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Starke Knieschmerzen beim Laufen ... Wohin für Diagnose?

Starke Knieschmerzen beim Laufen ... Wohin für Diagnose?

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Hallo Lauffreunde :wink:

Ich versuche es möglichst kurz zu halten. Ich bin 29 Jahre 1,83m bei 78kg. Ich habe vor ca. 1,5 Jahren hobbymäßig mit Laufen angefangen. Regelmäßig, aber nie ambitioniert. Nur zum Augleich nach Feierabend, 2-3x die Woche, so ca. 5-12 km.

Ich habe beim Laufen so ab 7km immer deutlich meine Knie gespürt, dachte das wäre normal (waren keine großen Schmerzen). Abends hats bissl weh getan. Am nächsten Tag wars meistens weg. Ich laufe von Anfang an mit orthpädisch angefertigten Laufeinlagen.

Dann kamen neue Laufschuhe und ich probierte sie zunächst ohne Einlagen aus (dachte das die leichten Probleme bisher vielleicht durch falsch angepasste Einlagen auftreten). Ohne Einlagen und mit den neuen Schuhen hatte ich aber schon nach 3km so extreme Schmerzen im linken Knie das ich gar nicht mehr auftreten konnte, sogar gehen fiel für 4-5 Tage schwer. Dann war es weg und ich habe mir beim Orthpäden wieder neue Laufeinlagen anfertigen lassen. Mit denen bin ich jetzt ca. 3-4mal ziemlich gut gelaufen.

Am Freitag hatte ich plötzlich (wieder nach ca. 3km) die gleichen Knieprobleme, diesmal aber im rechten Knie. Musste den Lauf abbrechen und spüre auch heute noch das Knie, insbesondere wenn's die Treppen runter geht. Mein Orthpäde meinte das solche Probleme häufig von mangelhafter Dehnung vor dem Laufen kommen. Und ich muss zugeben: weil ich Freitag eingeladen war und Zeitdruck hatte, habe ich die Dehnung weggelassen. Können wegen fehlender vorbereitender Dehnung wirklich so krasse Knieprobleme auftreten?

Und meine eigentliche Frage: ich würde meine Knie gerne professionell untersuchen lassen. Vielleicht mal mit Röntgen, Kernspinto, was auch immer. Sozusagen als sportmedizinische Untersuchung. Soll ich dafür wieder zu meinem Orthopäden gehen oder zu einem Arzt?

Mir läuft nämlich etwas die Zeit davon, da in 2 Monaten ein Halbmarathon ansteht und ich aktuell Läufe kniebedingt schon nach 3km abbreche...

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Saldek hat geschrieben:Soll ich dafür wieder zu meinem Orthopäden gehen oder zu einem Arzt?
Das hat gesessen :D

Im Ernst: Wurde Dein Knie vom Orthopäden untersucht - was war die Diagnose? Meniskuszeichen, Bänder, Schmerz bei Druck auf Gelenkskapsel, etc.?
Wenn das alles ausgeschlossen wurde, würde ich zur Diagnose einen Physiotherapeuten aufsuchen, der sich anschaut, ob Triggerpunkt ein Muskeln zu finden sind und evtl. Sehnenreizungen vorliegen. Beim Physiotherapeuten hast Du den Vorteil, dass der diese Schmerzpunkte relativ schnell lösen und lindern kann und damit dann auch eine relativ sichere Diagnose gestellt werden kann - vorrausgesetzt, von ärtzlicher Seite wurde kein "Schaden" am Knie selbst festgestellt.
Wenns eine muskuläre Geschichte ist, kannst Du teure Untersuchungen wie MRT vergessen, da wird nur das Knie selbst dargestellt und keine möglichen anderen Schmerzauslöser. Das würde ich nur anstreben, wenn Verdacht auf zb Meniskus(ein)riss oder Knochenmarksödem besteht (Rücksprache mit Physiotherapeut, bzw. dann mit dem Orthopäden, denn von dem brauchst Du sowieso die Überweisung).

Ich würde in weiterer Folge auch die Lauftechnik in die Diagnostik einbeziehen, wenn Du von Beginn an mit dem Laufen Probleme hast aber sonst keine Schmerzen auftreten.
"Mangelhafte Dehnung vorm Laufen" - besprich das lieber noch mit einem Physiotehrapeuten. Kann sein, dass bei Dir etwas speziell verkürzt ist, klingt aber eher nach einer "Verlegenheitsdiagnose". In der Regel dehnt man nicht vor dem Lauf (kalte Muskulatur).
http://www.sandrina-illes.at/buchprojekt
Trainingsbetreuung und Laufanalysen
BUCHPROJEKT Duathlon
Staatsmeisterin 10 000m (2016/17), Halbmarathon (2016/17), 3000m Halle (2018), Crosslauf (2018), Duathlon (2014-2018)
Duathlon Weltmeisterin Standarddistanz und Europameisterin Mitteldistanz (2018)

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So war das mit dem "Arzt" gar nicht gemeint :D

Eine "richtige" Untersuchung wurde bisher eigentlich nicht gemacht. Die Geschichte in Kurzform:

• Arbeitskollegen empfehlen vor meinem ersten Lauf präventiv individuelle Einlagen machen zu lassen
• Laufanalyse mit Kameras, Fußscan usw. --> Laufeinlage wird angefertigt
• Einlagen ärgern, extreme Schmerzen an der Fußsohle (1 Woche gehumpelt)
• ca 3-4 mal zum Orthopäden der die Einlage (das Profil) an den kritischen Stellen flacher gemacht hat
• Ca. beim 5. mal wurde erwogen das Einlage zu breit sein könnte --> hat sich seitlich etwas hochgebogen und an einer Sehne gerieben --> seitlich schmaler gemacht --> Probleme an Fußsohle sind verschwunden
• Ca. 1 Jahr gelaufen --> ab so ca. 7 oder 8 km habe ich dabei sehr oft deutlich meine Knie gespürt. Von Schmerzen würde ich aber nicht reden. Allerdings stecke ich bei sowas i.d.R. recht viel weg. Ich hatte aber immer das Gefühl das es nicht ganz "normal" ist, da ich meine Knie manchmal auch am Folgetag noch deutlich gemerkt habe. Insgesamt aber nichts worunter ich gelitten hätte.
• Februar 2013: Schuhe durchgelaufen, neue gekauft ohne Pronationsstütze (Orthopäde empfiehlt Schuhe mit Stütze)
• Erster Laufversuch mit neuen Schuhen ohne Einlagen --> dachte dieses "Spüren der Knie" würde vielleicht an falsch angepassten Einlagen liegen --> Schon nach 2-3 km extreme Schmerzen beim Joggen im linken Knie --> Abbruch --> 1 Woche Schmerzen beim Gehen (am Ende tats aber nur noch die Treppe runter weh)
• Zum Orthopäden --> Neue Einlagen anfertigen lassen. Neue Laufanalyse wurde durchgeführt.
• Ca. 3 Läufe ohne Probleme (10km) mit Einlagen
• Letzter Lauf wieder extreme Schmerzen nach 3km --> diesmal im rechten Knie --> Abbruch
• Ist jetzt 4 Tage her und das Knie ärgert noch etwas

Bisher wurde nie direkt auf die Schmerzen untersucht, sondern eher Standard-Laufanalysen gemacht (Orthopäde). Meine gelaufene Strecke variiert nur wenig und ist auch sehr kurz (ca. 10km). Ich bin mir halt nicht sicher:

a) ob ich, wenn die Schmerzen weg sind, überhaupt noch zum Arzt muss oder einfach probiere vor dem Lauf mehr zu dehnen
b) ich zum Orthopäden gehe und von ihm das Problem noch mal ausführlich analysieren lasse
c) ich zu meiner Hausärztin gehe die mich dann an eine geeignete kompetente Stelle überweist (Orthopäde, Physiotherapie, Röntgen etc.)

Mit Orthopäden bin ich halt etwas vorbelastet. Schon am Anfang mit den Fußschmerzen... über Wochen bin ich dort hin...immer wieder mit kleinen Korrekturen an den Einlagen. Bei Anfertigung der neuen Einlage habe ich auf die Knieprobleme hingewiesen, jetzt treten sie im anderen Knie auf. Dann die Empfehlung vorher ordentlich zu dehnen... und du schreibst Dehnung vor dem lauf wäre eigentlich nicht notwendig.

Ich weiß nicht, irgendwie ist mein Vertrauen etwas angeknackst und im Juni wollte ich meinen ersten Halben laufen. Und derzeit breche ich wegen Schmerzen nach 2-3km ab, nicht gerade erbauend.

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Arbeitskollegen empfehlen vor meinem ersten Lauf präventiv individuelle Einlagen machen zu lassen
Irgendwie kommt bei mir der Verdacht auf, dass die Einlagen die Ursache für die Knieprobleme sind. :gruebel:

Weder vorher "ordentlich dehnen" noch "präventive Einlagen" ohne Notwendigkeit halte ich für sinnvoll.

LG Paulo

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Schwierig, aus der ferne zu helfen, weil ja jede kleine Umstellung im Moment "extreme Schmerzen" verursacht. Kann "nur" eine Kapselreizung sein, kann auch sein, dass da wirklich etws kaputt ist bei Dir. Würde deshalb trotzdem noch zum Orthopäden und verlangen, dass auf Knieschäden untersucht wird, evtl. sind weitere bildgebende Verfahren nötig.
Nachdem Dein Bewegungsablauf durch die vielen Umstellungen und Beschwerden auch sicher nicht mehr als "locker" zu bezeichnen ist, würde ich mir gleich eine Überweisung zur Physiotehrapie geben lassen.

WAS genau jetzt aus bewegungsanalytischer Sicht für Deine Probleme verantwortlich ist, kann ich Dir aus der Ferne natürlich nicht sagen. Fakt ist, dass selbst, wenn die "vorbeugenden Einlagen" (gut gemeinter Tipp, aber leider völliger Blödsinn) Deine Probleme ausgelöst haben, ein alleiniges Weglassen dieser Einlagen (du hast Dich ja bereits daran gewöhnt) höchstwahrscheinlich nicht das Problem lösen wird.
http://www.sandrina-illes.at/buchprojekt
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Staatsmeisterin 10 000m (2016/17), Halbmarathon (2016/17), 3000m Halle (2018), Crosslauf (2018), Duathlon (2014-2018)
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trifeminine hat geschrieben:(...) Fakt ist, dass selbst, wenn die "vorbeugenden Einlagen" (gut gemeinter Tipp, aber leider völliger Blödsinn) Deine Probleme ausgelöst haben, ein alleiniges Weglassen dieser Einlagen (du hast Dich ja bereits daran gewöhnt) höchstwahrscheinlich nicht das Problem lösen wird.
Wegen Weglassen der Einlagen: das habe ich bereits probiert mit den neuen Laufschuhen... da hatte ich dann die Probleme im linken Knie. Daher doch wieder Einlagen anfertigen lassen...paar mal ging's, dann Probs im rechten Knie. An fehlender Dehnung kann es auch nicht liegen.

Heute hat mich mein Orthopäde angerufen, obwohl ich von den letzten problemen noch gar nichts gesagt hatte. Er wollte mir meine Laufanalyse-Daten eigentlich nur auf CD brennen und hat dabei bemerkt dass bei einer vorhergehenden Analyse irgendeine Beinfehlstellung oder leicht unterschiedliche Beinlängen (gibts das?) oder so aufgefallen ist, k.A. Jedenfalls soll ich nochmal vorbei kommen, zur Korrektur der Einlagen. Habe dann auch gleich gesagt das mein Knie wieder ärgert.

Naja mal sehen was jetzt dabei rauskommt. Physiotherapie und Knieuntersuchung werde ich erwähnen/ vorschlagen.

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Also, an deiner stelle würde ich mir die Knie mal richtig untersuchen lassen, normal ist das nämlich nicht.

Ich selbst habe seit fast 5 monaten mit einer Meniskusverletzung zu kämpfen, konnte nach einem Monat wieder trainieren, allerdings ausschließlich mit einer Sport Kniebandage (nicht diese komischen neoprendinger sondern ne richtige was man zb. beim Sanitätshaus so bekommt) Hab es vor etwas über einer woche mal gewagt ohne zu laufen und bin ersteinmal eine Woche gehumpelt, mit der Bandage aber schon lange keine schmerzen mehr gehabt.
Frag mal deinen Arzt, wenn du dich mal untersuchen lässt ob eine Bandage für dich auch in Frage kommt? Die dinger können echt wunder bewirken. Ich könnte meinen Halbmarathon in 7 wochen vergessen ohne die Bandage.
Dem genauen Grund für die schmerzen würde ich aber auf jeden fall nachgehen, mit oder ohne Bandage!
"If you keep at it, you will definitely succeed. Even if it takes years of dedication."

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Danke euch erstmal. Seit heute sind die Schmerzen verschwunden. Jedenfalls normal im Alltag. Könnte gut sein dass sie wieder da sind sobald ich etwas länger auf den Beinen bin. Joggen lasse ich sowieso erstmal paar Tage sein.

@faceyourtarget: leider ist es so ein starker Schmerz das er auf das gesamte Knie strahlt, mir fällt es extrem schwer den exakt zu lokalisieren. Ich glaube aber eher im unteren Kniebereich (direkt unter der Kniescheibe), leider kann ich nicht genau sagen ob außen oder innen, ich vermute aber eher innen. Hier mal ungefähr markiert: Knie

Mit den Bandagen werde ich mir auch merken. Donnerstag ist Orthopäde, bis dahin lasse ich jeden beinbezogenen Sport sein. Dann mal schauen was er mir an den Einlagen korrigiert. Ob er mich überweist (Physiotherapie) usw. Ich melde mich!

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Ich melde mich wieder ;-) Die kurze Zusammenfassung vom Thread-Verlauf oben:
1) Ich habe seit ca. Februar 2013 Knieschmerzen im rechten Knie. Allerdings nur bei Läufen so ca. 5 bis 10km... dann tut das Knie auch im Alltag für gut 7 oder 8 Tage weh. Wenn ich nicht jogge geht der Schmerz irgendwann komplett weg. Allerdings kommt er auch bei weiten Wanderstrecken oder beim Radfahren ab einer bestimmten Belastung.

2) ich habe mehrere Schuhe probiert, mit und ohne individuelle Sporteinlagen

3) oben habe ich "Orthopäde" geschrieben, damit meinte ich eher Schuhmacher, nicht den klassischen Orthopäden/Arzt.

Nun zum aktuellen Stand:

1) im Mai 2013 war ich beim Orthopäden der mir ca. 10x Manuelle Therapie und Elektrotherapie verschrieben hat. Hat nichts geholfen und hielt ich bereits damals für Hokuspokus.
2) Über das Jahr habe ich Joggen auf Sparflamme gehalten...aber recht viel anderen Sport gemacht. Radfahren, Spinning, Kickboxen, Fitnessstudio.
3) im Januar 2014 wollte ich soft wieder mit Joggen anfangen aber der Schmerz im rechten Knie kam wieder (linkes Knie keine Probs)
4) Röntgen im Februar 2014: Knochen ist demnach zum Glück heil
5) April: Untersuchung MRT. Diagnose:
Kein Meniskusriss. Bild einer Enthesiopathie des medialen Retinakulums an der Patella mit begleitender Bursitis
Gerne kann ich auch den langen Befund hier schreiben. Aber kurz: mein Knie ist entzündet aber sonst alles ok.

6) jetzt bekomme ich 3 entzündungshemmende Spritzen ins Knie (mehr darf man angeblich nicht), jede Woche eine. Auf meine Frage nach dem Mittel sagte die Schwester "Hypotalis". Allerdings finde ich dazu im Internet gar keine Infos. Vielleicht habe ich es auch falsch verstanden? Kennt das jemand von euch...oder etwas ähnlich klingendes?
7) Ergänzend trage ich im Moment 2x täglich Voltaren Emulgen auf

Seit knapp 1,5 Jahren ärgert mein rechts Knie jetzt schon. Leider glaube ich auch nicht an den Erfolg der Spritzen. Eine Entzündung kann ja auch kaum so lange dauern :-( Ich habe mir für 4 Wochen komplettes Sportverbot verordnet. Außerdem Ende Juli einen Termin bei einem sehr renommierten Arzt der nur auf Knie spezialisiert ist. Von diesem erhoffe ich mir ein bisschen was.

Naja, wisst ihr was mit diesem entzündungshemmenden Mittel anzufangen?

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Hallo Saldek,

ich weiß ja nicht, ob Du noch im Forum aktiv bist, aber mich würde interessieren, wie die Sache für Dich ausgegangen ist ?! Konnte Dir der Kniespezialist damals helfen ?
Antworten

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