Steffen42 hat geschrieben:Wie sieht denn das Rad aus? Auf der Seite sieht man das nicht richtig. Hab aber aus Faulheit auch nicht weiter gesucht. Das dritte Rad hat doch sicher Einfluss auf die aufzuwendende Kraft, oder? Mal abgesehen vom Gewicht.
Schau mal oben rechts im Blog von Hans- Peter. Dort sieht man, daß ein Dreirad einfach die Erweiterung eines ganz normalen Rahmens ist. Man braucht eine entsprechende Achse, die in der Halterung des Hinterrades sitzt. Die Achse hat zwei Naben, welche dann eingespeicht werden und bei mir auch eine starke Scheibenbremse. Das linke Rad hat den Antrieb, für welchen das ganz normale Ritzelpaket benutzt wird, das Rechte läuft einfach nebenher. Kette und Züge müssen verlänger werden. Den Umbau macht ein guter Rahmenbauer für ca 700 Euro. Die Achse kostet noch mal so viel.
Murks hat geschrieben:Dass es eine ziemliche Umstellung ist, kann ich nachvollziehen; auf so einem Dreirad bin ich auch mal ein paar Meter gefahren. Mit Radfahren hat das nicht mehr viel zu tun. Versuch dich langsam dran zu gewöhnen. (Diese Quads, deren Fahreigenschaften sehr ähnlich sein dürften, fliegen ja ziemlich häufig aus der Kurve…)
Gestern war ich verzweifelt. Ich kam mit der seitlichen Neigung des Sattels nicht zurecht, denn fast keine Strasse ist quer zur Fahrtrichtung gerade und ein Dreirad läßt sich nicht senkrecht zu Boden stellen. Auch Kurven müssen anders gefahren werden.
Es sah also so aus, als müßte ich wochenlang ganz von vorne das Fahren neu erlernen!!!
Heute morgen dann aufs Dreirad und zur abgelegenen Landstrasse: verkrampft und völlig wackelig rollte ich mal rechts- mal linksrüber geneigt über den unebenen Boden und sah mich ständig stürzen. So ging das nicht weiter! Also entweder Augen zu und durch, oder Fahrrad wegschmeißen!!
Ich hab mich dann extra mit dem rechten Rad in den Straßengraben gestellt und bin ohne zu Fahren einfach mittig auf dem Sattel sitzen geblieben. Ist dann so ein Gefühl wie beim Bahnrennen. Schief zum Boden und echt gewöhnungsbedüftig. Dann habe ich mir vorgestellt, ich wäre eine Fliege welche an der senkrechten Wand entlang krabbelt ohne abzustürzen und bin so schräg ein paar 100m gefahren.
Lange Rede kurzer Sinn: mit einem Schlag ist der Knoten geplatzt und ich bin nach kurzer Übungsphase dann ganz normal auf der Strasse gefahren. Steil runter steil rauf, ab auf die Landstraße und die übliche Zweirad- Trainingsstrecke im Strassenverkehr gefahren. Es ging ganz leicht, man muß nur das Gleichgewicht völlig vernachlässigen. Der Rest geht unterbewußt, weil der Köper ja das Radfahren gelernt hat.
Ich bin dann natürlich schnell euphorisch geworden: kein wochenlanges Üben nix, ich kann einfach das normale Radtraining wieder aufnehmen nur halt jetzt auf drei statt auf zwei Rädern!
Über die Geschwindigkeit kann ich noch nicht viel aussagen, ich bin zumindest nicht langsamer. Auch die Tatsache, daß ich das schwere Dreirad die steilen Berge in meiner Nachbarschaft hoch gekriegt hab`macht Mut. Ich sitze auch eindeutig gerade und entspannt mittig im Sattel, wie auf der Rolle.
Jetzt fahre ich alle Trainingsrouten ab und vergleiche den Schnitt auf dem Forerunner mit den Aufzeichnungen. Da müßte sich dann irgendwann was tun. Auch müßte ich im Mittel bei gleicher Frequenz ein Ritzel kleiner fahren als vorher.
Ich danke Euch für den Zuspruch und werde hier weiter berichten. Jetzt muß ich erstmal wieder runter kommen, denn solche Erfolge bin ich nicht gewohnt. Ich seh`mich schon im nächsten Jahr beim Triathlon im Feld mitfahren.