Banner

Der Anfang ist gemacht... mal wieder.

Der Anfang ist gemacht... mal wieder.

1
Hallo zusammen,

seit bestimmt 10 Jahren versuche ich, regelmäßig zu laufen - allein, es gelingt mir nicht. Mein größtes Problem: meine Motivation.

Ich bin kein Sport-Anfänger, aber das Laufen als so überaus praktische Sportart will mir einfach nicht gelingen. Ich bin gern draußen, das Wetter ist mir egal, Bewegung ist toll - trotzdem.

Heute habe ich das Ganze ein weiteres Mal angepackt, mir einen Trainingsplan rausgesucht (ja, ich brauche einen Plan), meine Laufsachen angezogen und bin raus. 3x30 min mit jeweils 1:30 Gehen dazwischen. Der Runnersworld_Kenner erkennt sofort: der 10km-Plan. Es muss doch möglich sein, mal 12 Wochen den inneren Schweinehund und die Blicke der Leute auf der Straße zu ignorieren!

Für heute ist mir das gelungen - wer hat hilfreiche Motivationstricks für mein nächstes Mal?

Sportliche Grüße,
Andrea

3
Das dachte ich auch, aber:
1) da, wo ich wohne, gibt es keine Lauftreffs, und gesehen habe ich hier auch noch nie jemanden
2) ich unterhalte mich nicht gern beim Laufen - wenn jemand leise neben mir herläuft, finde ich das prima

4
- eine(-n) nette(-n) Partner(-in) suchen, mit dem man gerne ein MTB und eine Jacke teilt. Der/die eine läuft (ohne Jacke) und hört zu, der/die andere fährt (mit Jacke) und redet. Nach jeweils 10-15min werden MTB und Jacke getauscht.

Das hat ein paar Vorteile:

- es ist nicht so monoton
- die Laufabschnitte sind ein Tempolauf
- die Radlabschnitte dienen der Erholung
- man hält das recht lange durch

5
Mit dem anderen Läufer schwindet meistens auch die Praktikabilität, denn einfach loslaufen ist dann nicht mehr.

Motivation funktioniert nur gescheit, wenn sie intrinsisch ist... die gute Nachricht, das sich mit der Zeit einstellende Wohlgefühl und seine Begleiterscheinungen schaffen eine Art positive Abhängigkeit. Die schlechte, das hilft einem am Anfang gar nichts, weil das Laufen noch einige Anstrengung erfordert und der Apparat sich erst einstellen muss.

Manchen hilft zur Motivation, sich ein Ziel auszudenken, also Bikinifigur oder Wettbewerb und so etwas. Ich bin da eher meditativ veranlagt, mein Bedürfnis ankert daran, Loszulassen, den Kopf freizubekommen, tendenziell nur noch Körper und Bewegung zu sein. Ich bin Kopfmensch und das geht mir oft ziemlich auf die Tüte. Ständig herumreflektieren und analysieren, das nervt mich. Laufen und ähnliche Dinge sind für mich dann Wellness, da regiert der Körper und mein Kopf darf nur vor sich herleiern wie ne Schellackplatte auf 33. Und was mich immer wieder freut, ich brauche dafür gar nichts, keine Fitness-Bude, keine Spezialausrüstung, keine andern Menschen... alles ist einfach nur da, liegt mir zu Füßen. Das ist schon toll, wie als Kind damals, rausgehn und spielen.
»Viele Weltmeister sind Alkoholiker geworden, aber ich bin der erste Alkoholiker, der Weltmeister wurde.« / Eckhard Dagge

6
@Andi_Fant

Ist das was für Anfänger? Da muss ich doch ziemlich fit sein, oder?

@sonrisa

Den Kopf frei kriegen müssen, das kenn ich. Ich bin von Beruf Denker und verkopft, da braucht es eben einen körperlichen Ausgleich. Ich finde den gewöhnlich beim Klettern, die Wand, ich, sonst nix. Seit dem ich umgezogen bin, ist die Kletterhalle ziemlich weit und ich suche nun im Laufen das Gegengewicht. Vielleicht muss ich mich darauf einlassen und konzentrieren - geh laufen, wenn der Schädel platzt.
Noch ist Laufen in erster Linie sauanstrengend, diesen Genuss, den du beschreibst, den hab ich noch nicht.

7
Hast Du es schon mit Musik/Hörbüchern hören unterwegs versucht?

Ist denn kein Volkslauf in Aussicht als kleiner zusätzlicher Antrieb?

Wie wäre es mit einer sportlichen Kombination: zum nächstbesten Schwimmbad laufen, dort verabreden?


LG,
Finny

8
Alleine zu laufen ist reine Kopfsache (in der Gruppe fällt es u.U. leichter).

Entweder man will es, oder eben nicht. "Halb wollen" gibt es nicht, das wird nichts.

Motivationsgründe um zu laufen gibt es genug. Hast Du einen davon, dann tu es einfach.

Als reine "Ersatzsportart" für eine andere Sportart ist das Laufen m.E. nicht geeignet.

Du musst das Laufen als Deine Sportart definieren, Dich damit identifizieren, dann wird es klappen.

Bubi.
PB: 5 km 26:27 (2013) 10 km 54:54 (2013) HM 2:11:xx (2015)

in 2017/2018 gelaufen, geradelt und geschwommen:
04.17 3h-Benefizlauf Seligenporten - 13 Runden -
05.17 RTF 110 km - 4 h -
06.17 Sprinttriathlon Feuchtwangen - 1:31 h -
07.17 Sprinttriathlon Nittenau - 1:25 h -
07.17 Sprinttriathlon Velburg - 1:30 h -
04.18 3h-Benefizlauf Seligenporten - 12 Runden -
05.18 RTF 100 km - 3:45 h -
06.18 Sprinttriathlon Feuchtwangen - 1:31 h -
Sportpause und Geduld seit ca. Ende Juli

10
andrea.grasshoff hat geschrieben:@Andi_Fant
Ist das was für Anfänger? Da muss ich doch ziemlich fit sein, oder?
Wenn 10-15min Tempo nicht klappen, läuft man eben kürzer. Oder langsamer.

Diese Trainingsmethode hat den Vorteil, dass sie ganz gut mit unterschiedlich starken Läufern funktioniert. Wenn der schwächere Läufer nur 5min läuft, der stärkere 10min, so hat der erste 10min zur Erholung, der stärkere nur 5min.

Solch eine Trainingseinheit ist allerdings auch kein Allheilmittel. Vielleicht nur eine Abwechslung. Einmal pro Woche oder alle zwei Wochen. Aber wenn es Spaß macht, können solche "Events" auch die Motivation für die anderen, einsamen Läufe hochhalten.

Viele Grüße
Andreas

11
Hi Andrea,

ich habe mich am Anfang damit motiviert an einem Wettkampf teilzunehmen.
Bis auf den Dezember habe ich seit 09-2012 jeden Monat an einem Lauf teilgenommen, auch wegen der netten Shirts die oft rausspringen.
In der Zwischenzeit laufe ich einfach gerne, da es mich sehr stark entspannt.

Viel Erfolg:
Bernd
Hamsterradlauf 2012 - 2031 angemeldet täglich. PB 14 Stunden.

PB 10 KM 30-03-2013 49:32
PB HM 09-06-2013 1:58:17
PB 5 KM 20-04-2014 22:12
Die Weisheit des Menschen liegt darin begründet zu wissen, dass die Anzahl der Menschen, welche ihn lediglich peripher tangieren, n ist.
Dafür die Menge an aufgewandter Energie dieses zu ändern, sich auf der diametralen Seite einer Strecke befindet.

12
Lauf Bubi lauf! hat geschrieben:
Du musst das Laufen als Deine Sportart definieren, Dich damit identifizieren, dann wird es klappen.

Bubi.
Sehe ich auch so und nachdenklich macht mich dein jahreslages Versuche. Vielleicht bist du mit MTB oder beim Rennrad fahren besser aufgehoben (oder Inlineskaten) und Laufen ist gar nicht dein Ding.

Nicht alle müssen laufen nur weil es viele tun. Probiere andere Ausdauersportarten (wenn du diesen als Ausgleich suchst) und spüre ob dir das mehr liegt als das Laufen.

Viel Erfolg, egal bei was!

13
Guten Morgen zusammen,

Motivationsprobleme scheinen ja alle zu kennen, überwunden hat sie offenbar jeder anders.

@hennes: ja, klar... :)
@Andi_Fant: das hab ich mir auch überlegt, da macht es ja eigentlich nichts aus, wenn einer langsamer oder nicht so lange läuft wie der andere - das könnte also eine kleine Abwechslung und fester Termin werden, prima

Generell: Ich weiss noch nicht, ob Laufen MEIN Sport ist, es ist es insofern, als das ich es nie ganz aufgegeben hab. Im Moment bin ich höchst motiviert, weil mir das gestern echt Freude gemacht hat. Morgen gehts wieder raus (wenn Papa den Kleinen so lange bespaßt).
Mich motiviert gerade dieses gute Gefühl "danach", das hält immer noch an...

14
Motivationsprobleme scheinen ja alle zu kennen
Es gibt diesen Spruch von der goldenen Meile. Du hängst gepflegt herum, tüddelst deinen Hintern durch gemütliche Reibung an der Sofagarnitur, die Hängematte lacht dir mit großen Frühlingsaugen aus dem Garten ins Gesicht und wenn die Tafel Schokolade Beine hätte, der Disco-Fox-Party stünde nichts weiter im Wege.

Oder... du sagst dir, ist okay, klingt super, mach ich vielleicht, ABER erst einmal geh ich raus und laufe fünf Minuten. Wenn ich dann keinen Bock hab, geh ich wieder rein und lass es mir gut gehen. Tja, und wie geht sich das dann aus? Wieviele laufen weiter und wieviele gehen wieder heim in die gute Stube?

Da ist etwas im Gehirn, das uns zwischen Bettwurst und Action immer als erstes zu ersterem rät. Warum auch immer das so ist, wer sich mit Motivation beschäftigt und dabei an Laufen denkt, sollte immer erst einmal 5 Minuten laufen gehen.
»Viele Weltmeister sind Alkoholiker geworden, aber ich bin der erste Alkoholiker, der Weltmeister wurde.« / Eckhard Dagge

15
@sonrisa
Großartig, ohne weitere Worte.

Ich sag meinem Sohn auch immer "probiers doch erstmal". Ich sollte vielleicht selbst mal damit anfangen. Und DIE 5 Minuten habe ich dann auch noch, um zu gucken, ob es nicht vielleicht doch geht. Das werde ich morgen auf jeden Fall probieren, vielleicht muss ich mich aufraffen, die Schuhe anzuziehen, aber wenn ich sie einmal an hab, dann gehts.

16
andrea.grasshoff hat geschrieben:Hallo zusammen,

seit bestimmt 10 Jahren versuche ich, regelmäßig zu laufen -
Genau wie mit dem Abnehmen,. gell. :wink:

Ist schon nicht einfach Alles.

Bleib einfach drann, es gibt genug Vorbilder.

17
@DrProf
:D Das war glücklicherweise noch nie mein Problem, diese Disziplinlosigkeit habe ich nur beim Laufen. Motivation wie deine ist genau das richtige für mich, ein "go go go" reicht manchmal. Danke dafür.

Einen Tip habe ich noch bekommen: mach es öffentlich. Erzähl ALLEN, dass du jetzt läufst, dann steigt der soziale Druck. Jetzt bin ich rechenschaftspflichtig, das funktioniert sonst auch ganz gut.

Gibts hier eigentlich Läufer aus meiner Umgebung (04808)? Über die Suche habe ich niemanden gefunden. :(

18
Einen Tip habe ich noch bekommen: mach es öffentlich. Erzähl ALLEN, dass du jetzt läufst, dann steigt der soziale Druck. Jetzt bin ich rechenschaftspflichtig, das funktioniert sonst auch ganz gut.
Und falls nicht, bei Tim kannst du elegant deinen Nick ändern oder löschen lassen, wenn du einen neuen Anlauf brauchst :giveme5:

Ehrlich gesagt finde ich solche Hartnäckigkeit wie bei dir bewundernswerter als wenn Leute nach 3 Monaten ihren ersten Marathon laufen. Egal, ob Laufsport nun deine Sache ist oder wird oder whatever.
»Viele Weltmeister sind Alkoholiker geworden, aber ich bin der erste Alkoholiker, der Weltmeister wurde.« / Eckhard Dagge

19
@sonrisa
Danke sehr. :D

So, 2. Lauftag - die Sonne scheint, mollige 4 Grad, gegen Mittag. Der Kleine schläft, also an sonrisas Rat gedacht, Laufschuhe angezogen und erstmal vor die Tür gestellt. Mann, die Sonne im Gesicht, und es war ganz still... Toll. Ich also los.

Der Plan für heute: 20 min langsamer Dauerlauf (ich kenne meine Herzfrequenz nicht, ich bin so gelaufen, wie ich es angenehm fand).

Die 20 min waren so schnell rum und ich hätte in den Beinen und im Kopf noch gut weiterlaufen können. Aber wir wollen es ja nicht übertreiben.

Großartig! Montag wieder, dann wieder die 3x10 min.

20
andrea.grasshoff hat geschrieben:Einen Tip habe ich noch bekommen: mach es öffentlich. Erzähl ALLEN, dass du jetzt läufst, dann steigt der soziale Druck. Jetzt bin ich rechenschaftspflichtig, das funktioniert sonst auch ganz gut.
Für mich wäre das nichts. Ich möchte laufen, weil es mir Spaß macht und nicht weil ich mich dazu verpflichtet fühle, weil ich anderen darüber Rechenschaft ablegen muss. Das hat was von Zwang, und wäre bei mir auf Dauer zum Scheitern verurteilt. Entweder ich will oder eben nicht. Laufen wegen sozialen Drucks: :nene:
The exception kills (Amerikanisches Sprichwort)

Bild
Bild
Bild

21
In weiten Teilen D ist doch jetzt (fast) der Frühling eingekehrt. Dir macht es nix, draußen zu laufen. Sicherlich wird dir das gefallen. Wenn du beruflich viel denken musst, nimm doch den Lauf um deine Seele baumeln zu lassen. Für immer-wieder-Einsteiger find ich den Gedanken nicht schlecht, öffentlich zu machen, dass man jetzt wieder öfters laufen mag. Sicherlich ist das keine Motivationshilfe mehr für Läufer, denen das quasi ins Blut übergegangen ist. Mein Umfeld würde mich vermutlich sagen," nüscht neuet". Aber bei dir stelle ich mir dies hilfreich vor.

Ich würde dir gerne wünschen, dass du mal einen Wettkampf bestreitest. Dieses Gefühl bevor es losgeht - diese Anspannung, dieses hippelig sein. Dann, dieses Gefühl - des Schaffens und Geschafthabens erleben darfst, du mit Gleichgesinnten über die Strecke läufst, zu sehen, wie Zuschauer an der Strecke stehen, zu erleben dieses Hochgefühl, wenn du dann ins Ziel rennst, wenn du dich verausgabst und völlig fertig einläufst, Haare wuselig, dunkelrote Pausbäckchen vor Anstrengung, schwitzend und dennoch glücklich ohne Ende. Das ist für mich immer etwas ganz besonderes.

Etwas, wo die gesamte Vorbereitung, das Training, die Anstrengung, die Zeit, die Plagen der Knochen und Gelenke belohnt werden. Ich wünsche es dir sehr.

Vielleicht ist dies eine Motivation für dich? LG
Highlights bisher:
16.+17. Juni 2018 - 24 h Burginsellauf = 121,74 km
03.10.2021 SIX STAR Finisher
Bild
Bild
Bild



22
@snaily: Es ist doch nichts anderes als einen Laufpartner zu haben - absagen kommt immer blöd.

@Det_isse: Ich brauch auch ein Ziel vor Augen, das kenn ich. Ich trainiere auf die 10 km. Für den Leipzig-Marathon bin ich wahrscheinlich schon zu spät (also für die 10km-Strecke da), aber im Herbst gibt es hier sicher noch einen Lauf für mich. Das reizt mich schon... Aber ich will auch nicht als Bummelletzte über die Linie.

23
Mein 3. Lauftag: sonnig, 4 Grad, Laufschuhe an. Die Motivation heute: der Kleine ist versorgt, ich habe Zeit und - die Sonne scheint! Mehr hat es gar nicht gebraucht.

Die erste Laufwoche ist rum, jetzt kommen 2 Ruhetage. Am Donnerstag soll es weiter gehen. Kleine Hürde: ich muss mein Laufen in den "unseren" Tagesablauf integrieren, mein Mann muss sich in der Zeit um den Kleinen kümmern, hoffentlich passt das in alle Terminkalender... jaja, mit solchen Sachen muss ich mich jetzt beschäftigen. Und das hat nix mit Ausreden zu tun.

24
andrea.grasshoff hat geschrieben: mein Mann muss sich in der Zeit um den Kleinen kümmern, hoffentlich passt das in alle Terminkalender... jaja, mit solchen Sachen muss ich mich jetzt beschäftigen. Und das hat nix mit Ausreden zu tun.
Kein Problem:

0500 morgens
2100 abends

sollte klappen!

:daumen:


gruss hennes

25
@hennes: :respekt2:
Krasse Sache, ich weiss nicht, ob ich das für viele Trainingstage durchhalten würde. Wir haben es anders gelöst: männliches Fussballtraining am Dienstag, dafür weibliches Lauftraining am Donnerstag, und Kleini hat jeweils einen Mama- und Papa-Nachmittag.

Das Wetter ist so toll gerade, dass ich höchst motiviert bin, hoffentlich bleibt das so. Es läuft sich viel besser bei Sonne. Wie habt ihr denn den Winter durchgehalten?

26
Wie alt ist Dein Nachwuchs? Ist ein Jogging-Kinderwagen noch eine Option?

Die von Hennes angesprochene Lösung ist zwar hübsch, aber wohl nur was für Kinder, die vor 5 Uhr ausreichend Schlaf zulassen ;-)

Viel Erfolg beim Familienzeitmanagement und viel Spaß beim Laufen!

LG,
Finny

27
Der Kleine ist knapp 11 Monate, aber er läuft schon und findet, ein Kinderwagen ist was für Babies....

Ich hab mir über Familienzeitmanagement als Hinderungsgrund gar keine Gedanken gemacht, aber ich muss tatsächlich jeden Lauftag neu ausdebattieren. Na ja, irgendwas ist ja immer. :D

28
Ach, lass Dich einfach nicht von Deiner Laufspur abbringen. Ihr macht das schon, Du und Deine bessere Hälfte. SolangeDein Mann ja auch noch ein Hoby hat, dem er nachgehen will (Fussball spielen oder gucken) hast Du ja noch einen Joker in der Hand :-)
Ausserdem soll er froh sein, dass Du sportlich motiviert bist und auch an Dich denkst. Anderes rächt sich ja oft zu Lasten der Partnerschaft ;-)

LG,
Finny

29
Familiäre Zeitplanung hat geklappt - heute war mein 4. Lauftag, die 2. Woche hat begonnen.

Mit der Motivation war es heute schon dünner. Bewölkt, bisschen Nieselregen, Kind krank und ich auch schnupfig. Mein Kleiner hat den ganzen Morgen geklagt und ich war froh, auf dem Sofa sitzen zu können und den Kleinen am Nachmittag mit meinem Mann zu wissen. Letztendlich hat mich das schlechte Gewissen aus dem Haus getrieben: heute ist ein Lauftag, also geh auch! Ich hab erst überlegt, ob es so eine gute Idee ist, angeschnupft zu laufen, aber dann musste ich aus dem Haus, den Kopf ein bisschen leer und die Ohren still zu kriegen. Ein krankes Kleinkind kann die Nerven ganz schön strapazieren...

Heute waren 2x15 min dran, und die hatten es in sich. Ich fand die halbe Stunde heute wahnsinnig anstrengend, vielleicht, weil ich ein bisschen angeschlagen bin, vielleicht, weil der erste Enthusiasmus abklingt. Aber ich habe durchgehalten! Und ich freue mich auf Samstag, meinen 5. Lauftag.

30
andrea.grasshoff hat geschrieben:Heute waren 2x15 min dran, und die hatten es in sich. Ich fand die halbe Stunde heute wahnsinnig anstrengend, vielleicht, weil ich ein bisschen angeschlagen bin, vielleicht, weil der erste Enthusiasmus abklingt. Aber ich habe durchgehalten! Und ich freue mich auf Samstag, meinen 5. Lauftag.
Hallo Andrea,

wieso läufst du, wenn du gesundheitlich angeschlagen bist? Jede sportliche Anstrengung belastet das Immunsystem. Das ist gut, wenn man gesund ist, weil es dadurch trainiert und man widerstandsfähiger wird. Wenn durch Erkältungsanzeichen jedoch eine Überlastung des Immunsystems offenbar wird, sollte man ihm helfen, also die Füße still halten, und es nicht durch eine Laufeinheit zusätzlich beschäftigen. Das Ergebnis ist in aller Regel, dass die Erkältung härter verläuft als sie müsste.

Ich habe durchgehalten! Darin steckt wohl die Erklärung. Du willst es vor dir selbst nicht verantworten wegen ein bisschen Schnupfen dein Programm nicht durchzuhalten. Sinnvoll ist das aber nicht.

Ich spüre seit Mittwoch auch Erkältungsanzeichen und habe mein zur Zeit hartes Trainingsprogramm gestoppt. Ich hoffe am Sonntag wieder einigermaßen normal trainieren zu können.

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

32
@U_d_o
Ich hab ein bisschen rumgelesen und es haben so viele gesagt, wenn ich mich halbwegs fühle und vor allem kein Fieber hab, könnte (und sollte) ich gehen. Ich hab mich auch ganz gut gefühlt, aber danach war ich einfach fertiger als die Male vorher.
Wie machst du das, wenn du deinen Trainingsplan unterbrichst? Lässt du einfach die Lücke und trainierst nahtlos weiter? Oder machst du einen Schritt zurück und wiederholst die Trainingseinheiten vorher?

33
andrea.grasshoff hat geschrieben:Ich hab ein bisschen rumgelesen und es haben so viele gesagt, wenn ich mich halbwegs fühle und vor allem kein Fieber hab, könnte (und sollte) ich gehen. Ich hab mich auch ganz gut gefühlt, aber danach war ich einfach fertiger als die Male vorher.
Wie machst du das, wenn du deinen Trainingsplan unterbrichst? Lässt du einfach die Lücke und trainierst nahtlos weiter? Oder machst du einen Schritt zurück und wiederholst die Trainingseinheiten vorher?
Hallo Andrea,

ich bin ein knochenehrlicher Typ, wenn's um's Laufen geht (meistens sogar im übrigen Leben :zwinker2: ) und gebe zu, dass ich selbst schon manchmal kränkelnd gelaufen bin. Mal im Training, weil ich einfach genervt war, mein Programm nicht wie vorgesehen abspulen zu können. Auch schon mal einen Marathon, weil ich einfach angemeldet war, vor Ort und die Aussicht den anderen zuzugucken als unerträglich empfand (Du kannst als "Selbstanzeige" gerne meinen Laufbericht über den Füssen Marathonvon 2011 auf unserer Laufseite lesen). Mein Körper hat mir dann in jedem der Fälle gezeigt, dass er das überhaupt nicht mag und wie doof ich bin. Näher möchte ich darauf nicht eingehen.

Ich kann verstehen, wenn man sich auf einen Wettkampf oder Volkslauf monatelang vorbereitet hat und nun trotz Halskratzen oder laufender Nase an den Start geht. Man nimmt dann billigend in Kauf am nächsten Tag flach zu liegen. Okay. Die Medizin sagt, es sei angeblich ungefährlich, so lange man keine erhöhte Temperatur hat (ich spreche ausdrücklich nicht von "Fieber", damit mir keiner kommt und sagt 38,2°C oder so sind doch noch kein Fieber). Also mit normaler Körpertemperatur soll es trotz Erkältungssymptomatik ungefährlich sein. Mit erhöhter Temperatur ist Sport lebensbedrohlich. Nicht unmittelbar und genau das ist das Gefährliche. Wenn man mit erhöhter Temperatur läuft, kann es passieren, dass die Erreger die sonst unüberwindliche Schwelle zum Herzmuskel knacken, der sich infolgedessen (oft unbemerkt) entzündet und geschädigt wird. Einen solcherart geschädigten Herzmuskel finden Pathologen dann später als Ursache für zunächst unerklärliches Herzversagen unter Belastung.

Nun aber Schluss mit dem Furchteinflößen. Dir läuft ja nur die Nase. Das ist aber doch ein Zeichen dafür, dass Milliarden von Viren in deiner Nasenschleimhaut wimmeln. Und dort halten sich normalerweise deutlich weniger der Biester auf. Sie haben sich sprunghaft vermehren können. Das konnten sie nur, weil die verschiedenen Instanzen deines Immunsystems, zum Beispiel die Killerzellen, es nicht geschafft haben die Vermehrung der Biester zu verhindern. Warum nicht? Meist, weil das Immunsystem zeitweise geschwächt war. Und nun kommst du und haust den armen Killerzellen noch eins mit dem Hammer über die Birne, indem du Laufen gehst.

Wer dir sagt, man könne mit Erkältung ungestraft Sport treiben, der hat keine Ahnung oder er belügt dich. Viele haben da was gelesen (die Sache mit der erhöhten Temperatur von weiter oben) es aber nicht genau verstanden oder schon wieder vergessen.

Ich will dir nicht sagen, wie ICH mich verhalte, wenn ich meinen Trainingsplan unterbreche. Ich laufe seit über 35 Jahren und schon ein Jahrzehnt leistungsorientiert und auch sehr viel. Ich versuche mich in meinen Hinweisen immer in die Situation des Betreffenden zu versetzen. Eine Sache, die im Übrigen viele Laufbücher sträflich vernachlässigen. Da schreibt ein Laufpromi, ehedem oder noch immer Weltklasse und guckt aus dem Elfenbeinturm auf das unter ihrem herum krebsende Laufvolk. Einer, dessen Rahmenbedingungen und körperlichen Daten sich von den meisten anderen unterscheiden, wie ein Porsche Carrera von einem 500er Fiat (nee nicht der neue, der alte von früher). Aber ich schweife ab ... Was also könntest du tun? Sobald du keinerlei Anzeichen der Erkältung mehr verspürst (die dauert etwa 1 Woche, wenn man sie nicht durch Fehlverhalten verlängert) fängst du wieder an. Da du vermutlich noch nicht so lange läufst, wird etwas von der zuvor erworbenen Anpassung wieder weg sein. Deshalb machst du einen oder besser zwei Schritte zurück.

Was ist verloren, wenn du pausierst und was wenn es durch den Rückschritt noch etwas länger dauert, bis du dein Ziel erreichst? Was ist dadurch verloren? Nullkommanichts. Ich bin Realist. Ich würde jemand einen solche Rat auch geben, wenn es um besagten Wettkampf ginge, auf den er sich soooo lange vorbereitet und gefreut hat, obwohl mir klar wäre, dass er's trotzdem wagt. Aber bei dir geht es doch wirklich um noch nichts. Oder besteht die Gefahr, dass du nicht wieder anfängst? Wohl kaum.

Ich wünsche dir baldige Genesung (und den anderen um dich rum auch) und dann einen Wiederbeginn mit Freude :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

34
@u_d_o
Ja, ja, manchmal kommt bei mir der gesunde Menschenverstand hinter dem schlechten Gewissen. Mich hat es natürlich komplett ausgeknockt, fühlt sich an wie eine Nasennebenhöhlenentzündung - Kopf zu, Nase zu. Laufen fällt also bis auf weiteres flach. Und dann werde ich wohl von vorn anfangen, solange bin ich ja noch nicht dabei. Frustrierend, aber nützt ja nix. :motz:

35
Wenn du erst einmal regelmäßig läufst, gehören Erkältungen wahrscheinlich sowieso bald der Vergangenheit an.
Ich kann mich an die letzte Schnodderseuche gar nicht mehr erinnern, so lange ist das her.
Und dann bist du die Fitte, während um dich herum alles flach liegt :teufel:

36
andrea.grasshoff hat geschrieben:Ja, ja, manchmal kommt bei mir der gesunde Menschenverstand hinter dem schlechten Gewissen. Mich hat es natürlich komplett ausgeknockt, fühlt sich an wie eine Nasennebenhöhlenentzündung - Kopf zu, Nase zu. Laufen fällt also bis auf weiteres flach. Und dann werde ich wohl von vorn anfangen, solange bin ich ja noch nicht dabei.
Hallo Andrea, mit einer Nebenhöhlenentzündung ist nicht zu spaßen. Meine Frau litt etliche Jahre daran, mehr oder weniger chronisch, weil es wohl nie zu 100% auskuriert wurde. Dann hat man immer einen latenten Entzündungsherd im Körper, der nur auf die richtige Gelegenheit wartet ... Meine Frau hätte es damals fast die Teilnahme an ihrem ersten Marathon gekostet, weil sie zwei Wochen vor Tag X brutal daran erkrankte und - wie jedes Mal - ein Antibiotikum schlucken musste. Mit Antibiotika im Blut besteht übrigens absolutes Sportverbot. 10 Tage musste sie es schlucken. Wir fuhren nach Venedig und sie wusste auf der Hinfahrt noch nicht, ob sie würde starten können. Ein erster Test tags zuvor war zwar positiv, aber wirklich entschieden hat sie sich erst am Tag vorm Marathon vor Ort.

Ich wünsche dir baldige Genesung. :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

37
Selbstläufer hat geschrieben:Wenn du erst einmal regelmäßig läufst, gehören Erkältungen wahrscheinlich sowieso bald der Vergangenheit an. ... Und dann bist du die Fitte, während um dich herum alles flach liegt
Hallo Andrea und Selbsläufer, was Selbstläufer sagt ist tendenziell richtig, sollte aber noch mit zwei Anmerkungen versehen werden. Die erste bezieht sich auf den sportlichen Umfang. Nichtsportler werden häufiger krank, Leistungs-, vor allem aber Spitzensportler leider auch. Entsprechende Untersuchungen haben gezeigt, dass steigende körperliche (sportliche) Aktivität die das Immunsystem stärkt, den Schutz gegen jede Art von Krankheit zunächst verbessert. Wenn man die sportliche Aktivität immer weiter erhöht, sich wöchentlich etliche Stunden und auch sehr intensiv belastet, dann schwindet diese Wirkung wieder, die Wahrscheinlichkeit z.B. an grippalen Infekten zu erkranken steigt wieder. Das kann man besser einsichtig in Form einer Kurve darstellen. Ihr findet diese Kurve z.B auf unserer Laufseite, "Ein Weg zum Marathon", Teil 7 "Marathon und Gesundheit", Abschnitt "1.3 Immunsystem und Lauftraining".
Zweite Anmerkung: Leistungs- oder Spitzensportler müssen also wieder anfangen mehr gegen ihre Anfälligkeit zu tun. Doch warum sind sie anfälliger? Das liegt an mehreren Faktoren, deren zeitnahes Zusammentreffen dann die Krankheit ausbrechen lässt. Diese Faktoren sind:
  1. Hartes Training im persönlichen Grenzbereich (wohingegen der OttoNormalTrainierer immer Lichtjahre von seinem persönlichen absoluten Limit entfernt sportelt).
  2. Mehrere harte Trainingseinheiten in Folge (-> tendenziell Übertraining)
  3. eine harte Trainingseinheit oder Wettkampf, z.B. Marathonlauf (-> Tendenz Übertraining)
  4. Schlafdefizit
  5. Mangelernährung
  6. ggf. noch psychische Belastungen in Familie und/oder Beruf
Die Faktoren 4 bis 6 bringen auch "Normalsportler" zu Wege. Ihr Einfluss ist jedoch weit geringer als hohe oder gar zu hohe körperliche Beanspruchung, wie unter 1 bis 3 aufgeführt.

Jede körperliche Belastung, also auch jede Laufeinheit, vermindert den Immunschutz des Körpers für eine gewisse Zeit, um einen gewissen "Betrag". Je härter die Einheit, umso länger hält die Bresche im Immunsystem an und umso tiefer ist sie. Genauere Infos dazu findet ihr bei Interesse z.B. in diesem Aufsatz.

Ich wünsche ungetrübten Sportspaß :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h
Antworten

Zurück zu „Anfänger unter sich“