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Marathon mit kaputem Knie

Marathon mit kaputem Knie

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Hallo zusammen,

es war schon immer eine Art "Traum" von mir einmal einen Marathon zu laufen. Leider habe ich mir vor zwei Jahren als begeisterter Fußballspieler einen Knorpelschaden (Grad IV) zugezogen. Da ich bei "Stopp-and-Goes" wie es bei Sportarten wie Fußball oder Tennis üblich ist, sehr leicht Probleme mit dem Knie bekomme, musste ich, dass Fußball spielen leider aufgeben.

Beim Laufen und Fahrrad fahren ist dies allerdings nicht so! Zwar bekomme ich bei einer starken Überbelastung des Knies oder bei Kälte auch Schmerzen, allerdings hält sich dies in Grenzen.

Daher meine Fragen an Euch:
Ist es mit einem Knorpelschaden dieser Größenordnung vermessen für einen Marathon zu trainieren bzw. ist das überhaupt noch möglich? (Habe die Vorstellung, dass ich bei einem Marathon-Training 5-7mal die Woche trainieren müsste und weiß nicht ob mein Körper das mitmacht!?)
Gibt es spezielle Literatur oder Equipment (Schuhe etc.) für ein spezielles "Knie schonendes" Training?
Habt Ihr Erfahrungen mit einer ähnlichen Verletzung?

Ich würde mich sehr über Eure Antworten freuen und bin über jeden Tipp oder noch so kleine Anregung dankbar.

LG :zwinker5:

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das ist wieder mal ein Faden für die Gesundheitsabteilung und nicht die Allgemeinheit :nene:

... und dann suchst Du auch noch Auskunft, die Dir eigentlich schon Deine behandelnden Ärzte und Therapeuten beantwortet haben sollten, oder haste Dich nicht getraut zu fragen?
Ob bei Dir regenerativ noch was möglich ist können wir bestimmt nicht beantworten, und wenn, dann ist das ein langwieriger Aufbau und bestimmt kein Freibrief für ein M Training in naher Zukunft

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Hi,
mach Dir nicht zu viel Gedanken!
Bist Du sicher dass dein Knie wirklich „so kaputt“ ist???
Das schlimmste für ein abgenutztes Gelenk ist – es nicht mehr oder zu wenig bewegen. Klar, weniger orthopädische Belastung hättest Du beim Radfahren oder Schwimmen, aber auch Laufen kann funktionieren. Du musst Dir mMn nur Zeit nehmen um laufspezifische Muskulatur aufzubauen, damit dein Knie stabil wird und die mechanischen Stöße durch die Muskeln und nicht die Knochen aufgenommen werden. Dazu gehört logischerweise entsprechende Lauftechnik.
Also, Geduld, Ergänzungstraining (Kraft, Stabi, Flexibilität + Technik) und sehr viel Gefühl für eigenen Körper! Ich würde es nicht für unmöglich nennen!
Besten Gruß
moser

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Die aller meisten Marathonläufer haben vermutlich keine 5-7 Laufeinheiten pro Woche. Ob du das "heil" überstehst, können wir nicht wissen. Ein Arzt wird dir tendentiell eher dazu abraten. Im Prinzip ist das aber ne einfache Sache: Steig ins Lauftraining ein und schau, wie du es verträgst. Bergabläufe solltest du nach Möglichkeit vermeiden und Asphalt, so weit es geht, auch. Dämpfende Schuhe sind da sicherlich zu empfehlen (auch wenn ich von allzu viel Dämpfung nicht viel halte).

Du musst dir bewusst sein, dass du mit einem Marathon-Training eine erneute akute Verletzung riskierst. Du musst dich fragen, ob du das Risiko bereit bist einzugehen und wie wichtig dir das finishen eines Marathons ist. Das Wichtigste ist vermutlich: Nimm dir kein Zeitziel vor und versuch einfach an zu laufen. Wenn du mal bei 40-50 Wochenkilometer gelaufen bist (langsam steigern) und das über einen längeren Zeitraum, kannst du dich mal an einen spezifischen Trainingsplan für Marathon wagen. Wenn du bei 40 Wkm (oder weniger) schon Probleme bekommst, würde ich die Sache abhaken.

Normalerweise gibts eine 10% Regel, in der man seine Wochenkilometer steigern sollte. Ich würde an deiner Stelle mit 10-15 Wkm anfangen und nur mit 5% pro Woche beginnen. Die Aufbauphase wird sich lange ziehen, aber nur so merkst du frühzeitig, ob du das Lauftraining verträgst.

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Laufen ist im Vergleich zu Fußball und Tennis eine vergleichsweise gleichmäßige Belastung, wenn man nicht gerade in einem Affenzahn Downhill-Läufe praktiziert. Bergan-Läufe können da für das Knie eine gute Entlastung sein. Und in meinem Fall (früher Probleme mit den Knie-Außenbändern) hat das Laufen zu einer deutlichen Verbesserung geführt. Sprich: Ich bin seither wieder beschwerdefrei.

Allerdings in deinem Fall können wir dir keine seriöse Antwort auf deine Frage geben. Das kann und sollte nur ein guter Sportmediziner. Oder ein Arzt überhaupt. Die sind dafür ausgebildet und werden dafür bezahlt!

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Ich trainiere 3 oder 4 mal die Woche, so dass immer ein freier Tag auf einen Trainingstag folgt. (Am "freien" Tag kann man ja trotzdem z.B. wandern oder radfahren). Ich bin bis jetzt ganz gut damit gefahren. Gerade bei Voschäden würde ich umso mehr auf Regeneration achten; und wie schon von anderen erwähnt auch Muskelübungen und natürlich auch auf sauberen Laufstil achten. Ein harter Fersenaufprall geht kaum gedämpft aufs Kniegelenk weter.
"Only that day dawns to which we are awake." - H.D.Thoreau
Meine Wettkämpfe in der km-Spiel Tabelle
Meine Lauf-Fotoalben (mit vielen Tiroler Laufstrecken)

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Vielleicht kannst du auch einige Einheiten auf dem Laufband mit Steigung absolvieren. (Aber nicht nur Laufband)

Mein Knie schmerzt manchmal auch, deshalb mache ich Intervalleinheiten immer auf dem Laufband mit 2-prozentiger Steigung. Es dämpft stärker.

Auch die Schuhwahl ist natürlich sehr wichtig. Lass dich gut beraten.

Ich denke auch, dass eine langsame Steigerung der Umfänge am sinnvollsten ist, dann kannst du frühzeitig abbrechen, wenns doch niht gehen soll. (was wir ja nicht hoffen)

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Brandi hat geschrieben:Da ich bei "Stopp-and-Goes" wie es bei Sportarten wie Fußball oder Tennis üblich ist, sehr leicht Probleme mit dem Knie bekomme, musste ich, dass Fußball spielen leider aufgeben.
Ich auch.
Brandi hat geschrieben:Beim Laufen und Fahrrad fahren ist dies allerdings nicht so! Zwar bekomme ich bei einer starken Überbelastung des Knies oder bei Kälte auch Schmerzen, allerdings hält sich dies in Grenzen.
Bei mir auch so.
Brandi hat geschrieben:Ist es mit einem Knorpelschaden dieser Größenordnung vermessen für einen Marathon zu trainieren bzw. ist das überhaupt noch möglich?
Möglich ist alles. Probier es einfach aus und bewerte ärztliche "Ratschläge" nicht zu hoch. Fang einfach langsam an und steigere Dich "sanft". Stell Dir einen persönlichen Schlachtplan (gesunden Menschenverstand bitte einschalten) zusammen, guck Dir Pläne im Netz an und passe diese deinen körperlichen Möglichkeiten an. Du hast alle Zeit der Welt für deinen "Traum", also lass Dir auch Zeit bei der Vorbereitung darauf.
Brandi hat geschrieben:Habe die Vorstellung, dass ich bei einem Marathon-Training 5-7mal die Woche trainieren müsste und weiß nicht ob mein Körper das mitmacht!?
Bin nie mehr als 4 mal die Woche laufen, meistens nur 3 mal. Ruhepausen sind wichtig, das musste ich auch erst lernen. Der typische Fehler am Anfang ist "zu schnell, zu lange, zu oft". Mein Knie hat das nicht lange durchgehalten. Heute trainiere ich schlauer bzw. meinen körperlichen Gegebenheiten angepasst.
Ein Handicap wie deines erfordert eben individuelles Training, mal eine Pause mehr als sonst oder spezielle Übungen und oft auch viel Geduld. Empfehlen kann ich Dir neben dem Laufen viel Krafttraining (allg. + Beinmuskulatur spezifisch) und besonders allternative Sportarten (Rad, Rudern, Schwimmen). In Massagen investiere ich auch jede Menge, musste gucken ob dir das was bringt, mir hilft es ungemein. Eine gute (Bein)Muskulatur kann das Knie gut entlasten.

Alle Angaben ohne Gewähr, da persönliche Erfahrungen.


Brandi hat geschrieben:Gibt es spezielle Literatur oder Equipment (Schuhe etc.) für ein spezielles "Knie schonendes" Training?
Im Netz findest du viel Infomaterial.


Viel Erfolg!
10 km 45:05 (10/15) HM 1:41 (07/2013) M 3:37 (05/2013) 75 km 7:12h (08/2013)

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Brandi hat geschrieben:Habe die Vorstellung, dass ich bei einem Marathon-Training 5-7mal die Woche trainieren müsste
Das ist ziemlicher Humbug.

Als Anfänger ist "jeder zweite Tag" = 3,5 Tage/Woche ideal, weil man eben immer einen Pausentag hat. Dabei sollte man ~50 WKM in der direkten Marathonvorbereitung erreichen - damit Du eine Vorstellung der Länge hast.

Wenn Du jeden Tag läufst, auch wenn Du die gleichen Wochenkilometer hat, kann es sein, dass Du weiteren Probleme zu spät merkst. Meist merkt man Probs und Zipperlein an Pausentagen....

Mach, aber mach langsam :daumen:


gruss hennes

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Brandi hat geschrieben:Hallo zusammen,

es war schon immer eine Art "Traum" von mir einmal einen Marathon zu laufen. Leider habe ich mir vor zwei Jahren als begeisterter Fußballspieler einen Knorpelschaden (Grad IV) zugezogen.....

....Ist es mit einem Knorpelschaden dieser Größenordnung vermessen für einen Marathon zu trainieren bzw. ist das überhaupt noch möglich? (Habe die Vorstellung, dass ich bei einem Marathon-Training 5-7mal die Woche trainieren müsste und weiß nicht ob mein Körper das mitmacht!?)
Gibt es spezielle Literatur oder Equipment (Schuhe etc.) für ein spezielles "Knie schonendes" Training?
Habt Ihr Erfahrungen mit einer ähnlichen Verletzung?

Ich würde mich sehr über Eure Antworten freuen und bin über jeden Tipp oder noch so kleine Anregung dankbar.

LG :zwinker5:
Wie schon gesagt, ist es auch mit Gelenkschäden möglich, Sport zu treiben.

Allerdings ist es meiner Meinung nach unmöglich, Deine genaue Listungsfähigkeit zu beschreiben oder festzulegen.
Selbst ein Arzt kann das nicht, wie auch?

Natürlich kann der Arzt feststellen was genau wie kaputt ist, aber woher soll er wissen, ob Du jetzt 30, 50 oder 80km/ Woche verkraftest?

Knorpelschäden sind unheilbar und schreiten zudem weiter fort. Gleichförmige Bewegung wie Laufen oder Radfahren können das Fortschreiten der Arthrose verlangsamen und zudem die Muskeln stärken, welche das verletzte Knie abstützen.

Trainiere regelmäßig mit zunächst geringer Belastung und steigere langsam.
Wie weit Du kommst, hängt von vielen Faktoren wie Alter, Gewicht, Laufstil etc ab.

Einen Marathon kann Dir Niemand versprechen.

Allerdings auch nicht von vornherein ausschließen.
Antworten

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