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Leistungsdiagnostik- Interpretation

Leistungsdiagnostik- Interpretation

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Bereits letzten September habe ich mit Hilfe der Spiroergometrie eine Leistungsdiagnostik gemacht.
Dabei werden die unterschiedlichen Trainingsberichte GA1, GA2, anaerobe Schwelle, maximale HF (wenn man bis zum Anschlag läuft), maximale Sauerstoffaufnahme untersucht und graphisch dargestellt.
So weit, go gut.
Da ich mich nun im Zuge der Vorbereitung für HM auf das Schwellentraining konzentrieren möchte bin ich jetzt, 8 Monate später, doch etwas stutzig geworden.
GA1 bis 9,1kmh
GA2 bis 10,3km
Heisst das, dass bei 10,7kmh meine anaerobe Schwelle lag?
Ich bin am 07.04. in Freiburg den HM mit 1:44h gelaufen, also ca. 12,3kmh Schnitt. Man sagt ja, die Durchschnittsgeschwindigkeit des HM entspricht grob dem Schwellenwert.
Ich habe mich zwar in den 8 Monaten sicherlich verbessert, aber im Oktober bin ich schon den HM Freiburg Sport Scheck in 1:51h gelaufen, was ja auch deutlich über dem Wert von 10,3kmh liegt (nämlich 11,4kmh).

Auf welcher Basis soll ich nun mein Schwellentraining aufbauen?

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gerry1976 hat geschrieben:Bereits letzten September habe ich mit Hilfe der Spiroergometrie eine Leistungsdiagnostik gemacht.
Dabei werden die unterschiedlichen Trainingsberichte GA1, GA2, anaerobe Schwelle, maximale HF (wenn man bis zum Anschlag läuft), maximale Sauerstoffaufnahme untersucht und graphisch dargestellt.
So weit, go gut.
Da ich mich nun im Zuge der Vorbereitung für HM auf das Schwellentraining konzentrieren möchte bin ich jetzt, 8 Monate später, doch etwas stutzig geworden.
GA1 bis 9,1kmh
GA2 bis 10,3km
Heisst das, dass bei 10,7kmh meine anaerobe Schwelle lag?
Ich bin am 07.04. in Freiburg den HM mit 1:44h gelaufen, also ca. 12,3kmh Schnitt. Man sagt ja, die Durchschnittsgeschwindigkeit des HM entspricht grob dem Schwellenwert.
Ich habe mich zwar in den 8 Monaten sicherlich verbessert, aber im Oktober bin ich schon den HM Freiburg Sport Scheck in 1:51h gelaufen, was ja auch deutlich über dem Wert von 10,3kmh liegt (nämlich 11,4kmh).

Auf welcher Basis soll ich nun mein Schwellentraining aufbauen?
Ich dachte bei einer Spiroergometrie wird nur bis zum Überschreiten der anaeroben Schwelle getestet? Bei mir wurde damals der Test abgebrochen, als 100 % des Energiestoffwechsels über Kohlenhydrate und 0% über Fett ablief. Die Schwelle wurde über Software dann in dem Bereich zwischen vorletzter und letzter Stufe festgesetzt. Ein HFmax Test ist so IMHO nicht möglich. Das ist schon einmal seltsam.

Ausserdem: Ein 8 Monate alter Test hat eigentlich keine Aussagekraft mehr. Ausser, wenn man danach einen weiteren macht und damit vergleicht und schaut, ob die Trainingsschwerpunkte für eine Verbesserung um gezielten Bereich gesorgt haben.

Das Schwellentempo selbst ist eher das Tempo, was Du genau eine Stunde laufen kannst. Ein Halbmarathon wird also oberhalb der Schwelle gelaufen. Es sei denn, Du bist Profi und läufst < 65 Minuten. Je weiter Du von den 60 Minuten bist, umso deutlicher weicht es ab.

Wenn der HM in Freiburg optimal verlaufen ist, kannst Du mit demDaniels Rechner Deine Schwelle annähern. Bei Dir kommt da ungefähr 4:49/km heraus. Das wären 12,45 km/h. Das passt also zu Deiner und meiner Berechnung.

Gruß
Stormy

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Ok, Stormbringer hat das eigentlich schon alles geschrieben, aber trotzdem...
gerry1976 hat geschrieben:Bereits letzten September habe ich mit Hilfe der Spiroergometrie eine Leistungsdiagnostik gemacht.[...]
GA1 bis 9,1kmh [6:36/km]
GA2 bis 10,3km [5:50/km]
Heisst das, dass bei 10,7kmh [5:36] meine anaerobe Schwelle lag?
Wie kommst Du auf die 10,7?
Ich habe mich zwar in den 8 Monaten sicherlich verbessert, aber im Oktober bin ich schon den HM Freiburg Sport Scheck in 1:51h gelaufen, was ja auch deutlich über dem Wert von 10,3kmh liegt (nämlich 11,4kmh). [5:16/km]
Dann war wohl der Test damals schon Quatsch. Wenn Du den HM mit 5:16 gelaufen bist, war 5:50 für Dich nicht GA2.
Auf welcher Basis soll ich nun mein Schwellentraining aufbauen?
Aus Deinem aktuellen WK-Ergebnis:
Ich bin am 07.04. in Freiburg den HM mit 1:44h gelaufen, also ca. 12,3kmh Schnitt. Man sagt ja, die Durchschnittsgeschwindigkeit des HM entspricht grob dem Schwellenwert.
Man sagt eigentlich eher, Schwellentempo wäre in etwa Stundenlauftempo. Für die Elite ist das HM-Renntempo, da Du aber viel länger unterwegs bist, wirst Du beim Halbmarathon einen guten Abstand zur Schwelle haben. Auf solchen Überlegungen basieren auch die schon erwähnten Werte von Daniels. Danach kämest Du auf 4:48/km. Ich kann mir aber vorstellen, dass Du 10km schneller als in den auch von Daniels angegebenen 47min läufst, in dem Falle würdest Du für das Schwellentempo auch auf einen schnelleren Wert kommen. Dieses Schwellentempo ist aber für kürzere Tempodauerläufe gedacht, nicht für lange. Falls Du beispielsweise Tempodauerläufe von 8 bis 10km machen möchtest, kannst Du diese im HM-Renntempo machen.

Gruß

Carsten

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@Stormy
Du hast absolut recht, es wird eigentlich nur bis zum Ende von GA2 getestet.
Dies wurde jedoch schon bei der Stufe 11kmh erreicht (Ergebnis 10,3kmh), auf eigenen Wunsch wollte ich noch weiterlaufen, da ich bei dieser Gelegenheit die HFmax bestimmten wollte. Bei 15kmh wäre ich dann allerdings fast vom Band gefallen (ich war allerdings mit einem Seil befestigt).
Das beruhigt mich, dass die Schwelle also bei über 12kmh liegen muss, alles andere hätte keinen Sinn gemacht.
Dann sollte ich bis Juni hoffentlich die 1:42 h erreichen (Dämmer Halbmarathon Ludwigshafen-Mannheim). Der späte Start um 21h sollte noch sein übriges tun!

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gerry1976 hat geschrieben:@Stormy
Du hast absolut recht, es wird eigentlich nur bis zum Ende von GA2 getestet.
Dies wurde jedoch schon bei der Stufe 11kmh erreicht (Ergebnis 10,3kmh), auf eigenen Wunsch wollte ich noch weiterlaufen, da ich bei dieser Gelegenheit die HFmax bestimmten wollte. Bei 15kmh wäre ich dann allerdings fast vom Band gefallen (ich war allerdings mit einem Seil befestigt).
Das beruhigt mich, dass die Schwelle also bei über 12kmh liegen muss, alles andere hätte keinen Sinn gemacht.
Dann sollte ich bis Juni hoffentlich die 1:42 h erreichen (Dämmer Halbmarathon Ludwigshafen-Mannheim). Der späte Start um 21h sollte noch sein übriges tun!
Bin letztes Jahr den Marathon in Mannheim gelaufen. Gefiel mir überhaupt nicht. Die Stimmung ist zwar entlang der Strecke gut und alles ist gut organisiert, aber die ewig lange Brücke gegen Ende (weiß nicht ob das beim HM auch so ist), ist nervtötend. Dazu noch abends, was auch sehr ungewohnt ist.
Mich wundern die Ergebnisse deines Leistungstests schon sehr. GA2 bis 10,3 km/h? Und bei 15km/h konntest du dich kaum auf dem Band halten?
Ich bin was die Vorleistungen kaum besser als du, kann aber auf dem Band recht locker 1km bei 15 km/h laufen. Bin auch schon 18km/h gelaufen, zumindest für eine Minute.
Ich kann mir fast vorstellen, dass die Geschwindigkeit des Bandes nicht stimmte.

Ansonsten kann ich mich meinem Vorredner nur anschließen und sagen, dass so eine Leistungsdiagnostik nur Sinn macht, wenn sie öfter als einmal gemacht wird.
Laufe lieber nach Puls oder nach Daniels.

VG
Christian
Bild

PB: HM: 1:27:40(04/2017; mit Dixie)
M: 2:58:58 (4/2017)
5k: 19:45 (02/2015) Training
10k: 40:36 (06/2015)
Aktuell: 10k: 60min

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Dude77 hat geschrieben:Bin letztes Jahr den Marathon in Mannheim gelaufen. Gefiel mir überhaupt nicht. Die Stimmung ist zwar entlang der Strecke gut und alles ist gut organisiert, aber die ewig lange Brücke gegen Ende (weiß nicht ob das beim HM auch so ist), ist nervtötend. Dazu noch abends, was auch sehr ungewohnt ist.
Mich wundern die Ergebnisse deines Leistungstests schon sehr. GA2 bis 10,3 km/h? Und bei 15km/h konntest du dich kaum auf dem Band halten?
Ich bin was die Vorleistungen kaum besser als du, kann aber auf dem Band recht locker 1km bei 15 km/h laufen. Bin auch schon 18km/h gelaufen, zumindest für eine Minute.
Ich kann mir fast vorstellen, dass die Geschwindigkeit des Bandes nicht stimmte.
...
bei mir wurde am Ende des Tests die Steigung erhöht, so dass ich beim erreichen meiner V'O2max auch nur auf 16km/h kam.
(die dort erreichte HF ist übrigens nicht der Maximalpuls. Den benötigt man aufgrund der ermittelten Schwellen ja auch überhaupt nicht mehr zur Bestimmung der Trainingsbereiche)

@Gerry:
poste doch mal Kurve und Parameter von deiner Ergospirometrie (falls vorhanden), hier gibt es doch bestimmt genügend Experten die dazu was genaues sagen können

PS: Ich hab damals auch noch nachträglich Fragen zu meinem Test beantwortet bekommen (die Daten sind ja in dem Institut auf dem Rechner gespeichert).
was willste machen, nützt ja nichts

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Ich laufe eher wie ein Wankelmotor als ein Turbo, aber meine Geschwindigkeit kann ich dann auch über 21km halten.
Meine Zwischenzeiten in Freiburg beweisen, dass ich die 6km Abschnitte und die abschliessenden 3km fast in exakter Geschwindigkeit gelaufen bin. Und das bei insgesamt 60m Höhenuntschied.
Aber beschleunigen auf 16kmh schaffe ich auch auf der Tartanbahn nicht. Deshalb die etwas kuriosen Werte.
Was mich aber noch interessieren würde:
Wenn GA 2 bis 10,3kmh geht und die anaerobe Schwelle irgendwo bei 12kmh liegt, was ist denn die Lücke dazwischen?
Wie nennt man diesen Bereich?
Nach dem HM in Mannheim (08.06) werde ich erneut den Test machen, auch als Vorbereitung für meinen ersten Marathon Ende Oktober.
Auf den Abendlauf freue ich mich schon, da ich meistens nach 20h trainiere (ausser am Sonntag).
Vielleicht nehme ich Marburg HM (05.07.) dann auch noch mit wenn ich die 1:42h bis dahin nicht gepackt habe.

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gerry1976 hat geschrieben:Wenn GA 2 bis 10,3kmh geht und die anaerobe Schwelle irgendwo bei 12kmh liegt, was ist denn die Lücke dazwischen?
Wie nennt man diesen Bereich?
5:50/km war für Dich auch dann nicht GA2, als Du den Halbmarathon in
1:51, also mit 5:16/km gelaufen bist. Und die 6:36/km war da sicher auch eher die Mitte des GA1-Bereichs, nicht dessen oberes Ende.

Und zu den 16km/h (3:45/km): Ich mag Dir glauben, dass Dir eine 90s-Runde auf der Bahn schwer fällt, aber meinst Du wirklich, dass Du auch keine 100m in 22s laufen kannst?

Gruß

Carsten

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gerry1976 hat geschrieben:Nach dem HM in Mannheim (08.06) werde ich erneut den Test machen, auch als Vorbereitung für meinen ersten Marathon Ende Oktober.
Hast Du diesen Test gemacht? Waren die Ergebnisse sinnvoller als bei dem ersten Test?

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Netter Bump, Carsten!
CarstenS hat geschrieben:5:50/km war für Dich auch dann nicht GA2, als Du den Halbmarathon in
1:51, also mit 5:16/km gelaufen bist. Und die 6:36/km war da sicher auch eher die Mitte des GA1-Bereichs, nicht dessen oberes Ende.
Heute ist es mal wieder lustig hier.
Runningman77 hat geschrieben:Das Problem bei der Laktatdiagnostik ist, das es kein standard Schwellenmodell gibt und für jede Person das passende Model gefunden werden muß..
Deswegen entstehen oft falsche Messungen und Trainingsempfehlungen.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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Den Test habe ich aus praktischen Gründen nicht nochmals gemacht; ich bin nicht mehr regelmässig in Freiburg (müsste einen halben Tag Urlaub deswegen nehmen) und die Flex plus TP "mein erster Marathon" sind sehr ausgereift und meine Zeitziele beim M nicht so ambitioniert. Beim HM würde ich gerne Richtung 1:36h gehen, sehr ambitioniert. Da brauche ich alle Hilfsmittel die mir zur Verfügung stehen. Deshalb in den nächsten Wochen ein neuer Anlauf.
PB 5km: 22:02; PB 10km: 44:08
PB HM: 1:43:21 PB M 3:43h
Wettbewerbe 20120
Zürich Marathon, 3-Länder HM Basel, marathon des 3 pays du Rhin (11.10.2020)


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