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Kriterien für einen "besseren Marathon"

Kriterien für einen "besseren Marathon"

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Guten Morgen,

bezugnehmend auf einen Hinweis in diesem Thema http://forum.runnersworld.de/forum/trai ... alten.html
will ich ein paar Gedanken loswerden, was es für mich heißt, dass ein Marathon "besser" wird.
Es geht wohl darum, dass behauptet wird, mein Marathon würdei besser, wenn ich vorher mehr trainiere.

Nehme ich als Erstes das historische Vorbild: Da hat ein sicherlich gut trainierter Mann eine sehr respektable Strecke zu Fuß absolviert (wir wissen nicht genau, wie lang die Strecke war und wie lang er dafür gebraucht hat) - und war hinterher tot.
Das ist aus der individuellen Sicht des Läufer alles andere als optimal, besser wäresicher, wenn er diesen Lauf überlebt hätte . Aus Sicht des historischen Ruhms war es so aber vermutlich die beste Variante. Was also hätte er von mehr (und spezifischerem) Training gehabt?

Meine Ziele sind andere: Weder möchte ich historischen Ruhm erringen, noch dass meine Lebensversicherung bereits in diesem Jahr ausgezahlt wird. Ich möchte auch nicht meinen Lebensalltag dem Laufsport komplett unterordnen, bin ja kein Berufssportler.
Worum geht es also? Mit der mir zur Verfügungen stehenden Zeit und unter Rücksicht auf meine Gesundheit ein möglichst schönes Lauferlebnis schaffen - am besten erfolgreich in Hinblick auf mein persönliches Ziel: Marathon unter 5h.
Das ist es schon, nicht mehr und nicht weniger. Dabei ist s völlig unerheblich, welche Zeiten ich theoretisch erreichen könnte oder was im nächsten Jahr möglich wäre und was andere Leute sich unter einem schönen Lauferlebnis vorstellen.

Kurzum: Das Verhältnis von Aufwand und (persönlichem) Nutzen muss stimmen. Der Nutzen geht dabei noch über das Lauferlebnis hinaus, denn das regelmäßige Training tut mir bislang sehr gut und so soll das auch weiter gehen!

Mike

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Deine Ambitionen oder Nichtambitionen ändern eigentlich nichts an dem Training, dem du dich unterziehen solltest.

Du solltest wie jeder andere auch gezielt darauf hinarbeiten, regelmäßig trainieren, Kilometer sammeln und zeitig vor dem Marathon lange Läufe machen.

Wenn du am großen Tag Spaß haben und deine Gesundheit nicht strapazieren willst, bedeutet das, dass du an diesem Tag super vorbereitet bist. Du hast also 12 Monate ordentlichen Aufwand, bevor du stressfrei deinen Marathon erleben kannst.

Was es dir einfach macht: Du kannst immer alles Stein auf Stein aufbauen und deine Marathonvorbereitung erfolgreich abschließen, ohne dich dabei einmal geschunden oder gefordert zu haben. (Wetterstrapazen u.Ä. mal ausser Acht gelassen).

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20fit13 hat geschrieben: Kurzum: Das Verhältnis von Aufwand und (persönlichem) Nutzen muss stimmen.
Kurzum: Das tut es in der Regel ja auch.

Mit dem, was ich momentan trainiere, könnte ich irgend etwas zwischen 20 und 25 km "rausquetschen" - mehr nicht.

Knippi

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Gut. Somit hast du deine Definition eines "besseren Marathons" dargelegt. Das ist völlig in Ordnung und nicht zu kritisieren. Für mich definiert sich ein "besserer Marathon" etwas anders: da möchte ich mit einer möglichst guten Vorbereitung eine für meine Verhältnisse möglichst schnelle Zeit erreichen.

Wenn ich ein wirklich schönes Lauferlebnis möchte, nehme ich nicht an einem flachen Stadtmarathon teil, sondern an einem interessanten Berglauf, Trailrun o. ä., bei dem ich die Natur genießen und die schöne Umgebung wahrnehmen kann. Und auch da ist mir die zu erreichende Zeit und eine gute Vorbereitung nicht völlig egal. Weil: je schlechter die Vorbereitung, umso weniger schönes Lauferlebnis.

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@20fit13: Jetzt wissen wir das du einen Marathon unter 5 Stunden beenden möchtest.
Nur eine Frage bleibt offen, nämlich wieviel Zeit ins Training du pro Woche dafür investieren möchtest !

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Mit manchem stimme ich überein, v.a. mit dem Streben nach einem angemessenen Kosten-Nutzen-Verhältnis und der mangelnden Bereitschaft, mein komplettes Leben dem Laufen bzw. der Marathonvorbereitung unterzuordnen (und eben das hat zu der Entscheidung geführt, vorerst keinen Marathon anzustreben).

Mir drängt sich aber bei deinem Posting eine - wie ich finde - sehr wichtige Frage auf: Was macht für dich ein "schönes Lauferlebnis" aus, d.h. was gehört für dich dazu an Gefühlen, körperlichen Empfindungen, Umgebungsbedingungen, Reaktionen der Umwelt etc.?

Ich weiß nicht, was du mit diesem Faden bezwecken willst - "nur" eine Klarstellung deiner Position zu deinen Marathon-Planungen, Unterstützung für deine Sichtweise oder doch den Erhalt des einen oder anderen Tipps? Wenn Letzteres der Fall ist, würde ich dir raten, dir die Frage nach den Merkmalen eines "schönen Lauferlebnisses" möglichst konkret zu beantworten, sei es nur für dich allein oder hier im Forum. Dann wird klarer, ob dieses Ziel überhaupt mit einem - objekt betrachtet - mäßig bis schlecht vorbereiteten Marathon erreichbar ist. Für mich wäre das nicht der Fall, aber ich lege an ein "schönes Lauferlebnis" vermutlich andere Kriterien an als du.

VG,
kobold

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Sag mal, was bringt es Dir denn hier Deine Definition in Stein zu meisseln und gleichzeitig die Meinung fremder Menschen abzufragen? Damit Dir die Tipps hier etwas helfen, musst Du hier erst mal jemanden finden, der bereit ist Sub5 inkl. Gehpausen und 15 Minuten für Verpflegung genau wie du für einen "guten Marathon" hält und dich dann mit ihm austauschen.

Ich gehe schwer davon aus, dass Du relativ wenig Leute findest die das so sehen wie Du.

Ach übrigens, Pheidippides - der erste "Marathonläufer" ist lt. Überlieferungen eine Strecke von rund 200km in 2 Tagen gelaufen - mach Dir mal um Deine Lebensversicherung keine so großen Gedanken, vielleicht eher um deine Krankenkassenkarte.
mein Sportblog : Endurange | road - trail - bike

WK-Planung Run:

22.03.2015 - 10K - Citylauf Dresden / 12.04.2015 - HM - Obermain Marathon / 03.05.2015 - HM - Weltkulturerbelauf Bamberg / 10.05.2015 - 10,5K - Maisels Fun Run / 20.06.2015 - 36km - Zugspitz Basetrail XL / 27.09.2015 - MRT - Berlin Marathon

WK-Planung Bike:

17.05.2015 - 70km - Rund um die Altstadt Nürnberg / 31.05.2015 - 300km - Mecklenburger Seenrunde / 26.07.2015 - 170km - Arber Radmarathon / 02.08.2015 - 165km - Frankenwald Radmarathon

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Es gibt in der Wirtschaftslehre den Begriff des Minimal- und des Maximalprinzips, welche natürlich auch im "normalen" Leben immer Anwendung finden.

Frei erklärt, mit dem geringst möglichen Einsatz an Mitteln ein vorgegebenes Ziel erreichen (Minimalprinzip) oder mit vorgegebenen Mitteln das größt mögliche Ziel erreichen (Maximalprinzip). Mit geringstem Aufwand größtmögliches Ziel erreichen, wenn auch gerne vom Volksmund gebraucht, gibt es nicht. Wie du es drehst und wendest, ein Faktor (entweder Mittel oder Ziel) steht immer fest.

Wenn also dein feststehender Faktor Ziel unter 5 h ist, dann Plan ausdrucken (in dem Falle ist auch fast egal welcher) und anfangen. Ist dein feststehender Faktor der Trainigsaufwand, dann mach weiter und sieh wo die Uhr stehen bleibt....ansonsten hört sich das schwer nach vorauseilender Ausrede an... wenn dem nicht so ist, halt uns (mich) auf dem Laufenden.
Kölner HM - 1:38:45
Köln - 3:37:04

"Möchtest du Gott zum Lachen bringen, erzähl ihm von deinen Plänen"

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Eddy D. hat geschrieben:Es gibt in der Wirtschaftslehre den Begriff des Minimal- und des Maximalprinzips, welche natürlich auch im "normalen" Leben immer Anwendung finden.

Frei erklärt, mit dem geringst möglichen Einsatz an Mitteln ein vorgegebenes Ziel erreichen (Minimalprinzip) oder mit vorgegebenen Mitteln das größt mögliche Ziel erreichen (Maximalprinzip). Mit geringstem Aufwand größtmögliches Ziel erreichen, wenn auch gerne vom Volksmund gebraucht, gibt es nicht. Wie du es drehst und wendest, ein Faktor (entweder Mittel oder Ziel) steht immer fest.
Letzteres bezweifle ich ganz stark. Sofern wir sowohl Kosten als auch Nutzen auf einer linearen Skala messen können, fällt mir sofort ein eindimensionaler Raum einfacher Zielfunktionen ein, von denen die beiden genannten nur die Extremfälle sind.

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... und komplexer wird das Ganze noch durch die ganzen Dynamiken, die sich darin befinden. Zielvalenzen verschieben sich typischerweise im Verlauf einer Aktivität (die Saure-Trauben-Reaktion ist nur ein Beispiel), die subjektiven Gewichtungen der Kosten ändern sich teils als Funktion der variablen Zielvalenz etc. etc. ... alles nicht so einfach ... :P

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Danke,
für die Ergänzungen...und ich dachte tatsächlich alles wäre so einfach wie Laufen :zwinker5:
Kölner HM - 1:38:45
Köln - 3:37:04

"Möchtest du Gott zum Lachen bringen, erzähl ihm von deinen Plänen"

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kobold hat geschrieben:Ich laufe gerade WEIL das so schön einfach ist: Linker Fuß - rechter Fuß, linker Fuß ...
Allerdings gilt das eben auch für walken, joggen, gehen, schleichen, Hopserlauf, Rückwärtslauf und andere zweibeinige Fortbewegungsarten ... alles nicht so einfach
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...und schnell wirst du vom schnellen Laufen und weit kannst du Laufen, wenn du weit läufst (zumindest hieß es beim Rennradfahren immer wilste schnell fahren, muste schnell treten, willste lange fahren, muste lange fahren und wenn de lange schnell fahren willst muste lange schnell treten)...aber inzwischen bin ich mir da nicht mehr so sicher, scheint doch alles viiiiiiieeel komplizierter. :zwinker5:
Kölner HM - 1:38:45
Köln - 3:37:04

"Möchtest du Gott zum Lachen bringen, erzähl ihm von deinen Plänen"

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20fit13 hat geschrieben:... dass behauptet wird, mein Marathon würdei besser, wenn ich vorher mehr trainiere.
Das stimmt auch.
Meine Ziele sind andere: Weder möchte ich historischen Ruhm erringen, noch dass meine Lebensversicherung bereits in diesem Jahr ausgezahlt wird. Ich möchte auch nicht meinen Lebensalltag dem Laufsport komplett unterordnen, bin ja kein Berufssportler. Worum geht es also? Mit der mir zur Verfügungen stehenden Zeit und unter Rücksicht auf meine Gesundheit ein möglichst schönes Lauferlebnis schaffen - am besten erfolgreich in Hinblick auf mein persönliches Ziel: Marathon unter 5h.
Sag`s doch gleich: Du willst einen Marathon bestreiten, hast aber keine Lust oder Zeit um viel zu trainieren.
Frei nach dem Motto: Wasch`mich, aber mach mich nicht naß.

Mein Tip: vergiß den Marathon und laufe einen 5km oder 10km WK.

Für die 42km muß man nun mal viel trainieren und eine Zeit um die 5h ist nach meiner Meinung sowieso für den Hintern.
Da kannst Du gleich 42km wandern und es kommt mit viel weniger Aufwand das selbe raus.

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Plattfuß hat geschrieben:Da kannst Du gleich 42km wandern und es kommt mit viel weniger Aufwand das selbe raus.
Das stimmt leider nicht. Ich kann zwar (ohne dass ich das in den letzten Monaten direkt getestet habe) ganz sicher 8h oder auch 10h am Stück wandern (kleine Pausen inklusive). Ich schaffe locker 40km in 6h und bin auch schon 80km am Stück gewandert. Aber 40km unter 5h - das ist eine ganz andere Herausforderung, weil es eben nicht mit der für den Menschen optimalen Fortbewegungsart - zügiges Gehen oder eben Wandern - zu erreichen ist. Insofern ist das für mich eine echte Herausforderung. (Mal abgesehen davon, dass es mit dem "raus kommen" sehr viel Interpretationsmöglichkeiten lässt.)

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20fit13 hat geschrieben:.. Ich schaffe locker 40km in 6h und bin auch schon 80km am Stück gewandert. Aber 40km unter 5h - das ist eine ganz andere Herausforderung, weil es eben nicht mit der für den Menschen optimalen Fortbewegungsart - zügiges Gehen oder eben Wandern - zu erreichen ist. Insofern ist das für mich eine echte Herausforderung.
Wenn Du schon von Aufwand/ Nutzen Rechnung sprichst: 42km in 5h sind nicht viel schneller als rasches Gehen. Und dafür lohnt es sich einfach nicht , den nötigen Trainingsaufwand von 80- 100km/ Woche aufzubringen. Ich jedenfalls würde mich schwarz ärgern, wenn ich stundenlang täglich trainiere und es kommt nur ein 5h Marathon heraus.

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Plattfuß hat geschrieben:Wenn Du schon von Aufwand/ Nutzen Rechnung sprichst: 42km in 5h sind nicht viel schneller als rasches Gehen. Und dafür lohnt es sich einfach nicht , den nötigen Trainingsaufwand von 80- 100km/ Woche aufzubringen. Ich jedenfalls würde mich schwarz ärgern, wenn ich stundenlang täglich trainiere und es kommt nur ein 5h Marathon heraus.
So viel möchte 20fit13 ja eben nicht investieren, weil er gern auch noch radfahren will und nur 4 Trainingstage pro Woche zur Verfügung hat. Schau mal in seinen im Ausgangsposting verlinkten Faden.

@20fit13: Neugierig wäre ich ja schon, was für dich ein "schönes Lauferlebnis" wäre ... :nick:

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Plattfuß hat geschrieben:Wenn Du schon von Aufwand/ Nutzen Rechnung sprichst: 42km in 5h sind nicht viel schneller als rasches Gehen. Und dafür lohnt es sich einfach nicht , den nötigen Trainingsaufwand von 80- 100km/ Woche aufzubringen. Ich jedenfalls würde mich schwarz ärgern, wenn ich stundenlang täglich trainiere und es kommt nur ein 5h Marathon heraus.
:daumen:
absolut richtig


für 5h brauchst du bei deinem Pensum (3 Läufe + Radeinheit) bis auf paar lange Läufe in der direkten MRT-Vorbereitung im Grunde überhaupt keine Struktur (schaden kann die trotzdem nicht). Aber ehrlich gesagt verstehe ich die Motivation für diesen Thread nicht ganz (mir fehlt da irgendwie eine Message).

PS: bitte jetzt keine ausartende Diskussion über Umfänge etc starten
was willste machen, nützt ja nichts

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RennFuchs hat geschrieben: PS: bitte jetzt keine ausartende Diskussion über Umfänge etc starten
Wozu auch? Wer redet schon gern gegen eine Wand?
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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CarstenS hat geschrieben:Letzteres bezweifle ich ganz stark.
Ist in der Wirtschaftstheorie aber so bzw war es, als ich das vor xx Jahren im Studium hatte :) Ob man das jetzt 1:1 auf dem Laufsport übertragen sollte, ist eine andere Frage. Die nächste wäre dann, ob die BWL oder Mathematik besser zur Problembeschreibung hier passen :wink:

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JensR hat geschrieben:Ist in der Wirtschaftstheorie aber so bzw war es, als ich das vor xx Jahren im Studium hatte :) Ob man das jetzt 1:1 auf dem Laufsport übertragen sollte, ist eine andere Frage. Die nächste wäre dann, ob die BWL oder Mathematik besser zur Problembeschreibung hier passen :wink:
Ist zwar Off-topic, aber habe auch BWL studiert und würde sagen Carsten hat recht: https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96konomisches_Prinzip

Das "Extremumprinzip" ist übrigens mittlerweile auch meine Methodik, mit der ich ich die "Problemstellung" Marathon angehe. :D
Bild

PB: HM: 1:27:40(04/2017; mit Dixie)
M: 2:58:58 (4/2017)
5k: 19:45 (02/2015) Training
10k: 40:36 (06/2015)
Aktuell: 10k: 60min
Antworten

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