pop hat geschrieben:Was mich aber nervt: Raucher, die behaupten Rauchen sei toll und überhaupt nicht so ungesund, und Dicke, die dasselbe übers Dicksein behaupten und ständig über Maß Toleranz einfordern.
Gibts das noch? Bei den Rauchern in meinem Bekanntenkreis ist die Frage, welche Zigarettenmarke am besten schmeckt, nie zur Sprache gekommen. Regelmäßigeres Thema ist da immer, auf welche Weise man zuletzt versucht hat, aufzuhören und wie lange das funktioniert hat.
Was den Post vorher betrifft,
xBLUBx hat geschrieben:Versteh ich nicht ganz. Welche Realität? Den Spruch "manche Leute rauchen halt, ist aber so" ist ja schrecklich naiv. Was kommt als nächstes? Wäre ja gleichbedeutend wie "Manche Leute geben sich den Schuss, ist nun mal so".
Natürlich ist das, was Raucher machen doof. Und ist auch klar, dass man mit demotivierenden Worten nicht viel anrichten kann. Aber es gibt genügend Raucher, die ihre Tätigkeit cool finden. Das Einhämmern "Raucher sind doof" ist ein klarer Standpunkt. Und wenn sich ein Raucher daran stört, dann ist dies ein weit aus geringerer Preis, als das, was er/sie noch alles zahlen darf.
Mit Naivität haben meine Ansichten nun wirklich nichts zu tun. Es ist wie es ist. Manche Leute nehmen die Freiheiten wahr, die ihnen geboten werden und da kann man dann halt nichts gegen machen. Es gibt genügend Mechanismen, die es erlauben und erleichtern, sich ungesund zu verhalten. Besorg mal morgens um 4 die Zutaten zu einem Obstsalat. Das wird schwer. Aber eine Flasche Doppelkorn und eine Packung Marlboro, ist kein Problem.
In vielen Foren wird das Thema Rauchen auch wenig kontrovers behandelt. Die einen machen es, die anderen wollen davon verschont bleiben. Beides zu Recht, offensichtlich.
Was mich bei Diskussionen mit Nicht- bzw Exrauchern mit missionarischen Ambitionen immer schmunzeln lässt ist, wenn sie auf die ganzen Negativaspekte aufmerksam machen müssen, auf die sie selbst z.T. oft Jahre lang nicht gehört haben. Vielleicht ist es Unwissenheit, weil (gut für sie) sie keine Kippen (mehr) kaufen gehen. Aber alles was einem Raucher in dem Kontext präsentiert wird, sind die Dinge, die auf jeder einzelnen Schachtel draufstehen, die man kauft. (Kein Witz: ich hab schon von Männern gehört, die sich weigern am Kiosk eine Schachtel mit dem "macht impotent" Hinweis zu kaufen und auf einer "schädlich in der Schwangerschaft" Schachtel bestanden haben). Jeder Raucher weiss also längst, was es so gibt. Ich selber mag die "macht tödlichen Lungenkrebs" Packungen nicht so sehr. Ich versuche immer, die "langsamen schmerzhaften Tod" Schachteln zu kriegen, weil damit einfach mehrere Optionen gegeben sind und ich mich nicht auf eine Variante festlegen lassen will.
Der Konsenz ist der, dass man diejenigen, die es schaffen damit aufzuhören nur beglückwünschen kann, dass sie es hingekriegt haben. Ich lese solche Threads schon seit Jahren, weil ich es spannend finde, wie sie es geschafft haben. "Einfach aufhören" hat bei mir 2 Wochen gehalten. "Endlich Nichtraucher" 3 Monate. E-Zigaretten 4 Wochen. (Diskriminierung hatte erstaunlicherweise
garkeinen Effekt.)
Und dann fragt mal wer, wie man Raucher motivieren kann, mal ein bisschen was für ihre Gesundheit zu tun und z.T. kommt von denen mit wertvollem Insiderwissen nur "Raucher sind doof". Das sollte man doch besser hinkriegen können.