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Marathon ohne nennenswertes Training

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Hallo Sportsfreunde und -Innen,

diesen Thread beobachte ich seit Wochen. Ich gehöre zu den Läufern, die sich vermeintlich "ordentlich" auf einen Marathon vorbereiten. Dennoch bin ich der Meinung, dass man einem Läufer nicht diverse Verletzungen prognostizieren bzw. gar heftigste Schmerzen wünschen muss, nur weil er anders an einen M herangeht.
Ich stand gestern beim Köln-Marathon mit einer Läuferin am Start, die folgende Vorbereitung vorzuweisen hatte:
HM Anfang September in 1:46:1x
Im September krankheitsbedingt nur kurze Läufe im Bereich von 10 bis 12 km. Am 28.09. ein 31er in 2:50h, am 06.10. ein 35er in 3:19, das war´s mit den langen Läufen.
In Köln sind wir gestern die erste Hälfte in 1:50:5x gelaufen und waren in 3:43:47 im Ziel. Zugegeben, die zweite Hälfte war etwas langsamer als die erste. Von einem Einbruch in der zweiten Hälfte kann jedoch keine Rede sein. Meine Begleitung ist ohne Schmerzen ins Ziel. Auch nach dem Lauf und heute geht es ihr bestens. Die Beine sind natürlich etwas schwer, das halte ich nach einem M aber für normal.

Ich möchte mit dieser Kurzdarstellung nicht für ein minimalistisches Training plädieren. Allerdings muss ein solches minimalistisches Training nicht zwangsweise zum Einbruch im Marathon, Wanderveranstaltung auf der zweiten Hälfte, Verletzungen oder Schmerzen führen.

In diesem Sinne, Gruß
Jörg

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@Jörg

Glückwunsch zum Marathon. Aber hier ging es um mangelndes Training und bei Deiner Freundin zeigt schon die 1:46 Std. über den Halbmarathon, daß da offenbar irgendeine Grundlage vorhanden ist. Andere Sportarten?

Die von Dir genannten Trainingseinheiten halte ich für ausreichend um einen Marathon zu finishen. Und nun kommt etwas, was die Herren bestimmt nicht so gern hören: Frauen laufen sich seltener so richtig einen in den Schuh als Männer. Das hängt wohl auch mit der Selbsteinschätzung zusammen. Dazu kommt, daß Du offenbar ja auch noch die Pace mit gemacht hast.

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In den letzten 5 Wochen hab ich Sonntags, wenn überhaupt, jeweils nur einen Lauf gemacht: 28 - 0 - 32 - 36 - 8km - Marathon
Davor nicht mehr als 40km/Woche darin 24 am Wochenende

5. Marathon in 3:38h gefinisht, 2min schnellere 2.Hälfte.
Leider bin ich nach der Hälfte auf die blöde Idee gekommen die 3:30 knacken zu wollen und hab die geplanten 3:40 dann nur noch grad so erreicht. Auf den letzten 4km bin ich muskulär heftig eingebrochen, war nicht schön.

Wäre ich weiter nach Plan (Greif-Marathon-Strategie) auf die 3:40 gelaufen wärs glaub ich ganz locker geworden. Die 4:40er mitten drin haben viel Kraft gekostet.

Heute hab ich Urlaub :daumen:

Wie ist es bei euch gelaufen, Homer?

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Hobbyjoggerin hat geschrieben: @Jörg

Glückwunsch zum Marathon.
Vielen Dank.
Hobbyjoggerin hat geschrieben: Aber hier ging es um mangelndes Training und bei Deiner Freundin zeigt schon die 1:46 Std. über den Halbmarathon, daß da offenbar irgendeine Grundlage vorhanden ist.
Gerade fehlende lange Läufe wurden hier - so mein Verständnis - als mangelndes Training dargestellt. An langen Läufen hatte meine Freundin sicherlich nicht viel zu bieten...
Hobbyjoggerin hat geschrieben: Andere Sportarten?
Sie geht 2- oder 3-mal pro Woche schwimmen. Jeweils 100 Bahnen im 25m-Becken. Ob das so viel bringt weiß ich nicht.
Hobbyjoggerin hat geschrieben: Frauen laufen sich seltener so richtig einen in den Schuh als Männer. Das hängt wohl auch mit der Selbsteinschätzung zusammen.
Volle Zustimmung!
Hobbyjoggerin hat geschrieben:Dazu kommt, daß Du offenbar ja auch noch die Pace mit gemacht hast.
Das war mein Job. Den habe ich m. E. ordentlich gemacht. Das alles ohne GPS und sonstigen "Technikkram".
Ich hatte eine Stoppuhr dabei und habe mich an den km-Markierungen orientiert. Der Rest war Tempogefühl. Wobei ich das Tempo vorher nicht geübt hatte. Ich bin zunächst von SUB4h ausgegangen. Vor dem Start haben wir kurzfristig umdisponiert auf SUB3:45h anzugehen.
Das GPS- und FR-Thema wird jedoch in einem anderen Thread diskutiert. Da halte ich mich raus. Ich kann auch ohne GPS ein gezieltes und konstantes Tempo laufen.

Gruß
Jörg

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Schmelli hat geschrieben:
Sie geht 2- oder 3-mal pro Woche schwimmen. Jeweils 100 Bahnen im 25m-Becken. Ob das so viel bringt weiß ich nicht.
:hihi: das sind 2-3h Ausdauersport, der nicht ohne - die Antwort ist relativ klar.


gruss hennes

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@Jörg

Das reicht an Ausdauertraining, denke ich. Grade in Verbindung mit den Laufeinheiten. 2,5 Km Schwimmen pro Einheit will auch ersteinmal geschafft werden. Sie wollte das Ding ja nicht gleich gewinnen.

Aus der Pace braucht man bei einem Anfänger ja auch keine Wissenschaft zu machen, sondern nur einigermaßen gleichmäßig laufen. Ich war auch schon mit einen anderen Marathoni als "Zielzeitläuferin" bei einem Marathon unterwegs. Da hast du dann eine ganze Gruppe die "geführt" wird. Irgendwann haben wir dann festgestellt, daß wir die Gruppe aufspalten, weil es an den Getränkestationen immer ziemlich krass auseinander riss. Und bis auf eine Stoppuhr, gab es da diesen ganzen Firlefanz noch nicht.

Ja, Du hast offenbar einen ziemlich guten Job gemacht, deshalb ja auch mein Glückwunsch an Dich.

Die fehlenden langen Läufe halte ich für nicht so schlimm, Sie hat ja ein paar gemacht und scheint ja auch ansonsten recht sportlich zu sein. Die Halbmarathonzeit war auch sehr gut, von da her, was sollte da mit einem guten Pacemaker schief gehen?

Gruß

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beim lesen dieses Fadens kriege ich fast Lust auch wieder nen unvorbereiteten MRT zu laufen :nick: (keine Sorge lass ich bleiben)
Christof hat geschrieben:
5. Marathon in 3:38h gefinisht, 2min schnellere 2.Hälfte.
Leider bin ich nach der Hälfte auf die blöde Idee gekommen die 3:30 knacken zu wollen und hab die geplanten 3:40 dann nur noch grad so erreicht. Auf den letzten 4km bin ich muskulär heftig eingebrochen, war nicht schön.

Wäre ich weiter nach Plan (Greif-Marathon-Strategie) auf die 3:40 gelaufen wärs glaub ich ganz locker geworden. Die 4:40er mitten drin haben viel Kraft gekostet.
ich finde genau das macht doch den Reiz von so einem Wundertüten-Lauf aus. Wenn's gut läuft kann man es kaum wahrhaben und es gehen einem in der Euphorie die Pferde durch (ist wie bei zu schnellen Intervallen wo man sich denkt: "Mensch das ging ja eigentlich recht gut, vielleicht halte ich das ja 8 oder 10 Durchgänge durch" - und man dann nach dem 3. abbrechen muss)
was willste machen, nützt ja nichts

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Hallo, klar kann man es so machen... habe es auch so gemacht....aber ....Spaß hat man dann nur bis zur Wende...

Der Rest dürfte für den Popo sein....( war bei mir so :peinlich: )....und evtl... holt man sich Verletzungen...so was braucht doch kein Mensch...

Ich hatte ehrlich gesagt auch ne Auszeit .....weil ich diverse Reizungen....an den Sehnen, Bändern, Gelenken hatte...

Und das Erlebnis Marathon...sollte man auch was von haben.....schönes Kopfkino....nicht Stirb langsam... :)

Ich mache jetzt einen vernünftigen Aufbau...des " Läufers ".. Schritt für Schritt...und gut ist es.. :daumen:

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Ich schätze, um das Gerät zu erreichen mit dem er ins Internet kommt, müsste er ne Treppe runter gehen.
Kann also noch dauern, bis wir von ihm hören :teufel:

Vielleicht hat er das Ding aber auch locker in 4:10 h oder so runtergerissen und lacht sich jetzt einen Ast über die Diskussion.

464
Hallo Forum

4:37:XX sind es geworden.

Erste Hälfte noch unter 2 Stunden (war natürlich schlecht oder?) und ab km 34 wurde es hart. Von da an viel gegangen, ab km 40 wieder leicht getrabt und glücklich und mit einem Grinsen durchs Ziel gelaufen. Warum sollte ich euch Mist erzählen: ich hab übelsten Muskelkater, kann kaum treppen gehen, aber Spaß gemacht hat es trotzdem und ich und meine Familie hatten einen tollen Tag in München. Meine rechte fusssohle tut etwas weg, hoffe das wird nicht mehr. Mehr gibt's eigentlich nicht zu erzählen. Habe die drei letzten Wochen gemerkt, das mir das laufen Spaß macht und auch mal auf die Tube zu drücken. Schaffe 10 km knapp unter 50 min im Wald. Habe mir Herbert Steffnys großes laufbuch heut bei amazon bestellt und werd bestimmt nochmal einen Marathon laufen. Vielleicht dann etwas besser vorbereitet. Aber das überleg ich mir noch :)

Homer

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HomerJ hat geschrieben: ich hab übelsten Muskelkater, kann kaum treppen gehen, aber Spaß gemacht hat es trotzdem und ich und meine Familie hatten einen tollen Tag in München.
Empfehle: Treppen rückwärts runter gehen, da tut am wenigsten weh. :wink:

Hab ich für drei Tage machen müssen nach dem ersten, bei dem ich auch viel zu schnell war auf der ersten Hälfte und wie Du dann ab 34 km schwer und schmerzhaft büßen musste. :sauer:
[...] und werd bestimmt nochmal einen Marathon laufen. Vielleicht dann etwas besser vorbereitet.
:daumen:
Na dann: Willkommen im Club, Homer!
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Was ist Folding@home?:geil: Mach doch mit in unserem Folding@home-Team!:geil:

Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein.
14.11.´10 Tenero M: 2:58:06 :)
13.11.´11 Tenero HM: 1:23:02
29.7.´12 Radolfzell 10k: 37:33

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HomerJ hat geschrieben:Hallo Forum

4:37:XX sind es geworden. ... und werd bestimmt nochmal einen Marathon laufen. Vielleicht dann etwas besser vorbereitet. Aber das überleg ich mir noch :)

Homer
Es heißt, man quält sich entweder im Training oder im Rennen. Marathon 4:37h,Trainingsplan 12 Wochen...
Da musst du doch nicht lange überlegen. :wink:
Ich habe gedacht, du verlierst mehr auf der 2. Hälfte.

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Hallo Homer,

Glückwunsch zur Premiere :daumen: und gute Erholung!

Schön, dass Du den Lauf genießen konntest und evtl. noch einmal antreten möchtest, dann aber bitte mit (halbwegs) vernünftiger Vorbereitung. :zwinker4:

P.S.: Sei vorsichtig, wenn Du ab Donnerstag wieder vorwärts die Treppen herunter gehst! :hihi:
Tschüss, sportliche Grüße aus dem Bergischen Land

Eckhard :winken:

"Radsport ist Mannschaftssport, 60 km/h und 30 cm Abstand zum Vordermann" (Robert Bartko)

Auch 2014 und danach wird weitergelaufen! :zwinker2:

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"Etwas" anderes Niveau, aber auch eine relativ kurze Vorbereitung:
Vier Jahre bis zum Sieg
Kurzer Anlauf: Dennis Kimetto gewinnt nach nur vier Jahren Training den Chicago-Marathon. Den Weltrekord hat der Kenianer nur knapp verpasst.
Quelle: faz.net
Profis sind berechenbar, die Amateure sind wirklich gefährlich. E.A. Murphy

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Auch von mir natürlich Glückwunsch zum Debüt und beste Erholung. :daumen:

Da hast du uns ganz schön warten lassen auf dein Ergebnis, kleine Rache oder? :hihi:

Wie schaut's eigentlich aus mit deinem Kumpel? Bist du nun mit ihm zusammen gelaufen oder doch jeder einzeln? Und wie hat dein Kumpel abgeschnitten? So, dann pflege mal fein deinen Muskelkater, gutes Training zahlt sich aus, oder? :teufel: :hallo:
Highlights bisher:
16.+17. Juni 2018 - 24 h Burginsellauf = 121,74 km
03.10.2021 SIX STAR Finisher
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HomerJ hat geschrieben:Habe die drei letzten Wochen gemerkt, das mir das laufen Spaß macht
:daumen: :daumen: :daumen:

Darum gings! Dran bleiben, weiter machen!


gruss hennes

472
Hi Homer,

herzlichen Glückwunsch!

Habe auch am Sonntag mein Debut abgegeben, besser trainiert und trotzdem länger gebraucht.
Mit 5:30 angegangen und nach dem Halben bei 1:57 die Spuckgrenze erreicht. Tempo wäre theoretisch ok gewesen, am Sonntag aber wohl viel zu schnell. Die zweite Hälfte wurde dann sehr lang.
Bei mir war bei km 28 zufällig das Massagezelt frei und ich konnte nicht widerstehen. Dort habe ich dann über 10min gelassen. Die Zeit war eh im Eimer und das Kneten war der Hammer. (aua). Die letzten Kilometer gingen dann wieder gut, dazwischen viel Übelkeit und harte Oberschenkel.

Insgesamt lausige 4:44, aber ich würde sofort gerne wieder einen Laufen.

Meine Baustelle sind die Muskeln. Irgenwann nach 3h fangen die gerne an zu krampfen. Aber das lernen die auch noch...
PB 5k: 21:21 10k: 45:11 HM: 1:38:13 M: 4:18:30

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Ich find es schon sehr "speziell", wie hier von so vielen Seiten "Bravo" gerufen wird, nur weil die Geschichte halbwegs gut ausgegangen ist. Wenn HomerJ nicht angekommen wäre, hätte es Spott und Häme gegeben - sicher nicht nett. Aber das allgemeine Schulterklopfen angesichts der überstandenen Wandertags finde ich auch nicht passend. Aus meiner Sicht war und ist Homers M-Teilnahme eine bekloppte Aktion - dafür auch noch Hurra zu schreien, ermutigt jede/n faulen Sack und Stammtisch-Wettbruder, der hier mitliest, die gleiche Nummer zu probieren. Aber gut, die Unvernunft anderer muss ich nicht zu meinem Problem machen.

@HomerJ: Das einzig Gute an der Geschichte ist für mich, dass du scheinbar auf den Geschmack gekommen bist, was das Laufen angeht. Dazu gratulier ich dir gern und hoffe, du bleibst tatsächlich dabei! :daumen:

VG,
kobold

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milligramm hat geschrieben:... Meine Baustelle sind die Muskeln. Irgenwann nach 3h fangen die gerne an zu krampfen. Aber das lernen die auch noch...
Glückwunsch!

Man nehme eine Prise Salz/Magnesium zum Abschmecken, soll so in den Kochbüchern stehen ... ;--)

LG Manfred
2022: erledigt: G1-Grüngürtel, Kölnpfad 100k, Burginsellauf Delmenhorst 24h Staffel(!), Mega Marsch Köln (63k) ... geplant: nix

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kobold hat geschrieben:... Aber das allgemeine Schulterklopfen angesichts der überstandenen Wandertags finde ich auch nicht passend. Aus meiner Sicht war und ist Homers M-Teilnahme eine bekloppte Aktion - dafür auch noch Hurra zu schreien, ermutigt jede/n faulen Sack und Stammtisch-Wettbruder, der hier mitliest, die gleiche Nummer zu probieren. ... @HomerJ: Das einzig Gute an der Geschichte ist für mich, dass du scheinbar auf den Geschmack gekommen bist, was das Laufen angeht. Dazu gratulier ich dir gern und hoffe, du bleibst tatsächlich dabei! :daumen:
Also, bei meinem 4:36-Debüt war das alles andere als ein Wandertag, ich fand das größtenteils richtig sportlich gelaufen!!! :teufel: In der Zeit wandert(!) man keinen Marathon! Zumindest nicht aus dem Stand ohne vorheriges vernünftiges Wandertraining!!!

Und Homer ist doch auch vorher schon lange gelaufen!? HM 1:58 !!! Es fehlte doch nur die Vorbereitung nach Plan auf diesen Marathon! Und es ging nur ums Finishen! Also nix fauler Sack oder Stammtisch-Wettbruder!!!

LG Manfred
2022: erledigt: G1-Grüngürtel, Kölnpfad 100k, Burginsellauf Delmenhorst 24h Staffel(!), Mega Marsch Köln (63k) ... geplant: nix

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MegaCmRunner hat geschrieben:Man nehme eine Prise Salz/Magnesium zum Abschmecken, soll so in den Kochbüchern stehen ... ;--)
Hatte sogar ein paar Salztabletten dabei und konnte generös davon anderen armen Seelen welche anbieten.

Es gab doch so manche traurige Gestalt am Wegesrand oder stehend und dehnend an Hauswänden. Von Killerkrämpfen bin ich zum Glück verschont geblieben, vielleicht auch gerade wegen der Gehpausen ab und an. Die Furcht vor dem finalen Krampf war zu groß. Dennoch muss das besser werden.

Ich habe bei meinem Debut trotz etlicher langer Läufe sehr viel Zeit gelassen und möchte nicht wissen, wie das ohne die Vorbereitung geendet hätte. Auch bei den Lalas waren stets die Beine das Problem. Ist halt bei jedem anders. Das Debut wird mir dennoch in Erinnerung bleiben. Im Grunde allerdings positiv, trotz Lause-Zeit. :)

Aber ich finde, man kann Homer ruhig gratulieren, dass er so durchgekommen ist und die Lust nicht verloren hat. Erhol dich gut!
PB 5k: 21:21 10k: 45:11 HM: 1:38:13 M: 4:18:30

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@Homer

Super!!!! :daumen: Und auch wenn das ein Himmelfahrtskomando war, hast Du auf jeden Fall meinen ehrlichen Respekt! :nick:

Der Muskelkater ist bald weg, aber die Finisher-Plakette beibt. Damit bist Du ein Marathonläufer, sogar nach den Gesichtspunkten der 5 Stunden!!!

Deine Renntatktik war vohersehbar und überrascht mich nicht sonderlich. Mein Tip ging auch um 8 Minuten in die Hose, aber was am wichtigsten ist: Du hast offenbar Freude am Marathonlaufen!

Mach weiter so und mit ein wenig mehr Training wird es dann auch Muskulär nicht so schmerzhaft. :hallo:

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kobold hat geschrieben:Ich find es schon sehr "speziell", wie hier von so vielen Seiten "Bravo" gerufen wird, nur weil die Geschichte halbwegs gut ausgegangen ist. Wenn HomerJ nicht angekommen wäre, hätte es Spott und Häme gegeben - sicher nicht nett. Aber das allgemeine Schulterklopfen angesichts der überstandenen Wandertags finde ich auch nicht passend. Aus meiner Sicht war und ist Homers M-Teilnahme eine bekloppte Aktion - dafür auch noch Hurra zu schreien, ermutigt jede/n faulen Sack und Stammtisch-Wettbruder, der hier mitliest, die gleiche Nummer zu probieren. Aber gut, die Unvernunft anderer muss ich nicht zu meinem Problem machen.

@HomerJ: Das einzig Gute an der Geschichte ist für mich, dass du scheinbar auf den Geschmack gekommen bist, was das Laufen angeht. Dazu gratulier ich dir gern und hoffe, du bleibst tatsächlich dabei! :daumen:

VG,
kobold
Das sehe ich anders. Die Vorbereitung war nicht gut, aber es gab wenigstens eine. Hätte er geschrieben, daß übergewichtig, verletzt und völlig untrainiert einen Marathon laufen will, dann hätte ich auch dagegen geschrieben. Er hat ja trainiert, und seine Trainingsleistungen ließen ja auch auf die Endzeit Rückschlüße zu. Da ist wahrscheinlich noch so manch ein Läufer hinter ihm geblieben, der deutlich besser trainiert hat.

4:45 Std. als Wandertag zu bezeichnen.... Es gab schon einige Marathondebutanten die deutlich unter 3 Stunden gelaufen sind, und dabei Gehpausen machen mussten. Marathonlaufen will eben auch gelernt werden. Und für seinen ersten Marathon ist das völlig OK. Nicht sensationell, aber eben OK.

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Glückwunsch, Homer, Du hast es überlebt! Hoffentlich ohne ernstere Blessuren. Sowas weiß man ja oft erst Tage später. Jedenfalls alles Gute für die nächste Zeit!

Die nackten Zahlen deuten ein Drama an. Du bist eingegangen wie eine Primel (und zwar nicht erst ab km 34) und mit einem blauen Auge davongekommen. Du hast Dich am Start arg überschätzt: nach den ersten 5 km in der Anfangseuphorie nochmal aufs Gaspedal getreten, zwischen km 10 und 20 hast Du Dich vielleicht noch irgendwie gegen das Unabwendbare gestemmt, aber danach war der Rest vorhersehbar, und es ging immer steiler bergab, bis hin zu ausgiebigen Gehpausen, die Du ja wohl kaum freiwillig und mit Vergnügen gemacht haben wirst, weil Dir am Streckenrand just irgendwelche holden Maiden zugewunken haben. Die Renneinteilung war also - ohne Kölner Karnevalsschminke ausgedrückt - eine ziemliche Katastrophe. Sogar für ein Debüt.

Irgendwo hast Du geschrieben, Du seist im Training mal auf 10 km knapp 50 Minuten gelaufen. Davon hätte man in einem Wettkampf getrost nochmal ein paar Minuten abziehen können. Für einen erfahreneren Läufer wäre mit diesem Potential bei einigermaßen gründlicher Vorbereitung eine Marathonzeit unter 3:40 drin gewesen. Und zwar wahrscheinlich ohne tagelangen Muskelkater oder gar noch gravierendere Probleme. Die Differenz zu der tatsächlich erreichten Zeit kannst Du Dir ja leicht ausrechnen.

Aber egal. Ich schreibe das ja nicht, um Dir eins überzubügeln oder gar aus Schadenfreude. Du bist Deinen Weg gegangen, und Du hast dabei Freude an der Lauferei gefunden. Dafür, finde ich, hast Du Dir neben der Bauchpinselei, über die wir alle uns freuen und die uns in solchen Situationen überreichlich zuteil wird, auch einmal eine sachliche Bewertung redlich verdient. Und ich bin sicher, Du kannst sie verkraften.

Wenn Du also den Lauf genossen und Freude am Laufen gefunden hast, wird Dich das bestimmt zu etwas soliderem Training motivieren, und das ist das, was langfristig zählt. Du wirst dabei ganz zwanglos erleben, daß sich das in mehrfacher Weise auszahlt: die körperlichen Beschwerden werden abnehmen, und ebenso Deine Wettkampfzeiten. Also bleib dran, such Dir immer wieder neue Herausforderungen - aber laß lieber die Finger vom Glücksspiel. Die meisten Strähnen gehen irgendwann mal zu Ende. Laufen macht ja schließlich auch dann Spaß, wenn man gerade keinen Marathon oder sonstigen ganz großen Wurf in der Röhre hat. Alles Gute dabei!
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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Hobbyjoggerin hat geschrieben: 4:45 Std. als Wandertag zu bezeichnen.... Es gab schon einige Marathondebutanten die deutlich unter 3 Stunden gelaufen sind, und dabei Gehpausen machen mussten. Marathonlaufen will eben auch gelernt werden. Und für seinen ersten Marathon ist das völlig OK. Nicht sensationell, aber eben OK.
Halt, halt! Mit den 4:44, das war ich!! Homer war immerhin über 10min schneller.

Für mich war es auch nicht immer die helle Freude, im Grunde ebenfalls ein absolutes Desaster. Aber zum Glück spüre ich schon nix mehr und bin soeben eine lockere 5km-Runde gelaufen ohne Muskelkater. Das verdanke ich hoffentlich der Vorbereitung mit etlichen langen Läufen, auch wenn es trotzdem nicht zu einer guten Zeit gereicht hat. Wahrscheinlich hätte ich mich einfach mehr quälen müssen, dafür fehlte mir dann doch die Erfahrung, wie es am Ende so wird. Ich hatte zuviel Respekt davor, eine halbe Stunde auf den letzten 2km zu verbringen.
PB 5k: 21:21 10k: 45:11 HM: 1:38:13 M: 4:18:30

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Also ich finde eine 4:37 für ein Debüt mal nicht so schlecht.

Bei einem 6:36er Schnitt von Wandertag zu sprechen, halte ich für leicht übertrieben, sorry.

Meinen Glückwunsch für den ersten Marathon.

VG Inki

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Günther Hetzer hat geschrieben:wandertag ist vermutlich auf die längere gehphase gemünzt.
Genau.

Für mich bemisst sich die Qualität einer Marathonzeit daran, wie schnell derjenige mit halbwegs brauchbarem Training gelaufen wäre. Mal auf mich bezogen: Wenn ich - aktuelle 10 km-Zeit um 55 Minuten - meinen ersten Marathon in 4:37 laufen würde, wäre das im sozialen Vergleich nicht besonders gut, aber - gemessen an meinem Leistungsvermögen auf den Unterdistanzen - eine gute Leistung. Wenn ich 5:30 brauchen würde, wäre die Zeit nach meinen Maßstäben absoluter Mist!

Bezogen auf den hiesigen Faden: Wenn ein gesunder Mann jungen bis mittleren Alters, der aufgrund seiner Unterdistanzzeiten deutlich unter vier Stunden laufen könnte, nach einer zügigen ersten Hälfte dermaßen einbricht - und zwar nicht, weil der Körper unvorhersehbar schlapp macht, sondern weil er unzureichend vorbereitet war - hat er nach meinen Maßstäben kein "schlechtes", sondern ein überflüssiges und grottenschlechtes Debüt hingelegt. Dafür gibt's von mir den Respekt für's Ins-Ziel-Kommen, aber keinen Glückwunsch und schon gar kein Lob für eine "tolle" Leistung. :meinung:

vg,
kobold

487
Günther Hetzer hat geschrieben:wandertag ist vermutlich auf die längere gehphase gemünzt. es heißt halt marathonlauf.
... und insgesamt der Unterschied 1. HM zu zweitem. Wenn man sich den Schnitt der 2. Hälfte ausrechnet, ist es schon was anderes.

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kobold hat geschrieben: Für mich bemisst sich die Qualität einer Marathonzeit daran, wie schnell derjenige mit halbwegs brauchbarem Training gelaufen wäre.
Was die Qualität anbelangt, hast du 100% Recht.

Der Erlebniswert ist bei einem Mutprobenmarathon allerdings höher :)
Bild
unreflektiert nachplappernder ultravorsichtiger Seniorenlaufratgeber

489
*cel hat geschrieben:Was die Qualität anbelangt, hast du 100% Recht.

Der Erlebniswert ist bei einem Mutprobenmarathon allerdings höher :)
Ich hab's nicht so mit Erlebniswert und Heldenmythos - darum lauf ich ja weder Marathon noch mach ich beim Strongmen Run mit! :D

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kobold hat geschrieben:Bezogen auf den hiesigen Faden: Wenn ein gesunder Mann jungen bis mittleren Alters, der aufgrund seiner Unterdistanzzeiten deutlich unter vier Stunden laufen könnte, nach einer zügigen ersten Hälfte dermaßen einbricht ...
Homer: HM 1:58 -> errechnet M 4:10 + 15 Minuten Zuschlag für Debüt = 4:25 ... gelaufen 4:37 ... :gruebel:
2022: erledigt: G1-Grüngürtel, Kölnpfad 100k, Burginsellauf Delmenhorst 24h Staffel(!), Mega Marsch Köln (63k) ... geplant: nix

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MegaCmRunner hat geschrieben:Homer: HM 1:58 -> errechnet M 4:10 + 15 Minuten Zuschlag für Debüt = 4:25 ... gelaufen 4:37 ... :gruebel:
Der HM war auch schon schlecht vorbereitet und daher nicht repräsentativ für die mögliche Unterdistanzzeit .... :D

Ich find's halt unsinnig, dass manche Leute hier eine unvernünftige Herangehensweise an das Unternehmen "Marathon" im Nachhinein schön reden, nur weil die Nummer glimpflich ausgegangen ist. Wie oben geschrieben, wenn HomerJ hätte abbrechen müssen, hätten meiner Einschätzung nach (teils) die gleichen Leute kübelweise Spott über ihn ausgegossen. Aber gut, das ist Spekulation.

492
MegaCmRunner hat geschrieben:Homer: HM 1:58 -> errechnet M 4:10 + 15 Minuten Zuschlag für Debüt = 4:25 ... gelaufen 4:37 ... :gruebel:
Nein, tut mir leid, aber so wird kein Schuh draus. Du mußt mindestens noch die 10k-Splits mit berücksichtigen, um zu verstehen, was sich da tatsächlich während des Rennens abgespielt hat (s. dazu andeutungsweise meinen Beitrag oben). Mit auch nur im Entferntesten umsichtiger Renneinteilung, Anfängermalus usw. hat das nichts, aber auch gar nichts zu tun.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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aghamemnun hat geschrieben:Nein, tut mir leid, aber so wird kein Schuh draus. Du mußt mindestens noch die 10k-Splits mit berücksichtigen, um zu verstehen, was sich da tatsächlich während des Rennens abgespielt hat (s. dazu andeutungsweise meinen Beitrag oben). Mit auch nur im Entferntesten umsichtiger Renneinteilung, Anfängermalus usw. hat das nichts, aber auch gar nichts zu tun.
Wenn ich das richtig sehe, waren die 10k-Splits 54 - 60 - 69 - 80 min. Klassischer Fall eines halbwegs fitten, aber praktisch untrainierten Manns. Nix neues also.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

494
D-Bus hat geschrieben:Wenn ich das richtig sehe, waren die 10k-Splits 54 - 60 - 69 - 80 min. Klassischer Fall eines halbwegs fitten, aber praktisch untrainierten Manns. Nix neues also.
Genau. Und die ersten 10 km auch noch mal mit deutlichem negativem Split. Zum Mangel an Training kommt also insgesamt noch der Mangel an Erfahrung. Aber daran kann man ja arbeiten, und das Potential schätze ich auch als recht hoffnungsträchtig ein. Voraussetzung ist natürlich in der Zeit nach der Freude, es geschafft zu haben (die wir dem TE ja alle gern gönnen), ein realistischer Blick auf das Wettkampfergebnis.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

495
D-Bus hat geschrieben:Wenn ich das richtig sehe, waren die 10k-Splits 54 - 60 - 69 - 80 min. Klassischer Fall eines halbwegs fitten, aber praktisch untrainierten Manns. Nix neues also.
Klassischer Fall von: "für den Trainingszustand viel zu schnell losgelaufen..."

Falsche Taktik würde ich sagen.
Er wäre sicher insgesamt "schneller" gewesen, wenn er vielleicht in aller Ruhe mit einem 6er+ Schnitt statt mit einem <5:30er Schnitt losgelaufen wäre...

Hätte hätte Fahrradkette.

Ich finde, da muss man gar nicht drumrumreden. Er ist beim Marathon über die Ziellinie gekommen. Das wollte er. Mehr wollte er ja gar nicht.
Kann man so machen, muss man aber nicht. Ich würd´s nicht so machen.

Toll find ich´s jedenfalls nicht.
Never argue with idiots. First they drag you down to their level and then beat you with experience.
PB: 5km 21:03 10km 44:35 HM 1:37:03 M 3:38:53
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496
M@rtin hat geschrieben:Toll find ich´s jedenfalls nicht.
Ja, es war halt so. Ich find's auch nicht toll, aber es stört mich auch nicht. Wieso auch?
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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M@rtin hat geschrieben:Toll find ich´s jedenfalls nicht.
Ich meine, ich find´s nicht so toll, dass man ihm sagen muss, dass es toll ist. :D
Never argue with idiots. First they drag you down to their level and then beat you with experience.
PB: 5km 21:03 10km 44:35 HM 1:37:03 M 3:38:53
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Früher gab es noch keine Foren, da musste man aus den eigenen Fehlern lernen.
Ich bin 1992 nach 1,5 Jahren Training meinen ersten Wettkampf überhaupt gelaufen, den Rhein- Ruhr Marathon in Duisburg.
Bis dahin bin ich 20 km als längste Strecke gelaufen, allerdings locker im 5er Schnitt. Die Strafe kam wie ein Dampfhammer, bis zum HM war ich in der Zeit. Dann ging es Bergab, mit etlichen Gehpausen. Die Zielzeit war mit 4:09 dann doch noch einigermaßen akzeptabel (für mich). Nach dem großten Muskelkater meiner Läuferkarriere hab ich mir geschworen, so nicht mehr. Ich glaube, dieser Lauf hat mir den nötigen Respekt vor der Marathondistanz aufgezeigt. Wenn ich damals mein vorgenommenes Ziel erreicht hätte, vielleicht würde ich heute nicht mehr laufen.
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