joejochen hat geschrieben:Zustimmung. Aber darum ging es nicht! Es wurde gesagt, dass mit einem Laktatstufentest keine genaue Bestimmung von HFmax möglich ist. Diese Behauptung ist falsch. Punkt.
Joe
Ich bewundere Dein Selbstbewusstsein, mit der Du Deine Aussage in Merkel'scher Marnier als alternativlos darstellst, in dem Du dahinter einen PUNKT setzt.
Fangen wir doch mal mit folgender Aussage von Dir an:
joejochen hat geschrieben:Sollte mit einem Laktatstufentest möglich sein. Belastung (Tempo), HF und Laktat sind grundsätzlich (unterschiedlich) positiv miteinander korrelliert. Die Laktat-Kurve steigt mit zunehmender Belastung (und HF) progressiv an und hat im aeroben/ anaeroben Schwellenbereich einen Wert von ca. 4 mmol Laktat/ Liter Blut. Die HF ist hier ca. 85% - 87% HFmax (alles Durchschnittswerte). Bei der letzten möglichen Stufe (Belastung/ Tempo) bzw. bei der letzten abgebrochenen Stufe des Laktatstufentests ist die Laktatkonzentration so hoch, dass der Läufer nahezu keinen Fuß mehr vor den anderen setzen kann (gefährlich auf Laufband ;)). An dieser Stelle sollte der Läufer dann auch ziemlich genau seiner individuellen HFmax nahe gekommen sein.
Joe
Der maximale Laktat-Steady-State wird als anaerobe Schwelle betrachtet und diese wiederum mit einem Laktatwert von 4 mmol/l gleichgesetzt. So war es zumindest früher. Nur diese Aussage ist schon längst widerlegt und falsch. Die anaerobe Schwelle wird heute mit der iANS, der individuellen anaeroben Schwelle ausgedrückt und diese kann sehr stark schwanken und zwar zwischen 2,4 und 6,8 mmol.
Das Erreichen der iANS hängt aber vom Trainingszustand ab. In einer Kurve verschiebt sich dieser Punkt zunmehmend nach rechts, je trainierter ein Sportler ist.
Nun kann ich natürlich anhand der iANS die verschiedenen Trainingsbereiche berechnen, doch kann man wirklich auch die HFmax daraus ableiten?
Wir wissen ja, dass die HF sehr stark schwanken kann und zwar unter gleichen Belastungen, weil sie durch viele Faktoren beeinflusst wird, u.a. auch durch äußere Einflüsse. Nehmen wir mal an, ein Proband (untrainierter Mensch) lässt einen Laktstufentest machen und erreicht seine iANS an diesem Tage mit einer HF von z.B. 160. Daraus könnte man jetzt (nach Deiner Ansicht) die HFmax. von 184 ableiten (87%). Nun kommt dieser Proband 2 Tage später und erreicht seine iANS bei 150 Schlägen, was ja durch die Schwankungen im HF-Bereich denkbar wäre. Hat er nun eine HFmax von nur 172?
Die große Frage ist also, verläuft die Kurve der HF immer parallel zur Laktatkurve, sprich erreiche ich stets z.B. 3 mmol immer bei der gleichen HF (im vergleichbaren Trainingszustand, versteht sich)? Ich glaube, dass dieses stark angezweifelt werden kann. Zumindest habe ich hierzu keinerlei Hinweise in der Literatur bzw. im Interet gefunden.
Dein Hinweis, dass die HFmax in etwa erreicht sein muss, wenn Läufer aufgrund der hohen Laktatkonzentration kaum noch einen Schritt vor den anderen setzen kann, ist auch nicht wirklich nachvollziebar, da das sehr stark vom Trainingszustand abhängt. Ein austrainierter Sprinter kann durchaus Werte von über 35 mmol erreichen und dreht unmittelbar nach seinem Lauf noch locker eine Stadionrunde. Ein Untrainierter wäre dazu vermutlich nicht in der Lage - sofern er überhaupt in der Lage ist, auf so einen Wert zu kommen?
Lange Rede, kurzer Sinn: Wenn Du mir einen wissenschaftlichen Beleg erbringen kannst, das ein bestimmter Prozentsatz, berechnet aus einer tatsächlich ermittelten HFmax, zum gleichen HF-Wert führt, wie aus der iANS berechnet, darfst Du meinetwegen hinter Deiner Aussage nicht nur einen PUNKT, sondern ein AUSRUFEZEICHEN setzen.
Ich für meinen Teil setze jedenfalls hinter meine Aussagen ein FRAGEZEICHEN. Vielleicht fehlt mir einfach das Selbstbewusstsein.
Und von mir auch: Frohe Weihnachten.