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Joggen trotz Erkältung?

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Zur Theradfrage:

Kommt auf das Wohlbefinden an. Prinzipiell bin ich da aber übervorsichtig geworden, denn in 90% der Fälle, wo ich trotz Erkältung trainieren gegangen bin, ging es mir kurz darauf bzw. spätestens am nächsten Tag wieder/noch schlechter. Hab an der aktuellen Runnersworld-Ausgabe ein Interview von zwei Läuferinnen gelesen, wo beide sich einig waren, dass bei leichtem Schnupfen und hüsteln weitertrainiert wird und nur bei fiebrigen, schwächenden Infekten pausiert wird. Ich persönlich setze mittlerweile selbst bei leichteren Geschichten aus, bis ich wieder Kraft und Motivation habe.

Zur allgemeinen Infektanfälligkeit: Hab letztens irgendwo gelesen, dass die Infektanfälligkeit ab 20km/pro Woche kontinuierlich steigt. Die Gründe dafür dürfen bekannt sein. Openwindow-Effekt, höhere Belastung für das Immunsystem etc.

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dicke_Wade hat geschrieben: Siehste, hab ich ganz vergessen drauf einzusteigen. Mit Nasensprays oder -tropfen sollte man in der tat vorsichtig sein. "Nasendusche" mache ich bei Schnupfen regelmäßig, aber nicht so kompliziert, einfach Wasser in die Hand und hochgezogen ins Nasenloch. Ist unangenehm aber spült alles gut frei. Vor allem die Eingänge der Nebenhölen, die bei mir auch gerne verstopfen. Da muss ich echt aufpassen. Zu Hause kommen da noch ein paar Tropfen Kamilan dazu. Unterwegs nehme ich Medikamentenfreie Nasensprays, die es im freien Handel gibt. Befeuchtet auch gut die Schleimhäute und lindert ebenfalls.

Gruss Tommi
Diese Nasenspülgeschichten werde ich in Zukunft mal ausprobieren. Ich ekel mich vor nix. :D Danke.
Rolli hat geschrieben:Manchmal frage ich mich, warum ich nur 3 Tage (Muskelfaserriss) in letztern 20 Jahren krank geschrieben wurde.

Egal. Besser reich und gesund als arm und krank. (frei nach Konfuzius oder so) :zwinker4:
Bist Du einfach niemals krank oder lässt Du Dich nie krankschreiben?
Die Jules hat geschrieben: Ich laufe zwar seit mitte März letzten Jahres, hatte aber insgesamt 3-4 Monate ''Pause''.
Das ist echt übel. :haeh: Ich höre schon auf mit rumjammern. Versprochen.
Taube hat geschrieben:Zur Theradfrage:

Kommt auf das Wohlbefinden an. Prinzipiell bin ich da aber übervorsichtig geworden, denn in 90% der Fälle, wo ich trotz Erkältung trainieren gegangen bin, ging es mir kurz darauf bzw. spätestens am nächsten Tag wieder/noch schlechter. Hab an der aktuellen Runnersworld-Ausgabe ein Interview von zwei Läuferinnen gelesen, wo beide sich einig waren, dass bei leichtem Schnupfen und hüsteln weitertrainiert wird und nur bei fiebrigen, schwächenden Infekten pausiert wird. Ich persönlich setze mittlerweile selbst bei leichteren Geschichten aus, bis ich wieder Kraft und Motivation habe.

Zur allgemeinen Infektanfälligkeit: Hab letztens irgendwo gelesen, dass die Infektanfälligkeit ab 20km/pro Woche kontinuierlich steigt. Die Gründe dafür dürfen bekannt sein. Openwindow-Effekt, höhere Belastung für das Immunsystem etc.
Das Interview mit den beiden Frauen habe ich in der "Running" gelesen. Hab mir die in Aussicht auf mindestens eine Woche Sofa nach meinem HNO-Termin gekauft. :zwinker2:

Und meine Fragen bezogen sich hauptsächlich auf die Thematik, dass ich bei "leichteren Geschichten" nur wenig Einbußen an "Kraft und Motivation" habe und meist reduziert weitertrainiere. Und etwas Feedback haben wollte, wie gefährlich diese Vorgehensweise nun wirklich ist.
Garmin

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Hey allerseits,

möchte mal meine Meinung zu Krankheit (Erkältung, Bronchitis etc.) und Laufen kund tun und vor allem mal ein bisschen Dampf ablassen, über Aussagen von Ärzten.

Also vorne weg, ich bin KEIN Mediziner!!!

Mich hat es nun auch seit 2 Wochen erwischt; Diagnose Bronchitis. Natürlich, wie sollte es anderes sein, mitten in der direkten Marathonvorbereitung (19.04. Bonn). Heute ist der 14. Tag ohne jegliche Form der körperlichen Betätigung. Mein Ziel, die 3 Stunden in Bonn zu knacken ist zwar noch nicht abgehakt, aber es wird deutlich schwieriger.

Die ersten vier Tage als ich erkrankt bin, wäre ich nie auf die Idee gekommen laufen zu gehen, dafür hab ich mich einfach zu mies gefühlt. Aber so ab dem 5/6. Tag hab ich mich eigentlich schon wieder zu 90% fit gefühlt, dass einzige was übrig geblieben ist, bis heute, ist ein teilweise ziemlich übler Husten. Bin am 7. Tag erst zum Arzt gegangen, dass er sich das ganze mal anschaut. Dort stellte er dann die Diagnose Bronchitis. Auf meine Frage hin wie es mit leichtem Sport / LAUFEN aussieht, kam natürlich direkt die volle Breitseite: NEIN, auf keinen Fall, Herzmuskelentzündung bla, bla, bla... Was habe ich auch anderes erwartet, dachte ich tatsächlich, dass mir ein Arzt ein OK geben würde für Ausdauersport während einer Erkältung???

Aber auf der anderen Seite stelle ich mir folgende Frage:
Ich laufe jetzt seit ca. 4 bis 5 Jahren, mit einem Pensum von mittlerweile ca. 100 - 130 km die Woche (über 6, manchmal auch 7 Einheiten verteilt). Dieser Arzt verbietet mir Sport aus dem Grund, einer eventuellen Herzmuskelentzündung. Mir ist bewusst, dass ein sowieso durch die Erkrankung geschwächtes Herz nicht zusätzlich "übermäßig" belastet werden sollte, damit Viren/Bakterien kein leichtes Spiel haben, um dieses zu befallen und damit eine evtl. Herzmuskelentzündung hervorzurufen. AAAABBBBBEEEEERRRR: Weiß dieser Arzt auch, dass wenn ich mit einem 6ér, 7ér oder von mir aus auch 8ér Schnitt ganz schonend 30 - 60 Minuten laufen gehe, mit einem Durchschnittspuls von ca. 115 (60 %HfMx), die Belastung für mein Herz genauso groß, oder wahrscheinlich noch geringer ist, als die eines übergewichtigen Couchpotatoes (entschuldigt den Ausdruck), der während einer Erkältung durch seine Wohnung läuft, oder vielleicht sogar noch arbeiten geht (körperlich)!? Wie sieht es mit einer alleinerziehenden Mutter aus, die sich während einer Erkältung um Ihr Kind, oder Kinder, kümmern muss, den Haushalt machen etc... Verbietet der Arzt diesen Personen dann auch Bewegeung? Sagt er der Mutter, geben Sie Ihr Kind ab, damit Ihr Herz keinen Schaden erleidet. Wird der übergewichtige Couchpotatoe in ein Krankenhaus eingewisen und absolute Bettruhe verordnet? Theoretisch müssten diese genannten Personengruppen (und es gibt noch weitere) doch alle hochgradig gefährdet sein, was eine Herzmuskelentzündung betrifft, NEIN, nicht nur gefährdet, ein Großteil von denen müsste schon längst an einer Herzmuskelentzündung leiden, da Sie immer während einer Erkältung Ihr Herz fordern und zwar den ganzen Tag über.

Was ich eigentlich damit sagen will ist, wo wird hier die Grenze gezogen; warum wird einem austrainierten Sportler jegliche sportliche Aktivität untersagt???

Natürlich, fallen in so einer Krankheitsphase, Tempoeinheiten, Intervalle, lange Läufe, etc. weg, aber würde nicht ein einfaches deutliches Runterschrauben des Tempos und der Trainingszeit ausreichen, um den Organismus dennoch zu schonen? Jeder von uns weiß, wie schwer es wird, nach einem mehrwöchigem Ausfall wieder zu alter Stärke zu finden. Aber angenommen, man würde den Körper wirklich nur auf komplette Schonung setzen, wenn man sich wirklich deutlich geschwächt fühlt, oder natürlich wenn Fieber im Spiel ist. Dieser Zeitraum ist aber in der Regel (abgesehen von einer echten Grippe) überschaubar, vielleicht eine Woche. Wenn man dann ab der zeiten Woche durch ganz lockeres Joggen wenigstens die Laufmuskulatur wieder etwas animiert, würde der Ausfall vermutlich einen deutlich geringeren Leistungsrückgang zur Folge haben.

Fakt ist eins: Mein Husten ist noch deutlich vorhanden, aber heute werde ich wieder mit dem Laufen beginnen, denn außer dem verdammten Husten fühle ich mich fit und zwar schon seit Tagen!!! Ich werde 30 Minuten so locker laufen, dass es sich nicht nach Anstrengung anfühlt und das ich vermutlich auch auf das anschließende Duschen verzichten könnte. Morgen werde ich es dann aller Voraussicht nach mit 45 Minuten in der selben Intensität versuchen, am Freitag vielleicht schon wieder ne Stunde und mit ein bisschen Glück kann ich am Samstag oder Sonntag gaaaaaaaanz langsam die 20 km wenigstens wieder voll machen. Ab Montag dann, natürlich nur unter der Voraussetzung, dass der Husten auch nahezu verschwunden ist, werde ich wieder in meinen normalen Plan einsteigen und den Marathon am 19.04. ganz fest im Visier behalten! :-)

Ich wünsche ich mir als Hausarzt einen ambitionierten Ausdauerathleten, dieser würde dann hoffentlich genauso denken!??? :-)

Bitte nehmt diesen Text nicht als Freischein, aber ein bisschen mehr in seinen Körper reinfühlen und dafür etwas weniger auf die doch teilweise zweifelhaften Aussagen von Ärzten hören, kann meines Erachtens nicht schaden.

Also alle miteinander...

Keep on running!!! ;-)

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Hallo Clark,

danke für Deinen langen Text.

Ich bin da ganz bei Dir. Du hast genau das Thema erfasst, worauf ich ursprünglich hinaus wollte.

Aber wie Du sagst, kaum ein Arzt wird einem Hobbysportler während eines Infektes zu Training raten.

Das passiert wohl nur im Leistungssport.

Wie hoch das Risiko nun tatsächlich ist... :confused:
mtbfelix hat geschrieben: Hat Dein Bekannter mit dem Infekt Sport getrieben oder "nur" seinen fordernden Alltag weitergelebt?

Wenn man einmal die Gesamtmenge der grippalen Infekte und typischen Erkrankungen der oberen Atemwege zusammennimmt und checkt, wie viele der Erkrankten sich angemessen schonen, und wie viele das nicht tun, sondern weiter zur Arbeit gehen, Sport treiben, sich Stress aussetzen... Und diesen Zahlen dann wiederum die diagnostizierten Myokarditis-Fälle gegenüber stellen würde... Um besagte Korrelation zwischen Ausdauersport und Myokarditis in Zahlen fassen zu können.

Aufgrund meiner aktuellen kleineren Verschleppung bin ich drauf und dran, meine bisherige Vorgehensweise sehr zu hinterfragen. Die Grenze zwischen "locker laufen ist heute ok" und "heute laufe ich besser nicht" muss für mich erneut verschoben werden. Bis zu einem Punkt, an dem ich die leistungsorientierte Ausübung des Laufens praktisch einstellen kann, da ich zu den Kandidaten gehöre, die öfter erkältet sind als der Durchschnitt.
.
mtbfelix hat geschrieben: Was ich jedoch weiterhin mache, ist das Laufen lockerer Einheiten bei leichtem Schnupfen und gutem Wohlbefinden. Natürlich pausiere ich bei Abgeschlagenheit und Fieber, nicht, dass ich hier einen falschen Eindruck erwecke. Da wird auch nicht diskutiert.

Es gab noch einige weitere Fälle, in denen ich auch trotz Infekt sogar an Wettkämpfen teilgenommen habe. Einmal war ich am nächsten Tag kerngesund, als wenn der Halbmarathon mich geheilt hätte. Ein andermal hat es mich nach einem 10er am Limit für knapp zwei Wochen umgehauen. Mittlerweile bin ich auch so weit, keine WK's mehr bei Erkältungserscheinungen zu laufen. Auch den letzten Silvesterlauf habe ich erstmals seit 7 Jahren aufgrund einer Erkältung abgesagt. Da war ich schon fast stolz, ob meiner gewachsenen Reife.

Was jetzt noch bleibt, ist das genannte leichte Training bei einem leichten Infekt. Das möchte ich ungern einstellen, da mir das Laufen in den Jahren sehr wichtig geworden ist. Würde ich nun bei jeder Schniefnase pausieren, könnte ich mir gleich ein neues Hobby suchen. Und das ist keine Option. Im Winter läuft mir eigentlich permanent die Nase, und bisweilen ist es schwer zu erkennen, ob hier ein Infekt vorliegt, oder ob die Schleimhaut sich einfach nur gegen die kalte Luft wehrt.

Das Problem in meinem Kopf ist nun die Gefahr der Myokarditis. Da verhält es sich so wie Kernenergie: Die Auswirkungen des GAU sind so massiv, dass auch eine sehr kleine Wahrscheinlichkeit ausreicht, um eine Nutzung (das Laufen) in Frage zu stellen. Gibt es irgendwelche Studien über den Zusammenhang von Herzmuskelentzündungen und Ausdauersport, daraus resultierende Herzrhythmusstörungen mit Todesfolge? Wurde mal untersucht, ob solche Todesfälle durch strikte Bettruhe hätten verhindert werden können?

Und wo ist die Grenze zu ziehen? Ab wann wird es gefährlich? Ich habe ein Kind im Kindergartenalter, das praktisch seit November dauerkrank ist. Ich bin Bahnpendler. Ich will gar nicht wissen, welche Schlachten sich mein Immunsystem mit den diversesten Erregern liefert, von denen ich im Alltag gar nichts mitbekomme. Klar, man hat mal einen müden Tag. Diese Schlachten gehören mit Sicherheit zu den Faktoren, die die sogenannte Tagesform ausmachen. Aber ist das Risiko an "schlechten Tagen" erhöht gegenüber einem "guten Tag", an dem ich Schnupfen habe?
Immer wieder höre ich auch von Leistungssportlern, die trotz Infekten an Wettkämpfen teilnehmen. Zuletzt sogar während der WM, als die Spielerfrauen irgendeinen Virus nach Brasilien eingeschleppt hatten. Die Mannschaft hat trotzdem gespielt, und die werden nun wirklich bestens ärztlich versorgt. Das Risiko einer Myokarditis gehen doch auch DFB-Ärzte während der WM nur ungern ein, oder lebe ich hier wieder in meiner von Ethan angedeuteten Traumwelt?
Weiterhin habe ich während meiner noch jungen Vaterschaft gelernt, von Kindern zu lernen. Diese machen viele Dinge intuitiv, ganz ohne den lähmenden Erfahrungs- und Meinungsschatz von Erwachsenen. Und ich habe noch kein Kind gesehen, das sich von einer Schnoddernase am Rumtoben hätte hindern lassen. Und die kippen auch nicht einfach um nach ein paar Wochen.
mtbfelix hat geschrieben:Kann man von der Schwere des Infekts auf das Risiko schließen? Ab welchem Punkt gehe ich tatsächlich ein statistisch relevantes Risiko ein? Bei Training trotz schlechter Tagesform? Bei Training trotz leichtem Schnupfen? Bei Training mit Müdigkeit und infiziertem Umfeld? Bei Training trotz starkem Schnupfen, aber gutem Wohlbefinden?
Ich tue mich schwer mit dem Ziehen der Grenze.
Wobei ich auch sagen muss, dass mein bisheriges Verhalten bislang nur wenige Male zu einer Verschleppung geführt hat. Und nur einmal habe ich trotz grenzwertigem Wohlbefinden an einem WK teilgenommen und die anschließende Verstärkung des Infektes bewusst in Kauf genommen.
Aber ich gehe sehr häufig bei schlechter Tagesform raus. Manchmal steigert das Laufen das Wohlbefinden. Manchmal aber auch nicht. Selten werde ich anschließend krank. Dann war die Mattigkeit tatsächlich ein anfliegender Infekt. Und da ich seit zwei Wochen sportfrei bin, habe ich mir über diese Dinge mehr Gedanken gemacht als üblich.
Dieses Mal ist es leider schief gegangen. Wobei ich das Laufen aktuell nicht als einzigen Verursacher der Mittelohrentzündung sehe.Eher als "Hilfe", oder Tropfen, der das Virusfass zum überlaufen brachte.
mtbfelix hat geschrieben: Und meine Fragen bezogen sich hauptsächlich auf die Thematik, dass ich bei "leichteren Geschichten" nur wenig Einbußen an "Kraft und Motivation" habe und meist reduziert weitertrainiere. Und etwas Feedback haben wollte, wie gefährlich diese Vorgehensweise nun wirklich ist.
Garmin

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ihr dürft bitte nicht vergessen: der Arzt muss sich auch vor Regressansprüchen schützen!
Wenn er laufen erlaubt und der Pat. bekommt deshalb irgendetwas, dann....
Wir sind nicht in den USA, aber es wird auch hier immer schlimmer
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
__________________________________________

BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx

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Denke ich auch, dass das mit ein Grund ist Omi :daumen:

Ansonsten bin ich auch ganz bei die Clark :nick:

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Danke für Eure Antworten und auch für die spannenden Zeilen von Felix, es war ein richtiger Genuss, diese zu lesen! :-D

Es liegt wahrscheinlich noch nicht einmal daran, dass sich Ärzte gegenüber irgendwelchen Regressansprüchen schützen. Ich meine, am Ende würde sowieso Aussage gegen Aussage stehen. Ein Arzt würde in seinen Bericht ja niemals schreiben, dass er die Erlaubnis zum Sport erteilt habe. Ich glaube viel mehr, dass es sich bei den Ärzten die ich bisher besucht habe (und das waren wirklich nicht viele!) einfach nicht um ehrgeizige/ambitionierte Sportler handelt, dafür haben die meisten sowieso keine Zeit und genau deshalb denken sie erst gar nicht so weit.

Ich habe einen Arzt auch noch nie mit meinen oben geschriebenen Äußerungen konfrontiert, aber genau das werde ich bald machen. In dem Fitnessstudio in dem ich bin, trainiert auch ein Allgemeinmediziner den ich auf privater Ebene kenne und auch per Du mit bin. Und wenn ich Ihn nächstes Mal sehe, werde ich Ihn genau damit konfrontieren, mal schauen was da so rauszulocken ist! :-D

Als ich vor zwei Jahren in Berlin beim Marathon am Start war, war ich ebenfalls in der direkten Vorbereitung, erst verletzt (Oberschenkelverhärtung) und anschließend noch erkältet, wieder dieser ganz üble Husten. Damals hab ich voll mein Programm durchgezogen, so wie vorgegeben. Auch an dem Tag des Marathons war der Husten noch nicht 100% weg. Den Marathon habe ich letztendlich trotzdem voll durchgezogen und auch vergeigt, dies war aber wohl eher der Tatsache geschuldet, das ich mit der Oberschenkelverhärtung 3 Wochen zu kämpfen hatte und in dieser Zeit nur Alternativtraining gemacht habe (Crosstrainier und Rad).

Aber das eigentliche, was mich wirklich sehr ängstlich gestimmt hat war, dass ich nach dem Marathon (ich glaube am dritten Tag danach) ganz locker einen regenerativen Lauf machen wollte und mein Puls ungewöhnlich hoch war. Ca. 15 - 20 Schläge oberhalb des zu erwartenden Pulses bei der gelaufenen Geschwindigkeit. Und dieses Phänomen zog sich Wochen hin, der Puls war zu hoch und zwar merklich zu hoch! Da bekam ich es richtig mit der Angst zu tun, hab ich mir doch was am Herzen zugezogen, weil ich weiter trainiert habe etc... das waren meine Gedanken.
Direkt einen Termin beim Kardiologen gemacht. Glücklicherweise bekam ich noch in der selben Woche einen Termin, weil einer abgesprungen ist. In der Regel sind hier Wartezeiten von einem halben Jahr und länger nicht ungewöhnlich. Er hat mich auf den Kopf gestellt, konnte aber Gott sei Dank keine Unregelmäßigkeiten feststellen. Woher dieses Phänomen letztendlich kam, ist mir bis heute ein Rätsel, aber über die Wintermonate wurde es wieder besser und der Puls pegelte sich irgendwann wieder auf ein normales Niveau ein. Vielleicht war es einfach ein Warnschuss, wer weiß!!!??? :-)

Auf jeden Fall mache ich seit diesem Zeitpunkt einmal im Jahr einen Termin beim Kardiologen zur reinen Vorsorge und zwar jedes Mal bei einem anderen, um mich einfach mal durchchecken zu lassen, und vor allem mein Gewissen zu beruhigen. Den Termin mache ich dann immer schon Anfang des Jahres um dann im November, nach der Saision, antanzen zu können.

Grüße Kevin

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@Clark78: Du hast eine beneidenswerte Fitness - aber die ist sicher die Ausnahme. Ich denke, selbst hier im Forum können die wenigesten von uns eine halbe Stunde mit 60-65 % Hf max laufen, bei den meisten sind ruckzuck die 70% erreicht. Daher ist wenig erstaunlich, dass dein Arzt skeptisch war. Der müsste dich schon sehr gut kennen, um zu wissen, dass du a) fit genug bist, um mit 60 % Hf max - also wirklich regenerativ - zu laufen und b) dass du wirklich vernünftig genug bist, dich dran zu halten.

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kobold hat geschrieben:@Clark78: Du hast eine beneidenswerte Fitness - aber die ist sicher die Ausnahme. Ich denke, selbst hier im Forum können die wenigesten von uns eine halbe Stunde mit 60-65 % Hf max laufen, bei den meisten sind ruckzuck die 70% erreicht. Daher ist wenig erstaunlich, dass dein Arzt skeptisch war. Der müsste dich schon sehr gut kennen, um zu wissen, dass du a) fit genug bist, um mit 60 % Hf max - also wirklich regenerativ - zu laufen und b) dass du wirklich vernünftig genug bist, dich dran zu halten.
Guter Einwand.

Die 60% habe ich galant nicht hinterfragt.

Davon bin ich auch bei ruhigen Einheiten noch weit weg.

Aber ich habe mich mittlerweile eh damit abgefunden, in Zukunft noch vorsichtiger zu sein als bislang.
Garmin

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Hey Kobold,

danke für das Kompliment! Aber das sehe ich etwas anders. Jeder der regelmäßig läuft und somit eine gewisse Grundfitness hat, sei es mit 30 oder 130 Wochenkilometer, ist in der Lage mit einem Puls von 60% der HfMax zu laufen. Auch wenn es vielleicht sehr, sehr, sehr langsam ist, aber grundsätzlich ist das schon möglich. Aber erfahrungsgemäß weiß ich auch, dass die wenigsten wirklich so langsam laufen können, weil Sie immer wieder in Ihren normalen Laufschritt verfallen.

Da gegen gibt es ein gnadenlos effektives Mittel: Das nennt sich Laufband! Da stell ich die Geschwindigkeit einfach so niedrig ein, dass ich keine Chance habe schneller zu werden, da ich ansonsten vorne gegen laufe! :-D
Natürlich haben nicht alle von uns die Möglichkeit eins zu benutzen, aber rein theoretisch kann ich auf dem Laufband, was ich auch nach richtig, richtig harten Tempoeinheiten teilweise mache, mit einer Geschwindigkeit von 6 km/h (Pace: 10:00 min/km) noch (aus)laufen.

Draußen fällt es einem nur ungleich schwerer, so einen langsamen Schritt an den Tag zu legen, aber möglich ist es.

Beste Grüße

PS: Hab da mal einen weisen Spruch von einem angesehenen Lauftrainer gelesen: Nur wer wirklich langsam laufen kann, kann auch schnell laufen!!! :-)

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Vielleicht ist es möglich. Aber bei mir hat die Bewegung dann keine Flugphase mehr, ist ergo kein Laufen. :peinlich: Oder sie fühlt sich so unrund an, dass ich mit Gehen besser bedient bin. Vom zwanghaften Langsamlaufen halte ich nicht viel. Aber ich trainier ja auch nicht, sondern jogge nur so rum. Und auf's Laufband bekommen mich keine 10 Pferde.

VG,
kobold

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Flugphase hin oder her, es geht ja eigentlich nur um sehr, sehr schonendes Laufen in einem, nicht 100%, gesundem körperlichen Zustand. Aber auch schnelles Gehen wäre eine Möglichkeit die Laufmuskulatur nicht gänzlich einschlafen zu lassen. :wink:
Laufband ist halt Gewöhnungssache, dem einen liegt es, dem anderen nicht. Ich habe damals auf dem Laufband angefangen, daher bin es gewohnt. Aber na klar, grundsätzlich versuche ich auch das meiste Training draußen zu gestalten. Auch "nur so rum joggende" Leute finde ich grundsätzlich sympathischer, als die die gar nicht laufen! :D

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Wobei man ja auch mal ganz klar sagen muss: Zwischen Bronchitis und ner Erkältung besteht auch nochmal ein großer Unterschied, nä?

Denn ob jetzt "nur" die Nasennebenhöhlen und vielleicht noch die Stirnhöhlen zusitzen oder man ne Halsentzündung hat oder die Bakterien schon in den Bronchen sitzen (und somit einen weitaus kürzeren "Anfahrtsweg" zum Herzen haben) ... macht ja schon was aus.

Das ist aber nur meine bescheidene Meinung. Ein Arbeitskollege, der letzte Woche mit schwerer Bronchitis gefehlt hat, ist in dieser Woche wieder da, obwohl er sich nicht auskuriert hat und auf meine höfliche Frage, ob denn Schleimlöser gereicht hätten oder doch ein Antibiotikum verschrieben wurde (der Husten, den wir letzte Woche hören durften war wirklich schäbig), wies er mit der Hand auf eine Ecke des Schreibtisches und meinte: "Ach, ich hab hier meine Kügelchen ..."

:haeh:
Ahso.
Naja, Glaube versetzt ja bekanntlich Berge.
"... but I am running TO and you are running FROM, and there's a world of difference there." - Tyrion Lannister

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mtbfelix hat geschrieben: Bist Du einfach niemals krank oder lässt Du Dich nie krankschreiben?
Nein, ich habe keine Zeit dafür und gehe lieber laufen. Und das mache ich seit 20 Jahren so... Vielleicht nicht mehr lange, aber bist dahin...

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Hallo Baghira,

naja, also eigentlich besteht zwischen einer Erkältung und einer Bronchitis nicht so ein großer Unterscheid. Wobei viele diese Begriffe auch durcheinander werfen. Wenn ich mich richtig belesen habe, versteht man unter einer Erkältung eine akute Infektion der oberen Atemwege und bei einer Bronchitis sind die unteren Atemwege (Bronchien) betroffen. Wobei das genauso im Rahmen einer Erkältung passieren kann. Also im Prinzip geht es bei beiden um den Befall bestimmter Körperregionen mit Viren (meistens). Erkältung ist eher der Oberbegriff, für alles was da so befallen sein kann. Ob es nun zu einer höheren Gefährdung kommt, weil die Viren näher am Herz sitzen, kann ich ehrlich gesagt nicht beurteilen!???

Ein Antibiotikum hilft nur in den wenigsten Fällen bei akuten Bronchitis bzw. einer Erkältung, da beides zu 90% aus dem Befall von Viren resultiert. Antibiotika wirken aber nur bei Bakterien und machen bei einem Virenbefall überhaupt keinen Sinn. Ganz im Gegenteil! Es kann aber auch passieren, dass im Rahmen eines Virusbefalls sich im Laufe der Erkrankung auch Bakterien anfangen einzunisten, dann wiederum würde ein Antibiotikum Sinn machen. Aber, nur die wenigsten Ärzte machen sich die Mühe durch weiterführende Untersuchungen herauszufinden, ob es sich um Viren oder Bakterien handelt. Im Zweifel gibt´s dann einfach ein Antibiotikum. Bis die Packung leer ist, ist die Erkrankung zu 95% eh erledigt und ob das Mittel dazu überhaupt etwas Positives beigetragen hat, interessiert dann keinen Menschen mehr.

Also bei mir haben auch die ganzen “angeblichen” Schleimlöser überhaupt nichts gebracht. Das einzige was wirklich verlässlich hilft, ist die Zeit!


Beste Grüße

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*schmunzelt* Jaaa, die Diskussion über Schleimlöser ja/nein ... :D
Hab gerade zumindest nochmal den Wiki-Artikel gelesen und es kann beides sein, das sieht man am Auswurf (wobei, wie du schon sagst, durch die Vireninfektion das Immunsystem so geschwächt sein kann, dass sich Bakterien ansammeln).

Interessanter Weise habe ich irgendwann mal von einem Arzt gesagt bekommen, dass einige Patienten aber mit der Erwartungshalung reingehen, Antibiotikum zu bekommen, und wenn der Arzt das nicht rausgibt, gibt es erstmal Terz ... heißt also, dass einige Doktoren aus einer Art von "vorauseilendem Gehorsam" schon Antibiotikum verschreiben, obwohl das nicht nötig wäre!

Mir helfen Schleimlöser bisher sehr gut, ich muss aber auch dazusagen, dass mein Hausarzt (Gottseidank) keiner von denen ist, die bei jedem Mist sofort Antibiotikum verschreiben. In der Regel bekommt man die Aufzählung: "Schleimlöser, heißen Tee trinken, viel Suppe essen, kein Sport und keine Sauna, Ruhe, mit Kamille inhalieren - wenn's in vier Tagen noch nicht besser ist oder schlimmer wird, bitte nochmal reinkommen".

Wenn ich dann wirklich nochmal kommen musste, hab ich dann Antibiotikum gekriegt und dann wars auch gut. Aber (und das darf man ja auch nicht außer Acht lassen): Jeder funktioniert anders. Was den einen umhaut, zwickt den anderen noch lange nicht - jedenfalls subjektiv. :) Wenn ich erkältet bin, will ich gar nichts, nur meine Ruhe. Bei Bronchitis bin ich auch entsprechend platt - dementsprechend bin ich dann froh, wenn ich auch krank geschrieben werde und meinem Körper genug Zeit geben kann, mit allem fertigzuwerden.
"... but I am running TO and you are running FROM, and there's a world of difference there." - Tyrion Lannister

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Clark78 hat geschrieben:Ich glaube viel mehr, dass es sich bei den Ärzten die ich bisher besucht habe (und das waren wirklich nicht viele!) einfach nicht um ehrgeizige/ambitionierte Sportler handelt,
Mein Zahnarzt (leider vor zwei Jahren gestorben) war ein Ultra. Als ich ihm mal bei einer Untersuchung erzählt habe, dass ich meinen damals geplanten HM wegen Erkältung habe sausen lassen, meinte er nur, er sei mal den TOM mit einer Erkältung gelaufen. Das sei nicht so schlimm gewesen. Sehr entspannend :zwinker5: . Na ja, er ist aber auch nur 65 geworden ... auch wenn da kein ursächlicher Zusammenhang besteht.

Gruß
Gid

P.S.: ich habe auch etwas Halsweh und Husten, gehe aber trotzdem nachher ruhige 10 km laufen :peinlich:

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@Baghira:
Ja, das stimmt. Die Leute gehen mit einer entsprechenden Erwartungshaltung zum Arzt. Was würden die meisten wohl denken, wenn dieser einfach sagen würde; Krankheit auskurieren, schonen und viel trinken? Ohne auch nur ansatzweise den Rezeptblock zu zücken. Viele Leute meinen auch, dass eine Erkältung/Bronchitis innerhalb einer Woche auskuriert sein müsste, aber gerade bei einer akuten Bronchitis habe ich gelesen, dass es im Schnitt 18 Tage dauert, bis auch die letzten Symptome weitestgehend verschwunden sind. Dies wurd in irgendeiner übergreifenden Studie (USA, Europa, etc.) herausgefunden. Die Menschen sind aber meistens so gepolt, dass Sie das nicht akzeptieren wollen und spätestens nach einer Woche dann zum Arzt gehen um etwas verschrieben zu bekommen.

Ich kann das bei meiner jetzigen Bronchitis nur bestätigen, Sie fing am 05.03. an und der Husten ist immer noch da, aber, Stand heute, deutlich besser. Ich gehe fest davon aus, dass der Spuk am Sonntag, spätestens Montag komplett vorbei ist, das macht dann ca. 17 Tage.

@LiveLoveRun (Toller Nickname! :-))
Cooler Arzt!!! :-D Ehrlich gesagt weiß ich jetzt nicht was der "TOM" ist, auch Google spuckt auf anhieb nichts aus. Aber ich gehe davon aus, dass es sich um irgend einen Ultralauf handelt!? Naja, also mit einer Erkältung einen Ultralauf anzugehen, ist wohl mehr als mutig. Aber wir wolllen alle mal hoffen, dass sein früher Tot nicht damit zusammen hängt! ;)
Etwas Husten und Halsweh: Ich würde (und mache) es genauso machen, ruhig Laufen!!! :daumen:

Wollte noch sagen, das ich gestern, wie angekündigt, 32 Minuten (4 km) auf dem Laufband mit einer Pace von genau 08:00 min/km (7,5 km/h) gelaufen bin. Die Betonung liegt auf GELAUFEN, das ist zwar, sehr, sehr, sehr langsam, aber es geht, auch in einem halbwegs flüssigen Laufstil!!! Durchschnittspuls 106 (56 % HfMax), Höchstpuls 117 (62% HfMax). Also wenn das meinem Herzen auf irgend eine Art und Weise geschadet haben sollte, dann weiß ich auch nicht weiter. Ich behaupte, es gibt Leute (da wären wir wieder bei (Entschuldigung) den übergewichtigen Couchpotatoes, die diesen Puls auch beim Fernsehen haben. Und wenn die nicht hochgradig gefährdet sind, eine Herzmuskelentzündung zu bekommen, dann behaupte ich einfach mal, ich auch nicht!!! :P Heute werde ich dann 45 min laufen, vielleicht wage ich mich an eine Pace von 07:30 min/km. :D

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Clark78 hat geschrieben:Naja, also mit einer Erkältung einen Ultralauf anzugehen, ist wohl mehr als mutig.
Das als dumm zu bezeichnen ist fast noch ein Lob :klatsch: Auch mir wurde schon gesagt, "was du hast wegen einer Erkältung den Rennsteig sausen lassen? Ich wäre gerannt."

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Clark78 hat geschrieben:Ehrlich gesagt weiß ich jetzt nicht was der "TOM" ist, auch Google spuckt auf anhieb nichts aus.
Two Oceans Marathon

Tommi hat da schon recht. Wettkampf in jeder Form ist bei Erkältung Tabu. Ich denke sonst wurde auch schon gesagt, wo die Grenzen bei Erkältung liegen. Das Stichwort Körpergefühl finde ich da sehr gut. Wenn es sich bei so etwas nicht gut anfühlt ist es auch nicht gut. Ich fühle mich jetzt nach dem Lauf besser. Aber ich bin eh in meine Entlastungswoche und ob ich das mit 5.30/km oder 6:30/km laufe ist ja im Grunde egal, bis vielleicht auf den Laufstil. Ich hatte jetzt einen Durchschnittspuls von 66% meiner HFmax und das haben viele die keinen Sport treiben schon, wenn sie mal die Treppe statt den Aufzug nehmen.
Ach ja, langsam laufen: ich finde es sehr hilfreich die Schrittfrequenz in etwa gleich zu halten und nur die Schritte zu verkürzen.

Gruß
Gid

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Clark78 hat geschrieben:Die ersten vier Tage als ich erkrankt bin, wäre ich nie auf die Idee gekommen laufen zu gehen, dafür hab ich mich einfach zu mies gefühlt. Aber so ab dem 5/6. Tag hab ich mich eigentlich schon wieder zu 90% fit gefühlt, dass einzige was übrig geblieben ist, bis heute, ist ein teilweise ziemlich übler Husten. Bin am 7. Tag erst zum Arzt gegangen, dass er sich das ganze mal anschaut. Dort stellte er dann die Diagnose Bronchitis. Auf meine Frage hin wie es mit leichtem Sport / LAUFEN aussieht, kam natürlich direkt die volle Breitseite: NEIN, auf keinen Fall, Herzmuskelentzündung bla, bla, bla... Was habe ich auch anderes erwartet, dachte ich tatsächlich, dass mir ein Arzt ein OK geben würde für Ausdauersport während einer Erkältung???
Dass ein Reizhusten auch nach dem Abklingen aller sonstigen Erkältungssysmptome für weitere wenige Wochen anhält, ist v.a. bei bronchial sensiblen Menschen häufig. Man sprich dann von postinfektiösem Husten.

Dieser hat seine Ursache in einer temporären Überempfindlichkeit/Reizschwellenerniedrigung der Hustenrezeptoren im bronchialen Epithel zu tun.

Da nach Abklingen der sonstigen Symptome längst keine aktiven Erkältungsviren mehr im Körper sind, gibt nur aufgrund dieses postinfektiösen Hustens absolut es keinen Grund, vor infektbedingten Komplikationen wie einer Myokarditis Angst zu haben oder Angst zu machen.
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Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein.
14.11.´10 Tenero M: 2:58:06 :)
13.11.´11 Tenero HM: 1:23:02
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73
runningdodo hat geschrieben:Da nach Abklingen der sonstigen Symptome längst keine aktiven Erkältungsviren mehr im Körper sind, gibt nur aufgrund dieses postinfektiösen Hustens absolut es keinen Grund, vor infektbedingten Komplikationen wie einer Myokarditis Angst zu haben oder Angst zu machen.
Kann man das sinngemäß auch auf die Nasenschleimhäute übertragen? Ein normaler Schnupfen dauert bei mir zwischen 5 und und 10 Tagen. Wobei ich mich dabei selten wirklich unwohl fühle. Nur die verstopfte Nase ärgert und nervt mich. Nachdem eigentlich alles abgeklungen ist und es mir bestens geht, hab ich noch länger mit der Nase zu tun. Ich denke mir da immer, die Schleimhäute wurde vom Virenbefall in Mitleidenschaft und braucht noch ne Weile, sich zu regenerieren. Lieg ich da in etwa richtig?

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

74
@Runningdodo:

Vielen, vielen Dank für diese Zeilen! Auch damit werde ich beim nächsten Mal meinen Hausarzt gerne konfrontieren! :-D

Das macht auf jeden Fall Mut und rückt alles schon wieder in ein ganz anderes Licht!

Das klingt alles schon sehr wissenschaftlich, bist Du einfach nur sehr gut belesen, oder selbst praktizierender Arzt oder betreibst sonstige Aktivitäten in der Gesundheitsbranche? :-)

Ich glaube die Frage ist nach den eindrucksvollen Zeilen berechtigt! ;)

Beste Grüße und noch einen schönen Tag!!!
Nur wer wirklich langsam laufen kann, kann auch schnell laufen!!!
Lauferfahrung 5 Jahre - Triathlon ca. 3 Jahre - Priorität ganz klar LAUFEN! :)
Training nach Greif (T6M): ca. 90 - 130 km/Woche
Bestzeiten:
5 km: 17:51 - 10 km: 38:00 - HM: 01:23:36 - M: 03:32:XX (NOCH!!!)
Ziele für 2015:
5 km: 17:30 - 10 km: 37:00 - HM: 01:22:00 - M: 02:59:00

75
runningdodo hat geschrieben:Dass ein Reizhusten auch nach dem Abklingen aller sonstigen Erkältungssysmptome für weitere wenige Wochen anhält, ist v.a. bei bronchial sensiblen Menschen häufig. Man sprich dann von postinfektiösem Husten.

Dieser hat seine Ursache in einer temporären Überempfindlichkeit/Reizschwellenerniedrigung der Hustenrezeptoren im bronchialen Epithel zu tun.

Da nach Abklingen der sonstigen Symptome längst keine aktiven Erkältungsviren mehr im Körper sind, gibt nur aufgrund dieses postinfektiösen Hustens absolut es keinen Grund, vor infektbedingten Komplikationen wie einer Myokarditis Angst zu haben oder Angst zu machen.
So etwas habe ich schon immer vermutet, auch bezogen auf den Schnuppen, so wie Tommi es anspricht.

Nur wie will der Betroffene das unterscheiden? Der Grat ist sehr sehr schmal.
Garmin

76
Ja.

Bei dem Symptom "verstopfte Nase" kann außerdem noch erschwerend dazu kommen, dass nach Gebrauch von abschwellendem Nasenspray während des akuten Infekts es nach dem Absetzen zu einer Reboundwirkung kommen kann, da sich die adrenergen Rezeptoren der Blutgefäße an den Wirkstoff gewöhnt haben.
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77
mtbfelix hat geschrieben:Nur wie will der Betroffene das unterscheiden? Der Grat ist sehr sehr schmal.
Wenn die spezifische Phase der Abwehrreaktion angelaufen ist und massenhaft spezifisch auf die Viren zugeschnittene Antikörper produziert werden und im Blut bereit stehen, ist ein Übergreifen der Vireninfektion auf gut durchblutete Organe wie das Herz kaum denkbar.

Das trifft zeitlich zusammen mit dem Abklingen der Allgemeinsymptome wie Fieber, Gliederschmerzen und Abgeschlagenheit.

Dann noch ein, zwei Tage und man ist beim einfachen unkomplizierten grippalen Infekt hinsichtlich Myokarditisgefahr auf der sicheren Seite.
Und kann als erstes ruhige, nicht zu lange Läufe gefahrlos wieder machen.
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Vielen Dank runningdodo :)
runningdodo hat geschrieben:Ja.

Bei dem Symptom "verstopfte Nase" kann außerdem noch erschwerend dazu kommen, dass nach Gebrauch von abschwellendem Nasenspray während des akuten Infekts es nach dem Absetzen zu einer Reboundwirkung kommen kann, da sich die adrenergen Rezeptoren der Blutgefäße an den Wirkstoff gewöhnt haben.
Diese "Gefahr" ist bei mir zum Glück so nicht gegeben, da ich grundsätzlich nur medikamentenfreie Nasensprays benutze bzw. mit Wasser Nasenspülungen mache. Das hat zwar nicht sooo den nachhaltigen Effekt, ist aber eben medikamentenfrei und ich kann es so oft machen, wie es mir gefällt.

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Es hängt auch einiges mit der Empfindlichkeit der Atemorgane zusammen. Ich fange mir schnell eine Erkältung ein und laufe kein Training draußen unter 10 Grad. Vorletztes Jahr habe ich versucht, in den Winter zu laufen und habe einen leichten Schnupfen und leichten Husten ignoriert. Nach ein paar Wochen fuhr ich dann im RTW von meinem Büro ins Krankenhaus. Der erste Kommentar des Chefarztes (auch Ausdauersportler) nach den ersten Untersuchungen: Herzlichen Glückwunsch, dass Sie noch vor mir stehen und nicht liegen.

Nach 8 Wochen Laufpause bekam ich dann vom Kardiologen wieder grünes Licht fürs Laufen. Und ich hatte Glück, dass im MRT nach 4 Wochen keine Herzmuskelentzündung mehr erkennbar war. Aber nach meiner Einlieferung war das Belastungs-EKG und die Herzsonografie schon auffällig und ich bekam die volle Herzdiagnostik.

Jetzt hat mich eine Erkältung auch wieder zu einer Pause gezwungen. Aber nach diesen Erfahrungen kuriere ich mich lieber noch in Ruhe aus und lasse Wettkämpfe sausen. Morgen wäre ein HM dran gewesen, bei einem sehr guten Trainingszustand. Ich habe Familie und möchte die auch noch lange genießen. Im Job bekomme ich es nicht zu selten mit, dass jemand plötzlich stirbt, der noch keine 50 war. Laufen soll Spaß machen und nicht die Gesundheit ruinieren. Zumindest für mich.

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muensterlaender hat geschrieben:Es hängt auch einiges mit der Empfindlichkeit der Atemorgane zusammen. Ich fange mir schnell eine Erkältung ein und laufe kein Training draußen unter 10 Grad. Vorletztes Jahr habe ich versucht, in den Winter zu laufen und habe einen leichten Schnupfen und leichten Husten ignoriert. Nach ein paar Wochen fuhr ich dann im RTW von meinem Büro ins Krankenhaus. Der erste Kommentar des Chefarztes (auch Ausdauersportler) nach den ersten Untersuchungen: Herzlichen Glückwunsch, dass Sie noch vor mir stehen und nicht liegen.

Nach 8 Wochen Laufpause bekam ich dann vom Kardiologen wieder grünes Licht fürs Laufen. Und ich hatte Glück, dass im MRT nach 4 Wochen keine Herzmuskelentzündung mehr erkennbar war. Aber nach meiner Einlieferung war das Belastungs-EKG und die Herzsonografie schon auffällig und ich bekam die volle Herzdiagnostik.

Jetzt hat mich eine Erkältung auch wieder zu einer Pause gezwungen. Aber nach diesen Erfahrungen kuriere ich mich lieber noch in Ruhe aus und lasse Wettkämpfe sausen. Morgen wäre ein HM dran gewesen, bei einem sehr guten Trainingszustand. Ich habe Familie und möchte die auch noch lange genießen. Im Job bekomme ich es nicht zu selten mit, dass jemand plötzlich stirbt, der noch keine 50 war. Laufen soll Spaß machen und nicht die Gesundheit ruinieren. Zumindest für mich.
Schrecklich!!!
Ist der Arzt wirklich Ausdauersportler, oder erzählt er nur so was.

Herzmuskelentzündung von:
"leichten Schnupfen und leichten Husten" und vom Laufen unter 10°. Ja. Klar.

81
Hallo Münsterländer,

was für ein Glück, dass Du ohne Folgeschäden aus der Nummer wieder rausgekommen bist. Nach so einer Geschichte wäre wohl jeder vorsichtiger.

Was mich noch interessiert:Mit welchen akuten Symptomen bist Du damals ins KH gefahren? Und hattest Du vorher schon welche?
Garmin

82
Es war November und ich machte dreimal pro Woche morgens um 6 Uhr einen ca. einstündigen Lauf und zwei weitere Einheiten im Fitnessstudio in Kombi mit Krafttraining. In den beiden Wochen vor dem Krankenhaus ist mir mein recht hoher Puls bei gleicher Belastung aufgefallen, so ca. 20 höher. Die Erkältungssymptome begannen so 5 bis 6 Wochen vorher, die ich aber ignoriert habe, d. h. meine Trainingsintensität habe ich nicht verringert. Gleichzeitig war es eine extrem stressige und nervlich angespannte Zeit.

Am morgen des Zusammenbruchs war mir sehr schwindelig und ich habe auf meine ´Trainingseinheit verzichtet. Bin dann ins Büro gefahren, wo es nicht besser wurde. Nach einer unerfreulichen Besprechung wurde mir noch schwindeliger und ich musste mehrfach erbrechen. Dann erst zum ärztlichen Dienst und EKG, ohne Befund. Da es nicht besser wurde, Einweisung ins Krankenhaus und CT, aber auch kein Schlaganfall.

Am Tag danach kein Schwindel mehr und Belastungs-EKG. das wurde nach nicht mal 10 Minuten bei einem Puls von 150 abgebrochen, weil der Blutdruck quasi explodiert ist. Bei der Herzsono kam noch heraus, dass meine Herzwand relativ dick ist. Beide mich behandelten Chefärzte (Kardiologie und Internist) meinten, es wäre wohl der Beginn einer Herzmuskelentzündung und ich hätte Glück gehabt.

Heute ist alles wieder normal und mein Kardiologe gibt mir keine Einschränkungen.

83
Rolli hat geschrieben:Schrecklich!!!
Ist der Arzt wirklich Ausdauersportler, oder erzählt er nur so was.

Herzmuskelentzündung von:
"leichten Schnupfen und leichten Husten" und vom Laufen unter 10°. Ja. Klar.
Danke für die hilfreiche Antwort. Solche Forenteilnehmer sind wirklich eine Bereicherung.

Sorry, aber ich kenne meinen Körper wohl besser als jeder andere hier im Forum. Und ich bin nicht der einzige Jogger, der im Winter nicht draußen läuft.

84
Ich stelle mir die Frage (worauf Rolli eventuell in seiner charmanten Art hinaus wollte), ob zwischen deinem angegriffenen Herzen und dem Laufen trotz leichter Erkältung nur eine Korrelation oder eine Kausalität besteht.

Schließlich hattest Du ja
eine extrem stressige und nervlich angespannte Zeit
.

Da muss ja nicht unbedingt das kleine Läufchen schuld sein![/font][/color]
Garmin

85
muensterlaender hat geschrieben:Danke für die hilfreiche Antwort. Solche Forenteilnehmer sind wirklich eine Bereicherung.

Sorry, aber ich kenne meinen Körper wohl besser als jeder andere hier im Forum. Und ich bin nicht der einzige Jogger, der im Winter nicht draußen läuft.
Rege Dich nicht auf, sondern erzähle nicht: wegen "leichten Schnupfen und leichten Husten"... und danach doch andere, umfangreiche Diagnose. Das wirkt komplett unglaubwürdig und ist natürlich sehr Hilfreich für alle, die so was hier lesen.

Ob Du Dein Körper kennst oder nicht, kann ich hier nicht beurteilen, aber sehr gute kenne ich das hier: Hypochondrie

Einen Arzt, der mir aber verbittet bei Temperaturen unter 10° zu laufen, würde ich nicht mehr aufsuchen und nicht mehr weiter empfehlen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, das der Arzt das gesagt hat.

86
muensterlaender hat geschrieben:In den beiden Wochen vor dem Krankenhaus ist mir mein recht hoher Puls bei gleicher Belastung aufgefallen, so ca. 20 höher. Die Erkältungssymptome begannen so 5 bis 6 Wochen vorher, die ich aber ignoriert habe, d. h. meine Trainingsintensität habe ich nicht verringert. Gleichzeitig war es eine extrem stressige und nervlich angespannte Zeit.
Du hast 14 Tage lang mit normaler Intensität trotz so eindeutiger Hinweise darauf weitertrainiert, dass mit deinem Körper was nicht ok ist? :confused: :haeh:

Mit deutlich erhöhtem Puls zu laufen ist etwas völlig anderes als "einen leichten Schnupfen und leichten Husten ignoriert" - das ist dir selbst klar, oder? Insofern denke ich: Zum Glück hat das Ganze bei dir keine bleibenden Schäden hinterlassen. Und du hast draus gelernt, indem du jetzt den Wettkampf gestrichen hast.

Aber ich wäre selbst nie auf die Idee gekommen, bei so klaren Symptomen am Training gar nichts zu ändern. Wenn du die Belastung reduziert (sprich: v.a. Intensität rausgenommen hättest), hättest du vermutlich mit langsamen DL weitermachen können, ohne dass was passiert wäre.

VG,
kobold

87
Rolli hat geschrieben: Einen Arzt, der mir aber verbittet bei Temperaturen unter 10° zu laufen, würde ich nicht mehr aufsuchen und nicht mehr weiter empfehlen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, das der Arzt das gesagt hat.
Das hat Münsterländer doch auch gar nicht geschrieben ... warum er "nicht bei Temperaturen unter 10°" läuft, geht aus dem Posting nicht hervor. Der Chefarzt hat ihm nur zum Betreten des Krankenhauses auf 2 Beinen gratuliert und ein paar unerfreuliche Befunde ermittelt.

88
kobold hat geschrieben:Das hat Münsterländer doch auch gar nicht geschrieben ... warum er "nicht bei Temperaturen unter 10°" läuft, geht aus dem Posting nicht hervor. Der Chefarzt hat ihm nur zum Betreten des Krankenhauses auf 2 Beinen gratuliert und ein paar unerfreuliche Befunde ermittelt.
Deswegen schrieb ich doch... "ich kann mir so was nicht vorstellen."

89
mtbfelix hat geschrieben:Ich stelle mir die Frage (worauf Rolli eventuell in seiner charmanten Art hinaus wollte), ob zwischen deinem angegriffenen Herzen und dem Laufen trotz leichter Erkältung nur eine Korrelation oder eine Kausalität besteht.
Da besteht häufig durchaus ein Zusammenhang. Ich weiß z.B. von einem Fall, in dem ein junger Mann mit einer "leichten Erkältung" nur mit den Kindern Schlittenfahren war und dann an einer akuten Herzmuskelentzündung verstorben ist.

Noch ein "belegter" Fall gefällig: Daniel Engelbrecht (Fußballprofi) hat seit einer Herzmuskelentzündung einen Defi im Körper: Daniel Engelbrecht: Profi mit Defibrillator bei Stuttgarter Kickers - SPIEGEL ONLINE

Meine Schwester hat viele Jahre in einer Reha-Einrichtung für Herzpatienten gearbeitet und erzählt mir immer (weil ich das Thema Krankheit und Laufen etwas lockerer auslege), dass ein nicht unbedeutender Anteil Leute sind, die sich trotz Krankheit nicht still halten können - teilweise haben diese Patienten katastrophale Restpumpleistungen.

Tom
„Der Mensch kann zwar tun, was er will, aber er kann nicht wollen, was er will.“

PB: 10km=46,24 HM=1:42,xx,M=3:42,xx

182 cm, max. 2012: >104kg

91,4kg (31.12.14) - IST 82 kg (23.05.2016) - Ziel 75kg

90
Deshalb wundere ich mich immer wieder, warum hier so viele gegen die Nutzung einer Pulsuhr sind. Die Frage ist nur, wie ich mit dem Puls dann umgehe und ob ich ungewöhnliche Veränderungen beim Puls mit anderen Körperreaktionen verbinden kann. Und wenn ich mich absolut gesund fühle, laufe ich auch eine Stunde bei Puls 160 und mehr, wenn ich dabei noch locker atmen kann. Meinen HFmax habe ich bisher noch nicht bestimmen lassen, würde aber nach meinem Gefühl mit 190 oder 200 rechnen. Man darf sich halt nicht zum Sklaven der Pulsuhr machen und dabei vergessen, auf seinen Körper zu hören.

Nach meinen Erfahrungen bin ich halt vorsichtiger als früher, zumal ich auch recht ehrgeizig bin, mit über 50 noch Zeiten laufen zu können, mit denen ich eher im Hauptfeld und nicht zu den letzten 10 % der Läufer gehöre.

Der Verkäufer meiner Laufschuhe (läuft auch HM) hat mal gesagt, das Ziel eines Ausdauersportlers sollte es sein, mit 70 Jahren einen HM unter 2 Stunden laufen zu können.

91
Ich glaube, die meisten Foris sind nicht gegen Pulsuhren, sondern gegen ein pulsorientiertes Training, das auf falschen Annahmen (z.B. über den Maximalpuls oder über die angemessenen Trainingsbereiche) basiert und v.a. Neueinsteiger eher verunsichert als unterstützt.

Wie auch immer: Wenn du mit einem 20 Schläge höheren Puls als sonst läufst, merkst du das üblicherweise auch ohne Pulsuhr an einem deutlich angestrengteren Gefühl bei gleicher Geschwindigkeit. Für mich lesen sich deine Postings so, als seien bei dir Erkältung und persönliche Stressphase auf übertriebenen Ehrgeiz getroffen. Stress und Ehrgeiz haben deine Körperwahrnehmung getrübt bzw. dazu geführt, dass du wahrgenommene Signale ignoriert hast, weil nicht sein konnte, was nicht sein sollte. Passiert dir hoffentlich kein zweites Mal.

Ach ja, und auf das Geschwätz deines Laufschuhverkäufers würd ich nichts geben. Der eine ist halt schneller, der andere langsamer - so what! Ich wär froh, wenn ich mit 70 überhaupt noch HM laufen könnte. Wenn ich dann Letzte werde, wird es mir (hoffentlich) egal sein - solange ich sicher bin, es innerhalb der vorgegebenen Zielschlusszeit zu schaffen, werde ich mich trotzdem anmelden.

VG,
kobold

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muensterlaender hat geschrieben:Der Verkäufer meiner Laufschuhe (läuft auch HM) hat mal gesagt, das Ziel eines Ausdauersportlers sollte es sein, mit 70 Jahren einen HM unter 2 Stunden laufen zu können.

Also mein Großvater ist immer einmal die Woche so ca. 6km in einer halben Stunde mit seiner Laufgruppe gelaufen (also mit der Laufgruppe, in der er war ... nicht "seine". :zwinker5: ). Einmal hat er auch einen 10km-Lauf oder 5km-Lauf mitgemacht, da war er Anfang 70 und das hat ihm gereicht - er ist immer gelaufen, um fit zu bleiben und seine Ausdauer hochzuhalten.

Letztes Jahr hat er dann mit dem Laufen aufgehört - er meinte, es wird immer anstrengender und er hält die ganze Gruppe auf, immerhin sind auch Leute drin, die 30,40 Jahre jünger sind als er. Fahrrad fährt er aber noch, er sagt das reicht mit 85. :zwinker2:

Insofern: Es kommt immer drauf an, was das Ziel ist ... Und "ein schlichtes, wie "aktiv und gesund bleiben" ist definitiv nicht das Schlechteste.
"... but I am running TO and you are running FROM, and there's a world of difference there." - Tyrion Lannister

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muensterlaender hat geschrieben:
Der Verkäufer meiner Laufschuhe (läuft auch HM) hat mal gesagt, das Ziel eines Ausdauersportlers sollte es sein, mit 70 Jahren einen HM unter 2 Stunden laufen zu können.
Das Ziel eines Laufschuhverkäufers sollte auch sein Laufschuhe zu verkaufen und nicht solche Sprüche von sich zu geben ;-)

Im Übrigen gebe ich dir recht.Mittlerweile schaffts ja kaum noch jemand eine größere Stadt ohne Navi zu finden - irgendwann wird dann nur noch geatmet wann die Uhr oder App meint jetzt wär mal wieder ein guter Zeitpunkt. Mit dem Trinken und Ausruhen sind wir ja schon so weit.

94
muensterlaender hat geschrieben:.. zumal ich auch recht ehrgeizig bin, mit über 50 noch Zeiten laufen zu können, mit denen ich eher im Hauptfeld und nicht zu den letzten 10 % der Läufer gehöre.
Das ist kein sonderlich ehrgeiziges Ziel
Der Verkäufer meiner Laufschuhe (läuft auch HM) hat mal gesagt, das Ziel eines Ausdauersportlers sollte es sein, mit 70 Jahren einen HM unter 2 Stunden laufen zu können.
Dieses Ziel ist wiederum so ehrgeizig, daß 99,9% aller Ausdauersportler es verfehlen werden.
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