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Blut im Urin nach morgendlichem LaLa

Blut im Urin nach morgendlichem LaLa

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Hallo,

ich (40, m) laufe seit ca. einem Jahr. Heute hatte ich nach einem morgendlichen langen Lauf (18 km) einmalig Blut im Urin. Vermutlich nicht viel Blut, aber schon deutlich rosa gefärbt. Bereits die nächste Blasenentlehrung (keine 30 Minuten später) war wieder klar.

Den langen Lauf habe ich direkt nach dem Aufstehen begonnen und vorher die Blase entlehrt (man kann ja im Internet einiges lesen von wegen Reibung der Blasenwände und so...). Vermutlich nicht begünstigend war, dass ich die letzten beiden Tage Voltaren (wegen eines anderen Themas) genommen habe - normal soll das ja für die Magenschleimhaut nicht gut sein, aber der Blasenschleimhaut tut das bestimmt auch nicht gut. Die letzte Voltareneinnahme war allerdings schon 10 Stunden her (da ich nicht unter Schmerzmittel laufen gehe).

Ich hatte bereits zweimal in meinem Leben Mikrohämaturie (also Blutkörperchen, die nur im Labor nachweisbar waren) und hatte deshalb vor ca. 5 und mehr als 10 Jahren einiges an Diagnostik laufen (alles ohne Befund).

Ich werde definitv einen Urologen aufsuchen, allerdings ist es für mich mich (aus beruflichen Gründen) nur extrem schwer möglich, dies vor Freitag zu tun.

Hat jemand von Euch vielleicht ähnliche Erfahrungen? Was würdet Ihr an meiner Stelle machen? Würdet Ihr das Lauftraining diese Woche aussetzen (will ich eigentlich nicht, mir geht es ja einwandfrei)?

Ich freue mich um jeden Hinweis.

Danke
Frank

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Ich hatte die gleichen Symptome vor ca. vier Monaten, als ich meine Läufe auf 20 km und länger ausgeweitet habe.

Mein Urologe hat es genauso erklärt, wie man es unter "Jogger-Urin" oder ähnlich herausguggeln kann. Einen Großteil der Erläuterungen hast Du ja ebenfalls bereits aufgeführt!

In der Woche bis zu meinem Arztbesuch damals bin ich ganz normal weiter gelaufen und Rennrad gefahren.

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BadGirl hat geschrieben:Vielleicht hast du einfach nur etwas gegessen, was den Urin verfärbt.
Ich habe das zum Beispiel, wenn ich rote Beete gegessen habe.
Leider nein, daran habe ich auch schon gedacht.

Ich freue mich schon jetzt auf das volle Programm der Ausschlussdiagnostik (wie gesagt schon zweimal mit gemacht). Diesmal werde ich um eine Blasenspiegelung aber vermutlich nicht rum kommen :-(

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Franky_Bil hat geschrieben:Leider nein, daran habe ich auch schon gedacht.

Ich freue mich schon jetzt auf das volle Programm der Ausschlussdiagnostik (wie gesagt schon zweimal mit gemacht). Diesmal werde ich um eine Blasenspiegelung aber vermutlich nicht rum kommen :-(
Warum denn gleich das volle Programm??

Zuerst wird doch beim Urologen geprüft, ob Du aktuell noch Blut im Urin hast.

Wenn nicht, wird er sich Deine Blase und Nieren noch einmal per UltraSchall anschauen; ... und Du bist in fünf Minuten wieder draußen. :wink:

(Es sei denn, Du machst die Männervorsorge gleich mit :peinlich: )

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Franky_Bil hat geschrieben:(man kann ja im Internet einiges lesen von wegen Reibung der Blasenwände und so...)
Das halte ich für sehr unwahrscheinlich. Ich las vor Jahren mal davon, dass beim Deutschlandlauf zwei oder drei Läufer etwas Blut im Urin hatten und es darauf zurück geführt wurde. Allerdings ohne genauere Untersuchung. Und die sind täglich! um die 70 Km! im Sommer! gerannt. :wink:

Die Voltaren könnten da schon eher schuld. Eine der Nebenwirkungen sind eben eine mögliche Störung der Nierenfunktion. Mehr sagt die Glaskugel aber auch nicht.

Gruss Tommi

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So ihr Lieben,

3 Arztbesuche (2x Allgemeinarzt, 1x Urologe), 3 Urintests (alles i.O. keine einziger Erythrozyt mehr) und zwei Blutabnahmen (erste Blutentnahme alles bestens - ok, Blutfette könnten noch besser sein aber noch im Rahmen) später...

Auch das unwahrscheinliche (@dicke_Wade) passiert manchmal. Der Urologe hat sich meine Blase, Niere und Prostata (@Essmann: Männervorsorge! Auer! :motz: ) im Ultraschall angesehen - alles altersgerecht und unauffällig. Er meint, dass es sich tatsächlich mit höchster Wahrscheinlichkeit um eine mechanische Irritation der Blasenschleimhaut gehandelt hat. Sowas würde er alle 2-3 Jahre einmal in der Praxis haben (immer Läufer). Da ich ansonsten keine Risikofaktoren (insb. Rauchen) habe, es eine plausible Erklärung gibt und jetzt der Urin unauffällig ist, würde er von einer Blasenspiegelung absehen - und so eine Aussage höre ich selte, da ich privat versichert bin...

Voltaren als Ursache schließt er aus, da nur 2 Tage und nicht hochdosiert genommen und vor dem Laufen eine genügend lange Pause war.

So, jetzt nur noch das Ergebnis der Tumormarker bis in einer Woche abwarten und wenn da nichts mehr auffällig ist (wovon ich nach dem umfangreichen Ultraschall ausgehe), ist für mich das Thema erst einmal erledigt.

Entgegen dem, was man so im Internet lesen kann, hat er mir nicht unbedingt zum Laufen mit nicht-entleerter Blase geraten ("ist doch unanagenehm"). Der Mann spricht mir aus der Seele :nick: .

Grüße
Frank

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Das freut mich, dass bei dir alles in Ordnung ist :)
Franky_Bil hat geschrieben:Entgegen dem, was man so im Internet lesen kann, hat er mir nicht unbedingt zum Laufen mit nicht-entleerter Blase geraten ("ist doch unanagenehm"). Der Mann spricht mir aus der Seele :nick: .
Warum sollte er das auch, wenn er nur alle 2 bis 3 Jahre einen Patienten mit dem Problem in der Praxis hat? Davon mal abgesehen, wie sollte das auch funktionieren? Wie lange meinst du würdest du es mit voller Blase beim Laufen aushalten? :wink: Nebenbei bemerkt, bei halbwegs gut hydriertem Zustand des Körpers arbeiten die Nieren permanent, auch während des Laufens (was ich oft stark bedauere, gerade bei Wettkämpfen). Wenn bei dir wärend der 18 Km kein Tropfen Urin aus den Nieren gekommen sein sollte, dann sollte eigentlich DAS viel mehr Sorgen bereiten. Das wollte ich mit meinem Beispiel der Ultraläufer beim Deutschlandlauf aufzeigen. Die liefen bei der Hitze am Ende in teilweise ziemlich dehydriertem Zustand durch die Gegend und die Nieren hatten schlicht und ergreifend nichts mehr, was sie aus dem Blut ausscheiden konnten.

Gruss Tommi

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dicke_Wade hat geschrieben:Warum sollte er das auch, wenn er nur alle 2 bis 3 Jahre einen Patienten mit dem Problem in der Praxis hat? Davon mal abgesehen, wie sollte das auch funktionieren? Wie lange meinst du würdest du es mit voller Blase beim Laufen aushalten? :wink: Nebenbei bemerkt, bei halbwegs gut hydriertem Zustand des Körpers arbeiten die Nieren permanent, auch während des Laufens (was ich oft stark bedauere, gerade bei Wettkämpfen). Wenn bei dir wärend der 18 Km kein Tropfen Urin aus den Nieren gekommen sein sollte, dann sollte eigentlich DAS viel mehr Sorgen bereiten.
Wovon Du bei den Ultraläufern sprichst, ist aber eher Mikrohämaturie (sprich eine Handvoll rote Blutkörperchen, die bei hoher Belastung die Nierenschwelle überwinden). Das ist bei Läufern auch nicht sehr ungewöhnlich, gerade zu lesen im aktuellen Runnersworld. Hätte mich jetzt auch nicht beunruhigt. Das ist aber niemals so viel, dass man es mit bloßem Augen sehen könnte. Bei mir war das letzten Sonntag schon deutlich sichtbar (rosa oder "fleischwasserfarben").

Na ja, das Internet sagt ja auch nicht "volle Blase" sondern "nicht vollständig entleert" - da ist schon was dran. Also, was ich jetzt weiß ist, dass bei mir nach Toilettengang eigentlich kein Resturin mehr da ist (gut so :nick: ). Meine mit 40 jahren "altersgerecht etwas vergrößerte Prostata" schiebt sich lt. Urologen etwas in Richtung Balse (nicht ungewöhnlich, nicht besorgniserregend, aber auch nicht bei jedem Mann 1:1 so). Wenn dann die Blase leer ist, reibt da vermutlich Schleimhaut auf Schleimhaut - und bei der geringsten Mirkoläsion ist der Urin auch schon gefärbt, da Blut ein excellenter Farbstoff ist.

Am besagten Tag bin ich morgens nach nur einem Joghurt und einem Schluck Wasser losgesaust. Meine Trinkflasche hatte ich zwar dabei, aber da es kalt war, hatte ich kaum Durst und auch nur ca. 200 ml (rosa gefärbten) Urin nach dem Lauf - war also ziemlich trocken.

Was ich jetzt wohl machen werde, ist mir nach dem Aufstehen vor einem Morgenlauf (unter Tags bin ich als Vieltrinker eigentlich immer gut hydriert) erst mal erst einen halben liter Wasser reinziehen werde. Dann ist nach 5 km auch Flüssigkeit in der Blase...

Schaun' mer mal
Frank

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Hi Franky, und hi ihr anderen,

zufällig habe ich heute auf der Internetseite meines zukünftig neuen Hausarztes etwas gelesen, was auch eine (harmlose) Erklärung sein könnte, wenn man gerade als Läufer Blut im Urin hat:

Im Zusammenhang mit einem erhöhten Eisenbedarf, auch/gerade bei Sportlern, wurde erläutert (auch mit einer einfachen Grafik), dass bei Sportlern vermehrt/verstärkt Hämoglobin durch mechanische Prozesse abgebaut wird. Das Phänomen wird als Läufer-/Marschhämolyse bezeichnet. Bei Läufern mit empfindlichen roten Blutkörperchen werden diese durch den ständigen Aufprall beim Laufen verformt bzw. zerstört. Diese "kaputten" Blutkörperchen werden dann über die Nieren im Urin ausgeschieden.
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