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Sub 3:20h mit 3-4 mal Training die Woche machbar?

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Dartan hat geschrieben: Und ganz eventuell wäre es auch wirklich mal an der Zeit einen neuen Plan auszuprobieren, der z.B. mehr Fokus auf "spritzigere" Einheiten legt. (Greif?) Aber wie gesagt, da muss ich erstmal noch ein wenig drüber nachdenken und mir außerdem potentielle Kandidaten überhaupt erstmal im Detail.anschauen.
gibt ja einersets die Herangehensweise vor allem an den Schwachstellen (so diese wirklich auszumachen sind) zu arbeiten
und andereseits auch die Trainingsphilosophie vor allem gemäß dem Talent zu trainiern (und den Schwächen weniger Aufmerksamkeit zu schenken)

Bei Brad Hudson z.B gibt es einen mehr Tempoorientierten TP und einen der mehr Ausdauer-orientiert ist (bin mir aber nicht sicher ob das nur exemplarisch aufgeführt war oder wirklich für alle Distanzen und Niveaus jeweils 2 Pläne vorhanden sind)
In den letzten Wochen treffen diese Pläne dann zunehmend aufeinander und münden sozusagen auf derseöben Zielgeraden.
was willste machen, nützt ja nichts

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kappel1719 hat geschrieben:Also würdest du empfehlen, noch mehr auf die Bremse zu treten? Vor allem in den Easy-Einheiten?
Hard days hard, easy days easy. :zwinker5:

Gar keine QTEs zu laufen ist ziemlich sicher nicht der Weg zu einer schnellen Zeit. Und die "geilen" Einheiten so bei MRT+10% müssen ja nicht komplett gestrichen werden - die machen auch einfach verdammt viel Spaß. Aber mehr als eine pro Woche würde ich davon eher nicht laufen.

26353
kappel1719 hat geschrieben:Gut, das ist dann natürlich alarmierend. Ich hatte eigentlich gedacht, durch den Verzicht auf QTE, das ganze abzufedern. Aber ok, wahrscheinlich hast du recht. Heute werde ich dann aber mal pausieren und morgen mal schauen, was die Beine sagen. Also würdest du empfehlen, noch mehr auf die Bremse zu treten? Vor allem in den Easy-Einheiten?
Sieh mal MRT+20% als locker, und alles schnellere als (Mini-)Q.
Dann nach Alcanos Rechnung:
Mo: 13.5 km @ 04:48 (MRT+20%) locker
Di: 12.5 km @ 04:24 mit 8 Strides (Hügel-Fahrtspiel) (MRT+10%) Q
Mi: 10.4 km @ 04:29 (MRT+12%) Q
Do: 11 km @ 04:30 (MRT+12%) Q
Fr: 15.3 km @ 04:34 hügelig (MRT+14%) Q
Sa: 6.9 km @ 05:02 (MRT+26%) langsam
So: 31.8 km @ 04:46 (MRT+19%) locker (Q wegen Länge)

So kommst du auf fünf Q-Einheiten; zum Glück war keine von denen richtig hart.
Und wie Alcano schon sagte: das sind die Durchschnittspaces, d.h. nach Abziehen von Einlaufen und evtl. Auslaufen dürfte das noch schneller aussehen.

Ohne allzuviel zu verändern, hätte die Woche besser so ausgesehen:
Mo: 13.5 km @ 04:48 (MRT+20%) locker
Di: 12.5 km @ 04:24 mit 8 Strides (Hügel-Fahrtspiel) (MRT+10%) Q
Mi: 8.4 km @ 05:12 (MRT+30%) langsam
Do: 13.4 km @ 04:48 (MRT+20%) locker
Fr: 15.3 km @ 04:34 hügelig (MRT+14%) Q
Sa: 6.9 km @ 05:12 (MRT+30%) langsam
So: 31.8 km @ 04:46 (MRT+19%) locker (Q wegen Länge)

3x Q: 1x Fahrtspiel, 1x flott durch die Hügel, 1x lang.
Dazu 2x locker und 2x langsam und extra kurz.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

26354
marco1983 hat geschrieben:Eigentlich nicht, ich hatte mich aber auch schon gewundert was der Plan da so vorgibt für eine Nach-WK-Woche (Runner's World 3:15). Wobei der TDL und das Fahrtspiel an sich gut gingen, nur beim LDL am Sonntag hat es mich dann übel zerrissen. Das gehört wohl auch zu den Lehren die ich ziehen muss. Aber warten wir den Marathon ab, dann kann ich sagen was für mich funktioniert und was nicht.
Mir ist durchaus bewusst, dass es an Ironie kaum mehr zu übertreffen ist wenn gerade ich das schreibe, aber:

Das was du da fabriziert hat doch mit dem Plan kaum mehr was gemein. Du meintest, du schielst auf eine sub3:05, also sagen wir mal ein Ziel-MRT von 4:22/km. Dann, direkt anschließend an einen voll gelaufenen HM am Sonntag(!!!), war deine letzte Woche:

Mo: "Ruhiger Dauerlauf", du MRT+5%
Di: "Ruhiger Dauerlauf", du MRT+4% (+hüglig)
Do: "Lockerer Dauerlauf", du MRT-3% (+hüglig)
Fr: "Fahrtspiel", du MRT+8% mit insgesamt gut 7km in MRT-12%
Sa: "Ruhiger Dauerlauf", du MRT+15%
So: "Langsamer Dauerlauf", du MRT+19% (+ etwas hüglig)

Also nach nach Rechnung von oben sechs Q-Einheiten, davon so 3-4 richtig hart. :tocktock:

Nicht vergessen sollte man weiterhin, dass es sich um deine erste Marathon-Vorbereitung überhaupt handelt, und du zusätzlich zum wahnwitzigen Tempo auch noch Umfänge läufst, die bestimmt 20-30% höher sind als alles was du jemals zuvor gelaufen bist.

Gut, der Erfolg beim HM gibt dir recht, die Puls-Angaben triffst du zumindest annähernd und du hast jetzt schon etliche solche Wochen hinter dir, ohne dass es dich komplett zerlegt hat. Das spricht meines Erachtens wohl am ehesten dafür, dass deine Zielsetzung einfach viel zu pessimistisch ist. Trotzdem glaube ich nicht, dass das dauerhaft gut geht. Mit deinen aktuellen Wochen machst du Dennis hier gute Konkurrenz, der eine deutliche sub3 drauf hat und trotzdem, wie von alcano & Holger schön dargelegt, im Schnitt viel zu schnell läuft.

Ich wünsche dir natürlich viel Erfolg beim Marathon und drücke dir die Daumen das alles gut geht, aber passe bitte auf dich auf. Lange wird dein Programm so glaub ich nicht mehr gut gehen... :angst:

26355
@Farhad: Fairerweise muss man mit mir und Pfitzinger sagen: Ich habe 2015 ziemlich exakt nach einem 18 Wochen -Plan trainiert. Ich konnte erst ab Woche 15 einsteigen. MLR und LRs waren manchmal zu schnell, aber nicht immer. Alles in allem 15 Wochen Pfitze, wie es sein mus. Ich bin dann 7 Wochen vor HH etwas angeschlagen ( erkältet) 40:07 gelaufen, zwei Wochen später 1:25 und dann 3:02. Alles zum damaligen Zeitpunkt PBs und ich bezweifel mittlerweile, dass ich nochmal so schnell werde laufen können. Aber Pfitzinger hat damals funktioniert. Noch mehr Disziplin und ein 12 Wochen Plan, und es hätte vermutlich geklappt mit Sub3.

Danach hab ich nie mehr nach Pfitzinger trainiert , sondern 2016 vor allem inspiriert von Lothar Pöhlitz mit zu hohem Dauerlauftempo, was ins Verderben führte (Leistung teilweise da aber zu früh) und 2017 einmal selbst gebastelt, was keine Form brachte, aber dennoch Verletzungen.

Ganz ehrlich kann ich also Pfitze mein Versagen nicht anlasten, im Gegenteil verdanke ich ihm meine PBs. Die 3:02 war immerhin auch erst mein zweiter Marathon.

26356
Zum Thema langsame Läufe habe ich einmal Greg McMillan gefragt warum es trotz Recovery Days keine Recovery Pace in seinen Plänen gibt.

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Hi Greg,
Why is the Pace Range of Recovery Days (Off, Crosstrain or Easy Run) the Pace Range of Easy Runs and not the Recovery Pace Range from the Calculator?
Best regards
Sven
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You just need to run within the Easy Run range on the Easy Runs on recovery days. The recovery jog range is usually just for in between repetitions. There is a lot of overlap between the ranges anyway so if you're tired, just run the slow end of the easy run range.
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Thanks for the explanation. I always run the Easy Runs at the slow end of the Easy Pace range, with a wavy profile even slightly slower. Otherwise, I could not create the quality units well. So far, I had preferred the very easiest effort on Recovery Days.
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Ich für meinen Teil brauche nach

Q oder MiniQ
Locker
Q

unbedingt einen echten Recovery Day. Genau so nach

Locker
Lang oder Lang mit Q

Ich denke auch bei McMillan kann man hoffnungslos überziehen wenn man die riesige Pace Range der Easy Runs sieht.

5000 m - 18min59s VDOT 52,9 (20.04.2018)
10 km - 37min19s VDOT 56,3 (19.03.2017)
Stundenlauf - 15480 m - VDOT 55,6 (03.06.2016)
Halbmarathon - 1h22min58s VDOT 56,0 (22.10.2017)
Marathon - 2h56min31s - VDOT 54,8 (18.10.2015)

BLOG - WETTKÄMPFE

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26357
Derfnam hat geschrieben: Ok Respekt bei 1:29 eine 3:02 im Marathon zu laufen. Aber das ist wohl die absolute Ausnahme.
auch auf die Gefahr, dass es Steine regnet :peinlich: und ich will die Leistung an sich auch nicht runterspielen :nein: ....

Nur müsste man, um es etwas zu relativieren, dazusetzen, dass die letzten PB'n unseres Dr. Volldampf bei den Halbmarathönnen auf suboptimalen, schweren (über Stock und Steine, Parkwege, wechselnde Untergründe, viele Wendungen) und zu langen Strecken erlaufen wurden. Unter besseren Randbedingungen, wären hier möglicherweise wiederum bessere, schnellere Zeiten auf der HM Distance drin .... ;-)

26358
Hi Susi, für die letzten 2 HM's stimmt das, die waren auf wirklich suboptimalen Untergründen, aber der besagte HM Ende 2015 war auf Asphalt aber 300m zu lang, du erinnerst dich bestimmt, also 1:29:50 könnte man zu 1:28:30 optimieren, ich habe deswegen die Mitte genommen 😊😊😊,also passt schon.

26359
zu Matthias Trainings- und Wettkampfplanung will ich nicht auch noch meinen Senf dazu geben, zumal er völlig dünnflüssig wäre, da ich nicht mal in der Lage bin, für mich selbst einen Plan zu basteln, sondern mich lieber fremder Hilfe bediene. Richtig ist sicher: der Halbmarathon war nicht der Hit, da legte sich auch meine Stirn in Falten, da ich mit ähnlicher Halbmara Zeit in Frankfurt 2016 in HH hinterher ebenfalls eine 3:13 und keine 3:05 lief, aber mir liegen die kürzeren Distanzen ja offenbar eh besser, so dass ich bei M. zumindest eine 3:0x für möglich hielt.
Bei mir gibt es leider nicht so viel Postives: nach der Radwoche davor hatte ich am Sonntag ein gutes Gefühl (Knie völlig ruhig), aber schon das Treppensteigen am traditionell lauffreien Montag führte wieder zu Störgefühlen.

Der Lauf am Dienstag war unauffällig, die Tempoeinheit am Mittwoch auch (16 x 400 m, allerdings auch auf perfekt dämpfender Kunststoffbahn), am Donnerstag standen dann 15 km Grundlage auf dem Zettel, die ich auch brav durchlief, aber sie waren eben nicht schmerzfrei. Zumindest auf den letzten 5 km war wieder das Störgefühl da.
Dennoch blöd wie ich bin :peinlich: am Freitag den 10 km GRundlagenlauf gemacht, sogar noch um 2 km überzogen und da war der Mist von Anfang bis Ende da, nicht dramatisch, ein Abbruch stand nie zur Diskussion, aber eben nicht beschwerdefrei.
Am Freitag Abend dann bei guter Freundin vorbei geschaut, macht selbst Trias und ist von Beruf Chirurgin. Sie bestätigte mir dann das, was ich schon befürchtet hat. Es ist doch ein ITB Syndrom, dafür ist zumindest der Meniskus (was m.E noch schlimmer wäre) als Problemursache raus.
Seitdem täglich Dehnen des Schenkelbindenspanners, Blackroll und Kräftigungsgymnastik (einbeinige Kniebeugen, Abduktoren gegen Widerstand). Außerdem erneuter STopp des Lauftraining, wieder nur Rad am Wochenende.

Und nun? es ist wieder besser geworden, aber nicht gut. Ich "höre" inzwischen allerdings auch sehr in das Knie hinein. Zumindest morgen kommt wieder das Rad zum Einsatz, am MIttwoch entscheide ich operativ: Laufen, Rad, Pause? Alles sehr misslich und dem Bestzeit plan überhaupt nicht förderlich, Klar ist: der geplante Halbmara oder 20 km Lauf um den 1.10/3.10. fällt aus, Wettkampf in der momentanen Situation wäre Irrsinn. Bis Frankfurt ist noch viel Zeit, daher besteht noch Hoffnung diesbezüglich, aber das Problem muss sich bis Mitte Oktober lösen ansonsten kommt die Notbremse.

26360
McAwesome hat geschrieben:
Jau, das wäre ne feine Sache, kriegen wir bestimmt hin.
:hallo: Sandra, Jan und alle Frankfurter, jo wär schön :nick: :winken:
Viele Grüße

Jürgen

"... its aint over till
it's over ..."
"... es ist nicht vorbei,
bevor es vorbei ist ..."

-Zitat: Rocky Balboa- :wink:

26361
@Wolfgang: Gute Besserung, Tractusprobleme sind ätzend und können langwierig sein Insofern klingen Deine Pläne gut.

Heute wieder morgendliches Wildschweintreffen. Knappe 10km vor Sonnenaufgang abgerissen und meine Fans haben mir zugegrunzt. :D

Beschwerden weiter rückläufig, ich sach mal: läuft. :daumen:

26362
Hallo Wolfgang, du könntest die Sehnenplatte auch regelmäßig mit Kälte behandeln, bevor du mit Dehnungsuebungen anfängst, und auch danach. Rolle oberhalb vom Knie seitlich und Triggerpunktmassage ca. 10 cm oberhalb seitlich bringen ebenfalls viel. Gute Besserung.

@anti: 👍👍

PS. Kräftigungsuebungen würde ich nur im schmerzfreiem Zustand machen und ob jetzt einbeinige Kniebeugen hilfreich sind, darf bezweifelt werden.

26363
@Farhad: Danke für die Warnungen. :) Ich mache natürlich Kräftigungsübungen nur bei Schmerzfreiheit. Aber das betrifft nur die AS und auch da geht Wadenheben schon schmerzfrei.

Problem ist die Hüftstabi, da habe ich rechts einen medialen Kollaps. ( Nicht zu verwechseln mit Medienkoller ! ) Einbeinige Kniebeuge wäre da Überforderung, ich mache aber Standwaage auf dem Wackelbrett.

Außerdem habe ich das Projekt "Kniebeuge auf Pezziball " in Angriff genommen. Doku wird nachgereicht. :D

26364
Antracis hat geschrieben:
Außerdem habe ich das Projekt "Kniebeuge auf Pezziball " in Angriff genommen
AKA freiwilliger Kreuzbandriss?

Gestern Abend schön in eine ausgetrocknete Pfütze getreten. Im Strirnlampen Licht war der helle Lehmboden komplett plan.
Definitiv mein letzter Nachtlauf über Feldwege. Verlaufen habe ich mich ausserdem (und das keine 3km von Zuhause entfernt).

edit: mit deiner Kniebeige auf Pezziball meinst Du hoffentlich "bulgarian squads". Also den hinteten Fuß/Spann auf dem Ball.Ist echt eine gute Übung und zwingt einen bei sauberer Ausführung (=aufrechter Oberkörper) zu schöner Dehnung der Hüftbeuger.
was willste machen, nützt ja nichts

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@RennFuchs: Für die Vernunft sind andere Threads zuständig. :D Außerdem bin ich froh, wenn ich aktuell auf allen vieren auf dem Ball bleibe. Da droht dem Kreuzband noch keine Gefahr. Das einzige, was aktuell verletzt wird, wenn ich laut runterflatsche, ist mein Stolz. :D

Edit: Fuß auf dem Pezziball wäre das, was ich unter einbeiniger Kniebeuge verstehe. Ich meine jetzt schon oben auf dem Ball mit beiden Beinen. Ist eine Topstabi-Übung, aber aktuell noch illusorisch.

26367
Antracis hat geschrieben:@RennFuchs: Für die Vernunft sind andere Threads zuständig. :D Außerdem bin ich froh, wenn ich aktuell auf allen vieren auf dem Ball bleibe. Da droht dem Kreuzband noch keine Gefahr. Das einzige, was aktuell verletzt wird, wenn ich laut runterflatsche, ist mein Stolz. :D
Wir durften früher beim JiuJitsu auf dem Ball sitzend eine Rückwärtsrolle machen (normal draufsetzen und vorne runterrutschen, den Rest nacht mehr oder weniger die Schwerkraft). Das wäre definitiv etwas für dich! Aber bitte filmen.

26368
Antracis hat geschrieben:@Farhad: Danke für die Warnungen. :) Ich mache natürlich Kräftigungsübungen nur bei Schmerzfreiheit. Aber das betrifft nur die AS und auch da geht Wadenheben schon schmerzfrei.

Problem ist die Hüftstabi, da habe ich rechts einen medialen Kollaps. ( Nicht zu verwechseln mit Medienkoller ! ) Einbeinige Kniebeuge wäre da Überforderung, ich mache aber Standwaage auf dem Wackelbrett.

Außerdem habe ich das Projekt "Kniebeuge auf Pezziball " in Angriff genommen. Doku wird nachgereicht. :D
Sorry anti, du warst gar nicht gemeint, sondern Wolfgang, da er geschrieben hat, dass er welche macht, und das in seinem Alter :teufel: , heute früh in der Eile habe ich es nicht präzisiert, ich musste schnell zum MRT :motz: .

26369
Guten Morgen,

@Wolfgang: Auch von mir gute Besserung! Wäre zu schade, wenn Frankfurt nicht klappen würde. Drücke alle Daumen für dich!


Also, ich kann ja nicht so viel zu eurer Diskussion betragen, aber wenigstens das:
farhadsun hat geschrieben:Zeigt mir bitte die Erfolge der ganzen Pfizijünger im Faden :confused:
Ich habe 2015 für meinen 1. Marathon (Berlin) nach Daniels trainiert. Die Vorgaben habe ich nie wirklich erfüllen können. Für die Beschleunigungen und das geforderte Tempo war ich immer zu langsam, habs meistens nicht geschafft. Es kam dennoch eine 3:47 raus und ich hatte richtig viel Spaß beim Wettkampf.

Ein Jahr später, 2016, wieder Berlin, diesmal nach Pfitzinger: 3:35. Training lief gut und unkompliziert. Hab versucht nicht zu überziehen. Hab den Plan aber teilweise leicht verändert und an meine Bedürfnisse angepasst.

Letztes Jahr, ebenfalls Pfitzinger, in Frankfurt 3:21, Plan wieder leicht angepasst.

Mein Fazit: Pfitzinger war bei mir erfolgreich!

Wenn ihr meint, alle, die nach Pfitzinger trainieren, würden überziehen, dann muss ich mich ja eigentlich auch angesprochen fühlen. Sehe aber nicht wirklich, dass ich ernsthaft überziehe.
Also, überziehe ich nun eurer Meinung nach oder nicht? :confused:

Ansonsten fühle ich mich mit Pfitzinger wohl, wobei ich irgendwann bestimmt auch mal einen anderen Plan probieren werde...man muss sich ja schließlich weiterentwickeln und offen sein für Neues.

Ob es nun heuer zu einer neuen PB führt, da hab ich noch meine Zweifel. Die Vorbereitung lief nicht ganz so rund wir letztes Jahr. Einen Leistungssprung kann ich zumindest im Training nur sehr bedingt ausmachen....

Ich hab mir auf jeden Fall vorgenommen, mich möglichst nicht mit den Erwartungen an eine neue PB zu sehr unter Druck zu setzen. Lieber entspannter an die Sache ran gehen und einfach annehmen, was raus kommt.
Soweit die Theorie. Erinnert mich bitte gegebenenfalls dran, wenn ich mal wieder zu sehr verkopft bin und doch mehr will und das Gejammer dann groß ist. :klatsch: .

Antracis hat geschrieben:@RennFuchs: Für die Vernunft sind andere Threads zuständig. :D
Genau! :teufel: Seh ich auch so. :dafuer:
Deswegen hab ich gestern auch meinen Lala gemacht. Die 27 km mit 16km MRT konnte ich nicht einfach sausen lassen. :D (Zudem wollte ich nach dem ganzen langsamen Geschlurfe mal wieder etwas Qualität reinbringen.)

Ergebnis war jedoch mittelmäßig. Es ging eigentlich zuerst ganz gut. Konnte auch lange Zeit das MRT zwischen 4:40 - 4:43 halten. Musste dann aber ein einigen Anstiegen und ab km 11 einsehen, dass die Pace sich nach und nach verschlechtert. Am Ende zu musste ich richtig kämpfen, ging dann aber von der Pace auf den letzten 2 km sogar wieder besser und es wurde aber dennoch leider nur eine 4:47 (auf den 16km MRT).

Auch wenn ich mit der Pace nicht zufrieden bin, so bin ich trotzdem froh, dass ich die Einheit gestern so laufen konnte.
Ob die Pace nun noch der Erkältung geschuldet ist, oder ob ich´s einfach nicht drauf hab, weiss ich nicht. Das wird sich noch zeigen.

In diesem Sinne:

Never Stopp!

26370
Antracis hat geschrieben:Außerdem bin ich froh, wenn ich aktuell auf allen vieren auf dem Ball bleibe. Da droht dem Kreuzband noch keine Gefahr. Das einzige, was aktuell verletzt wird, wenn ich laut runterflatsche, ist mein Stolz. :D
:hihi:
Ich kriegs nichtmal hin, den Ball ordentlich irgendwo hinzulegen, dass er nicht wegrollt (und mich bei meinen Übungen, ohne Pezziball (!), nicht stört). Draufstellen - :tocktock:

Im Ernst: Ein, zwei Übungen mit dem Ball mach ich auch , aber mehr so für den hinteren Oberschenkel. Zum Beispiel aufm Rücken liegend mit einem Bein ausgestreckt auf den Ball, das andere anwinkeln und dann den Ball mit der Ferse ranrollen, das zweite Bein dabei strecken. Po natürlich schön anheben, Becken gerade. Hört sich schon wieder total dumm an, aber ist voll die gute Übung.

26371
farhadsun hat geschrieben: PS. Kräftigungsuebungen würde ich nur im schmerzfreiem Zustand machen und ob jetzt einbeinige Kniebeugen hilfreich sind, darf bezweifelt werden.
Zeige uns eine einzige Übung, die die Abduktoren besser in diesem laufspezifischen Winkeln bearbeitet als diese. Ich habe sie leider noch nicht gefunden. Bzgl. Schmerzfreiheit kann ich nur unterstreichen, was Du sagst.
McAwesome hat geschrieben::Hört sich schon wieder total dumm an, aber ist voll die gute Übung.
Das ist eine der genialsten Übungen überhaupt für Gesäß und Hams. Die hatte ich glatt ignoriert in letzter Zeit. Das korrigiere ich schnell. Danke für den Tipp :daumen:

26373
Nachträglich meine Glückwünsche an Dartan und Eckardt. Respekt vor den Leistungen!

Gute Besserung Wolfang!

Ich war leider wegen einem Autounfall in der Familie seit Sonntagmittag in der Republik unterwegs. Jetzt bin ich wieder im Regelbetrieb und alles ist gut und geregelt.

Letzte Woche konnte ich von Montag bis Freitag 6x mal laufen und war nach einem Regenerationstag schon ganz heiß auf einen schnellen längeren Lauf am Sonntag, aber leider musst der ausfallen. Jetzt mache ich aber heute einfach weiter wie letzte Woche.



Zu Dartan kann ich nur sagen, dass ich den Eindruck habe, dass Pfitzinger eine zu große und zu lange Gesamtbelastung hat. Das Buch von Pfitzinger finde ich sehr gut und die Betonung auf die Marathonpace auch, aber die Summe der Einheiten, würde ich nicht schaffen. Ich habe bei Dartans Training immer gestaunt, ebenso bei Anti, wieviel Stunden Training insgesamt zusammenkommen.

Ich denke, das ist für eine sub3 nicht zwingend notwendig.



Ich vertrete mittlerweile die Ansicht, dass man mit 80 Wochenkilometern und ordentlichen Qualitätseinheiten weiter kommen kann, als mit 100 Wochenkilometern und durchwachsenen Qualitätseinheiten. Ich habe bei meinem abgewandelten Greif-Training auch gerne an den „15km Regenerationsläufen“ gespart und es bekam mir gut.

Nur als Denkanstoß.

26374
farhadsun hat geschrieben:Hi Susi, für die letzten 2 HM's stimmt das, die waren auf wirklich suboptimalen Untergründen, aber der besagte HM Ende 2015 war auf Asphalt aber 300m zu lang, du erinnerst dich bestimmt, also 1:29:50 könnte man zu 1:28:30 optimieren, ich habe deswegen die Mitte genommen ,also passt schon.
:nick: ich erinnere mich, und vllt. hätte auch Susi präzisieren und "mindestens die letzten 3 ... " schreiben sollen, und wir hatten seinerzeit hier, auf Grund der, nicht unwesentlichen Überlänge von mehr als 300m, eher eine 1h27:xx hineininterpo..., ähm ...prädiert :wink:

@die Mobility- und Stability Fraktion;

:gruebel: die Sächelchen mit dem Ball lesen sich zum Teil für die unbedarfte Dame ähnlich wie das, was Selbige u.a. als Hausaufgabe vom Linchen am TRX absolviert, um mehr Stabilität in das wackelicke Gestell zu bekommen und u.a. die Minimukkis im Hinterschinken minimal zu kräftigen ...

Allerdings bräuchte ich dazu wohl 2 Zeugen/Gutachter;
1. das Linchen, damit ich es auch wirklich ordentlich & korrekt ausführe :klatsch:
2. jemanden der dann noch sagen kann , :nick: das is das Selbe oder :nene:

Apropos Zeugen;
eine nette Zusatzhausaufgabe, speziell für die instabile Mitte habbich seit ein paar Wochen auch noch bekommen;

Nennt sich (bei dkf) "Krabbelkäfer" .... leg dich auf den Rücken, mit zwei Ballkissen unter Rücken und Po. Strecke Arme und Beine senkrecht nach oben, und versuche dabei die winzigen Bauchmuskeln zu aktivieren, anzuschalten, anzusprechen ( :haarrauf: ) und dich so in der Luft zu halten. Etwas einfacher (gefühlt) ist es bei der Variante, bei der, mit Hilfe durch das TRX die Beine nur angewinkelt gehalten werden ( :prof: aber keine Kraft/Zug auf das TRX, sondern nur eine „mentale“ Stütze“ )

Das (vor allem ohne das TRX) sieht soooo peinlich bei Susi aus, aber wenn’s schön, ähm, stabil und damit irgendwann vllt. wieder schnell macht, why not :zwinker2:


PS

@den Doc,
hier nochmal; :daumen: :daumen: :daumen: :daumen: & :streichl:

@den voxel
ebenfalls; :daumen: :daumen: :daumen: :daumen: & :streichl:

26375
dkf hat geschrieben:Das (vor allem ohne das TRX) sieht soooo peinlich bei Susi aus, aber wenn’s schön, ähm, stabil und damit irgendwann vllt. wieder schnell macht, why not :zwinker2:
Geht´s zumindest in kleinen Schritten vorwärts?
Irgendwie denke ich immer zwei Schritt vor, ein Schritt zurück - hoffentlich. Ich drücke weiter die Daumen :daumen:

26376
Da wir gerade beim Thema sind:

@Susi:
Sorry, für die Nachfrage, du hattest es schon mal geschrieben, aber ich habs mir leider nicht gemerkt :peinlich: :
Ich wollte mich noch nach deinem Besprechungstermin beim Orthopäden erkundigen? Ist der inzwischen schon gewesen und was bei rum gekommen? Oder musst du dich immer noch gedulden und darauf warten?
leviathan hat geschrieben: Ich drücke weiter die Daumen :daumen:
Ich auch! :nick: :daumen:

26377
leviathan hat geschrieben:Geht´s zumindest in kleinen Schritten vorwärts?
Irgendwie denke ich immer zwei Schritt vor, ein Schritt zurück - hoffentlich. Ich drücke weiter die Daumen :daumen:
+1

26378
+ 1 zu Levi's Stabikommentaren. Und die Übungen durch Wackelzeugs zu erschweren, ist selten verkehrt.

@voxel: Freut mich erstmal, dass es wieder vorwärts geht und außerhalb des Laufens auch alles wieder im Lot ist.

Ich nehme Deine Denkanstöße, nicht zuletzt auch aufgrund Deiner Ergebnisse, immer sehr ernst.

Meine Erfahrung ist aber, dass ich moderate Umfänge mit heftigen Intensitäten schlecht Verträge, sowohl orthopädisch, als auch von der Regeneration. Das hat das Frühjahr auch wieder gezeigt.

Gleichzeitig führt mich ein zu hohes DL-Tempo relativ früh auf ein mittleres Niveau, von dem aus es aber kaum weitergeht.

Ich bin letztlich meine besten Zeiten immer umfangsbetont gelaufen.

Ich stimme Dir aber zu, das Pfitzingers Verhältnis von viel Umfang mit viel Intensität für mich nicht ideal ist.

Ich bin aber weiterhin überzeugt, das ich viel Umfang brauche. Allerdings will ich in diesem Aufbau darauf achten, die Umfangsziele nicht an Zahlen, sondern an Orthopädie und Belastungsempfinden anzupassen und in den direkten Vorbereitungen mit viel Intensität den Umfang wieder zurückzunehmen.

Aber eigentlich mache ich ja eh nur ReHa-Sport! :D

26379
Zu den Stabi-Übungen: Dass da jemand drüberguckt, ob man das richtig macht, ist natürlich der Idealfall. Als ich wegen meines Tractus beim Physio war, hat der mich bei mehreren Übungen gefilmt. Die Videos hab ich noch - man verliert jeglichen Stolz, wenn man sich auf einem Bein wackelnd, nur mit einer Sporthose bekleidet im aschfahlen Arztzimmerlicht auf dem Bildschirm betrachtet. Wir haben die Übungen ein paar mal zusammen gemacht. Das muss dann reichen. Im Studio oder zu Hause ist niemand, der mir da Hinweise gibt.

Zu den Umfängen: ich sehe es da wie anti, auch wenn ich voxels Herangehensweise attraktiv finde. Wenn ich aber mal ein paar Wochen höhere Umfänge hinter mir habe, komme ich mir auch orthopädisch stabiler vor. Natürlich darf man es da nicht übertreiben.

Ansonsten: Farhad: MRT? Ich drücke die Daumen. Auch an dkf, was die hartnäckigen Baustellen angeht: toi toi toi.
Und auch an Wolfgang: Gute Besserung, auf dass das mit Frankfurt klappt!

Generell gefragt: Wer ist alles dabei? Jürgen, Sandra, Wolfgang, Matthias (?)... jemand vergessen?

26380
Antracis hat geschrieben: Aber eigentlich mache ich ja eh nur ReHa-Sport! :D
So wie wir alle halt. :hallo:

@me (muss ja QTE berichten, bis ich endlich von Sabrina entlassen werde): heute 6km TDL@4:12.

26382
Hallo,

ich denke, Matthias ist robust genug, um den Rückschlag vom Sonntag wegzustecken. Ob es allerdings eine gute Idee wäre, in Frankfurt erneut mit vergleichbarer Zielsetzung anzutreten, möchte ich bezweifeln. :gruebel: Ich werde am Sonntag in Kassel vermutlich auch einen Tick langsamer angehen ... :hallo:
kappel1719 hat geschrieben:@ Eckhard
Das ist einfach die pure Erfahrung. Fantastische Leistung. Die Geschichte mit dem Dixie können wir jetzt glauben oder nicht :zwinker4:
Danke, ich hätte bestimmt lieber geknutscht, aber was soll's. Und Du hast recht, denn in Deutschland herrscht zum Glück Glaubensfreiheit. :zwinker4:

@Wolfgang,

gute Besserung! :hallo:
Tschüss, sportliche Grüße aus dem Bergischen Land

Eckhard :winken:

"Radsport ist Mannschaftssport, 60 km/h und 30 cm Abstand zum Vordermann" (Robert Bartko)

Auch 2014 und danach wird weitergelaufen! :zwinker2:

26383
Hallo an alle,

ich lese hier mal wieder eine sehr interessante Diskussion.
hepp78 hat geschrieben: Ich denke auch bei McMillan kann man hoffnungslos überziehen wenn man die riesige Pace Range der Easy Runs sieht.
Man kann in jedem Plan leicht überziehen, wenn man

1) die Prinzipien hinter dem Plan nicht verstanden hat, akzeptiert und berücksichtigt

2) nicht genügend „auf seinen Körper hört“ bzw in der Lage ist, die Signale des Körpers zu verstehen und darauf zu reagieren d. h. gegebenfalls auch den Plan bzw dessen Umsetzung zu ändern.

3) nicht berücksichtigt, dass der ganze Mensch mit Physis, Mentalität und Psyche trainiert und läuft und extreme individuelle Unterschiede in all diesen drei Bereichen vorhanden sind, wir brauchen also eine holistische Perspektive

Mal zunächst zu 1)
Bei vielen der großen amerikanischen Namen ist Lydiard ein großer oder der größte Einfluss. Die Pace- bzw Effort Angaben Lydiards sind nicht einfach zu verstehen, aber die meisten erfolgreichen Interpreten haben dazu in erster Linie zwei Sätze zu sagen: „Run by feel“ und „Let the pace come to you.“

Darum geht’s. Die Pace eines easy runs legen wir nicht am Vortag und auch nicht am Anfang des Laufs fest, sondern sie ergibt sich. Das ist die Idee. Die geht aber natürlich davon aus, dass ein Minimum an Körpergefühl vorhanden ist (daher Punkt 2.) Und im Zweifelsfall sollte man eher etwas langsamer beginnen, denn steigern können wir immer noch und das ist für die Psyche viel besser. („Am Anfang haben wir uns im 5er schnitt eingerollt dann laufen lassen und nicht mehr auf die Uhr geschaut und waren am Ende überrascht, dass die letzten km im 4‘30er Schnitt waren“ ist besser als "Zu schnell los gelaufen und dann wollte ich das Tempo unbedingt halten, am Ende war der Lauf deutlich härter als geplant)

Um nicht zu überziehen, brauchen manche Läufer mehr Infos, andere weniger. Das muss man mit Trial and Error herausfinden. Ich tendiere dazu, so selten wir möglich auf die Uhr zu schauen und so viel wie möglich nach Gefühl zu laufen.

Für Läufer mit dem Körpergefühl eines Betonklotzes wurden dann kompliziertere Trainingssysteme entwickelt, so wie das ein Teil der dt. Sportwissenschaftler propagiert, da gibt es dann eben nicht einen großen Bereich für die lockeren Läufe, sondern drei, vier, fünf oder noch mehr und alles schön per Pulsuhr kontrolliert. Am Ende kann das ein gutes Belastungsgefühl kaum ersetzen.

Also für McMillan, Daniels und Pfitzinger denke ich ist dieses „run by feel“ Prinzip umsetzen zu können extrem wichtig.

Und am Ende gilt das auch für die Tempoeinheiten. Es geht immer um die Anstrengung im Kontext des Erholungsgrades und der Bedingung, nicht in erster Linie um absolute Zeiten.

Canova teil ja in „internal load“ und „external load“ ein. Internal Load ist eben nach (gefühlter) Belastung und sehr veränderlich. So läuft jemand z. B. womöglich am Anfang einer Phase 5km TDL in 20 min und in der nächsten in 19:10 min aber die internal load ist diesselbe.
External Load ist eben: Ziel Sub3 also 4‘14 MRT und davon alles ableiten.

Im Profibereich muss irgendwann Richtung Saisonhöhepunkt auf „external load“ umgestellt werden, denn ist gibt Qualizeiten und Leistungsbereiche, die für Teilnahmen an bestimmten WK nötig sind.

Im Hobbybereich dagegen kann es ein Fehler sein, früh eine Zielzeit festzulegen und davon nahezu alle geforderten Trainingsleistungen abzuleiten, also früh auf „external load“ umzustellen. Stattdessen ist es vielleicht eher sinnvoll zu sagen: „Ich möchte in den nächsten 3 Monaten mit meinen Ressourcen und Möglichkeiten den bestmöglichen Marathon vorbereiten, wie schnell dass dann wird werde ich sehen.“ Irgendwann wird man natürlich eine Zielzeit in den Kopf kriegen, aber das muss ja nicht ein halbes Jahr vorher klar sein.

Gruß

C (Mal wieder auf dem Weg zum regelmäßigen Läufer)

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

26384
Antracis hat geschrieben:Außerdem habe ich das Projekt "Kniebeuge auf Pezziball " in Angriff genommen. Doku wird nachgereicht. :D

Worin siehst du hier den Nutzen gegenüber Kniebeugen auf stabilem Untergrund (dafür mit mehr Gewicht)?

26385
Rumlaeufer hat geschrieben:ich denke, Matthias ist robust genug, um den Rückschlag vom Sonntag wegzustecken. Ob es allerdings eine gute Idee wäre, in Frankfurt erneut mit vergleichbarer Zielsetzung anzutreten, möchte ich bezweifeln. :gruebel:
+1

Ein paar Wochen nach einem voll gelaufenen Marathon schneidet man beim zweiten nur dann besser ab, wenn:
- beim zweiten M Wetter und/oder Kurs viel besser sind (nach 2x 2:03 in Berlin wohl kaum)
- man beim ersten M krank war
- man beim ersten M wegen zu schnellen Antritts voll eingebrochen ist
- man nur ein paar Wochen Training vorm ersten M hatte.

Auf Deutsch: das wird nix.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

26386
DerC hat geschrieben:Um nicht zu überziehen, brauchen manche Läufer mehr Infos, andere weniger. Das muss man mit Trial and Error herausfinden. Ich tendiere dazu, so selten wir möglich auf die Uhr zu schauen und so viel wie möglich nach Gefühl zu laufen
Ich greife, das mal raus. In der Tat sehr interessant und ich bin in dieser Diskussion wirklich hellhörig, gerade weil ich keinen Bock habe, unter Umständen durch zu schnelle Pace in den Easy-Einheiten, einen guten Marathon zu riskieren. Merkt man es dann deiner Ansicht nach erst, wenn es zu spät ist (Error)? Ich würde mich - was das Körpergefühl angeht - eher in die Betonklotzfraktion einsortieren, laufe aber mittlerweile ohne Puls und würde sagen, dass ich Einheiten zwischen 04:30 und 04:50 wirklich als locker einstufen würde. Wenn mich mein Gefühl da jetzt aber nicht völlig im Stich lässt, hieße das, dass ich dann eigentlich viel schneller sein müsste (bezogen auf das Ziel-MRT)? Dagegen spricht natürlich der vergleichsweise hundsmiserable 10er, der bei besserer Renneinteilung vielleicht eine tiefe 37er Zeit hätte sein können. Dafür spräche auch, dass sie MRT-Einheiten um die 04:05 bis 04:10 auch nicht gerade als brutal hart angefühlt haben, was sie zu einem solch frühen Zeitpunkt vielleicht aber hätten sein müssen.

Lange Rede, kurzer Sinn. Eine der wesentlichen Lehren, die ich für mich ziehe nach der Nummer: Das Rumgehühner mit selbst gestricktem "Plan" habe ich nicht drauf. Da fehlt mir einfach das Wissen, die Erfahrung und wohl auch die richtige Selbsteinschätzung. Von daher werde ich, wenn ich wieder auf einen WK hintrainiere einen Plan von einem Experten nutzen.
PB's:

10 km: 36:57 min (März 2018: Hördt)
Halbmarathon: 01:19:47 (März 2016: Kandel)
Marathon: 02:58:54 (Oktober 2016: Frankfurt)

Bild

26387
Zum Thema Kraftübungen/Einbeinige Kniebeugen:

Ich bin mittlerweile vorsichtig, was Kräftigungsübungen angeht. Ich habe meine Knieprobleme in den Griff bekommen, weil ich mittlerweile auf derart gelenkbelastende Übungen (wenn falsch ausgeführt, was gerade bei Kniebeugen halt auch meist passiert) verzichte. Gilt übrigens mit AS-Bezug auch für das Wadenheben (stattdessen eher das kontrollierte Absenken auf der Treppe).

Maschinenunterstütze Kraftübungen können besser sein – weil sie eben eine vorsichtige, dosierte Belastung zulassen. Wer jetzt mit viel Ehrgeiz und gebogenem Rücken den Beinstrecker mit 90 kg belädt und dann mit Anlauf die Knie durchstreckt bis die Patella knackt, dem ist natürlich nicht zu helfen…

Ich kenne all die Hinweise und Trainingstipps, die besagen, dass derartige „freie“ Übungen optimal(er) die Muskulatur in den relevanten Extremitäten aufbauen und gleichzeitig auch die inter- und intramuskuläre Zusammenarbeit und Koordination verbessern. Das stimmt sicherlich – eine nahezu perfekte Übungsausführung sowie ein bereits vorhandenes hohes Kraftniveau und bestenfalls ein jahrelanges hintrainieren auf solche Übungen vorausgesetzt.

Bei beginnenden Knieproblemen einbeinig zu beugen, halte ich für eine dramatisch schlechte Idee. Gerade wenn man erst anlässlich aufkommender Probleme frisch damit beginnt (das trifft bei Tvaellen aber nicht zu denke ich).

Bei Krafttraining als Ergänzung zum Laufen muss auch die Gesamtbelastung für Muskulatur, Knochen, Bänder, Kapseln und (oft vergessen) das zentrale Nervensystem insgesamt beachtet werden.
Gerade auch beim (ergänzenden) Krafttraining für sehr ambitionierte Läufer. Ich finde gängige, durchaus auch für nicht-leistungsbezogene Läufer geschrieben Ganzkörper- und Spiltpläne oft viel zu hart, bzw. ungenügend an die individuelle Laufbelastung angepasst. Bis zu 3 mal pro Woche die Beine zu trainieren halte ich z.B. für einen Läufer mit über drei Einheiten und mehr als 50 WKM für zuviel. Gerade, wenn schon diverse Zipperlein in Hüft-, Knie- und Fußgelenken vorhanden sind.

Die oft zitierten muskulären Dysbalancen sind sicherlich häufig Ursache für Probleme und können durch ein ergänzendes (!) Krafttraining verbessert werden. Bei Läufern mit den Umfängen, die hier Schreiben, halte ich aber mindestens genauso viele Probleme für überlastungsbedingt (schließe mich da ein). Da wäre manchmal vielleicht auch was das Krafttraining angeht, weniger mehr. Muss und musste ich auch langsam lernen.

Das Denken, dass man aufgrund des hohen Laufpensums eben auch umso mehr Kraft- und Ausgleichsübungen machen muss, ist sicherlich nicht völlig falsch, jedoch vielleicht oft falsch adressiert: Statt z.B. bei Knieproblemen die Oberschenkelmuskulatur „aufzubauen“ (und dabei das Knie weiter zu belasten), sollte man ggf. Rumpf und Rücken stärken – aber um das Gelenk herum eher lockern sowie entspannend stretchen. So wie Tvaellen das gut macht und beschreibt (Blackroll!).


Zumal Muskelaufbau sowieso derart langfristig funktioniert, dass bei kurzfristigen Beschwerden hierüber kaum Linderung zu erwarten ist. Wenn mit Blick auf einen anstehenden Wettkampf ein Zipperlein kurzfristig beseitigt werden soll, würde ich immer auf Physio, Massage, Kühlen setzen – und gerade dann neue, bislang nicht erprobte Kraftübungen meiden!

Viele Grüße

26388
kappel1719 hat geschrieben:Ich greife, das mal raus. In der Tat sehr interessant und ich bin in dieser Diskussion wirklich hellhörig, gerade weil ich keinen Bock habe, unter Umständen durch zu schnelle Pace in den Easy-Einheiten, einen guten Marathon zu riskieren. Merkt man es dann deiner Ansicht nach erst, wenn es zu spät ist (Error)? Ich würde mich - was das Körpergefühl angeht - eher in die Betonklotzfraktion einsortieren, laufe aber mittlerweile ohne Puls und würde sagen, dass ich Einheiten zwischen 04:30 und 04:50 wirklich als locker einstufen würde. Wenn mich mein Gefühl da jetzt aber nicht völlig im Stich lässt, hieße das, dass ich dann eigentlich viel schneller sein müsste (bezogen auf das Ziel-MRT)? Dagegen spricht natürlich der vergleichsweise hundsmiserable 10er, der bei besserer Renneinteilung vielleicht eine tiefe 37er Zeit hätte sein können. Dafür spräche auch, dass sie MRT-Einheiten um die 04:05 bis 04:10 auch nicht gerade als brutal hart angefühlt haben, was sie zu einem solch frühen Zeitpunkt vielleicht aber hätten sein müssen.
Versuchs mal kurz zu machen (Wenn du Interesse hast kann ich dir eine lange Antwort per PN schicken). Nein, ich denke schon man kann es rechtzeitig merken. Also ich habe jetzt dein Training leider nicht verfolgt, deswegen alles mit Vorsicht genießen. Habe mich hier die letzten Jahre rar gemacht weil ich kaum gelaufen bin. Das easy Tempo ist imo voll im Normalbereich. 10er ist für Marathon bedingt aussagekräftig, die vergeigt man schnell, ich war in 10ern immer recht schlecht und konnte da nicht viel draus ziehen. Zur Bestimmung des MRTs am wichtigsten sind denke ich längere Test WK >=20km und die MRT einheiten. Also MRT 4'05 bis 4'10 liest sich bei deinen Vorleistungen nicht als unrealistisch, aber ich weiß wenig über dein TRaining.

MRT aus Tempoi bei lockeren Einheiten ableiten finde ich etwas zu riskant. Ich sehe das so, dass es kein festgelegtes Verhältnis für alle gibt, ganz langsame können immer MRT laufen, schnellere haben mehr Abstand von MRT zum lockeren Tempo, dazu ist es individuell verschieden, es kommt nicht nur auf die physische Belastung an, sondern ob das Tempo für dich stressig ist.
kappel1719 hat geschrieben: Lange Rede, kurzer Sinn. Eine der wesentlichen Lehren, die ich für mich ziehe nach der Nummer: Das Rumgehühner mit selbst gestricktem "Plan" habe ich nicht drauf. Da fehlt mir einfach das Wissen, die Erfahrung und wohl auch die richtige Selbsteinschätzung. Von daher werde ich, wenn ich wieder auf einen WK hintrainiere einen Plan von einem Experten nutzen.
Ja mach das, aber auch da muss man meist etwas nachjustieren. Es fängt ja keiner bei Null an, irgndein Gerüst oder eine Idee benutzten die Experten ja selbst meist für einen indiviellen Plan "from the scratch".

Gruß

C

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

26389
Noch zu 1)
Selbst im Profibereich muss man keine Zielzeit anvisiert haben um Rekorde und PBs zu laufen. Klosterhalfen hat erst in der Mixed Zone vom DL Meeting in Birmingham erfahren, dass sie den DR über 3000 gebrochen hat. In einem passenden Rennen kann man PBs laufen wenn man nach Gefühl oder auf Platz läuft. (Auf der Bahn sollte man fast nur so laufen)

Zu 2)
Körpergefühl kann man in einem gewissen Mass erlernen. McMillan schreibt auch vom „inner GPS“ und hat dazu ein paar gute Artikel online.

Wichtigster Bestandteil des Lernprozesses: Weniger auf die Uhr schauen. Uhr vielleicht mal ganz zu hause lassen. Was noch nützlich sein kann: Wettkämpfe laufen, in denen man sich auf das Gefühl verlassen muss (Cross, Landschaftsläufe etc.) Cross ist so extrem nützlich in diesem Fall, weil Zeiten kaum eine Rolle spielen uns Strecken schlecht vergleichbar sind.
Leider spielt Cross in D kaum eine Rolle – und gleichzeitig ist pulsgesteuertes Training in einem komplizierten Zonensystem populär.

Man kann auch andere Wettkämpfe einfach mal mit dem Ziel laufen: „Ich möchte hier gut mitlaufen und mich gut verkaufen.“ Mehr an der Konkurrenz und am Körpergefühl orientieren als an der Zeit. (Nochmal zu den Pros abschweifen: So läuft auch eine Klosterhalfen. Kein Wunder, dass sie auch eine sehr gute Crossläuferin ist.)

Dran denken: Pace ist nicht der einzige Parameter den wir ändern können. Auch die Distanz verkürzen kann ein probates Mittel sein, um sich an lockeren Tagen besser zu erholen. Auch ein guter Plan muss häufig geändert werden. Wenn du 100 Tage zum Ziel hast beginnt nach 7 Tagen ein neuer Plan für 93 Tage. (Frei nach Canova)

Und, ganz wichtig: Selbst bei Training nach „external load“ können und müssen wir die Erholungszeiten anpassen! An einem Tag etwas überziehen ist ja gar nicht schlimm, sondern hat einen sehr guten Trainingseffekt wenn wir uns davon gut genug erholen. Leider lassen sich viele Angst durch „Schleifer“ wie Greif machen, und dann wird eben zu schnell wieder hart trainiert.

Natürlich ist das leichter mit einem Trainer vor Ort, der zumindest in einem Teil der der Einheiten anwesend ist und aus der Performance und der Körpersprache Schlüsse ziehen kann. Ein weiterer Vorteil: Es ist oft leichter, die Autorität eines Trainers zu akzeptieren, als mit sich selbst über anstacheln oder bremsen zu verhandeln.

Es ist für den externen Trainer auch leichter, die Übersicht zu behalten trotz Änderungen im Plan. Ist man Trainer und Athlet in Personalunion, hilft es womöglich, sich den Perspektivwechsel bewusst zu machen.

Gruß

C

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- Sir Roger Bannister

26390
Hallo C, da freue ich mich aber, dass Du uns hier beehrst. Ich habe zu meinen Anfangszeiten im Forum extrem viel von Dir gelernt und mir viele Sichtweisen zu Eigen gemacht. :daumen: Von daher kann ich nur wieder zustimmen.
Ein Plan sollte dazu dienen den Läufer in gegebener Zeit an sein Leistungsmaximum bezogen auf den Zielwettkampf zu bringen und den Sportler befähigen dieses am Tag abzuliefern. Dazu setzt der Plan immer wieder unterschiedliche, progressive und spezifischere Reize, die den Sportler immer näher an sein Ziel bringen sollten.
Mit gutem Körpergefühl sollte man wissen, wieviel man sich zumuten kann, ob man noch was drauflegen oder eher abschwächen sollte. Diese Feinsteuerung erfolgt von Einheit zu Einheit und muss man immer wieder neu justieren. Manchmal muss man auch innerhalb oder während einer Einheit umplanen. Beispiel: Der Lauf fängt ganz toll an und mittendrin ist der Akku leer. Was tun? Läuft man mit letzter Kraft zu Ende und schult sein Durchhaltevermögen und die Schmerztoleranz oder stoppt man, macht Pause und macht aus dem Tempolauf ein Intervalltraining oder geht ganz nach Hause und probiert es am nächsten Tag erneut. Da braucht man wirklich viel Erfahrung und Gefühl was in diser Woche, unter Berücksichtigung aller anderen Faktoren das beste wäre.
Aber alles nicht so einfach und eher Kunst als berechenbare Größe...

26391
kappel1719 hat geschrieben:Ich würde mich - was das Körpergefühl angeht - eher in die Betonklotzfraktion einsortieren, laufe aber mittlerweile ohne Puls und würde sagen, dass ich Einheiten zwischen 04:30 und 04:50 wirklich als locker einstufen würde. Wenn mich mein Gefühl da jetzt aber nicht völlig im Stich lässt, hieße das, dass ich dann eigentlich viel schneller sein müsste (bezogen auf das Ziel-MRT)? Dagegen spricht natürlich der vergleichsweise hundsmiserable 10er, der bei besserer Renneinteilung vielleicht eine tiefe 37er Zeit hätte sein können. Dafür spräche auch, dass sie MRT-Einheiten um die 04:05 bis 04:10 auch nicht gerade als brutal hart angefühlt haben, was sie zu einem solch frühen Zeitpunkt vielleicht aber hätten sein müssen.
Mit etwas - nicht sonderlich viel - spezifischem Training sehe ich dich ehrlich gesagt bei einer (tiefen bis) mittleren 36er-Zeit. Von daher macht das durchaus Sinn, dass sich ein Tempo um 4:50 sehr locker anfühlt. Genauso wie es Sinn macht, dass du - wenn du keine QTEs läufst - eigentlich jeden Tag 4:25-4:30 laufen kannst (wie du es letzte Woche ja mehr oder weniger getan hast). Die Frage ist nur, wie sinnvoll das ist. Vergleich mal dein jetziges Tempo (ins Flache gerechnet) mit deinem Tempo vor Kandel: da bist du aktuell sogar eher schneller unterwegs.

Du legst dir aktuell eigentlich eine ziemlich schöne - wenn auch sehr einseitige - Grundlage, um dann irgendwann ins Marathontraining einsteigen zu können. :D Viel ändern musst du also wie schon weiter oben erwähnt wurde nicht: etwas mehr Abwechslung (Tempo -> hard days hard, easy days easy, allerdings die QTEs eher "sanft" aufbauen; Länge der einzelnen Einheiten -> eher 10, 16, 7 als 11, 11, 11) und das sollte eigentlich passen.

26392
DerC hat geschrieben:Noch zu 1)
Selbst im Profibereich muss man keine Zielzeit anvisiert haben um Rekorde und PBs zu laufen. Klosterhalfen hat erst in der Mixed Zone vom DL Meeting in Birmingham erfahren, dass sie den DR über 3000 gebrochen hat. In einem passenden Rennen kann man PBs laufen wenn man nach Gefühl oder auf Platz läuft. (Auf der Bahn sollte man fast nur so laufen)

Zu 2)
Körpergefühl kann man in einem gewissen Mass erlernen. McMillan schreibt auch vom „inner GPS“ und hat dazu ein paar gute Artikel online.

Wichtigster Bestandteil des Lernprozesses: Weniger auf die Uhr schauen. Uhr vielleicht mal ganz zu hause lassen. Was noch nützlich sein kann: Wettkämpfe laufen, in denen man sich auf das Gefühl verlassen muss (Cross, Landschaftsläufe etc.) Cross ist so extrem nützlich in diesem Fall, weil Zeiten kaum eine Rolle spielen uns Strecken schlecht vergleichbar sind.
Leider spielt Cross in D kaum eine Rolle – und gleichzeitig ist pulsgesteuertes Training in einem komplizierten Zonensystem populär.

Man kann auch andere Wettkämpfe einfach mal mit dem Ziel laufen: „Ich möchte hier gut mitlaufen und mich gut verkaufen.“ Mehr an der Konkurrenz und am Körpergefühl orientieren als an der Zeit. (Nochmal zu den Pros abschweifen: So läuft auch eine Klosterhalfen.

Gruß

C
Hei, zunächst cool, dass du hier wieder schreibst. Habe dich als stiller Leser im Forum immer gern gelesen und vermisst.

Zu deinen beiden Punkten:

1.
würdest du dass "Klosterhalfsche" eher gefühlsbetonte Laufen tatsächlich auch für einen "langen" Wettkampf in der LD empfehlen? Also konkret den Marathon? Die Konsequenzen des überziehens am Anfang sind doch ggf. deutlich "schlimmer" als bei 3000m.

Zudem ist dieser Fehler im M auch schneller gemacht, weil das Gefühl hier halt gerade auf den ersten 10km oft trügt - da es deutlicher unter der Schwelle liegt als bei zB 3000m. Oder?
Schon im Training "fühle" ich zB den Unterschied zwischen 3:55 und 3:50 deutlich, für 4:25 und 4:35 gilt das wiederum oft nicht...

Klosterhalfen würde wohl auch einen M eher anders angehen...?

Zu 2.
was ist mit spät-Einsteigern (ich und viele hier), die nie über die MD dieses Gefühl entwickelt haben? Sollte da nicht aufgrund der in 1.) thematisierten Frage nicht doch die Uhr die spezifischen Einheiten mit-steuern?

Beste Grüße

26393
DerC hat geschrieben:Versuchs mal kurz zu machen (Wenn du Interesse hast kann ich dir eine lange Antwort per PN schicken).
Sehr gerne, aber mach dir bloß keinen Stress :wink:
DerC hat geschrieben:Nein, ich denke schon man kann es rechtzeitig merken. Also ich habe jetzt dein Training leider nicht verfolgt, deswegen alles mit Vorsicht genießen. Habe mich hier die letzten Jahre rar gemacht weil ich kaum gelaufen bin. Das easy Tempo ist imo voll im Normalbereich. 10er ist für Marathon bedingt aussagekräftig, die vergeigt man schnell, ich war in 10ern immer recht schlecht und konnte da nicht viel draus ziehen. Zur Bestimmung des MRTs am wichtigsten sind denke ich längere Test WK >=20km und die MRT einheiten. Also MRT 4'05 bis 4'10 liest sich bei deinen Vorleistungen nicht als unrealistisch, aber ich weiß wenig über dein TRaining.
Ich prognostiziere mal, ohne es natürlich beweisen zu können, dass ich einen Halbmarathon besser gelaufen wäre als den 10er. Bin da einfach zu offensiv ran gegangen und wollte unbedingt die PB, was dann grandios gescheitert ist. Ok, passiert. Aber ich habe ohnehin vor, die Tage nochmal einen mittellangen TDL von 15 - 20 km zu machen, wovon ich ggf. etwas ableiten kann, was das MRT angeht.
DerC hat geschrieben:Ja mach das, aber auch da muss man meist etwas nachjustieren. Es fängt ja keiner bei Null an, irgndein Gerüst oder eine Idee benutzten die Experten ja selbst meist für einen indiviellen Plan "from the scratch".

Gruß

C
Das stimmt natürlich. Zur Not greife ich einfach mal wieder zum guten alten Steffny, ist für ein Weichei wie mich wahrscheinlich das richtige :nick:
DerC hat geschrieben: Wichtigster Bestandteil des Lernprozesses: Weniger auf die Uhr schauen. Uhr vielleicht mal ganz zu hause lassen. Was noch nützlich sein kann: Wettkämpfe laufen, in denen man sich auf das Gefühl verlassen muss (Cross, Landschaftsläufe etc.) Cross ist so extrem nützlich in diesem Fall, weil Zeiten kaum eine Rolle spielen uns Strecken schlecht vergleichbar sind.
Leider spielt Cross in D kaum eine Rolle – und gleichzeitig ist pulsgesteuertes Training in einem komplizierten Zonensystem populär.

Man kann auch andere Wettkämpfe einfach mal mit dem Ziel laufen: „Ich möchte hier gut mitlaufen und mich gut verkaufen.“ Mehr an der Konkurrenz und am Körpergefühl orientieren als an der Zeit. (Nochmal zu den Pros abschweifen: So läuft auch eine Klosterhalfen. Kein Wunder, dass sie auch eine sehr gute Crossläuferin ist.)
Darauf respektive Trail-Wettkämpfe reizen mich persönlich auch sehr. Ich bin im Pfälzer Wald zuhause und ich liebe die Natur. Eigentlich ein Hohn sonders gleichen, dass ich bisher nur aufder Straße Wettkämpfe gelaufen bin. Da macht man dann doch nochmal ganz neue Erfahrungen in Sachen Tempogefühl und Selbsteinschätzung. Nächstes Jahr werde ich da sicher den ein oder anderen Spaß in der Richtung mitnehmen.

Und ich schließe mich voxel und Marco an. Toll, dass du dich hier beteiligst. Gerne mehr davon :daumen:
alcano hat geschrieben:Mit etwas - nicht sonderlich viel - spezifischem Training sehe ich dich ehrlich gesagt bei einer (tiefen bis) mittleren 36er-Zeit. Von daher macht das durchaus Sinn, dass sich ein Tempo um 4:50 sehr locker anfühlt. Genauso wie es Sinn macht, dass du - wenn du keine QTEs läufst - eigentlich jeden Tag 4:25-4:30 laufen kannst (wie du es letzte Woche ja mehr oder weniger getan hast). Die Frage ist nur, wie sinnvoll das ist. Vergleich mal dein jetziges Tempo (ins Flache gerechnet) mit deinem Tempo vor Kandel: da bist du aktuell sogar eher schneller unterwegs.

Du legst dir aktuell eigentlich eine ziemlich schöne - wenn auch sehr einseitige - Grundlage, um dann irgendwann ins Marathontraining einsteigen zu können. :D Viel ändern musst du also wie schon weiter oben erwähnt wurde nicht: etwas mehr Abwechslung (Tempo -> hard days hard, easy days easy, allerdings die QTEs eher "sanft" aufbauen; Länge der einzelnen Einheiten -> eher 10, 16, 7 als 11, 11, 11) und das sollte eigentlich passen.
Die 36 über 10 km ist nächstes Jahr das Ziel. Ganz ohne Marathon-Hintergedanken und mit einer sinnvollen Vorbereitung sollte das in der Tat machbar sein. Und bzgl. der Sinnhaftigkeit an Nicht-QTE Tagen: Heute 10.5 km @ 04:55. Aber schneller ging ohnehin nicht. Die Oberschenkel waren immer noch schwer wie Blei. Aber schon besser als gestern. Rollen und Dehnen sowie das Abspritzen mit kaltem Wasser hat schon mal geholfen. Aber vom Laufgefühl her war es auch heute wirklich sehr gut. Ausdauer ist zumindest über die kurze Distanz - wie auch beim langen am Sonntag - nicht das Problem. Aber schauen wir mal wie es weiter geht.
PB's:

10 km: 36:57 min (März 2018: Hördt)
Halbmarathon: 01:19:47 (März 2016: Kandel)
Marathon: 02:58:54 (Oktober 2016: Frankfurt)

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26394
Chris, danke erstmal für dein ausführliches Statement. :daumen:
Chris183 hat geschrieben: Ich kenne all die Hinweise und Trainingstipps, die besagen, dass derartige „freie“ Übungen optimal(er) die Muskulatur in den relevanten Extremitäten aufbauen und gleichzeitig auch die inter- und intramuskuläre Zusammenarbeit und Koordination verbessern. Das stimmt sicherlich – eine nahezu perfekte Übungsausführung sowie ein bereits vorhandenes hohes Kraftniveau und bestenfalls ein jahrelanges hintrainieren auf solche Übungen vorausgesetzt.

Bei beginnenden Knieproblemen einbeinig zu beugen, halte ich für eine dramatisch schlechte Idee. Gerade wenn man erst anlässlich aufkommender Probleme frisch damit beginnt (das trifft bei Tvaellen aber nicht zu denke ich).
Ich gebe prinzipiell freien Übung den Vorzug, aber natürlich ist das immer eine Frage von Ziel des Trainings und Erfahrung des Trainierenden. Ich merke beispielsweise, dass mir bei meinem speziellen Problem (Hüftinstabilität, ausgehend von Hüftdysplasie, Beinachsenfehlstellung in Insuffizienz der Glutealmuskeln) komplexe Übungen wie Hantelkniebeuge, einbeiniges Kniebeugen oder auch Übungen wie Hip Hikes oder "Brücke" viel besser helfen, als beispielsweise Beinpresse oder die Abduktorenmaschine.

Die wirksamste Übung aber beispielsweise ist für mich Standwaage (nicht nur aber irgendwann auch) auf dem Wackelbrett oder auch einbeiniges Kreuzheben (mit Kurzhantel und geringem Gewicht). Beide Übungen sind zwar schwierig auszuführen, aber nicht gefährlich.

Bei Krafttraining als Ergänzung zum Laufen muss auch die Gesamtbelastung für Muskulatur, Knochen, Bänder, Kapseln und (oft vergessen) das zentrale Nervensystem insgesamt beachtet werden.
Gerade auch beim (ergänzenden) Krafttraining für sehr ambitionierte Läufer. Ich finde gängige, durchaus auch für nicht-leistungsbezogene Läufer geschrieben Ganzkörper- und Spiltpläne oft viel zu hart, bzw. ungenügend an die individuelle Laufbelastung angepasst. Bis zu 3 mal pro Woche die Beine zu trainieren halte ich z.B. für einen Läufer mit über drei Einheiten und mehr als 50 WKM für zuviel. Gerade, wenn schon diverse Zipperlein in Hüft-, Knie- und Fußgelenken vorhanden sind.
Das ist sicher ganz wichtig, aber spricht aus meiner Sicht vor allem für eine gute Periodisierung. Ich mache beispielsweise aktuell sehr viel Krafttraining, weil meine Umfänge sehr gering sind und ich keinerlei Q-Einheiten mache. Geplant ist auch lediglich noch für 4 Wochen eine Betonung des Krafttrainings, dann bei steigendem Laufumfang muss ich das zwangsläufig zurückfahren.

Bei mir korreliert aber die allgemeinathletische Grundlage durch Krafttraining und Workoutkurse klar mit der Verträglichkeit von umfangreichen und intensiven Belastungen Laufbelastungen. Laufen alleine führt bei mir über kurz oder lang nur zum Bett.





alcano hat geschrieben:Worin siehst du hier den Nutzen gegenüber Kniebeugen auf stabilem Untergrund (dafür mit mehr Gewicht)?
Der Nutzen ist, dass die Kniebeuge auf dem Ball nicht jeder kann. :teufel:

Ernsthaft: mein Training zielt ja tatsächlich nicht nur aufs optimale Ergebnis im Laufen und diese koordinativ anspruchsvolle Übung reizt mich erstmal.

Nun aber doch zum Laufen: Bei unserem schönen Sport findet ja die Kraftübertragung einbeinig statt, weshalb ich glaube, dass die Muskelkoordination und die gesamte Stabilität des Körpers da schon eine Rolle spielt. Zumindest findet man ja Übungen wie Standwaage auf wackeligem Untergrund oder einbeiniges Kreuzheben oder die einbeinige Brücke, Levis Spezialübung, ja häufig in Empfehlungen für Läufer.

Jan Frodeno, vermutlich der aktuell beste Läufer im Langdistanztriathlon, macht u.a. Langhantelkniebeugen mit schwerem Gewicht stehend auf zwei Halbkugeln. :tocktock:

Sebastian Kienle, zumindest auch einer der besten Läufer im Langdistanztriathlon, habe ich mit seinem Physio auch schon Langhantelkniebeugen mit leichtem Gewicht auf einem Ball machen sehen. :tocktock:

Nun sind das einerseits Elite-Profis, andererseits bringen die Kniebeugen bei Triathleten natürlich noch mehr fürs Radfahren als fürs Laufen (wegen des höheren Maximalkraftanteils bei typischen Wettkampfleistungen) und ich kenne sogar Schwimmer, die solche Übungen machen (Ist gut fürs Wassergefühl).

Also: Ich kann mir schon vorstellen, dass es was bringen kann, es ist halt extrem anstrengend, fast alle Muskeln ackern. Aber es wäre sicher Prio x oder y als Prio, mir gehts vor allem auch um die Herausforderung. :)

26395
voxel hat geschrieben: Aber alles nicht so einfach und eher Kunst als berechenbare Größe...
Ja irgendwas zwischen Kunst und Handwerk.

"A race is a work of art that people can look at and be affected in as many ways they're capable of understanding. "
Steve Prefontaine
https://www.brainyquote.com/quotes/quot ... 71619.html

Aber das finde ich immer wichtig wenn es um run by feel und Körpergefühl geht: Das hat nix mit Esoterik zu tun, auch wenn im Esoterikbereich wohl gern und viel über "sich fühlen" gesprochen wird.

Sondern das hat wie Kunst natürlich schon mit Talent zu tun, aber eben auch ganz viel mit Handwerk. Ein Steinmetz hat auch gelernt, wie hart er zuhauen muss bei diesem oder jenen Material etc. Werden schon Hämmer verkauft, die ein Meßgerät integeriert haben? Üblich ist es glaube nicht. Und der körperlich arbeitende Handwerker weiß auch wann er Pause machen muss ohne dass ihm jemand einen Plan schreibt ...

gruß

C

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

26396
kappel1719 hat geschrieben: Das stimmt natürlich. Zur Not greife ich einfach mal wieder zum guten alten Steffny, ist für ein Weichei wie mich wahrscheinlich das richtige :nick:
Für dich wäre es dann der 2:45 Plan, den überlebt nicht manches Weichei :zwinker2:

26397
Fusio hat geschrieben:Für dich wäre es dann der 2:45 Plan, den überlebt nicht manches Weichei :zwinker2:
Nun da ich wie gesagt maximal Halbmarathon laufe nächstes Jahr, wäre mir der sogar etwas zu luschig;)

26398
Chris183 hat geschrieben: 1.
würdest du dass "Klosterhalfsche" eher gefühlsbetonte Laufen tatsächlich auch für einen "langen" Wettkampf in der LD empfehlen? Also konkret den Marathon? Die Konsequenzen des überziehens am Anfang sind doch ggf. deutlich "schlimmer" als bei 3000m.
Nur aufs Gefühl schauen würde ich den meisten nicht empfehlen. Aber die geplanten Ziel bzw. Zwischenzeiten mit dem Gefühl abgleichen. Im Idealfall passt beides zusammen – dann gibt es kein Problem. Wenn es nicht passt, muss man eben den Kontext berücksichtigen und dann schnell entscheiden in welche Richtung man korrigieren muss.
Man kann auf ner kürzeren Distanz natürlich mehr riskieren und offener in die schnellere Richtung sein.

Übrigens bin ich ich durchaus für eine Analyse im Nachhinein… also ruhig die Uhr alle Km Splits nehmen lassen, und sich das nachher ansehen, aber eben nicht dauernd und in jedem Lauf drauf sehen. Man kriegt ja durch diese Analyse auch Erfahrungswerte, aber für die, die zum überanalysieren neigen, sind weniger Messwerte u. U. Sinnvoller.

Dazu gibt es natürlich andere Orientierungspunkte … bei kleinen Volksläufen kennt man oft seine Pappenheimer und kann sich an KonkurrentInnen orientieren … gerade Laufserien sind da praktisch.
Chris183 hat geschrieben: Zudem ist dieser Fehler im M auch schneller gemacht, weil das Gefühl hier halt gerade auf den ersten 10km oft trügt - da es deutlicher unter der Schwelle liegt als bei zB 3000m. Oder?
Schon im Training "fühle" ich zB den Unterschied zwischen 3:55 und 3:50 deutlich, für 4:25 und 4:35 gilt das wiederum oft nicht...
Die ersten 10k im Marathon sind eine wichtige Sache zu der ich noch kommen wollte. Das Gefühl trügt hier oft, weil die MRT Einheiten vorher unter Vorbelastung gelaufen worden sind und jetzt ist man im Idealfall nach perfektem Tapering am Start. Das Marathontempo muss sich ziemlich locker anfühlen imo, am Anfang super locker und am besten bis 25 oder besser 30km noch locker, dann sollte es irgendwann hart werden und so auf den letzten 5 ganz hart. Ist aber auch ein wenig unterschiedlich, weil ein 2h10 Marathon natürlich intensiver ist als ein 3h50 Marathon. D. h., je schneller desto schmaler ist der Grat und desto früher wird es unangenehm.

Und durch das lockere Gefühl neigt manch einer dann zum überziehen. Daher ist es wichtig, dass man da auch durch Ergebnisse aus der Vorbereitung Sicherheit hat. Wenn man in der Vorbereitung PB von 1:30 im HM gelaufen ist ist 4'20 vermutlich etwas schnell als MRT … aber das wird sich über mindestens 15km leicht anfühlen. Das sollte einem eben klar sein, dass Wunder sehr selten sind. :teufel:

Gruß

C

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Fusio hat geschrieben:Für dich wäre es dann der 2:45 Plan, den überlebt nicht manches Weichei :zwinker2:
Andreas Freitag hat im Triathlon-Szene-Forum mal dokumentiert, wie er sich mit einem, etwas zum Langsamen hin interpolierten, H.Steffny 2:29 Plan auf eine Sub 2:40 beim Wien-Marathon vorbereitet hat.

Er hat sein Ziel, bei schlechten Bedingungen, um ca. 1 Minute verfehlt, wenn ich mich recht erinnere.

Aber die Vorbereitung zu verfolgen war spannend, die Umfänge gingen da häufig über die 130 bis zu 155 Spitze, und obwohl meist natürlich langsamer DL, war der morgendliche Weg zur Espressomaschine schwer.

Ich bin mit einem etwas entschärften Sub3-Plan von Steffny übrigens 3:12 gelaufen und würde vermuten, dass ich mit dem Plan heute 3:05 laufen könnte, aber nicht schneller,

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Nochmal kurz zu Klosterhalfen: So etwas in dem Alter schon gut zu können wie sie, auch eben so von Vorne laufen zu können, dazu muss man geboren sein. Das ist ein ganz wesentlicher Bestandteil ihres Talents. Die meisten anderen brauchen länger um das zu lernen und Frontrunner sind eher selten.

So, zur zweiten Frage.
Chris183 hat geschrieben: was ist mit spät-Einsteigern (ich und viele hier), die nie über die MD dieses Gefühl entwickelt haben? Sollte da nicht aufgrund der in 1.) thematisierten Frage nicht doch die Uhr die spezifischen Einheiten mit-steuern?
Ach ich glaube nicht dass man das über MD entwickelt. Ich bin die ersten Jahre auch völlig falsch gelaufen: Anfangs viel zu langsam angegangen, später versucht ganz gleichmäßig zu laufen. Erst nach 4-5 Jahren habe ich (auch durch einen neuen besseren Trainer) gecheckt, dass man 800 und 1000 mit positivem Split läuft und dass es immer um das mitgehen und im Wettbewerb stehen geht und nicht so viel um Zeiten. Obwohl ich das eigentlich in mir hatte und zum Beispiel bei 5km Läufen mir das recht gut einteilen konnte nach Gefühl.

Also ich denke, es ist eigentlich eher schwieriger, dass auf der Mittelstrecke zu lernen weil man da so schnell an den Punkt kommt, an dem man eigentlich schon aufhören will und dann kommt noch ein ganzes Stück auf der letzten Rille …

Das ist ja eigentlich harmloser, je länger die Strecke ist, wird es in der Hinsicht eben etwas entspannter. Und man verliert eben weniger mit vorsichtigem Laufen bei Strecken ab 3000, da kann man fast überall auch mit negativem Split PB laufen, erst beim Marathon wird der negative Split wieder schwerer für die meisten.

Mit Uhr mitsteuern finde ich schon richtig, aber eben versuchen, das weniger zu brauchen. Mal folgendes probieren zum Beispiel bei einemm 10km TDL: Ersten km checken ob die Zeit zum Gefühl und zum Ziel passt, dann vielleicht nochmal den 2. und dann km 5. Und die zweite Hälfte komplett nach Gefühl. Wenn das noch zu schwierig ist, eben nur alle 2km drauf schauen. Also versuchen, die Anzahl der Zwischenzeiten, die man braucht zu verringern.

Wenn ich mir z. B. 4'00 vorgenommen hatte und am Anfang kamen 4'05 raus und ich versuchet dann zu korrigieren und es ist immer noch 4'05 dann nehme ich das hin, falls die 4'05 eben gefühlt hart genug ist und alles schnellere zu hart. (Und wenn es ganz schlecht läuft hätte ich abgebrochen) .

Die Idee, dass es immer darauf ankommt, dass alles von den Splits her möglichst gleichmäßig ist, halte ich für irreführend. Das berücksichtigt weder die Bedingungen und die Strecke noch den Wettkampfkontext mit der Gruppenbildung.

Man kann auch so Wendepunktläufer probieren und sich z. B. vornehmen, den Rückweg 1 minute schneller zu machen als den Hinweg. So was ähnliches hat McMillan glaube auch mal empfohlen.

Wenn man seinem Gefühl vertrauen kann, es bringt einen eben auch weniger aus dem Konzept, wenn dann mal ein Km falsch markiert ist oder man eine Zwischenzeit vergisst zu nehmen oder nicht sieht.

Anekdote: 2007 wollte ich mit PB 1:26 so 1:24 oder 1:25 im HM laufen. Die Km-Schilder hat der Veranstalter wohl schon Samstag aufgestellt, und irgendwelche Witzbolde haben dann wohl in der Nacht auf Sonntag nicht wenige davon verstellt. Ich war total verunsichert: Einige Splits machten gar keinen Sinn, andere kamen mir viel zu schnell vor. Habe mich aber dann während des Rennens mit einem anderen mit ähnlichen Zielen zusammengetan und wir sind viele km zusammen nach Gefühl gelaufen, bis ich ihn abhängen musste, weil bei mir noch etwas mehr ging. Am Ende stand ne 1:21'25. Bis heute kenne ich die wahren Splits dieses Rennens nicht (hatte damals kein GPS), aber so schlecht kann ich es mir nicht eingeteilt haben.

In der Folge habe ich mir dennoch einige WK versaut weil ich zu sehr auf die Splits geschaut habe. Richtig geklickt hat es erst einige zeit später, es hat lange gedauert bis ich das weniger brauchte. Und es hat bei mir auch mit der Form zu tun, mit besserer und stabilerer Form kommt bei mir mehr Sicherheit und das Tempogefühl wird in allen bereichen genauer.

Wenn ich jetzt wieder loslege werde ich erst einmal auch noch etwas mehr Hilfe durch Zwischenzeiten brauchen als zu meinen besten Zeiten.

Gruß
C

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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