welcher Zeit auf welchem Bike schneller/langsamer war ... etc.pp. :schlafen:
Bei mir steht dabei mehr die "Geselligkeit" im Fahrerlager als der Sport an sich im Vordergrund. Wahrscheinlich sind das deshalb auch die amüsanteren Geschichten :D

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maeri74 hat geschrieben: läufer nervt nichtläufer mit andauernden laufgeschichten. ;-)
...
geht es euch auch so?
Nein.
Profis sind berechenbar, die Amateure sind wirklich gefährlich. E.A. Murphy

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Ganz im Gegenteil.
Ich rede außer mit meiner eigenen Familie (nur mein Mann wird wirklich zugetextet) nicht groß drüber.
Habe es nie wirklich jemanden auf die Nase gebunden.
Natürlich blieb es über die Jahre nicht aus das man immer mal wieder gesehen wird.
Und dann eben öfter mal von den gleichen Leuten: Den Waldarbeitern, manchen Jägern, wenige Spaziergänger die die gleichen Wege mögen, wenige andere Läufer.....

Ich verheimliche nichts, aber wenn das Thema darauf kommt dann antworte ich entsprechend:
"Oh heute bist du aber schlapp unterwegs" A: "Ja für die Hitze war die Streckenlänge für mich heute definitiv nicht so doll, ich bin platt"
F: "Warum wie groß war deine Runde?" .....etc

Oder wenn jemand wie letztes Jahr meint mich quer über den Tisch bei einer Weihnachtsfeier dumm anmachen zu müssen:
Doofes Grinsen und ironische Frage ganz laut: "Na wie war dein Marathon?"
alle guckten und ich fragte nur lässig: "Welchen genau meinst du denn? einen diesjährigen? Welchen denn dann?"
Tja so ist dann manchmal das Comming-Out.
Und irgendwie komisch wie sich sowas dann rumspricht obwohl man selber eigentlich eher nur läuft und geniest

GRUSS PETRA
die Schweigsame
'Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten'
Katharina von Siena


2012:
Mai: HM in Bad Waldsee
September: Marathon in Karlsruhe
Oktober: Marathon Bottwartal
Pläne für 2013
April: HM in Freiburg
Juni: Vielleicht den HM in Stuttgart
September: Marathon in Berlin

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Geht mir genauso wie Petra- hab keinem erzählt vom Marathon, nicht mal meinem Mann gleich... Er fragte nur irgendwann im Sommer, ob ich einen Marathon laufen wolle, ich würde so viel trainieren. Antwort: schauen wir mal... ;)

Komisch, hier schreib ich Romane, im echten Leben red ich kaum...
Das größte Vergnügen im Leben besteht darin, das zu tun, von dem die Leute sagen, du könntest es nicht. (Walter Bagehot)

"Ist der Marathon für Frauen etwa auch 42,2 km lang?" (Überraschter Kollege im Büro)

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Ich nerve niemanden damit und erzähle in der Regel auch nix, ausser wenn ich direkt darauf angesprochen werde. Der Verwandtschaft etc. hab ich letztes Wochenende auch nur berichtet (weil ich musste, war telefonisch nicht erreichbar :) , tja schwierig wenn das Telefon bei Regen dicht eingepackt ist wenn man am Laufen ist :) ) das ich laufen war, und das es die ganze Zeit geregnet hat (Mist Wetter etc.). Hätte ich erwähnt das es 30km waren, wäre denen sicherlich die Kinnlade runtergeklappt :) .

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Mit Leuten, von denen ich weiss, dass sie auch Laufen, red ich auch über das Laufen (sind in meinem Bekanntenkreis sehr viele, daher kommt das Thema irgendwann automatisch aufs Laufen)
- hab aber ansonsten auch viel zu erzählen :D
Was mir hier auffällt ist, dass komischerweise die Frauen sehr ausdrücklicher angeben, eigentlich gar nicht so viel zu reden (hab irgendwie im Hinterkopf, dass die Klischees ganz anders aussehen - andererseits hat aber die meisten Posts hier im Forum zufälligerweise auch ein Mann :confused: hmmm, vielleicht ist das Klischee "Frauen reden viel" eine Projektion der Männer???
LG
Domborusse
Die beliebtesten Diagnosen der Orthopäden:

"Da ist nix"
"Das ist nicht schlimm"
"Das haben viele"
"Da kann man nix mehr machen"
"Ja, wir werden alle nicht jünger!"
"Dat krieje me wieder hin!!!":zwinker2:
"Das ist in 2 Wochen wieder weg!"
Von RennFuchs geklaut: "Das dürfte eigentlich garnicht wehtun"
"...ja wenn das schon so lange weh tut, dann muss das eigentlich operiert werden"
gefolgt von: ..."aber nehmen sie zur Sicherheit erstmal noch 14 lang Tage die Tabletten":klatsch:

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Ich rede auch nicht allzu viel übers Laufen, höchstens mit meinem Freund. Im Freundes- Verwandten- und Bekanntenkreis halte ich übers Laufen eher Stillschweigen. Die meisten sind eh dann nur neidisch weil ich 10 km schaffe, was die nicht mal im Spaziergang- Tempo schaffen :teufel: und dann hagelt es nur abfällige Bemerkungen. Wie: das ist doch ungesund, denk an deine Gelenke, wenn du mal Kinder hast geht das aber nicht mehr mit der Lauferei, Laufen ist von Natur aus kein Frauensport...
Von dem her: Ich genieße den Sport, laufe ab und zu mal einen Wettkampft der in der Nähe ist. Wenn wir uns dann über Wochenendaktivitäten austauschen erwähne ich das höchstens so nebenbei: "Ach ja, ich laufe dann mal da und da mit".

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Kathi81 hat geschrieben:...und dann hagelt es nur abfällige Bemerkungen. Wie: das ist doch ungesund, denk an deine Gelenke, wenn du mal Kinder hast geht das aber nicht mehr mit der Lauferei, Laufen ist von Natur aus kein Frauensport...
Eigentlich wär es dann nur fair, wenn du sie in 30 Jahren auf ihr Diabetes oder ihre Herzinfakte/Schlaganfälle usw. ansprichst und dabei grinst :D
- wobei die sozialen Folgen dann vermutlich nicht ohne sein dürften
Gruß Thorsten

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Kathi81 hat geschrieben: Die meisten sind eh dann nur neidisch weil ich 10 km schaffe, was die nicht mal im Spaziergang- Tempo schaffen :teufel: und dann hagelt es nur abfällige Bemerkungen. Wie: das ist doch ungesund, denk an deine Gelenke, wenn du mal Kinder hast geht das aber nicht mehr mit der Lauferei, Laufen ist von Natur aus kein Frauensport...

Scheint vielleicht ein Frauenproblem zu sein.
Aber du hast es auf den Punkt gebracht: Einerseits wohl doch ein Stück Neid und dann die abfälligen Bemerkungen.
Gerade als Frau - irgendwie habe ich das Gefühl dass Männer da ernster genommen werden.

Diese Frage damals bei der Weihnachtsfeier quer über den Tisch vonwegen Marathon und so war ja auch wirklich darauf gezielt mich und meine Lauferei ins Lächerliche zu ziehen - ist aber nicht gelungen. Im Gegenteil. Alle am Tisch waren dann mächtig beeindruckt und fasziniert :pokal:
Tja damit ging der Schuß nach hinten los - ich hätte sowas in dem Umfeld auch NIE erwähnt....
'Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten'
Katharina von Siena


2012:
Mai: HM in Bad Waldsee
September: Marathon in Karlsruhe
Oktober: Marathon Bottwartal
Pläne für 2013
April: HM in Freiburg
Juni: Vielleicht den HM in Stuttgart
September: Marathon in Berlin

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FastFood44 hat geschrieben:Scheint vielleicht ein Frauenproblem zu sein.

Gerade als Frau - irgendwie habe ich das Gefühl dass Männer da ernster genommen werden.
Kommt mir auch so vor. Eine laufende Frau wird gern als Beauty-Püppchen betrachtet, die nur "joggt", um ihre Magerfigur zu behalten, und wenn sie Marathon läuft, ist sie sportsüchtig. Aber ein laufender Mann - DAS ist ein echter Kerl! Ein Held! Ein sportliches Idol, ein Kraftprotz, ein starker Herkules, der Bewunderung und Respekt verdient! ;)
Alles schon erfahren, und deswegen erzähle ich eher selten von meinem Hobby. Mal ganz abgesehen von der Tatsache, dass es andere Nichtläufer ohnehin nicht interessiert.

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ComfortablyNumb hat geschrieben:Kommt mir auch so vor. Eine laufende Frau wird gern als Beauty-Püppchen betrachtet, die nur "joggt", um ihre Magerfigur zu behalten, und wenn sie Marathon läuft, ist sie sportsüchtig. Aber ein laufender Mann - DAS ist ein echter Kerl! Ein Held! Ein sportliches Idol, ein Kraftprotz, ein starker Herkules, der Bewunderung und Respekt verdient! ;)
Alles schon erfahren, und deswegen erzähle ich eher selten von meinem Hobby. Mal ganz abgesehen von der Tatsache, dass es andere Nichtläufer ohnehin nicht interessiert.
Deine Aussage mit dem sportlichen Idol, Held, Kraftprotz wie auch immer passt ja nicht so ganz. Gerade bei Ausdauersport passt es nicht und ich habe auch immer nur gegenteiliges gehört.
Ich würde keinen richtigen Sport machen sondern mich nur ein wenig mit schwimmen, Rad fahren und laufen fit halten. Wenn ich entsprechenden Leuten das ANgebot mache mich mal zu einer der drei Sportarten zu begleiten hört man nichts mehr. Aber eine besondere Akzeptanz empfängt man mit Ausdauersport nicht wie ich finde. Man ist halt kein Fussballer ;-)
Aber letzten Endes mache ich den Sport nicht um von anderen Leuten irgendwelche Komplimente zu bekommen. Ich mache den Sport einfach nur um zu sehen was ich kann, weil ich extrem viel Freude dran habe und auf eine gewisse Weise auch meine persönlichen Grenzen auskoten möchte.
Daher erzähle ich nicht viel davon außer man spricht mich drauf an oder ich bin mit Leuten zusammen die den Sport ebenfalls ausüben. Aber mit Nichtläufern bzw nicht Triathleten eine Diskussion zu führen macht in meinen Augen keinen Sinn aus oben genannten Gründe. Auch wenn sie dann im Gesprächsverlauf sich meist widersprechen, weil man dann doch wieder verrückt ist. Darum spreche ich wirklich ungern drüber.
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Ich stimm dir vollkommen zu und die Held-Sache war auch ein wenig übertrieben gemeint ;) Auf Nichtläufer macht es aber trotzdem Eindruck, wenn man erzählt, dass man Marathon gelaufen ist. "Was, echt? Marathon? Das könnte ich nicht! Wow!" Die Hälfte der Strecke reicht oftmals auch schon aus. Aber, wie schon geschrieben, habe ich irgendwie den Eindruck, dass man als Dame mit solchen Berichten eher Mitleid und Besorgnisbekundungen erntet. Ich halte mich mit Erzählungen zurück, es sei denn, es zeigt wirklich mal jemand Interesse - dann plaudere ich gern aus dem Nähkästchen ;)

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Witzig, ich empfinde das genau anders herum - ich laufe ja erst seit kurzem, aber mein Umfeld scheint richtiggehend erleichtert, dass ich jetzt auch ein "normales" Hobby ausübe, das deutlich weniger hochgezogene Augenbrauen auslöst als meine frühere Distanzreiterei (damit ist man für die meisten entweder ein unsympathischer Tierquäler oder ein geistig etwas zurückgebliebenes, weltfremdes Ponymädchen) oder meine Hühnerzucht (die leckeren Eier meiner Hühner kommen zwar immer gut an, aber mit Geschichten über Hühner schießt man sich mal so richtig in die Exzentriker-Ecke :hihi: ).

Laufen macht doch irgendwie fast jeder, oder hat es zumindest mal gemacht, oder würde es wenigstens gerne irgendwann mal machen. Für einen Volkslauf könnte ich im Freundes- und Kollegenkreis wahrscheinlich spontan wenigstens ein paar auftreiben, die mitkommen und mitlaufen würden - zum Pferd oder zu den Hühnern kann ich von den "nicht Tierverrückten" nie jemanden motivieren. Klar, wenn man dann mal läuferisch in Bereichen ist, die Otto-Normaljogger nicht mehr so recht nachvollziehen kann, oder sowas Abgefahrenes wie Triathlon macht ;-), dann wird man wahrscheinlich auch wieder etwas schräg beäugt - da bin ich aber noch lange nicht, daher genieße ich gerade einfach mal die "Normalität" des Laufens.
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