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König des Böhmerwalds - 10.8.2013

König des Böhmerwalds - 10.8.2013

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Das hat wahrscheinlich nicht jeder mitbekommen:

Am 10.8.2013 gibt es ein Rennen in Tschechien unweit der Grenze. Der König und die Königin des Böhmerwalds sollen auf zwei Runden mit je 6,5 km Asphalt und Schotterautobahn gekrönt werden. Registrierung ist ab 9:00 Uhr, Start um 11:10 Uhr.
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Nicht dass ich da bei der Preisvergabe mitreden könnte, aber ein Spaß wird das sicher.
Wer nicht dabei war, ist ein Verlierer !

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Und wieder mal fängt der Spaß schon bei der Anfahrt an.
Nach dem verfügbaren Kartenmaterial befindet sich der Start nur 10 km hinter dem Grenzübergang Lössermühle. Ihr habt noch nichts von Lössermühle gehört ? Die Straßenbauer auch nicht. Ich also über einen Feldweg nach Tchechien rein und die wildesten Böhmerwald Straßen entlang. Aber an jeder Kreuzung befindet sich ein Wegweiser mit den Wegenummern der tschechischen Karte. Das funktioniert besser als am Mittleren Ring in München.
An einem Jagdschlösschen aus dem 18.Jahrhundert ist Start und Ziel von einem MTB und unserem Rollerrennen. Alles ist dort perfekt organisiert. Sprachbarrieren überbrücken wir mit gegenseitiger Vorfreude.

Es ist Kostka Land dort. Drei Kickbikes treffen auf ca 25 Kostkas. Die meisten fahren einen Tour mit neuen Rahmen, ein paar Hill, ein HillPro und ein paar City. Fast alle fahren Big Apples oder Marathon Racer.
Da pass ich mit dem Tour und den Big Apples genau rein.

Ich schau mir zum Aufwärmen die ersten paar Kilometer an. Es geht vom Start weg bergab auf Asphalt leicht kurvig bis zu einer kniffligen Kurvenkombination mit Abzweig auf Schotter. Ich schau genau hin, präge mir alles ein, denn hier könnte es gefährlich werden, wenn man nicht aufpasst.
Die MTBler fahren auf einer ganz anderen Strecke als wir, nur die letzten Kilometer haben wir gemeinsam.
Um 11:10 starten wir.
Es geht sofort ab wie ein Express, nach wenigen Metern runter in die Aerohaltung. Ich bin auf dem vierten Platz bis zur besagten Kombination, die ich mir so gut angesehen hatte. Natürlich ging jetzt alles schief. Es wurde gebremst und gekurvt, der Fahrer vor mir rasiert die Brennnesseln und ich komme schon auf dem Asphalt quer. Im Schotter dann der Sturz, ich roll mich über den Rücken ab, springe sofort auf und weiter geht es.
Es ist ein sandiger Weg mit immensem Rollwiderstand, dann bergauf auf grobem Schotter, so dass man besser absteigt und rennt, dann schnell auf einer Waldautobahn, dann ein Feldweg, runter und wieder rauf. Das Fahrverhalten meines Rollers wird merkwürdig. Ich bleibe stehen und finde das Hinterrad komplett lose. Offensichtlich hatte ich beim Sturz den Schnellspanner aufgemacht. Es dauert etwas, bis ich das Rad wieder eingebaut und festgezurrt ist. Eine Teilnehmerin überholt mich, zusammen geht es auf Asphalt hinauf, in flacheren Teilen bin ich schneller, in steileren sie. Endlich wieder bergab durch herrliche Kurven und ziemlich schnell wieder auf Schotter. Dort kommt die MTB Strecke hinzu. Von Waldboden bis groben Steinen ist alles dabei und immer bergauf bis kurz vor das Ziel dieser ersten Runde.
Die zweite Runde verläuft ohne gröbere Zwischenfälle. Immer wieder werde ich bergauf überholt. Im letzten Wald kommt ein Tscheche von hinten und unterhält sich mit mir auf deutsch. An der letzten Steigung versucht er nochmal, mir wegzufahren, ich kann ihn aber im allerletzten flachen Stück wieder einholen.

Fragt mich nicht nach der Zeit, ist mir egal. Es war ein so schönes Rennen in traumhafter Umgebung mit toller Atmosphäre. Ungefähr zehnter bin ich geworden.

Zum Abschluss gab es noch für jeden Teilnehmer eine Schüssel Gulasch und ein Getränk, schließlich hatte man ja stolze 4,00 EUR Startgeld bezahlt. Und es gab richtiges, kaltes, blondes, frisch gezapftes Bier, nicht so alkoholbefreite und zusammengemischte Plörre wie in Deutschland üblich.

Da fahre ich wieder hin !
Wer nicht dabei war, ist ein Verlierer !
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