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Schmerzen in Oberschenkel und Sitzbein

Schmerzen in Oberschenkel und Sitzbein

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Hallo!

Ich habe seit ca. 6 Wochen unter bestimmter Belastung ordentliche Schmerzen (Ziehen, Stechen, irgendwie ein elektrischer Schmerz) ganz oben im rechten Oberschenkel (hinten, bis innen).

Erstmals aufgetreten ist es bei einer eher gemütlichen 12 km-Laufrunde nach etwa 10 Minuten mit einem leichten Ziehen eben an dieser Stelle. Das Ziehen wurde immer stärker, langsam zum richtigen Schmerz. Erst bin ich ein paar Mal stehengeblieben, in der Hoffnung, dass es dann wieder besser wird, das Gegenteil war der Fall. Ich bin dann halt so heimgehumpelt. Ich bin etwa 3 Tage davor zuletzt gelaufen, hatte keine Beschwerden und auch nicht das Gefühl, mich zu stark belastet zu haben. Mit dem Hometrainer bin ich beide Tage davor ausgiebig gefahren, auch ohne Beschwerden.
Am Rad bzw. Hometrainer konnte ich nicht mehr sitzen, weil genau der Knochen, der am hinteren rechten Sattelrand anliegt, ziemlich weh tat. Auch wenn ich hier mit der Hand fest draufgedrückt habe, tat es weh.
Das rechte Bein konnte ich problemlos heben, wenn ich das linke Bein hob und mich etwas bückte (Socken anziehen etwa), tat es wieder weh.

Ich war mittlerweile auch bei meiner Hausärztin und bekam Tabletten gegen Entzündungen und Schmerzen. Diverse im Liegen durchgeführte Beinbewegungen durch die Ärztin - Strecken, Abwinkeln, Abbiegen, Drehen,... (bei lockeren, nicht angespannten Muskeln) waren ohne Beschwerden. Die Tabletten habe ich 8 Tage genommen. Es wurde auch rasch besser, ich konnte wieder normal gehen, mir Socken, Hose und Schuhe anziehen ohne mich hinzusetzen. Auch am Hometrainer konnte ich wieder fast beschwerdefrei sitzen und bin die letzten Tage auch 2 Mal 90 Minuten gefahren.
Gestern am Nachmittag dann die Generalprobe, eine Laufrunde. Ganz ohne Beschwerden war es von Anfang an nicht, nach etwa 500 m gings schon wieder ziemlich los, der selbe Schmerz. Den ganzen Abend konnte ich nur sehr eingeschränkt gehen (Sieht laut Familie aus wie Dr. House ohne Stock). Heute am Morgen war beim Gehen wieder alles so wie gestern vorm Laufen.
Es tritt nur bei bestimmten Belastungen auf, ich kann die Treppe normal runter gehen, rauf geht, wenn ich nur eine Stufe nehme, auch kann ich ca. 50 m ohne Probleme laufen. Ich kann am Stand ganz schnell ohne jegliche Probleme laufen, kann Kniebeugen machen, springen, alles ohne Probleme. Wenn ich mich beim Laufen nach links drehe, wie wenn ich zurückschauen würde, ist es auch deutlich besser. Extrem breitbeinig laufen ist auch viel besser.
Ich mache auch ein wenig Hanteltraining und habe dabei keinerlei Beschwerden.

Meine Hausärztin will mich nun zum Ultraschall und Röntgen schicken. Auf dem Überweisungsschein steht „Ansatztendinopathie tuber inschiadicum“.

Ich bin 34 Jahre alt, 173 cm groß, 67 kg schwer und betreibe viel Sport. Über die Wintermonate laufe ich regelmäßig (max. 20 km pro Einheit, immer ohne Probleme), im Sommer fahre ich fast täglich mit dem Rennrad und bringe es im Jahr auf deutlich über 10 tkm.

Was kann denn da alles dahinterstecken?

Ich bin weniger besorgt, weil ich mal außer Gefecht gesetzt bin, Radfahren sollte ja eh funktionieren, aber bei einer ersten Eingabe der Symptome im Internet ist mir auch Knochenkrebs untergekommen…
Vielleicht hat(te) ja einer oder eine dieselben Beschwerden und dazu ein paar Ratschläge.

Danke und schöne Grüße
Andi

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Na willkommen im Club. Klingt ähnlich wie meine Beschwerden. Ähnlich halt...
Ich kann schmerzfrei laufen, werde nach längerer Zeit aber immer steifer. Bei mir ist es die "Pofalte" also der Übergang Po-Oberschenkel der zwickt.
Hapern tut es beim Bücken. Normal kann ich die Hände unten platt auflegen (aus dem Stand), seit diesen Beschwerden komme ich nur mit den Fingerspitzen
an den Boden. Oberschenkelmuskel tut weh und es zieht seitlich über den Po.

Nach dem Besuch von etlichen Physios, Ostheopath und Arzt bin ich kaum weiter.
Alle doktern am ISG rum, aber das ist frei beweglich und auch schmerzfrei.

Mein jetziger Physio (der auch 2 sehr gute Läufer betreut) meint es ist der Piriformis verbunden mit dem Sehnenansatz des OS-Muskels.
Der dehnt mit mir (so krass das ich denke der zerruppt mich), ich bekomme ab und an Stoßwelle oder Laser.
Leider war er jetzt 2 Wochen im Urlaub und ich Kürze bin ich wegen zahntechnischer Maßnahmen eine Weile außer Gefecht.
Längere Laufpausen im letzten Jahr haben aber nix besser gemacht. Das Problem ist übrigens da seitdem ich über 10 Tage am Stück einen
Dauersitz-Job (Verpackungsdesign) hatte der sozusagen über Nacht fertig werden musste.
Ich hoffe ich komme im Februar weiter.

Schreib mal wie es Dir so weiter ergeht.

Liebe Grüße und gute Besserung!
Marion
http://www.hundephysioharz.de

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Hallo Andi,

ich hatte letztes Jahr ähnliche Probleme, hatte ständig Schmerzen am Ansatz zum Sitzbeinhöcker. Richtig sitzen war nicht möglich, laufen nur unter ständigen Schmerzen. Weder Orthopäde, noch Physiotherapie brachte Erfolg.

Durch eine Lauftrainerin wurde mir Ackerschachtelhalm empfohlen. Diese Kapseln nahm ich über einen Zeitraum von 2 Monaten 3 Stück täglich und die Schmerzen sind bei mir tatsächlich verschwunden. Ich laufe jetzt bereits wieder seit fast 6 Monaten ohne Probleme.

Gruß franzi04

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Hallo Andi,

Ferndiagnose ist sehr schwer. Aber das könnte auch was in die Richtung Adduktoren-/Leistenzerrung oder Schambeinentzündung sein.

Gute Besserung!

Viele Gr￾üße,
Steffen

Schmerzen in Oberschenkel und Sitzbein

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Hallo!

Danke schon mal für eure Antworten.

Das für mich seltsame ist, dass die Beschwerden so ganz langsam während einer nicht anstrengenden Laufrunde aufgetreten sind, dazu gleich mal nach ca. 10 Minuten. Ich bin zudem zu dieser Zeit nicht so viel gelaufen.

Da es mir anfangs beim Hometrainerfahren ziemlich weh tat, bzw. das eh nicht möglich war, hab ich schon auch ein wenig das in Verdacht. Ich fahre zwar im Sommer sehr viel mehr mit dem Rad als im Winter mit dem Hometrainer, aber da sitz ich einfach ganz anders drauf, viel mehr Belastung am Hintern, was man auch deutlich spürt. Nach ca. 2 Stunden merk ich, wie die Belastung für den Hintern schon etwas unangenehm wird. Quasi Überlastung durch zu großen Druck auf Knochen, Sehnen,…

Auffällig (oder auch nicht) ist, dass, wenn ich während des Laufens mit der Hand fest gegen die schmerzende Stelle drücke, die Schmerzen deutlich weniger werden bzw. beim Gehen praktisch ganz weg sind. Auch wenn ich am Hometrainer kurz etwas vom Sattel gehe und der Druck vom Hintern weg ist, ist alles ok…

Man möchte es ja fast nicht glauben, im Ruhezustand ist quasi nix zu spüren. Gehen ist fast ohne Einschränkung möglich, auch ein kurzer Sprint über ein paar Stufen funktioniert, aber kaum laufe ich mehr als 200 m geht’s schon wieder los. Es fängt hinten ganz oben im Oberschenkel an, laufe ich weiter, tut es von hinten über die Innenseite bis vorne im Oberschenkel weh. Nur der Druck auf das Sitzbein schmerzt nun nicht mehr.

LG
Andi

6
Hallo,
ist das Problem mittlerweile gelöst?
Ich habe seit rd. 1,5 Jahren dasgleiche Problem. Nach Bergläufen und Intervall-Training ist es dann besonders schlimm.
Mir sagte man, dass bei meiner Oberschenkelhinterseite die Sehnen verkürzt sind und die Muskeln der Oberschenkelhinterseite und am Po zu schwach sind. Ist dieses erst einmal behoben, sollen angeblich die Beschwerden verschwinden.
Gruß
Michael

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Hallo Franzi04,

ich habe heute deinen Beitrag mit Interesse gelesen. Seit einigen Jahren plage ich mich ebenfalls mit mal mehr mal weniger großen Schmerzen im von dir beschriebenen Bereich herum. Deine Info bezüglich Ackerschachtelhalm Kapseln habe ich weiter verfolgt und bin bei apo-rot auf ein Präparat gestoßen, welches einen gewissen Anteil an A-Pulver (100 für 2 Kapseln) enthält. Der Anteil der anderen Bestandteile ist wesentlich höher. Jetzt weiß ich nicht, ob dies das Richtige für die Beschwerden ist. Kannst du mir bitte den Namen des von dir verwendeten Mittels nennen bzw. wo ich es besorgen kann?

LG
Inge05

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Hey!

Also ich kann dir nur sagen - ich bin mir zu 99% sicher, dass deine Hausärztin recht hat!
Ich bin Turnerin, habe einmal Spagat gemacht, es hat am Sitzbeinhöcker geknackt - Muskelriss. Das ist nicht richtig ausgeheilt und dann hatte ich die gleiche Schmerzen, wie du. Es wurde dann schlimmer, mein Muskel wurde "verdickt" durch das Narbengewebe. Das ganze hat auf den Ischias gedrückt und ich konnte nicht mehr lange Sitzen oder Autofahren, Laufen oder Dehnen (konnte das Bein nur mehr bis zu 90° anheben, dann war der Schmerz wieder da!)
Habe mir das Ganze dann mit einer Tiefenmassage (schmerzhaft) ausmassieren lassen, es ist fast ganz weg, nur am Sitzbeinhöcker spür ichs noch ganz leicht, wahrscheinlich so wie du - nur eben nicht sooo arg. (mehrere Stiegen steigen oder Fahrradfahren ist unangenehm!)

Also, diese Verletzung kann man akut (so wie ich) bekommen, oder eben als "overuse injury" wie bei dir. Viele meiner Leichtathlethik-Freunde haben ähnliche Probleme - eben diese Ansatztendinose.

Ich denke, es tut dir hier weh, oder?
https://www.google.at/search?q=tendinop ... B250%3B680

Falls ja, kannst du gerne googeln, am besten auf englisch, da findet man viiiieeeel mehr! --> "high hamstring tendinopathy ischial tuberosity"

Es kann auch mit dem Piriformis zusammenhängen, das ist so ein blöder Mini-Muskel, durch/neben/drüber/drunter (ist bei jedem anders) verläuft nämlich der Ischias. Ich glaub aber fast, dass es bei dir nicht der Fall ist.

Ich bezweifle, dass Ultraschall viel bringt. Ich hatte schon 2 Mal ein MR deswegen, man sieht nur gaaanz weig Weißes, was auf die Tendinose hindeutet, aber sonst nix. Narbengewebe sieht man im MR eigentlich gar nicht.

Also, ich würde, falls das nicht besser wird oder sogar beginnt, auszustrahlen, auf jeden Fall zu so einer "Faszien" oder "Tiefenmassage" gehen um eventuell vorhandenes Narbengewebe zu beseitigen und den Muskel zu lockern.
Viele probieren ja auch Stoßwellen, Ultraschall, Lasertherapie... dazu kann ich leider nix sagen, hab aber nicht wirklich viel Gutes dazu gelesen!
Kräftigung der Hamstrings soll am besten helfen, hier mal ein paar Übungen:
https://www.google.at/search?q=hamstrin ... B201%3B432

Auf jeden Fall viel Glück und falls du was gegen dieses Zwicken am Sitzbeinhöcker gefunden hast - lass es mich bitte wissen :)

an Andi1300 (Sitzbeinhöcker, Oberschenkelinnenseite, Gesäßfalte,Schmerzen beim Laufen

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vielleicht ließt du ja meinen Beitrag noch, hat sich nach 4 Jahren nach Deinem Beitrag etwas brauchbares ergeben. Ich habe im Moment ziemlich die gleichen Probleme und suche nach Lösungen. Diagnostiziert wurde angeblich bereits eine Arthrose in der Hüfte oder ein Cam-Impingement oder eine Sehnenentzündung, Adduktorenprobleme. Jeder Orthopäde hat eine andere Meinung. Wäre schön nach so langer Zeit mal zu hören ob es eine endgültige Diagnose gab. Gruß aus FFM - Thomas

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Hallo!
Seltsam, ich war mir sicher damals das Ergebnis berichtet zu haben. Entweder hab ich es in der Hektik verschwitzt oder irgendwas ist schiefgeganben.

Jedenfalls sorry!!

Also, die Ursache für mein Problem 2013 war eine Schambeinastfraktur.

Da das ganze nicht und nicht besser wurde, wurde als nächstes Röntgen und Ultraschall gemacht. Das Röntgen brachte nichts Auffälliges. Danach also Ultraschall. Auch hier konnte der Arzt erst nach langem Suchen eine Art Höcker, eine Wucherung feststellen. Da mir bei Wucherung gleich mal wieder Tumor in den Sinn kam, hab ich den Arzt auch gefragt. Er meinte, das wäre wohl die letzte Möglichkeit, wollte es aber auch nicht ausschließen. Der nächste Schritt war dann MRT.
Und hier gab es zum Glück Entwarnung bzw. eben die endgültige Diagnose - Schambeinastfraktur. Behandlung gabs nicht wirklich, einige Zeit Trainigspause und dann wieder langsam begonnen. Ich war jedenfalls unglaublich erleichtert, dass eben nichts Bösartiges dahintersteckt.

Die Ursache konnte nicht geklärt werden, die Ärzte vermuteten vom Laufen. Ich habe dann aber einige Zeit später, im Winter 2013/2014 wieder mit dem Hometrainer-Training begonnen und hier hat es nicht lange gedauert, dass mir die Stelle, die mir auch beim Radfahren keinerlei Probleme machte, ordentlich weh tat. Sogar beim Gehen hatte ich dann ein paar Tage wieder Beschwerden. Also meiner Meinung nach kam das vom doch ziemlich intensiven Hometrainer-Fahren im Herbst 2012.
Ich bin bereits seit Sommer 2013 wieder ausgiebig mit dem Rennrad unterwegs, laufe in Frühling, Herbst und Winter, allerdings etwas kürzere Distanzen, am Hometrainer schaffe ich es allerdings nicht mehr so lange wie früher, da fängt mir an der betroffenen Stelle und drum herum alles an weh zu tun.

Schöne Grüße
Andi

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hallo andi,
vielleicht schaust du ab und zu mal rein und liest das hier doch irgendwann bald :)
jedenfalls würde ich gerne wissen wie es dir heute geht im bezug auf deinen schambeinastbruch 2013.
bzw. ich wüßte gerne wie lange nach dem ersten auftreten der schmerzen es gedauert hat bis du wieder laufen konntest. in deinem beitrag steht du bist im frühling gelaufen, aber mir ist nicht klar ob schon im jahre 2013 oder erst 2014?

ich frage weil deshalb so genau weil ich momentan in der gleichen situation bin. der fall ist so gut wie identisch. mitte dezember 2014leichtes ziehen verspürt und leider gottes ignoriert, weiter gelaufen bis dann am 4.1.2015 beim laufen gar nichts mehr ging. mitten in der runde musste ich aufhören wegen sehr starken stechenden schmerzen in der schambeingegend.

mrt zeigt einen "älteren" schambeinastbruch mit callusbildung. jetzt ist es bei mir vier wochen her, wenn ich das leichte ziehen mitrechne dann sogar über sechs wochen ind ich gabe noch immer schmerzen beim auftreten. ans laufen gar nicht zu denken. und ich bin eine leidenschaftliche läuferin, das laufen fehlt mir sehr, depressionen bahnen sich an und ausserdem halte ich mit dem laufen meine MS in schach.

wenn du also diesen beitrag lesen solltest, wäre ich dir sehr dankbar für eine antwort!

Liebe grüße
emma

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Hallo!

Um die Info für alle zu geben: Ich war im Frühling 2013 weitgehend wiederhergestellt.

Mein Tipp: Nach einer Trainigspause nicht zu optimistisch beginnen. Ich war bei der ersten Laufrunde erstaunt, wie wenig Auswirkung die Pause hatte, dazu noch total happy, dass ich mich wieder ordentlich bewegen konnte. Dadurch bin ich vielleicht ein wenig zu optimistisch ans Werk gegangen, was dazu führte, dass ich nach ein paar Laufeinheiten ziemliche Schmerzen im linken Knie bekam. Heimhumpeln und einige Tage Beschwerden auch beim Gehen, zum Teil sogar beim Radfahren waren die Folge.
Das hat sich zwar ohne weiteres Zutun wieder erledigt, aber ich habe es dann schon ein wenig gemütlicher angehen lassen, auch wenn es schwer gefallen ist.

Schöne Grüße
Andi
Antworten

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