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"Mit Ihrer Hüfte sollten Sie nicht joggen"

"Mit Ihrer Hüfte sollten Sie nicht joggen"

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Hallo zusammen,

ich hatte heute endlich meinen Termin beim Orthopäden. Soll ein fähiger Mann sein, der die Probleme löst und nicht gleich sagt "dann lassen Sie das Laufen und gehn sie stattdessen schwimmen"

Dort war ich wegen Schmerzen in der Hüfte. Nach einigen Selbststudium und Physiotherapie denke ich, dass es sich um eine Schleimbeutelentzündung handelt.
Naja, der Doc hat meine Hüfte geröngt und mir dann gesagt, dass ich besser nicht mehr joggen solle.
Weil:
- der Abstand zwischen Hüfte und Oberschenkelkopf sei sehr gering (3mm)
- der Oberschenkelkopf sei nur zu 2/3 in der Hüftpfanne
- der Oberschenkelhals sei sehr steil
--> Laufen würde bald zur Arthrose führen

Habt ihr auch schon mal so eine Diagnose bekommen? Und lauft ihr trotzdem? Ich bin immernoch total verdattert....

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Als 68-jähriger Rabbiner brauchst Du Dir doch über Langfristfolgen keine Gedanken mehr zu machen, oder?

Im Ernst: Informationen über Alter, Geschlecht, BMI und Lauferfahrung könnten in diesem Zusammenhang recht nützlich sein.

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Ups, natürlich. Ganz vergessen nach so einer Diagnose :klatsch:

Also ich bin weiblich, 31 Jahre und laufe seit 5 Jahren recht regelmäßig (2,3,4 Mal die Woche - je nachdem) aber bisher "just for fun". Seit diesem Jahr aber nach Traingsplan, da ich im Mai einen Halbmarathon laufen wollte. Vielleicht war die Steigerung zu heftig?
Mein BMI liegt bei 20.

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Vielleicht solltest Du Dir eine Zweitmeinung suchen, am besten bei einem Orthopäden, der auch konventionell behandelt. Von meinem Schwiegervater habe ich nach seiner Hüft-OP mitbekommen, wie wichtig Muskelaufbau ist um den Oberschenkelkopf in der Hüfte zu halten ... da gehe ich davon aus, dass man mit vernünftiger Therapie/Training so etwas auch bei sonst gesunden Menschen hinbekommen kann.

Aber das ist eben das Problem am Krankensystem - Therapie/Operation & Co. gibts erst wenns zu spät ist.
mein Sportblog : Endurange | road - trail - bike

WK-Planung Run:

22.03.2015 - 10K - Citylauf Dresden / 12.04.2015 - HM - Obermain Marathon / 03.05.2015 - HM - Weltkulturerbelauf Bamberg / 10.05.2015 - 10,5K - Maisels Fun Run / 20.06.2015 - 36km - Zugspitz Basetrail XL / 27.09.2015 - MRT - Berlin Marathon

WK-Planung Bike:

17.05.2015 - 70km - Rund um die Altstadt Nürnberg / 31.05.2015 - 300km - Mecklenburger Seenrunde / 26.07.2015 - 170km - Arber Radmarathon / 02.08.2015 - 165km - Frankenwald Radmarathon

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Bei mir ist der Oberschenkelknochen auch gerader in der Hüftpfanne, beim Röntgen sieht man da nur, dass außen (ich vermute der Knorpel) eine Stelle in der Hüftpfanne dicker ist (dort wo der Kochen aufliegt) Dazu meinte mein Orthopäde nur dass dies manche Menschen haben und diese Stelle durch die jahrzehntelange Belastung entstanden ist. War quasi nur so ein Nebenbeibefund, ich war nicht deswegen dort.
Vom Laufen hat er mir nicht abgeraten, ich habe aber auch keine Probleme damit. Was empfiehlt denn dein Arzt alternativ? Wenn er nichts dazu rät, würde ich mir eine 2. Meinung einholen.
Ist er auch ein Sportmediziner?

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Würde auch eine 2. Meinung einholen. Und wie wichtig das Laufen dir ist, weiß ich nicht, aber wenn es um Bewegung in der Natur geht, dann gibt es auch gelenkschonendere Alternativen - in erster Linie das Radfahren natürlich, aber auch Bergwandern - speziell in flottem Tempo - ist für den Kreislauf durchaus ein dem Joggen ebenbürtiges Training, und für den gesamten Körper sogar abwechslungsreicher.
"Only that day dawns to which we are awake." - H.D.Thoreau
Meine Wettkämpfe in der km-Spiel Tabelle
Meine Lauf-Fotoalben (mit vielen Tiroler Laufstrecken)

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Es gibt halt keinen echten Anhaltspunkt (in meinen Augen), dass ohne Laufen der Gelenksverschleiß bei Dir signifikant langsamer erfolgen würde. Wenn Du von der Gelenksstellung her eine schlechte Ausgangslage hast, hilft gezielte, physiotherapeuthische Muskelkräftigung (ein individuelles Trainingsprogramm). So das Hüftgelenk selbst noch nicht schmerzhaft aufgefallen ist, würde ich nicht aufs Laufen verzichten, sondern begleitende Maßnahmen ergreifen.
Weiters abgeklärt werden sollte auf alle Fälle, ob derzeit wirklich ein Schleimbeutel in Hüftnähe und nicht das Gelenk selbst betroffen ist und ob ein Beckenschiefstand vorliegt. Über die Beeinflussung dieses kann man die Überdachung des Oberschenkelkopfes unter Umständen bei Dir positiv beeinflussen.
Wenn Du die Möglichkeit dazu hast, lass Dir auch die Fußfunktion anschaun, die wirkt sich nämlich auf die gesamte Beinstatik aus - auch wenn die Hüfte selbst aufgrund ihrer kugeligen Form diesbezüglich weniger "empfindlich" ist als das Knie, so beobachte ich gerade diese Schleimbeutelgschichten bei Beinachsenproblemen/Fußfunktionsproblemen.
Alles Gute!
http://www.sandrina-illes.at/buchprojekt
Trainingsbetreuung und Laufanalysen
BUCHPROJEKT Duathlon
Staatsmeisterin 10 000m (2016/17), Halbmarathon (2016/17), 3000m Halle (2018), Crosslauf (2018), Duathlon (2014-2018)
Duathlon Weltmeisterin Standarddistanz und Europameisterin Mitteldistanz (2018)

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Bei mir wurde vor ca. 1 1/2 Jahren Hüftarthrose diagnostiziert. Ich laufe trotzdem - mit Erlaubnis meines Orthopäden. Wichtig ist regelmäßiges Kraft- und Stabitraining, besonders Gesäßmuskulatur stärken! Wenn du auf deinen Körper hörst und nicht in den Schmerz hinein läufst, sollte das schon klappen. Die Diagnose Schleimbeutelentzüngung würde ich übrigens von einem 2. Arzt prüfen lassen. Hier wird gern all zu schnell mit Cortisonspritzen gearbeitet.

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Danke für eure Antworten. Das klingt ja doch alles besser als ich im ersten Moment erwartet habe. Und ich werde mir noch eine zweite Meinung einholen.
felix.the.cat64 hat geschrieben: Die Diagnose Schleimbeutelentzüngung würde ich übrigens von einem 2. Arzt prüfen lassen. Hier wird gern all zu schnell mit Cortisonspritzen gearbeitet.
Hmm, stimmt! Ich habe ehe ich mich versah auch eine Cortison-Spritze in der Hüfte stecken gehabt.

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nach beschwerden - die immer nach dem laufen kamen - seit februar hab ich seit 18.04. durch kernspin selbige diagnose...schleimbeutelentzündung in hüfte, seit dem laufverbot (2 monate).
ist echt verflixt, 2 tage nach lauf sind schmerzen komplett weg, dann gehts wieder von vorne los..

hab heute nach 4 wochen mal laufverbot gebrochen für einen 5km lauftest, ich glaube es fängt wieder an zu ziehen...
schwimmen ist nun meine lieblingsalternative, gefolgt von radfahren, und weniger spannenden dingen im fitnessstudio wie stepper, crosstrainer, rudergerät... das glücksgefühl wie nach einem langen lauf stellt sich leider bei keiner dieser sportarten ein.

also wenn du auch nur durch laufen beschwerden bekommst, solltest du es wohl eher lassen...

falls du eine gute therapiemöglichkeit kennst - mein doc hat mir nix verschrieben ausser pause - wäre ich auch für info dankbar...
PB:
5.000 Meter-------- 10/2014 --- 18:05 (Stadtlauf Landsberg)
10.000 Meter ------ 09/2014 --- 36:23 (Einstein-Marathon Ulm)
Halbmarathon ----- 10/2014 --- 01:21:53 (3 Länder Sparkasse Marathon Lindau-Bregenz)
Marathon ---------- 10/2012 --- 03:03:03 (München Marathon)
Triathlon Olymp.D. 06/2015 --- 02:16 (Lauingen)
Triathlon Mittel.D. 07/2015 --- 04:43 (Ulm, Half-Ironman)

http://www.robert-eichenseher.de
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