So, möchte mal meinen Laufberricht vom heutigen Röntgenlauf mit euch teilen!
Habe vor einigen stunden in Remscheid beim Röntgenlauf meinen 2. Halbmarathon gefinisht und bin total happy!!!!!!!
Auch wenn es nichtmal ansatzweise die gewünschte Zeit geworden ist. Habe aber immerhin mir ner aufholjagt am ende mein Mindestziel erreicht
So, hier der Laufberricht:
Also, ich habe gestern irgendwie halsschmerzen bekommen und dachte schon ich werde jetzt krank. Wie auch immer, ich stand heute morgen um 5 Uhr auch, frühstückte, Hals tut weh, sonst gings aber gang gut.
Fertig angezogen und abmarsch zum Zug, nach Solingen, von dort aus mit dem Auto abgeholt worden nach Remscheid. Angekommen, ich mich schnell fertig umgezogen, total verpeilt durch die gegend gewandert, im letzten moment den Kleiderbeutel abgegeben und noch weiter verpeilt rumspaziert. Kurz vor dem Start nochmal aufs Dixi und kaum war ich am Starterfeld angekommen, kam schon der Countdown.
Also, so halb bereit ging es auch schon los. Die ersten 5km führten in die Lenneper Altstadt und irgendwie war ich da total im eimer und vor allem Mental total im arsch. (Ich denke das war echt nur die Psyche, physisch gings ganz gut bis auf die Halsschmerzen)
Bei km 3 war ich schon 2 min hinterher im Plan (hatte eihgendlich 2h angepeilt), bei km 5 waren es fast 4 minuten. Da wusste ich schon sehr sicher, dass es nicht meine erhoffte Zeit wird da ich mich auch nicht in der lage sah in irgend einer Form zu beschleunigen. Stattdessen saß so ein männeken im vorbeilauf wo man nochmal am start vorbeikam auf meiner Schulter und flüsterte, ich solle doch bitte aufhören. (kurz vor km 5) Nix da! Zielzeit nicht erfüllen ist total okay, habe eh nicht damit gerechnet und im hinterhopf mit 2:05 geliebäugelt, als mindestziel 2:10 gesetzt (wusste halt nicht wie ich die Strecke und die Berge einschätzen soll) aber den plan habe ich später auch noch abhacken dürfen.
Also, bis km 10 wars psychisch noch n bissel folter, vor allem gig es die meißte Zeit bergauf. Aber Physisch lief es sich so langsam ein. Insgesammt ging es mir bei verlassen der Stadt und so am km 6,5 run deutlich besser.
Bei km 10 hing ich knappe 10 min hinterher, und es lief auf meine minimalerwartung hinaus, das die minutenzahl hinter der 2 wenigstens noch einstellig ist. (Also unter 2:10, das war minimalerwartung an mich)
Okay, soweit so gut, durfte halt nicht mehr Zeit verplämpern.
Km 11, Wasserstation. Ich pfeiffe mir mein tolles Gel ein, auch wenn mir nicht sehr danach war. Hatte es halt mit und ge4plant es bei km11 in mich reinzudrücken.
Dann kamen flache und bergabpassagen. da dachte ich ich kann vielleicht noch ein paar min gutmachen. tat ich auch. bei km 15 hing ich nur noch knapp 6 minuten hinterm eigendlichen Plan, super! (lief also auf eine 2:06 hin)
Ich hatte mich inzwischen gut eingelaufen und obwohl die Beine schon etwas schmerzten und ich die Beine nur noch recht flach überm Boden voreinander setzte, fühlte ich mich plötzlich so toll, ich hatte das gefühl noch zum Mond rennen zu können. Dabei war ich alles andere als Fit inzwischen. Aber die tolle Landschaft und überhaupt alles hat sehr auf die stimmung geschlagen und ich fühlte mich besser als es mir ging.
Immer wieder kamen auch heftigewindböhen, zum glück aber in keinem Fall frontag. Es kamen auch mehrere teils Stärkere Schauer runter, die empfand ich im gegensatz zu einigen anderen Läufern da als echten segen! War für jede einzelne Dusche Dankbar!
Da kam die letzte Wasserstation und schon ging es wieder bergauf. Da war die aufgeholte Zeit sehr schnell dahin. km 17-18 waren die allerschlimmsten. Aber ich wusste das da was kam und wusste auch, das ichs hinter mir hab wenn der Abschnitt durch ist. Das gibt Kraft!
Erst ging es nur flach bergauf, dann kam dieser berüchtigte prosseco berg, so alle nur am hochgehen waren. Da da überholen nicht möglich war, reihte ich mich halt gehend in die schlange ein, da ich aber irgendwie gerade echt feuer im hintern hatte, seit km 15 eh nur noch auf überholkurs war, lief ich und überholte so gut es ging wo es ging auch stückchenweise an der Steigung.. Oben angekmmen gings erstmal recht flach weiter. Und dann kam der schmerzhafteste Teil: Ein sehr steiler abstieg, das tat sau weh! Bin da mit schmerzverzertem gesicht runtergekrochen gekommen. (Hab mich so gut es ging gebremst und was da gefüht kaum schneller als auf dem Prosseco Berg...es tat einfach sau weg an den Fußgelenken!) Gut, da sagte man mir, das wars, das schlimmste ist vorbei. (Den Anstieg, das wusste ich das der kommt, ich fand den abstieg aber fast schlimmer auch wenn der doch shcneller von statten ging.) gut. Ich laufe weiter! Hochmotiviert und wissend, dass ich schon fast da bin. Beine tun weh, egal, ist ja nicht mehr weit!
KM 18, da kam der Schock: Meine Uhr sagte, das bei gleichbleibendem Tempo meine Ankunftszeit richtung 2:12 tendiert. Habe deutlich mehr Zeit verloren als gedacht! 2:12??? NO WAY!!!
Ich biss nochmal die Zähle zusammen, packte die letzten Energiereste zusammen, gab mir selbst einen mega Arschtritt und rannte als gäbe es kein Morgen, überholte alle möglichen Leute in gefühlter Lichtgeschwindigkeit (war ja eigendlich ab km 15 fast nur noch am überholen, aber nicht SO), lief, lief, Lunge explodierte. Zwischendurch medlete sich noch der gedanke "Mädel, wenn du in dem Temp weitermacht liegste auf km 19 irgendwo flach und es geht nix mehr". Ignorieren! Weiterlaufen! Mir gings da irgendwie gut auch wenn alles wehtat. Ich musste grinsen, als ich so die ersten leute anfeuernt am Wegesrad sah!
KM, 20, letzte kontrollzeit, ich schaute auf die Uhr, war schon über 2h, war aber zu doof zum rechnen was ich aufgeholt hatte oder auch eben nicht, hielt mich auch gar nicht weiter mit dem versuch auf es ausrechnen zu wollen, sodern rannte so schnell es meine Beine und Lungen hergaben Richtung Ziel.
Es ging irgendwann einmal rechts um Die ecke, da standen ganz viele Leute. Und da sag ich es da ganz Groß Stehen:
Ziel Halbmarathon! Fast geschafft!
Die Bruttouhr bei 2:09 und ich rase wie sonst was da durch! Geschafft und Glücklich! Selbst gestoppte Zeit entsprach dann auch der Nettozeit, die ich eine Stunde später, bei Rückkehr zum Start zu lesen bekam
------> 2:08:52 <------
Super!!!
Keine 2:12 und auch einstellig hinter der 2. Trinken, Finishermedaille anstarren, glücklich sein!!
War zwar nicht das erhoffte, aber ich habe alles in meinen Kräften stehende getan und das reicht mir um für heute Glücklich zu sein.
2. Halbmarathon geschafft!!!
Zu hause musste ich mich erstmal ne stunde ins Bett legen, jetzt bin ich wieder wach, die Beine tun weh, aber das vergeht! Die Erfahrung und die Freude bleiben!
Ich muss sagen, Landschaftlich wars wunderschön! Und das war auch meine Energiequelle! Ich starrte in die Wälder und die Wälder sagten "lauf!"
Auf ein drittes mal Halbmarathon beim Venloop! Und jetzt ersteinmal Regenerieren!
Freue mich echt es geschafft zu haben
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Gruß, Lucie
2. Halbmarathon: viel Berg, viel Regen, viel Wind und eine Glückliche Lucie
1"If you keep at it, you will definitely succeed. Even if it takes years of dedication."