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Explosionen beim Boston-Marathon

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wupperwalze hat geschrieben:
Ich finde mich im übrigen nicht selbstgerecht. Ich hinterfrage mich auch selbst, weil ich mich wundere, dass ich so gar kein Mitgefühl aufbringen kann. Ob das an mir liegt, irgendein "Defekt", .
Der "Defekt" liegt weniger auf der Gefühlsebene, sondern du kannst die Sache intellektuell nicht richtig einordnen. Bei dem Anschlag ging es nicht darum, zwei Menschen zu töten, sondern unsere freiheitliche Gesellschaft zu zerstören.
Du kannst ja einmal darüber nachdenken, wenn du dich das nächste Mal am Flughafen bis auf die Unterhose ausgezogen hast, oder wenn du am Bahnhof immer mehr Polizei siehst.

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Schön, dass du dann sofort persönlich wirst.

Aber es stimmt: Schön 2014 nach Boston fliegen, um zu zeigen, "dass man sich nicht einschüchtern lässt". Von wem? Egal. Hauptsache, wir setzen ein Zeichen, gegen irgendetwas. Und fliegen um die halbe Welt, um unser Ego zu polieren. Leider kann man nicht ausrechnen, wie viele Menschen mittelfristig in Bangladesh ertrinken oder in Burkina Faso verhungern, weil es zu unserem Lebensstil gehört, an Laufveranstaltungen auf anderen Kontinenten teilzunehmen. Diese Menschen bekommen aber natürlich kein Betroffenheitsthema gespendet, weil sie ja auch nicht zu unserer großen Läuferfamilie gehören.
Bei dem Anschlag ging es nicht darum, zwei Menschen zu töten, sondern unsere freiheitliche Gesellschaft zu zerstören.
Mensch, klasse, da bist du ja eher als alle Experten vor Ort. Die wissen noch gar nicht, wer es war, und du weißt sogar schon, warum. Wann ist denn bei dir mit den ersten Verhaftungen zu rechnen?

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Santander hat geschrieben:Du kannst ja einmal darüber nachdenken, wenn du dich das nächste Mal am Flughafen bis auf die Unterhose ausgezogen hast, oder wenn du am Bahnhof immer mehr Polizei siehst.
Sehr gutes Stichwort! Bin neulich in Paris beim Marathon mitgelaufen. Schon auf dem Flughafen CDG Soldaten mit Knifte in Vorhalte Patrouille gehen sehen. Das gleiche Spiel beim Besuch des Eiffelturms. War ein ganz seltsames Gefühl!

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Mich kotzt es echt an, dass hier ein paar #### wieder mal die erste Gelegenheit ergreifen, um Stunk zu machen und persönliche Kleinkriege zu reaktivieren! Natürlich kann man anders mit so einem Ereignis umgehen - wildes Posten von News und Videos nützt niemandem was. Und natürlich sterben jeden Tag zig Menschen unter schrecklichen Umständen, die eigentlich zu verhindern wären, wenn wir alle nur öfter hinschauen und etwas gegen die Umstände tun würden.

Aber so ein Ereignis als Anlass für Provokationen oder persönliche Anmache missbrauchen? Oder demonstrativ raushängen lassen, dass einem das Ganze am A## vorbei geht? Find ich arm. Sehr arm. :nene:

vg,
kobold

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Santander hat geschrieben:Denn wäre 2014 doch ein guter Termin.
2014 sollten möglichst viele Läufer am Boston Marathon teilnehmen, um zu zeigen, dass wir uns nicht einschüchtern lassen.
Musse nur noch die Quali schaffen! :teufel:
Santander hat geschrieben:Der "Defekt" liegt weniger auf der Gefühlsebene, sondern du kannst die Sache intellektuell nicht richtig einordnen. Bei dem Anschlag ging es nicht darum, zwei Menschen zu töten, sondern unsere freiheitliche Gesellschaft zu zerstören.
Du kannst ja einmal darüber nachdenken, wenn du dich das nächste Mal am Flughafen bis auf die Unterhose ausgezogen hast, oder wenn du am Bahnhof immer mehr Polizei siehst.
:daumen:

Man fühlt sich nirgends mehr sicher und das ganze Leben wird nur noch von "Sicherheit" bestimmt. Überall Kontrollen, Mißtrauen, unendliche Zeitverplemperung an Flughäfen etc - von den XX Milliarden die dafür verplempert werden und viel sinnvoller eingesetzt werden könnten ganz zu schweigen :frown:

Nächstes Wochenende London und HH Marathon - jetzt ist man noch nicht mals mehr in der Freizeit und bei seinem liebsten Hobby sicher...


gruss hennes

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Mein Beileid an alle Betroffenen.

Ich will jetzt nicht schwarzmalerisch sein, aber ich denke schon, dass dieses Verbrechen Auswirkungen auf unseren Sport hat, insbesondere dann wenn hier ein islamistischer Hintergrund vorliegen sollte. Beispielsweise wird der kommende Berlin-Marathon in dem Fall zur Hochrisikoveranstaltung, inklusive etwaiger Unannehmlichkeiten.

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Man fühlt sich nirgends mehr sicher
Das ist dein subjektiver Eindruck. Ich fühl mich sehr sicher. Einige mögen meine fehlende Anteilnahme zynisch finden. Ich find es zynisch, den Tod von drei Menschen hier jetzt mit persönlichen Ärgernissen beim letzten Flug in Verbingung zu setzen (oder mit den Ärgernissen eines eventuellen Hochsicherheitsmarathons in Berlin) - weil es zeigt, dass es nie, niemals um die Toten, sondern immer nur um uns, unsere Empfindungen, unsere Ängste geht. Dann lieber kein Mitleid als eins, das nur aus Weinerlichkeit angesichts des eigenen Unwohlseins entsteht. Aber da das nur meine Meinung ist und die hier nicht gerne gelesen wird, halte ich mich ab jetzt hier zurück.

Allen Boston-Solidaritäts-Startern empfehle ich, mal ein wenig die Pace anzuziehen, gefährlich wird's erst jenseits der 4-Stunden-Marke.

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Was soll das Geseier? Das hier ist ein LAUFsportforum, und es ist was Schlimmes bei einer LAUFveranstaltung passiert. Kann schon erwähnt werden, meiner Meinung nach.
Gruß
pop

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wupperwalze hat geschrieben:Allen Boston-Solidaritäts-Startern empfehle ich, mal ein wenig die Pace anzuziehen, gefährlich wird's erst jenseits der 4-Stunden-Marke.
Ich hab hier ja schon viel Mist gelesen, aber das ist der saudümmste Spruch der mir hier je vor die Augen gekommen ist.. Ich würde ja sagen "schäm Dich" aber bezweifle das Du emotional dazu überhaupt in der Lage bist...
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Schlimm was da passiert ist, hab Ende der 90ziger Jahre fast 4 Jahre bei New Balance gearbeitet und habe noch viele Bekannte vor Ort. New Balance war immer ein Hauptsponsor des Marathons und die Beschäftigten hatten an dem Tag frei und hatten sich immer um die Strecke als Zuschauer postiert und die Läufer angefeuert. Das war noch zu Uta Pippigs Zeiten.
Muß heute noch versuchen in Kontakt mit Bekannten zu treten.
Schlimm so etwas !

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Santander hat geschrieben:Der "Defekt" liegt weniger auf der Gefühlsebene, sondern du kannst die Sache intellektuell nicht richtig einordnen. Bei dem Anschlag ging es nicht darum, zwei Menschen zu töten, sondern unsere freiheitliche Gesellschaft zu zerstören.
Du kannst ja einmal darüber nachdenken, wenn du dich das nächste Mal am Flughafen bis auf die Unterhose ausgezogen hast, oder wenn du am Bahnhof immer mehr Polizei siehst.
Das ist das Hauptproblem. Ich wage sogar zu behaupten dass es vielleicht genau deshalb einen Marathonlauf erwischt hat weil man nicht mehr so einfach mit einer Bombe in ein Flugzeug, Hochhaus oder Stadion spazieren kann.
Die Schreie nach noch mehr Überwachung werden aber lauter werden bevor die Toten unter der Erde sind und irgendwann kann man gar nirgends mehr hingehen ohne überwacht zu werden. Um bei so einer Grossveranstaltung alles Eventualitäten auszuschliessen müsste nämlich jeder Mensch rund um die Uhr überwacht werden.

Vor allem in den USA leben seit 9/11 alle in konstanter Angst vor Terroranschlägen, dabei war das der erste und einzige seit 12 Jahren. Obwohl der Anschlag nüchtern betrachtet alleine von der Anzahl der Toten und Verletzten wohl nicht besonders "erfolgreich" war, wird die Angst jetzt wieder geschürt als wäre 9/11 grade erst gestern gewesen und als könnte man nicht mehr aus dem Haus gehen ohne sich einem erheblichen Risiko auszusetzen.

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Wer immer es getan hat, ihr alle geht denen auf den Leim.

Das ist genau das, was sie wollen:

Größtmögliche Aufmerksamkeit, größtmöglicher Schaden, größtmöglicher Unfriede, großtmögliche Unsicherheit, größtmöglicher Angst, usw. usf.

Manchmal ist vielleicht ganz einfach das beste, einfach auch mal nichts zu sagen oder zu schreiben und einfach die Gedanken mal zu sammeln, ruhig zu bleiben und zusammenzustehen und an diejenigen zu denken, die wirklich persönlich betroffen sind.

Das mach´ ich jetzt einfach und schreib´ dazu nix mehr. Vielleicht hilft´s ja dem ein oder anderen, auch mal über diese Methode mit sowas umzugehen, nachzudenken.
Never argue with idiots. First they drag you down to their level and then beat you with experience.
PB: 5km 21:03 10km 44:35 HM 1:37:03 M 3:38:53
Bild

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...wer aus irgendwelchen Gründen kein Mitgefühl mit den Opfern beim Boston Marathon aufbringen kann ist doch nicht gezwungen, hier etwas zu posten, da gilt "si tacuisses, phlosophum mansisses" - ich will aber das gerne tolerieren, immerhin stimmt es, dass wir uns wahrscheinlich, weil wir uns daran gewöhnt habenüber die täglichen Opfer von Gewalt nicht genug Gedanken machen, nur ist meine persönliche Meinung, dass dieses Thema in diesem Faden deplaziert erscheint - wer aus welchen Gründen auch immer betroffen ist, Mitgefühl empfindet oder einfach ehrlich trauert, der soll eine Möglichkeit haben dies zu tun und wenn ein Forum wie dieses dazu dienen kann ist das aus meiner Sicht in Ordnung und vorbehaltlos zu akzeptieren.

Mich persönlich beschäftigt der Tod der drei bisherigen Todesopfer und das Schicksal deren Angehöriger und der zahlreichen Verletzten mehr und anders als die vielen Hunger- und Kriegstoten, nicht, weil ich das eine weniger oder mehr schlimm finde, sondern weil es durch die Gemeinsamkeit der Laufaffinität trotz der Entfernung "näher" ist - es geht halt um Emotionen und die sind halt nicht rational begründbar

mich würde freuen, wenn dieses Forum sich dazu durchringen könnte, allen Opfern das ihnen gebührende ehrende Andenken zu bewahren anstatt darüber zu streiten, wer als erster gepostet hat - der zynische Hinweis darauf, dass es ja die Läufer mit pace ab 4 h betroffen hat, stellt aus meiner Sicht eine Verhöhnung der Opfer und ihrer Hinterbliebenen dar, hier wäre eine entchuldigung aus meiner Sicht angebracht und ein zeichen von Größe, weil ich denke bzw hoffe, es war anders gemeint als es nach dem Wortlaut rüberkommt...

...ich gebe zu , auch so "weich" zu sein, dass es für meine Verarbeitung der Gefühle, die ich im Moment habe, gut ist, dass es das Thema hier gibt und ich Gleichgesinnte finde, die auch ihr Mitgefühl äußern. Auch ich bin im Moment einfach traurig über die Toten und Verletzten und über den Umstand, dass eine friedliche Veranstaltung Opfer eines so unfriedlichen Aktes ist. Meine Gedanken sind jetzt bei den Opfern und deren Angehörigen und ich werde für sie beten und hoffe, dass die Sportwelt am Wochenende einige Sekunden der Stille und des Gedenkens aufbringt.

M.
Holzlandlauf 11.9.2010 gesund und glücklich nach 22 km in 1:57:00
Teutolauf 16.10.2010, 29 km 600 hm locker+happy 2:52:02
Halle HM 2.9.2012 1:47:02 netto
Braunschweig 28.10.2012 Marathon Debut locker Ziel erreicht

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Was sind denn das für Wahnsinnige?! So ein Terroranschlag ist nie und nirgends "richtig", aber beim Zieleinlauf eines Marathons ja wohl der allerfalscheste Ort! Da stehen friedliche Leute rum, Zuschauer, KInder, und die Veranstaltung selbst führt Läufer aller Nationen, Rassen und Religionen zusammen, die gerade zeigen, wie man zusammen etwas Tolles erleben kann.

Und ausgerechnet da muss Angst und Schrecken verbreitet werden. Was ist das anderes als perverse Machtdemnonstartion? Töten, egal wen, möglichst viele.

Ich hoffe sehr, die verletzten Läufer sind nicht so schwer betroffen. Und die Toten? Mir fehlen da die Worte. So was von sinnlos...

Ich kenne Läufer, die dieses Jahr dabei waren, einer war gerade 1 km vorm Ziel, als er den Knall hörte. Und natürlich mache ich mir Gedanken, ob sowas nicht auch in Berlin sein kann, denn es ist schlicht unmöglich, alles zu kontrollieren. Soll denn jeder Kleiderbeutel vor der Abgabe gecheckt werden? Jeder Zuschauer in Streckennähe? Das geht doch gar nicht. Man kann nur hoffen, dass es nicht passiert und die Wahrscheinlichkeit realistisch einschätzen; so groß ist die nicht, aber ein blödes Gefühl bleibt.
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Ich fand das ganze noch so unrealistisch als n-TV die Push-Mitteilung sandte, sagte zu meinem Freund noch, dass Mocki doch schon lange durch sei, wie soll da ein Anschlag entstanden sein? Aber an den "Jedermann"-Lauf habe ich nicht gedacht :(
Furchtbare Bilder, wenn auch immer die selben.
Sich Zuhause einsperren ist sicher nicht die beste Wahl, aber ich würde nie im Leben in Berlin Silvester feiern. Solch massive Menschenansammlungen meide ich schon eher..

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@Martin:
meinst Du wir sollten uns mit unserer (und wenn auch noch so oberflächlichen) Anteilnahme (und dem Verarbeiten und Begreifen solcher Tragödien) danach richten möglichst nicht den Erwartungen der Täter zu entsprechen. Meinst Du die sitzen irgendwo und denken sich "verdammt, ist weniger Chaos und Medienrummel als wir erwartet haben - gut, dann machen wir so einen Anschlag nicht nochmal)".
Schonmal darüber nachgedacht dass solche Ereignisse alleine nur schwer verarbeitet werden können und man dazu den Austausch darüber einfach braucht, völlig Egal ob man mit RIP-Postings kondoliert oder es durch zynische Kommentare (Gruß an Wupperwalze) versucht nicht an sich ranzulassen.
was willste machen, nützt ja nichts

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wupperwalze hat geschrieben: Allen Boston-Solidaritäts-Startern empfehle ich, mal ein wenig die Pace anzuziehen, gefährlich wird's erst jenseits der 4-Stunden-Marke.
Mit dir stimmt definitiv etwas nicht. Soviel kann ich mit Sicherheit sagen.
We may train or peak for a certain race, but running is a lifetime sport. (Alberto Salazar)

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So ein Terroranschlag ist nie und nirgends "richtig", aber beim Zieleinlauf eines Marathons ja wohl der allerfalscheste Ort!
Und dann nennt man MICH zynisch? Das ist zynisch. Denn wenn der Zieleinlauf beim Marathon der allerfalscheste Ort ist, dann gibt es weniger falsche. Wie wär's mit Syrien, irgendeinem Marktplatz? Da trifft es dann nur ein paar alte Frauen, womöglich mit Kopftüchern. Oder ein Altenheim? Dann trifft's wenigstens keine Kinder.

Es bedarf schon eines gewissen Maßes an Abgezocktheit, als Marathonläufer im Läuferforum zu schreiben, ein Marathonziel sei ein besonders schlimmes Anschlagsziel. In meinen Augen wäre ja Wuppertal das denkbar allerallerallerfalscheste Anschlagsziel, denn da wohn ICH.

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Erfahrungsgemäß posten Zyniker und Verrückte verstärkt, sodass die postings hier zum Glück nicht den Durchschnittsbürger widerspiegeln. Hoffentlich sterben nicht noch mehr Menschen!

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wupperwalze hat geschrieben:Und dann nennt man MICH zynisch? Das ist zynisch. Denn wenn der Zieleinlauf beim Marathon der allerfalscheste Ort ist, dann gibt es weniger falsche. Wie wär's mit Syrien, irgendeinem Marktplatz? Da trifft es dann nur ein paar alte Frauen, womöglich mit Kopftüchern. Oder ein Altenheim? Dann trifft's wenigstens keine Kinder.
Wieder mal ein schönes Beispiel dafür, wie die eigentliche Bedeutung eines - natürlich ungeschickt formulierten Satzes - komplett verfälscht wird, wenn man ihn aus dem Zusammenhang reißt! :nene:

Sportveranstaltungen wie der Boston-Marathon stehen für ein friedvolles Miteinander von Menschen unterschiedlicher Nationalitäten, Religionen, Altersgruppen, Geschlechter etc., die durch ein gemeinsames Hobby vereint werden. Dieses friedvolle Miteinander wurde durch den Anschlag zerstört und damit hat der Anschlag ganz besondere Symbolkraft - ich glaube, nichts anderes wollte Ulrike damit ausdrücken. Dass sich jegliche Wertungen von Terror als "besser" oder "schlechter" verbieten, wird wohl niemand ernstlich bestreiten.

Also, wupperwalze, komm mal runter von deinem Trip!

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Hennes hat geschrieben: Man fühlt sich nirgends mehr sicher und das ganze Leben wird nur noch von "Sicherheit" bestimmt. Überall Kontrollen, Mißtrauen, unendliche Zeitverplemperung an Flughäfen etc - von den XX Milliarden die dafür verplempert werden und viel sinnvoller eingesetzt werden könnten ganz zu schweigen :frown:

Nächstes Wochenende London und HH Marathon - jetzt ist man noch nicht mals mehr in der Freizeit und bei seinem liebsten Hobby sicher...


gruss hennes
Also ich fühle mich nirgends (bezogen auf Großveranstaltungen, Flüge, Terror etc.) unsicher. Ohne das jetzt zu politisieren, kann ich für mich sagen, dass das einzige was mich unsicher macht, die ganzen Kontrollen/Überwachungen sind.
Bild

PB: HM: 1:27:40(04/2017; mit Dixie)
M: 2:58:58 (4/2017)
5k: 19:45 (02/2015) Training
10k: 40:36 (06/2015)
Aktuell: 10k: 60min

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Dude77 hat geschrieben:Also ich fühle mich nirgends (bezogen auf Großveranstaltungen, Flüge, Terror etc.) unsicher. Ohne das jetzt zu politisieren, kann ich für mich sagen, dass das einzige was mich unsicher macht, die ganzen Kontrollen/Überwachungen sind.
Und gerade da laufen die Mechanismen im Untergrunde, für dich nicht sichtbar ab. Weshalb sonst meinst du, könntest du dich sonst so sicher fühlen. Das sind immer 1. Ziele.
Highlights bisher:
16.+17. Juni 2018 - 24 h Burginsellauf = 121,74 km
03.10.2021 SIX STAR Finisher
Bild
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Det_isse hat geschrieben:Und gerade da laufen die Mechanismen im Untergrunde, für dich nicht sichtbar ab. Weshalb sonst meinst du, könntest du dich sonst so sicher fühlen. Das sind immer 1. Ziele.
Da habe ich eine ganz andere Meinung dazu. Jeder der Auto fährt, setzt sich bei jeder Fahrt einem viel größerem Risiko aus, als der Terror hier je haben könnte.
Leider wurde 9/11 und andere Ereignisse extrem von den Politikern instrumentalisiert .Mit der Angst der Leute konnte man deutlich leichter den Überwachungsstaat ausbauen.

Wenn es um Risiken ginge, frage ich mich, wieso es in Deutschland z.B keine flächendeckende Verhinderung gibt, dass alkoholisierte Menschen Auto fahren. Dadurch gibt es jährlich weit mehr Tote als beim Terror. Und technisch wäre das sehr einfach machbar.

Um mich jetzt nicht falsch zu verstehen, muss ich sagen, dass mich die Bilder in Boston schockieren. Auch weil ich selbst am Sonntag gerade Marathon gelaufen bin.
Trotzdem ist es doch ein Irrglaube, wenn man denkt, dass die Kontrollen irgend etwas sicher machen würden. Können sie gar nicht!
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PB: HM: 1:27:40(04/2017; mit Dixie)
M: 2:58:58 (4/2017)
5k: 19:45 (02/2015) Training
10k: 40:36 (06/2015)
Aktuell: 10k: 60min

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Sportveranstaltungen wie der Boston-Marathon stehen für ein friedvolles Miteinander von Menschen unterschiedlicher Nationalitäten, Religionen, Altersgruppen, Geschlechter etc., die durch ein gemeinsames Hobby vereint werden. Dieses friedvolle Miteinander wurde durch den Anschlag zerstört und damit hat der Anschlag ganz besondere Symbolkraft - ich glaube, nichts anderes wollte Ulrike damit ausdrücken. Dass sich jegliche Wertungen von Terror als "besser" oder "schlechter" verbieten, wird wohl niemand ernstlich bestreiten.

Also, wupperwalze, komm mal runter von deinem Trip!
Das ist unreflektierter Humbug. Amerika (u.a.) befindet sich hier und heute in verschiedenen Kriegszuständen. Diese sind asymmetrisch, der "Feind" kann keine Jets oder Raketen schicken, also greift er zu seinem Mittel der Wahl, dem Terrorangriff. Darauf als einen möglichen Aspekt u.a. hinzuweisen und auch die viele Tausend zivilen Opfer unserer Kriegsführung zu kontextualisieren, halte ich für mindestens so angebracht wie aus der Ferne die von diesem konkreten Unglück Betroffenen zu bemitleiden. Ein Trip ist das also ganz und gar nicht, sondern schlicht ein möglicher Kontext des Geschehens. Und insofern der Threadtitel "Explosionen beim Boston-Marathon" lautet, sind alle hier eingeforderten Schreibverbote unverschämt.
»Viele Weltmeister sind Alkoholiker geworden, aber ich bin der erste Alkoholiker, der Weltmeister wurde.« / Eckhard Dagge

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Ich rate dringend dazu, die Gedanken vor dem Schreiben zu sortieren und auf Verschwörungstheorien und pseudofortschrittliches Gequatsche zu verzichten.

Im Nachgang fällt den Schreiberlingen vielleicht auch auf, dass es sich bei dem Opfern der Bombenanschlage nicht um Amerika handelte sondern um Menschen. Die Einteilung der Welt in Gut und Böse erinnert stark an die Märchen der Gebrüder Grimm.

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Sportveranstaltungen wie der Boston-Marathon stehen für ein friedvolles Miteinander von Menschen unterschiedlicher Nationalitäten, Religionen, Altersgruppen, Geschlechter etc.
Es ist doch interessant, wie unterschiedlich die Wahrnehmungen sein können. Für mich steht diese Veranstaltung eher für Gigantomanie und die Bereitschaft, Kinkerlitzchen wie verantwortungsvollen Umgang mit knappen Ressourcen und Umweltschutz hintenanstehen zu lassen, um ein cooler Finishershirt tragen zu können. Wer einmal um die Welt fliegt, um dort ein bisschen zu laufen, der braucht mir mit Zynismus wirklich nicht zu kommen.

Steht es wirklich für ein friedvolles Miteinander, wenn die einen sich um Startplätze in Boston streiten und die anderen um die immer knapper werdenden Ressourcen zum Überleben, und wenn die einen die Finishershirts für einen Hungerlohn für die anderen nähen dürfen? Manchmal, wenn ich meine Augen ganz feste zusammenkneife, sehe ich auch nur noch, was ich sehen will.

Vielleicht sind diese Anmerkungen in diesem Thema hier fehl am Platze. Aber andererseits ist dies kein Kondolenzthema, und es kamen auch schon andere sachfremde Beiträge.

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bomobo hat geschrieben:Ich rate dringend dazu, die Gedanken vor dem Schreiben zu sortieren und auf Verschwörungstheorien und pseudofortschrittliches Gequatsche zu verzichten.

Im Nachgang fällt den Schreiberlingen vielleicht auch auf, dass es sich bei dem Opfern der Bombenanschlage nicht um Amerika handelte sondern um Menschen. Die Einteilung der Welt in Gut und Böse erinnert stark an die Märchen der Gebrüder Grimm.
:daumen:

Ich würde mir hier im Thread auch mehr Anstand und zur Not (das ist leider angezeigt) Mod-Eingreifen wünschen, denn persönliche Flamewars und Beleidigungen (angefangen mit der Beleidigung gegen rono auf der ersten Seite) finde ich gerade bei dem Thema hier sowas von deplaziert und schwer erträglich! :frown:
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Was ist Folding@home?:geil: Mach doch mit in unserem Folding@home-Team!:geil:

Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein.
14.11.´10 Tenero M: 2:58:06 :)
13.11.´11 Tenero HM: 1:23:02
29.7.´12 Radolfzell 10k: 37:33

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Einfach schrecklich.

Mein Beileid gehört den Angehörigen und ich hoffe, dass nicht noch mehr Tote zu verzeichnen sein werden.


Über die Ungerechtigkeiten dieser Welt zu diskutieren ist bestimmt auch interessant, gehört aber imho nicht hier her.

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Keks2010! hat geschrieben:Einfach schrecklich.
Mein Beileid gehört den Angehörigen und ich hoffe, dass nicht noch mehr Tote zu verzeichnen sein werden.
.. und dann noch die ungezählten, die Gliedmasse verloren und jetzt ne ungewisse Zukunft haben werden.

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M@rtin hat geschrieben:Wer immer es getan hat, ihr alle geht denen auf den Leim.

Das ist genau das, was sie wollen:

Größtmögliche Aufmerksamkeit, größtmöglicher Schaden, größtmöglicher Unfriede, großtmögliche Unsicherheit, größtmöglicher Angst, usw. usf.

Manchmal ist vielleicht ganz einfach das beste, einfach auch mal nichts zu sagen oder zu schreiben und einfach die Gedanken mal zu sammeln, ruhig zu bleiben und zusammenzustehen und an diejenigen zu denken, die wirklich persönlich betroffen sind.

Das mach´ ich jetzt einfach und schreib´ dazu nix mehr. Vielleicht hilft´s ja dem ein oder anderen, auch mal über diese Methode mit sowas umzugehen, nachzudenken.

:daumen: Endlich ein Spielverderber für diese Terroristen.Richtig gesehen.Die Presse sieht es ähnlich. :daumen:
Nur wenn nicht das Geldverdienen wäre.

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Nein, ich wollte ja nicht schreiben....
und ich denke auch, dass die Autofahrt zu einem Marathonlauf der gefährlichere Teil ist.

Trotzdem habe ich Mitleid mit den unschuldig betroffenen Menschen in Boston.
Und ja mir tun auch die Menschen in Syrien und die Kinder in Afrika leid.

wupperwalze hat geschrieben: Steht es wirklich für ein friedvolles Miteinander, wenn die einen sich um Startplätze in Boston streiten und die anderen um die immer knapper werdenden Ressourcen zum Überleben, und wenn die einen die Finishershirts für einen Hungerlohn für die anderen nähen dürfen? Manchmal, wenn ich meine Augen ganz feste zusammenkneife, sehe ich auch nur noch, was ich sehen will.

Vielleicht sind diese Anmerkungen in diesem Thema hier fehl am Platze. Aber andererseits ist dies kein Kondolenzthema, und es kamen auch schon andere sachfremde Beiträge.
@ wupperwalze:
Sag mal Du sitzt doch auch gerade vor einem Computer. Hast Du Dir schon mal vor lauter Augen zu kneifen überlegt, ob Du mit dem Geld für Computer und Internetanschluß nicht besser einem Kind in Afrika eine Schulbildung und eine Mahlzeit finanzieren willst?


sprachlose Grüße
Forrest

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Ich denke kurz und knapp, dass es einfach ganz traurig ist, was da passiert ist und es uns als Gemeinschaft der Läufer eben tangiert und betroffen macht.
Man möchte eben ein paar Fakten wissen. Aber ich persönlich möchte all diese schrecklichen Bilder nicht sehen, keine Effekthascherei, einfach nur Unverständnis darüber, warum sich Menschen so etwas antun.

traurige Grüsse

Schweizlove
Steingeiss - Rüslerläuferin

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Das ist dort wo die besten Läufer herkommen. Sagt mir nicht, dass Euch das nicht betrifft. Das hat was mit "Betroffenheit" zu tun und vielleicht mit Scheinheiligkeit und die Seite ist nur ein Beispiel für tägliches Sterben auf diesem Planeten für das wir die Verantwortung tragen und nicht irgendwelche konkrete Täter auf denen wir unsere Schuld nur allzu gerne abladen.
Beten hat bisher auch noch keinen Menschen weniger verhungern lassen. Beten hat noch kein Gliedmaß wieder angenäht. Beten ist selbstsüchtig und dient immer nur dazu sich selbst ein reines Gewissen zu verschaffen.

Ciao
Link zum Erdinger-Tippspiel

Wäre die Welt eine Bank, hättet ihr sie längst gerettet (Greenpeace)
und

Nichts ist scheißer als Zweiter (Eric Mejer)
und
Die Nahrung soll Deine Medizin sein
und nicht die Medizin Deine Nahrung

Hippokrates

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wupperwalze hat geschrieben:Aber da das nur meine Meinung ist und die hier nicht gerne gelesen wird, halte ich mich ab jetzt hier zurück.
Du hast deinen Standpunkt dargelegt.
wupperwalze hat geschrieben: Allen Boston-Solidaritäts-Startern empfehle ich, mal ein wenig die Pace anzuziehen, gefährlich wird's erst jenseits der 4-Stunden-Marke.
Bevor du dich zurückhälst muss dieser Verbalhammer in die Magengegend noch sein, oder? Prima gemacht. Ganz toll.
Kaihawaii hat geschrieben:Mit dir stimmt definitiv etwas nicht. Soviel kann ich mit Sicherheit sagen.
Lass gut sein. Wir sollten persönliche Anfeindungen hier mal ganz schnell raushalten.

Wenn einige von euch nicht zu einem friedvollen Miteinander fähig sind, so werde ich diese Diskussion früher oder später abwürgen müssen. Aus Respekt und Anteilnahme den Opfern gegenüber.

Dass es auf dieser teilweise schrecklichen Welt viele, viele Opfer feiger Angriffe gibt, über die nicht berichtet wird, das wissen wir alle. Aber das gehört nicht hierher. Genauso wenig wie persönliche Auseinandersetzungen auf Kosten des Mitgefühls anderer.

Leider gibt es die Forensoftware nicht her einzelne Foris aus einem bestimmten Thread fernzuhalten.
Viele Grüße
Tim

Was ist denn hier los?

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Nur weil hier einige ihre Anteilnahme am Geschehen von gestern äußern und betroffen sind, heißt das doch nicht, dass sie dies nicht auch bei verhungerten Kindern oder erschossenen Zivilisten tun würden. Aber in diesem Thread geht es nunmal um den gestrigen Marathon und es ist ein Laufforum!

Davon abgesehen steht auch noch gar nicht fest, ob es islamistische Terroristen waren oder nicht vielleicht doch inländische Rechtsradikale. Daher - finde ich - ist eine "Rechtfertigung" (Achtung: bewusst in Anführungszeichen gesetzt) mit amerikanischer Kriegsbeteiligung verfrüht (wobei ICH diese Argumentation auch so nie bringen würde, weil ich Bomben überall auf der Welt verabscheue - unabhängig von Motivation, Land, etc.).

Ich hätte mir gewünscht, dass wir in diesem Forum auch bei einem solchen Thema respektvoll miteinander umgehen. Ich verstehe, dass man unsachlich wird, wenn jemand solch eine Tat heroisiert. Aber warum werden hier Forenmitglieder attackiert, die ihre Anteilnahme ausdrücken oder Links posten? Muss ich nicht verstehen! Und ob sich jemand sicher oder eben nicht sicher fühlt, ist doch ein ganz individuelles Gefühl, das Außenstehende überhaupt nicht beurteilen und erst recht nicht verurteilen können.

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kobold hat geschrieben: Dieses friedvolle Miteinander wurde durch den Anschlag zerstört und damit hat der Anschlag ganz besondere Symbolkraft - ich glaube, nichts anderes wollte Ulrike damit ausdrücken. Dass sich jegliche Wertungen von Terror als "besser" oder "schlechter" verbieten, wird wohl niemand ernstlich bestreiten.
Danke, ja!
Wenn sich Anschläge gegen Symbole der Macht oder ihre Vertreter (Politiker, Vorstandsvorsitzende von Banken etc.) richten, ist das ganz genauso zu verurteilen, bloß ist dabei klar, wer das "Feindbild" ist. Welche Macht, welche Institution soll denn bei dieser Läufer- und Zuschauermenge getroffen werden??
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94
@harriersand
genau
harriersand hat geschrieben:Welche Macht, welche Institution soll denn bei dieser Läufer- und Zuschauermenge getroffen werden??
hierin liegt ja eines der Ziel der asymetrischen Kriegsführung.
Es geht darum, Schaden dort anzurichten, wo ebend kein offensichtlichen Ziel ausgemacht werden kann.
Was wiederum zur Zersetzung der Moral dient und schlussendlich bewirken soll, dass der "Feind" aufgibt. (ganz grobe Beschreibung)
Arme und Beine bilden eine rotierende Scheibe, die nur zum Schwungholen und zur Richtungsänderung den Boden berühren!!!! :hallo:
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Nur weil hier einige ihre Anteilnahme am Geschehen von gestern äußern und betroffen sind, heißt das doch nicht, dass sie dies nicht auch bei verhungerten Kindern oder erschossenen Zivilisten tun würden. Aber in diesem Thread geht es nunmal um den gestrigen Marathon und es ist ein Laufforum!

Davon abgesehen steht auch noch gar nicht fest, ob es islamistische Terroristen waren oder nicht vielleicht doch inländische Rechtsradikale. Daher - finde ich - ist eine "Rechtfertigung" (Achtung: bewusst in Anführungszeichen gesetzt) mit amerikanischer Kriegsbeteiligung verfrüht (wobei ICH diese Argumentation auch so nie bringen würde, weil ich Bomben überall auf der Welt verabscheue - unabhängig von Motivation, Land, etc.).
Da unterscheiden sich die Menschen eben. Während die einen Befindlichkeiten austauschen wollen, interessieren sich andere für Hintergründe und Zusammenhänge. Ich wiederhole noch einmal, auch an Tims Adresse, der Threadtitel wurde allgemein gehalten. Daher kann jeder das Thema auch für sich auslegen. Wenn hier ein reiner Befindlichkeitenthread intendiert wurde, sollte man auch den Titel ändern. Ich würde mich jedenfalls in keinem Thread "Trauer um die Opfer..." zu Wort melden.
»Viele Weltmeister sind Alkoholiker geworden, aber ich bin der erste Alkoholiker, der Weltmeister wurde.« / Eckhard Dagge

Norwegen 2011

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Schreckliches Geschehen.

Ich trauere um die Opfer.

Ich werde mich dafuer nicht rechtfertigen. Allerdings bringe ich auch ein gewisses Verstaendnis fuer die Verbitterung einiger Leute auf: in Bagdad wurden gestern bei einer Bombenanschlagsserie mehr unschuldige Menschen getoetet und mehr verletzt - wo bleibt da der Aufschrei? Bedeuten uns diese Menschen weniger? Wieso berichten die grossen Medien nicht auch darueber? Werden wir manuipuliert? Sind wir doch ein traege, lenkbare Masse aus Dummkoepfen?

Mit solchen Fragen kann man sich angesichts solch furchtbarer Ereignisse konfrontiert sehen. Und es kann einem ganz seltsam werden, wenn nun aus Uebersee die fast schon vertraute Anti-Terror-Rhetorik erschallt.
Gerade deshalb moechte ich zur Besonnenheit und gegenseitigem Verstaendnis mahnen, hier, in der Laeufer-Community allgemein, und draussen.

Norwegen hatte 2011 auf grausame Anschlaege sehr ueberraschend reagiert:
"mehr Demokratie und Offenheit"
"Grausamkeit wolle man mit Nähe beantworten, Hass mit Zusammenhalt."
"Ich bin dankbar, in einem Land zu leben, in dem die Menschen in einer kritischen Lage mit Blumen und Kerzen auf die Straße gehen"
"Wir sollten uns hüten, ... zu viele und zu harsche Schlüsse zu ziehen"
"mit Offenheit, Demokratie, Festigkeit und Kraft holen wir unsere Geborgenheit zurück!"
Anschläge in Norwegen: Offenheit

Ich wuensche mir, dass nun auch wieder viele Menschen diesen Worten folgen, und nicht verbal oder real aufruesten.
In den USA, in der Laeufer-Community, da draussen.

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sonrisa hat geschrieben:Da unterscheiden sich die Menschen eben. Während die einen Befindlichkeiten austauschen wollen, interessieren sich andere für Hintergründe und Zusammenhänge.
Und DU kennst die Hintergründe bereits, sodass du sie mit amerikanischer Kriegsführung begründen kannst?

Ich interessiere mich durchaus auch für die Hintergründe und Zusammenhänge (und habe nur deshalb bis Mitternacht CNN geschaut). Aber ich kann trotzdem Befindlichkeiten austauschen. Und ich kann trotzdem solange mit politischen Statements warten, bis diese auch definitiv in konkretem Zusammenhang mit dem Geschehenen stehen.

Und am allerwichtigsten: Ich bleibe auch bei unterschiedlichen Meinungen sachlich und nenne eine Aussage nicht "unreflektierten Humbug", nur weil sie nicht meiner (vielleicht ebenso unreflektierten) Meinung entspricht.

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Ich würde mich jedenfalls in keinem Thread "Trauer um die Opfer..." zu Wort melden.
Ich würde das auch nicht tun. Und da die allermeisten hier dieses Thema als reines Trauerthema verstehen wollen, werde ich mich dementsprechend zurückhalten. Mir lag es von Anfang an nicht daran, jemanden bei einer womöglich aufrichtig empfundenen Trauer zu stören, so wenig nachvollziehbar mir diese auch erscheinen mag.

Auch werte ich reines Trauern im Vergleich zu einer vielleicht angebrachten tiefergehenden Betrachtung nicht als "minderwertig". Beides könnte seinen Platz haben. Nur, und das merke ich, vielleicht nicht denselben.

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Bei solchen Taten geht es primär darum, den Glauben an die alltägliche Sicherheit und die Schutzfunktion des Staates zu erschüttern. Die Anzahl der Toten und Verletzten ist dabei nicht alleinbedeutend. Viel wichtiger ist es, dass das Chaos live in viele Länder der "alten Welt" übertragen wurde (Minimaler Aufwand => Maximaler Effekt).

Bei Betrachtung des Ortes, Datums und der Tatsache, dass in den USA am 15.04 die Steuererklärungen abzugeben sind, kann es allerdings auch ein innländischer Terrorakt gewesen sein.

Es gab und es gibt keine sicheren Orte mehr, diese Tatsache muss man einfach anerkennen. Die entscheidende Frage ist, was man daraus macht. Ich stand vor wenigen Monaten 15m neben der Sporttasche am Bonner Hauptbahnhof, trotzdem fahre ich weiter mit der Bahn. Ebenso werde ich weiter an Laufveranstaltungen teilnehmen.

Die Toten und Verletzten machen mich betroffen, allerdings nicht mehr und nicht weniger, als Opfer anderer Verbrechen.
2013:

Bonn Halbmarathon
Düsseldorf Marathon
Miss-Zöpfchen-Lauf Solingen (HM)
Berlin Marathon

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kaeschdin hat geschrieben:Und DU kennst die Hintergründe bereits, sodass du sie mit amerikanischer Kriegsführung begründen kannst?

Ich interessiere mich durchaus auch für die Hintergründe und Zusammenhänge (und habe nur deshalb bis Mitternacht CNN geschaut). Aber ich kann trotzdem Befindlichkeiten austauschen. Und ich kann trotzdem solange mit politischen Statements warten, bis diese auch definitiv in konkretem Zusammenhang mit dem Geschehenen stehen.

Und am allerwichtigsten: Ich bleibe auch bei unterschiedlichen Meinungen sachlich und nenne eine Aussage nicht "unreflektierten Humbug", nur weil sie nicht meiner (vielleicht ebenso unreflektierten) Meinung entspricht.
Eine von zwei Ermittlungsrichtungen. Und nein, ich [danke für die Betonung, sonst wäre ich nicht darauf gekommen, wen du meinen könntest] kenne die Hintergründe nicht. Aber unabhängig von den Tätern, interessieren mich die Erklärungen und Intensionen. Sollte die Tat von einer amerikanischen Gruppierung begangen worden sein, interressiert mich der Kontext um keinen Deut weniger. Letztlich auch mit Ziel und Interesse, dass man nur aus dem Verständnis der Motive eine Tat durch Ursachenbekämpfung verhindern kann. Wenn du lieber mit deinen Überlgungen warten möchtest, bis die Fakten geklärt wurden, hindert dich keiner. Du brauchst dich mit dieser Haltung aber auch nicht zum Kriterium für andere aufzuspielen.

Meine von dir zitierte Einlassung bezog sich auf den Rahmen Terror in Amerika und dass man nicht weit ausholen oder sich erstaunen muss, wie es mehrere hier taten, dass es überhaupt zu Terroranschlagen kommen kann, wenn sich ein Land im Krieg befindet und "der Feind" über keine triftigeren Mitteln verfügt. Allzumal man keine Denk- und Schreibverbote zu erlassen braucht mit dem Gestus selbstverständlicher Rechthaberei. Das war der Kontext meiner Einlassung und für das "Humbug".
»Viele Weltmeister sind Alkoholiker geworden, aber ich bin der erste Alkoholiker, der Weltmeister wurde.« / Eckhard Dagge
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