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Große Platzierungsunterschiede je nach Wettkampfstrecke

Große Platzierungsunterschiede je nach Wettkampfstrecke

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Hallo Zusammen,

am Wochenende ist mir zum wiederholten male aufgefallen, dass meine Platzierung im Wettkampf ganz extrem von der Laufstrecke abhängt.
Konkret: Einen Lauf auf brettebener asphaltierter Strecke beende ich in meiner Altersklasse ziemlich weit vorne. Einen Lauf mit vielen Höhenmetern dagegen nicht. Inzwischen kennt man ja auch seine Konkurrenz bei Wettkämpfen, also die Läufer die ich normalerweise problemlos auf ebenen Strecken hinter mir lasse, liegen bei einem profilierten Waldlauf alle vor mir.
Nur warum ? Es ist kein einmaliges Phänomen, sondern immer so !!!
Habe ich vielleicht ein Kraftdefizit, so dass sich das besonders stark nur bei Bergstrecken auswirkt, oder woran könnte meine schwache Leistung bei anspruchsvollen und hügeligen Strecken liegen ?!

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Vielleicht liegts daran das du keine Hügelläufe trainierst??? Gerade das bergablaufen sollte gut trainiert werden, da zerreißt es viele Leute!
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Sieh's mal positiv: Wahrscheinlich läufst Du sehr effizient, also quasi mit relativ geringen "Reibungsverlusten". Auf ebenen Strecken wird ja die ganze Leistung dafür benötigt, irgendwie geartete Reibung zu überwinden. Wer effizient läuft, hat hier Vorteile. Bei Steigungen wandelt man dagegen einen Teil der Laufleistung in Hubleistung um. In dieser Hinsicht sind körpermassenbereinigt alle Läufer gleich, also kannst Du dabei nur durch Abnehmen 'was rausholen :zwinker5: .
Die Laufschule Marburg
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Video-Anleitung zur Selbsthilfe bei Überpronationsproblemen

"Barfuß - das ist ehrlich!" (Zuschauer eines Straßenlaufs in Marburg, während ihn eine Barfußläuferin passiert)

Persönliche Bestzeiten

5.000 m (Bahn) in 21:39 (barfuß) - Bahnlauf des ASC Breidenbach, 6.9.2013
10.000 m (Bahn) in 45:14 (barfuß) - Kreismeisterschaften in Eschenburg-Eibelshausen, 09.10.2015
10 km (Straße) in 46:16 (barfuß) - 31. Marburger Ahrens-Stadtlauf, 29.9.2013
HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

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Bengal hat geschrieben:Inzwischen kennt man ja auch seine Konkurrenz bei Wettkämpfen, also die Läufer die ich normalerweise problemlos auf ebenen Strecken hinter mir lasse, liegen bei einem profilierten Waldlauf alle vor mir.
Wo ziehen sie dir weg, berghoch oder bergab?

Im Zweifelsfall sollte es immer helfen, viel im hügeligen Gelände zu trainieren und das nicht zu langsam.

Gruß

C

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Vermutlich verliert er bergauf.

@ bengal

Eigentlich gleicht sich am Ende alles einigermaßen aus. Meine Fußballermuskulatur, die sonst ungenutzt über die Strecke mitgeschleppt werden muss, verschafft mir bergauf einen gewissen Bonus. Entsprechend bin ich bei Bergaufpassagen meist auf der Überholspur. Der Haken an der Sache: Ich hab mehr Kraft, aber nicht mehr Sauerstoff. Die Mehrleistung aus der Wade heraus beschert mir ein leichtes Sauerstoffdefizit, dass ich dann meist nach der Steigung wieder ausgleichen muss. Nach den Steigungen werde ich deshalb von viele Überholten wieder einkassiert. Bergab sind dann die leichteren Läufer im Vorteil. Sie können ungebremst bergab laufen, während die Schwergewichte sich ihrer eigenen Hangabtriebskraft erwehren müssen, bei jeder Unebenheit kräftige Erschütterungen erleiden und in etwaigen Kurven weiter hinaus getragen werden. Am Ende steht m.E.n. eine Ergebnisliste, wie sie im Flachen nicht wesentlich anders aussehen würde.

Wie viele Läufe sind die Basis deiner Beobachtung?

(Ggf. könnte es ja auch mit den jeweiligen Temperaturbedingungen zu tun gehabt haben. Oder mit anderen Wettkämpfen vor- oder nach jenen Läufen)
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unreflektiert nachplappernder ultravorsichtiger Seniorenlaufratgeber

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Vielleicht liegt´s auch einfach am unterschiedlichen Starterfeld?

Bei einem flachen Volkslauf melden sich ja auch viel mehr Anfänger an als bei einem Lauf mit einigen Höhenmetern.
Vielleicht ist die Qualität dort einfach höher?

Gruß
Martin

edit: ich sehe gerade, dass Du in Deinem Ausgangspost das ja gerade ausgeschlossen hast. Sorry, ich sollte aufmerksamer lesen.
Never argue with idiots. First they drag you down to their level and then beat you with experience.
PB: 5km 21:03 10km 44:35 HM 1:37:03 M 3:38:53
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DerC hat geschrieben:Wo ziehen sie dir weg, berghoch oder bergab?

Im Zweifelsfall sollte es immer helfen, viel im hügeligen Gelände zu trainieren und das nicht zu langsam.

Gruß

C
Die "Konkurrenz" zieht mir eindeutig berghoch weg !!! Bergab bin ich problemlos dabei.
Ich hatte jetzt drei Wettkämpfe mit einigen Höhenmetern im Gelände, bei denen ich ca. 2 Minuten hinter der "Konkurrenz" im Ziel angekommen bin.
Auf flachen Strecken komme ich ca. 1 Minute vor dieser gleichen "Konkurrenz" in´s Ziel.

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*cel hat geschrieben:Vermutlich verliert er bergauf.

@ bengal

Eigentlich gleicht sich am Ende alles einigermaßen aus. Meine Fußballermuskulatur, die sonst ungenutzt über die Strecke mitgeschleppt werden muss, verschafft mir bergauf einen gewissen Bonus. Entsprechend bin ich bei Bergaufpassagen meist auf der Überholspur. Der Haken an der Sache: Ich hab mehr Kraft, aber nicht mehr Sauerstoff. Die Mehrleistung aus der Wade heraus beschert mir ein leichtes Sauerstoffdefizit, dass ich dann meist nach der Steigung wieder ausgleichen muss. Nach den Steigungen werde ich deshalb von viele Überholten wieder einkassiert. Bergab sind dann die leichteren Läufer im Vorteil. Sie können ungebremst bergab laufen, während die Schwergewichte sich ihrer eigenen Hangabtriebskraft erwehren müssen, bei jeder Unebenheit kräftige Erschütterungen erleiden und in etwaigen Kurven weiter hinaus getragen werden. Am Ende steht m.E.n. eine Ergebnisliste, wie sie im Flachen nicht wesentlich anders aussehen würde.

Wie viele Läufe sind die Basis deiner Beobachtung?

(Ggf. könnte es ja auch mit den jeweiligen Temperaturbedingungen zu tun gehabt haben. Oder mit anderen Wettkämpfen vor- oder nach jenen Läufen)
Bergab kann ich sehr schnell und problemlos laufen.
Mein Defizit liegt eindeutig im berghoch laufen, aber keine Ahnung wieso ich da so extrem verliere !
Ich bin 2013 bisher ca. 10 Wettkämpfe gelaufen, davon 3 Waldläufe mit vielen Höhenmetern und schlechtem Ergebnis.
Das "Verhältnis" der anderen Läufer untereinander in den Ergebnislisten stimmt immer einigermaßen bei den Wettkämpfen flach zu hügelig, nur ich schneide bei profilierten Strecken extrem viel schlechter ab.

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Es ist doch völlig trivial: Bein ist nicht gleich Bein! Beim hügeligen Lauf kommen (teilweise) andere Muskeln zum Einsatz als auf der Ebene. Wenn du in steilem Gelände läufst (10 oder 20% Steigung) sieht das nochmal anders aus. Du verbesserst dich immer in den Bereichen, die du trainierst. Wenn du bergauf schneller werden willst, musst du es folglich trainieren.

Ich hab mal vor Jahren für einen hügeligen Marathon trainiert und bin anschließend einen ebenfalls hügeligen Hm gelaufen, der sonst immer 2 - 3 min über flachen HM lag. In jenem Jahr war die Zeit fast wie flach und ich bin bergan nur so an an den anderen Läufern vorbei geflogen.

Alles Trainingssache!

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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Wenn ich mein Gefühl beim Laufen bei verschiedenen Strecken beschreiben müsste dann so:
Berghoch einfach eine Qual und ich fühle mich nach wenigen Meter kraftlos und meine Beine sind wie Pudding und ich werde sehr langsam, einer nach dem anderen zieht an mir vorbei, habe gar keinen Rhythmus mehr, Oberkörper weit nach vorne gebeugt und Qualen bis ich sogar an steilen Stücken zum gehen wechseln muss...
Bergab kann ich rennen wie der Teufel, überhole einen Läufer nach dem anderen im Wettkampf, ohne müde zu werden.
Auf der Ebene läuft es einfach rund, es "rollt" einfach wenn ich meinen Rennspeed habe, dann ziehe ich den über die 10KM durch mit Schinderrei und Qual bis in´s Ziel.
Also beim bergauf laufen bin ich einfach im Verhältnis extrem langsam !

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Vielleicht sind es gar nicht so die Muskeln, die du trainieren musst. Möglich, dass du einfach zu schnell angehst, dich zu wenig vorbeugst oder die Arme nicht genügend mitnimmst.

Falls es an den Muskeln liegt, hilft neben einem Bergtraining vielleicht auch Treppenlaufen (auch mal mehrere Stufen gleichzeitig), Radfahren (besonders mit großem Blatt) und eventuell Rückwärtslaufen.

Was mir bei dir auffällt: Deine HM-Zeit passt nicht zu deinen ambitionierten Ergebnissen der Unterdistanzen. Ich hoffe mal, da bist du nicht auf bestzeitenfähiger Strecke gelaufen?

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*cel hat geschrieben:Vielleicht sind es gar nicht so die Muskeln, die du trainieren musst. Möglich, dass du einfach zu schnell angehst, dich zu wenig vorbeugst oder die Arme nicht genügend mitnimmst.

Falls es an den Muskeln liegt, hilft neben einem Bergtraining vielleicht auch Treppenlaufen (auch mal mehrere Stufen gleichzeitig), Radfahren (besonders mit großem Blatt) und eventuell Rückwärtslaufen.

Was mir bei dir auffällt: Deine HM-Zeit passt nicht zu deinen ambitionierten Ergebnissen der Unterdistanzen. Ich hoffe mal, da bist du nicht auf bestzeitenfähiger Strecke gelaufen?
Meine HM-Zeit ist die älteste Bestzeit von diesem Jahr, war eine flache Strecke, aber im Februar bei Schneeregen. Schneller war ich bei den gegebenen Bedingungen im Winter einfach nicht.
Im September 2013 laufe ich nochmal einen flachen HM, da sollte ich diese HM-Zeit vom Februar hoffentlich deutlich verbessern können.

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burny hat geschrieben:Es ist doch völlig trivial: Bein ist nicht gleich Bein! Beim hügeligen Lauf kommen (teilweise) andere Muskeln zum Einsatz als auf der Ebene. Wenn du in steilem Gelände läufst (10 oder 20% Steigung) sieht das nochmal anders aus. Du verbesserst dich immer in den Bereichen, die du trainierst. Wenn du bergauf schneller werden willst, musst du es folglich trainieren.

Ich hab mal vor Jahren für einen hügeligen Marathon trainiert und bin anschließend einen ebenfalls hügeligen Hm gelaufen, der sonst immer 2 - 3 min über flachen HM lag. In jenem Jahr war die Zeit fast wie flach und ich bin bergan nur so an an den anderen Läufern vorbei geflogen.

Alles Trainingssache!

Bernd
Ein Indiz dafür das ich einfach schwache Muskeln habe ist, dass ich beim Belastungs EKG letzte Woche im liegend Fahrrad fahren auch nur 200Watt gebracht habe. Obwohl der Kardiologe meinte, dass ich mit 60KG über 3x mein Körpergewicht in Watt schaffe in Ordnung ist, zumal ich dabei nur einen Puls von 140 hatte.
Aber da war im Prinzip das gleiche Phänomen wie beim Berglauf, meine Beine bringen nicht mehr, mein Kreislauf ist absolut noch im grünen Bereich.

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Jetzt wissen wir immer noch nicht (oder hab ich das überlesen), ob du jemals in hügeligem Gelände trainierst. Wenn nicht: Woher soll die Fähigkeit zum schnellen Bergauflaufen kommen? Wie burny schon schrieb: Beim Bergauflaufen werden tw. andere Muskeln beansprucht, die du auch spezifisch trainieren solltest. Zudem ist die Krafteinteilung am Berg Erfahrungssache.
Also: Regelmäßig zügige Dauerläufe und Fahrtspiel in hügeligem Gelände. Gelegentlich mal statt flacher Intervalle Bergsprints einbauen. Das sollte dir für die Kraftausdauer am Berg was bringen.

VG,
kobold

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Hallo,
alle bisherigen Erklärungen haben ihre Berechtigung. Ich bin auch ein Leichtgewicht und wünsche mir mehr Kraft in der Muskulatur. Allerdings müsste ich dann auch mehr schleppen. Positiv gesehen hast Du ein rationaler kraftsparender Laufstil (den Du auch mal beschrieben hast), der ist allerdings für Bergläufe eher weniger geeignet.
Grüße
Farhad

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Moin,

an den Steigungen ist es bei mir auch so, das ich deutlich langsamer bin als die ähnlich starken Mitstreiter. Bei einem WK in Dänemark bin ich sogar mal die letzten Meter einer heftigen Steigung gegangen, während die anderen im (langsamen) Laufschritt an mir vorbeizogen. Ich war einfach platt, obwohl ich die Strecke schon kannte un dementstrechend schon langsam den Anstieg angelaufen bin. Nach nen halben Kilometer hatte ich die Vorbeigezogenen aber dann alle wieder eingesammelt :) . Ich nehm einfach zur Kenntniss das ich eher Wattläufer als Bergläufer bin :wink: .

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Wattläufer hat geschrieben: Mist, da ist mein gruseliger Berg noch nicht mal auf der Liste ! :klatsch:
Nimm's nicht tragisch! Es ist alles relativ. Wie oft las ich "...auf absolut flacher Strecke..." und rannte rauf und runter. Klar, die kannten da nix anderes.

Und es ist doch schön, dass du bei dir bei einer Geradeausstrecke bereits das Ziel des 100 km-Laufes sehen kannst... :hihi:

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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kobold hat geschrieben:Jetzt wissen wir immer noch nicht (oder hab ich das überlesen), ob du jemals in hügeligem Gelände trainierst. Wenn nicht: Woher soll die Fähigkeit zum schnellen Bergauflaufen kommen? Wie burny schon schrieb: Beim Bergauflaufen werden tw. andere Muskeln beansprucht, die du auch spezifisch trainieren solltest. Zudem ist die Krafteinteilung am Berg Erfahrungssache.
Also: Regelmäßig zügige Dauerläufe und Fahrtspiel in hügeligem Gelände. Gelegentlich mal statt flacher Intervalle Bergsprints einbauen. Das sollte dir für die Kraftausdauer am Berg was bringen.

VG,
kobold
Ich schätze 40% meiner wöchentlichen Laufkilometer sind in hügeligem Gelände !
Also es ist nichts Neues für mich bergauf und bergab zu laufen.
Deshalb habe ich keine Ahnung woran es liegt, dass ich im Vergleich zu meinen Konkurrenten im Wettkampf bei hügeligen Strecken im bergauf Teil extrem verliere. :confused:

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hallo bengal,
meine leistungsfähigkeit ist ähnlich, bin auch eher leichtgewicht und wundere mich auch, warum ich bergauf gegenüber schwereren läufern verliere. ich nehm tempo raus, weil ich einfach pulsmäßig gleichbleiben will und mich davor scheue, nach überanstrengung dann "einzugehen".
(liegt wohl auch daran dass ich mal herzmuskelentzündung hatte) bergab hol ich eigentlich alle wieder ein.
ich denke es liegt
- an der kraft. hab dünne stelzen. bin dieses jahr wegen 4 monatigen laufverbot (schleimbeutelentzündung hüfte) in triathlon eingestiegen, auf dem rad bin ich fast ebenso schwach.
- kann es sein, dass du dein training zu wenig variierst? ich habe 2011 / 2012 viel zu gleichmäßig trainiert - am wenigsten tempoläufe und intervalle...

verletzungsbedingt durft ich dieses jahr gar nicht laufen, oder nur am laufband mit höchster steigung (da das die aufprallkraft mindert) oder in unserem wildpark die bergsteig rauf. ursprüngliche verletzung ist auskuriert, jetzt bekomme ich nach 4-5 km knieschmerzen. daher traininer ich weiter kurze intervalle oder weiter bergauf, ob das was bringt kann ich erst im september nach nächsten wettkampf nennen.
PB:
5.000 Meter-------- 10/2014 --- 18:05 (Stadtlauf Landsberg)
10.000 Meter ------ 09/2014 --- 36:23 (Einstein-Marathon Ulm)
Halbmarathon ----- 10/2014 --- 01:21:53 (3 Länder Sparkasse Marathon Lindau-Bregenz)
Marathon ---------- 10/2012 --- 03:03:03 (München Marathon)
Triathlon Olymp.D. 06/2015 --- 02:16 (Lauingen)
Triathlon Mittel.D. 07/2015 --- 04:43 (Ulm, Half-Ironman)

http://www.robert-eichenseher.de

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Schön, dass du dieses Problem hast - dann bin ich nämlich nicht der einzige ;-) Auch ich bin berghoch vergleichsweise langsamer, bergab oder eben vergleichsweise schneller (Vergleich immer zur ungefähr gleichstarken Konkurrenz)

Meiner Erfahrung nach hat das aber nichts mit (fehlender) Kraft zu tun; auch ich bin Leichtgewicht (68kg auf 180cm) aber auf dem Velo ist das Mindergewicht eher ein Vorteil (ich muss einfach weniger kg den Berg raufziehen).

Die Lösung des Poblems liegt (für mich) im Laufstil; dazu eine Erklärung:
meine 10km-PB liegt schon seit 2 Jahren bei 36:19 - das würde ich gerne ändern, aber mehr Training ist zeitlich (und gesundheitlich) nicht möglich bzw. sinnvoll. Also habe ich versucht "besser" zu laufen und auch einige Informationen bezüglich Laufstil eingeholt. Von mehreren befragten "Experten" (Trainer, Laufstil-Analyse, Kollegen) als auch durch eigenen optischen Vergleich mit anderen Trainingspartnern ist mir bewusst geworden, dass (u.a.) mein Kniehub viel zu gering ist. Ich mache mein Tempo durch eine hohe Frequenz (aber die einzelnen Schritte sind zu kurz). Das wirkt sich vor allem beim bergauf aus: hier komme ich kaum vom Fleck, weil ich einfach die Füsse nicht hochbekomm. Beim bergab genau das Gegenteil: die Schritte werden "automatisch" viel länger (und die Geschwindigkeit höher), da plötzlich der Kniehub viel höher ist (eigentlich ist der Boden tiefer aber der Effekt ist der gleiche).

Der praktische Beweis steht noch aus, da diese Erkenntnisse erst ein paar Wochen alt sind; auf jeden Fall werde ich für mich bewusst am Laufstil in dieser Hinsicht arbeiten.

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thefrench hat geschrieben:Schön, dass du dieses Problem hast - dann bin ich nämlich nicht der einzige ;-) Auch ich bin berghoch vergleichsweise langsamer, bergab oder eben vergleichsweise schneller (Vergleich immer zur ungefähr gleichstarken Konkurrenz)

Meiner Erfahrung nach hat das aber nichts mit (fehlender) Kraft zu tun; auch ich bin Leichtgewicht (68kg auf 180cm) aber auf dem Velo ist das Mindergewicht eher ein Vorteil (ich muss einfach weniger kg den Berg raufziehen).

Die Lösung des Poblems liegt (für mich) im Laufstil; dazu eine Erklärung:
meine 10km-PB liegt schon seit 2 Jahren bei 36:19 - das würde ich gerne ändern, aber mehr Training ist zeitlich (und gesundheitlich) nicht möglich bzw. sinnvoll. Also habe ich versucht "besser" zu laufen und auch einige Informationen bezüglich Laufstil eingeholt. Von mehreren befragten "Experten" (Trainer, Laufstil-Analyse, Kollegen) als auch durch eigenen optischen Vergleich mit anderen Trainingspartnern ist mir bewusst geworden, dass (u.a.) mein Kniehub viel zu gering ist. Ich mache mein Tempo durch eine hohe Frequenz (aber die einzelnen Schritte sind zu kurz). Das wirkt sich vor allem beim bergauf aus: hier komme ich kaum vom Fleck, weil ich einfach die Füsse nicht hochbekomm. Beim bergab genau das Gegenteil: die Schritte werden "automatisch" viel länger (und die Geschwindigkeit höher), da plötzlich der Kniehub viel höher ist (eigentlich ist der Boden tiefer aber der Effekt ist der gleiche).

Der praktische Beweis steht noch aus, da diese Erkenntnisse erst ein paar Wochen alt sind; auf jeden Fall werde ich für mich bewusst am Laufstil in dieser Hinsicht arbeiten.
Ich dachte eigentlich, dass ich durch mein geringes Gewicht von nur 60kg gegenüber viel schwereren Läufern gerade auch bergauf Vorteile haben müsste. Aber genau das Gegenteil ist bei mir der Fall.
Die Sache mit dem geringen Kniehub ist sehr interessant. Genau das ist bei mir nämlich auch der Fall !!!
Ich laufe mit sehr wenig Kniehub und bekomme die Füße kaum vom Boden weg. Dieser Laufstil ist für mich "gefühlt"einfach der Kraft sparenste. Kann gut sein das sich das dann beim bergauf laufen rächt.

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Hallo Bengal,

da hast du ein interessantes Thema!
Ich bin weder so schnell noch bin ich ein Fliegengewicht, aber das Problem, dass ich bei Bergläufen überdurchschnittlich viel Zeit im Vergleich mit anderen mir bekannten Läufern verliere, kenne ich auch.
Letztes Jahr bei einem Berglauf habe ich auf zwei Läufer ( beide > 60!! ), die ich auf 10km flach oder leicht hügelig ein bis zwei Minuten hinter mir habe, sage und schreibe 5min Rückstand! :tocktock: Ich war echt am Boden zerstört, denn ich hatte Berg trainiert. :sauer:
Ich vermute, es liegt an der Beinkraft. Die Sache mit dem Laufstil würde bei mir aber auch zutreffen. Kaum Kniehub und die Füße knapp über dem Boden. Aber Kraft und Laufstil hängen doch sicher irgendwie zusammen.
Hat da denn jemand einen Tipp, wie trainieren kann, um sich da zu verbessern?

Was bei mir inzwischen außerdem dazukommt, ist vorweg schon die Angst am Berg wieder einzugehen. Das hemmt auch ungemein.
Ein Erfolgserlebnis wäre da mal wichtig, aber woher nehmen? :zwinker2:

Brezel

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Hast du denn bei deinen Läufen im hügeligen Gelände auch gezielt Tempo trainiert? Bergintervalle zum Beispiel? Da kannst du ja eigentlich nicht anders als mit mehr Kniehub laufen als sonst.Vielleicht würde dir das was bringen. Ansonsten weiß ich nicht weiter ...

vg,
kobold

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Bengal hat geschrieben:Ich dachte eigentlich, dass ich durch mein geringes Gewicht von nur 60kg gegenüber viel schwereren Läufern gerade auch bergauf Vorteile haben müsste. Aber genau das Gegenteil ist bei mir der Fall.
Die Sache mit dem geringen Kniehub ist sehr interessant. Genau das ist bei mir nämlich auch der Fall !!!
Ich laufe mit sehr wenig Kniehub und bekomme die Füße kaum vom Boden weg. Dieser Laufstil ist für mich "gefühlt"einfach der Kraft sparenste. Kann gut sein das sich das dann beim bergauf laufen rächt.
ich bin auch der Meinung dass (analog zum Radfahren) die Leichtgewichte am Berg eher im Vorteil sein müssten weil bei ihnen das Verhältnis von Beinkraft zu Körpermasse eigentlich günstiger ist.

Bzgl Kniehub: Ich mache an (steileren) Anstiegen sogar bewusst kleine Schritte (und erhöhe sogar noch die Atemfrequenz) um eben genau keine "schlechten Beine" zu bekommen (mir liegen Berge auch vergleichsweise gut), allerdings bin ich den Beweis schuldig, dass ich so schneller bin als "normal".

Die Watt-Messung beim Belastungs-EKG lässt meines Wissens nach keine aussagekräftigen Rückschlüsse auf die Beinkraft/Kraftausdauer zu.

Machst du denn auch Krafttraining für die Beine (ich meine richtiges, nicht dieses "Alibi-Krafttrainig" im Zuge des Lauf-ABC)? Falls nicht mach mal den hier Anfangs-Test - Kniebeugen, Muskeltraining, Bauch Beine Po Übungen | 200kniebeugen.de (ist zwar nicht laufspezifisch, aber ganz nützlich)
was willste machen, nützt ja nichts

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RennFuchs hat geschrieben:ich bin auch der Meinung dass (analog zum Radfahren) die Leichtgewichte am Berg eher im Vorteil sein müssten weil bei ihnen das Verhältnis von Beinkraft zu Körpermasse eigentlich günstiger ist.
Im Prinzip stimmt das ja auch, genauso wie auch auf flacher Strecke es von Vorteil ist, wenig Gewicht mit sich herum zu schleppen.
Aber - und da wiederhole ich mich - Beinkraft ist nicht gleich Beinkraft. Ich habe eben mal bei Wikipedia geschaut: Dort werden unter Beinmuskulatur 57 verschiedene Muskeln aufgezählt.
Wer flach trainiert, trainiert den Anteil, der auf flachen Strecken eingesetzt wird.
Wer hügelig trainiert, trainiert den Anteil, der auf hügeligen Strecken eingesetzt wird.
Wer steil trainiert, trainiert den Anteil, der auf steilen Strecken eingesetzt wird.

Ich wohne in der rheinischen Tiefebene, trainiere flach und laufe (relativ) schnell auf Flachstrecken. Wenn ich in der Eifel laufe, bin ich im Nachteil gegenüber denen, die dort wohnen und ständig hügelig laufen. Wenn ich das ausgleichen will, muss ich mir etwas suchen, wo ich über einen längeren Zeitraum auch hügelig laufe. Das mache ich z. B. für den Monschaumarathon, indem ich über mehrere Wochen erst einmal, dann zweimal die Woche eine aufgeschüttete Abraumhalde erst, 3-, dann 4-, dann 5-mal rauf und runter laufe (also pro Woche erst 3, später 10-mal, Länge jeweils ca. 1,4 km). Für Alpenmarathons nützt mir das wiederum nichts, denn auf Steilstrecken kommen wieder andere Muskeln zum Einsatz. Da suche ich mir (meistens leider nur kürzere) steile Abschnitte, gehe auf den Stepper oder renne Treppen rauf und runter.

Auf diese Art und Weise baue ich über einen längeren Zeitraum die benötigte Muskulatur auf.

Noch etwas: Weil nicht immer die gleichen Muskeln zum Tragen kommen, hat der Bergläufer bei einem Flachmarathon wiederum einen Nachteil, denn seine Muskulatur ist es nicht gewohnt, 42,195 km lang in immer gleicher Weise auf den Boden zu klatschen.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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Hallo,

naja, frage einen Dithmarscher nie, was er unter hügelig versteht. Da könnte schonmal Kopfsteinpflaster heraus kommen.

Aber:
Vielleicht ein Kraft-Defizit. Sinnvolle Lösung (auf die Schnelle): Schritte kürzer, Frequenz erhöhen, wenn es Bergauf geht. Was an Kraft gespart wird, muss an Weg zugelegt werden. Gesetzmäßigkeit der Physik ;-)

Beachtet man einfach die Natur von Hügelläufen (Bergauf: Belastende Phase, Bergab: Erholungsphase) gibt es meiner Meinung nach auch für Flachlandbewohner Möglichkeiten, diese Belastungsintensitäten nachzuempfinden: Durch Intensität. Und um Intensität zu trainieren, gibt es entsprechende Spielarten: Intervalle oder Wiederholungsläufe.

Was dann noch fehlt, wäre z.B. Tempoläufe bei also gleichbleibender Belastung auf unterschiedliche Untergründe zu wählen (weichem Gras, Sand, ...)

Welche Muskeln ich noch zusätzlich stärken würde, wäre meine Wadenmuskulatur. Alleine schon, um Archillessehenenbeschwerden vorzubeugen.

Gruß
André
10km: PB 43:39 (11.07.2014 in Büsum/Dithmarschen), Gewicht 106kg

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RennFuchs hat geschrieben:ich bin auch der Meinung dass (analog zum Radfahren) die Leichtgewichte am Berg eher im Vorteil sein müssten weil bei ihnen das Verhältnis von Beinkraft zu Körpermasse eigentlich günstiger ist.
tja, der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in der Praxis größer als in der Theorie... Ich bin alles andere als ein Leichtgewicht und bei mir ist es trotzdem genau umgekehrt: ich laufe gleich starken Läufern bergauf normalerweise davon, bergab holen sie mich wieder ein. Ich bilde mir ein, dass das auch etwas damit zu tun hat, dass ich sehr viel im hügeligen Gelände Rad fahre und dadurch durchaus Kraft habe. Aber vielleicht ist es auch einfach Typsache.

Bergab fühle ich mich z.B. sehr schnell unsicher und habe das Gefühl, aktiv bremsen zu müssen. Wenn dann noch unebener und/oder rutschiger Untergrund dazu kommt ist es schnell vorbei mit der Herrlichkeit.

tina

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ist zwar alter Thread, aber genau das von Bengal beschriebene Phänomen ist bei mir heute wieder bei Wettkampf eingetreten.
Obwohl ich wieder auf Optimal-Leichtgewicht (67 Kilo bei 1.80) bin, die letzten Monate Bergläufe en masse eingebaut hatte:
heute bei 5 Km Lauf war ich bei guter Puste bei 2 Km direkt hinter dem ersten, bei den folgenden 400 Metern Anstieg haben mich fast 10 überholt, ich ausser Atem, bergab hab ichs versucht aufzuholen, bin dann ziemlich übersäuert leicht eingebrochen.
Ich denke es liegt an Kraft. Hab über Sommer versucht, wegen Triathlon Gewicht und Kraft aufzubauen, habe im Fitness-Studio Kratftraining fleissig eingebaut, Rad-Bergstrecken absolviert, eiweis-haltige Nahrung + Proteine und so nen Krams zu mir genommen, keinerlei sichtbarer Erfolg, Null, wie schon immer bei mir von der Statur her sich kaum was ändert.
Naja muss man halt so hinnehmen, schade dass der Aufwand nix bringt.
PB:
5.000 Meter-------- 10/2014 --- 18:05 (Stadtlauf Landsberg)
10.000 Meter ------ 09/2014 --- 36:23 (Einstein-Marathon Ulm)
Halbmarathon ----- 10/2014 --- 01:21:53 (3 Länder Sparkasse Marathon Lindau-Bregenz)
Marathon ---------- 10/2012 --- 03:03:03 (München Marathon)
Triathlon Olymp.D. 06/2015 --- 02:16 (Lauingen)
Triathlon Mittel.D. 07/2015 --- 04:43 (Ulm, Half-Ironman)

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