Banner

Laufen und rudern

Laufen und rudern

1
Hallo liebe Lauferfahrene! ;-)

Meine Frage ist - zumindest laut Suche - so noch nicht gestellt worden und ich hoffe, im richtigen Unterforum gelandet zu sein.

Zur Vorinfo: Mein Hauptsport ist das Rudern und ich bin meistens in Booten (4er Skull) oder auf Ruderergometern zu finden. :-) Zu den Formalia lässt sich sagen, dass ich weiblich, 23 Jahre alt, 1,70m groß und 70kg schwer bin - warum das wichtig ist, dazu gleich mehr.

Mein Anliegen kurz umrissen: Ich würde gerne im Frühling meinen ersten Marathon laufen, gleichzeitig aber auch sehr konzentriert die Form für die Ruderwettkampfsaison (Distanz bekannterweise 2000m) aufbauen. Auf der einen Seite würde mich natürlich interessieren ob das insgesamt eine gute/machbare Idee ist, auf der anderen Seite wie ich das Training anlege, also ob ich die Lauftrainingseinheiten eher "addieren" muss, oder ob das Training beim Rudern sowieso schon eine Basis ist.

Meine Lauferfahrung sind verstreute, eher nebenbei absolvierte Halbmarathons während der letzten vier Jahre, persönliche Bestzeit ist 1: 40 (2 Jahre her!).

Nun zu meinem aktuellen Training (Gott, ich hoffe das alles ist nicht zu wortreich und anstrengend - danke in jedem Fall für jeden, der sich meiner annimmt): Ich trainiere momentan sechs Mal pro Woche, vier Mal rudern, zwei Mal laufen, dazu meist einmal eine Gewichtseinheit.
-) Ein bis zwei mal Pro Woche fahre ich Intervalle (acht Mal 500m in der Zielzeit für 2k mit 1:30 Pause (locker fahren), 10 Min ein/10 Min ausrudern)
-) Ein bis zwei Mal cirka 12-13 km bei reduzierten Splits von 2:25 - 2:30
-) Ein Mal pro Woche 3 mal 20 Minuten bei 2:15, dazwischen 5 Min locker
-) Ein Mal Techniktraining auf dem Wasser

Das Laufen ist noch unkoordiniert da "ziellos" (bezüglich der Zeit), meistens laufe ich einmal 60 Minuten locker oder ein Fahrtenspiel und einmal einen längeren Lauf am Wochenende.

Nun meine Frage: Muss ich damit rechnen, trotz des Ruderns genau so viele Laufeinheiten machen zu müssen wie für eine reguläre Marathonvorbereitung (klar - kommt auf das Zeitziel an), oder darf ich mir in gewissem Maße z.B. auch das Intervalltraining "anrechnen", weil der Effekt auf das Herz ähnlich ist? Werde ich in einer Marathonvorbereitung Muskeln/Gewicht verlieren? Das sollte ich nämlich eher nicht. Meine Ziele sind eher moderat - ein lockerer Marathon mit viel Freude ist total ok!

Vielen Dank für die Infos im Vorhinein!

Liebe Grüße
katzenfan

2
Hallo,

Ich habe auch einen Ruderergo im Keller.......den nutze ich hauptsächlich, wenn ich vom Laufen entspannen will. Würde also sagen, das Rudern eher auf den Oberkörper inkl Arme abziehlt. Kondition etc natürlich gut zum ausbau, aber gewöhnung und Anpassung des Bewegungsapperates findet praktisch kaum statt.
Daher würd ich die Rudereinheiten nicht als intervall verrechnen, ehear als moderate Einheiten. Anpassung dann bei den Lalas holen.

Gruß

Sash
Früher standen hier Zeiten.........heute laufe ich für mich :first:

3
Wichtige Zusatzinfo: Rudern zielt zu 80% auf die Beine ab. ;-) Klar kriegt man auch Core-Kraft (massiv sogar), aber die Ruderbewegung wird zu 60% aus den Beinen befeuert (die 80% oben kommen durch die vergl. stärkere Kraftübertragung in der Durchzugsphase zustande). Deswegen denke ich, dass es nicht sooo schlecht passen dürfte, Arme sind nur zu cirka 10% beteiligt. Lasse mich aber bzgl. Anrechenbarkeit gerne eines besseren belehren. :-)

Lalalas sind natürlich zentral als Adaptionsweg - auf jeden Fall! Die Frage ist nur eben, ob das mit der Regeneration klappt, wenn ich es nur als moderate Einheit verrechne - wie überlebe ich das, wenn ich ja faktisch am Vortag meine Oberschenkel laktatschwanger gemacht habe? :D Oder seh ich das alles zu eng und sollte einfach noch ein paar Zusatzeinheiten laufen? Arrrgh...!

4
Genau da liegt das Problem denk ich. Die Kraftbewegung beim Rudern hat zuwenig mit Laufen zu tun, daher mein Hinweis auf das Oberkörper/Arm Training.
Ohne Regenerationstag/e laufen, nach dem du dich richtig eingesäuert hast ist sicherlich nicht ideal.

Wo man da aber vernünftig Laufeinheiten bei 6 Rudertraings einbauen soll seh ich auch nicht, ohne auf Dauer zu überlasten.
Früher standen hier Zeiten.........heute laufe ich für mich :first:

5
Eben. Gut - das heißt für die betreffende Vorbereitungszeit mit dem Rudern ein Bisschen zurückschalten - vier Einheiten Laufen sind da wohl das Minimum, schätze ich, aber das krieg ich hin. Danke auf jeden Fall, das hilft mir schon weiter. :-)

6
Diese Sportarten bekommt man gut unter einen Hut.

Saisonhöhepunkte einmal im Herbst und Sommer

Wenn Rudersaison ist macht man nebenbei Grundlage beim Laufen.
Im Winter kehrt sich das um.
Regeneration
Habe gelesen das man weniger Zeit für die Regeneration aufbringen muss.
Beim Laufen ist sie bedeutend höher.
Denke mal das liegt an der sitzenden Haltung.

7
Axxel hat geschrieben:Diese Sportarten bekommt man gut unter einen Hut.

Saisonhöhepunkte einmal im Herbst und Sommer
Schreib doch nicht einfach irgendwas, nur damit Du mal wieder was geschrieben hast - so schnell holst Du Hennes Zähler eh nicht ein... Die TE möchte im Frühjahr einen Marathon laufen und sich auf die Rudersaison im Sommer vorbereiten.

Hallo Katzenfan und willkommen!

Wie Microsash schon geschrieben hat, hast Du natürlich beim Laufen ne ganz andere Belastung als beim Rudern. Wenn Du aber ohne gezielt auf diesen WK ausgerichtetes Training n HM in 1:40 laufen kannst, wirst Du mit einem Marathon in 4h kaum zufrieden sein, oder? Auch das ist natürlich Arbeit, aber da brauchst Du bei Deinen Vorbedingungen wohl wirklich nicht viel mehr als 4 Laufeinheiten pro Woche.

Solltest Du ambitionierte Ziele haben, musst Du natürlich ambitioniert trainieren :nick: . Guck Dir mal hier den 3:30 Plan an. Der geht davon aus, dass Du n HM in 1:34 schaffst und hat "nur" 4 bis 5 Einheiten/Woche. Vielleicht kannst Du vor dem Einstieg in den Plan (der Plan geht über 12 Wochen) noch n 10er WK in der Nähe laufen. Damit könntest Du die Zielzeit bestimmen und die Tempi im Plan entsprechend anpassen. Du kannst auch sicher den ein oder anderen mittellangen Lauf etwas kürzer machen, weil Du noch ruderst. Zuviel streichen würd ich aber nicht - mir wäre der Plan so schon zu wenig Umfang (aber eben, weil ich "nur" laufe).

Es gibt immer:
- Mo Pause
- Di Intervalle (laufen)
- Mi Pause / der Tag für Deine 12-13km Rudern
- Do mittellanger Dauerlauf
- Fr Tempodauerlauf
- Sa Pause / also Rudern 3 x 20 Minuten
- So langer Lauf (vielleicht kannst Du den abends machen und morgens Dein Techniktraining auf dem Wasser, wenn Du auch am Sonntag früh aufstehen kannst und es schaffst nachmittags ne Stunde zu schlafen)

Fehlen noch deine Ruderintervalle - ich würde aber wirklich einen Tag komplett Ruhe machen wollen - da bliebe dafür noch der Donnerstag abend. Ist n heftiger Plan, könnte aber funktionieren. Sind ja auch "nur" 12 Wochen :teufel: .

Wichtig wäre noch, dass Du in den letzten 2 Wochen vorm Marathon komplett Umfang rausnimmst - also auch beim Rudern kürzer trittst.

Ich würde Dir natürlich raten bis zum Start des Plans die Wochenlaufkilometer schonmal langsam zu steigern, aber das wirst Du eh schon machen, oder? Und Du fängst ja nicht bei null an.

Viel Erfolg,
Markus

8
mvm hat geschrieben:Schreib doch nicht einfach irgendwas, nur damit Du mal wieder was geschrieben hast - so schnell holst Du Hennes Zähler eh nicht ein...
Ne, schon deshalb nicht, weil er ab und zu seinen Nick ändert und dann wieder bei Null anfängt. :D
mvm hat geschrieben:Wie Microsash schon geschrieben hat, hast Du natürlich beim Laufen ne ganz andere Belastung als beim Rudern.
Und zwar extrem anders. Herz-Kreislauf-System hat man nur eines: Da bist Du vermutlich sehr gut trainiert. Die Beinmuskeln sind allerdings schon ziemlich anders belastet als beim Laufen. So wie auch Fahrrad und Laufen andere Muskeln ansprechen. Aber viel schlimmer (da verschiedener und viel langwieriger im Aufbau) ist der ganze Sehnen- und Knochenapparat. Denn der wird durch das harte Auftreffen auf den Boden (zumal, wenn noch auf Asphalt) ganz anders belastet. Zuviel Training am Anfang könnte also zu Überlastungserscheinungen führen, etwa Achillessehnen, Knie etc. Das ist m.E. der Hauptunterschied. Und da ist ein Marathon natürlich schon eine andere Hausnummer als ein 10er oder ein HM - in Training und WK.
Gruß vom NordicNeuling

9
Bevor ihr hier weiter ohne mich über das Thema diskutieren wollt noch einen LINK
zum Abschluss.

Zitat aus dem Link :
Jess Barker war sowohl Ruderin wie auch Läuferin. Als Studentin ruderte sie für ihre Universität in Cambridge und lief den London-Marathon 2005 in 3:42:19 Stunden. Ihre Erfahrungen zeigen Gemeinsamkeiten wie auch Unterschiede der beiden Sportarten auf.

Schön in Ruhe durchlesen.Dann bekommen hier einige Äußerungen einen anderen Sinn.

Willkommen und viel Erfolg in deinem Projekt.

10
NordicNeuling hat geschrieben:Zuviel Training am Anfang könnte also zu Überlastungserscheinungen führen, etwa Achillessehnen, Knie etc. Das ist m.E. der Hauptunterschied. Und da ist ein Marathon natürlich schon eine andere Hausnummer als ein 10er oder ein HM - in Training und WK.
katzenfan hat geschrieben:Meine Lauferfahrung sind verstreute, eher nebenbei absolvierte Halbmarathons während der letzten vier Jahre, persönliche Bestzeit ist 1: 40 (2 Jahre her!).

...

Das Laufen ist noch unkoordiniert da "ziellos" (bezüglich der Zeit), meistens laufe ich einmal 60 Minuten locker oder ein Fahrtenspiel und einmal einen längeren Lauf am Wochenende.
NordicNeuling hat natürlich Recht: Du darfst es am Anfang nicht übertreiben. Sonst handelst Du Dir ne Verletzung ein und hast gar nichts gewonnen. Deshalb jetzt schon Wkm moderat steigern, um nicht von 0 auf hundert in den Plan einzusteigen. Aber auch, wenn ich da bei anderen vorsichtiger in meinen Empfehlungen wäre - wenn Du seit 4 Jahren HMs läufst, seh ich da keine übergroße Gefahr, zumal Du noch sehr jung bist. Guck hier mal nach der 10%-Regel.

Aber ich hab gestern wohl auch nicht alles gelesen. Nochmal:
katzenfan hat geschrieben:Auf der einen Seite würde mich natürlich interessieren ob das insgesamt eine gute/machbare Idee ist,
Ja, wenn Du fürs Rudern damit leben kannst, in den letzten zwei Wochen vorm Marathon und in wahrscheinlich der ersten Woche danach weniger zu trainieren.
katzenfan hat geschrieben: auf der anderen Seite wie ich das Training anlege, also ob ich die Lauftrainingseinheiten eher "addieren" muss,
Ja. Dir wird das Training eventuell leichter fallen, als jemandem ohne Deine Rudererfahrung. Aber wenn Du Dir keine orthopädischen Probleme einhandeln willst, musst Du trotzdem (fast) genauso viel laufen.
katzenfan hat geschrieben:Meine Ziele sind eher moderat - ein lockerer Marathon mit viel Freude ist total ok!
Bin erst einen gelaufen - der war nicht locker und hat trotzdem viel Freude gemacht. Von lockeren Marathons hab ich also keine Ahnung.

Gruß,
Markus

11
Schreib doch nicht einfach irgendwas, nur damit Du mal wieder was geschrieben hast -
@mvm Ich könnte dazu auch einen Link beisteuern um mein geschriebenes zu untermauern.

Ich gehe aber dafür lieber ein paar Runden Laufen.

12
Ahoj!

Vielen Dank für die vielen guten Tips - den angebotenen Trainingsplan werde ich für die letzten 10 Wochen auf jeden Fall in Anspruch nehmen, wenngleich ich mit einem bescheideneren Zeitziel rechne, da mein wichtigster Grundsatz und mein größtes Ziel natürlich Verletzungsfreiheit ist. Und - auch hier danke, dass ihr Licht ins Dunkel gebracht habt - tatsächlich scheinen meine Sehnen und Bänder nicht bereit für diese exzentrische (wenn ich mich nicht irre) Art der Belastung bereit zu sein, die ja im Rudern nicht vorkommt. Ab und zu fühlt sich das Knie nämlich nach Läufen über 1:45 schon etwas gestresst an. ;-)

Inzwischen habe ich mit meinem Trainer gesprochen und er goutiert mein Vorhaben auf jeden Fall, das heißt ich darf den Umfang in den zehn Wochen minimieren und vielleicht sogar als Einstieg statt 2k einen langen Wettkampf (Ruderhalbmarathon oder so) machen, bei dem mir das Ausdauertraining dann entsprechend zugute kommt.

Mein Plan für die kommenden Monate: Zusätzlich zu den zwei Einheiten, die ich ohnehin schon hatte, Dienstags und Donnerstags, wenn ich Abendtraining habe, in der Früh einen kurzen 7- 9 km Lauf einzulegen, quasi vor der Arbeit, damit ich mich langsam an den steigenden Umfang gewöhne. Dann im Laufe Dezember/Jänner spezifischer werden.

Updates folgen natürlich. ;-)

13
Hey Leute!

Ist es eh erlaubt, hier dreisterweise einfach ein Update zu schreiben? ;-)

Ich habe mich tatsächlich also nun und endgültig für den Vienna City Marathon angemeldet und parallel dazu bereit erklärt, an den Staadtsmeisterschaften im Indoorrudern für meinen Verein teilzunehmen. Lasset das Experiment beginnen. ;) Diese Woche habe ich bis dato 5 Tage trainiert - drei Laufeinheiten, eine davon beim Laufen zum Hallentraining. 5km hin, 5km zurück, für die Bändersehnenadaption reichts allemal und das Auf- und Abwärmen habe ich mir auch gespart. :-) Morgen hau ich natürlich auch meine 15- 17 km rein, ich sollte ja mal ein paar Kilomter sammeln. Ansonsten klappt der Wechsel zwischen harten Ruderintervallen und lockeren Läufen sowie vice versa relativ gut. Ist so ein kurzer Lauf hin zum Training eigentlich ok? Im Sommer machen wir das öfter, aber man weiß ja nie...Motivierte Grüße!

Katzenfan

15
NordicNeuling hat geschrieben:Was ist denn das?
Ergometerrudern, meist der erste Bewerb der Saison, da ja vor allem Vereine, die normalerweise auf Seen trainieren, im Winter nicht rausfahren können. Liefert oft präzise Voraussagen für die Saison.

16
Welche Zeitziele hast Du denn?

Wenn oben jemand schreibt: 4h für den Marathon, können wir die Diskussion an der Stelle abbrechen. Dann brauchst Du mit ner 1:40 im HM nämlich garnichts ändern in Bezug auf Häufigkeit. Weiter 2mal die Woche laufen gehen, eine Einheit davon kontinuierlich verlängern, aus die Maus.

Wenn Du eher Richtung 3:30h schielst (was Du imho solltest...;-)), würde ich Dir 3 Einheiten pro Woche empfehlen:
1 langer Lauf
1 Intervalllauftraining
1 Tempodauerlauf.

Die lockeren "Füllläufe" kann sich ein (auf anderem Gebiet) Leistungssportler der ohnehin 5 Einheiten zusätzlich macht ganz sicher sparen!
Zeitbereiche von 3:30-3:45 kann man (mit bisschen Talent und viel anderem Training) auch mit 2-3 Laufeinheiten pro Woche machen, gar kein Problem.
Antworten

Zurück zu „Laufsport allgemein“