Banner

Wie viele Schritte in einer Minute?

Wie viele Schritte in einer Minute?

1
Hallo @ all!
Ich war mal bei einer Veranstaltung an einem Stand (die waren von irgendeinem Lauf- und Leistungsdiagnostikladen), an dem man seine Körperhaltung begutachten konnte. Das hab ich dann gleich mal machen lassen, wo raus kam, dass ich einen leichten Buckel habe...suuuuuper und das mit damals 25 Jahren schon :((
egal, das ist jetzt nicht meine frage...naja auf jeden Fall viel im laufe unserer Unterhaltung eine Zahl. Und zwar handelte es sich dabei um die Anzahl der Schritte, die man in der Minute beim Laufen (Joggen) mindestens machen sollte, damit der Körper mehr entlastet wird. Ja und als ich dann gestern auf dem Laufband stand, wollt ich mal wieder mitzählen, nur leider muss ich zugeben, dass ich die Zahl nicht mehr parat hatte. Kann mir da jemand von euch weiterhelfen, oder war das eh völlig Nonsens, den man mir da aufgetischt hat?
Danke schon mal im Voraus für eure Antworten!

3
Eine Zahl, die des öfteren genannt wird, ist 180 Schritte pro Minute. Ich finde aber, dass man das nicht direkt auf langsamere Läufer übertragen sollte, und individuelle Unterschiede gibt es auch.

Gruß

Carsten

4
The upshot of this is that there's no magic number of steps per minute all runners should strive for. Most coaches would agree that if your turnover is in the low 160s or less, you're probably overstriding (landing too far in front of your centre of mass). In that case, you could probably run more efficiently by quickening your cadence to 170 steps or more per minute.
Runner's World > Data Disproves 180-Steps-per-Minute
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

5
Huch! Schon wieder einmal eine absolute Zahl, die für jeden Sportler gelten soll!!!!! Was denken solche "Diagnostiker" und "Laufexperten" denn dabei?

Es stimmt schon, dass zu große Schritte - also zu niedrige Schrittfrequenz - ein größerer Kraftaufwand bedeutet. Das gilt sowohl für die Musulatur als auch für die Gelenke, die bei größeren Schritten mehr belastet wird. Und die "ideale" Schrittfrequenz hängt dann auch noch vom Tempo, dem Laufstil und vor allem von der Beinlänge ab! Ich hoffe also, die vom "Laufladen" haben dich lange genug gesehen, um das zu beurteilen!
...mehr als nur laufen! runtasia Infokanal

7
WOW, das ging flott! Danke Jungs! Sind Frauen hier in diesem Forum in der Unterzahl, oder seid ihr nur einfach die flotteren Antworter? ;) So, dann werd ich doch morgen früh mal schön mitzählen! ;)

8
Chrissy85 hat geschrieben:WOW, das ging flott! Danke Jungs! Sind Frauen hier in diesem Forum in der Unterzahl, oder seid ihr nur einfach die flotteren Antworter? ;) So, dann werd ich doch morgen früh mal schön mitzählen! ;)
Habe meine Schrittfrequenz mal letztens auf dem Laufband gezählt. War 150 bei 6min/km und somit wohl zu niedrig. Zumindest bei schnellen Läufen achte ich darauf, kurze Schritte zu machen.
Bild

PB: HM: 1:27:40(04/2017; mit Dixie)
M: 2:58:58 (4/2017)
5k: 19:45 (02/2015) Training
10k: 40:36 (06/2015)
Aktuell: 10k: 60min

9
Chrissy85 hat geschrieben:Sind Frauen hier in diesem Forum in der Unterzahl, oder seid ihr nur einfach die flotteren Antworter? ;)
:nono: :nono: in die Falle tappen wir nicht :teufel:

gruss hennes

10
Dude77 hat geschrieben:Habe meine Schrittfrequenz mal letztens auf dem Laufband gezählt. War 150 bei 6min/km und somit wohl zu niedrig. Zumindest bei schnellen Läufen achte ich darauf, kurze Schritte zu machen.
Nach meiner Meinung ist es viel zu umständlich, die Schritte pro Minute zu zählen.
Viel aufschlußreicher finde ich die Schritte pro Atemzug: 4x = intensiv 6x = locker

Da das Nervensystem automatisch eine optimale Sauerstoff- Versorgung anstrebt, kann man auf diese Weise praktisch weder zu viele noch zu wenige Schritte machen.

11
Warum sollte man Schritte zählen? Bei Zunahme der Geschwindigkeit erhöht sich zwangsläufig die Frequenz. Der Bodenkontakt wird kürzer und die Schrittlänge wird länger. Beim Radeln achte ich auch nicht darauf.Tacho sagt mir in der Regel zwischen 80-85 U/Min.

12
diese empfehlung von 180 schritte pro minute, ist ähnlich zu verstehen wie um die 90-100rpm auf dem radel.

im grunde ist es so zu verstehen.
wenn man lange laufschritte macht, so stemmt man sich bei jeden laufschritt in den boden und bremst sich quasi selbst aus, bzw. rumpelt vor sich hin und ist im großen und ganzen unökonomisch unterwegs.

das prinzip der vielen schritte, soll dazu dienen, das dein laufstil dadurch sich mehr richtung körperschwerpunkt bewegt, also das du zu deiner körpermitte hin aufsetzt.
und es ist tatsächlich so, das eine erhöhte trittfrequenz unterhalb deines körperschwerpunktes dir angenehmer und effizenter erscheint, als der normale "ausladende" laufschritt.

insofern, meinem empfinden und der praktischenn umsetzung ist es mir lieber mit erhöhter trittfrequenz zu laufen auch bein langsameren 5-6min/ga1 läufen.

aber wie an dieser stelle so oft, jeder sollte das beste für sich selber herrausfinden, egal was die "wissenschaft" dazu sagt, ob es nun sinnvoll ist oder nicht, bleibt dem mündigen bürger dabei selber überlassen.

lg,
chris
Bild
Bild

Bild

Bild
Bild


na dann wollen wir mal....:D

14
Ich halte es für falsch, dass die Frequenz gleichmäßig mit der Geschwindigkeit steigt. Das stimmt vielleicht bis zu einem gewissen(langsamen) Tempo, aber so ca. ab 4:45(würde ich mal für mich schätzen), nimmt lediglich die Schrittlänge und die "Flughöhe" zu. Gibt es denn hier niemenden der mit Schrittsensor läuft und dazu mal eigene Erfahrungen beitragen kann?
Gruß
pop

15
Kenn das auch von Marquardt - natural running!
Geh mal auf seine Internetseite, Lauftechnik, Schrittfrequenz, Körpergröße, Geschwindigkeit - da steht irgendwo eine Grafik, sie berücksichtigt Geschwindigkeit und Körpergröße!
Grüße
Die beliebtesten Diagnosen der Orthopäden:

"Da ist nix"
"Das ist nicht schlimm"
"Das haben viele"
"Da kann man nix mehr machen"
"Ja, wir werden alle nicht jünger!"
"Dat krieje me wieder hin!!!":zwinker2:
"Das ist in 2 Wochen wieder weg!"
Von RennFuchs geklaut: "Das dürfte eigentlich garnicht wehtun"
"...ja wenn das schon so lange weh tut, dann muss das eigentlich operiert werden"
gefolgt von: ..."aber nehmen sie zur Sicherheit erstmal noch 14 lang Tage die Tabletten":klatsch:

16
insofern, meinem empfinden und der praktischenn umsetzung ist es mir lieber mit erhöhter trittfrequenz zu laufen auch bein langsameren 5-6min/ga1 läufen.
Ich laufe persönlich gerne in den unterschiedlichsten Geschwindigkeiten.
Über die Frequenz sollte man sich nach meiner Meinung keine Gedanken machen.Sondern mehr über die Technik.Besser die Technik durch das Lauf ABC schulen. Da profitiert man am meisten.Alleine wenn man den Fuß näher ans Hinterteil bringt ändert sich am Laufstil einiges ohne das sich die Frequenz ändert purzeln die pers.Bestzeiten.

17
christoph70 hat geschrieben:diese empfehlung von 180 schritte pro minute, ist ähnlich zu verstehen wie um die 90-100rpm auf dem radel.

im grunde ist es so zu verstehen.
wenn man lange laufschritte macht, so stemmt man sich bei jeden laufschritt in den boden und bremst sich quasi selbst aus, bzw. rumpelt vor sich hin und ist im großen und ganzen unökonomisch unterwegs.
?
ich verstehe kein wort.
lange schritte, in den boden rumpeln, was, wie?

es geht um die schrittanzahl pro minute und nicht darum, wie lang die schritte sind.
spitzenläufer machen sehr lange schritte, ganz viele davon pro minute.
weil sie´s können.

ich hab neulich mal versucht zu zählen. geht gar nicht. voll das konzentrationsding.

18
Wenn du bei gleichbleibender Geschwindigkeit längere Schritte machst(also somit auch weniger pro Minute), wirst du mit dem Fuß weiter vor dem Körperschwerpunkt aufsetzen. Dadurch ist der Kraftvektor beim Aufkommen tendenziell weiter nach vorn gerichtet, optimal ist aber nach hinten, da er somit nur Haltearbeit und Vortrieb bringt, statt Haltearbeit und Bremsen.
Gruß
pop

19
Wenn du bei gleichbleibender Geschwindigkeit längere Schritte machst(also somit auch weniger pro Minute),
Wird sich dein Körper automatisch nach vorne neigen damit dein Körperschwerpunkt wieder an der richtigen Stelle ist.

20
pop hat geschrieben:Ich halte es für falsch, dass die Frequenz gleichmäßig mit der Geschwindigkeit steigt. Das stimmt vielleicht bis zu einem gewissen(langsamen) Tempo, aber so ca. ab 4:45(würde ich mal für mich schätzen), nimmt lediglich die Schrittlänge und die "Flughöhe" zu.
Bei Erhöhung des Tempos nehmen sowohl Frequenz aus auch Schrittlänge zu, die Schrittlänge aber stärker.

Korrektur: Hier stand zuerst das Gegenteil.

21
CarstenS hat geschrieben:Bei Erhöhung des Tempos nehmen sowohl Frequenz aus auch Schrittlänge zu, die Frequenz aber stärker.
und dennoch haben die spitzenläufer immer noch keinen ausladenen "flugstil" in dem man gerne bei hoher geschwindigkeit verfällt, sondern laufen eher wie ein hamster auf speed...
also tac,tac,tac...statt swooootsch......swoooootsch....swooooosch.... :klatsch:
Bild
Bild

Bild

Bild
Bild


na dann wollen wir mal....:D

22
CarstenS hat geschrieben:Hier stand zuerst das Gegenteil.
Hä?
Jogghein hat geschrieben:Wird sich dein Körper automatisch nach vorne neigen damit dein Körperschwerpunkt wieder an der richtigen Stelle ist.
Das kann ich nicht beobachten. Leicht ja, aber nicht komplett, der Schwerpunkt wandert nicht auf die Position exakt oberhalb des Aufsetzpunktes, was doch optimal wäre, oder?

P.S.: Es sei noch erwähnt, dass das lediglich meine Eindrücke sind, ich bin sicher kein Laufexperte.
Gruß
pop

23
Ich habe auch die 180 im Kopf. Hab mir übrigens einen Trittfrequenzzähler zum Garmin gekauft (Wegen der Frequenz lohnt sich das aber nicht weil ich eh immer die selbe laufe). Bevor ich den hatte hab ich immer mal z.B. 30 Sekunden immer den rechten Fuß gezählt und dann mal 4 genommen = Schrittfrequenz pro Minute. Grundsätzlich ist es weniger anstrengend viele kleine Schritte zu machen als weniger und größere Schritte. Man kann das auch trainieren wenn man sich seine Schrittfrequenz bewußt macht. Ich laufeTempo mehr über die Schrittlänge als über die Frequenz - heißt ich laufe meist zwischen 170 und 180 Schritte pro Minute. Menno mir fehlt hier die Enter-Taste irgendwie....... :motz: Viele Grüße Matthie

24
Vielleicht bringt dieser Artikel etwas Licht ins Dunkel:
http://www.kaisersport.dk/files/documen ... 5B1%5D.pdf

Offenbar ist es tendenziell so, dass eine bewusst vergrößerte Schrittfrequenz die Intensität der Stöße, denen das Skelett ausgesetzt wird, verringern. Eigentlich merkt man das auch selbst, wenn man es mal ausprobiert - insbesondere beim Bergablaufen.
Ich selbst laufe fast unabhängig von der Geschwindigkeit auf ebener Strecke mit ca. 180/min.

Daniel Lieberman hat mal sowas gesagt wie "Es sollte verboten werden, mit einer Schrittfrequenz von 150/min zu laufen". :D
Die Laufschule Marburg
Twitter
Video-Anleitung zur Selbsthilfe bei Überpronationsproblemen

"Barfuß - das ist ehrlich!" (Zuschauer eines Straßenlaufs in Marburg, während ihn eine Barfußläuferin passiert)

Persönliche Bestzeiten

5.000 m (Bahn) in 21:39 (barfuß) - Bahnlauf des ASC Breidenbach, 6.9.2013
10.000 m (Bahn) in 45:14 (barfuß) - Kreismeisterschaften in Eschenburg-Eibelshausen, 09.10.2015
10 km (Straße) in 46:16 (barfuß) - 31. Marburger Ahrens-Stadtlauf, 29.9.2013
HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

25
Steht doch schon in Jack Daniels Laufformel, alle erfolgreichen Läufer laufen ab 800m mit um die 180 Schritte pro Minute.
Ausgeprägtes Fersenlaufen schafft man mit dieser Frequenz gar nicht!
Ich stell ab und zu meinen Wiederhol-Timer in meiner Uhr auf 2 Sekunden, das müssen dann 6 Schritte (einmal Atmen) bis zum nächsten PIEP werden, so bin ich dann immer schnell wieder für ein Weilchen geeicht.

26
FrauSpeiche hat geschrieben:es geht um die schrittanzahl pro minute und nicht darum, wie lang die schritte sind.
spitzenläufer machen sehr lange schritte, ganz viele davon pro minute.
weil sie´s können....
Deswegen kann man das schon mit dem Radfahren vergleichen:

Radfahren: bester Kompromiß zwischen Widerstand und Frequenz
Laufen: bester Kompromiß zwischen Schrittlänge und Frequenz
Und auch beim Schwimmen ( es grüßt der Triathlet) gilt: bester Kompromiß zwischen Armzuglänge und Frequenz.

Die zurückgelegte Strecke ist immer

S = Y x F

F = Frequenz
Y = Schrittlänge, Armzuglänge, oder Radumdrehungen/ Tritt

Bezogen auf das Laufen (und Schwimmen) heißt das: die Technik ist entscheidend (Anfersen, Abdrücken Kniehub,Hüftstreckung etc etc.)
Beim Radfahren kommt zur optimalen Technik noch eine Menge roher Kraft zum schnellen Treten großer Gänge hinzu.

27
Hier mal eine bespielhafte Aufzeichnung der Schrittfrequenz, Pace und HF (HF[SUB]max[/SUB] = 200) bei meinem heutigen gesteigerten 10-km-Dauerlauf. Da sieht man schon mal ganz gut, dass eben nicht nur die Schrittlänge, sondern auch die Schrittfrequenz nach oben geht (vgl. Sprint/Mittelstrecke). Die 180 Schritte pro Minute habe ich bei ziemlich genau bei einer Pace von 4:30 min/km. Ich bin Mittel-/Vorfußläufer, habe also keinen zu langen Schritt. Von daher halte ich die Empfehlung von ca. 170-180 Schritten pro Minute bei durchschnittlichen Hebelverhältnissen für annähernd zutreffen für die meisten Freizeitläufer.

Ich hoffe das hilft etwas weiter.

28
Christof hat geschrieben:Steht doch schon in Jack Daniels Laufformel, alle erfolgreichen Läufer laufen ab 800m mit um die 180 Schritte pro Minute.
Ausgeprägtes Fersenlaufen schafft man mit dieser Frequenz gar nicht!
Doch, das schafft man, weil durch das Anfersen die vordere Muskel- und Sehnenstruktur so stark überspannt wird, dass der Oberschenkel fast von selbst in den Kniehub zurückschnellt. Zu einer sauberen Lauftechnik gehört das Anfersen als entscheidendes Grundelement!

29
Bei einer pauschalen Empfehlung von ca. 180 Schritten pro Minute unabhängig von der Geschwindigkeit sollte man vorsichtig sein, zumindest bei geringeren Geschwindigkeiten passt das nicht mehr, weil es auf Kosten der Schritlänge geht. Was dann mit anderen Aspekten einer vernünftigen Lauftechnik passiert, kann man sich ja vorstellen. Kniehub und Anfersen sind dann irgendwann (bei ausreichend geringer Geschwindigkeit) kaum noch vorhanden.Diese Dinge sollte man aber auch nicht außer Acht lassen. Entscheidend ist das Gesamtbild. Ob man ausgerechnet die Schrittfrequenz dann besonders im Auge behalten sollte, wage ich zu bezweifeln. Die würde ich für den unwichtigsten Teilaspekt halten, den man beobachten sollte, wenn man schon auf den Laufstil achtet.

30
aecids hat geschrieben:Ich hoffe das hilft etwas weiter.
Gut, Messungen sind immer gut. Hier haben Chapman et al. mal gemessen, wie sich die Frequenz in Abhängigkeit vom Tempo (und Geschlecht) ändert. Ich hab das mal in paces und Schritte pro Minute umgerechnet, und meine Daten (Garmin-foot pod) eingefügt, siehe hier.

Wenn ich mich nicht verrechnet habe, erreichen die Elite-Männer auch bei 3:30 min/km noch nicht die hier oft genannten 180 Schritte pro Minute. Laut Abbildung ist das bei 5.3 m/s der Fall, d.h. 3:09 min/km, oder?
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming
Dateianhänge

32
D-Bus hat geschrieben:Gut, Messungen sind immer gut.
...
Wenn ich mich nicht verrechnet habe, erreichen die Elite-Männer auch bei 3:30 min/km noch nicht die hier oft genannten 180 Schritte pro Minute. Laut Abbildung ist das bei 5.3 m/s der Fall, d.h. 3:09 min/km, oder?
Also z.B. hier - Gebrseelassie erreicht doch hier beim Marathon mindestens 188 Schritte pro Minute.

Bei diesem wirklich lockerem Strandlauf kommt er immernoch auf 170. Also ich find die 180 als Orientierungspunkt schon gut.

33
Und nochmal Daniels:

z.B.:
Eines der ersten Dinge, die ich einem neuen Läufer beibringe, sind einige Grundlagen über die Schrittfrequenz. Fast alle Elitelangstreckenläufer (sowohl Männer als auch Frauen) tendieren zu etwa derselben Schrittfrequenz: 180 oder mehr Schritte pro Minute. ...

Wenn Sie in Betracht ziehen, dass viele Laufverletzungen ein Resultat des schweren Aufpralles sind, ist es nicht überraschend, dass erfahrerene Läufer dazu tendieren, mit einer schnelleren Schrittfrequenz zu laufen als Anfänger.

...

Ich versuche, Läufern eine Menge Kummer zu ersparten, indem ich sie dazu ermutige, zu einer Schrittfrequenz überzugehen, die mit einem geringeren Aufprall und einer effizeinteren Energieausnutzung verbunden ist.
Jack Daniels, 2.Auflage - Die Laufformel - S.103

34
Christof hat geschrieben:Und nochmal Daniels:

z.B.:


Jack Daniels, 2.Auflage - Die Laufformel - S.103
Ich bleibe dabei.Eingriff in die Frequenz bringt nur ein Durcheinander in den normalen Laufstil den jeder individuell hat. Man sollte seinen Laufstil durch Lauf ABC verbessern. Beim Radeln nennt man das Den Runden Tritt.

Das man als Eliteläufer eine hohe Frequenz hat ist ja logisch.Die steigt ja automatisch mit der Pace.Die Pendelbewegungen der Arme und die gesamte Ausnutzung der Beinbewegung muss voll ausgenutzt werden.

35
Christof hat geschrieben:Und nochmal Daniels:

z.B.:


Jack Daniels, 2.Auflage - Die Laufformel - S.103

Gestern hab ich (nachdem ich hier geschrieben hatte) bei Neumann/Hottenrott nachgeschaut. Dort stand (aus dem Kopf zitiert): "Jogger weisen eine geringere Schrittlänge und eine höhere Schrittfrequenz im Vergleich zu geübten Langstreckenläufern auf." Das widerspricht zumindest der Aussage von Daniels. Die genauen Zahlenwerte dazu habe ich aber jetzt nicht parat. Ich halte es, wie gesagt, auch nicht für sonderlich wichtig. Anknüpfungspunkt beim Techniktraining sollten eher die anderen Aspekte der Bewegung sein. Und wer schnell laufen will, muss nun mal große und schnelle Schritte machen...

36
Zur Technik allgemein finde diesen Uralt-Faden ganz lesenswert. Les ich alle paar Wochen mal durch, um mir wieder meines "hinteren Beins" bewusst zu werden: http://forum.runnersworld.de/forum/fore ... -oder.html

Zu Frequenz:
Jogghein hat geschrieben:Ich bleibe dabei.Eingriff in die Frequenz bringt nur ein Durcheinander in den normalen Laufstil den jeder individuell hat. Man sollte seinen Laufstil durch Lauf ABC verbessern. Beim Radeln nennt man das Den Runden Tritt.
Lauf-ABC ist sicher wichtig. Aber ich denke schon, dass man sich auch bewusst machen darf, dass ein ökonomischer Laufstil zu einer höheren Schrittfrequenz führt. Der runde Tritt wird bei Radsportlern ja auch unter anderem durch Erhöhung der Trittfrequenz trainiert. In meiner Jugend war es so, dass für Schülerklassen bis 16 Jahren die Höchstübersetzung begrenzt ist, um die Fahrer in eine höhere Frequenz zu "zwingen". Keine Ahnung, ob es diese Regelung immer noch gibt.
Gruss,
Markus

37
Aus
Science of Running: Understanding Stride Rate and Stride Length
"What the above studies show is that perhaps it is highly individual."

und in Martin/Coe "Mittel und Langstreckentraining" gibt es eine Aussage sinngemäß: Ein gut trainierter Läufer findet selbst die beste Schrittlänge und Frequenz. Alle Veränderungen an der Schrittlänger führen zu erhöhtem Energiebedarf
Weiterhin die Aussage: Je besser ein Läufer trainiert ist, umso mehr wandert der Aufsetzpunkt des Körpers in Richtung Körperschwerpunkt.

39
Christof hat geschrieben:Also z.B. hier - Gebrseelassie erreicht doch hier beim Marathon mindestens 188 Schritte pro Minute.
Mag sein - da läuft er auch schneller als die von mir genannten 3:09 min/km.

Und Daniels misst bei den Herren bei der Olympia auch um die 180 Schritte pro Minute, weil da regelmäßig schneller als 3:00 min/km gelaufen wird.

Die Daten widersprechen sich nicht.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

40
Jogghein hat geschrieben:Ich bleibe dabei.Eingriff in die Frequenz bringt nur ein Durcheinander in den normalen Laufstil den jeder individuell hat. Man sollte seinen Laufstil durch Lauf ABC verbessern.
Das bedeutet nicht, dass man den "individuellen" Laufstil nicht verändern soll/kann. Auf diese Weise ist der Stil gar nicht mehr so "individuell".

Manchmal bringt eine Laufstiländerung enorm viel, wenn man sich dabei Zeit lässt.

Gruß
Rolli

41
Und wieder mal die allgemein gültige Antwort: Es kommt darauf an. :wink:
Ich bin 1.94, nicht gerade der Leichteste, schaffe momentan die 10 km in knapp 50 Minuten und bei mir sind Frequenzen oberhalb 170 nicht effektiv. Bis jetzt nach Gefühl. Hier würde es wahrscheinlich helfen, einen Pulsmesser zu bemühen. Also gleiche Geschwindigkeit bei unterschiedlichen Frequenzen laufen und sehen, wo der Puls am niedrigsten ist. Es spielt wahrscheinlich auch eine Rolle, in welchem Trainingsbereich man läuft. Der Aufwand war mir allerdings bis jetzt zu groß. Aber es wäre ein Grund, den Pulsgurt wieder mal auszugraben. :gruebel:
Tretroller - Ich steh drauf! :D

Bild

:idee:Ein neuer Weg ...:idee:

42
Du benutzt natürlich auch andere Muskelgruppen, welche dann ja trainiert werden während die gebrauchten Muskelgruppen bei niedrigerer Frequenz vernachlässigt würden und sich das Verhältnis bei der Pulsmessung schnell umkehren kann, oder?

Was doch wichtiger ist, dass es bei kürzeren Schritten eben zu niedrigeren Belastungsspitzen kommt. Man stelle sich vor, man springt bei jedem Schritt 10m... wie lange würden die Gelenke das mitmachen?!
Man braucht zwar weniger Schritte, aber da kann der erste auch der letzte sein.

43
Es kommt halt auch immer drauf an, welche Prioritäten man beim Laufen setzt.
Ich schreibe in meinen Laufschul-Werbeflyern ja immer sowas wie "verletzungsfrei, effizient, ästhetisch", dabei ist jedoch nicht von vornherein klar, ob sich diese drei Ideale gleichzeitig optimieren lassen. Aber man kann die Aufzählung auch als Abstufung der Prioritäten sehen:
Sich nicht wehzutun, ist Grundvoraussetzung für dauerhafte Freude am Laufen. Dabei (wegen hoher Effizienz) schnell zu sein, macht sich zu Werbezwecken in der Öffentlichkeit gut, und zusätzlich in der Bewegung gut auszusehen, ist eine nette Zugabe :nick: .
Die Laufschule Marburg
Twitter
Video-Anleitung zur Selbsthilfe bei Überpronationsproblemen

"Barfuß - das ist ehrlich!" (Zuschauer eines Straßenlaufs in Marburg, während ihn eine Barfußläuferin passiert)

Persönliche Bestzeiten

5.000 m (Bahn) in 21:39 (barfuß) - Bahnlauf des ASC Breidenbach, 6.9.2013
10.000 m (Bahn) in 45:14 (barfuß) - Kreismeisterschaften in Eschenburg-Eibelshausen, 09.10.2015
10 km (Straße) in 46:16 (barfuß) - 31. Marburger Ahrens-Stadtlauf, 29.9.2013
HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

44
aecids hat geschrieben:Doch, das schafft man, weil durch das Anfersen die vordere Muskel- und Sehnenstruktur so stark überspannt wird, dass der Oberschenkel fast von selbst in den Kniehub zurückschnellt. Zu einer sauberen Lauftechnik gehört das Anfersen als entscheidendes Grundelement!
Damit bestätigst du dass die 180 den Laufstil so oder so verbessert, oder?
Ohne 180 kein ordentliches Anfersen - oder ohne ordentliches Anfersen keine 180. Ohne 180 weites Aufsetzen mit der Ferse vor dem Körperschwerpunkt.

Das ist doch das Tolle an dem Text vom Daniels, er philosophiert nicht ewig über Technik! Aber er sagt alles was für eine gute Technik nötig ist: 180
find ich

45
Eieiei, da liegt man einmal krank im Bett und will nix von Sport hören, weil man selber keinen machen darf....hat sich ja ganz schön was getan hier bzgl. meiner Frage. Auf jeden Fall hab ich jetzt jede Menge Antworten, die ich erst mal alle in Ruhe genau studieren muss. Werd am Mittwoch wohl das erste Mal endlich wieder laufen gehen können...ihr habt keine Ahnung wie sehr ich mich darauf freue bzw. wisst ihr bestimmt ganz genau, wie sehr ich mich darauf freue, das Lauftraining wieder aufnehmen zu können und dann werd ich auch endlich mal mitzählen!
Danke an alle für eure Antworten!!!

47
Also ich hatte jetzt beim Halbmarathon im Schnitt 186 Schritte pro Minute (4:37 min/km) gehabt. Vielleicht zuviel,aber eigentlich fühle ich mich wohl dabei.
Bild

PB: HM: 1:27:40(04/2017; mit Dixie)
M: 2:58:58 (4/2017)
5k: 19:45 (02/2015) Training
10k: 40:36 (06/2015)
Aktuell: 10k: 60min

49
Bengal hat geschrieben:Schrittfrequenz:
Elite: 180-190 Schritte/min
Hobbyläufer: 150-160 Schritte/min.
Hurra, ich bin Elite, obwohl Laufen mein Hobby ist :hihi: .
Die Laufschule Marburg
Twitter
Video-Anleitung zur Selbsthilfe bei Überpronationsproblemen

"Barfuß - das ist ehrlich!" (Zuschauer eines Straßenlaufs in Marburg, während ihn eine Barfußläuferin passiert)

Persönliche Bestzeiten

5.000 m (Bahn) in 21:39 (barfuß) - Bahnlauf des ASC Breidenbach, 6.9.2013
10.000 m (Bahn) in 45:14 (barfuß) - Kreismeisterschaften in Eschenburg-Eibelshausen, 09.10.2015
10 km (Straße) in 46:16 (barfuß) - 31. Marburger Ahrens-Stadtlauf, 29.9.2013
HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

Antworten

Zurück zu „Laufsport allgemein“