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Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Moskau 2013

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Irisanna hat geschrieben:Errechnet mal Usain Bolts Pace. :D
Etwa 37 km/h

Schade das Mocki wieder einen Rückfall in alte Zeiten hatte, 5 Minuten vor Schluss aufzuhören musste nicht sein.

Zehnkämpfer Schrader wirklich Top mit 8690 Punkten.

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Andres hat geschrieben:
Schade das Mocki wieder einen Rückfall in alte Zeiten hatte, 5 Minuten vor Schluss aufzuhören musste nicht sein.
Ist ihr Werbevertrag mit dem Stützstrumpfhersteller ausgelaufen? Sie läuft neuerdings wieder unten ohne!

:hihi:

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Marathonübertragung war bei der ARD um Längen besser. Claudia Dreher auf Eurosport ist zwar sehr kompetent und ihr hört man gerne zu, aber der Thiele quatscht zu viel und dann eher nichts Sportliches. Dazu die ständige Werbeunterbrechung mit immer denselben Spots nervt nur noch. Eurosport: IMHO nur falls ARD/ZDF nicht senden.

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Stormbringer hat geschrieben:Marathonübertragung war bei der ARD um Längen besser. Claudia Dreher auf Eurosport ist zwar sehr kompetent und ihr hört man gerne zu, aber der Thiele quatscht zu viel und dann eher nichts Sportliches. Dazu die ständige Werbeunterbrechung mit immer denselben Spots nervt nur noch. Eurosport: IMHO nur falls ARD/ZDF nicht senden.
Ich kann das glattgebügelt, halbkompetent Dahergesagte von ARD/ZDF nicht leiden. Ich bin da jahrelange Radsportübertragungen-geschädigt. Ich schaue viel lieber Eurosport. Egal, wer da wem reinquasselt.

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Wieso ist denn die Mocki schon wieder ausgestiegen ???
Echt schwach, wenn man schon zur Weltmeisterschaft nach Moskau anreist, dann sollte man es doch wenigstens schaffen einen 10er zu Ende zu laufen, auch wenn man irgendwo hinten liegt.
Hat jemand eine Stellungsnahme von ihr gesehen/gelesen ???

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"Ich war aufgrund meines Trainings so übermotiviert, dass ich wusste, ich kann etwas und dachte es geht locker. Dann war ich immer nach hinten am Schauen, da waren ja auch noch welche. Ich hätte einfach so wie immer laufen müssen - von hinten. Dann hätte ich Körner gespart", erklärte Mockenhaupt. So habe die Situation sie "im Kopf zerrieben".
Dabei, ist Mockenhaupt überzeugt, wäre eine Top-Ten-Platzierung diesmal drin gewesen.
"Vielleicht realisiere ich gar nicht, dass ich auch zu etwas Großem fähig bin oder traue es mir nicht zu", meinte die 32-Jährige und räumte freimütig ein: "Ich habe die Chance redlich versemmelt und dafür gibt's keine Entschuldigung!"

Quelle: Sport1.de

Knippi

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McAwesome hat geschrieben:Ich kann das glattgebügelt, halbkompetent Dahergesagte von ARD/ZDF nicht leiden. Ich bin da jahrelange Radsportübertragungen-geschädigt. Ich schaue viel lieber Eurosport. Egal, wer da wem reinquasselt.
Oh ja! Emig und Watterott haben mir mit ihrem unsäglichen Tour-Geschwafel damals jegliche Sportübertragungen bei ARD/ZDF für immer verleidet! :P "Der fragile Pedaleur"... "plastifizierte Überschuhe"... Ganz zu schweigen vom ständigen Nicht-Überblick über die Rennsituation.

Migels und Jansch waren um Welten besser und haben nicht alles so staatstragend ernst genommen.

Bei Leichtathletik nervt bei den Gebührensendern außerdem, dass jeder Deutsche, der gerade eine Holzmedaille knapp verpasst hat, interviewt wird und viel Interessanteres währenddessen ausgeblendet wird.

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Ich bin halt Werbung geschädigt. Gefühlt alle 5 Minuten diesselben 3 Spots nerven nur. Beim Frauen Marathon waren die Kommentatoren kompetenter als Thiele. Wie oft habe ich mich bei Marathonsendungen gewundert, wie wenig Ahnung man haben kann um bei Eurosport Marathon zu übertragen. Kopfschütteln inklusive.

Beim 10000m Rennen gestern habe ich ARD geschaut. In der Nacht dann Wiederholung auf Eurosport. Thiele hat laaaaange darauf gewartet, dass Mocki endlich ins Ziel läuft. Vorteil: ARD/ZDF => Eigene Kamera. Aber irgendjemand hätte es ihm schon sagen können, dass sie raus ist.

Es ist eigentlich keine Sender- sondern eher Kommentatorenfrage. Bis auf die Werbung.

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Da fliegt eine Sportlerin auf Kosten des Steuerzahlers nach Moskau, um dort am 10-km-Lauf teilzunehmen, hat beste Trainingsbedingungen, medizinische Betreuung und alles, was man sich wünschen kann, und dann steigt sie aus, weil es nicht wie gewünscht läuft.

Ich ziehe den Hut vor all denen, die auf eigene Kosten bei irgendeinen Volkslauf antreten, vorher Trainingsausfälle haben, weil mal wieder Überstunden anstanden, und die nach ein paar Kilometern merken, dass sie es zu schnell angegangen sind und die sich trotzdem irgendwie ins Ziel quälen.

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Die Laufwettkämpfe könnte man sich eigentlich ja sparen oder? Es gewinnen ja sowieso nur die favouriten (Farah, Kiplagat, Dibaba, Bolt).
"Farah läuft hinten nach, aber der weiß, dass er auf den letzten metern alles aufholt",
"bolt ist sehr spät gestartet aber jetzt kommt er",
"zwei runden noch... jetzt übernimmt dibaba die führung!"...

Sind die wirklich um so viel besser als der rest???

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BergischerLöwe hat geschrieben:Da fliegt eine Sportlerin auf Kosten des Steuerzahlers nach Moskau, um dort am 10-km-Lauf teilzunehmen, hat beste Trainingsbedingungen, medizinische Betreuung und alles, was man sich wünschen kann, und dann steigt sie aus, weil es nicht wie gewünscht läuft.

.
Und 2012 flogen schätzungsweise 50 Österreicher nach London um keine einzige Medallie zu holen! ;-)

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wichtelchen hat geschrieben:Und 2012 flogen schätzungsweise 50 Österreicher nach London um keine einzige Medallie zu holen! ;-)
Um die Medallien geht's doch garnicht!

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Bengal hat geschrieben:Wieso ist denn die Mocki schon wieder ausgestiegen ???
Was soll "schon wieder" heißen?
Wann und wo ist sie denn zuletzt ausgestiegen?

Zuletzt:
2012
10000m EM: durchgelaufen 5.
10000m OS: durchgelaufen, 17.
2013
Hm in NY: Durchgelaufen.
M. in Boston: durchgelaufen.
5000m Team EM: durchgelaufen
10000m Europacup: durchgelaufen, 1.
5000m DM: durchgelaufen 1.

Hmmm ... :confused:
Bengal hat geschrieben: Echt schwach, wenn man schon zur Weltmeisterschaft nach Moskau anreist, dann sollte man es doch wenigstens schaffen einen 10er zu Ende zu laufen, auch wenn man irgendwo hinten liegt.
Warum? Was hättest du davon gehabt, was sie?

Deutlich schwächer als Mockis Leistung ist dein Kommentar dazu. :D
BergischerLöwe hat geschrieben:Da fliegt eine Sportlerin auf Kosten des Steuerzahlers nach Moskau, um dort am 10-km-Lauf teilzunehmen, hat beste Trainingsbedingungen, medizinische Betreuung und alles, was man sich wünschen kann, und dann steigt sie aus, weil es nicht wie gewünscht läuft.
Was ist dagegen zu sagen? Ist absolut vernünftig gewesen bei dem Rennverlauf auszusteigen. Sie wird schließlich nicht dafür bezahlt, Leuten wie dir irgendwas zu beweisen. Mal abgesehen davon, dass weder Mocki sich noch der DLV die Reise der Athleten komplett aus Steuern finanziert. Und ich denke, dass die Bundeswehr in Mocki eine der besten Investitionen sieht, die sie in den letzten Jahren hatten.
BergischerLöwe hat geschrieben: Ich ziehe den Hut vor all denen, die auf eigene Kosten bei irgendeinen Volkslauf antreten, vorher Trainingsausfälle haben, weil mal wieder Überstunden anstanden, und die nach ein paar Kilometern merken, dass sie es zu schnell angegangen sind und die sich trotzdem irgendwie ins Ziel quälen.
Da ziehe ich eher den Hut vor Mocki. Die meisten Volksläufer können sich nicht halb so gut quälen und hätten auf Mockis Weg schon lange aufgegeben. Sie hätten gar keine Chance gehabt, sich überhaupt zu qualifizieren, und zwar nicht nur mangels Talent, sondern auch mangels Quälbereitschaft und Disziplin.

Auf Spitzensportlern rumzuhacken, weil sie mal ein Rennen aufgeben, ist einfach nur peinlich und zeugt von Unkenntnis dieses Sports und der Rahmenbedingungen - oder vielleicht noch eher von ganz anderen menschlichen Schwächen. :teufel:

Gruß

C

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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DerC hat geschrieben: Auf Spitzensportlern rumzuhacken, weil sie mal ein Rennen aufgeben, ist einfach nur peinlich und zeugt von Unkenntnis dieses Sports und der Rahmenbedingungen - oder vielleicht noch eher von ganz anderen menschlichen Schwächen. :teufel:
Auf wem "hacke ich herum"? Ich schreibe meine Meinung, und wer aus einer in einem Forum geäußerten Meinung Unkenntnis des Sports und andere menschliche Schwächen meint ableiten zu können, der verlässt ohne jeden Grund direkt die Ebene sachlicher Diskussion.

Über die Bundeswehr und das System "Sportsoldatentum" äußere ich mich hier lieber nicht, es gibt wenig, was ich mehr verachte.

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BergischerLöwe hat geschrieben:Auf wem "hacke ich herum"? Ich schreibe meine Meinung, und wer aus einer in einem Forum geäußerten Meinung Unkenntnis des Sports und andere menschliche Schwächen meint ableiten zu können, der verlässt ohne jeden Grund direkt die Ebene sachlicher Diskussion.
Die Unkenntnis ist offensichtlich und an einer sachlichen Diskussion scheinst du nicht interessiert. Und ich diskutiere auch lieber mit Menschen, die sich etwas besser mit dem Thema auskennen und nur ungern mit Kampfmimosen.

Menschliche Schwächen hat übrigens wohl jeder Mensch ... ein bergischer Löwe meint vielleicht, solche nicht zu haben, und vielleicht wird dieser dann deshalb vom Löwen zur beleidigten Leberwurst.

Und schön weiter deine Verachtung für Sportsoldaten pflegen und auf der anderen Seite das Durchhalten von Sportlern bis zum bitteren Ende einfordern um volkslaufende Pseudofans zufriedenzustellen ...

Jeder wie er kann.

Gruß

C

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Die Nacht war schlaflos...ich hatte aber meine Freundin Carolin Hingst an meiner Seite und wir haben die ganze Nacht durchgequatscht, analysiert, gehadert und, und, und...! Es tut mir leid für den Verband, die mir so viel Vertrauen geschenkt und mich für die WM nominiert haben! Es tut mir leid für alle, die mir in der letzten Woche im Training so sehr geholfen haben, dass ich in Topform komme! Es tut mir leid für meinen Trainer, der so viel wieder aus mir rausgeholt hat, wo ich selbst schon dachte, dass ich es nicht mehr könnte! Es tut mir leid für meine Familie und meinen Freund, die mich jetzt wieder aufbauen müssen und wussten, was ich drauf hatte. Es tut mir auch leid für meine Fans, die mich auf meinem Weg immer so treu begleiten und es tut mir leid für mich, dass ich das Glück, was so nah war, nicht ergriffen habe! Man muss die Situation annehmen und ihr ins Auge schauen, was unheimlich schwer fällt und wenn ich damit abgeschlossen habe, bin ich wieder bereit für meine neuen großen Ziele, die dieses Jahr noch anstehen! Das einzig Positive, was ich gerade denke, ist, dass ich nicht an meiner Form gescheitert bin, sondern an meiner Taktik, die mich zermürbt hat...!
Quelle: Sabrina Mockenhaupt via Facebook

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Mensch, du bist ja wahrlich ein ganz großer ... (Setz einfach ein, was du gerne über dich lesen möchtest).

"Durchhalten" ist für mich in der Tat eine Tugend, "bis zum bitteren Ende" ist dann Kriegsmetaphorik, muss wohl so sein, wenn es um "Sportsoldaten" geht. Allein schon, dass du ein DNF bei einem 10-km-Lauf als eine der besten Investitionen der Bundeswehr siehst, lässt mich hier milde lächelnd zurück. Letztenendes äußerst du dich viel verheerender über das System, als ich es selbst je könnte.

Du wirfst mir vor, beleidigt zu sein. Das könnte sogar stimmen, du äußerst nun einmal auch Beleidigungen. Gehört wohl auch zum Soldatentum, den zu verachten, der beleidigt ist und nicht den, der beleidigt.

Ich füge mich, sehe in Frau Mockenhaupt von nun an eine wahrhafte Heldin mit Löwenmut zur Aufgabe und deren Alimentierung durch Steuergelder für eine der dringlichsten Aufgaben in diesem unseren Lande. Vielleicht hätte sie marschierenderweise ja das Ziel erreicht.

Nicht sachlich? Stimmt. Ich müh mich nach reinen Angriffen gegen meine Person nicht mehr mit jedem auf sachlicher Ebene ab.
Quelle: Sabrina Mockenhaupt via Facebook
Smells like Versagerprosa.

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DerC hat geschrieben:Warum? Was hättest du davon gehabt, was sie?
Weil sie eine professionelle und priveligierte Leistungssportlerin ist und deshalb nach meiner Meinung gefälligst ihr Rennen zu Ende zu laufen hat, wenn sie sonst schon nichts Anderes tut als laufen.
Was ist dagegen zu sagen? Ist absolut vernünftig gewesen bei dem Rennverlauf auszusteigen. Sie wird schließlich nicht dafür bezahlt, Leuten wie dir irgendwas zu beweisen. Mal abgesehen davon, dass weder Mocki sich noch der DLV die Reise der Athleten komplett aus Steuern finanziert. Und ich denke, dass die Bundeswehr in Mocki eine der besten Investitionen sieht, die sie in den letzten Jahren hatten.
Sportler reden doch so viel von Leistung. Und Mocki macht außer Sport Nichts anderes, ist also nicht überfordert. Daß sie der Konkurrenz aus Afrika nicht gewachsen ist, ist nichts Ehrenrühriges und schon gar kein Grund, einfach auszusteigen. Wenn sie keinen Bock mehr auf Leistungssport hat, soll sie arbeiten gehen, wie alle anderen Nicht Profis auch. Ansonsten hat sie gefälligst zu liefern, es sei denn sie ist verletzt.

Die meisten Volksläufer können sich nicht halb so gut quälen und hätten auf Mockis Weg schon lange aufgegeben. Sie hätten gar keine Chance gehabt, sich überhaupt zu qualifizieren, und zwar nicht nur mangels Talent, sondern auch mangels Quälbereitschaft und Disziplin.
Nach Feierabend noch Sport zu treiben und am Wochenende WK zu bestreiten ist Disziplin genug für jemanden, der nicht vom Sport lebt oder durch Sponsoren unterstützt wird.

Ein junger gesunder und talentierter Mensch, der sonst nichts zu tun hat, wird ja wohl mal bei einer Meisterschaft einen 10er durchlaufen können, auch wenn keine Chance auf einen Podiumsplatz besteht.


:D Auf mich trifft übrigens keine der o.g. Eigenschaften zu und ich bin aus noch keinem Wk unverletzt ausgestiegen. :nick:


Auf Spitzensportlern rumzuhacken, weil sie mal ein Rennen aufgeben, ist einfach nur peinlich und zeugt von Unkenntnis dieses Sports und der Rahmenbedingungen - oder vielleicht noch eher von ganz anderen menschlichen Schwächen. :teufel:
Unkenntnis kann man ja durch Aufklärung beheben.
Deine weiteren Unterstellungen finde ich absolut daneben. :nene:

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Kleiner Nachtrag meinerseits, eh das missverstanden wird: "Versagerprosa" heißt für mich explizit NICHT, dass Frau Mockenhaupt eine Versagerin ist. Nein, sie ist eine Sportlerin, die Großes geleistet hat. Dennoch finde ich die Aufgabe und die danach folgende Rhetorik arm, und Kritik daran angemessen.

"Unwissenheit" meinerseits könnte man begegnen, indem man mir erklärt, warum es z.B. Sinn hatte, vor Rennende auszusteigen, als Profiläuferin mit üppigster Unterstützung aus unterschiedlichsten Quellen.

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Uiii.... was ist denn hier los? :confused:

Zum Thema Mocki: Sie hat schon oft genug bewiesen, dass sie kämpfen kann. Und sie selbst wird sie das DNF wahrscheinlich noch am meisten ärgern.
Aber Profi hin oder her: Auch Profi-Sportler sind v.a. eines: Menschen.

Und da gibt es nun mal eine Tagesform. Und man kann nicht immer sämtliche Leistung auf Knopfdruck abrufen. Und wenn aus irgendeinem Grund der Kopf mal nicht mitmacht (und das war ja bei Mocki dieses mal der Fall: Hatte die falsche Taktik, sich dann nach hinten orientiert, dann war die Luft raus und es war soz. vorbei), dann geht eben nichts mehr. Fertig. Kann man nix machen.

Und selbst wir Hobby-Läufer haben es bestimmt doch jeder schon einmal mitgemacht: Wenn die "Luft" aus irgendeinem Grund bei einem Rennen plötzlich raus ist, dann läuft es eben ab da nicht mehr. Egal wie gut man zuvor in Form war.
Liebe Grüße
- Carmen :hallo:
Bild

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Ja, es sind Menschen. Niemand nimmt eine schlechte Platzierung oder eine schlechte Zeit übel.

Aber ich erwarte z.B. auch von einer Profifußballmannschaft, dass sie nach dem 0-3 in der 60. noch auf dem Platz bleibt und nicht das Spielfeld verlässt. Ehrlich gesagt erwarte ich das auch von einer Amateurfußballmannschaft. Sich an einem schlechten Tag zu wehren, das ist sportliche Größe.

Ich lauf am Wochenende einen 10er und werd den schnell angehen. Wenn ich dann ab Kilometer 5 leide, dann lauf ich weiter, einerseits für mich und andererseits weil ich weiß, dass drei Menschen extra gekommen sind, um mir zuzuschauen. Wer dann bei tausendmal mehr Unterstützung aussteigt, dem fehlt etwas, das für mich große Sportler ausmacht. Unter anderem das Gespür dafür, sich für gewisse Privilegien wenigstens zu bedanken, indem man bis zum Ende mitmacht.

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Plattfuß hat geschrieben:Weil sie eine professionelle und priveligierte Leistungssportlerin ist und deshalb nach meiner Meinung gefälligst ihr Rennen zu Ende zu laufen hat, wenn sie sonst schon nichts Anderes tut als laufen.
Jetzt tun mir die Marathonläuferinnen leid, die für eine mehr als 30%ige Ausfallquote im Rennen gesorgt haben und die du jetzt mit Verachtung strafst :zwinker5:
"Often it does not matter so much what we choose, but that we do choose." (Alan Cohen)

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BergischerLöwe hat geschrieben:Wer dann bei tausendmal mehr Unterstützung aussteigt, dem fehlt etwas, das für mich große Sportler ausmacht. Unter anderem das Gespür dafür, sich für gewisse Privilegien wenigstens zu bedanken, indem man bis zum Ende mitmacht.
Du weißt, dass Unterstützung auch Druck bedeutet, oder? In dem Fall ist Unterstützung nicht immer eine positive Komponente, weil etwas erwartet wird. Das ist bei einer Sabrina Mockenhaupt etwas mehr als bei deinem 10km Lauf am Wochenende. Schon mal ernsthaft Leistungssport betrieben? Wenn nicht, wäre ich vorsichtig mit solchen Schimpfparaden. Es dürfte bekannt sein, dass bei einem Leistungssportler nicht nur der Körper zählt, sondern auch die psychologische Komponente (im Übrigen wie auch bei jedem Freizeitsportler; nur die Dimensionen sind nicht vergleichbar).
"Often it does not matter so much what we choose, but that we do choose." (Alan Cohen)

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BergischerLöwe hat geschrieben:Ja,

Ich lauf am Wochenende einen 10er und werd den schnell angehen. Wenn ich dann ab Kilometer 5 leide, dann lauf ich weiter, einerseits für mich und andererseits weil ich weiß, dass drei Menschen extra gekommen sind, um mir zuzuschauen. .
Ich würde noch etwas schneller angehen, damit du schon ab Kilometer 3 leidest. Das sind dan 7 Kilometer leiden, einerseits für dich und andererseits weil du weißt, dass drei Menschen extra gekommen sind, um mir dabei zuzuschauen

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BergischerLöwe hat geschrieben: "Durchhalten" ist für mich in der Tat eine Tugend, "bis zum bitteren Ende" ist dann Kriegsmetaphorik, muss wohl so sein, wenn es um "Sportsoldaten" geht. Allein schon, dass du ein DNF bei einem 10-km-Lauf als eine der besten Investitionen der Bundeswehr siehst, lässt mich hier milde lächelnd zurück.
Nur dass ich das nicht geschrieben habe. Aber ich bin zum Glück weder für deine Wissenslücken noch für deine Verständnisprobleme bzgl. meiner Antworten zuständig.
BergischerLöwe hat geschrieben: Letztenendes äußerst du dich viel verheerender über das System, als ich es selbst je könnte.
Es kann möglich sein, dass ich „das System“ besser kritisieren kann als du es jemals könntest.
Und wenn man mich so missverstehen will, wie du es tuts, dann kann man doch wirklich froh sein über diese ach so tolle Entlarvung.

Ich bezweifle, dass mein Verhältnis zum System oder speziell zum Militär als Teil desselben viel weniger kritisch ist als deins. Aber ich muss nicht bei jeder passenden oder unpassenden Gelegenheit aus persönlicher Motivation Systemkritik auf fraglichem Niveau anbringen.

Als kritischer Beobachter könnte man durchaus nicht unglücklich darüber sein, dass manche Soldaten sich auf dem Sportplatz oder den Laufstrecken tummeln – da sind sie womöglich besser aufgehoben als in Afghanistan.
BergischerLöwe hat geschrieben: Du wirfst mir vor, beleidigt zu sein. Das könnte sogar stimmen, du äußerst nun einmal auch Beleidigungen. Gehört wohl auch zum Soldatentum, den zu verachten, der beleidigt ist und nicht den, der beleidigt.
Was auch immer du dir da zusammenreimst, du bist völlig auf dem Holzweg. Weder habe ich jemanden beleidigt, noch habe ich jemanden verachtet (du warst doch der Verachtende:
BergischerLöwe hat geschrieben: Über die Bundeswehr und das System "Sportsoldatentum" äußere ich mich hier lieber nicht, es gibt wenig, was ich mehr verachte.
).
Was zum Soldatentum gehört, sind deine Vermutungen, ich habe herzlich wenig mit Soldatentum zu tun.

Und du kannst dich beleidigt fühlen, so viel du willst – wenn es dir dann besser geht, ist das ok für mich, kein Vorwurf.
BergischerLöwe hat geschrieben: Ich füge mich, sehe in Frau Mockenhaupt von nun an eine wahrhafte Heldin mit Löwenmut zur Aufgabe und deren Alimentierung durch Steuergelder für eine der dringlichsten Aufgaben in diesem unseren Lande. Vielleicht hätte sie marschierenderweise ja das Ziel erreicht.
Weder ist die Ironie hier besonders lustig, noch trifft sie das Ziel. Aber eben wieder: Jeder wie er kann.

Also das hier führt zu nichts. Du bist zu voreingenommen durch deine Verachtung ...

Gruß

C

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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@ Plattfuß
Danke, genau das denke ich auch!

@ All
Ehrlich gesagt gibt es hier eigtl. keine Diskussion. Es ist ihr Job. Dafür wird die Dame bezahlt und gesponsert.

Nur weil ich ein schlechten Tag habe, oder etwas nicht klappt wie ich will, dann kann ich auch nicht meinen Arbeitsplatz einfach verlassen...

Außerdem sollte Sie Vorbild sein...
Auch wenn es schwer fällt, muss man Dinge zuende bringen...

Morgan

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Bei Sabrina Mockenhaupt ist es mMn ihre Art der Selbstdarstellung, die polarisiert und teils solche bissigen Reaktionen provoziert. Die Formulierung "verzweifelt, aber wortreich wie immer" aus diesem Beitrag beschreibt ganz gut das Bild, das ich von ihr gewonnen habe: Sie wirkt auf mich wie eine kleine Drama-Queen, die nach Erfolg und vor allem Misserfolg drauflosplappert und ihren Gedanken und Gefühlen ungefiltert freien Lauf lässt. Das finden ihre Fans sympathisch, ehrlich und natürlich, auf andere wirkt es dagegen naiv, plump mitleidheischend und unreflektiert.

Ich gebe zu: Ich gehöre auch eher zur letztgenannten Fraktion. Als ich ihr FB-Posting mit der scheinbar selbstkritischen Auflistung ihrer taktischen Fehler gelesen hatte, war meine erste innere Reaktion "Menschenskind, wenn du das jetzt so genau weißt, warum konntest du mit deiner langjährigen Erfahrung das im Rennen nicht besser machen und hast es 'schon wieder' vergeigt?". Erst im nächsten Schritt hab ich mir klar machen können, dass ihre tränenreichen und - für meinen Geschmack - übertrieben zerknirschten Auftritte mir einfach stärker im Gedächtnis geblieben sind als ihre Erfolge und überzeugenden Rennen. Insofern werde ich sie ganz sicher nicht verurteilen angesichts des Rennabbruchs - "mein Typ" ist und wird sie aber nicht.

VG,
kobold

P.S.: Eine erfahrene Ultraläuferin hat mir mal gesagt: "Wenn du einmal aufgibst, wirst du immer wieder aufgeben!" Ich glaube, dass sie recht hat. Natürlich mag es Situationen geben, in denen eine bewusste Rennaufgabe vernünftig ist, weil sich eine Verletzung verschlimmern würde, wenn man den Lauf durchzieht. Aber einen Wettkampf aufzugeben, weil es nicht gut läuft, und das emotional/aus dem Bauch raus/mit dem Gefühl von Frust zu tun, kann mMn wirklich einen mentalen "Knacks" hinterlassen.

Ein Spitzensportler braucht erwiesenermaßen auch die Fähigkeit, seine Emotionen zu steuern, sprich: Einerseits positive und negative Emotionen gezielt einzusetzen, um sich zu pushen, andererseits auch in kritischen Situationen leistungshinderliche Emotionen auszublenden oder zu dämpfen. Vermutlich könnte Sabrina Mockenhaupt sich in diesem Bereich noch ein Stück weiterentwickeln.

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DerC hat geschrieben: Als kritischer Beobachter könnte man durchaus nicht unglücklich darüber sein, dass manche Soldaten sich auf dem Sportplatz oder den Laufstrecken tummeln – da sind sie womöglich besser aufgehoben als in Afghanistan.
Ich würde sogar sagen: Eine Bundeswehr, die nur noch läuft - und Biathlon macht, Modernen Fünfkampf und Rennkajak - wäre mir regelrecht sympathisch. Nur ist es ja leider nicht so, dass dort Soldaten Sport treiben. Dort werden Sportler aufgenommen, die dann besoldet werden, mit den eigentlichen Aufgaben eines Soldaten aber nichts zu tun haben. Es sind Staatssportler. Sportbeamte.

Lassen wir mal die Polemik weg, ich fang an. Sabrina Mockenhaupt ist die 10 km gelaufen. Es lief nicht so, wie sie es sich vorgestellt hat. Trotzdem geh ich davon aus, dass sie als Vollzeitsportlerin die Möglichkeit gehabt hätte, das Rennen zu beenden. Und dass dies, nicht wie bei einem unter Schmerzen zu Ende gelaufenen Marathon, auch ohne negative Folgen für die weitere Saison geblieben wäre. Eine Weltmeisterschaft, in der Sabrina Mockenhaupt für das Land antritt, das ihr ein sorgenfreies Leben als hauptberufliche Sportlerin ermöglicht, ist in meinen Augen ein wichtiger, nein, der wichtigste Termin des Jahres.

Wäre es zu viel verlangt, als 10-km-Läuferin 10 km zu laufen, auch wenn es wehtut, auch wenn man sich verzockt hat und die anderen vorne weg sind? Vielleicht muss sie das nicht, vielleicht verlangt ihr Arbeitgeber Bundeswehr von seinen Leuten noch nicht einmal, dass sie die Zähne aufeinanderbeißen an einem schlechten Tag. Ich hatte da ein anderes Bild vor Augen.

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Hey Leute,
das mit dem sich quälen können oder nicht ist weniger eine Charaktereigenschaft als die körperliche Fähigkeit an gewisse Grenzen zu gehen die man sich antrainiert genau wie Kraft oder Technik (das wird im Volksmund immer falsch dargestellt, genau wie das ständige 120% gegegbe - kann ich mittlerweile echt nicht mehr hören). Entscheidend ist doch, was es bringt diese Fähigkeit auch noch auf bereits verlorenem Posten abzurufen? Nichts! Trotzdem hat auch mich das Aussteigen von Mocki irgendwie geärgert und ich kann den bergischen Löwen (rein emotional) sehr gut verstehen. Ich reg mich ja auch über einen selbstverliebten 10Kämpfer auf, der als Europameister großspurig daherkommt und London und Moskau "verkackt" (ich nehme mir sogar ein bisschen Schadenfreude darüber raus, gerade im Angesicht der Leistung der anderen deutscher Decathlethen). Nur bringen tut das eben keinem was.
was willste machen, nützt ja nichts

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RennFuchs hat geschrieben:Entscheidend ist doch, was es bringt diese Fähigkeit auch noch auf bereits verlorenem Posten abzurufen? Nichts!.
Komisch, wie unterschiedlich da die Sichtweisen sein können. Für mich entscheidet sich genau an dieser Stelle, ob jemand ein großer Sportsmann/eine große Sportsfrau ist oder nicht. Übrigens reg ich mich gar nicht auf, ich finde es eher traurig, dass Sabrina Mockenhaupt sich selbst um das Gefühl gebracht hat, alles gegeben zu haben und gescheitert zu sein. Sie selbst schreibt ja von "mentaler Schwäche", so ganz folgerichtig, vernünftig und zielführend scheint sie ja das Aufgeben selbst nicht zu finden.

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kobold hat geschrieben:P.S.: Eine erfahrene Ultraläuferin hat mir mal gesagt: "Wenn du einmal aufgibst, wirst du immer wieder aufgeben!" Ich glaube, dass sie recht hat.
Nein, das ist Unsinn. Das wird gerne mystifiziert. Im Gegenteil, gerade im Ultrabereich wäre es manchmal besser rauszugehen, als sich durchzuquälen. Ich bin vor fast genau 4 Jahren beim Müritzlauf (75k) die letzten 20k ziemlich dehydriert durchgelaufen, hatte vorher gedacht, ich könnte um den Sieg mitlaufen und dann auf der letzten Kante als 5. (oder 6.) ins Ziel. Als einziger, der nicht vom Rad verpflegt wurde. Die Erfahrung hätte ich mir sparen können, hat mir nichts gegeben. Dass ich mich ins Ziel quälen kann, habe ich schon 5 Jahre vorher bei meinem ersten Rennsteig bewiesen, als ich kaum noch laufen konnte die letzten 20km aufgrund von Krämpfen, oder 3 Jahre vorher, als ich 45km mit einer Wadenverletzung meine dortige PB (6:29) gelaufen bin. Und das alles, obwohl ich 2004 im Februar mal beim Plänterwaldlauf im 10k-Rennen ausgestiegen bin :wink:

Zu Mocki: keine Ahnung warum sie ausgestiegen ist. Ich finde, bei einer WM sollte man bei einem Bahnrennen durchlaufen. Das ist einfach mein sportlicher Idealismus, der da durchkommt :wink: Ausnahme: Man kann raus, wenn man sich verzockt hat und Kräfte sparen will, für ein weiteres Rennen. Läuft sie eigentlich die 5000? Aber dann muss man auch nicht so ein wortreiches Drama draus machen. Da bin ich dann wieder ganz bei Frau Kobold. Aber wer hätte heute von ihr oder dem Rennen gesprochen, wenn sie nicht rausgegangen wäre? Insofern bleibt der Langstreckenlauf wenigstens in der Diskussion...

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BergischerLöwe hat geschrieben:Da fliegt eine Sportlerin auf Kosten des Steuerzahlers nach Moskau, um dort am 10-km-Lauf teilzunehmen, hat beste Trainingsbedingungen, medizinische Betreuung und alles, was man sich wünschen kann, und dann steigt sie aus, weil es nicht wie gewünscht läuft.
Vor allem 5 Minuten vor Schluss, dass wäre zu vergleichen, wenn man beim Marathon bei km 40 aussteigen würde.

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Ich bin aus meinem Studium eine Prüfungsleistung (von 7) vor Schluss ausgestiegen. Manchmal ist der richtige Zeitpunkt eben für Außenstehende nicht nachzuvollziehen und trotzdem für einen selbst richtig.

Sie ist niemandem irgendwas schuldig. Wenn sie keine Leistung bringt, wird sie wohl kaum mehr von der Laiuferei leben können. Und keiner hier wird sich so für sie ins Zeug legen, um sie zu unterstützen, wie jetzt über sie herzufallen. Egal wie oft sie dann finnished.
*************************************************************************
Läufer seit 04/2013 PB offiziell: 5km - 23:54 | 10km - 47:08 | HM - 1:48:59
*************************************************************************
Angemeldete Läufe:
1. März 2014 30. Frühjahrslauf Groß-Gerau 10 km Ziel = sub48 | Ergebnis = 47:08
30. März 2014 Berliner Halbmarathon Ziel = sub 2 Stunden | Ergebnis = 1:54:57
11. Mai 2014 HM beim Gutenberg Marathon Mainz Ziel = sub 1:53 | Ergebnis = 1:48:59
25. Mai 2014 Lauf für Mehrsprachigkeit Frankfurt 10 KM Ziel = sub 47 | Ergebnis = DNF
07. Juni 2014 Schwanheimer Pfingstlauf 10 KM Ziel = sub 50 | Ergebnis = 50:14

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EmHa hat geschrieben:Sie ist niemandem irgendwas schuldig.
Du hast eine interessante Sichtweise von Dienstverhältnissen.

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Andres hat geschrieben:Vor allem 5 Minuten vor Schluss, dass wäre zu vergleichen, wenn man beim Marathon bei km 40 aussteigen würde.
Es gibt immer mindestens zwei Perspektiven. Dreh das mal um. Ein später Ausstieg kann immer noch so ausgelegt werden, dass man es als Sportler zumindest versucht hat. Wie laut hätten die Leute geschrien, wenn sie schon nach 2000 oder 3000 Metern ausgestiegen wäre (beim Marathon war doch eine dabei, die sehr zeitig raus ist)? Aber klar...man sucht ja immer das Negative und wenn man das gefunden hat, dann vergisst man ganz schnell die vielen Erfolge oder erbrachten Leistungen der Sportler.

Und EmHa geb ich recht...ein Leistungssportler weiß sehr wohl, dass er von dem Sport nur leben kann, wenn er Leistung bringt. Er selbst sorgt dafür, dass das nicht wiederholt vorkommt, wenn er mal - aus welchen Gründen auch immer - ein Rennen nicht beenden kann. Denn wenn das öfter vorkommt, springen die Geldgeber schneller ab, als der Sportler schauen kann.
"Often it does not matter so much what we choose, but that we do choose." (Alan Cohen)

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Da fliegt eine Sportlerin auf Kosten des Steuerzahlers nach Moskau, um dort am 10-km-Lauf teilzunehmen, hat beste Trainingsbedingungen, medizinische Betreuung und alles, was man sich wünschen kann, und dann steigt sie aus, weil es nicht wie gewünscht läuft.
Puh, du glaubst auch, du hättest ein Anrecht auf Leistung und bei Nichtleistung eines auf Pöbelei, richtig? Wo kommt das nur immer her, dass Menschen meinen, von wildfremden Personen etwas verlangen zu können und sie dann bei Eintritt einer Enttäuschung dieses Verlangens den Charakter/Kampfgeist infrage zu stellen?
Weil sie eine professionelle und priveligierte Leistungssportlerin ist und deshalb nach meiner Meinung gefälligst ihr Rennen zu Ende zu laufen hat, wenn sie sonst schon nichts Anderes tut als laufen.
Hier wird ja auch schon wieder wild in der Gegend rum verlangt! Wie kommt man darauf, etwas zu verlangen, worauf man 0,0 Anspruch hat? Warum erregt das so die Gemüter? Das ist doch die faszinierende Frage! Ich tippe auf eine Mischung aus Identifikation mit dem Sport/dem Land/der Sportlerin und mit einem unbändigen Ärger resultierend aus einer nicht erfolgten Befriedigung der Hoffnung auf Erfolg. Klassischer Vorgang, wenn man sich mit jemandem/etwas identifiziert. Wenn das Identifikationsobjekt erfolgreich ist, macht man es zum Teil des eigenen Selbst, ist auf einmal stolz (aus logisch nicht nachvollziehbaren Gründen), wenn es versagt, stößt man es möglichst weit von sich, distanziert sich und stellt am besten noch heraus, dass man selbst ja niemals so handeln würde. So hat man sich wenigstens noch einmal persönlich über das Identifikationsobjekt erhoben und fühlt sich am Ende dann doch besser, weil moralisch/physisch/psychisch überlegen.

Das Leben ist schön, wenn man sich einfach so seinen unbewussten Emotionen hingibt! Welche Begründungen letztlich für das Aussteigen aus einem schon verlorenen (!) 10km Rennen hervor gebracht werden, ist wurscht, weil das ja auch wieder nur Ausdruck/Rationalisierung des Versagens ist - und damit will man nichts zu tun haben!

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martin_h hat geschrieben:Es gibt immer mindestens zwei Perspektiven. Dreh das mal um. Ein später Ausstieg kann immer noch so ausgelegt werden, dass man es als Sportler zumindest versucht hat.
Ja da kann ich dir zustimmen, sie hat ja auch als einzigste Läuferin für Deutschland überhaupt die Berechtigung bekommen in Mosklau starten zu dürfen, denn nur sie hat auch haushoch die Norm geschafft und die ist ja auch schon ziemlich hoch gesteckt.
Es ist für sie auch nicht leicht in Deutschland unangefochten zu sein und immer vorneweg zu laufen und international weit hinterher zu laufen zu müssen. Das ist eine große Gratwanderung und mental eine großer Kraftakt.

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BergischerLöwe hat geschrieben:Du hast eine interessante Sichtweise von Dienstverhältnissen.
Sie ist zumindest dir nichts schuldig. Dass sie aufgrund von Steuergeldern da hin reist, begründet noch lange nicht den Anspruch eines einzelnen kleinen Fernsehzuschauers, dass sie das Rennen auch zuende läuft. Sie hat was riskiert, hat sich übernommen und es dann gelassen. Ich gebe zu, dass sie das Rennen hätte zu Ende laufen können, auch wenn sie Letzte geworden wäre. Aber es juckt mich keinen Meter, ob sie das nun tut oder nicht. Hier kommt eine persönliche Komponente ins Spiel, wenn Leute hier von ihr etwas fordern und das damit begründen, dass sie ja auf Steuerkosten da drüben in der Gegend rum rennt und dass sie ja außer Laufen in ihrem Leben nichts tun muss usw. Und diese persönliche Komponente kann ich überhaupt nicht nachvollziehen bzw. finde ich komplett daneben, aber eben auch wieder typisch für viele Sportzuschauer!

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Ich muss dich und deine Psychologisiererei enttäuschen: Ich bin kein "Fan", der vorm Fernseher sitzt und von den deutschen Sportlern Höchstleistungen erwartet. Ob da eine Deutsche oder eine Läuferin aus dem Vatikan gewinnt, ist mir egal. Deine ganze Schwafelei von "Identifikation" ist - Schwafelei eben.

Nicht egal ist mir, wenn kuscheligst alimentierte Profisportlerinnen sich aufführen wie unreife kleine Mädchen. Wer sich auf Kosten der Allgemeinheit als Sportsoldatin (schon das Wort eine Perversion...) noch nicht einmal dazu durchringt, zu Ende zu laufen, dann darf ich das kritisieren. Ich bin mir sicher, dass es etliche Amateurläuferinnen gegeben hätte, die sich ein Ohr abgeschnitten hätten, um bei einer WM mitlaufen zu dürfen. Und sich eher das zweite abgeschnitten hätten, als aufzugeben.

Und jetzt, großer Meister der Psychologie, zeig mir doch bitte, wo du bei mir "Pöbelei" gefunden haben willst! In dem, was du zitierst, schon mal nicht.

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McAwesome hat geschrieben:Puh, du glaubst auch, du hättest ein Anrecht auf Leistung und bei Nichtleistung eines auf Pöbelei, richtig? Wo kommt das nur immer her, dass Menschen meinen, von wildfremden Personen etwas verlangen zu können und sie dann bei Eintritt einer Enttäuschung dieses Verlangens den Charakter/Kampfgeist infrage zu stellen?
Hier wird ja auch schon wieder wild in der Gegend rum verlangt! Wie kommt man darauf, etwas zu verlangen, worauf man 0,0 Anspruch hat?
:teufel: Schon unverschämt, was manche Leute für Ansprüche stellen: Leistung von einer Leistungssportlerin zu erwarten, wie vermessen!! Und sich dann auch noch aufzuregen, obwohl man ja 0,0 Ahnung, Ansprüche, etc hat..tssstssstssss... :teufel:
Warum erregt das so die Gemüter? Das ist doch die faszinierende Frage! Ich tippe auf eine Mischung aus Identifikation mit dem Sport/dem Land/der Sportlerin und mit einem unbändigen Ärger resultierend aus einer nicht erfolgten Befriedigung der Hoffnung auf Erfolg. Klassischer Vorgang, wenn man sich mit jemandem/etwas identifiziert. Wenn das Identifikationsobjekt erfolgreich ist, macht man es zum Teil des eigenen Selbst, ist auf einmal stolz (aus logisch nicht nachvollziehbaren Gründen), wenn es versagt, stößt man es möglichst weit von sich, distanziert sich und stellt am besten noch heraus, dass man selbst ja niemals so handeln würde. So hat man sich wenigstens noch einmal persönlich über das Identifikationsobjekt erhoben und fühlt sich am Ende dann doch besser, weil moralisch/physisch/psychisch überlegen.
Selten habe ich so einen verschwurbelten Unsinn gelesen.
... wieder nur Ausdruck/Rationalisierung des Versagens ist - und damit will man nichts zu tun haben!
Ja sicher: Rationalisierung des Versagens... :klatsch:

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BergischerLöwe hat geschrieben:"Unwissenheit" meinerseits könnte man begegnen, indem man mir erklärt, warum es z.B. Sinn hatte, vor Rennende auszusteigen, als Profiläuferin mit üppigster Unterstützung aus unterschiedlichsten Quellen.
DerC ist eben DerC - und nicht irgendeiner. Du bist halt nur der "Bergische Löwe" - und nicht DER Bergische Löwe. Bei den Postings von DerC merkt man das des öfteren ....

Ansonsten ist es fast gruselig wie gehirngewaschen die Leute grossteils schon sind. Die massive Zwangsenteignung finden viele voll ok :klatsch: Aber es wird ja "Gutes" getan - Frau Mockenhaupt kann laufen (oder manchmal eben auch nicht).

Staatssportler sind eine absurde Idee - aber ihr habt euch offenbar schon so an die Idee staatlich alimentierter Ämter gewöhnt ...

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McAwesome hat geschrieben:Sie ist zumindest dir nichts schuldig. Dass sie aufgrund von Steuergeldern da hin reist, begründet noch lange nicht den Anspruch eines einzelnen kleinen Fernsehzuschauers, dass sie das Rennen auch zuende läuft.


Von Geld redet doch keiner. So viel wird "Mocki" ja nun auch nicht verdienen..
Aber Sport ist ihre Profession, sozusagen ihr Beruf.
Wenn das finishen egal ist, wieso läuft sie dann überhaupt?
..Und diese persönliche Komponente kann ich überhaupt nicht nachvollziehen bzw. finde ich komplett daneben, aber eben auch wieder typisch für viele Sportzuschauer!
Ich finde Deine arrogante Art, über die "kleinen Fernsehzuschauer", herzuziehen, welche aus "persönlichen Gründen völlig unberechtigte Ansprüche stellen" noch viel mehr daneben, als die Arroganz einer Sportlerin, welche keine Lust hat, ein Meisterschaftsrennen zu Ende zu laufen.

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Plattfuß hat geschrieben: Aber Sport ist ihre Profession, sozusagen ihr Beruf.
Wenn das finishen egal ist, wieso läuft sie dann überhaupt?
Du kannst gerne wegen des Aussteigens Kritik anbringen. Aber dass es bei Berufssportlern um das Finishen eines Rennens geht, stimmt nun mal nicht. Es geht darum, mit dem Sport Geld zu verdienen. Kein Sponsor (oder eben ihr Dienstherr ) wird ein Interesse daran haben, bei fehlenden guten Platzierungen Geld zu zahlen, und wenn sie noch so oft ins Ziel kommt.

Davon abgesehen kann ich auch generell dem Durchkämpfen nicht so viel abgewinnen, dass ich es als so wichtig darstellen würde, wie es hier in einigen Beiträgen dargestellt wird. (Ich selber bin übrigens noch nie bei einem Lauf ausgestiegen, habe aber an das Durchhalten bei einem Halbmarathon, bei dem ich kurz davor war, keine positiven Erinnerungen...)

Gruß
Markus

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Murks hat geschrieben:Du kannst gerne wegen des Aussteigens Kritik anbringen. Aber dass es bei Berufssportlern um das Finishen eines Rennens geht, stimmt nun mal nicht. Es geht darum, mit dem Sport Geld zu verdienen. Kein Sponsor (oder eben ihr Dienstherr ) wird ein Interesse daran haben, bei fehlenden guten Platzierungen Geld zu zahlen, und wenn sie noch so oft ins Ziel kommt.


Es war doch schon vorher klar, daß "Mocki" sich nicht vorne platzieren konnte. Vielmehr strebte sie an, unter die "ersten" 10 zu kommen und nicht überrundet zu werden. Auch eine PB war nicht unbedingt zu erwarten. Trotzdem war es ein Erfolg, daß sie teilnehmen konnte. Warum sie dann ohne zwingenden Grund einfach ausgestiegen ist, erschließt sich mir nun mal nicht. Und im Gegensatz zu einer Hobbysportlerin ist das nicht einfach "ihre Sache" weil sie "niemamdem was schuldig" ist. Als Leistungssportlerin muß sie gewisse Ansprüche erfüllen. Und dazu gehört es, ein WM- Rennen zu beenden, sofern keine Verletzungen auftreten.

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Plattfuß hat geschrieben: Aber Sport ist ihre Profession, sozusagen ihr Beruf.
Wenn das finishen egal ist, wieso läuft sie dann überhaupt?
Und dem Beruf geht sie plötzlich nicht mehr nach, wenn sie ein Rennen nicht beendet? Alle anderen Starts und Erfolge in dieser Saison gehören nicht zu diesem Beruf und geraten durch dieses eine Rennen in Vergessenheit? Der Aufwand, den sie im Jahrestrainingszyklus betreibt, ist ebenfalls auszuklammern?

Hier wird so getan, als würde sie ein Rennen nach dem anderen nicht finishen. Solange die Liste zu Ende gelaufener Wettbewerbe länger ist als die Liste abgebrochener Rennen, ist ihr insgesamt kaum was vorzuwerfen. Ihr den Beruf abzusprechen, weil passiert ist, was passieren kann, wenn es um Menschen geht, ist meiner Meinung nach etwas überzogen.

EDIT: Ob ein Grund zur Aufgabe eines Rennens zwingend ist, das obliegt dem betreffenden Sportler, denn in dem gehen Sachen vor, die ein Außenstehender nicht beurteilen kann :zwinker5:
"Often it does not matter so much what we choose, but that we do choose." (Alan Cohen)

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martin_h hat geschrieben:Und dem Beruf geht sie plötzlich nicht mehr nach, wenn sie ein Rennen nicht beendet? Alle anderen Starts und Erfolge in dieser Saison gehören nicht zu diesem Beruf und geraten durch dieses eine Rennen in Vergessenheit? Der Aufwand, den sie im Jahrestrainingszyklus betreibt, ist ebenfalls auszuklammern?
Der ganze Trainingsaufwand dient dem Bestreiten von (relativ wenigen) Wettkämpfen. Nach meiner Meinung ist es ein minimaler Anspruch, daß ein Profisportler jedes Rennen beendet, zu dem er/ sie antritt. Verletzungen ausgenommen.
EDIT: Ob ein Grund zur Aufgabe eines Rennens zwingend ist, das obliegt dem betreffenden Sportler, denn in dem gehen Sachen vor, die ein Außenstehender nicht beurteilen kann :zwinker5:
Nach meiner Meinung ist das eine zu beliebige Auffassung von professioneller Leistung.

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Plattfuß hat geschrieben:Und im Gegensatz zu einer Hobbysportlerin ist das nicht einfach "ihre Sache" weil sie "niemamdem was schuldig" ist. Als Leistungssportlerin muß sie gewisse Ansprüche erfüllen. Und dazu gehört es, ein WM- Rennen zu beenden, sofern keine Verletzungen auftreten.
Wenn du als Sponsor in Erscheinung trittst, kannst du diese Vorgaben ja machen. Den meisten wird es eher um Erfolge gehen.

Mit guten Platzierungen meinte ich übrigens nicht einen vorderen Platz bei der WM. Sie läuft ja durchaus noch das ein oder andere Rennen bei anderen Gelegenheiten.

Gruß
Markus
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